DE432240C

DE432240C - Photographischer Apparat fuer Daktyloskopie

Info

Publication number: DE432240C
Application number: DEO14731D
Authority: DE
Inventors: Dr Robert Richter
Original assignee: Optische Anstalt CP Goerz AG
Current assignee: Optische Anstalt CP Goerz AG
Priority date: 1925-02-08
Filing date: 1925-02-08
Publication date: 1926-07-31

Description

Photographischer Apparat für Daktyloskopie. Bei der Ermittlung von Verbrechen "spielt das Studium der Papillarlinien der Fingerspitzen. eine erhebliche Rolle.. Es war bisher nicht möglich, eine Wiedergabe derselben unmittelbar auf photographischem Wege zu erzielen, weil die reliefartige 1'loclellierung <leg Fingerspitzen so schwach ist, daß sich die Papillarlinien nicht genügend abheben.
Die Erfindung bezweckt, die Möglichkeit der unmittelbaren Photographie derartiger flacher Reliefs zu bieten, «-as besonders mit Rücksicht darauf von Bedeutung ist, <laß man dabei ohne weiteres auch beliebige Vergrößerungen erzielen kann. . Als Mittel, die Schwierigkeit der photographischen Wiedergabe derartiger flacher Reliefs zu überwinden, benutzt die Erfindung die Erscheinung: claß eine totale Lichtreflexion ati einer polierten Fläche durch Auflegung der Fingerspitzen auf die Fläche gestört wird, so claß die schwach erhabenen Papillarlinien schwarz auf hellem Grunde erscheinen.
Eine Einrichtung zur Ausnutzung der erwähnten Erfindung für die photographische Reproduktion der Papillarlinien cler Fingerspitzen und sonstiger ähnlicher schwacher Reliefs organischer Gebilde ist auf der 7_eichnung veranschaulicht. Nach der Zeichnung ist die ganze optische Vorrichtung an einem Brett I auf einer Grundplatte 2 befestigt.
Auf dein Brett i sitzt frei zugänglich ein dreieckig rechtwinkliges Prisma 3, dessen als Objektträger dienende Hypothenusenfläche 4 poliert ist. Nahe (lein Prisl11a 3 ist eine plankonkave Linse () angebracht. Hinter einem photo-rhphisehen Weitwinkelobjektiv. dessen optische Achse in gestrichelten Linien bei 8 angedeutet ist. befindet sich ein dreieckig rechtwinkliges heflexionsprisina, welches die vom Objektiv ; herkommenden Strahlen gegen eine Platte io wirft. Das Objektiv ;, (las Prisma (; und die Platte 10 sitzen in einem lichtlichten Kameragehäuse i i. An diesem ist außen eile Sockel 12 für eine mattierte elektrische Glühlampe 13 angebracht. Die Benutzung und Wirkung der Vorrichtung ist wie folgt: Eine Fingerspitze 3, deren schwache Profilierung (Papillarlinieti) photographiert werden :oll, wird auf die Hypothenusenfläche 4 des Prismas 3 aufgelegt. Bei Belichtung (furch die mattierte Glühlampe 13 rerIektiert die Fläche .1 des Prismas (las Licht total und diese totale Reflexion wird nur gestört durch die dicht auf der Fläche 4. aufliegenden. erhabenen Papillarlinien des Fingers. Die Folge hiervon ist, (laß die Hypothenusenfläche hell erscheint, abgesehen von Kurven, in denen sie von den Papillarlinien des Fingers berührt wird. Das Prisma erzeugt von der Lichterscheinung auf der Hypothentisenfläche .4 ein virtuelles Bild in der durch die punktierte Linie i-[ angedeuteten Ebene. 1_'m zur Scbarfabbildung dieses Bildes :auf der photographischen Platte io zu gelangen, ist (las Objektiv ; so gestellt, dali seine optische Achse 8 zur Richtung der von der Mitte des Bildes herkommenden ,trahlen stark geneigt ist und nach der Darstellung der Zeichnung mit diesen Strahlen einen Winkel von etwa 3;° einschließt.
L;in (las Bild des Gegenstandes nicht nur scharf, sondern auch ähnlich auf die Platte zu bringen, ist zwischen Prisma 3 und Objektiv ; eine konkave, sphärische Fläche angebracht, deren Krünimungsinittelpunkt 111 fixer Eintrittspupille des Objektivs ; der Isaniera liegt. Anstatt zur Schattung der zerstreuenden Fläche eine besondere Linse G . -1117 .tibringen, könnte die Fläche auch an das Prisma 3 angeschliffen sein.

Die zerstreuende 1-l;iclie zwischen der virwellen Bildebene r4. des 0liiekts Lind dein

Objektiv 7 hat Ilie \-irl:uu@r. rlali sie

durch das Prisma in der Ebene !.l. ,niainor-

photisch erzeugte virtuelle Bild des Objekt>

so umbildet, (laß es schließlich objektähnlich

auf die Platte gelang=t.

Wenn man die Platte io dem Objektiv

unmittelbar liinterschalten würde, so wii:(le

man wegen der ini Strahlengang liegenden

Reflexionsfläche s ein seitenverkehrtes Bil=1

des Objekts erhalten. Es ist (faber hei =ler

auf der Zeichnung dargestellten -Vorrichtung

zwischen Objektiv ; und Platte io ein Re-

flelionsprisina 9 eingeschaltet. welches die

',eitenvertausclitni- wieder aufhebt.

Bei dem auf der Zeichnung dargestellten.

Gerät ist ein Objektiv mit einer ßrepiiNveite

von ;3 niln vorausgesetzt. sein;: Abstände

vom Gegenstand und der Platte sind so ge-

wählt, (laß sich für das Bild eine doppelte

Vergrößerung ergibt.

Claims

PATENT-AxsPRCHE: _ i. Photographischer Apparat für Daktyloskopie, gelcennzeiclinet (furch einen der Eintrittspupille (ler Aufnahmekamera vorgelagerten, durchsichtigen Körper finit frei liegender, polierter, den Objektträger bildender Fläche. die so ausgerichtet ist, daß die Eintrittspupille auf dem Wegge der Totalreflexion von dieser Fläche Licht empfangen kann.
2. Photographischer Apparat nach Anspruch i, dadurch -ekennzeichnet, daß die optische Achse des hanieraobjektivs gegen von der 'litte des Objektträgers @ herkommende, es durchsetzende Strahlen in Annäherung an die \ orinaistellun g zur virtuellen Objektfläche stark geneigt ist (z. B. finit ihnen einen @ Winkel von 35' einschließt).
3. Photographischer Apparat nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Objektfläche und Eintrittspupille der Kamera ein zerstreuendes optisches Element angebracht ist. .1. Photographischer Apparat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, (laß der der Eintrittspupille der Kamera vorgelagerte durchsichtige Körper von einem (freieckig rechtwinkligen -Prisma gebildet wird, dessen Hypothenusenfläche die Objektfläche bildet, und (faß auf der Kaineraseite eine sphärisch konkave Fläche -in gescllliften oder vorgelagert ist, (fieren Krümmungsmittelpunkt ini Objektiv liegt.