DE3901286A1 - Haartonikum mit pflanzlichen hypertonika - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine alkoholhaltige Haartonik-Formulierung, dadurch gekennzeichnet, daß die Formulierung u. a. alkoholische Auszüge aus Mistel (Viscum album) oder Blättern des Olivenbaums (Folia Oleae) oder deren Mischung enthält. Eine derartige Haartonikum-Formulierung ist sehr gut verträglich, vermindert den Haarausfall und fördert in vielen Fällen den Haarwuchs.

Kopfhaarschwund ist eine verbreitete Erscheinung. Je nachdem, ob die Haarpapille ihre Tätigkeit infolge einer endogenen oder exogenen Schädigung nur für eine gewisse Zeit unterbrochen hat, oder ob diese durch gewebszerstörende Vorgänge für immer aussetzt, unterscheidet man:

• 1. endogene oder ektogene reversible Alopezie,
• 2. endogene oder ektogene irreversible Alopezie.

Man unterscheidet zwei Alopezieformen: die lokalisierte und diffuse Form. Ferner werden diese Formen weiter unterteilt wie z. B. bei der lokalisierten Form: Alopezie areata. Deshalb kann von einer einheitlichen Ätiologie keine Rede sein: Kongenital, androgenetisch, durch Medikamente indizierte oder durch Ernährungsfehler. Bei Frauen überwiegt die diffuse Alopezieform.

Für eine Zusammenfassung siehe: Die Haarkrankheiten des Menschen, F. Fleck, M. Fleck, VEB Verlag Berlin, 1962.

Die große Schwierigkeit, die verschiedenen Formen von Haarausfall ätiologisch und morphologisch zu erkennen, um eine kausale Therapie zu betreiben, ist jedem praktizierenden Dermatologen bekannt. Bei der Vielfalt der auslösenden Ursachen kann es natürlich ein zielsicheres, bei allen Alopezieformen ausschlagendes Mittel kaum geben.

Ferner muß auch mit einem wirksamen Mittel die Behandlung auf einen längeren Zeitraum ausgerichtet werden, da es sich erst nach einiger Zeit zeigt, ob es sich um eine reversible Alopezie handelt. Sollte die Alopezie irreversibel sein, ist jede Behandlung vergeblich.

Die klassischen Behandlungsmittel sind wie folgt:

• 1. Hyperämisierende, tonisierende Lokalmaßnahmen, wie Abreibung mit Äther oder Alkohol unter Zusatz von Resorcin, Salicylsäure, Campher, Jod, Nicotinsäurebenzylester, Teer usw. Neuerdings werden auch Minoxidil (R), Aldostenon (R) und Nitrogen Mustard (J. M. Arrazola et al., Int. J. of Dermatol., 24, 608-610, 1985) mit Erfolg verwendet.
• 2. Physikalische Reiztherapien wie Massage, Wärmeapplikation, elektrische Bürsten usw.
• 3. Die Strahlenbehandlung mit ultraviolettem Licht oder mit Röntgenstrahlen.
• 4. Systemische Behandlung durch orale oder i. v. Gabe von Vitaminen, wie Pantothensäure, Vitamin A, Vitamin D oder Hormonen wie ACTH, Kortisonen usw.
• 5. Die Psychotherapie.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch gut verträgliche Pflanzenwirkstoffe den Haarausfall zu mindern bzw. zu stoppen und ein neuerliches Haarwachstum zu bewirken.

Wir haben überraschend festgestellt, daß sich lokale Applikationen von Pflanzenextrakten, die für die Behandlung arterieller Hypertonie verwendet werden, in vielen Fällen positiv auf den Haarausfall und eine Regeneration der Kopfhaare auswirken können. Diese Wirkung kann durch Zusatz von Vitaminen, Lecithinen usw. noch weiter günstig unterstützt werden.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden näher beschrieben.

Beispiel 1

Alkoholischer Extrakt,
Viscum Album 1 : 10	100,0 g
Alkoholischer Extrakt, @	Olea Europeae 1 : 10	100,0 g
Nicotinamid	2,0 g
D-Pantothenol	2,0 g
D-alpha-Tocopherol	2,0 g
Soya Phosphatidylcholin	5,0 g
Emulgator	16,0 g
Alkohol 43%	773,0 g
	1000,0 g

Es wurden 20 kg dieser klaren, hellbraunen Lösung hergestellt und in Flaschen a 200 ml abgefüllt.

Die Effektivität der Formulierung gemäß Beispiel 1 wurde klinisch untersucht. Insgesamt wurden 17 Probanden, männlich und weiblich, im Alter zwischen 10 und 80 Jahren, bei einer Behandlungsdauer von 12 Wochen, getestet. Der Haarzustand war zu Beginn ein vereinzelter bis dünner Haarwuchs, das Ergebnis war wie folgt: Das Produkt war bei allen Probanden sehr gut verträglich. Der tägliche Haarverlust war bei 14 Probanden weniger als vorher. Neues Haarwachstum wurde bei 3 Probanden als gut und bei 3 Probanden als sehr gut betrachtet.

Beispiel 2

Alkoholischer Extrakt,
Viscum Album 1 : 10	300,0 g
Nicotinamid	1,5 g
D-Pantothenol	1,5 g
D-alpha-Tocopherol	3,0 g
Soya Phosphatidylcholin	5,0 g
Emulgator	16,0 g
Alkohol 43%	673,0 g
	1000,0 g

Es entsteht eine klare, hellbraune Lösung, die in Flaschen a 200 ml abgefüllt wurde.

Die Effektivität der Formulierung gemäß Beispiel 2 wurde klinisch untersucht. Insgesamt wurden 14 Probanden, männlich und weiblich, im Alter zwischen 34 und 46 Jahren, bei einer Behandlungsdauer von 12 Wochen, getestet. Der Haarzustand war zu Beginn ein vereinzelter bis dünner Haarwuchs, das Ergebnis war wie folgt: Das Produkt war bei allen Probanden sehr gut verträglich. Der tägliche Haarverlust war bei 10 Probanden weniger als vorher. Neues Haarwachstum wurde bei 2 Probanden als gut und bei 2 Probanden als sehr gut betrachtet.

Beispiel 3

Die Zusammensetzung ist gleich wie Beispiel 2, nur wird Viscum Album durch Olea Europeae ersetzt.

Es entsteht eine klare, hellbraune Lösung, die in Flaschen a 200 ml abgefüllt wurde.

Ein begrenzter Versuch mit 6 Probanden war ebenso erfolgversprechend.

Claims (1)

1. Eine alkoholhaltige Haartonik-Formulierung, dadurch gekennzeichnet, daß die Formulierung alkoholische Auszüge aus Mistel (Viscum album) oder Blättern des Olivenbaums (Folia Oleae) oder deren Mischung enthält.