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Die
Erfindung betrifft das technische Gebiet herkömmlicher
Munition oder von Munition mit verringertem Explosionsrisiko, insbesondere
für militärische Zwecke. Die Erfindung betrifft
dabei die Sprengladung derartiger Munition und insbesondere ein
neues Verfahren zur Herstellung eines Verbundsprengstoffs auf der
Basis von zwei Zusammensetzungen sowie entsprechende neuartige Verbundsprengstoffe
auf der Basis von zwei Zusammensetzungen.
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Ladungen
aus einem Verbundsprengstoff auf der Basis von zwei Zusammensetzungen
sowie der entsprechende Behälter oder die entsprechende
Umhüllung besitzen im allgemeinen eine axiale Symmetrie,
um so symmetrische Wirkungen erzielen zu können.
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Ein
bedeutender Vorteil von aus zwei Zusammensetzungen aufgebauten Systemen
besteht darin, daß die Empfindlichkeit der Ladung gegenüber
einer Detonationswelle, wie sie beispielsweise zufällig
durch eine in der Nähe erfolgende Detonation von benachbarter
Munition hervorgerufen werden kann, verringert werden kann, indem
ein empfindlicher Verbundsprengstoff mit einem weniger empfindlichen
Verbundsprengstoff oder einer weniger empfindlichen pyrotechnischen
Zusammensetzung ummantelt wird.
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Unter
einem Verbundsprengstoff wird in herkömmlicher Weise eine
in funktioneller Hinsicht detonierbare pyrotechnische Zusammensetzung
verstanden, die aus einer festen, mit Füllstoff gefüllten
Polymermatrix besteht, im allgemeinen aus Polyurethan oder Polyester,
wobei der Füllstoff pulverförmig ist und eine
organische, Nitrogruppen enthaltende Sprengladung, beispielsweise
Hexogen (RDX), Octogen (HMX), Pentrit, 5-Oxo-3-nitro-1,2,4-triazol
(ONTA) oder ein Gemisch von mindestens zwei dieser Verbindungen,
enthält. Diese Zusammensetzung wird durch Gießen
und anschließende Polymerisation einer Paste erhalten,
die aus einem mit einem entsprechenden Füllstoff gefüllten
polymerisierbaren Bindemittel besteht.
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Der
Hauptnachteil von Verbundsprengstoffen aus mehreren Zusammensetzungen
besteht darin, daß die bisher angewandten Herstellungsverfahren,
die auf dem Übergießen oder einer Bearbeitung
beruhen, langwierig, kompliziert und sehr kostenintensiv sind. Sie
erfordern mehrere Härtungszyklen, das Einsetzen und Herausnehmen
von Kernen sowie den Einsatz zahlreicher Werkzeuge. Die Bearbeitungsschritte
bergen ferner insbesondere hohe pyrotechnische Risiken und verlangen
entsprechend spezielle Ausrüstungen. Das Übergießen
erfordert andererseits ebensoviele Här tungszyklen, wie
Schichten aufzubringen sind. So ist es z. B. nach diesem Verfahren
möglich, in eine Form, im allgemeinen die Hülle
einer Sprengladung, die einen herausnehmbaren Kernstift enthält,
eine erste pastenförmige pyrotechnische Zusammensetzung
einzugießen, die aus einem mit Füllstoff gefüllten,
nichtpolymerisierten Bindemittel besteht, dessen Füllstoff
mindestens einen organischen Nitro-Sprengstoff enthält,
diese erste Zusammensetzung durch Härtung zu polymerisieren,
dann den Kernstift herauszuziehen, eine zweite pastenförmige
pyrotechnische Zusammensetzung in den vom Kernstift freigehaltenen
Raum einzugießen und anschließend diese zweite
Zusammensetzung durch Härten zu polymerisieren.
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Die
oben genannten Nachteile begrenzen die industrielle Entwicklung
und Serienherstellung von Ladungen aus Verbundsprengstoffen aus
mehreren Zusammensetzungen, insbesondere aus zwei Zusammensetzungen
in der Praxis.
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Es
bestand daher ein Bedürfnis nach einem einfachen und billigen
Verfahren zur Herstellung von Verbundsprengstoffen auf der Basis
mehrerer Zusammensetzungen, das die oben genannten Nachteile nicht
aufweist und nicht zu einer Eigenschaftsverschlechterung und/oder
einer größeren Empfindlichkeit der Ladung führt.
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Der
Erfindung liegt eine entsprechende Aufgabe zugrunde.
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Diese
Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst. Die
abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindungskonzeption.
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Die
Erfindung beruht auf der überraschenden Feststellung, daß vor
der Polymerisation der pastenförmigen pyrotechni schen Zusammensetzungen
ein starrer Film aus Kunststoff an der für die Grenzfläche
zwischen den beiden Schichten vorgesehenen Stelle eingesetzt werden
kann, ohne daß das Vorliegen dieses eingeschalteten Materials
in der erhaltenen Ladung auf der Basis mehrerer Zusammensetzungen
den angestrebten Zersplitterungseffekt und die angestrebte Druckstoßwirkung
nachteilig beeinflußt, obgleich der Fachmann erwarten mußte,
daß durch diese Maßnahme das Detonationsverhalten
in erheblichem Maße gestört werden würde
oder sogar die periphere Zusammensetzung dann, wenn sie sehr unempfindlich
wäre, überhaupt nicht detonieren würde,
beispielsweise bei Detonierbarkeitswerten nach dem Card-Gap-Test
von weniger als 20 bis 25 Karten. Das Vorliegen dieses eingeschalteten
Materials erlaubt es, daß die Verfahrensschritte des Einsetzens
und Herausnehmens von Formkernen oder Formstiften entfallen können,
die Anzahl von Werkzeugen verringert werden kann und die Anzahl
der Härtungszyklen zu verringern ist, da sämtliche
Zusammensetzungen gleichzeitig durch Härtung polymerisiert
werden können. Dieses eingeschaltete Material aus einem
steifen Kunststoff, das vorteilhaft in einer becherartigen Form
oder in Form eines Fingerhutrohrs vorliegt, kann sehr leicht und
bei geringen Gestehungskosten beispielsweise nach der Blasformtechnik,
wie sie zur Herstellung von Kunststoffflaschen gut bekannt und in
breitem Maße angewandt wird, oder auch durch Extrusion
hergestellt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines
Verbundsprengstoffs auf der Basis von zwei Zusammensetzungen, der
aus einer inneren Schicht, die mit einer ihr benachbart angeordneten
peripheren Schicht umgeben ist, besteht oder solche Schichtkombinationen
aufweist, wobei die innere Schicht eine mit Füllstoff gefüllte
Polymermatrix, deren pulverförmiger Füllstoff
mindestens einen organischen Nitro-Sprengstoff enthält,
und die periphere Schicht eine mit Füllstoff gefüllte
Polymermatrix, deren pulverförmiger Füllstoff mindestens
ein anorganisches Oxidationsmittel und/oder mindestens einen organischen
Nitro-Sprengstoff enthält, darstellen, beruht auf dem Gießen
unterschiedlicher pastoser pyrotechnischer Zusammensetzungen in eine
Form durch eine Öffnung, die sich im allgemeinen im oberen
Teil befindet, wobei die Zusammensetzung für die innere
Schicht aus einem nichtpolymerisierten, mit Füllstoff gefüllten
Bindemittel, dessen pulverförmiger Füllstoff mindestens
einen organischen Nitro-Sprengstoff enthält, und die Zusammensetzung
für die periphere Schicht aus einem nichtpolymerisierten,
mit Füllstoff gefüllten Bindemittel, dessen pulverförmiger
Füllstoff mindestens ein anorganisches Oxidationsmittel
und/oder mindestens einen organischen Nitro-Sprengstoff enthält, bestehen,
und der anschließenden Polymerisation der pastosen Zusammensetzungen
durch Härten. Dieses Verfahren ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß vor der Polymerisation der pastosen
Zusammensetzungen ein steifer Film aus Kunststoff am Ort der Grenzfläche
zwischen den beiden Schichten in die Form eingesetzt wird und anschließend
die pastosen Zusammensetzungen gleichzeitig durch Härten
polymerisiert werden.
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Dabei
wird unter einem steifen Film ein Film verstanden, der befähigt
ist, dem Druck der pastenförmigen pyrotechnischen Zusammensetzungen
zu widerstehen, wenn diese in die Form eingebracht werden, oder wenn
der Film in die Form eingesetzt wird, die schon eine pastenförmige
pyrotechnische Zusammensetzung enthält.
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Die
Form ist im allgemeinen und vorzugsweise die Hülle der
Ladung aus dem Verbundsprengstoff auf der Basis von zwei Zusammensetzungen.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung sind die Ausdrücke ”aus
zwei Zusammensetzungen” bzw. ”auf der Basis von
zwei Zusammensetzungen” nicht eng und einschränkend
zu interpretieren. Die Erfindungskonzeption beruht allgemein darauf,
daß zwischen zwei aneinandergrenzenden Schichten aus vorzugsweise
unterschiedlichen Sprengstoffzusammensetzungen eine an deren Grenzfläche
angeordnete Trennschicht aus dem steifen Film aus Kunststoff vorgesehen
wird, wobei im Prinzip eine beliebige Anzahl solcher gewissermaßen
binärer Struktureinheiten aufeinanderfolgend vorgesehen
sein kann.
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Im
Hinblick auf die obige Definition bestehen die erfindungsgemäßen
bzw. erfindungsgemäß herstellbaren Verbundsprengstoffe
aus zwei oder mehr Zusammensetzungen, die jeweils durch einen an
ihrer Grenzfläche eingeschalteten steifen Film aus Kunststoff
voneinander getrennt sind, wobei die Gesamtzahl der Zusammensetzungen
eine gerade oder ungerade Zahl sein kann.
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Der
festgestellte technische Effekt und die daraus resultierenden vorteilhaften
Ergebnisse bleiben erhalten, wenn die innere Schicht und/oder die
periphere Schicht ihrerseits aus zwei oder mehr als zwei Zusammensentzungen
bestehen. Es können entsprechend mehrere Materialien unterschiedlichen
Profils als Trennmaterialien am Ort von mehreren oder sämtlichen
Grenzflächen zwischen den Schichten in die Form eingesetzt
werden, ohne daß hierdurch irgendwelche besonderen Probleme
entstehen.
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Im
Rahmen der Erfindung ist es ferner auch möglich, die oben
erläuterte herkömmliche Verfahrensweise der Erzeugung
von Verbundsprengstoffen aus mehreren Zusammensetzungen unter Verwendung
eines Kerns als Platzhalter mit dem er findungsgemäßen
Verfahren zu kombinieren, nach dem zusätzliche Schichten oder
Schichten nach Entnahme des Kerns unter Verwendung des Trennfilms
erzeugt werden können.
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Die
oben erläuterte Erfindungskonzeption ist entsprechend in
sehr weitem Maße mit besonderen Vorteilen in wirtschaftlicher
wie auch funktioneller Hinsicht anwendbar.
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Die
innere Schicht stellt vorzugsweise ein Vollmaterial dar; sie kann
jedoch auch eine oder mehrere Ausnehmungen oder Hohlräume
aufweisen, beispielsweise eine axiale Ausnehmung, die sich über
einen Teil oder über die gesamte Länge der Ladung
erstrecken kann. Eine derartige Ausnehmung erlaubt es beispielsweise,
ein Zündsystem darin einzusetzen.
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Aufgrund
des Umstands, daß aliphatische Nitroderivate bisher keine
größere industrielle Anwendung als Sprengstoffe
gefunden haben, werden in der herkömmlichen Weise unter
organischen Nitro-Sprengstoffen Sprengstoffe verstanden, die aus
der Gruppe von Sprengstoffen ausgewählt sind, die aus den
aromatischen nitrierten Sprengstoffverbindungen (die mindestens
eine Gruppe C-NO2 enthalten, deren Kohlenstoffatom
Teil eines aromatischen Ring ist), den Salpetersäureester-Sprengstoffen
(die mindestens eine Gruppe C-O-NO2 aufweisen)
und den Nitramin-Sprengstoffen (die mindestens eine Gruppe C-N-NO2 aufweisen) besteht.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die
Innenschicht und die periphere Schicht koaxial angeordnet und besitzen
vorzugsweise zylindrische Form.
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Nach
einer anderen bevorzugten Ausführungsform liegt das Massenverhältnis
von innerer Schicht zu peripherer Schicht im Bereich von 0,1 bis
2.
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Der
Kunststoff, aus dem der steife Film besteht, kann ein thermoplastischer
oder ein wärmehärtbarer Kunststoff sein, beispielsweise
ein Elastomer vom Polyurethan- oder Silicontyp. Der Kunststoff kann
ferner Verstärkungsbestandteile und/oder Füllstoffe,
wie Graphit, Kohlenstoff oder Glas, als Pulver oder in Form von Fasern
enthalten.
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Nach
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der steife
Kunststoff ein Polyalken, vorzugsweise ein Niederdruck- oder ein
Hochdruck-Polyethylen.
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Nach
einer anderen bevorzugten Ausführungsform besitzt die Grenzfläche
zwischen den beiden Schichten einen kreisförmigen oder
sternförmigen Querschnitt. Der steife Film aus Kunststoff
besitzt dann entsprechend ebenfalls einen kreisförmigen
oder sternförmigen Querschnitt. Ein solcher Stern weist
im allgemeinen 6 bis 24 Zacken auf. Die Enden der Sternzacken können
dabei beliebige Form aufweisen und beispielsweise flach sein, eine
Spitze aufweisen oder gerundet sein. Der Stern kann ferner streng
polygonale Form besitzen oder zwischen seinen Zacken verbindende
Ausrundungen aufweisen. Die Zacken der Sterne sind ferner vorzugsweise
identisch und besitzen eine Symmetrieachse, die durch den Mittelpunkt
des Sterns hindurchgeht.
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Der
steife Film aus Kunststoff weist ferner in sehr vorteilhafter Weise
aus den oben erwähnten Gründen die Form eines
Behälters auf, der mit einer einzigen Öffnung
versehen ist, beispielsweise die Form einer Hülse, einer
Flasche, einer Geschoßspitze, eines Bechers oder eines
Fingerhutrohrs. Beim Einsetzen des Films in die Form wird diese Öffnung
in Bezug auf die Öffnung der Form, die sich im allgemeinen
im oberen Teil der Form befindet, so angeordnet, daß das
Innere des Behälters durch die Öffnung der Form
zugänglich wird.
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Wenn
der Film die Form eines Behälters aufweist, der mit einer
einzigen Öffnung versehen ist, ist es dann auch möglich,
die pastose Zusammensetzung für die periphere Schicht vor
dem Einsetzen des Films in die Form einzugießen. Beim Einführen
des Films in die Form drückt dieser die Paste in den Raum
zwischen dem Film und den Wänden der Form zurück.
Man kann dann anschließend in den durch den Film abgegrenzten
Raum die pastose Zusammensetzung für die innere Schicht
eingießen. Es ist ferner auch möglich, den Behälter
aus dem Film vor seinem Einsetzen in die Form zu füllen.
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Unabhängig
von der Form des zwischengeschalteten Materials kann das Gießen
der beiden pastosen Zusammensetzungen allgemein gleichzeitig oder
nacheinander bei Atmosphärendruck oder durch Einspritzen unter
Druck erfolgen, nachdem der steife Film aus Kunststoff in die Form
eingesetzt wurde.
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Nach
einer anderen Ausführungsform ist der Durchmesser der Öffnung
der Form kleiner als das Profil des steifen Films aus Kunststoff.
In diesem Fall muß das Kunststoffmaterial, das aus den
oben angeführten Gründen ausreichend steif sein
muß, ferner auch ausreichende Flexibilität und
Elastizität aufweisen, damit der Film ohne Zerstörung
zusammengedrückt und anschließend in die Öffnung
der Form eingeführt werden kann. Wenn der Film sich dann
in der Form befindet, nimmt er seine ursprüngliche Form
und sein ursprüngliches Profil wieder an. Filme aus Polyethylen
weisen beispielsweise derartige Eigenschaften auf und eignen sich sehr
günstig für diese Anwendung.
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Allgemein
und vorzugsweise gilt, daß die Dicke des steifen Films
aus Kunststoff etwa 1 und etwa 5 mm beträgt. Diese Dicke
muß nicht notwendigerweise gleichmäßig
sein.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform bestehen die Polymermatrices
der inneren Schicht und der peripheren Schicht, die gleich oder
verschieden sein können, gemäß dem Konzept
der vorliegenden Erfindung aus Polyurethanen oder Polyestern, die
inert oder aktiv sind, d. h. energetische Gruppen, wie Fluorgruppen, Nitrogruppen
und/oder Azidgruppen, aufweisen.
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Die
Polyurethanmatrices werden allgemein durch Umsetzung eines Polymers
mit Hydroxyendgruppen mit einem Polyisocyanat hergestellt.
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Beispiele
für Präpolymere mit Hydroxyendgruppen sind etwa
Präpolymere, deren Gerüst ein Polyisobuten, ein
Polybutadien, ein Polyether, ein Polyester oder ein Polysiloxan
ist. Vorzugsweise werden Polybutadiene mit Hydroxyendgruppen verwendet.
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Zu
den Beispielen für Polyisocyanate gehören Isophorondiisocyanat
(IPDI), Toluoldiisocyanat (TDI), Dicyclohexylmethylendiisocyanat
(Hylène W), Hexamethylendiisocyanat (HMDI) und Biurettrihexanisocyanat (BTHI)
sowie deren Gemische.
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Wenn
die Polymermatrix eine Polyestermatrix ist, wird diese allgemein
durch Umsetzung eines Präpolymers mit Carboxyendgruppen,
vorzugsweise eines Polybutadiens mit Carboxyendgruppen (PBCT) oder
eines Polyesters mit Carboxyendgruppen, mit einem Polyepoxid, beispielsweise
einem Kondensationsprodukt von Epichlorhydrin mit Glycerin, oder
einem Polyaziridin, beispielsweise Trimethylaziridinylphosphinoxid
(MAPO), hergestellt.
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Die
Polymermatrices können ggfs. einen inerten oder aktiven
Weichmacher enthalten, beispielsweise Weichmacher, wie sie gewöhnlich
bei der Herstellung von Verbundsprengstoffen und festen Verbundtreibstoffen
eingesetzt werden.
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Nach
einer anderen Ausführungsform ist die innere Schicht ein
Verbundsprengstoff, der aus einer mit einem Füllstoff gefüllten
Polyurethanmatrix oder Polyestermatrix besteht, wobei der Füllstoff
mindestens 15 Masse-%, ggfs. mindestens 40 Masse-%, mindestens 60
Masse-% oder mindestens 80 Masse-%, an organischem Nitro-Sprengstoff
enthält, der vorzugsweise unter Hexogen, Octogen, 5-Oxo-3-nitro-1,2,4-triazol
und deren Gemischen ausgewählt ist, wobei die angegebenen
Prozentsätze auf die Gesamtmasse des Verbundsprengstoffs
bezogen sind. Der Füllstoff kann ferner beispielsweise
ein anorganisches Oxidationsmittel, wie Ammoniumperchlorat, und/oder
ein reduzierendes Metall, wie Aluminium, enthalten.
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Nach
einer anderen Ausführungsform ist die periphere Schicht
eine pyrotechnische Zusammensetzung, die unter den Verbundsprengstoffen
und den pyrotechnischen Zusammensetzungen ausgewählt ist,
die aus einer mit Füllstoff gefüllten Polymermatrix
bestehen, deren pulverförmiger Füllstoff ein anorganisches
Oxidationsmittel enthält.
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Wenn
die periphere Schicht ein Verbundsprengstoff ist, besteht dieser
vorzugsweise aus einer mit Füllstoff gefüllten
Polyurethan- oder Polyestermatrix, deren Füllstoff mindestens
15 Masse-%, ggfs. mindestens 40 Masse-%, mindestens 60 Masse-% oder
mindestens 80 Masse-%, an organischem Nitro-Sprengstoff enthält,
der vorzugsweise unter Hexogen, Octogen, 5-Oxo-3-nitro-1,2,4-triazol,
Pentrit, Triaminotrinitrobenzol und Nitroguanidin sowie deren Ge mischen
ausgewählt ist, wobei die angegebenen Prozentsätze
auf die Gesamtmasse des Verbundsprengstoffs bezogen sind.
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Der
Füllstoff kann ferner auch beispielsweise ein anorganisches
Oxidationsmittel, wie Ammoniumperchlorat, und/oder ein reduzierendes
Metall, wie Aluminium, enthalten.
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Wenn
die periphere Schicht eine pyrotechnische Zusammensetzung ist, die
aus einer mit einem Füllstoff gefüllten Polymermatrix
besteht, deren pulverförmiger Füllstoff ein anorganisches
Oxidationsmittel enthält, ist die Polymermatrix vorzugsweise
eine Polyurethan- oder Polyestermatrix. Darüber hinaus
enthält dann der Füllstoff vorzugsweise keinen
organischen Nitro-Sprengstoff. Der Füllstoff besteht beispielsweise
lediglich aus dem anorganische Oxidationsmittel oder einem Gemisch
aus anorganischem Oxidationsmittel und einem reduzierenden Metall,
wie Aluminium, Zirkonium, Magnesium, Bor und deren Gemischen. Der
Füllstoff kann allerdings auch andere Füllstoffe,
wie organische, nichtexplosive Füllstoffe, beispielsweise
Oxamid, umfassen.
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Beispiele
für das für die periphere Schicht verwendete anorganische
Oxidationsmittel sind Ammoniumperchlorat, Kaliumperchlorat, Ammoniumnitrat
und Natriumnitrat sowie deren Gemische.
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Die
Erfindung betrifft ferner auch neuartige Verbundsprengstoffe aus
zwei Zusammensetzungen, d. h. Verbundsprengstoffe, die nach dem
oben angegebenen erfindungsgemäßen Verfahren erhältlich
sind. Diese neuartigen Verbundsprengstoffe auf der Basis von zwei
Zusammensetzungen bestehen aus einer inneren Schicht, die mit einer
ihr benachbarten peripheren Schicht überzogen ist, oder
enthalten solche binären Schichtkombinationen. Die innere Schicht
ist eine mit Füllstoff gefüllte Polymermatrix,
deren Füllstoff mindestens einen organischen Nitro-Sprengstoff
enthält, während die periphere Schicht eine mit
Füllstoff gefüllte Polymermatrix ist, deren Füllstoff
mindestens ein anorganisches Oxidationsmittel und/oder mindestens
einen organischen Nitro-Sprengstoff enthält. Diese Verbundsprengstoffe
sind gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß sie an der Grenzfläche zwischen den beiden
Schichten einen dazwischen eingeschalteten steifen Film aus Kunststoff
aufweisen.
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Verschiedene
Ausführungsweisen und bevorzugte Formen dieser neuartigen
Verbundsprengstoffe wurden oben erläutert. Eine andere,
besonders bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß die
periphere Schicht gegenüber einer Detonationswelle weniger
empfindlich ist als die innere Schicht. Diese Ausführungsform
wird insbesondere bei der Herstellung von Munition mit verringertem
Risiko eingesetzt.
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Der
Ausdruck ”gegenüber einer Detonationswelle weniger
empfindlich” bedeutet in der Praxis, daß der nach
dem Detonationsübertragungstest hinter einer Barriere (Card-Gap-Test)
ermittelte Detonationsübertragungsindex (IAD im französischen
Sprachbereich, DV-detonability value im angelsächsischen
Sprachbereich) kleiner ist. Dieser entweder für einen Durchmesser
von 40 mm oder einen Durchmesser von 75 mm standardisierte Test
ist dem Fachmann des vorliegenden Gebiets geläufig.
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Die
nachstehenden, nicht einschränkenden Beispiele erläutern
die Erfindung und die damit erzielten Vorteile.
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Beispiel 1: Verbundsprengstoff aus zwei
Zusammensetzungen mit einem Trennmaterial aus Polyethylen in Form
eines zylindrischen Behälters mit kreisförmigem
Querschnitt
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Ein
steifer zylindrischer Behälter von kreisförmigem
Querschnitt mit flachem Boden, der aus Niederdruck-Polyethylen besteht
und eine Dicke von 2 mm, einen Innendurchmesser von 128 mm und eine
Länge von 450 mm aufweist, wird in eine zylindrische Struktur
von kreisförmigem Querschnitt und mit flachem Boden, die
aus Stahl besteht und eine Länge von 462 mm, einen Außendurchmesser
von 273 mm und eine Dicke von 12,5 mm aufweist, durch die vollständig
offene, dem Boden gegenüberliegende Seite so eingesetzt,
daß er auf dem flachen Boden ruht. Der Behälter
wird in der Struktur koaxial angeordnet, wobei der Boden des Behälters auf
dem Boden der Struktur aufliegt. Die Fläche des Behälters
am anderen, dem Boden gegenüberliegenden Ende ist vollständig
offen.
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In
den Polyethylenbehälter werden 9,96 kg einer pastenförmigen
pyrotechnischen Zusammensetzung bei einer Temperatur von 60°C
eingebracht, die ein mit Füllstoff gefülltes nichtpolymerisiertes
Bindemittel folgender Zusammensetzung darstellt:
- – 12
Masse-% eines Bindemittels auf der Basis eines Polybutadiens mit
Hydroxyendgruppen und einer Molekülmasse von etwa 2000
und von Isophorondiisocyanat (IPDI),
- – 88 Masse-% pulverförmige Füllstoffe:
- – 20 Masse-% RDX,
- – 43 Masse-% Ammoniumperchlorat,
- – 25 Masse-% Aluminium.
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In
den Raum zwischen dem Polyethylenbehälter und der Außenstruktur
werden dann 29,0 kg einer pastenförmigen pyrotechnischen
Zusammensetzung bei einer Temperatur von 60°C eingebracht,
die ein mit Füllstoff gefülltes nichtpolymerisiertes
Bindemittel folgender Zusammensetzung darstellt:
- – 12
Masse-% des gleichen Bindemittels, das auch für die Füllung
des Polyethylenbehälters verwendet wurde,
- – 88 Masse-% pulverförmige Füllstoffe:
- – 51 Masse-% Ammoniumperchlorat,
- – 5 Masse-% Oxamid,
- – 32 Masse-% Aluminium.
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Die
beiden pastenförmigen Zusammensetzungen werden dann durch
7 d Erhitzen bei 60°C polymerisiert.
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Die
innere Schicht besitzt einen DV-Wert von 80 Karten nach dem Card-Gap-Test,
während die periphere Schicht, die noch weniger empfindlich
ist, einen DV-Wert < 1
Karte aufweist.
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Parallel
dazu wird ein Vergleichsbeispiel 1, das nicht unter die vorliegende
Erfindung fällt und den am nächsten kommenden
Stand der Technik repräsentiert, hergestellt, um damit
den erfindungsgemäß erzielten technischen Effekt
und die daraus resultierenden Vorteile nachzuweisen.
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Für
dieses Vergleichsbeispiel 1 werden die gleichen pastenförmigen
Zusammensetzungen wie für Beispiel 1 sowie eine streng
gleiche Metallstruktur verwendet.
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In
die Metallstruktur wird ein massiver, zylindrischer Kernstift mit
kreisförmigem Querschnitt, einem Durchmesser von 128 mm
und einer Länge von 450 mm koaxial eingesetzt. Der Kernstift
ruht auf dem Boden der Struktur. Anschließend wird die
pastenförmige Zusammensetzung für die periphere
Schicht (29,5 kg) bei einer Temperatur von 60°C in den
freien Raum zwischen dem Kernstift und der Außenstruktur
eingegossen. Anschließend wird diese Zusammensetzung 7
d bei 60°C polymerisiert.
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Danach
wird der Kernstift entnommen, worauf die pastenförmige
Zusammensetzung für die innere Schicht (9,96 kg) bei einer
Temperatur von 60°C in den entsprechenden freigehaltenen
Raum eingegossen wird. Dann wird diese Zusammensetzung 7 d bei 60°C
polymerisiert.
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Danach
werden die Eigenschaften der beiden Ladungen (erfindungsgemäßes
Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel 1) ermittelt, wobei die Detonation
durch einen Detonationswellengenerator für ebene Wellen mit
einem Durchmesser von 76 mm initiiert wird, der aus einer zylindrisch-konischen
Kalotte aus einem Verbundsprengstoff besteht, der aus 14 Masse-%
eines durch Umsetzung eines Polyesterdiols mit IPDI erhaltenen Polyurethan-Bindemittels
und 96 Masse-% Octogen zusammengesetzt ist. Der Hohlraum der Kalotte
wird mit einem Verbundsprengstoff gefüllt, der aus 11,5
Masse-% des gleichen Bindemittels, das für die Kalotte
verwendet wurde, 17 Masse-% Pentrit und 71,5 Masse-% Mennige besteht.
Die zylindrisch-konische Kalotte setzt sich in einen Booster von
gleichem Durchmesser von 76 mm und einer Dicke von 45 mm fort, der
aus dem gleichen Verbundsprengstoff besteht, wie er in der Kalotte
enthalten ist. Der Booster steht mit der inneren Schicht in Kontakt,
und der Detonationswellengenerator ist koaxial mit der Ladung an geordnet.
Dieser Detonationswellengenerator wird seinerseits durch eine Hexowax-Tablette
gezündet, die in Kombination mit einer herkömmlichen
Sprengkapsel verwendet wird.
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Die
gemessenen Eigenschaften sind zum einen die Ausbauchgeschwindigkeit
und die Bruchstückgeschwindigkeit und zum anderen die Druckstoßwirkung.
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Die
Ausbauchgeschwindigkeit der metallischen Umhüllung in Abhängigkeit
von der radialen Ausdehnung und die Geschwindigkeit der infolge
des Bruchs der Umhüllung gebildeten Bruchstücke
werden mit Hilfe einer Schlitzkamera entsprechend dem Standardexperiment
bezüglich der Zylinderausbauchung, das dem Fachmann dieses
Gebiets geläufig ist, aufgezeichnet.
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Die
erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 1 aufgeführt: Tabelle 1
Radiale
Dehnung (mm) | Ausbauchgeschwindigkeit
(m/s) |
| Beispiel 1 | Vergleichsbeispiel 1 |
10 | 388 | 439 |
20 | 684 | 694 |
40 | 857 | 826 |
120 | 1250 | 1250 |
Fragmentierung | 1500 | 1570 |
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Die
bei der Bruchstückbildung gemessene Geschwindigkeit entspricht
der Geschwindigkeit der gebildeten Bruchstücke.
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Die
Gesamtheit der Ergebnisse von Tabelle 1 zeigt, daß zwischen
dem Beispiel 1 und dem Vergleichsbeispiel 1 kein signifikanter Unterschied
besteht, was bedeutet, daß das Vorliegen des zwischen die
Schichten eingeschalteten Materials den angestrebten Fragmentierungseffekt
nicht signifikant beeinflußt.
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Die
Druckstoßwirkung wird mit piezoresistiven Sensoren gemessen,
die 10 bis 35 m von der Ladung und etwa 1,25 m vom Boden angeordnet
sind und den Druck in Abhängigkeit von der Zeit erfassen.
Die Analyse dieser Kurven erlaubt anschließend beispielsweise
die Ermittlung der Maximaldruckkurve in Abhängigkeit vom
Abstand von der Ladung.
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Bei
gleichem Abstand von der Ladung zeigen die von den Sensoren für
Beispiel 1 und für Vergleichsbeispiel 1 aufgenommenen Kurven
keinen signifikanten Unterschied, und die daraus resultierenden
Maximaldruckkurven in Abhängigkeit vom Abstand sind praktisch
deckungsgleich. Bei einem Abstand von 15 m von der Ladung beträgt
der maximale Druck 410 + 10 mbar, und die Ankunftszeit der Luft-Stoßwelle
beträgt 24,5 + 0,5 ms. In einem Abstand von 23 m von der
Ladung beträgt der gemessene Maximaldruck 215 mbar für
Beispiel 1 und 190 mbar für Vergleichsbeispiel 1, und die
zugehörigen Ankunftszeiten für die Luft-Stoßwelle
betragen 43 ms für Beispiel 1 und 45 ms für Vergleichsbeispiel
1.
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Diese
Druckstoßwirkungseigenschaften sind von gleicher Größenordnung
wie die mit einer Ladung aus einer einzigen Zusammensetzung aus
Hexolit 60/40 erhaltenen Druckstoßwirkungseigenschaften.
Das Vorliegen des Trennmaterials zwischen den Schichten beeinflußt
entsprechend die angestrebte Druckstoßwirkung nicht in
signifikanter Weise.
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Beispiel 2: Verbundsprengstoff aus zwei
Zusammensetzungen mit einem Trennmaterial aus Polyethylen in Form
eines zylindrischen Behälters mit kreisförmigem
Querschnitt
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Ein
steifer zylindrischer Behälter von kreisförmigem
Querschnitt mit flachem Boden, der aus Niederdruck-Polyethylen besteht
und eine Dicke von 2 mm, einen Innendurchmesser von 128 mm und eine
Länge von 300 mm aufweist, wird in eine zylindrische Struktur
von sternförmigem Querschnitt und mit flachem Boden, die
aus Stahl besteht und eine Länge von 312,5 mm, einen Außendurchmesser
von 115 mm und eine Dicke von 12,5 mm aufweist, durch die vollständig
offene, dem Boden gegenüberliegende Seite so eingesetzt, daß er
auf dem flachen Boden ruht. Der Behälter wird in der Struktur
koaxial angeordnet, wobei der Boden des Behälters auf dem
Boden der Struktur aufliegt. Die Fläche des Behälters
am anderen, dem Boden gegenüberliegenden Ende ist vollständig
offen. Der Stern umfaßt 12 gleiche Zacken und besitzt eine
Symmetrieachse, die durch den Mittelpunkt des Sterns hindurchgeht.
Jede Zacke des Sterns ist entsprechend von den Nachbarzacken durch
einen Winkel von π/5 getrennt. Der einbeschriebene Kreis
des Sterns besitzt einen Durchmesser von 34 mm, der umbeschriebene
Kreis einen Durchmesser von 54 mm.
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Der
Behälter wird in die Außenumhüllung koaxial
eingesetzt, wobei der Boden des Behälters auf dem Boden
der äußeren Umhüllung ruht. Die dem Boden
gegenüberliegende Seite des Behälters ist vollkommen offen.
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Der
Behälter aus Polyethylen wird dann bei 60°C mit
einer pastenförmigen pyrotechnischen Zusammensetzung gefüllt,
die ein mit Füllstoff gefülltes nichtpolymerisiertes
Bindemittel folgender Zusammensetzung darstellt:
- – 14
Masse-% eines durch Umsetzung eines Polyethers mit Hydroxyendgruppen
mit IPDI erhaltenen Polyurethan-Bindemittels,
- – 86 Masse-% pulverförmiges Octogen.
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Der
zwischen dem Behälter aus Polyethylen und der Außenumhüllung
vorliegende Raum wird anschließend bei 60°C mit
einer pastenförmigen pyrotechnischen Zusammensetzung gefüllt,
die ein mit Füllstoff gefülltes nichtpolymerisiertes
Bindemittel folgender Zusammensetzung darstellt:
- – 16
Masse-% eines durch Umsetzung eines Polybutadiens mit Hydroxyendgruppen
mit IPDI erhaltenen Polyurethan-Bindemittels,
- – 84 Masse-% pulverförmige Füllstoffe:
- – 72 Masse-% 5-Oxo-3-nitro-1,2,4-triazol (ONTA),
- – 12 Masse-% Octogen.
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Die
beiden pastenförmigen Zusammensetzungen werden dann durch
7 d Erhitzen auf 60°C gleichzeitig polymerisiert.
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Die
innere Schicht besitzt einen nach dem Card-Gap-Test bestimmten DV-Wert
der Detonationsübertragung von 150 Karten, während
die periphere Schicht, die erheblich geringere Empfindlichkeit besitzt,
einen DV-Wert von 25 Karten aufweist.
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Parallel
dazu wird ein nicht unter den Rahmen der vorliegenden Erfindung
fallendes Vergleichsbeispiel 2 durchgeführt, um den erfindungsgemäß erzielten
technischen Effekt und die daraus resultierenden Vorteile nachzuweisen.
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Für
das Vergleichsbeispiel 2 werden die gleichen pastenförmigen
Zusammensetzungen wie für Beispiel 2 sowie eine streng
identische metallische Außenstruktur verwendet.
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In
diese Außenumhüllung wird ein massiver, zylindrischer
Kernstift mit sternförmigem Querschnitt und einer Länge
von 300 mm koaxial eingesetzt. Der Stern ist dabei mit dem Stern
von Beispiel 2 identisch (10 gleiche Zacken, Durchmesser des einbeschriebenen
Kreises 34 mm, Durchmesser des umbeschriebenen Kreises 54 mm). Der
Kernstift ruht dabei auf dem Boden der Außenstruktur. Danach
wird die pastenförmige Zusammensetzung für die
periphere Schicht bei einer Temperatur von 60°C in den
Raum zwischen dem Kernstift und der Außenumhüllung
eingegossen. Danach wird diese Zusammensetzung 7 d bei 60°C
polymerisiert.
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Anschließend
wird der Kernstift entnommen, worauf die pastenförmige
Zusammensetzung für die innere Schicht bei einer Temperatur
von 60°C in den entsprechenden freigewordenen Raum eingegossen
wird. Dann wird diese Zusammensetzung 7 d bei 60°C polymerisiert.
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Im
Anschluß daran werden für die beiden Ladungen
(erfindungsgemäßes Beispiel 2 und Vergleichsbeispiel
2) die Ausbauchgeschwindigkeit der metallischen Umhüllung
in Abhängigkeit von der radialen Dehnung und die Geschwindigkeit
der gebildeten Bruchstücke nach dem gleichen Verfahren
wie für Beispiel 1 ermittelt, wobei die Detonation mit
einem Generator für ebene Stoßwellen mit einem
Durchmesser von 90 mm initiiert wird, der aus einer zylindrisch-konischen
Kalotte aufgebaut ist, die aus dem gleichen Verbundsprengstoff besteht,
wie er für die innere Schicht der Ladung verwendet ist,
und der Hohlraum der Kalotte mit einem Verbundsprengstoff gefüllt
ist, der aus 22,5 Masse-% eines durch Umsetzung eines Polyetherdiols
mit IPDI erhaltenen Polyurethan-Bindemittels, 29,5 Masse-% Pentrit
und 48 Masse-% Mennige besteht. Die zylindrisch-konische Kalotte
setzt sich in einen Booster vom gleichen Durchmesser von 90 mm und
einer Dicke von 30 mm fort, der aus dem gleichen Verbundsprengstoff
besteht, wie er in der Kalotte enthalten ist. Der Booster steht
in Kontakt mit der inneren Schicht der Ladung, und der Stoßwellengenerator
für ebene Stoßwellen ist koaxial mit der Ladung
angeordnet. Der Stoßwellengenerator selbst wird durch eine
Hexowax-Tablette gezündet, die mit einer herkömmlichen
Sprengkapsel kombiniert ist.
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Die
erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 2 zusammengefaßt: Tabelle 2
Radiale Dehnung (mm) | Ausbauchgeschwindigkeit
(m/s) |
| Beispiel 2 | Vergleichsbeispiel
2 |
10 | 795 | 750 |
20 | 970 | 910 |
30 | 1060 | 1020 |
40 | 1150 | 1100 |
50 | 1210 | 1170 |
Fragmentierung | 1220 | 1190 |
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Die
für die Erfindung festgestellten, leicht besseren Eigenschaften
sind im Hinblick auf die Meßgenauigkeit an der Signifikanzgrenze.
Die Ergebnisse von Tabelle 2 zeigen klar, daß das Vorliegen
des zwischen den Schichten eingeschalteten Filmmaterials keine Eigenschaftsverschlechterung
hervorruft.
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Darüber
hinaus wurde mit Hilfe einer dem Fachmann bekannten, herkömmlichen
Einrichtung unter Verwendung einer Schlitzkamera die Form der Detonationswelle
am Ende der Probe beobachtet. Dabei wurde in völlig unerwarteter
Weise festgestellt, daß das Vorliegen des zwischen den
Schichten eingeschalteten Materials das Detonationsverhalten praktisch
nicht beeinflußt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 4115167 [0005]
- - US 5067996 [0005]