DE4322941C1 - Wärmedämmkörper und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Wärmedämmkörper und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen verdichteten
Wärmedämmkörper, im wesentlichen bestehend aus einem
hochdispersen Dämmaterial, insbesondere zur Lagerung
elektrischer Heizwendeln bei Kochplatten und Verfahren
zu deren Herstellung.
Aus den DE-OS 37 35 179, 30 34 495, 23 39 768 und 30 20 326
ist es bei Kochplatten bekannt, das Dämmaterial
in napfförmige Aufnahmeschalen einzufüllen und zu pressen.
Hierbei ist die Abführung der sowohl oberhalb als auch
innerhalb der Preßmasse befindlichen Luft notwendig.
Für die Abführung der oberhalb der Preßmasse befindlichen
Luft gibt es schon verschiedene automatisch wirkende
Lösungen, wie z. B. in der DD-PS 18 916 offenbart. Hierbei
ist an seitlichen Vorsprüngen des Stempels einer
Tellerpresse ein sich nach Einleitung des Preßvorgangs
auf einen die Unterschale haltenden Formmantel
abstützender Abdichtungsring angeordnet, durch den die
Luft entweichen soll. Der Unterstempel muß nach dem
Preßvorgang aus dem Formmantel entfernt werden, was eine
automatische Fertigung nicht zuläßt. Auch kann der
Abdichtungsring durch Materialermüdung oder durch sich
an der Dichtfläche ansetzendes Preßmaterial leicht undicht
werden. Die in dem Preßmaterial befindlichen
Lufteinschlüsse können hierbei jedoch nicht abgeführt
werden. Eine vergleichbare Situation ist auch bei den
eingangs genannten in Aufnahmeschalen eingepreßten
Wärmedämmkörpern gegeben. Während es hierbei eigentlich
mehr darum geht, ein Herausdrücken der Preßmasse zu
verhindern, ist die Abführung der mechanisch in den
Preßmassen eingeschlossenen Luft weit problematischer,
da sich diese bei Erhitzung der in Anlagen oder offen
eingebauten Wärmedämmkörper ausdehnt und deren Zerstörung
verursachen kann. Dieses macht die Fehlerausfallquote
derartiger keramischer Teile weitgehend unvorhersehbar,
da sich evtl. vorgenommene Erhitzungsteste nur auf
einzelne Stichproben erstrecken können. Das Ersetzen
zerstörter Platten verursacht in den damit ausgestatteten
Einrichtungen aufwendige Reparaturen.
Zur Abführung der eingeschlossenen Luft gibt es bei
der sonst automatisierten Fertigung von Kochplatten z. B.
nur eine ständige Handhabungen erfordernde Lösung.
Diese besteht darin, vor dem Einfüllen der Preßmasse
in die Aufnahmeschalen jeweils für die einzelnen
Schalenformen und -abmessungen zugeschnittene Papiervliese
einzulegen, auf welche sodann das Preßmaterial
aufgeschüttet wird. Beim Preßvorgang soll durch die
kapillaren Hohlräume der Vliese die Luft entweichen.
Da die Vliese infolge ihrer Elastizität beim Pressen
in die Tiefe nachgeben, kann die eingeschlossene Luft
nicht gänzlich ausgetrieben werden. Andererseits kann
nach Beendigung des Preßvorganges durch die
Rückstellkräfte der Vliese wieder Luft angesaugt werden.
Da die Vliese beim Einsatz der Wärmedämmkörper bei
den üblichen Temperaturen verkohlen, bilden sie eine
luftundurchlässige Schicht, durch welche die in dem
Wärmedämmkörper eingeschlossene Luft nicht entweichen
kann. Ist der Preßmasse, wie üblich, ein dieses mit dem
Vlies und dem Rand der Aufnahmeschale gewöhnlich
verklebendes Bindemittel zugesetzt, treten die
beschriebenen Erscheinungen verstärkt auf.
So besteht bei der Isolierverbundplatte gemäß der DE
37 35 179 die an der Aufnahmeschale anliegende
Verbundschicht aus einem formstabilen Werkstoff, bei
welchem nach den Angaben in der OS auch auf die
Aufnahmeschale verzichtet werden kann. Eine eigenständige
Formstabilität läßt sich natürlich nur bei
verhältnismäßig dicken Materialschichten erreichen. Die
in der Mittelschicht eingeschlossene Luft kann hierbei
nicht beim Preßvorgang entweichen. Aus der OS 27 48 307
ist bei einer Verbundplatte bekannt, diese mit
durchgehenden Bohrungen zu versehen. Auch diese Bearbeitung
setzt eine große Formstabilität der einzelnen
Verbundschichten voraus. Bei einer
Heizträger-Verbundplatte gemäß der OS 30 34 495 besteht
die an der Aufnahmeschale unmittelbar angepreßte Schicht
aus Kieselsäureaerogel mit einer Mineralfaserverstärkung.
Gerade derartige hochdisperse Materialschichten bilden
beim Preßvorgang die Grenzschicht zu der Aufnahmeschale
hin einen homogenen luftundurchlässigen Abschluß. Dieses
ist auch beim Einpressen derartiger pulvriger Massen
in Unterwerkzeuge der Fall.
Dem will die Erfindung abhelfen und es stellt sich die
Aufgabe, eine bessere Abführung der Luft während des
Preßvorganges zu ermöglichen und Wärmedämmplatten mit
einer besseren Temperaturwechsel-Beständigkeit beim
Einsatz zu schaffen.
Die Aufgabe wird durch einen Wärmedämmkörper gemäß
den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 und den
Verfahren zu dessen Herstellung gemäß Anspruch 5 gelöst.
Die erfindungsgemäße Schicht ist nicht nur weit billiger
als das Papiervlies, vorteilhaft ist vor allem auch,
daß die sich im Innern der Preßmasse und der
Aufnahmeschale bzw. dem Unterwerkzeug mechanisch
eingeschlossene Luft bzw. Restluft sowohl beim Pressen
weitestgehend als auch bei der Verwendung entweichen
kann.
In der Zeichnung ist die Erfindung am Beispiel einer
Kochplatte veranschaulicht.
Es zeigt
Fig. 1 eine Kochplatte, wie sie in Herden zum Einsatz
kommt,
Fig. 2 ein vergrößertes Schnittbild eines Ausbruchs
aus dem Wärmedämmkörper gemäß Fig. 1,
Fig. 3 ein vergrößertes Schnittbild eines weiteren
erfindungsgemäßen Wärmedämmkörpers in ausgebrochener
Darstellung.
Die in der Fig. 1 gezeigte Kochplatte besteht im
wesentlichen aus einer aus Metallen wie Aluminiumblech
oder verzinktem Eisenblech bestehenden Aufnahmeschale
1 und Wärmedämmaterial in Form einer Wärmedämmplatte
2. Diese ist gewöhnlich an der Innenseite des Randes
3 der Aufnahmeschale und dem Boden 4 in die Aufnahmeschale
eingepreßt. An der Oberseite der Wärmedämmplatte 2 ist
eine elektrische Heizwendel 5 gelagert und durch nicht
dargestellte Klammern gehalten. Auf die Wärmedämmplatte
ist gewöhnlich ein aus Isoliermaterial bestehender
Umfangsrand 6 aufgesetzt, der oben an dem Rand 3 der
Aufnahmeschale einen vorstehenden Abschnitt 7 aufweist.
Mit diesem ist durch eine nicht dargestellte Feder die
so ausgebildete Kochplatte gegen eine die Heizplatte
eines Herdes abgebende Glaskeramikscheibe 8 angedrückt.
Zwischen dem Wärmedämmkörper 2 und dem Boden 4 sowie
ggf. dem Rand 3 der Wärmedämmschale ist nun bei der
Ausführungsart gemäß Fig. 1 und dem Ausbruch gemäß Fig.
2, wie zu sehen, eine Grenzschicht 9 eingefügt. Diese
besteht erfindungsgemäß im wesentlichen aus einem
grobkörnigeren Material als das für die Wärmedämmplatte
verwendete.
Gemäß der Ausführungsart gemäß Fig. 3 weist der gezeigte
Wärmedämmkörper sowohl die vorbeschriebene untere Schicht
als auch oberhalb des Wärmedämmkörpers 2 eine gleichartige
Schicht 9 auf.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Es wurden eine Dämmstoffmasse und eine Grenzschichtmasse
unter Verwendung der folgenden Bestandteile hergestellt:
36 Gew.-% hochdisperse Kieselsäure
32 Gew.-% Ilmenit
5 Gew.-% Keramische Faser
32 Gew.-% Ilmenit
5 Gew.-% Keramische Faser
40 Gew.-% Vermiculit Körnung 0,1 mm und feiner
50 Gew.-% Perlit Körnung ca. 0,1 und feiner
10 Gew.-% Natronwasserglas 37/40 PE
50 Gew.-% Perlit Körnung ca. 0,1 und feiner
10 Gew.-% Natronwasserglas 37/40 PE
Die genannten Bestandteile wurden in einen Zwangsmischer
gegeben und miteinander vermischt. In die Aufnahmeschale
1 wurde auf einem sich mit Rüttelbewegungen umlaufenden
Rundtisch in einer den Boden in einer dünnen Schicht
9 bedeckenden Menge der Grenzschichtmasse B eingestreut.
Sodann wurde die fließfähige Dämmstoffmasse A in einer
vorgegeben Menge in die Aufnahmeschale eingefüllt. Die
Aufnahmeschale wurde sodann der Presse zugeführt und
hier mit einem Druck von 150 to/m² zu einem
Wärmedämmkörper gemäß Fig. 1 und 2 verdichtet.
65 Gew.-% hochdisperse Kieselsäure
28 Gew.-% Zirkon
7 Gew.-% Vermiculit
28 Gew.-% Zirkon
7 Gew.-% Vermiculit
80 Gew.-% Quarzsand Körnung 1 mm und feiner
20 Gew.-% Vermiculit Körnung 0,1 und feiner
20 Gew.-% Vermiculit Körnung 0,1 und feiner
Durch Durchmischung der einzelnen Komponenten entstehen
auch hier streufähige Gemische, die in der ersten Stufe
zu der oben beschriebenen Einfüllung in die
Aufnahmeschale benutzt werden. Nach Einfüllen der
Dämmaterialmasse C wird auf diese eine dünne Schicht
der Grenzschichtmasse aufgegeben und sodann zu einer
Wärmedämmplatte gemäß Fig. 3 verdichtet.
Es wurden die Ansätze des Dämmaterials A gemäß Beispiel
1 wiederholt. Bei der Grenzschichtmasse B wurde das
Natriumwasserglas weggelassen. Mit dieser wurde zunächst
die Innenwandung der Aufnahmeschale besprüht und an dieser
haftend wurde sodann vor der Einfüllung der
Dämmaterialmasse A die Grenzschichtmasse B angeblasen,
welche hier auch dem Rand der gefertigten Wärmedämmplatte
in einer für die Luftabführung sehr vorteilhaften Weise
eine Grenzschicht bildet.
Die hohen Dämmeigenschaften der aus hochdispersem
Material bestehenden Wärmedämmplatten werden durch die
eine geringere Dämmeigenschaft aufweisenden
Grenzschichten nicht merkbar beeinflußt. Dieses auch,
wenn diese das Dämmaterial, wie verfahrensgemäß
vorgesehen, ringsum umgeben.
Claims (7)
1. Verdichteter keramischer Wärmedämmkörper,
im wesentlichen bestehend aus einem hochdispersen
Dämmaterial, insbesondere zur Lagerung elektrischer
Heizwendeln bei Kochplatten, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Hauptschicht
aus hochdispersem Material wie Kieselsäure ganz oder
teilweise von einer im Verhältnis zur Hauptschicht
dünnen fein- bis grobsandigen, einen Luftdurchtritt
gewährleistenden Hüllschicht umgeben
ist.
2. Wärmedämmkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke der Hüllschicht etwa 0,3 bis 1 mm beträgt.
3. Wärmedämmkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hüllschicht (9) aus einer Masse bestehend aus
40 Gew.-% Vermiculit in einer Körnung 0,1 mm, 50 Gew.-%
Perlit in einer Körnung von 0,1 mm feiner und 10 Gew.-%
Natronwasserglas 37/40 PE als Bindemittel besteht.
4. Wärmedämmkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hüllschicht (9) aus einer Masse bestehend aus
80 Gew.-% Quarzsand in einer Körnung von 1 mm und feiner
und 20 Gew.-% Vermiculit in einer Körnung von 0,1 mm
und feiner besteht.
5. Verfahren zur Herstellung eines Wärmedämmkörpers nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) eine Dämmstoffmischung unter Verwendung von 36 Gew.-% hochdisperse Kieselsäure, 32 Gew.-% Ilmenit und 5 Gew.-% keramischer Faser herstellt,
- b) eine Massemischung für die Hüllschicht unter Verwendung von 40 Gew.-% Vermiculit in einer Körnung von 0,1 mm und feiner und 50 Gew.-% Perlit in einer Körnung ca. 0,1 unter Zugabe eines Bindemittels aus 10 Gew.-% Natronwasserglas 37/40 PE herstellt,
- c) die in Stufe b) erhaltene Hüllschichtmischung, den Boden einer Aufnahmeschale (1) in einer dünnen Schicht von 0,3 bis 1 mm bedeckend, in diese verteilt,
- d) die in Stufe a) erhaltene Dämmstoffmischung in einer, die vorgegebene Wärmedämmplatten-Dicke (2) im wesentlichen bestimmenden Menge, in die Aufnahmeschale einfüllt und daß man sodann
- e) die Aufnahmeschale unter den Preßkolben einer Presse verbringt und die Mischungen verdichtet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man
- a) anstelle der Stufe b) die Innenwand der Aufnahmeschale (1) mit Natronwasserglas besprüht wird,
- b) an die mit Natronwasserglas benetzte Wand eine Mischung aus 40 Gew.-% Vermiculit in einer Körnung von 0,1 mm und feiner und 50 Gew.-% Perlit in einer Körnung ca. 0,1 und feiner in einer Schicht in Klebeverbindung mit dieser bringt, vorzugsweise anbläst.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man nach Einfüllen der Dämmaterialmasse gemäß Stufe a)
auch auf diese eine Schicht der
Grenzschichtmasse gemäß Stufe b) aufgibt und sodann
die Schichten zu einer Wärmedämmverbundplatte
verdichtet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934322941 DE4322941C1 (de) | 1993-07-09 | 1993-07-09 | Wärmedämmkörper und Verfahren zu dessen Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934322941 DE4322941C1 (de) | 1993-07-09 | 1993-07-09 | Wärmedämmkörper und Verfahren zu dessen Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4322941C1 true DE4322941C1 (de) | 1995-01-12 |
Family
ID=6492374
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934322941 Expired - Fee Related DE4322941C1 (de) | 1993-07-09 | 1993-07-09 | Wärmedämmkörper und Verfahren zu dessen Herstellung |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4322941C1 (de) |
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1993
- 1993-07-09 DE DE19934322941 patent/DE4322941C1/de not_active Expired - Fee Related
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