DE4316326C1 - Hochkalorische, niederosmolare Lösung zur totalen parenteralen Ernährung durch periphervenöse Applikation - Google Patents
Hochkalorische, niederosmolare Lösung zur totalen parenteralen Ernährung durch periphervenöse ApplikationInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine hochkalorische, niederosmolare
Lösung zur totalen parenteralen Ernährung durch periphervenöse Applikation mit
einer Osmolarität von mindestens 900 mosmol/l, enthaltend Aminosäuren,
Kohlenhydrate, Fett und Elektrolyte.
Unter parenteraler Ernährung wird die Zufuhr von Nährstoffen auf intravenösem
Wege, also unter Umgehung der Verdauung und Resorption im Magen-Darm-Trakt
verstanden. Bei der totalen parenteralen Ernährung werden hochkalorische
Lösungen verwendet, die mehrere Energieträger enthalten. Die periphervenöse
Applikation von hochkalorischen Mischungen, die eine theoretische Osmolarität
von über 900 mosmol aufweisen, zur totalen parenteralen Ernährung ist jedoch
aufgrund der hierbei auftretenden Nebenwirkungen in Form von Venenreizungen
und Venenentzündungen nicht empfohlen. Solche hochkalorischen Mischungen,
die im übrigen alle für die Ernährung notwendigen Bausteine enthalten, wie
Glukose, Fett, Aminosäuren und Elektrolyte, gegebenenfalls ergänzt durch
Spurenelemente und Vitamine, müssen über einen zentralen Katheter in große
Blutgefäße appliziert werden, wobei unmittelbar nachdem die Mischung die
Blutbahn erreicht hat, eine intensive Durchmischung der Mischung mit der
Blutbahn erfolgt, so daß sich deren größere Osmolarität nicht mehr negativ
auswirken kann. Notwendige Voraussetzung für diese Applikationsweise der
Nahrung ist jedoch, daß vorher ein Katheter gesetzt wird, was wiederum einen
relativ kritischen operativen Eingriff erforderlich macht. Ein solcher operativer
Eingriff wird gemäß üblicher Praxis in Krankenhäusern insbesondere dann ungern
durchgeführt, wenn nicht ohnehin aufgrund von anderen medizinischen
Indikationen ein zentralvenöser Zugang benötigt wird. In kleineren
Krankenhäusern ist es daher günstiger, die Patienten auf periphervenösem Wege
zu ernähren. Eine periphervenöse Applikation der Nahrung ist auch für
ambulante Patienten erheblich vorteilhafter.
Ein für die periphervenöse Verabreichung geeignetes bekanntes Produkt zur
totalen parenteralen Ernährung ist z. B. Vitrimix KV® der Firma Kabi Pharma,
das aus Intralipid® 20% und Vamin® mit Glukose besteht und eine Osmolarität
von 960 mosmol/l besitzt. Der pH-Wert dieses Produktes beträgt 5,2.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine hochkalorische niederosmolare
Lösung für die totale parenterale Ernährung bereitzustellen, die alle für die
Ernährung notwendigen Bestandteile enthält und dennoch periphervenös appliziert
werden kann, ohne daß die bisher mit der periphervenösen Applikation
verbundenen Nachteile in Form von Venenreizung und Venenentzündung
auftreten.
Erfindungsgemäß wurde überraschend gefunden, daß diese Aufgabe mit einer
Lösung der eingangs genannten Art gelöst werden kann, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß sie glycerinfrei ist und einen pH-Wert im neutralen
Bereich aufweist. Die erfindungsgemäßen Lösungen weisen für die periphere
Applikation gute Verträglichkeit auf und sind verträglicher als das bekannte,
vorstehend genannte Produkt, das gegenüber der erfindungsgemäßen Lösung
einen pH-Wert von 5,2 aufweist und Glycerin enthält sowie frei von Phosphat ist.
Die Osmolarität der erfindungsgemäßen Lösung beträgt mindestens 900
mosmol/l, geeigneterweise 900 bis 1400 mosmol/l, vorzugsweise 900 bis 1100
mosmol/l und insbesondere 900 bis 1000 mosmol/l.
Unter "pH-Wert im neutralen Bereich" wird ein pH-Wert um pH 7, z. B. pH 6,5
bis 7,5 verstanden, wie er im physiologischen Bereich vorliegt.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht aus 3 Teillösungen, d. h.
- a) einer Aminosäurelösung,
- b) einer Kohlenhydratlösung (vorzugsweise Glucoselösung) und
- c) einer glycerinfreien Fettemulsion,
wobei diese Teillösungen unmittelbar vor der Applikation unter Bildung der
erfindungsgemäßen Lösung miteinander vermischt werden. Die pH-Werte dieser
Teillösungen werden erfindungsgemäß so aufeinander abgestimmt, daß die nach
Vermischen dieser Teillösungen resultierende erfindungsgemäße Lösung, die
periphervenös appliziert wird, einen pH-Wert von etwa pH 7, z. B. einen pH-Wert
von pH 6,6 bis 7,2 aufweist.
Die Aminosäurelösung enthält alle für den täglichen Bedarf notwendigen
Aminosäuren, wobei die Aminosäuren zum Teil in Form von Peptiden,
vorzugsweise Dipeptiden, wie z. B. L-Alanin-L-Glutamin, Glycin-L-Tyrosin etc.
vorliegen können. In der Aminosäurelösung kann auch ein Teil der erforderlichen
Elektrolyte enthalten sein. Vorzugsweise ist in der Aminosäurelösung ein
Phosphatanteil, z. B. in Form von Natrium-glycerophosphat enthalten.
Vorzugsweise werden zur Verminderung der Osmolarität der Elektrolyte
mehrwertige Anionen organischer Säuren, wie z. B. von L-Äpfelsäure eingesetzt.
Ein Beispiel für eine geeignete Zusammensetzung der Aminosäurelösung ist
folgende:
wobei die Gehalte der Aminosäuren um ±20% variieren können und auch
andere physiologische Aminosäuren, wie z. B. Tyrosin, enthalten können.
Gegebenenfalls können sich die Gehalte der Elektrolyte in ihren Relationen
zueinander verschieben. Weiterhin ist auch die Aminosäurelösung ohne den
Gehalt an L-Alanyl-L-Glutamin möglich.
Die Glucoselösung enthält geeigneterweise den Bedarf an Glucose sowie weitere
erforderliche Elektrolyte. Ein Beispiel für eine geeignete Zusammensetzung
dieser Glucoselösung ist folgende:
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die
Glucose teilweise durch Maltose ersetzt sein.
Als Fettemulsion geeignet ist jede übliche für die parenterale Ernährung
eingesetzte Fettemulsion mit der Maßgabe, daß sie kein Glycerin enthält.
Gegebenenfalls können zur Stabilisierung in der erfindungsgemäß einsetzbaren
Fettemulsion geringe Mengen Aminosäuren, wie z. B. Glycin enthalten sein.
Ein Beispiel für die Zusammensetzung einer geeigneten Fettemulsion ist
folgende:
Die erfindungsgemäßen Lösungen können gegebenenfalls übliche Hilfs- und
Zusatzstoffe enthalten.
Bis zum Zeitpunkt des Vermischens dieser 3 Teillösungen, was unmittelbar vor
Applikation erfolgt, werden diese Teillösungen getrennt voneinander in
geeigneten Gefäßen oder Behältern aufbewahrt und gelagert, z. B. in Gefäßen
oder Behältern aus Glas oder Kunststoffen, die zur Lagerung von Flüssigkeiten
für medizinische Zwecke geeignet sind.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform können die
Aminosäurelösung und die Glucoselösung, wie sie vorstehend erläutert wurden,
in einem Doppelkammersystem (z. B. einem Doppelkammerbeutel, wie er aus der
EP 01 61 471 bekannt ist) angeordnet sein und kann die Fettemulsion entweder
über eine bereitzustellende Flasche oder über einen weiteren Beutel beigefügt
werden, wobei diese Lösungen unmittelbar nach dem Vermischen periphervenös
appliziert werden. Vorzugsweise ist der weitere Beutel mit Sauerstoff-Sperrschichten,
gegebenenfalls auch mit Sauerstoffabsorbentien ausgestattet. Als
Material für diesen weiteren Beutel geeinet ist jedes zur Lagerung von
Fettemulsionen bekanntes Material.
Bevorzugt ist auch eine Ausführungsform, gemäß welcher die drei Teillösungen
in drei Kompartimenten eines 3-Kammerbeutels angeordnet sind und ebenfalls -
wie vorstehend für die Ausführungsform mit dem Doppelkammersystem
beschrieben - erst unmittelbar vor Applikation miteinander vermischt werden.
Bei der periphervenösen Applikation von hochkalorischen, niederosmolaren
Lösungen zur totalen parenteralen Ernährung ist die Infusionsgeschwindigkeit der
Lösung von Bedeutung. Bei Untersuchungen mit der erfindungsgemäßen Lösung
wurde gefunden, daß mit dieser Lösung eine höhere Applikationsgeschwindigkeit
toleriert wird, als der üblicherweise - bezogen auf Aminosäuren (0,1 g
Aminosäuren/kg Körpergewicht·h) empfohlenen Geschwindigkeit entspricht.
Die erfindungsgemäße Lösung stellt eine vollbilanzierte Nahrung dar. Sie ist trotz
einer hohen Osmolarität periphervenös gut verträglich und weist keine, im
Vergleich zu einer isotonen Kochsalzlösung, gesteigerte Nebenwirkungsrate in
bezug auf die Venenverträglichkeit auf. Mit der erfindungsgemäßen Lösung kann
eine totale parenterale Ernährung auf periphervenösem Weg ohne Auftreten der
gefürchteten Venenreizung und Venenentzündung durchgeführt werden. Mit der
erfindungsgemäßen Lösung ist auch die totale parenterale Ernährung von
ambulanten Patienten sowie von stationären Patienten in kleinen Krankenhäusern
ohne Komplikation und ohne die Notwendigkeit des Setzens eines zentralen
Katheters ermöglicht.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der vorliegenden Erfindung.
Herstellung einer erfindungsgemäßen Lösung. Zur Herstellung einer
erfindungsgemäßen Lösung wurden eine Aminosäurelösung, eine Glucoselösung
und eine Fettemulsion in folgender Weise hergestellt.
In einem mit Stickstoff begasten Behälter wurden 922 ml Wasser für
Injektionszwecke gebracht. Die Temperatur wurde zwischen 25 und 30°C
gehalten, wobei so lange mit Stickstoff begast wurde, bis der
Sauerstoffgehalt unter 0,1 mg/l lag. Anschließend wurden unter
Stickstoffbegasung und Lichtausschluß die folgenden Substanzen in der
angegebenen Reihenfolge zugesetzt und gelöst, wobei während des Lösens
der Substanzen vom Boden aus mit Stickstoff begast wurde:
Eine notwendige Korrektur des pH-Wertes von 7,3 bis 7,5 wurde durch
Natriumhydroxid bzw. L-Äpfelsäure erreicht. Nach vollständigem Lösen
der genannten Substanzen und Reduzieren des Sauerstoffgehaltes auf <
0,1 mg/l wurden 2,00 g L-Tryptophan (9,79 mmol/l) zugesetzt und gelöst.
Die Lösung wurde durch Membranvorfilter und anschließend über
Membranfilter 0,2 µm filtriert. Anschließend wurden 1000 ml der Lösung
in ein Kompartiment eines Doppelkammer-Verbundfolienbeutels aus
Polyamid 6,6/Polyethylen (PA 6,6/PE) gefüllt und mit einem Konnektor
verschlossen. Das Behältnis wurde vor direkter Lichteinwirkung geschützt,
und vor Abfüllung wurde mit Stickstoff begast, damit der Sauerstoffgehalt
der Lösung unter 0,1 mg/l lag.
Die Sterilisation erfolgte bei 121°C.
Der pH-Wert der Lösung betrug vor der Sterilisation 7,3 bis 7,5 und nach der Sterilisation 7,3 bis 7,5.
Dichte: 1,033 - 1,036 - 1,039.
Osmolarität: 899 mosmol/l.
Der pH-Wert der Lösung betrug vor der Sterilisation 7,3 bis 7,5 und nach der Sterilisation 7,3 bis 7,5.
Dichte: 1,033 - 1,036 - 1,039.
Osmolarität: 899 mosmol/l.
In 817 ml Wasser für Injektionszwecke wurden die folgenden Substanzen
in der angegebenen Reihenfolge unter Rühren gelöst.
Eine notwendige Korrektur des pH-Wertes von 4,5 bis 5,0 wurde mittels
25%iger Salzsäure durchgeführt. Die erhaltene Lösung wurde durch
Membranvorfilter und anschließend über Membranfilter 0,2 µm filtriert.
800 ml der erhaltenen Lösung wurden in das 2. Kompartiment des
Doppelkammer-Verbundfolienbeutels aus PA 6,6/PE gefüllt und
verschlossen. Nach der Sterilisation wurde der trockene Beutel mit einem
Umbeutel aus PE/PA 6,6 versehen.
Die Sterilisation erfolgte bei 121°C.
Der pH-Wert vor der Sterilisation: 4,5 bis 5,0.
nach der Sterilisation: 3,5 bis 5,5.
Dichte: 1,092 - 1,095 - 1,098.
Osmolarität: 1,491 mosmol/l.
Der pH-Wert vor der Sterilisation: 4,5 bis 5,0.
nach der Sterilisation: 3,5 bis 5,5.
Dichte: 1,092 - 1,095 - 1,098.
Osmolarität: 1,491 mosmol/l.
169,7 ml Wasser für Injektionszwecke wurden in einem mit Stickstoff
begasten Behälter gebracht. Die Temperatur wurde bei 55-60°C gehalten.
Das Wasser wurde so lange mit Stickstoff begast, bis der Sauerstoffgehalt
unter 0,1 mg/l lag. Unter Stickstoffbegasung wurden 12,00 g Eilecithin
innerhalb von 2 min zugesetzt und bei
laufendem grobem Dispergiergerät und einem Rührer 15 min zerkleinert.
In einen weiteren mit Stickstoff begasten Behälter wurden 75 ml Wasser
für Injektionszwecke gebracht, wobei die Temperatur bei 55-60°C
gehalten wurde. Es wurde so lange mit Stickstoff begast, bis der
Sauerstoffgehalt unter 0,1 mg/l lag. Anschließend wurden 0,30 g Ölsäure-Natriumsalz
zugesetzt und langsam unter Rühren gelöst.
Die 55-60°C warme Lösung wurde mit Stickstoffdruck innerhalb von 10
min durch ein 0,2 µm Membranfilter in den ersten, Lecithin enthaltenden
Behälter gebracht. Unter Stickstoffbegasung wurden 200,0 g Sojabohnenöl
auf 55-60°C erwärmt und durch ein Nylonmembranfilter 0,2 µm innerhalb
von 20-25 min bei laufendem feinem und groben Dispergiergerät und
Rührwerk in den die Mischung enthaltenden Behälter gebracht. Nach
beendeter Zugabe des Sojabohnenöles wurde die Rohemulsion 25 min
weiter emulgiert. Die Temperatur der Rohemulsion betrug 60-65°C,
wobei während der Herstellung der Rohemulsion ständig mit Stickstoff
überlagert wurde. Nach Abschalten des Dispergiergeräts wurde die
Rohemulsion unter leichtem Rühren durch ein Membranfilter (40 µm) mit
ca. 0,5 bar Stickstoff in den 2-Stufen-Homogenisator (400 bar 1. Stufe,
100 bar 2. Stufe) gebracht. Der erforderliche Homogenisierungsdruck
wurde mit heißem Destillat über einen Bypass erreicht und anschließend
wurde auf Emulsion umgeschaltet. Die Temperatur nach dem ersten
Homogenisierschritt betrug 70-75°C, die Temperatur nach dem zweiten
Homogenisierschritt 75-80°C. Die Lösung wurde auf 70-75°C abgekühlt.
Der Behälter wurde nur mit Stickstoff überschichtet (nicht durchgeblasen),
und gelegentlich wurde langsam umgerührt. Die Temperatur nach dem
dritten Homogenisierschritt betrug 75-80°C, wonach die Lösung auf 70-75°C
abgekühlt wurde.
Nach dem vierten Homogenisierschritt (Temperatur 80-85°C) wurde die
Lösung so stark wie möglich abgekühlt und in eine Vorlage aus 525 ml
auf 12-15°C abgekühltem, sauerstofffreiem destillierten Wasser gebracht.
Während des Einlaufens der 4fach homogenisierten Emulsion wurde nicht
weiter mit Stickstoff begast, sondern nur mit Stickstoff überschichtet,
gelegentlich wurde langsam gerührt. Es wurde auf 8-9°C gekühlt. Eine
Korrektur des pH-Wertes von 8,7 bis 8,8 erfolgte mittels einer ca.
5%igen Natriumhydroxidlösung (Lösung in Wasser für Injektionszwecke,
die durch ein Membranfilter 0,2 µm filtriert wurde). Nach Erreichen der
Kühltemperatur wurde das Rühren beendet. Vor Abfüllen der Emulsion in
farblose Glasbehälter für Infusionszubereitungen wurde die Emulsion
durch Membranfilter (2-8 µm) filtriert. Die gefüllten Flaschen wurden vor
dem Verschließen einer fraktionierten Begasung (Vakuum-Stickstoff-
Vakuum-Stickstoff-Vakuum 0,420 bar als Enddruck) unterworfen, wobei
der Sauerstoffgehalt im Gasraum nach der fraktionierten Begasung <0,1
mg/l in der Lösung und <0,3 Vol.-% im Gasraum betrug. Die Lösung
wurde vor Licht und Sauerstoffeinwirkung geschützt aufbewahrt.
Sterilisation in Glasflaschen: bei Rotation 121°C
pH-Wert vor der Sterilisation: 8,7 bis 8,8
nach der Sterilisation: 7,5 bis 8,7
Dichte: 0,979 - 0,982 - 0,985
Osmolarität: ca. 0 mosmol/l.
pH-Wert vor der Sterilisation: 8,7 bis 8,8
nach der Sterilisation: 7,5 bis 8,7
Dichte: 0,979 - 0,982 - 0,985
Osmolarität: ca. 0 mosmol/l.
In einem Doppelkammerbeutel, der vorstehend genannten Art, bei dem in
einem Kompartement 1000 ml der Aminosäurelösung untergebracht
waren und in dem zweiten Kompartement 800 ml der Glucoselösung
untergebracht waren, wurden zunächst die beiden Lösungen
(Aminosäurelösung und Glucoselösung) miteinander vermischt und
anschließend wurden 500 ml der Fettemulsion diesem Gemisch aus
Aminosäurelösung und Glucoselösung zugesetzt. 1000 ml der so
erhaltenen anwendungsfertigen erfindungsgemäßen Lösung hatten die
folgende Zusammensetzung:
pH-Wert: 6,6 bis 7,2
Dichte: 1,042 - 1,045 - 1,048
Osmolarität: 910 mosmol/l
Titrationsacidität: 3,0 bis 11,0 mmol NaOH/l.
Dichte: 1,042 - 1,045 - 1,048
Osmolarität: 910 mosmol/l
Titrationsacidität: 3,0 bis 11,0 mmol NaOH/l.
Bei Untersuchungen an Probanden unter Verwendung der so hergestellten
erfindungsgemäßen Lösung wurde die Infusionsgeschwindigkeit so
gewählt, daß sie unter Bezug auf die Verwertung der Kalorien in Form
von Glucose, Fett und Aminosäuren, d. h. unter Berücksichtigung der
Metabolisierungsraten, die maximale tolerierbare Geschwindigkeit
darstellte. Es wurde ein hervorragendes Ergebnis erreicht. Die
Applikationsgeschwindigkeit betrug 0,2 g Aminosäuren/kg
Körpergewicht·h. Dies entspricht der doppelten Geschwindigkeit, die
üblicherweise - bezogen auf Aminosäuren - empfohlen wird (0,1 g/kg
Körpergewicht·h).
Eine weitere erfindungsgemäße Lösung wurde dadurch hergestellt, daß man in
gleicher Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, die Aminosäurelösung, die
Glucoselösung und die Fettemulsion herstellte und miteinander vor Verwendung
vermischte, mit der Ausnahme, daß man 750 ml der in Beispiel 1 verwendeten
Aminosäurelösung in ein Kompartiment des Doppelkammerbeutels brachte und in
einem weiteren Kompartiment des Doppelkammerbeutels 1050 ml einer
Glucoselösung mit einem Elektrolytgehalt, wie er in der Glucoselösung gemäß
Beispiel 1 angewandt wurde, anordnete, wobei jedoch in 1050 ml der
Glucoselösung 300 g Glucose enthalten waren. Zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Lösung wurden als weitere Teillösung 500 ml der in Beispiel
1 verwendeten Fettemulsion, die 100 g Fett enthielten, eingesetzt.
Die nach Vermischen dieser Teillösungen erhaltene erfindungsgemäße Lösung
besaß einen pH-Wert von 6,6 bis 7,2 und eine Osmolarität von 1241 mosmol/l.
Herstellung einer weiteren erfindungsgemäßen Lösung: Das Verfahren von
Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß 750 ml der in Beispiel 1
verwendeten Aminosäurelösung, 1050 ml einer Glucoselösung, die den gleichen
Elektrolytgehalt wie die Glucoselösung gemäß Beispiel 1 aufwies, jedoch 250 g
Glucose in 1050 ml Lösung enthielt, und 500 ml der 20%igen Fettemulsion, wie
sie gemäß Beispiel 1 verwendet wurde, miteinander vermischte. Wie in Beispiel 1
beschrieben, wurden auch hier diese einzelnen Teillösungen bis zum Vermischen
getrennt voneinander aufbewahrt, wobei die Aminosäurelösung und die
Glucoselösung in den beiden Kompartimenten eines Doppelkammerbeutels
angeordnet waren.
Die erhaltene erfindungsgemäße Lösung hatte einen pH-Wert von 6,6 bis 7,2 und
eine Osmolarität von 962 mosmol/l.
Claims (9)
1. Hochkalorische, niederosmolare Lösung zur totalen parenteralen
Ernährung durch periphervenöse Applikation mit einer Osmolarität
von mindestens 900 mosmol/l, enthaltend Aminosäuren,
Kohlenhydrate, Fett und Elektrolyte, dadurch gekennzeichnet, daß
sie glycerinfrei ist und einen pH-Wert im neutralen Bereich
aufweist.
2. Lösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Osmolarität im Bereich von 900 bis 1400 mosmol/l liegt.
3. Lösung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Osmolarität im Bereich von 900 bis 1100 mosmol/l liegt.
4. Lösung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Osmolarität im Bereich von 900 bis 1000 mosmol/l liegt.
5. Lösung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß sie aus
- a) einer Aminosäurelösung mit Elektrolyten als erste Teillösung,
- b) einer Kohlenhydratlösung mit Elektrolyten als zweite Teillösung und
- c) einer glycerinfreien Fettemulsion als dritte Teillösung, die unmittelbar vor Applikation miteinander vermischt werden, besteht.
6. Lösung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kohlenhydratlösung Glucose und/oder
Maltose aufweist.
7. Lösung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aminosäurelösung und/oder die
Kohlenhydratlösung mehrwertige Anionen organischer Säuren
enthält.
8. Lösung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß sie ein Peptid oder mehrere Peptide,
insbesondere Dipeptide als Aminosäurekomponente enthält.
9. Lösung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie L-
Alanyl-L-Glutamin und/oder Glycyl-L-Tyrosin enthält.
Priority Applications (8)
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DE4316326A DE4316326C1 (de) | 1993-05-15 | 1993-05-15 | Hochkalorische, niederosmolare Lösung zur totalen parenteralen Ernährung durch periphervenöse Applikation |
NO941506A NO308502B1 (no) | 1993-05-15 | 1994-04-26 | Høykaloriholdig ernærings-løsning med lav osmolalitet, for parenteral tilførsel |
ES94107191T ES2124810T3 (es) | 1993-05-15 | 1994-05-07 | Solucion considerablemente calorica, de baja osmolaridad para la alimentacion parenteral total mediante aplicacion venosa periferica. |
DE59407031T DE59407031D1 (de) | 1993-05-15 | 1994-05-07 | Hochkalorische, niederosmolare Lösung zur totalen parenteralen Ernährung durch periphervenöse Applikation |
AT94107191T ATE171847T1 (de) | 1993-05-15 | 1994-05-07 | Hochkalorische, niederosmolare lösung zur totalen parenteralen ernährung durch periphervenöse applikation |
DK94107191T DK0625313T3 (da) | 1993-05-15 | 1994-05-07 | Kalorierig, lav-osmolær opløsning til fuldstændig parenteral ernæring ved perifærvenøs indgivelse |
EP94107191A EP0625313B1 (de) | 1993-05-15 | 1994-05-07 | Hochkalorische, niederosmolare Lösung zur totalen parenteralen Ernährung durch periphervenöse Applikation |
FI942216A FI942216A (fi) | 1993-05-15 | 1994-05-13 | Korkeakalorinen, matalaosmolaarinen liuos ulkovenoosisen applikaation avulla tapahtuvaa parenteraalista ravitsemista varten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4316326A DE4316326C1 (de) | 1993-05-15 | 1993-05-15 | Hochkalorische, niederosmolare Lösung zur totalen parenteralen Ernährung durch periphervenöse Applikation |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4316326C1 true DE4316326C1 (de) | 1994-06-09 |
Family
ID=6488197
Family Applications (2)
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DE4316326A Revoked DE4316326C1 (de) | 1993-05-15 | 1993-05-15 | Hochkalorische, niederosmolare Lösung zur totalen parenteralen Ernährung durch periphervenöse Applikation |
DE59407031T Revoked DE59407031D1 (de) | 1993-05-15 | 1994-05-07 | Hochkalorische, niederosmolare Lösung zur totalen parenteralen Ernährung durch periphervenöse Applikation |
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DE59407031T Revoked DE59407031D1 (de) | 1993-05-15 | 1994-05-07 | Hochkalorische, niederosmolare Lösung zur totalen parenteralen Ernährung durch periphervenöse Applikation |
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AT (1) | ATE171847T1 (de) |
DE (2) | DE4316326C1 (de) |
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ES (1) | ES2124810T3 (de) |
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