DE4320315A1 - Verwendung eines Casein enthaltenden Propolis-Extraktes - Google Patents

Verwendung eines Casein enthaltenden Propolis-Extraktes

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Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Casein enthaltenden Propolis-Extraktes gegen entzündliche Erkrankungen im Hals-, Nasen- und Ohrenbereich.
Ausgehend von der Tatsache, daß z. B. Entzündungen der Atemwege aufgrund einer Reizung und Verletzung der Schleimhäute und des Epithelgewebes einer schonenden Behandlung zur Hemmung der Entzündungsreaktion bedürfen, besteht ein Bedarf nach einem milden, natürlichen Arzneimittel, welches sowohl die Entzündungsreaktion hemmt als auch einen Schutz für Schleimhäute und Epithelgewebe bietet.
Es ist heute bekannt, daß Entzündungsreaktionen biochemisch einen komplexen Mechanismus darstellen, an dem eine Reihe von Substanzen beteiligt ist. Zu diesen Substanzen gehören insbesondere die entzündungsfördernden Eicasonoide, insbesondere das Prostaglandin E₂ (PGE₂), Prostaglandin I₂ oder Prostacyclin.
Im Falle einer akuten Entzündung wird die Biosynthese von Prostaglandin stark angeregt. Dies ist zurückzuführen auf Störungen der Zellmembran, dem erhöhten Einströmen von Ca-Ionen in die Zelle sowie insbesondere auf die Wirkung von Entzündungsmediatoren, wie z. B. Bradykinin. Entzündungsmediatoren lösen selbst Entzündungsvorgänge aus, erhöhen die Gefäßpermeabilität, stimulieren sensible Nervenenden und regen die Prostaglandin-Biosynthese in erhöhtem Masse an. Im Falle von Bradykinin wird Phospholipase A₂ aktiviert, was zu einer Abspaltung von Arachidonsäure von Membranphospholipiden führt. In der Folge wird Arachidonsäure durch Cyclooxygenase oder Lipoxygenase sowie Folgeenzymen zu den verschiedenen Eicosanoiden metabolisiert. Je nach Zelltyp entstehen dabei vorzugsweise die Substanzen PGE₂, PGI₂, Thromboxan A₂ (TXA₂), Hydroxyfettsäuren, Leukotriene, etc. Von den genannten Substanzen verstärkt insbesonder PGE₂ die Wirkung von Bradykinin, so daß es dadurch zu einer Intensivierung der Entzündung kommt.
Im Lungengewebe kommt es zu einer erhöhten Synthese der Leukotriene, was zur Bronchokonstriktion und Asthma bronchiale führt. Abhängig vom Zelltyp kann es auch zu einer erhöhten Bildung von TXA₂ kommen, wodurch die Thrombocyten-Aggregation angeregt wird, was wiederum zu Verschlüssen von Arteriolen führt.
Die vorstehend genannten Vorgänge, wie sie bei Entzündungen beobachtet werden, stellen oxidative Reaktionen dar. Diese oxidativen Reaktionen können zum Auftreten reaktiver Sauerstoffspezies führen, wie z. B. dem Superoxidradikalanion (O˙₂⁻), Wasserstoffperoxid, Hydroxylradikal (OH˙)
sowie Singulettsauerstoff (lO₂). Diese reaktiven Sauerstoffspezies stehen unter Normalbedingen im Gleichgewicht mit den Antioxidantien, die sowohl enzymatischer als auch nicht-enzymatischer Natur sein können. Im Falle einer Entzündung ist dieses Gleichgewicht gestört und es kommt zu einer Anhäufung oxidativ bedingter Schäden.
Um den Entzündungsvorgang zu hemmen, ist es daher erforderlich, die Elektronentransportkette zu unterbrechen sowie die reaktiven Sauerstoffradikale abzufangen. Während es bekannt ist, als Inhibitoren der Prostaglandin-Biosynthese nicht-steroide entzündungshemmende Arzneimittel, wie Indomethacin, Salicylsäure, Iboprofen, etc., einzusetzen, soll gemäß der Erfindung ein natürliches Substanzgemisch, nämlich Propolis, zur Verfügung gestellt werden, um bei topischer Anwendung eine Unterbrechung der Elektronentransportkette herbeizuführen. Im weiteren ist es erfindungsgemäß vorgesehen, Casein als Zusatz dem Arzneimittel zuzugeben, um Schleimhäute und Epithelgewebe zu schützen, aber insbesondere auch um die Eisenverfügbarkeit für die ablaufenden enzymatischen Vorgänge und für die bakterielle Verfügbarkeit zu verändern.
Es ist bekannt, daß die Eisenionen eine wichtige Rolle bei der Sauerstoffaktivierung spielen, wobei sie die sogenannte "Haber-Weiss"-Reaktion katalysieren. Der Zusatz von Casein zu dem erfindungsgemäßen Arzneimittel soll bewirken, daß Eisenionen gebunden werden, und somit für den bakteriellen Stoffwechsel nicht mehr zur Verfügung stehen.
Um die biochemischen Grundvorgänge, nach welchen das erfindungsgemäße Arzneimittel einwirkt, aufzuklären, werden nachfolgend Versuchsreihen an einem Modellsystem beschrieben, welches als eine "Nachbildung" eines Teils der Elektronentransportkette angesehen werden kann. Dabei handelt es sich um das Diaphorase-NADH-System. Während für Modellreaktionen an dem genannten Diaphorase-NADH-System verschiedene Nachweisreaktionen angewendet werden können, sollen die nachfolgenden Versuche am Beispiel der KBM-Spaltung die Hemmwirkung von Propolis bzw. der Kombination von Propolis und Eisen demonstrieren.
Außerdem ist es bevorzugt, bei dem erfindungsgemäßen Arzneimittel einen wäßrigen Propolis-Extrakt anzuwenden, dessen Herstellung ebenfalls beschrieben wird.
Die Konzentration von Propolis in dem genannten Extrakt kann im Bereich von 0,1% bis 20% liegen. Ein bevorzugter Konzentrationsbereich liegt zwischen 0,5% und 5%.
Die Caseinkonzentration in dem erfindungsgemäßen Arzneimittel beträgt vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-%. Als Caseinpräparation kann kommerziell erhältliches Casein eingesetzt werden, welches für die pharmazeutische Anwendung geeignet ist.
Sofern es gewünscht ist, das erfindungsgemäße Arzneimittel als wässrig/ethanolische Lösung anzuwenden, soll die Alkoholkonzentration ca. 10 bis 20% nicht übersteigen. Im allgemeinen richtet sich die Alkoholkonzentration nach der Caseinkonzentration und soll dabei in einem Bereich liegen, der nicht zu einer Ausfällung von Casein führt.
Dem erfindungsgemäßen Arzneimittel können je nach Anwendungsbereich übliche Zusatzstoffe zugegeben werden, wie Verdickungsmittel, Konservierungsmittel, Vitamine, etherische Öle, etc.
Die von der Anmelderin durchgeführten Untersuchungen sind sowohl in den nachfolgenden Tabellen als auch in Fig. 1 bis 6 wiedergegeben, wobei die Abbildungen betreffen:
Fig. 1 Die Hemmung der KMB-Spaltung bei 0,3 U Diaphorase i.A. durch verschiedene Propolis-Konzentrationen. Dabei zeigt sich, daß die 50%-Hemmwerte für PEE bei etwa 0,7% i.A., PWEB bei etwa 0,6% i.A., PWEU bei etwa 0,6% i.A. liegen. Die vorstehenden Abkürzungen werden im Text näher erläutert.
Fig. 2 Die Hemmung der KMB-Spaltung bei 2,2 U Diaphorase i.A. durch verschiedene Propolis-Konzentrationen. Dabei zeigt sich, daß die 50%-Hemmwerte für PEE bei etwa 0,9% i.A., PWEB bei etwa 17% i.A., PWEU bei etwa 4,6% i.A. liegen.
Fig. 3 Die Aktivität von 0,3 U Diaphorase bei der KMB-Spaltung in Abhängigkeit von der NADH-Konzentration.
Fig. 4 Die Hemmung der KMB-Spaltung durch Propolis in Abhängigkeit von der NADH-Konzentration.
Fig. 5 Die Hemmung der KMB-Spaltung im Diaphorase-NADH-System durch Ethanol. Dabei zeigte sich, daß 50% Hemmung erhalten werden bei 0,028% Ethanol i.A.
Fig. 6 Der Einfluß von Propolis und Fe2+ mit und ohne Casein auf die KMB-Spaltung im Diaphorase-System.
Fig. 7 Abhängigkeit der Indolessigsäure (IES)-Oxidation von der PEE-Konzentration in Anwesenheit bzw. Abwesenheit von Peroxidase im Ansatz.
Fig. 8 Abhängigkeit der Indolessigsäure (IES)-Oxidation von der PWEB-Konzentration in Anwesenheit bzw. Abwesenheit von Peroxidase im Ansatz.
Fig. 9 Abhängigkeit der Indolessigsäure (IES)-Oxidation von der PWEU-Konzentration in Anwesenheit bzw. Abwesenheit von Peroxidase im Ansatz.
I. Herstellung eines wäßrigen Propolis-Extraktes
Der wachshaltige, ethanolische Extrakt, wie er üblicherweise kommerziell erhältlich ist, muß für seine Einsatzfähigkeit gemäß der Erfindung zunächst in eine wäßrige Lösung überführt werden. Als Ausgangsmaterial kann hierfür PEE-40-Extrakt dienen, der kommerziell von Salomon, Kopenhagen, erhalten wird.
Ein weiteres Ausgangsmaterial kann unbehandelter, partikelhaltiger Propolis-Rohextrakt darstellen, wie er beispielsweise als PWE-13-Rohextrakt (erhältlich durch Salomon) bekannt ist. Auch dieser Rohextrakt wird den nachfolgenden Aufarbeitungsschritten unterzogen. Die Herstellung des wäßrigen Propolis-Extraktes erfolgt zunächst durch Gefriertrocknen des Ausgangsextraktes, wobei aufgrund des Trockengewichtes auf das Ausgangsvolumen zurückgerechnet wird. Für den wäßrigen Extrakt ergibt sich eine Ausbeute von 12,9 ± 0,2 mg Trockensubstanz pro 1 ml PWE-13-Rohextrakt und analog für den ethanolischen Extrakt 3,4 ± 0,1 mg Trockensubstanz pro 1 ml PEE-40. Die Reextraktion beider Propolis-Rückstände mit 13,0 ml destilliertem Wasser pro 1 mg Trockengewicht erfolgt für 30 Minuten bei 37°C. Dabei wird die ursprüngliche PWE-13-Konzentration wieder hergestellt und aus der PEE-40-Trockensubstanz eine wäßrige Lösung mit vergleichbarer Konzentration gewonnen. Letztere unterscheidet sich grundlegend vom ethanolischen Extrakt und besitzt nur noch dessen wasserlösliche Inhaltsstoffe, die jedoch nicht mit denjenigen des PWE-13-Extraktes übereinstimmen müssen.
Nach 30minütiger Zentrifugation bei 27.000 g werden die unlöslichen Rückstände durch Filtrieren über eine Glasfritte vollständig entfernt. Auf diese Weise ergeben sich drei Propolis-Extrakte, die an der KMB-Modell-Reaktion durchgetestet werden, nämlich
  • 1. PEE: lyophilisierter, wäßriger PEE-40-Extrakt,
  • 2. PWEB: behandelter, d. h. lyophilisierter und partikelfreier PWE-13-Extrakt,
  • 3. PWEU: unbehandelter, partikelhaltiger PWE-13-Rohextrakt.
II. Standardisierung des Propolis-Extraktes
Propolis-Extrakte weisen einen beträchtlichen Gehalt an mono- und diphenolischen Inhaltsstoffen auf. Das Peroxidase-Indolessigsäure-System stellt einen empfindlichen Nachweis für diese mono- und diphenolischen Inhaltsstoffe dar. Dabei wird Peroxidase durch Monophenole aktiviert, während sie durch Diphenole gehemmt wird. Enthält ein zu untersuchendes Gemisch beide Komponenten, nämlich Mono- und Diphenole so ergibt sich durch Addition dieser beiden Kurven zunächst in Abhängigkeit von der Konzentration des Propolis-Extraktes ein Anstieg der Indolessigsäure-Oxidation, der dann durch die sich überlagernde Hemmung der Diphenole abrupt abbricht und bis auf den Wert absinkt, der in Abwesenheit von Peroxidase erhalten wird. Daraufhin steigt die Indolessigsäure-Oxidation bei zunehmender Konzentration des Propolis-Extraktes wieder an.
Um nun Propolis-Extrakte standardisieren zu können, wurde gefunden, daß hierfür der Wert für die 50%ige Indolessigsäure-Oxidation im abfallenden Teil der Kurve als Standardwert gesetzt werden kann. Auf der Basis dieses Standardwertes sind dann die Konzentrationen von Propolis-Extrakten, welche nicht bekannt sind, zu ermitteln.
In den Abb. 7, 8 und 9 sind als Basiskurven die Werte eingetragen, die für unterschiedlich behandelte Propolis-Extrakte (PEE, PWEB und PWEU) bei einer Konzentration von 0,3 mM Indolessigsäure in Abwesenheit von Peroxidase erhalten werden.
Außerdem ist in den Kurven 7 bis 9 die Aktivierung der Indolessigsäure der Propolis-Extrakte PEE, PWEB und PWEU in Gegenwart von Indolessigsäure und Peroxidase aufgezeigt. Durch Überlagerung der Aktivierungskurve infolge von monophenolischen Verbindungen und der Inhibierungskurve durch die diphenolischen Verbindungen ergibt sich ein steiler Abbruch des Kurvenverlaufes. Setzt man den Wert für die 50%ige Indolessisäure-Oxidation in diesem abbrechenden Kurvenverlauf als Standardwert, so erhält man unter den gegebenen Bedingungen für:
PEE eine 50%ige Indolessigsäure-Oxidation bei etwa 2% im Ansatz (i.A.),
PWEB einen Wert zwischen 0,25 und 0,29% i.A., und
PWEU einen Wert zwischen 0,14 und 0,16% i.A.
III. Modellreaktion mit Hilfe der KMB-Spaltung
Durch die Diaphorase wird aus Juglon ein Semichinonradikal gebildet, dessen Autoxidation zur Entstehung von O˙₂⁻ H₂O₂ und OH˙ führt. Letzteres kann KMB spalten und daraus Ethylen freisetzen, welches im Gaschromatographen nachgewiesen werden kann. Diese Testreaktion erfaßt deshalb sowohl eine mögliche Hemmwirkungen der Propolis-Extrakte auf das Enzym und dessen Elektronenübertragung, als auch deren Radikalfängereigenschaften.
Testansatz:
1 ml Phosphat-Puffer, pH 7,4, 100 mM (50 mM i.A.)
ad 2 ml H₂O
100 µl NADH, 2 mM (100 µM i.A.)
100 µl Juglon, 1 mM (50/UM i.A.)
100 µl Propolis, 5% i.A.
100 µl KMB, 25 mM (1,25 mM i.A.)
Start:
100 µl Diaphorase, 3 U/ml (0,3 U i.A.)
Vor der Gasentnahme wird der Reaktionsansatz für 30 Minuten bei 37°C im Wasserbad inkubiert.
Propolis-Konzentrationsreihen mit 0,3 U Diaphorase und 100 µM NADH im Ansatz werden in Tabelle 1 gezeigt.
Tabelle 1
Die vorstehende Tabelle 1 zeigt deutlich, daß bei zunehmender Propolis-Konzentration bei sämtlichen Propolis-Extrakten ein deutlicher Anstieg der prozentualen Hemmung der Diaphorase-Aktivität zu beobachten ist. Dies ist schematisch in Fig. 1 dargestellt.
Eine Zunahme der Hemmung, wenn auch nicht für die drei untersuchten Propolis-Extrakte in gleichem Masse, ist auch dann zu beobachten, wenn im Testansatz jeweils 2,2 g Diaphorase und 375 µM NADH verwendet wurden. Hierzu sind die Ergebnisse in der nachfolgenden Tabelle 2 zusammengestellt.
Die Werte von Tabelle 2 werden in Fig. 2 schematisch wiedergegeben.
Der Einfluß der NADH-Konzentration ist den in Tabelle 3 durchgeführten Versuchsreihen zu entnehmen, wobei in Fig. 3 die Abhängigkeit der Aktivität von 0,3 U Diaphorase bei der KMB-Spaltung in Korrelation zur NADH-Konzentration wiedergegeben ist.
Tabelle 3
Die Hemmwerte beziehen sich auf den 100%-Wert der jeweiligen NADH-Verdünnung ohne Propolis im Testansatz.
Fig. 4 zeigt die Hemmung der KMB-Spaltung durch Propolis in Abhängigkeit von der NADH-Konzentration.
Der Einfluß auf die Hemmwirkung des Modellsystems durch Alkohol wird in der nachfolgenden Versuchsreihe untersucht.
Rechnet man mit nur 99%iger Ethanol-Entfernung durch die Lyophile, so würde sich 1% Rest-Ethanol in der PEE-Trockensubstanz (= 0,01 ml/mg TG) befinden. Bei der Reextraktion mit 13 ml H₂O/mg Trockengewicht würde dieser Restgehalt auf 0,077% absinken, so daß bei einer 10%igen PEE-Konzentration im Ansatz 0,0077% Ethanol vorhanden wären.
In diesem Konzentrationsbereich ergeben sich meßbare Quencheffekte von 20 bis 30%. Dies bedeutet, daß maximal 20% bis 30% der Hemmwirkung von 10% PEE i.A. auf Ethanol zurückgeführt werden können, wenn man annimmt, daß sich etwa 1% bis 2% Rest-Ethanol im PEE-Trockenpulver befinden.
Bei weiteren PEE-Verdünnungen spielen Ethanol-Rückstände keine Rolle mehr.
Die ungewöhnlich hohen Hemmeffekte durch den PEE-Extrakt bei der KMB-Spaltung beruhen demnach auf Inhaltsstoffen mit guten Radikalfängereigenschaften, die keinen Einfluß auf die Diaphorase und die vorher beschriebenen Testsysteme haben.
Die Hemmung der KMB-Spaltung im Diaphorase-NADH-System durch Ethanol ist in der nachfolgenden Tabelle 4 sowie in Fig. 5 gezeigt.
IV. Einfluß eines Casein-enthaltenden Propolis-Extraktes auf die KMB-Spaltung
Abgesehen von der Schutzwirkung des Caseins auf die Schleimhäute und das Epithelgewebe, übt Casein auch einen Einfluß auf den Ablauf der KMB-Spaltung im Diaphorase-System aus. Um dies experimentell nachzuweisen, wurde die Grundrate der Ethylenbildung aus KMB in Abhängigkeit von der Propolis-Konzentration bestimmt. Hierzu diente folgender Ansatz:
Phosphatpuffer pH 7,4|0,1 M i.A.
H₂O ad 2 ml
Juglon 0,05 mM i.A.
NADH 0,1 mM i.A.
Casein 0 mg i.A. bzw. 0,2 mg i.A.
Propolis verschiedene Konzentrationen
Diaphorase 0,3 U i.A.
KMB 1,25 mM i.A.
Inkubation: 30 Minuten bei 37°C im Dunkeln.
Ohne Zusatz der Testsubstanzen Propolis und Casein werden 4.368 ± 108 pmol Ethylen/Ansatz gebildet. Dieser Wert wird als 100%-Wert definiert.
In Fig. 6 ist der Einfluß von Propolis und Fe2+ mit und ohne Casein auf die KMB-Spaltung im Diaphorase-System gezeigt. Aus Fig. 6 ergibt sich, daß Casein die Propolis-Aktivität nicht negativ beeinflußt. Auf der anderen Seite reagiert Casein mit niedrigen Fe-Konzentrationen (1 µ Molar), was durch Stimulierung der Fe-abhängigen KMB-Spaltung dokumentiert wird (Tabelle 5a und 5b). Ohne Fe-Zusätze wird jedoch die KMB-Spaltung durch Propolis und Casein kooperativ gehemmt (Tabelle 6a und 6b).
Tabelle 5a
Fe2+ ohne Casein
Tabelle 5b
Fe2+ mit Casein (0,2 mg i.A.)
Tabelle 6a
Propolis ohne Casein
Tabelle 6b
Propolis mit Casein (0,2 mg i.A.)
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen somit deutlich, daß die Kombination von Propolis und Casein eine verstärkte Hemmwirkung auf die KMB-Spaltung bewirkt. Es wird angenommen, daß der Einfluß von Casein insbesondere auf der komplexierenden Wirkung intrinsischer bzw. proteingebundener Eisenionen besteht, was wiederum eine veränderte Verfügbarkeit zur Folge hat.

Claims (13)

1. Verwendung eines Casein enthaltenden Propolis-Extraktes gegen entzündliche Erkrankungen im Hals-, Nasen- und Ohrenbereich.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wonach Propolis und Casein in einem Verhältnis von 10 zu 1 bis 500 zu 1 in dem Extrakt enthalten sind.
3. Verwendung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Extrakt eine wäßrige bzw. eine wäßrig-alkoholische Lösung darstellt.
4. Verwendung nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Extrakt als weiterer Zusatz 1 mM KMB zugegeben wird.
5. Verwendung nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Casein enthaltende Propolis-Extrakt folgende Zusammensetzung aufweist: Propolis 1-10%
Casein 0,5-10 g
Alkohol 0-20%mit Wasser aufgefüllt auf 100 ml.
6. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, wonach der Casein enthaltende Extrakt in Form von Ohrentropfen, Augentropfen, Nasentropfen, Halstropfen, als Präparation zum Gurgeln, Lösung zum Einnehmen oder als Lingualtabletten formuliert ist.
7. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Extrakt als Lösung oder Spray gegen Hals- und Nasenentzündungen formuliert ist.
8. Verwendung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Extrakt als Kaugumi zur Behandlung von Zahnfleischerkrankungen und Mundfäule formuliert ist.
9. Verwendung des Extraktes zur Heilung von Erkrankungen im Genitalbereich.
10. Verwendung nach Anspruch 9 zur Tränkung von Tampons.
11. Verfahren zur Standardisierung von Propolis-Extrakten, dadurch gekennzeichnet, daß man mit Hilfe eines geeigneten enzymatischen Peroxidasesystems, welches auf die oxidiernde Wirkung monophenolischer Propolis-Extrakt-Komponenten und die inhibierende Wirkung diphenolischer Propolis-Extrakt-Komponenten anspricht, im abbrechenden Teil des Kurvenverlaufes der Peroxidase-Oxidations-Reaktion in Abhängigkeit von Propolis-Extrakt-Verdünnungen einen Fixpunkt markiert, diesem die entsprechende Propolis-Extrakt-Konzentration zuordnet und letzteren Wert als Standardwert zur Konzentrationsbestimmung unbekannter Propolis-Extrakte verwendet.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Peroxidase-System das Peroxidase-Indolessigsäure-System eingesetzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Fixpunkt der Wert im Abbruch des Kurvenverlaufes festgehalten wird, bei dem sich eine 50%ige Indolessigsäure-Oxidation ergibt.
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