DE4323124A1 - Spritze mit Zwei-Komponenten-Zylinder - Google Patents
Spritze mit Zwei-Komponenten-ZylinderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Spritzen und insbesondere Sprit
zen mit einem an einem Spritzenzylinder angesetzten
Fingerflansch.
Eine hypodermische Spritze besteht generell aus einem
Zylinder, der üblicherweise aus einem thermoplastischen
Material oder Glas besteht und ein distales Ende auf
weist, das mit einer spitzen Nadel verbunden ist oder
derart ausgestaltet ist, daß es mit einer hypodermischen
Nadelvorrichtung verbindbar ist. Ferner weist der Zylin
der ein proximales offenes Ende mit einem abstehenden
Fingerflansch auf und ist innen zum Aufnehmen eines
elastischen Stopfens ausgebildet.
Der Fingerflansch ist in vielen Fällen einstückig mit
dem Zylinder ausgebildet. Durch das Verfahren des ein
stückigen Ausbildens von Flansch und Zylinder ist die
Konstruktion des Flansches begrenzt, insbesondere bei
einem aus einem Glasrohr gebildeten Glaszylinder. Damit
der Flansch eine ausreichende Festigkeit aufweist, ist
es ferner erforderlich, daß das proximale Ende des Zy
linderteils größer ist als das Volumen dies erfordern
würde. Diese Übergröße kann die Einpaßbarkeit der Sprit
ze in Spritzenpumpen beeinträchtigen.
Bei Spritzen, die zum Vorfüllen und anschließenden Ver
wenden als Medikamentverpackung vorgesehen sind, wird
die Konstruktion der Verarbeitungs- und Füllvorrichtung
durch das Vorhandensein eines fixierten Flansches einge
schränkt. Ferner besteht die Möglichkeit, daß der Zylin
der aufgrund des Vorhandensein eines fixierten Flansches
während den Verarbeitungs- und Füllvorgängen eher bruch
anfällig ist.
Bei einigen frühen Spritzenformen bestanden die Flansche
aus anderen Materialien als Glas und wurden durch An
klemmen, Verschrauben o. dgl. an dem Zylinder befestigt.
Nachfolgend werden als Beispiel Patente für diese Arten
von Vorrichtungen beschrieben.
In US-801 912 ist ein Glasspritzenzylinder mit einem
proximalen Rand und einem Metallfingerflansch offenbart,
der von dem distalen Ende des Zylinders her aufgesetzt
und zum Angreifen an dem Rand proximal verschoben wird.
Durch eine gegen den Zylinder zusammengedrückte Flachfe
der wird der Metallflansch gegen den Rand gehalten.
US-1 142 682 beschreibt einen separaten Flansch, der
über das distale Ende der Spritze aufgesetzt ist und
proximal den Zylinder entlang zu einem proximalen Rand
geschoben wird. Der Flansch weist eine Feder auf, die
dazu dient, den Kragen mit dem Flansch gegen den proxi
malen Zylinderrand zu halten und auch die Spannung gegen
den Kolben aufrechtzuerhalten.
US-1 798 116 offenbart einen zweiteiligen Fingerflansch
mit einem mit einem Gewinde versehenen Kragen, der den
Flansch enthält, der über das distale Ende der Spritze
aufgesetzt und dann aufwärts zu dem proximalen Ende der
Spritze geschoben wird. Dann wird ein mit einem Gewinde
versehener Stopfen in den proximal angeordneten Gewinde
kragen eingesetzt, der sich auf einem tiefgezogenen Ring
befindet, und angezogen, um den Flansch an dem proxima
len Ende des Zylinders in Position zu halten.
US-4 112 945 offenbart eine Spritze zur Aufnahme einer
vorgefüllten Patrone, welche eine Gewindekappe mit sich
radial erstreckenden Armen aufweist, um Halt für die
Finger zu bieten. Wenn die Kappe auf den die Patrone
enthaltenden Zylinder geschraubt ist, dient die Kappe
zum Zurückhalten der Patrone und bietet einen Halt für
die Finger.
US-4 469 482 offenbart eine Wegwerfspritze mit einem um
den Zylinder nach dem "sogenannten Schnappkappenprinzip"
angesetzten Fingergriffteil. Diese Vorrichtung weist
einen ebenen Flansch mit einem zentral verlängerten
Kragen auf, der um und über das proximale Ende der
Spritze gepaßt ist. Die Beschreibung enthält keine Lehre
bezüglich des Aufbaus der "sogenannten Schnappkappe",
jedoch zeigt das Element 16 in Fig. 1 anscheinend einen
halbkreisförmigen Vorsprung an der Kappe, der mit einer
Ausnehmung an dem proximalen Ende des Zylinders in Ver
bindung ist.
US-4 702 329 offenbart eine Spritze, bei der der zylin
drische Körper eine Ampulle mit Verschlüssen an jedem
Ende ist. Der proximale Verschluß dient nach Anbringung
einer Kolbenstange als Kolbenanschlag. An der Außenseite
der Ampulle ist nach dem "sogenannten
Schnappkappenprinzip" ein Fingergriffteil angebracht.
Die Patentschrift lehrt, daß das Fingergriffteil vor
zugsweise aus einem leicht elastischen, doch nichtver
formbaren Material hergestellt wird, beispielsweise
einem Synthetikmaterial. Ferner offenbart die Patent
schrift ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem das
Fingergriffteil mit der Ampulle einstückig ausgebildet
ist und dann die Form eines flanschähnlichen, radial
nach außen abstehenden Ampullenteils aufweisen kann.
GB-1 479 536 offenbart ein Fingergriffteil, das aus
einem Spannring besteht, der mittels einer Spannhülse um
das Ende des Zylinders geklemmt wird. Das Patent be
schreibt ein vorzugsweise aus einem leicht elastischen
Material, beispielsweise Kunststoff, bestehendes Finger
griffteil.
Obwohl der oben aufgeführte Stand der Technik mehrere
verschiedene Arten an Fingerflanschen aus Metall, Glas
und Kunststoff auf zeigt, sind die meisten Vorrichtungen
Mehrkomponentenvorrichtungen, werden von dem distalen
Ende des Zylinders her angesetzt und zu der proximalen
Seite geschoben. Bei dem meisten der Beispiele nach dem
Stand der Technik erfordert das Zusammensetzen des Fin
gerflansches einen komplizierten Montagevorgang, nämlich
Einpassen, Zusammenschieben, Verschrauben und Anziehen.
Bei einigen dieser Beispiele wird durch die Flanschbau
gruppe Umfangsspannung oder Druck auf den Zylinder aus
geübt. Eine derartige Beanspruchung würde durch eine
etwaige Unrundheit verschlimmert, die die Beanspruchung
konzentrieren würde. Diese Beanspruchung kann zu einer
Verformung oder zum Zerbrechen des Zylinders führen,
insbesondere bei einem Glaszylinder.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine leicht
herstellbare Spritzenvorrichtung sowie ein Verfahren zu
ihrer Herstellung zu schaffen, wobei sich die Spritzen
vorrichtung durch einen Fingerflansch auszeichnet, zu
dessen Entfernung mehr Kraft aufgebracht werden muß als
zur Montage.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. 9.
Dadurch, daß zur Entfernung des Fingerflansches mehr
Kraft aufgebracht werden muß, ist funktionelle Zweckmä
ßigkeit gewährleistet, während durch die niedrigere
Kraft beim Zusammenbauen eine einfache Montage gewähr
leistet ist.
Die erfindungsgemäße Spritzenvorrichtung weist einen
Hohlzylinder auf, der eine Bohrung, eine Außenseite,
eine Innenseite, ein distales Ende und ein proximales
Ende aufweist, wobei das proximale Ende zur Aufnahme
einer in der Bohrung gleitbaren Kolbenvorrichtung offen
ist. An der Außenseite des Zylinders ist ein erster
Bereich definiert. Angrenzend an den ersten Bereich ist
ein zweiter Bereich angeordnet, der zur Befestigung des
Fingerflansches eine Umfangsnut aufweist, und angrenzend
an den zweiten Bereich ist ein dritter Bereich angeord
net. Der Durchmesser der Umfangsnut ist geringer als die
Durchmesser des ersten und dritten Bereiches. Der Zylin
der weist an seinem distalen Ende eine Spitze mit einem
Durchlaß zur Aufnahme einer in Fluidverbindung mit der
Bohrung des Zylinders stehenden Nadel auf. Der Finger
flansch hat eine Öffnung. Der Durchmesser der Finger
flanschöffnung ist von zwei Komponenten, nämlich mehre
ren nach innen gerichteten auskragenden Teilen und Zwi
schenräumen zwischen den auskragenden Teilen, begrenzt.
Der Flansch ist so von dem Zylinder gehalten, daß die
auskragenden Teile wenigstens teilweise in der Umfangs
nut positioniert sind. Der Durchmesser der Flanschöff
nung ist geringer als die Durchmesser des ersten und
dritten Bereiches des Zylinders. Die zum Anbringen des
Flansches an dem Zylinder erforderliche Kraft ist gerin
ger als die zum Entfernen des Flansches von dem Zylinder
erforderliche Kraft. Der Flansch kann derart ausgestal
tet sein, daß er mit einer komplementären Struktur an
einer Vorrichtung gekoppelt werden kann.
Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen wird nachfolgend
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung im
einzelnen beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der erfindungs
gemäßen Spritzenvorrichtung,
Fig. 2 eine perspektivische Explosionsdarstellung der
Spritzenvorrichtung von Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht des Fingerflansches und
Fig. 4a, 4b und 4c vergrößerte Teilschnittansichten der
Spritzenvorrichtung von Fig. 1 entlang der
Linie 4-4, im ausgerichteten, doch nicht mon
tierten Zustand des Fingerflansches (Fig. 4a),
im teilweise montierten Zustand (Fig. 4b) und
im vollständig montierten und im Eingriff be
findlichen Zustand (Fig. 4c).
Wie aus den Fig. 1-4c hervorgeht, weist eine betriebs
bereite Spritzenvorrichtung 10 einen Zylinder 12, eine
Nadelvorrichtung 13, eine Kolbenvorrichtung 14 und einen
Fingerflansch 11 auf.
Wie am deutlichsten in den Fig. 2 und 4a zu erkennen,
weist der Zylinder 12 einen zylindrischen Bereich 35 auf
sowie eine Nadelvorrichtung 13, die an einer distalen
Spitze 38 angeordnet ist, durch die ein Durchlaß ver
läuft, der mit der Bohrung des zylindrischen Bereichs 35
in Fluidverbindung steht. Durch die Nadelvorrichtung 13
erstreckt sich ein mit dem Durchlaß der Spitze 38 in
Fluidverbindung stehendes Lumen. Die Vorrichtung 13 kann
lösbar angebracht sein, wobei eine der üblichen Ansätze,
wie eine Luer-Lock-Verbindung, eine Luer-Steckverbindung
oder dergleichen verwendet wird. Alternativ dazu kann
die Vorrichtung 13 fest an der Spitze 38 angebracht
sein. Der Zylinder 12 weist ferner einen proximalen
Bereich 36 auf mit einer Innenöffnung 37 zur Aufnahme
der Kolbenvorrichtung 14 sowie einen äußeren Bereich mit
einem ersten Bereich 20, der eine abgestufte Ecke 31
aufweist, einem zweiten Bereich 21, der eine Umfangsnut
mit abgestuften Flanken 41 aufweist, einem dritten Be
reich 15 und einem Übergang zu der Abstufung 16 zur
vollen Größe, die den Wechsel von dem proximalen Bereich
36 zu dem zylindrischen Bereich 35 markiert. Im Inneren
des Zylinders ist gegenüber der Abstufung 16 eine Innen
abstufung 17 angeordnet, an der sich ein Übergang von
dem proximalen Bereich 36 mit einem Durchmesser 18 zu
dem zylindrischen Bereich 35 mit einem größeren Durch
messer 19 vollzieht. Der Unterschied zwischen dem gerin
geren Durchmesser 18 des proximalen Bereiches zu dem
Durchmesser 19 des Zylinders bildet die Stufe 17, die
als Rückhalteanzeiger zum Markieren des Endes des Nutz
verschiebeweges der Kolbenvorrichtung 14 in dem zylin
drischen Bereich 35 der Zylindervorrichtung 12 dient.
Wie am deutlichsten in Fig. 3 zu erkennen, weist der
Fingerflansch 11 eine einstückig ausgebildete Struktur
mit einer Öffnung 25 auf, die so bemessen ist, daß sie
beim Aufschieben auf den ersten Bereich 20 auf gedrückt
wird und anschließend in dem zweiten Bereich 21 passend
einrastet. Der Umfang 26 der Öffnung 25 ist durch mehre
re nach innen gerichtete auskragende Teile 27 begrenzt,
die als Biegepunkte 29 eine Fläche von verringerter
Dicke und Aussparungen 28 zwischen diesen aufweisen.
Somit weist der Umfang 26 zwei Komponenten auf, wobei
Auskragungsflächen 26a mit den aus den Aussparungen 28
gebildeten Zwischenräumen 26b abwechseln. Der Durchmes
ser 32 der Öffnung 25 an den Auskragungsflächen 26a ist
ungefähr um 8-16 mm geringer als der Durchmesser 33 an
den Aussparungen 28, vorzugsweise um 12 mm geringer als
der Durchmesser 33.
Der Flansch 11 ist vorzugsweise im Spritzgußverfahren
aus einem Harz hergestellt, das aus Polypropylen, Poly
karbonat, Polyamid, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Acry
lonitril-Butadien-Styrol o. dgl. besteht, vorzugsweise
aus Polypropylen. Der Zylinder 11 kann aus Metall, Glas
oder thermoplastischem Material bestehen, wobei Glas
bevorzugt ist.
In den Fig. 4a, 4b und 4c ist der proximale Bereich 36
des Zylinders 12 dargestellt, wobei sich der Flansch 11
jeweils in einer anderen Position befindet: Fig. 4a) vor
dem Anbringen, Fig. 4b) teilweise montiert, und Fig. 4c)
vollständig montiert in Verbindung mit dem zweiten Be
reich 21. Um die auskragenden Teile 27 des Flansches 11
zu biegen und auf den ersten Bereich 20 zu schieben, ist
eine Installationskraft F erforderlich. Die Ecke 31 des
ersten Bereiches 20 ist abgeschrägt oder mit einen Radi
us versehen, um das Aufsetzen der Öffnung 25 des Flan
sches 11 auf den ersten Bereich 20 zu erleichtern. Fig.
4c zeigt die auskragenden Teile 27 des Flansches 11 im
nach erfolgter Bewegung mit der Kraft F über den ersten
Bereich 20 vollständig in dem zweiten Bereich 21 des
proximalen Endes 36 sitzenden Zustand.
Wie am deutlichsten in den Fig. 3 und 4a zu erkennen,
besteht zwischen dem auskragenden Teil 27 der Öffnung
25, mit dem Durchmesser 32, des Flansches 11 und dem
ersten Bereich mit dem Durchmesser 23 eine Überschnei
dung von 0,8 bis 1,1 mm. Eine diametrale Überschneidung
von 0,4 bis 0,9 mm besteht zwischen dem auskragenden
Teil 27 und dem zweiten Bereich 21 mit dem Durchmesser
24. Die Differenz zwischen den Durchmessern 23 und 24
bei dem ersten Bereich 20 und dem zweiten Bereich 21
beträgt 0,25 bis 0,55 mm, vorzugsweise 0,4 mm. Die Brei
te A des zweiten Bereiches 21 beträgt 2 bis 3 mm, vor
zugsweise 2,2 bis 2,4 mm. Die Breite B des ersten Be
reiches 20 beträgt 0,5 bis 1,5 mm, vorzugsweise 1,0 mm.
Die Breite C des dritten Bereiches 15 beträgt 0,5 bis
1,5 mm, vorzugsweise 1,0 mm. An den Flanken 41 des zwei
ten Bereiches ist zur Erleichterung der Bewegung des
auskragenden Teiles 27 in den zweiten Bereich 21 mit der
Kraft F eine Abschrägung vorhanden. Der auskragende Teil
27 des Flansches 11 weist eine Dicke D von 2,2 bis 2,7
mm, vorzugsweise von 2,5 mm, auf. Somit beträgt die
Breitenüberschneidung zwischen den auskragenden Teilen
27 und dem zweiten Bereich 21 vorzugsweise 0,1 mm bis
0,3 mm. Diese Überschneidungen sind nur bei diesen all
gemeinen Größenverhältnissen bevorzugt. Wenn die Abmes
sungen des Zylinders und des Flansches größer oder klei
ner werden oder wenn andere Materialien verwendet wer
den, können die Überschneidungsverhältnisse sich ändern.
Wenn der Flansch 11 vollständig auf dem zweiten Bereich
21 positioniert ist, ist zur Entfernung eine Kraft R
erforderlich, um den Flansch 11 von dem zweiten Bereich
21 zurück zu dem ersten Bereich 20 zu bewegen und ihn
weiter insgesamt von dem Zylinder 12 zu entfernen. Die
Ausgestaltung des auskragenden Teiles 27 mit den Bie
gepunkten 29 in Verbindung mit dem zweiten Bereich 21
mit der Überschneidung ist derart, daß die Kraft R zur
Entfernung größer als die Kraft F zur Montage ist, so
daß eine verbesserte funktionelle Zweckmäßigkeit bei dem
Fingerflansch 11 gewährleistet ist. Außerdem dienen die
Ausgestaltungsmerkmale der zentralen Öffnung 25 mit den
auskragenden Teilen 27, den Aussparungen 28 und den
Biegepunkten 29, die sämtlich mit dem zweiten Bereich 21
in Verbindung stehen, der eine Breiten- und Radialüber
schneidung aufweist, zur Positionierung des Fingerflan
sches 11 auf dem proximalen Bereich 36 des Zylinders 12,
um der Entfernungskraft R zu widerstehen. Ferner werden
durch den Flansch 11 auf dem proximalen Bereich 36 des
Zylinders 12 erzeugte Spannungen durch das Vorhandensein
der Aussparungen 28 und der Biegepunkte 29 aufgrund der
nachgiebigen Natur des zur Herstellung des Flansches 11
verwendeten Kunststoffharzes und seiner speziellen Aus
gestaltung gleichmäßig und nachgiebig über die gesamte
Fläche des zweiten Bereiches 21 verteilt. Somit werden
im Zusammenhang mit den Ausgestaltungen nach dem Stand
der Technik, die gegenüber Größenveränderungen empfind
licher sind, auftretende Probleme, wie Klemmspannung und
Umfangsspannung, vermieden. Ferner gestattet die zur
Montage erforderliche niedrige Kraft F einen einfachen
Zusammenbau, während die Entfernungskraft R hoch ist,
wenn mit der Spritze 10 eine Injektion durchgeführt
wird. Der Flansch 11 reduziert den Bruch bei Glaszylin
dern 12 wesentlich, indem er als elastischer Stoßdämpfer
wirkt, wenn die Spritze fallengelassen wird oder während
der Benutzung hinfällt.
Die Spritzenvorrichtung kann in einer mikroorganismusre
sistenten Verpackung angeordnet werden, die aus bekann
ten Materialien besteht und einer sterilisierenden Umge
bung ausgesetzt wird. Diese Sterilisation nach der Ver
packung gestattet die Lieferung und Lagerung von steri
len Spritzenvorrichtungen. Alternativ können die Vor
richtungen im nicht zusammengebauten Zustand und im
unsterilen oder im sterilen Zustand an einen Anwender
geliefert werden, der sie dann zusammenbaut, füllt und
sterilisiert.
Ein weiterer Vorteil der Herstellung des Flansches 11
getrennt von dem Zylinder 12 besteht darin, daß die
äußere Form des Fingerflansches 11 verändert werden
kann, um bestimmten Anwendungsanforderungen gerecht zu
werden, wie beispielsweise eine spezielle Ausgestaltung
zum spezifischen Montieren der Spritze in einer speziel
len Vorrichtung. Außerdem kann der Zylinder 12 auch ohne
Fingerflansch vorgesehen sein, dann jedoch weist der
proximale Bereich 36 des Zylinders 12 die vorstehend
beschriebene Ausgestaltung auf, damit er mit der zu
seiner Aufnahme vorgesehenen Vorrichtung lösbar inein
andergreifen kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
daß die Vorrichtung zusammengebaut, gefüllt, verpackt
und sterilisiert werden kann, ohne daß ein Flansch ange
bracht wird, wobei die Flansche als kompakte Zusatzteile
beigefügt sind, wodurch für eine gegebene Anzahl an
Spritzen weniger Platz erforderlich ist. Da die Flansche
leicht auf dem Zylinder zu befestigen sind, können sie,
wie erforderlich, von dem Endbenutzer an dem Zylinder
angebracht werden.
Somit bietet die Konstruktion der Spritzenvorrichtung 10
mit dem Flansch 11 einen Vorteil gegenüber den Spritzen
vorrichtungen nach dem Stand der Technik.
Claims (10)
1. Spritzenvorrichtung, mit:
einem Zylinder (12), der am proximalen Ende offen ist, um eine Kolbenvorrichtung (14) verschiebbar aufzunehmen, wobei die Außenseite des Zylinders an dem proximalen Ende einen ersten Bereich (20), einen an den ersten Bereich (20) angrenzenden zwei ten Bereich (21) mit einer Umfangsnut, deren Durch messer geringer ist als der des ersten Bereiches (20), und einen an den zweiten Bereich (21) angren zenden dritten Bereich (15) aufweist,
einem Fingerflansch (11) mit einer Öffnung (25) mit mehreren nach innen gerichteten auskragenden Teilen (27) und dazwischenliegenden Aussparungen (28), und
wobei der Flansch (11) von dem Zylinder (12) derart gehalten ist, daß die auskragenden Teile (27) we nigstens teilweise in der Umfangsnut positioniert sind, wobei der Durchmesser der Flanschöffnung (25) geringer ist als der Durchmesser des ersten und des dritten Bereiches des Zylinders (12).
einem Zylinder (12), der am proximalen Ende offen ist, um eine Kolbenvorrichtung (14) verschiebbar aufzunehmen, wobei die Außenseite des Zylinders an dem proximalen Ende einen ersten Bereich (20), einen an den ersten Bereich (20) angrenzenden zwei ten Bereich (21) mit einer Umfangsnut, deren Durch messer geringer ist als der des ersten Bereiches (20), und einen an den zweiten Bereich (21) angren zenden dritten Bereich (15) aufweist,
einem Fingerflansch (11) mit einer Öffnung (25) mit mehreren nach innen gerichteten auskragenden Teilen (27) und dazwischenliegenden Aussparungen (28), und
wobei der Flansch (11) von dem Zylinder (12) derart gehalten ist, daß die auskragenden Teile (27) we nigstens teilweise in der Umfangsnut positioniert sind, wobei der Durchmesser der Flanschöffnung (25) geringer ist als der Durchmesser des ersten und des dritten Bereiches des Zylinders (12).
2. Spritzenvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Durchmesser der Flanschöff
nung (25) vor Anbringen des Flansches (11) auf dem
zweiten Bereich (21) geringer ist als der Durchmes
ser der Umfangsnut, so daß die auskragenden Teile
(27) vor dem Einschieben in die Umfangsnut
aufgespreizt werden.
3. Spritzenvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dicke der auskragenden
Teile (27) größer ist als die Breite der Umfangs
nut, so daß bei Positionierung der auskragenden
Teile (27) in der Umfangsnut eine
Breitenüberschneidung besteht.
4. Spritzenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der
Flanschöffnung (25) vor Anbringen des Flansches
(11) auf dem zweiten Bereich (21) geringer ist als
der Durchmesser der Umfangsnut, und daß die Dicke
der auskragenden Teile (27) größer ist als die
Breite der Umfangsnut, so daß bei Positionierung
der auskragenden Teile in der Umfangsnut eine dia
metrale Überschneidung und eine Breitenüberschnei
dung zwischen der Umfangsnut und den auskragenden
Teilen dafür sorgt, daß die Kraft (F) zum distalen
Bewegen des Fingerflansches (11) zum Anbringen des
Flansches (11) auf und über dem ersten Bereich
(20), um die auskragenden Teile (27) mit der Um
fangsnut in Eingriff zu bringen, geringer ist als
die proximale Kraft (R) zum Entfernen der auskra
genden Teile (27) aus der Nut.
5. Spritzenvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die auskragenden Teile (27) zur
Erleichterung ihrer Biegung geschwächte Biegepunkte
(29) aufweisen, um eine Biegungsrichtung zu begün
stigen, derart, daß das Biegen der auskragenden
Teile in in bezug auf den Flansch (11) proximaler
Richtung leichter ist als in distaler Richtung, so
daß die Kraft (F) zur Montage geringer ist als die
zum Entfernen der auskragenden Teile (27) von dem
zweiten Bereich (21) auf den ersten Bereich (20)
erforderliche Kraft (R).
6. Spritzenvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der erste Bereich (20) zur Er
leichterung der Verschiebung der auskragenden Teile
(27) über den ersten Bereich (20) während des An
bringens des Flansches (11) auf dem Zylinder (12)
eine abgeschrägte oder abgerundete proximale Kante
(31) aufweist.
7. Spritzenvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Biegepunkte (29) der auskra
genden Teile (27) eine Fläche von verringerter
Dicke aufweisen.
8. Spritzenvorrichtung nach Anspruch 1, ferner dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine auf der Spitze (38)
angebrachte Nadel (13) aufweist, wobei die Nadel
(13) ein hindurchgehendes Lumen aufweist.
9. Verfahren zur Herstellung einer Spritzenvorrichtung
mit einem Fingerflansch, mit den Schritten:
Bereitstellen eines Zylinders (12), dessen proxima les Ende offen ist, um eine Kolbenvorrichtung (14) verschiebbar aufzunehmen, wobei die Außenseite an dem proximalen Ende einen ersten Bereich (20), einen an den ersten Bereich (20) angrenzenden zwei ten Bereich (21) mit einer Umfangsnut und einen an den zweiten Bereich (21) angrenzenden dritten Be reich (15) aufweist, wobei der Durchmesser des zweiten Bereiches (21) geringer ist als derjenige des ersten Bereiches (20) und des dritten Bereiches (15),
Bereitstellen eines einstückigen Fingerflansches (11) mit einer zentralen Öffnung (25), die von meh reren nach innen gerichteten auskragenden Teilen (27) mit dazwischenliegenden Aussparungen (28) begrenzt ist, wobei der Durchmesser der Flanschöff nung (25) geringer ist als der Durchmesser des ersten (20) und dritten (12) Bereiches des Zylin ders (12), derart, daß eine Biegung der auskragen den Teile (27) erforderlich ist, wenn der Flansch (11) gleitend über den ersten Bereich (20) verscho ben wird, und daß eine radiale Überschneidung ent steht, wenn die auskragenden Teile (27) durch die Verschiebung um die Montagekraft (F) in der Um fangsnut positioniert werden,
Ausüben einer Montagekraft (F) zum gleitbaren Ver schieben des Fingerflansches (11), so daß der erste Bereich (20) die Öffnung (25) passiert und die aus kragenden Teile (27) in die Umfangsnut eingreifen, und
Beenden des Ausübens der Montagekraft (F) bei Ein greifen der auskragenden Teile (27) in der Nut.
Bereitstellen eines Zylinders (12), dessen proxima les Ende offen ist, um eine Kolbenvorrichtung (14) verschiebbar aufzunehmen, wobei die Außenseite an dem proximalen Ende einen ersten Bereich (20), einen an den ersten Bereich (20) angrenzenden zwei ten Bereich (21) mit einer Umfangsnut und einen an den zweiten Bereich (21) angrenzenden dritten Be reich (15) aufweist, wobei der Durchmesser des zweiten Bereiches (21) geringer ist als derjenige des ersten Bereiches (20) und des dritten Bereiches (15),
Bereitstellen eines einstückigen Fingerflansches (11) mit einer zentralen Öffnung (25), die von meh reren nach innen gerichteten auskragenden Teilen (27) mit dazwischenliegenden Aussparungen (28) begrenzt ist, wobei der Durchmesser der Flanschöff nung (25) geringer ist als der Durchmesser des ersten (20) und dritten (12) Bereiches des Zylin ders (12), derart, daß eine Biegung der auskragen den Teile (27) erforderlich ist, wenn der Flansch (11) gleitend über den ersten Bereich (20) verscho ben wird, und daß eine radiale Überschneidung ent steht, wenn die auskragenden Teile (27) durch die Verschiebung um die Montagekraft (F) in der Um fangsnut positioniert werden,
Ausüben einer Montagekraft (F) zum gleitbaren Ver schieben des Fingerflansches (11), so daß der erste Bereich (20) die Öffnung (25) passiert und die aus kragenden Teile (27) in die Umfangsnut eingreifen, und
Beenden des Ausübens der Montagekraft (F) bei Ein greifen der auskragenden Teile (27) in der Nut.
10. Verfahren zur Herstellung der Spritzenvorrichtung
nach Anspruch 9, ferner mit den Schritten:
Bereitstellen von mikroorganismusresistenten Ver packungsmaterialien,
Ausbilden einer mikroorganismusresistenten Verpac kung aus den Verpackungsmaterialien,
Anordnen der Spritzenvorrichtung in der mikroorga nismusresistenten Verpackung,
Versiegeln der Verpackung,
Anordnen der Verpackung in einer sterilisierenden Umgebung, die imstande ist, die Spritzenvorrichtung in der Verpackung zu sterilisieren,
Aussetzen der Verpackung der sterilisierenden Umge bung, und
Entfernen der Verpackung aus der sterilisierenden Umgebung.
Bereitstellen von mikroorganismusresistenten Ver packungsmaterialien,
Ausbilden einer mikroorganismusresistenten Verpac kung aus den Verpackungsmaterialien,
Anordnen der Spritzenvorrichtung in der mikroorga nismusresistenten Verpackung,
Versiegeln der Verpackung,
Anordnen der Verpackung in einer sterilisierenden Umgebung, die imstande ist, die Spritzenvorrichtung in der Verpackung zu sterilisieren,
Aussetzen der Verpackung der sterilisierenden Umge bung, und
Entfernen der Verpackung aus der sterilisierenden Umgebung.
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