DE4323539C1 - Radlagereinheit eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Radlagereinheit eines Kraftfahrzeugs, umfassend einen
Achszapfen, zwei auf dem Achszapfen angeordnete, axial voneinander beabstandete
Wälzlager und ein die Wälzlager umgebendes Achsgehäuse, wobei auf der Innenseite
des Achsgehäuses ein Hohlrad angeordnet ist, das mit mindestens einem Getrieberad
in Eingriff steht, welches zumindest teilweise in einer radialen Ausnehmung des
Achszapfens angeordnet und drehfest mit einer Zwischenwelle verbunden ist, die an
zumindest einer Seite des Achszapfens aus diesem axial herausgeführt und mit einer
koaxial zur Drehachse der Radlagereinheit angeordneten Antriebswelle trieblich
verbunden ist.
Radlagereinheiten sind in vielfältiger Ausgestaltung bekannt. So ist in der
DE 28 43 597 A1 eine als zweireihige Schräglagerung ausgebildete gattungsgemäße
Radlagereinheit offenbart, wobei die äußeren Laufflächen der beiden Wälzlagerreihen
an der Innenseite des Achsgehäuses angeformt sind, das als feststehender
Nabenträger vorgesehen ist und deshalb auch einen angeformten Befestigungsflansch
aufweist. Durch eine derartige Konstruktion wird ein hoher Integrationsgrad erreicht,
d. h. eine Anordnung mit nur wenigen Bauteilen. Der Nachteil dieser bekannten und in
großen Stückzahlen hergestellten Radlagereinheiten besteht generell darin, daß die
Drehmomentverstärkung zwischen dem Antriebsmotor des Kraftfahrzeugs und den
anzutreibenden Rädern vor der Radlagereinheit mit getrennt angeordneten Getriebe-
Bauteilen stattfindet, was einen erheblichen Platzbedarf verursacht und zu einem
hohen Gewicht sowie kostenintensiver Fertigung und Montage führt. Darüber hinaus
müssen große Drehmomente vom Getriebe beispielsweise durch teuere Gelenkwellen
zum Rad übertragen werden.
Aus der DE 27 44 936 A1 ist es bekannt, ein Getriebe innerhalb eines Radantriebs
einer Arbeitsmaschine anzuordnen. Hierbei wird eine völlig andere Bauform benutzt als
bei den aus der Kraftfahrzeugserienfertigung bekannten Radlagereinheiten. Das als
Nabe vorgesehene Achsgehäuse ist dabei auf dem als Nabenträger dienenden
Achszapfen drehbar gelagert, der an seiner radnahen Stirnseite als feststehender Steg
eines Planetengetriebes ausgebildet ist. Das Planetengetriebe ist in axialer
Verlängerung des Nabenträgers angeordnet. Es ergibt sich bei dieser Anordnung eine
erhebliche Baulänge und ein erhebliches Bauvolumen. Sofern das Kraftfahrzeug mit
einer Zwillingsbereifung ausgestattet wird, werden darüber hinaus die Wälzlager sehr
stark belastet, da sich ein großer Hebelarm ergibt, an dem die Radkräfte angreifen.
Die DE 36 44 143 C2 zeigt einen Radkopf für die angetriebene Vorderachse eines
Ackerschleppers, bei der ebenfalls das Achsgehäuse auf dem feststehenden
Achszapfen drehbar gelagert ist und bei der auf der Innenseite des rotierenden
Achsgehäuses das Hohlrad eines Untersetzungsgetriebes zwischen zwei axial
voneinander beabstandeten Wälzlagern befestigt ist. Das Hohlrad und damit das
Achsgehäuse (Nabe) wird mit Hilfe zweier Zwischenräder, die auf dem feststehenden
Achszapfen (Nabenträger) gelagert sind, von einer exzentrisch angeordneten
Antriebswelle in Drehung versetzt. Auch diese spezielle Konstruktion benötigt einen
großen Bauraum und ist darüber hinaus eingeschränkt auf eine Anordnung, bei der der
Achszapfen stillsteht und das Achsgehäuse rotiert.
Die Druckschrift DE 38 26 933 A1 offenbart eine gattungsgemäße Radlagereinheit, bei
der ein innerhalb eines Achszapfens angeordneter Elektromotor über ein Vorlege
getriebe eine Zwischenwelle antreibt, die mit Hilfe eines Getrieberades und eines auf
der Innenseite eines Achsgehäuses angeordneten Hohlrades ein Kraftfahrzeugrad in
Drehung versetzt. In einer ersten Ausführungsform dieses Radnabengetriebes liegen
die beiden axial voneinander beabstandeten Wälzlager sehr nah beieinander, was zwar
günstige Verhältnisse hinsichtlich der seitlichen Abmessungen des Radnabengetriebes
ergibt, jedoch in den Fällen als nachteilig zu bewerten ist, in denen das Kraftfahrzeug
rad nur seitenversetzt zu dem Radnabengetriebe angeordnet werden kann. Gemäß
einer zweiten Ausgestaltungsform des Radnabengetriebes ist ein größerer Abstand
zwischen den beiden Wälzlagern vorgesehen, wodurch sich jedoch bezogen auf den
Außendurchmesser des Achsgehäuses größere seitliche Abmessungen des Rad
nabengetriebes ergeben.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Radlagereinheit der
eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die im Hinblick auf eine
platzsparende und kostengünstige Bauweise sowie im Hinblick auf eine für die
Aufnahme von Kräften günstige Anordnung weiter verbessert ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Hohlrad zwischen den
beiden Wälzlagern angeordnet und die Zwischenwelle beidseitig in dem Achszapfen
gelagert ist.
Der erfindungswesentliche Gedanke besteht demnach darin, in das
Zentrum einer Radlagereinheit eine Drehmomentverstärkung zu integrieren. Dabei
werden die Vorteile einer Radlagereinheit beibehalten, wie z. B. kleiner Bauraum,
geringes Gewicht und niedrige Kosten, wodurch eine beträchtliche Einsparung an
Bauvolumen, Gewicht und Kosten gegenüber der bisher getrennten Anordnung von
Getriebe und Radlagereinheit erzielt wird.
Bei der erfindungsgemäß ausgestalteten Radlagereinheit kann sowohl das
Achsgehäuse als (rotierende) Nabe vorgesehen sein und dementsprechend der
Achszapfen als (feststehender) Nabenträger als auch der Achszapfen als Nabe
vorgesehen sein und dementsprechend das Achsgehäuse als Nabenträger. Gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Achszapfen als drehbare
Nabe und das Achsgehäuse als am Fahrzeug befestigter Nabenträger ausgebildet.
Hierdurch wird zweckmäßigerweise eine weitgehende Kompatibilität mit den
handelsüblichen, auch als "Unit" bezeichneten Radlagereinheiten erzielt.
Die triebliche Verbindung zwischen der Antriebswelle und der Zwischenwelle kann
beispielsweise als Zugmittelgetriebe ausgebildet sein. Weitaus vorteilhafter ist es
jedoch, wenn die Antriebswelle als Sonnenrad eines Planetengetriebes ausgebildet ist,
das mit einem Planetenrad in Eingriff steht, welches auf dem aus der Nabe
herausgeführten Ende der den Steg des Planetengetriebes bildenden Zwischenwelle
befestigt ist. Gemäß dieser Weiterbildung sind also auf dem Steg eines
Planetengetriebes zwei Planetenräder angeordnet, wobei das eine Planetenrad mit
dem Sonnenrad in Eingriff steht und das andere, innerhalb des Achszapfens
angeordnete Planetenrad mit dem Hohlrad in Eingriff steht. Das Sonnenrad bildet mit
dem zuerst genannten Planetenrad ein Vorsatz-Getriebe, das dem zwischen den
Wälzlagern der Radlagereinheit angeordneten End-Getriebe vorgeschaltet ist. Diese
Bauweise hat den Vorteil, daß die Untersetzung im End-Getriebe für verschiedene
Einsatzfälle immer gleich sein kann, weil die Gesamtuntersetzung durch Anpassung
der Untersetzung im Vorsatz-Getriebe variabel ist. Das Sonnenrad kann sowohl
drehfest mit der Antriebswelle verbunden als auch direkt an der Antriebswelle
angeformt sein.
Wenn bei Ausbildung des Planetengetriebes als Zahnradgetriebe die Zähnezahlen der
beiden auf einem gemeinsamen Steg angeordneten Planetenräder verschieden sind,
erhält man ein sogenanntes eineinhalbstufiges Planetengetriebe.
Es ist fertigungs- und montagetechnisch günstig, wenn das Hohlrad an der Innenseite
des Achsgehäuses angeformt ist.
Die Zwischenwelle kann prinzipiell auf jeder der beiden Seiten (axiale Enden) des
Achszapfens aus diesem herausgeführt sein oder sogar auf beiden Seiten. Im Hinblick
auf eine möglichst kurze, torsionssteife Antriebswelle ist jedoch eine Anordnung
günstig, bei der die Zwischenwelle am radfernen Ende des Achszapfens aus diesem
herausgeführt ist. Darüber hinaus hat der Achszapfen bei dieser Anordnung auch im
Bereich der innenliegenden Planetenräder (Getrieberäder) eine hohe Biege- und
Drehsteifigkeit.
Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der
Antriebswelle eine Bremse zugeordnet ist.
Die Bremse kann dabei, je nachdem auf welcher Seite des Achszapfens die
Zwischenwelle aus diesem herausgeführt wird, innen- oder außenliegend angeordnet
sein. Als besonders vorteilhaft erweist sich aber eine Anordnung, bei der die
Zwischenwelle auf der radnahen Seite des Achszapfens aus diesem herausgeführt und
der Achszapfen von der Antriebswelle zentrisch durchsetzt ist, wobei die Zwischenwelle
und die Antriebswelle auf der radnahen Seite des Achszapfens trieblich miteinander
verbunden sind und zwischen der Antriebswelle und der Nabe eine Bremse angeordnet
ist. Dadurch sind die Bremse und das Vorsatz-Getriebe die Bremse zu
Wartungszwecken leicht zugänglich.
Zweckmäßigerweise ist die Bremse als hydraulisch lüftbare Lamellen-
Federspeicherbremse ausgebildet und in einem zusammen mit einer Radfelge an der
Nabe anschraubbaren Bremsträger angeordnet. Nach Abnahme der Radfelge ist die
Bremse leicht zugänglich.
Die Bremsbetätigung erfordert keine außenliegenden Bremsleitungen, die der Gefahr
der Beschädigung und darüber hinaus korrosiven Einflüssen ausgesetzt sind, wenn die
Antriebswelle einen Längskanal zur Zufuhr von Druckmittel zur Lamellenbremse
aufweist.
Um eine möglichst breite Lagerbasis zu erhalten, ist gemäß einer Ausgestaltung der
Erfindung vorgesehen, daß die Wälzlager als Schrägkugellager mit gleichem
Nenndurchmesser ausgebildet und in O-Anordnung montiert sind.
Im Hinblick auf eine möglichst geringe Anzahl von zu montierenden Teilen ist es
günstig, wenn die Außenringe der Wälzlager einstückig an der Innenseite des
Achsgehäuses angeformt sind.
Hierzu ist es auch zweckmäßig, wenn bei Ausbildung des Achsgehäuses als
Nabenträger dieser auf der Außenseite einen angeformten Befestigungsflansch
aufweist.
Es läßt sich eine äußerst kompakte Bauweise erzielen, bei der zudem die
Radlagereinheit nur wenige Bauteile aufweist, wenn das Achsgehäuse sowohl die
Funktion der Lageraußenringe als auch die Funktion des Hohlrades des
Planetengetriebes und die Funktion des Befestigungsflansches übernimmt, indem
entsprechende Flächen an dem Achsgehäuse angeformt sind.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den
schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Radlagereinheit;
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Radlagereinheit des Standes der Technik;
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Radlagereinheit nach Fig. 1 als Endabtrieb
einer elektrischen Antriebsachse;
Fig. 4 eine Variante der Radlagereinheit nach Fig. 1.
Die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Radlagereinheit weist ein Achsgehäuse 1
auf, das in diesem Ausführungsbeispiel als feststehender Nabenträger ausgebildet und
an seiner Außenseite deshalb mit einem Befestigungsflansch 2 versehen ist. Innerhalb
des Achsgehäuses 1 ist ein Achszapfen 3 angeordnet, der mittels zweier axial
voneinander beabstandeter Schrägkugellager 4 und 5 in O-Anordnung drehbar
gelagert ist und somit die Nabe bildet. Die Außenringe der Schrägkugellager 4 und 5
sind einstückig mit dem Achsgehäuse 1 und dem Befestigungsflansch 2 gebildet. Die
Innenringe der Schrägkugellager 4 und 5 werden durch eine Lagermutter 6
gegeneinander eingestellt bzw. verspannt.
Erfindungsgemäß ist in dem Raum zwischen den Schrägkugellagern 4 und 5 ein
Hohlrad 7 im Achsgehäuse 1 angeordnet, vorzugsweise an der Innenseite des
Achsgehäuses 1 angeformt. Das Hohlrad 7 steht im Eingriff mit einem Getrieberad 8,
das in einer taschenförmigen radialen Ausnehmung 9 des Achszapfens 3 angeordnet
und drehfest (beispielsweise aufgeschrumpft) auf einer Zwischenwelle 10 befestigt ist.
Die Zwischenwelle 10 ist beidseitig gelagert und nach in der Figur links, d. h. der
radfernen Seite (Innenseite) des Achszapfens 3 aus diesem herausgeführt. Dort ist die
Zwischenwelle 10 mit einer Antriebswelle 11 trieblich verbunden. Zu diesem Zweck ist
die Antriebswelle 11 als Sonnenrad eines in diesem Ausführungsbeispiel
eineinhalbstufigen Planetengetriebes ausgebildet, die ein Planetenrad 12 antreibt, das
auf der als Steg dienenden Zwischenwelle 10 angeordnet ist. Das in der Ausnehmung 9
des Achszapfens 3 befindliche Getrieberad 8 stellt somit ein zweites Planetenrad dar,
welches auf demselben Steg befestigt ist wie das Planetenrad 12. Das Sonnenrad
bildet zusammen mit dem Planetenrad 12 ein Vorsatz-Getriebe, während das
drehsynchron mit dem Planetenrad 12 rotierende Getrieberad 8 zusammen mit dem
Hohlrad 7 ein End-Getriebe bildet. Diese Getriebekombination wird auch als
eineinhalbstufiges Planetengetriebe bezeichnet. Das Planetengetriebe ist bevorzugt
jeweils mit drei Planetenrädern 12 und Getrieberädern 8 ausgestattet.
Die erfindungsgemäße Radlagereinheit funktioniert wie folgt: die Antriebswelle 11
(Sonnenrad) treibt das Planetenrad 12 und somit die Zwischenwelle 10 (Steg). Das mit
der Zwischenwelle 10 gekoppelte Getrieberad 8 (innenliegendes zweites Planetenrad)
steht in Eingriff mit dem Hohlrad 7 und stützt sich gegen dieses ab, so daß als Reaktion
der Achszapfen 3 (Nabe), in dem die Zwischenwelle 10 gelagert ist, angetrieben wird
und sich somit das mit dem Achszapfen 3 verbundene Rad dreht, von dem in der Figur
die Radfelge 13 dargestellt ist. In der erfindungsgemäß ausgestalteten Radlagereinheit
erfolgt demnach sowohl eine Drehzahluntersetzung als auch eine
Drehmomentverstärkung des an der Antriebswelle 11 eingeleiteten Drehmoments. Die
im vorliegenden Ausführungsbeispiel dargestellte Bauweise eignet sich für eine
Untersetzung zwischen der Drehzahl der Antriebswelle 11 und der Raddrehzahl von
ca. 16 : 1.
Fig. 2 zeigt eine angetriebene Radlagereinheit des Standes der Technik ohne
Drehmomentverstärkung, die für den gleichen Felgendurchmesser vorgesehen ist, wie
die erfindungsgemäße Radlagereinheit nach Fig. 1. Gleiche Bauteile sind dabei mit
gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet. Im Vergleich mit der erfindungsgemäßen
Radlagereinheit ist deutlich erkennbar, daß deren Abmessungen im wesentlichen
gleich sind den Abmessungen einer Radlagereinheit ohne Drehmomentverstärkung
des Standes der Technik, insbesondere in radialer Richtung. Die Tragfähigkeit ist dabei
gleich groß, denn die Wälzkörper in der erfindungsgemäßen Radlagereinheit weisen
zwar kleinere Abmessungen auf, sind aber zum Ausgleich auf einer Laufbahn mit
größerem Durchmesser angeordnet. Aus dem Vergleich von Fig. 1 mit Fig. 2 ist
auch ersichtlich, daß bei Abgabe eines gleich großen Drehmoments an das Rad bei
der erfindungsgemäßen Radlagereinheit ein erheblich kleiner Durchmesser der
Antriebswelle erforderlich ist, woraus große Vorteile im Hinblick auf eine raum- und
gewichtssparende Bauweise erwachsen.
Fig. 3 zeigt die Anwendung einer erfindungsgemäßen Radlagereinheit als Endabtrieb
einer elektrischen Antriebsachse 14. Durch die extrem kompakte Bauweise der
Radlagereinheit ist es möglich sehr große Elektromotoren einzusetzen, so daß sich auf
insgesamt kleinem Bauraum eine elektrische Antriebsachse mit hoher Leistungsdichte
ergibt. Selbstverständlich ist es auch möglich, die erfindungsgemäße Radlagereinheit
mit anderen Antrieben zu verbinden.
Fig. 4 zeigt eine Variante der erfindungsgemäßen Radlagereinheit, bei der zwischen
der Antriebswelle 11 und dem Achszapfen 3 (Nabe) eine Bremse angeordnet ist. Die
Zwischenwelle 10 ist auf der radnahen Seite der Radlagereinheit, also der äußeren Seite
aus dem Achszapfen 3 (Nabe) herausgeführt und über das Planetenrad 12 hinaus
verlängert, um einem Bremsträger 15 gelagert zu werden, der zusammen mit der
Radfelge 13 an den Achszapfen 3 angeschraubt ist. Es ist selbstverständlich auch
möglich, daß der Bremsträger mit eigenen Befestigungsmitteln mit dem Achszapfen 3
verbunden wird. In dem Bremsträger 15 sind Bremslamellen 16 wechselweise
verdrehfest, jedoch längsbeweglich mit dem Bremsträger bzw. mit einem verdrehfest
auf der Antriebswelle 11 befestigten Lamellenträger 17 angeordnet. Die Bremslamellen
16 sind durch einen entgegen der Kraft einer Feder 18 hydraulisch betätigbaren Kolben
19 beaufschlagt. Ein zur Betätigung des Kolbens 19 vorgesehener Druckraum 20 ist an
einen Längskanal 21 in der Antriebswelle 11 angeschlossen. Die Bremslamellen und
das aus Sonnenrad und Planetenrädern 12 gebildete Vorsatz-Getriebe laufen in einem
gemeinsamen Ölbad.
Claims (12)
1. Radlagereinheit eines Kraftfahrzeugs, umfassend einen Achszapfen, zwei auf dem
Achszapfen angeordnete, axial voneinander beabstandete Wälzlager und ein die
Wälzlager umgebendes Achsgehäuse, wobei auf der Innenseite des
Achsgehäuses ein Hohlrad angeordnet ist, das mit mindestens einem Getrieberad
in Eingriff steht, welches zumindest teilweise in einer radialen Ausnehmung des
Achszapfens angeordnet und drehfest mit einer Zwischenwelle verbunden ist, die
an zumindest einer Seite des Achszapfens aus diesem axial herausgeführt und mit
einer koaxial zur Drehachse der Radlagereinheit angeordneten Antriebswelle
trieblich verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlrad (7) zwischen
den beiden Wälzlagern (4, 5) angeordnet und die Zwischenwelle (10) beidseitig in
dem Achszapfen (3) gelagert ist.
2. Radlagereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Achszapfen
(3) als drehbare Nabe und das Achsgehäuse (2) als am Fahrzeug befestigter
Nabenträger ausgebildet ist.
3. Radlagereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebswelle (11) als Sonnenrad eines Planetengetriebes ausgebildet ist, das mit
einem Planetenrad (12) in Eingriff steht, welches auf dem aus dem Achszapfen (3)
herausgeführten Ende der den Steg des Planetengetriebes bildenden
Zwischenwelle (10) befestigt ist.
4. Radlagereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlrad (7) an der Innenseite des Achsgehäuses (1) angeformt ist.
5. Radlagereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zwischenwelle (10) auf der radfernen Seite des Achszapfens (3) aus diesem
herausgeführt ist.
6. Radlagereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antriebswelle (11) eine Bremse zugeordnet ist.
7. Radlagereinheit nach einem der Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischenwelle (10) auf der radnahen Seite des Achszapfens (3) aus
diesem herausgeführt und der Achszapfen (3) von der Antriebswelle (11) zentrisch
durchsetzt ist, wobei die Zwischenwelle (10) und die Antriebswelle (11) auf der
radnahen Seite des Achszapfens (3) trieblich miteinander verbunden sind und
zwischen der Antriebswelle (11) und der Nabe eine Bremse angeordnet ist.
8. Radlagereinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse als
hydraulisch lösbare Lamellen-Federspeicherbremse ausgebildet und in einem
zusammen mit einer Radfelge (13) an der Nabe anschraubbaren Bremsträger (15)
angeordnet ist.
9. Radlagereinheit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebswelle (11) einen Längskanal (21) zur Zufuhr von Druckmittel zur
Lamellenbremse aufweist.
10. Radlagereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wälzlager (4, 5) als Schrägkugellager mit gleichem Nenndurchmesser
ausgebildet und in O-Anordnung montiert sind.
11. Radlagereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenringe der Wälzlager (4, 5) einstückig an der Innenseite des
Achsgehäuses (1) angeformt sind.
12. Radlagereinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Nabenträger auf der Außenseite einen angeformten Befestigungsflansch
(2) aufweist.
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