DE4319181A1 - Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Blends aus Polyisobutylen und weiteren Polymeren - Google Patents
Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Blends aus Polyisobutylen und weiteren PolymerenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues kontinuier
liches Verfahren zur Herstellung eines Blends aus Polyisobu
tylen und mindestens einem weiteren Polymeren, bei welchem
man
- 1) Isobutylen in reinem, getrocknetem, flüssigen Ethylen kationisch kontinuierlich polymerisiert,
- 2) das resultierende Polyisobutylen direkt einem Entga sungsextruder zuführt, worin es aufgeschmolzen und ent gast wird und
- 3) das Polyisobutylen mit mindestens einem weiteren Polyme ren vermischt, wodurch der Blend resultiert.
Kontinuierliche Verfahren zur Herstellung von Polyisobutylen
sind beispielsweise aus Ullmanns Encyklopädie der Techni
schen Chemie, Band 19, Seite 220, 4. Auflage, Verlag Che
mie GmbH, Weinheim, 1980, bekannt. Bei dem dort beschriebe
nen sogenannten Bandverfahren wird das Isobutylen in reinem,
getrocknetem, flüssigen Ethylen auf einem schwach geneigten,
endlosen Stahlband kationisch polymerisiert. Die Polymerisa
tionswärme wird durch Verdampfen des Ethylens abgefangen.
Das resultierende Polyisobutylen wird mit einem Schaber vom
Stahlband abgehoben, einem Entgasungsextruder zugeführt und
darin aufgeschmolzen und entgast und hiernach ausgetragen.
Mit Hilfe geeigneter Molekulargewichtsregler und Variation
der Verfahrensparameter läßt sich das Molekulargewicht des
Polyisobutylens in einfacher Weise steuern. Dadurch können
nach dem Bandverfahren hochmolekulare Polyisobutylene eines
zahlenmittleren Molekulargewichts von 105 bis 107 herge
stellt werden. Diese hochmolekularen kautschukartigen Poly
isobutylene sind bei Temperaturen zwischen 150 und 200°C
thermoplastisch verarbeitbar.
Für die Herstellung von Blends mit Polyolefinen oder anderen
Mischungen werden die hochmolekularen Polyisobutylene be
kanntermaßen mit Hilfe der in der Gummiindustrie üblichen
und bekannten Konfektioniermaschinen wie Kneter, Walzwerke,
Kalander und Schnecken- und Strangpressen nach diskontinu
ierlichen Verfahren verarbeitet. Indes wäre es wünschens
wert, kontinuierliche Verfahren zu verwenden. Eine wesentli
che Bedingung für kontinuierliche Verfahren wäre allerdings,
daß die Granulate aus hochmolekularen Polyisobutylenen bei
der Lagerung aufbereitbar und rieselfähig und damit dosier
fähig bleiben. Aufgrund ihrer ausgesprochen starken Neigung
zum kalten Fließen oder zur plastischen Verformung unter
Druckbelastung verbacken jedoch die Polyisobutylengranulate
sehr leicht und müssen zur weiteren Verarbeitung zum Teil
wieder mühsam zerkleinert werden, was zeit-, energie- und
arbeitsaufwendig und daher unwirtschaftlich ist. Diese Nei
gung zum kalten Fließen hat auch zur Folge, daß die bei der
Verarbeitung verwendeten Maschinen häufig und mit hohem Ar
beitsaufwand gereinigt werden müssen.
Dem Verbacken kann man bekanntermaßen durch Bepuderung des
Polyisobutylengranulats mit Trennmitteln entgegenwirken. In
des stellt auch dies einen zusätzlichen Verfahrensschritt
dar, welcher seine eigenen Probleme aufwirft, wie beispiels
weise die Handhabung und Entsorgung größerer Mengen an unter
Umständen explosiven Stäuben.
Wesentlich vorteilhafter ist es, die hochmolekularen Poly
isobutylene mit Polyolefinen abzumischen. Hierdurch werden
in die amorphe Polyisobutylenmatrix teilkristalline Bereiche
eingebracht, welche das kalte Fließen und die plastische
Verformung verringern oder gänzlich unterdrücken. Hierbei
weist beispielsweise Polyethylen eine vorzügliche Verträg
lichkeit mit Polyisobutylen auf, wirkt in kleinsten Mengen
als Flußmittel und erleichtert die Verarbeitbarkeit bedeu
tend; zugleich wird die Reißfestigkeit etwas verbessert. Bei
höheren Zusätzen von Polyethylen tritt neben einer wesentli
chen Festigkeitserhöhung vor allem eine beträchtliche Ver
minderung des kalten Fließens ein, welches bei einem Gehalt
von mehr als 50 Gew.-% Polyethylen bis auf den bei anderen
Thermoplasten üblichen Minimalwert zurückgeht. Dieser Effekt
wird bei Zugabe von Polypropylen bereits bei geringeren Men
gen bewirkt. In Form dieser Blends können die hochmolekula
ren Polyisobutylene für Anwendungszwecke verwendet werden,
welche dem reinen Kunststoff bislang verschlossen waren. Al
lerdings bereiten die hochmolekularen Polyisobutylene bei
der Herstellung dieser so vorteilhaften Blends genau diesel
ben Probleme, die auch bei ihrer andersweitigen Verarbeitung
auftreten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein neues, konti
nuierliches Verfahren zur Herstellung eines Blends aus Poly
isobutylen und mindestens einem weiteren Polymeren zu fin
den, bei welchem man hochmolekulare Polyisobutylene mit den
weiteren Polymeren in der Schmelze vermischt und welches die
Nachteile des Standes der Technik nicht mehr länger auf
weist.
Demgemäß wurde ein neues Verfahren zur kontinuierlichen Her
stellung eines Blends aus Polyisobutylen und mindestens ei
nem weiteren Polymeren gefunden, bei welchem man
- i) Isobutylen in reinem, getrocknetem, flüssigen Ethylen kationisch kontinuierlich polymerisiert,
- ii) das resultierende Polyisobutylen direkt einem Entga sungsextruder zuführt, worin es aufgeschmolzen und ent gast wird und
- iii) das Polyisobutylen mit mindestens einem weiteren Poly meren vermischt, wodurch der Blend resultiert,
- und welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man hierbei
- iv) das weitere Polymere in der gewünschten Menge direkt dem Entgasungsextruder zudosiert und bereits darin mit dem Polyisobutylen vermischt.
Im folgenden wird das neue kontinuierliche Verfahren zur
Herstellung eines Blends aus Polyisobutylen und mindestens
einem weiteren Polymeren der Kürze halber als "erfindungsge
mäßes Verfahren" bezeichnet.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht von der kontinuierlichen
Herstellung von hochmolekularem Polyisobutylen aus. Im all
gemeinen wird hierbei Isobutylen in reinem, getrocknetem,
flüssigen Ethylen kationisch kontinuierlich polymerisiert.
Für diese kationische Polymerisation kommen alle üblichen
und bekannten, kontinuierlich arbeitenden Verfahren für die
Isobutylenpolymerisation in Betracht. Erfindungsgemäß von
Vorteil ist es indes, das übliche und bekannte Bandverfahren
anzuwenden.
Bei diesem Bandverfahren findet die Polymerisation auf einem
endlosen Polymerisationsband als Reaktionsgefäß statt. Im
allgemeinen handelt es sich hierbei um ein schwach geneig
tes, endloses Stahlband von 10 bis 30 m Länge und 30 bis
100 cm Breite. Üblicherweise ist dieses Stahlband durch eine
geeignete Führung muldenförmig gestaltet. Im allgemeinen
läuft es in einem gasdichten Gehäuse über eine Antriebs- und
eine Spannrolle. Üblicherweise wird die Polymerisation auf
diesem umlaufenden Stahlband so geführt, daß man die Reakti
onspartner - in Umlaufrichtung gesehen - am Anfang auf
bringt, hierauf polymerisiert und das resultierende Polyiso
butylen am Ende des Bandes bei der Umlenkstelle kontinuier
lich vom Band abhebt.
Vorteilhafterweise wird hierbei zum einen eine Mischung von
Isobutylen mit reinem, getrocknetem, flüssigen Ethylen und
zum anderen eine Lösung des Katalysators in Ethylen auf das
Band gegeben. Üblicherweise wird hierbei reines, getrockne
tes Isobutylen verwendet. Im allgemeinen liegt das Mi
schungsverhältnis von Isobutylen und Ethylen bei 2 : 1 bis
1 : 2, insbesondere bei 1 : 1. Vorteilhafterweise werden in der
Katalysatorlösung und in der Mischung mit Isobutylen die
gleiche Ethylenmenge angewandt. Als Katalysatoren kommen
alle Stoffe in Betracht, welche in Ethylen löslich sind und
die kationische Polymerisation von Isobutylen auslösen und
aufrecht erhalten können. Hiervon ist Bortrifluorid beson
ders vorteilhaft und wird deshalb ganz besonders bevorzugt
verwendet.
Außer den vorstehend genannten Stoffen können noch übliche
Cokatalysatoren und Molekulargewichtsregler in der Isobuty
len-Ethylen-Mischung und/oder Katalysatorlösung vorhanden
sein. Beispiele geeigneter Cokatalysatoren sind u. a. Metha
nol oder Isobutanol, Beispiele geeigneter Molekulargewichts
regler sind insbesondere Diisobuten.
Nach dem Zusammengeben der Reaktionspartner setzt die Poly
merisation im allgemeinen augenblicklich ein. Sie läuft bei
der Siedetemperatur des flüssigen Ethylens ab. Im allgemei
nen ist sie nach kurzer Zeit beendet. Die freiwerdende Poly
merisationswärme wird hierbei durch Verdampfen des Ethylens
abgeführt.
Das resultierende Polyisobutylen wird bei der Umlenkrolle
vom Stahlband abgehoben. Hierbei kann das Entfernen des Po
lymerisats vom Stahlband in beliebiger Weise erfolgen. Indes
hat sich das Abheben mit Hilfe eines Schabers bewährt. Im
Anschluß daran gelangt das Polyisobutylen in eine Zweiwel
len-Maschine ("Knetwolf") zur Vorentgasung.
Im weiteren Verlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
das Polyisobutylen direkt nach der Zweiwellen-Maschine in
einen Entgasungsextruder eingeführt, worin es aufgeschmolzen
und entgast wird. Als Entgasungsextruder kommen alle übli
chen und bekannten und im Handel erhältlichen Ein- oder
Zweiwellenextruder in Betracht, von denen die Zweiwellenent
gasungsextruder vorteilhaft sind und deshalb bevorzugt ver
wendet werden. Beispiele gut geeigneter Zweiwellenentga
sungsextruder sind u. a. die von den Firmen Werner & Pfleide
rer, Welding und Berstorff hergestellten Extruder.
Im weiteren Verlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
das Polyisobutylen in der Schmelze mit mindestens einem wei
teren Polymeren vermischt, wodurch der Blend resultiert.
Erfindungsgemäß wird zu diesem Zweck das weitere Polymere in
der gewünschten Menge direkt dem Entgasungsextruder zudo
siert und bereits darin mit dem Polyisobutylen vermischt.
Hierbei ist es erfindungsgemäß von Vorteil, das weitere Po
lymere bereits vor der Entgasung der Aufschmelzzone des Ent
gasungsextruders zuzudosieren, um danach den resultierenden
Blend zu entgasen. Erfindungsgemäß ist es indes auch mög
lich, das weitere Polymere der Entgasungszone zuzudosieren,
um die Entgasung und die Bildung des Blends gleichzeitig
durchzuführen.
Methodisch gesehen weist die Zugabe des weiteren Polymeren
zu dem Entgasungsextruder keine Besonderheiten auf, sondern
kann in üblicher und bekannter Weise durch Zudosierung von
Polymergranulat oder -schmelze erfolgen.
Für die Herstellung des Blends in erfindungsgemäßer Verfah
rensweise kommen die üblichen mit Polyisobutylenen verträg
lichen Polymere in Betracht. Bevorzugt werden dabei thermo
plastische Polymere verwendet, beispielsweise Polyester, Po
lyamide, Polycarbonate, Polyacrylate, Polymethacrylate, Po
lystyrole oder Polyolefine. Besonders bevorzugt sind dabei
Polyolefine. Derartige Polymere sind dem Kunststoffachmann
geläufig. Beispiele geeigneter Polyolefine sind die Homopoly
merisate von α-Monoolefinen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen,
insbesondere Polyethylen und Polypropylen, Copolymerisate
des Ethylens mit α-Olefinen, sowie Vinylestern von gesättig
ten aliphatischen Monocarbonsäuren mit 2 bis 18 Kohlen
stoffatomen im Carbonsäurerest. Die Copolymerisate können
darüber hinaus noch Vinylether, Vinylester, Vinylchlorid so
wie Acryl- oder Methacrylsäure und deren Derivate als Como
nomere enthalten. Beispiele geeigneter α-Olefin sind Propy
len, But-1-en und Hex-1-en.
Beispiele geeigneter Vinylester sind Vinylacetat und Vinyl
propionat.
Beispiele geeigneter Acryl- und Methacrylsäureester sind
Acrylsäuremethylester, Acrylsäureethylester, Acrylsäure-
n-butylester, Methacrylsäuremethylester, Methacrylsäurepro
pylester, Methacrylsäure-n-butylester und 2-Ethyl-hexylmeth
acrylat.
Weitere Beispiele gut geeigneter Polyolefine sind statisti
sche Ethylen-Propylen-Copolymerisate und Ethylen-Propylen-
Blockmischpolymerisate.
Außerdem kommen noch die Mischpolymerisate des Isobutylens
in Betracht, welche bis zu 10 Gew.-% an 1,3-Diolefinen wie
Butadien und/oder Isopren einpolymerisiert enthalten.
Polyolefine dieser Art sind üblich und bekannt und werden
beispielsweise von der Firma BASF AG unter dem Handelsnamen
LUPOLEN® und NOVOLEN® vertrieben.
Nach dem Entgasen wird der resultierende Blend über eine ge
eignete Vorrichtung aus dem Entgasungsextruder ausgetragen,
gegebenenfalls granuliert und weiterverarbeitet.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es auch möglich,
neben weiteren Polymeren noch Füllstoffe und/oder Additive
mitzuverwenden.
Darüber hinaus erstreckt sich das erfindungsgemäße Verfah
ren, auch auf die Herstellung einer Mischung aus Polyisobu
tylen mit Füllstoffen und/oder Additiven, bei welchem man
zunächst Isobutylen in reinem, getrocknetem, flüssigen Ethy
len kationisch kontinuierlich polymerisiert, anschließend
das resultierende Polyisobutylen direkt einem Entgasungsex
truder zuführt, worin es aufgeschmolzen und entgast wird,
und das Polyisobutylen danach mit Füllstoffen und/oder Addi
tiven vermischt, wodurch die entsprechende Mischung ent
steht. Bezüglich der einzelnen verfahrenstechnischen Merk
male verweisen wir in diesem Zusammenhang auf die analog ab
laufende Herstellung eines Blends aus Polyisobutylen und
mindestens einem weiteren Polymeren. Ebenso wie in diesem
Fall wird auch bei der Herstellung einer Mischung aus Poly
isobutylen mit Füllstoffen und/oder Additiven das erfin
dungsgemäße Verfahren derart ausgestaltet, daß die Füll
stoffe und/oder die Additive in der gewünschten Menge direkt
dem Entgasungsextruder zudosiert werden, so daß sich diese
bereits darin mit dem Polyisobutylen mischen.
Als Füllstoffe werden dabei die in der Kunststofftechnik üb
lichen Materialien eingesetzt. Dazu zählen u. a. anorganische
Füllstoffe wie Talkum, Kaolin, Kreide, Schiefermehl, Glim
merpulver, ferner Ruß und Bitumen.
Als Additive finden insbesondere Stabilisatoren, Gleitmit
tel, Desaktivatoren, Chelierungsmittel, Mittel zur Verände
rung der Schmelzviskosität, Viskositätserhöher, Antioxidan
tien, UV-Absorber, Antiblockmittel, Schlagzähmacher, Flamm
schutzmittel, Treibmittel, Nukleierungsmittel, Vernetzer,
Härter sowie Polymerisations-Inhibitoren Verwendung.
Der in erfindungsgemäßer Verfahrensweise hergestellte Blend
aus Polyisobutylen und mindestens einem weiteren Polymeren
ist bereits so homogen und - in Abhängigkeit von Art und
Menge des darin enthaltenen weiteren Polymeren - so wenig
klebrig, daß in vielen Fällen auf eine Puderung feinteiligen
Blendgranulats verzichtet werden kann. Das in erfindungsge
mäßer Weise erhaltene Blendgranulat kann daher von Kunden
auf kontinuierlich arbeitenden Maschinen problemlos weiter
verarbeitet werden.
Die Herstellung von Polyisobutylen-Polymer-Blends in erfin
dungsgemäßer Verfahrensweise (Beispiele 1 bis 16) und ihr
Vergleich mit entsprechenden Blends, welche in üblicher und
bekannter Weise erhalten wurden (Vergleichsversuche A bis
P).
Für die Beispiele 1 bis 16 und die Vergleichsversuche A bis
P wurden die folgenden Ausgangsstoffe verwendet:
Polyisobutylen:
Oppanol® B50, Oppanol® B100 und Oppanol® B150 der Firma BASF AG;
Polyethylen:
Lucalen® A3710 MX der Firma BASF AG;
Polypropylen:
Novolen® 1100 HX, Novolen® 2309 KX, Novolen® R 2900 NCX und Novolen® 2500 HX der Firma BASF AG.
Polyisobutylen:
Oppanol® B50, Oppanol® B100 und Oppanol® B150 der Firma BASF AG;
Polyethylen:
Lucalen® A3710 MX der Firma BASF AG;
Polypropylen:
Novolen® 1100 HX, Novolen® 2309 KX, Novolen® R 2900 NCX und Novolen® 2500 HX der Firma BASF AG.
Für die Beispiele 1 bis 16 wurden die obengenannten Polyiso
butylene unmittelbar nach ihrer Herstellung nach dem Band
verfahren und die vorstehend genannten Polyolefine in Granu
latform in die Aufschmelzzone eines Zweiwellen-Entgasungsex
truders (verwendet wurde die Apparatur ZE 90 der Firma Ber
storff) eindosiert, darin aufgeschmolzen und in einer nach
folgenden Mischungs- und Entgasungszone entgast und zu homo
genen Blends verarbeitet. Die in dieser Weise erhaltenen
Blends wurden aus dem Extruder ausgetragen, abgekühlt, gra
nuliert und auf ihrer anwendungstechnischen Eigenschaften
hin untersucht.
Für die Vergleichsversuche A bis P wurden die vorstehend ge
nannten Polyisobutylene und Polyolefine in üblicher und be
kannter Weise auf einem Kneter bei 180°C mit 50 Upm diskon
tinuierlich zu Blends der gleichen stofflichen Zusammenset
zung verarbeitet. Die in dieser Weise erhaltenen Blends wur
den nach ihrer Herstellung ebenfalls auf ihre anwendungs
technischen Eigenschaften hin untersucht.
Die Tabelle gibt Auskunft über die angewandten Stoffkombina
tionen und Mischungsverhältnisse sowie über die untersuchten
anwendungstechnischen Eigenschaften.
Der Vergleich der Versuchsergebnisse zeigt, daß das erfin
dungsgemäße Verfahren in einfacher Weise Blends lieferte,
welche die gleichen günstigen anwendungstechnischen Eigen
schaften aufwiesen wie die entsprechenden, in üblicher und
bekannter Weise hergestellten Blends. Im Gegensatz zu dem
diskontinuierlichen Knetverfahren traten aber bei dem erfin
dungsgemäßen Verfahren die Nachteile, welche mit der Handha
bung von reinem Polyisobutylen verbunden sind, nicht mehr
auf.
Claims (6)
1. Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung eines Blends
aus Polyisobutylen und mindestens einem weiteren Polyme
ren, bei welchem man
- i) Isobutylen in reinem, getrocknetem, flüssigen Ethylen kationisch kontinuierlich polymerisiert,
- ii) das resultierende Polyisobutylen direkt einem Entgasungsextruder zuführt, worin es aufgeschmol zen und entgast wird, und
- iii) das Polyisobutylen mit mindestens einem weiteren Polymeren vermischt, wodurch der Blend resul tiert,
- dadurch gekennzeichnet, daß man hierbei
- iv) das weitere Polymere in der gewünschten Menge di rekt dem Entgasungsextruder zudosiert und bereits darin mit dem Polyisobutylen vermischt.
2. Das Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man
- v) das weitere Polymere bereits vor oder bei der Entgasung mit dem Polyisobutylen vermischt.
3. Das Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das weitere Polymere ein thermoplasti
sches Polymeres ist.
4. Das Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das weitere Polymere ein Polyolefin
ist.
5. Das Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß neben den weiteren Polymeren noch
Füllstoffe und/oder Additive verwendet werden.
6. Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung einer Mi
schung aus Polyisobutylen mit Füllstoffen und/oder Addi
tiven, bei welchem man
- i) Isobutylen in reinem, getrocknetem, flüssigen Ethylen kationisch kontinuierlich polymerisiert,
- ii) das resultierende Polyisobutylen direkt einem Entgasungsextruder zuführt, worin es aufgeschmol zen und entgast wird, und
- iii) das Polyisobutylen mit Füllstoffen und/oder Addi tiven vermischt, wodurch eine Mischung entsteht, dadurch gekennzeichnet, daß man hierbei
- iv) die Füllstoffe und/oder die Additive in der ge wünschten Menge direkt dem Entgasungsextruder zu dosiert und bereits darin mit dem Polyisobutylen vermischt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934319181 DE4319181A1 (de) | 1992-07-22 | 1993-06-09 | Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Blends aus Polyisobutylen und weiteren Polymeren |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4224096 | 1992-07-22 | ||
DE19934319181 DE4319181A1 (de) | 1992-07-22 | 1993-06-09 | Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Blends aus Polyisobutylen und weiteren Polymeren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4319181A1 true DE4319181A1 (de) | 1994-01-27 |
Family
ID=25916817
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934319181 Withdrawn DE4319181A1 (de) | 1992-07-22 | 1993-06-09 | Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Blends aus Polyisobutylen und weiteren Polymeren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4319181A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0703274A2 (de) * | 1994-09-19 | 1996-03-27 | Basf Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus hochmolekularem Polyisobutylen und thermoplastischen Polymeren |
-
1993
- 1993-06-09 DE DE19934319181 patent/DE4319181A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0703274A2 (de) * | 1994-09-19 | 1996-03-27 | Basf Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus hochmolekularem Polyisobutylen und thermoplastischen Polymeren |
EP0703274A3 (de) * | 1994-09-19 | 1996-07-17 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus hochmolekularem Polyisobutylen und thermoplastischen Polymeren |
US5712341A (en) * | 1994-09-19 | 1998-01-27 | Basf Aktiengesellschaft | Preparation of mixtures of high molecular weight polyisobutylene and thermoplastic polymers |
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