DE4318746A1

DE4318746A1 - Schwimmsattel-Scheibenbremse

Info

Publication number: DE4318746A1
Application number: DE19934318746
Authority: DE
Inventors: Rudolf Thiel
Original assignee: ITT Automotive Europe GmbH; Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Priority date: 1993-06-05
Filing date: 1993-06-05
Publication date: 1994-12-08

Description

Die Erfindung betrifft eine Schwimmsattel-Scheibenbremse gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 für Kraftfahrzeuge, die eine hohe Bremsleistung erfordern, und insbeson dere eine verbesserte Bremsbelaghalterung.

Eine gattungsgemäße Scheibenbremse ist aus der DE 41 26 339 A1 bekannt. Bei dieser für hohe Bremsleistung ausgelegten Schwimmsattel-Scheibenbremse wird die beim Bremsen auftretende Umfangskraft von dem auf der axialen Außenseite angeordneten Bremsbelag auf den Schwimmsattel übertragen. Zur Übertragung dieser Umfangskraft ist der äußere Bremsbelag mit zwei länglichen Stegen versehen, die aus seiner Rückenplatte herausgeformt sind und in radialer Richtung verlaufen. Der Schwimmsattel besitzt dazugehörige Nuten, in die die Stege zur Übertragung der Umfangskräfte eingreifen. Zur Befestigung und Sicherung am Schwimmsattel ist der Bremsbelag mit einem Niet versehen, das an der Rückenplatte starr befestigt ist und zum Eingriff in eine Stufenbohrung des Schwimmsattels dient. Die Ausstattung des Bremsbelags mit den genannten Stegen bzw. dem Niet ist auf wendig und mit einem erheblichen Fertigungsaufwand verbun den. Der Wechsel des äußeren Bremsbelags ist bei der be kannten Scheibenbremse zwar einfach und ohne Werkzeug von Hand durchführbar, birgt aber auch ein gewisses Sicher heitsrisiko, da auch ein unabsichtliches Entfernen oder Lockern des äußeren Bremsbelags erleichtert wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Scheiben bremse mit einer einfachen und gleichzeitig sicheren Ab stützung und Halterung für den äußeren Bremsbelag zu verse hen.

Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1. Bei der erfindungsgemäßen Lö sung wird der Bremsbelag fest mit einer Befestigungsschrau be verschraubt, die am Schwimmsattel formschlüssig gelagert ist. Die Befestigungsschraube kann nicht unabsichtlich ge löst werden. Andererseits ist die Befestigungsschraube in Umfangsrichtung mit Spiel am Schwimmsattel gelagert, so daß der Bremsbelag geringfügig zwischen Abstützflächen des Schwimmsattels hin und her geschoben werden kann, um sich je nach Drehrichtung der Bremsscheibe an einer der beiden Abstützflächen abzustützen und die beim Bremsen auftreten den Umfangskräfte auf den Schwimmsattel zu übertragen. Die Befestigungsschraube bleibt dabei frei von Umfangskräften und kann daher nicht verbogen oder verkantet werden, oder gar abreißen. Dadurch wird wiederum die Sicherheit erhöht. Schließlich ist die Befestigung des äußeren Bremsbelags mittels nur einer einzigen Befestigungsschraube auf einfa che Weise und mit wenigen einfachen Handgriffen sicher und schnell durchführbar. Die elastische Vorspannung des Brems belags gegenüber dem Schwimmsattel gewährleistet einerseits die Verschiebbarkeit in Umfangsrichtung und verhindert an dererseits ein Klappern des Bremsbelags gegenüber dem Schwimmsattel.

In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß Anspruch 2 ist die Rückenplatte des äußeren Bremsbelags mit einer Gewinde bohrung für die Befestigungsschraube versehen. Die Befesti gungsschraube kann in dieser Gewindebohrung auf einfache Weise fest verschraubt werden, ohne daß zusätzliche Bautei le, wie beispielsweise Unterlegscheiben oder Schraubmuttern erforderlich wären. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Be festigungsschraube ergibt sich aus den Merkmalen des An spruchs 3. Dabei ist die Befestigungsschraube in Form eines Stufenzylinders mit einem Schraubenkopf, einem Mittelab schnitt und einem Gewindeabschnitt jeweils verschiedenen Durchmessers ausgebildet. Der Mittelabschnitt dient einer seits als Anschlag, um die Einschraublänge des Gewindeab schnitts in die Bohrung des Bremsbelags zu begrenzen und ein Festziehen der Befestigungsschraube zu ermöglichen. Weiterhin ist der Mittelabschnitt gemäß den Merkmalen des Anspruchs 4 zur Lagerung in einer Befestigungsbohrung des Schwimmsattels vorgesehen, wobei die Befestigungsbohrung einen geringfügig größeren Durchmesser als der Mittelab schnitt aufweist und auf diese Weise die Verschiebung des Bremsbelags gegenüber dem Schwimmsattel ermöglicht. Selbst verständlich muß dabei der Mittelabschnitt in axialer Rich tung etwas länger sein als die Befestigungsbohrung, damit die Befestigungsschraube mit ihrem Schraubenkopf nicht in Reibschluß mit dem Schwimmsattel tritt. Weiterhin kann der Spielraum in axialer Richtung gemäß den Merkmalen des An spruchs 5 für die Anordnung eines Federelements genutzt werden, welches den Bremsbelag in axialer Richtung ela stisch vorspannt und an den Schwimmsattel andrückt. Eine besonders einfache und kostengünstige Ausführungsform des Federelements ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruchs 6.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an hand der Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Schwimmsattel-Scheibebremse,

Fig. 2 eine Teilansicht des Schwimmsattels im Schnitt ge mäß Linie A-A von Fig. 1,

Fig. 3 einen Schnitt gemäß Linie B-B von Fig. 1,

Fig. 4 ein Federelement in einer Draufsicht,

Fig. 5 eine Seitenansicht des Federelements von Fig. 4.

Der in Fig. 1 dargestellt Schwimmsattel 1 besteht aus ei nem inneren Gehäuseteil 2 und einem äußeren Gehäuseteil 3, die mittels dreier Gehäuseschrauben 4 zusammengeschraubt sind. Der Schwimmsattel 1 ist mittels zweier Bolzenführun gen 5 an einem Trägerteil 6 eines nicht näher dargestellten Achsschenkels eines Kraftfahrzeugs axial verschiebbar gela gert. Beiderseits einer nicht gezeigten Bremsscheibe sind drei Bremsbeläge 7, 8, 9 angeordnet, die der Schwimmsattel 1 umgreift. Die auf der inneren Axialseite angeordneten Bremsbeläge 7, 8 werden von zwei Bremskolben direkt betä tigt, während ein auf der äußeren Axialseite angeordneter Bremsbelag 9 über den sich verschiebenden Schwimmsattel 1 indirekt betätigt und an die Bremsscheibe angedrückt wird. Während die beim Bremsen auftretenden Umfangskräfte der in neren Bremsbeläge 7, 8 direkt am Trägerteil 6 abgestützt sind, werden die am äußeren Bremsbelag 9 auftretenden Um fangskräfte zunächst auf den Schwimmsattel 1 und dann über die Bolzenführungen 5 indirekt auf das Trägerteil 6 über tragen.

Zur Aufnahme der Umfangskräfte ist das äußere Gehäuseteil 3 mit im wesentlichen in radialer Richtung verlaufenden Ste gen 10, 11 versehen, die zwei in Umfangsrichtung gegenüber liegende Abstützflächen 12, 13 aufweisen, zwischen denen der äußere Bremsbelag 9 mit Spiel angeordnet ist. Der äuße re Bremsbelag 9 besteht aus einer Rückenplatte 14, auf der ein Reibbelag 15 befestigt ist. Die Rückenplatte 14 weist in ihrer Mitte eine Gewindebohrung 16 auf, in der eine Be festigungsschraube 17 fest verschraubt ist. Die Befesti gungsschraube 17 besteht aus einem Schraubenkopf 18, einem Mittelabschnitt 19 und einem Gewindeabschnitt 20, die in Form eines Stufenzylinders angeordnet sind, wobei der Schraubenkopf 18 den größten, der Mittelabschnitt 19 einen kleineren und der Gewindeabschnitt 20 den kleinsten Durch messer aufweist. Eine Stufenfläche 21 des Mittelabschnitts 19 liegt dabei an der Rückseite der Rückenplatte 14 an und bildet einen Anschlag für die Befestigungsschraube 17. Der Mittelabschnitt 19 ist ferner in einer Befestigungsbohrung 22 des Schwimmsattels 1 mit Spiel gelagert. Die Befesti gungsbohrung 22 weist einen geringfügig größeren Durchmes ser als der Mittelabschnitt 19 auf und erlaubt daher eine geringfügige Verschiebung des Bremsbelags 9 in radialer und in Umfangsrichtung. Dadurch hat der Bremsbelag 9 die erfor derliche Bewegungsfreiheit, um sich beim Bremsen je nach Drehrichtung mit den in Umfangsrichtung äußeren Schmalsei ten seiner Rückenplatte 14 an den jeweils bremsscheibenaus laufseitigen Steg 10 bzw. 11 anzulegen.

Um ein Klappern des Bremsbelags 9 zu vermeiden und die Rückseite der Rückenplatte 14 stets an die dafür vorgesehe ne Anlagefläche 23 des äußeren Gehäuseteils 3 anzudrücken, ist eine Federelement 24 vorgesehen. Das Federelement 24 besteht aus einem rechteckigen Stück Federblech 25, dessen Endabschnitte 26, 27 gegenüber einem Zentralabschnitt 28 leicht abgewinkelt sind. Der Zentralabschnitt 28 ist mit einer mittleren Bohrung 29 versehen, die zum Durchgang der Befestigungsschraube 17 bestimmt ist. Das Federelement 24 wird auf den Mittelabschnitt 19 der Befestigungsschraube 17 aufgesteckt und liegt mit seinem Zentralabschnitt 28 an der Stufe des Schraubenkopfs 18 einerseits und mit seinen End abschnitten 26, 27 an einer Außenfläche 30 des Schwimmsat tels 1 andererseits elastisch federnd an, wobei der Brems belag 9 in axialer Richtung gegenüber dem äußeren Gehäuse teil 3 vorgespannt wird.

Claims

1. Schwimmsattel-Scheibenbremse für Kraftfahrzeuge mit ei nem am Achsschenkel des Fahrzeugs axial verschiebbar ge lagerten Schwimmsattel (1), der den Rand einer Brems scheibe und beiderseits der Bremsscheibe angeordnete Bremsbeläge (7, 8, 9) umgreift, wobei zumindest ein auf der äußeren Axialseite angeordneter Bremsbelag (9) am Schwimmsattel (1) befestigt ist und die beim Bremsen auftretenden Umfangskräfte auf den Schwimmsattel (1) überträgt, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmsattel (1) zwei in Umfangsrichtung gegenüberlie gende Abstützflächen (12, 13) für die Umfangskräfte auf weist, zwischen denen der äußere Bremsbelag (9) mit Spiel angeordnet ist, und daß der äußere Bremsbelag (9) mit einer Befestigungsschraube (17) versehen ist, die am Schwimmsattel (1) in axialer Richtung elastisch vorge spannt und in Umfangsrichtung verschiebbar gelagert ist.

2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsschraube (17) in einer einen Reibbelag (15) tragenden und eine Gewinde bohrung (16) aufweisenden Rückenplatte (14) des Bremsbe lags (9) fest verschraubt ist.

3. Scheibenbremse nach Anspruch 2, dadurch gekenn zeichnet, daß die Befestigungsschraube (17) einen Mittelabschnitt (19) mit einem mittleren Durchmesser aufweist, der an seinem einen Ende in einen Schrauben kopf (18) mit größerem Durchmesser und an seinem anderen Ende in einen Gewindeabschnitt (20) mit kleinerem Durch messer stufenförmig übergeht, und daß der Gewindeab schnitt (20) in die Gewindebohrung (16) des Bremsbelags (9) eingeschraubt ist, wobei eine Stufenfläche (21) des Mittelabschnitts (19) an der Rückenplatte (14) anliegt.

4. Scheibenbremse nach Anspruch 3, dadurch gekenn zeichnet, daß der Mittelabschnitt (19) der Befe stigungsschraube (17) in einer Befestigungsbohrung (22) des Schwimmsattels (1) gelagert ist, die einen größeren Durchmesser als der Mittelabschnitt (19) aufweist und daher eine geringfügige Verschiebung des Bremsbelags (9) gegenüber dem Schwimmsattel (1) in radialer und in Um fangsrichtung ermöglicht, und daß der Mittelabschnitt (19) in axialer Richtung länger ist als die Befesti gungsbohrung (22).

5. Scheibenbremse nach Anspruch 4, dadurch gekenn zeichnet, daß die Befestigungsschraube (17) mit einem Federelement (24) versehen ist, das den Bremsbelag (9) in axialer Richtung elastisch vorspannt und an den Schwimmsattel (1) andrückt.

6. Scheibenbremse nach Anspruch 5, dadurch gekenn zeichnet, daß das Federelement (24) aus einem rechteckigen Stück Federblech (25) besteht, dessen End abschnitte (26, 27) abgewinkelt sind und das eine mitt lere Bohrung (29) zum Durchgang der Befestigungsschraube (17) aufweist, daß das Federelement (24) auf den Mittel abschnitt (19) der Befestigungsschraube (17) aufgesteckt ist, einerseits am Schraubenkopf (18) und andererseits an einer Außenfläche (30) des Schwimmsattels (1) federnd anliegt.