DE4315968A1 - Verfahren und Einrichtung zur Messung von ·1··2·C- und ·1··3·C-Anteilen - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Messung von ·1··2·C- und ·1··3·C-AnteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Einrichtung zur Messung
von ¹²C- und ¹³C-Anteilen in weitgehend verbrennbaren flüssigen und/oder
testen Medien gemäß Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 7.
Mit der Bezeichnung "¹³C" ist das Kohlenstoffisotop mit der Massenzahl
13 gemeint. Es ist bekannt gasförmige ¹³C-Anteile über
massenspektrometrische Verfahren zu messen. Sind die zu untersuchenden
Medien gasförmig, so können sie im Prinzip mit geringer Aufbereitung
direkt einem Massenspektrometer zugeführt werden. Massenspektrometer
dieser Art werden zumeist im Vakuum oder Hochvakuum mitunter sogar im
Ultrahochvakuum eingesetzt wobei die Gasbestandteile zunächst ionisiert
und beschleunigt werden, und anschließend in elektrostatischen Feldern
eine Ablenkung erfahren. Das Maß der Ablenkung hängt vom Verhältnis der
elektrischen Ladung zur Masse ab, und kann dabei zur Auswertung des
Atomgewichtes herangezogen werden.
Sind flüssige oder gar feste Medien auf ihre ¹³C-Anteile zu
untersuchen, so müssen diese zuvor entsprechend aufbereitet werden.
Nachteilig ist hierbei, daß massenspektrometrische Verfahren
zur ¹³C-Messung gerätebedingt extrem teuer sind. Nachteilig ist
desweiteren, daß die Präparation für die Vorbereitung zur Einbringung
in ein solches Massenspektrometer entsprechend aufwendig gestaltet sein
muß.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Verfahren sowie eine
Einrichtung zur Messung von ¹²C- und ¹³C-Anteilen zu schaffen, bei der
die spektrometrische Messung sowie die Probenpräparation bei
Beibehaltung einer hohen Nachweisempfindlichkeit stark vereinfacht ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein Verfahren vor, bei
dem erfindungsgemäß die zur Messung anstehenden Medien in einem
zusammenhängenden Verfahrenslauf zunächst einem thermischen Prozeß unter
Oxidation der gebundenen ¹²C- und ¹³C-Anteile im Meßmedium zu ¹²CO₂ und
¹³CO₂ und anschließender Zuführung beider Komponenten zu einem
nichtdispersiven Infrarotspektrometer durch selektive Erfassung die
¹²CO₂- und ¹³CO₂-Anteile ermittelt werden. Die Verwendung eines
nichtdispersiven Infrarotspektrometers in Verbindung, daß heißt
innerhalb eines zusammenhängenden Verfahrenslaufes mit der Präparation
des zur Messung anstehenden Mediums, ermöglicht es, daß die Präparation
entsprechend einfach erfolgen kann. Wichtig ist hierbei die relativ
einfache Trennung von ¹²C und ¹³C aus den zur Messung anstehenden
Medien. Beide Maßnahmen, daß heißt Präparation und Spektroskopie ergeben
eine geeignete Kombination, die insgesamt folgende weitere Vorteile
hervorbringt.
Die Probe, daß heißt die zur Messung anstehenden Medien können direkt
in den Verfahrenslauf eingebracht werden, derart daß sich die
Probenpräparation im Prinzip auf die thermische Oxidation beschränken
kann und daß dieses Oxidationsprodukt mehr oder minder direkt
in das entsprechende Spektrometer einleitbar ist. In weiterer
Ausgestaltung des Verfahrens können vor Einbringung der Medien in den
thermischen Prozeß die Medien noch mit Säure versetzt und die
anorganischen C-Anteile abgeführt werden. Durch diese zusätzliche
Maßnahme, die ebenfalls einfach darstellbar ist lassen sich die
anorganischen C-Anteile von den organischen trennen. In besonders
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung werden die anorganischen
C-Anteile aus der Säurestufe als Stripgas abgeführt, wobei das Stripgas
nach flüssigen und gasförmigen Bestandteilen getrennt und der gasförmige
Bestandteil dem Vergleichsstrahlengang des nichtdispersiven
Infrarotspektrometers zugeführt wird. Die flüssigen Bestandteile des
Stripgases werden dem thermischen Reaktor zugeführt, in dem dieselben
oxidiert, daß heißt verbrannt werden. Nach Durchlaufen des gasförmigen
Stripgasanteiles durch den Vergleichsstrahlengang des Spektrometers wird
dasselbe rückgeführt in den thermischen Reaktor, so daß dort sowohl
gasförmige als auch flüssige Bestandteile des Stripgases gemeinsam
verbrannt werden. Am Ausgang des thermischen Reaktors wird das erhaltene
Gas nach Kondensatabscheidung dem Meßstrahlengang des Spektrometers
zugeführt. Eine solche Vorgehensweise hat den Vorteil, daß flüchtige
C-Verbindungen wie beispielsweise Benzin, die ansonsten Fehler in der
Messung verursachen hier auskompensiert werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß im Falle
fester zu untersuchender Medien dieselben zuvor zerkleinert und mit
Wasser vermischt werden. Vorzugsweise werden die zu untersuchenden
Medien bis auf eine Partikelgröße von kleiner als 50 Mikrometer
zerkleinert. Auch diese Maßnahme ist einfach in den Verfahrenslauf
einbringbar, so daß dieser insgesamt zusammenhängend gestaltet werden
kann. Somit ergibt sich, daß selbst bei Einspeisung fester zur Messung
anstehender Medien am Ende ein NDIR-Spektrometer eingesetzt werden
kann.
Hinsichtlich der Einrichtung zur Messung von ¹³C-Anteilen ist
erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die zu untersuchenden Medien in einen
thermischen Reaktor einbringbar sind, welcher am Ausgang mit einer
Kondensatorstufe versehen ist, wobei das anstehende ¹²CO₂ bzw. ¹³CO₂
dann direkt einem NDIR-Spektrometer zuführbar ist. Zur Trennung der
anorganischen C-Anteile von den organischen C-Anteilen ist dem
thermischen Reaktor noch eine chemische Stufe vorgestaltet, in welche
das zu untersuchende Medium einbringbar und mit Säure versetzbar ist.
Vorteilhaft ist die Säurestufe in Verbindung mit dem verwendeten
nichtdispersiven Infrarotspektrometer aus folgenden Gründen. Durch die
Einbringung des zu untersuchenden Mediums - fest oder flüssig - findet
in der Säurestufe unter Luftzufuhr eine chemische Reaktion statt, bei
der am Ausgang der Säurestufe flüssige und gasförmige Bestandteile
vorliegen. Diese werden voneinander getrennt, und die flüssigen
Bestandteile werden dem thermischen Reaktor direkt zugeführt. Die
gasförmigen Bestandteile, die hierbei als Stripgas vorliegen werden dem
Vergleichsstrahlengang des nichtdispersiven Infrarotspektrometers
zugeführt. Das nichtdispersive Infrarotspektrometer besteht hierbei
bekanntermaßen aus einer Anordnung mit Vergleichsstrahlengang und
Meßstrahlengang. Nach Durchlaufen des Stripgases durch den
Vergleichsstrahlengang kann das Stripgas nun rückgeführt werden, nämlich
in den thermischen Reaktor. Somit werden dann letztendlich wieder beide,
nämlich gasförmige und flüssige Bestandteile des Austrages der
Säurestufe insgesamt dem thermischen Reaktor zugeführt. Mit dieser
Meßanordnung in diesem Meßverfahren ist es damit möglich, auch die
flüchtigen C-Verbindungen wie beispielsweise Benzin meßtechnisch
mitzuerfassen.
Gleichzeitig wird auf die Werte der Anteile an anorganischen CO₂
kompensiert.
Die vorliegende Erfindung ist sowohl hinsichtlich des Verfahrens als
auch hinsichtlich der Einrichtung in der Zeichnung dargestellt und im
Nachfolgenden näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in Gesamtdarstellung alle Komponenten der
erfindungsgemäßen Einrichtung zur Messung von gebundenen ¹²C- und
¹³C-Anteilen in einem Ausführungsbeispiel. Über eine Pumpe P1 wird
beispielsweise ein zu untersuchendes Medium, welches sich entweder
bereits im flüssigen Zustand befindet oder durch Zerkleinern und Mischen
bereits in flüssige Form gebracht ist, der Säurestufe S1 zugeführt. Die
Säurestufe S1 enthält einen Zulauf 10 für Säure sowie einen Eingang 20
für Luft. Am Ausgang 30 der Säurestufe S1 findet in einem Phasentrenner
PT1 eine Trennung zwischen gasförmigen und flüssigen Bestandteilen
statt. Die gasförmigen Bestandteile werden über das
Leitungssystem 40 einem Kühler bzw. einem Kondensator K1 zugeführt. Von
da aus werden diese dem Vergleichsstrahlengang V des
Infrarotspektrometers 100 zugeführt. Dieses Infrarotspektrometer ist
ansonsten wie ein an sich bekanntes nichtdispersives
Infrarotspektrometer ausgebildet. Nach Durchlaufen des
Vergleichsstrahlenganges V bzw. -Küvette V werden diese wieder über
die Leitung 80 zurückgeführt und dem thermischen Reaktor R1 zugeführt.
Gleichzeitig wird nach Trennung des Austrages aus der Säurestufe S1 in
der Trennstufe PT1 die flüssigen Bestandteile über das Leitungssystem 50
und über die Pumpe P2 ebenfalls dem thermischen Reaktor R1 zugeführt. In
diesem thermischen Reaktor werden dann gasförmige sowie flüssige
Bestandteile des Austrages der Säurestufe verbrannt. Am Ausgang des
thermischen Reaktors R1 ist ein Kondensator K2 vorhanden und ein
weiterer Kühler K3. Von dort aus wird nun das erhaltene Meßgas der
Meßküvette bzw. dem Meßstrahlengang M des nichtdispersiven
Infrarotspektrometers 100 zugeführt und nach Durchlaufen des
Meßstrahlenganges nach außen gebracht.
Claims (12)
1. Verfahren zur Messung von ¹²C- und ¹³C-Anteilen in flüssigen
und/oder festen Medien, die einen Anteil ¹²C und ¹³C in gebundener
Form enthalten,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Messung anstehenden Medien in einem zusammenhängenden
Verfahrenslauf zunächst in einem thermischen Prozeß unter Erzeugung
der Komponenten ¹²CO₂ und ¹³CO₂ oxidiert werden, und beide
Komponenten direkt einem nichtdispersiven Infrarotspektrometer zur
selektiven Erfassung des ¹²CO₂- und des ¹³CO₂-Anteiles zugeführt
werden.
2. Verfahren zur Messung von ¹²C- und ¹³C-Anteilen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor Einbringung der zur Messung anstehenden Medien in den
thermischen Prozeß die Medien mit Säure versetzt und die
anorganischen C-Anteile in Stripgas abgeführt werden.
3. Verfahren zur Messung von ¹²C- und ¹³C-Anteilen nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das der Säurestufe abgeführte Stripgas einem
Vergleichsstrahlengang des nichtdispersiven Infrarotspektrometers
zugeführt und nach Durchlaufen des Vergleichsstrahlenganges das
Stripgas dem thermischen Prozeß mit zugeführt wird.
4. Verfahren zur Messung von ¹²C- und ¹³C-Anteilen nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Säurestufe Luft zugeführt wird.
5. Verfahren zur Messung von ¹²C- und ¹³C-Anteilen nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet
daß im Falle fester zu, untersuchender Medien dieselben zuvor
zerkleinert und mit Wasser vermischt werden.
6. Verfahren zur Messung von ¹²C- und ¹³C-Anteilen nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet
daß die zu untersuchenden Medien bis auf eine Partikelgröße von
kleiner oder gleich 50 Mikrometer zerkleinert werden.
7. Einrichtung zur Messung von ¹²C- und ¹³C-Anteilen in weitgehend
verbrennbaren flüssigen und/oder festen Medien,
dadurch gekennzeichnet,
daß elektrische und/oder chemische und/oder mechanische Mittel (S1,
PT1, R1) zur Gewinnung von ¹²CO₂ und ¹³CO₂ vorgesehen sind, welche
einem
nichtdispersiven Infrarotspektrometer (100) als Präparationsstufe
vorgeschaltet und mit demselben zu einer funktional
zusammenhängenden Baugruppe zusammengefaßt sind.
8. Einrichtung zur Messung von ¹²C- und ¹³C-Anteilen nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittel zur Probenpräpartation aus einem thermischen
Reaktor (R1) besteht, in den das zu untersuchende Medium
einbringbar ist, und am Ausgang des thermischen Reaktors (R1)
Mittel (K2, K3) zur Kondensat
abscheidung des Reaktorproduktes nachgeschaltet sind, und nach
Kondensatabscheidung das anliegende Gas dem nichtdispersiven
Infrarotspektrometer (100) zuführbar ist.
9. Einrichtung zur Messung von ¹²C- und ¹³C-Anteilen nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Präparationsstufe zur Trennung der anorganischen C-Anteile
von den organischen C-Anteilen eine Säurestufe (S1) enthält, in
welche das zu untersuchende Medium einbringbar ist, und welche dem
thermischen Reaktor (R1) vorgeschaltet ist, und daß die Säurestufe
(S1) Mittel (20) zur Einbringung von unbeladenem Trägergas
enthält.
10. Einrichtung zur Messung von ¹²C- und ¹³C-Anteilen nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Ausgang der Säurestufe (S1) das Gemisch aus Stripgas
und Meßflüssigkeit nach flüssigen und gasförmigen Bestandteilen
getrennt wird, und das Stripgas dem Vergleichsstrahlengang (V) des
nichtdispersiven Infrarotspektrometers (100) zuführbar ist, und die
flüssigen Bestandteile dem thermischen Reaktor (R1)
zuführbar ist, dessen Ausgangsprodukt dem Meßstrahlengang (M) des
nichtdispersiven Infrarotspektrometers (100) zuführbar ist.
11. Einrichtung zur Messung von ¹²C- und ¹³C-Anteilen nach Anspruch
10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das durch den Vergleichsstrahlengang (V) geführte Stripgas dem
thermischen Reaktor rückführbar ist, in welchem es gemeinsam mit
den flüssigen Stripgasbestandteilen verbrennbar ist.
12. Einrichtung zur Messung von ¹²C- und ¹³-Anteilen nach Anspruch
11,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Ausgang der Reaktorstufe (R1) und Eingang in den
Meßstrahlengang (M) des nichtdispersiven Infrarotspektrometers
(100) eine Kondensatabscheidungsstufe (K2, K3) zwischengeschaltet
ist.
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DE (1) | DE4315968A1 (de) |
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- 1993-05-10 DE DE4315968A patent/DE4315968A1/de not_active Ceased
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