DE4322028A1 - Gelenkbandage - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Gelenkbandage nach dem Oberbe­ griff des Anspruchs 1.

Bei einer derartigen bekannten Gelenkbandage (DE 41 03 386 A1), die von einem strumpfförmigen Schlauch aus elastischem, dehnbarem Material gebildet ist, ist im Gelenkbereich, in dem bei angelegter Bandage aufgrund der Gelenkbewegungen die größte Dehnung der Bandage auftritt, ein Einsatz eingearbei­ tet, der aus einer Deckstruktur aus verhältnismäßig unela­ stischem Garn und aus einer elastischen Fadenanordnung ge­ bildet ist, die der Deckstruktur eine Querwellenstruktur ver­ leiht, sie stabilisiert und vorspannt.

Dieser Einsatz ist hauptsächlich der Außenseite des jeweili­ gen Gelenks zugeordnet und soll eine Faltenbildung der Ban­ dage im Beugebereich vermeiden.

Nachteilig bei dieser bekannten Bandage ist es, daß bei bestimmungsgemäß angelegter Bandage sich im Beugebereich ins­ besondere bei abgewinkeltem Gelenk ein Stoffwulst bildet, der für den Benutzer der Bandage unangenehm und störend ist, und zwar selbst dann, wenn im Beugebereich der Bandage nur ein schmaler oder gar kein Einsatz vorhanden ist.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine weitere Gelenkbandage der eingangs genannten Art bereitzu­ stellen, bei der insbesondere die Bildung eines störenden Stoffwulstes in der Gelenkbeuge bei angewinkeltem Gelenk vermieden wird.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Gelenkbandage der eingangs genannten Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Erfindungsgemäß wird also in dem der Gelenkbeuge zugeordneten Bereich der Bandage ein Einsatz aus dünnerem und weicherem Material vorgesehen, der eine größere Dehnbarkeit aufweist. Hierdurch läßt sich auf überraschend einfache Weise die Bil­ dung eines störenden Textilmaterialwulstes in der Gelenkbeuge beim Anwinkeln des Gelenks verhindern, ohne daß die Fixie­ rung des Gelenks im Beugebereich hierdurch beeinträchtigt wird. Dabei wird durch das dünnere und weichere Textilmate­ rial im Bereich der Gelenkbeuge das Strecken des Gelenks er­ leichtert und ein Hineinziehen des Bandagenmaterials in die Gelenkbeuge verhindert, während sich beim Abbiegen weniger und weicheres Material in der Gelenkbeuge ergibt.

Da der Einsatz nach Anspruch 2 nahtlos in den Schlauch ein­ gearbeitet ist, wird der Vorteil des dünneren und weicheren Materials nicht durch störende Nähe wieder zunichte gemacht.

Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den An­ sprüchen 3 und 4 beschrieben.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Einsatz im Schlauch einen genau festgelegten Rand aufweist und der Einsatz ins­ besondere etwa linsenförmig ist. Hierdurch läßt sich der für die Stabilisierung des Gelenks insbesondere im Bereich der Beugeachse erforderliche Bandagendruck trotz des Einsat­ zes aus dünnerem und elastischerem Material besonders gut aufrechterhalten, da die umfangsmäßigen Kräfte, die von der Bandage zur Stabilisierung des Gelenks ausgeübt werden, im an den Einsatz angrenzenden Randbereich des normalen Bandagen­ materials geführt werden.

Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Gelenk­ bandage, die z. B. an einem Knie angelegt ist,

Fig. 2 eine Rückansicht der Bandage nach Fig. 1.

Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Gelenkbandage, die als Knieban­ dage ausgebildet ist, weist einen strumpfförmigen Schlauch 10 auf, der aus einer hinteren und einer vorderen Bandagenstoff­ lage 11 bzw. 11′ besteht. Die beiden Bandagenstofflagen 11, 11′ sind dabei an ihren Seitenlängskanten miteinander verbun­ den.

Wird als Bandagenstoff vorzugsweise ein elastisches, dehn­ bares Gestrick verwendet, so erfolgt die Verbindung der bei­ den Bandagenstofflagen 11, 11′ insbesondere durch Vernähen, wobei z. B. ein zusätzlicher Nahtstreifen 9 vorgesehen sein kann.

Die den hinteren Schlauchbereich bildende Bandagenstofflage 11 weist im Gelenkbereich, also im Bereich der Gelenkbeuge 12, einen Einsatz 14 auf, der aus einem dünneren und elasti­ scheren Material besteht als die restlichen Bandagenstoff­ lagen.

Der im Bereich der Beugeachse A des Kniegelenks liegende Ein­ satz 14 besitzt eine durch einen Rand 16 äußerlich scharf abgegrenzte Fläche, die etwa linsenförmig ausgebildet ist. Die Länge des Einsatzes 14 in Umfangsrichtung U des Schlauchs 10 beträgt dabei zwischen 1/4 und 1/2, vorzugsweise 1/3, des Schlauchumfangs im Gelenkbereich. Die Länge ist also so an die Dicke des Gelenks in Richtung der Beugeachse A angepaßt, daß sich der Einsatz bis in den Seitenbereich des Gelenks erstreckt.

Zur Herstellung der hinteren Bandagenstofflage 11, deren tex­ tiles Material eine Maschenware ist, wird der Einsatz als Intarsia-Strickfläche eingearbeitet. Der Einsatz wird dabei mit einer anderen Stricktechnik und aus einem anderen Mate­ rial gebildet, so daß der Einsatz nahtlos, aber scharf abge­ grenzt in die hintere Bandagenstofflage 11 eingestrickt ist.

Beim Tragen der sachgemäß angelegten Gelenkbandage wird eine Faltenbildung durch den in der Gelenkbeuge angeordneten Ein­ satz 14 verhindert, da sich dieser beim Strecken des Gelenks besser ausdehnt, als daß es das übrige Bandagenmaterial tun würde, so daß hierdurch ein Hineinziehen der Bandage in die Gelenkbeuge verhindert wird. Beim Abbiegen zieht sich das Ma­ terial des Einsatzes wieder zusammen, so daß keine Falten­ bildung entsteht. Aufgrund des dünneren und weichen Mate­ rials und die Vermeidung einer Faltenbildung wird der Trage­ komfort der erfindungsgemäßen Gelenkbandage wesentlich er­ höht.

Die erfindungsgemäße Gelenkbandage, die sich auf wirtschaft­ liche Weise herstellen läßt und insbesondere als Knie- oder Ellenbogenbandage Verwendung findet, kann in an sich üblicher Weise mit geeigneten Druckpolstern od. dgl. ausgestattet wer­ den, wie es der jeweilige Anwendungszweck erfordert.

Claims (6)

1. Gelenkbandage mit einem strumpfförmigen Schlauch (10) aus elastischem, dehnbarem Textilmaterial, wobei der Schlauch (10) im Gelenkbereich (12) einen Einsatz (14) aufweist, der in Schlauchlängsrichtung (L) eine größere Dehnbarkeit aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß sich der in dem der Gelenkbeuge zugeordneten Schlauch­ bereich (13) vorgesehene Einsatz (14) über 1/4 bis 1/2, vorzugsweise über 1/3, des Schlauchumfangs erstreckt, und daß der Einsatz (14) aus einem dünneren und weicheren Ma­ terial besteht als der übrige Schlauch (10).

2. Gelenkbandage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilmaterial für den Einsatz (14) in das Textilmate­ rial für den Schlauch (10) nahtlos eingearbeitet ist und eine andere Bindungsstruktur aufweist.

3. Gelenkbandage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der Schlauch (10) aus einer textilen Maschenware gebildet ist, in die der Einsatz (14) mittels einer anderen Stricktechnik nahtlos eingearbeitet ist.

4. Gelenkbandage nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Dehnbarkeit des Textilmaterials für den Einsatz (14) etwa doppelt so groß ist wie die des Textilmaterials für den übrigen Schlauch (10).

5. Gelenkbandage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß der Einsatz (14) im Schlauch (10) einen genau festgelegten Rand (16) aufweist.

6. Gelenkbandage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (14) etwa linsenförmig ist.