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Maschine zum Quetschen von Lupinen. Beim Quetschen von Lupinen kommt
es insbesondere darauf an, daß durch den Quetschvorgang die Haut der vorgeweichten
und aufgeschlossenen Früchte entfernt wird. Bei dem Hindurchschicken des Gutes durch
die üblichen zusammenwirkenden und mit verschiedener Geschwindigkeit umlaufenden
Quetschwalzen wird dieses Ziel nicht in vollkommener Weise erreicüt, selbst wenn
die `Falzen an ihrer Oberbäche sorglich gerauht oder geriffelt sind.
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Außerdem erfordert eine gründliche Zerkleinerung
von
Lupinen nicht nur eine quetschende, sondern auch eine zermahlende und zerreißende
Wirktiii,-l.
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Erfindungsgemäß .wird dieses Ziel dadurch erreicht, daß das Gut zwischen
einer mit größerer Geschwindigkeit umlaufenden geraubten oder geriffelten Walze
und der geraubten oder geriffelten Fläche einer umlaufenden Scheibe zerquetscht
wird, bezüglich der die Walze so angeordnet ist, daß mit der Walze nur in gleicher
Drehrichtung sich bewegende Teile der Scheibenfläche zusammenwirken.
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Abb. i zeigt schematisch das Wesen der Erfindung. Gegen die eine Fläche
einer in der Pfeilrichtung umlaufenden Scheibe i wird eine Walze 2 gedrückt, welche
in Richtung des eingezeichneten Pfeiles umläuft. Die Länge dieser Walze und ihre
Lage in bezug auf die Scheibenfläche ist so gewählt, daß mit der Walze nur solche
Punkte der. Scheibenfläche zusammenarbeiten, die sich in bezug auf die Walze in
der gleichen Richtung bewegen. Das tun beispielsweise alle Punkte des Kreisbogens
x und y oder anderen konzentrischen Kreisbogen.
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Würde man dagegen beispielsweise die Walze in bezug auf die Scheibe
so anordnen, wie das durch gestrichelte Linien in Abb. i angedeutet ist, dann würden
die Punkte des Kreisbogens x und y der Scheibenflanke zwar zunächst finit der Walze
in der richtigen Bewegungsrichtung zusammentreffen, jedoch würden sie alsbald nach
Überschreitung der Mittellinie z-@ ihre Bewegungsrichtung in bezug auf die Walze
ändern, so daß keine Zerquetschungen des Gutes mehr stattfinden würde, sondern das
Gut vielmehr nach oben ausgeworfen würde.
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Wie nun aus Abb. i ersichtlich ist, beschreiben die Punkte des Bogens
x und y in bezug auf die richtig angeordnete Walze 2 eine Kurvenbahn, derart, daß
sie nacheinander mit achsial nebeneinanderliegenden Punkten der Walze 2 in Berührung
kommen. Wenngleich die Berührung zwischen Walze und Scheibenfläche theoretisch nur
in einer geraden Linie stattfindet, so wird auch in der Praxis durch das zwischen
Walze und Scheibenfläche gelangende Gut die Berührung länger aufrechterhalten. Durch
die gegensätzliche Verschiebung der Berührungspunkte findet ein in bezug auf die
Walzenachse schräges Hindurchziehen des Gutes an der Ouetschstelle statt. Dadurch
wird eine restlöse Entfernung der Haut der Früchte erzielt und gleichzeitig neben
dem reinen Quetschvorgang ein genügendes Zermahlen erreicht, im Gegensatz zu der
Wirkung der Quetschwalzenpaare, bei denen die Berührungspunkte lediglich in Kreisen
sich bewegen, die in senkrecht zu den Walzenachsen stehenden Ebenen Biegen.
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In Abb.2 ist eine Ausführungsform der neuen Vorrichtung in einer Seitenansicht
und in Abb. 3 im Grundrdß dargestellt. Die Abb. .4 ist ein senkrechter Ouerschnitt
nach der Linie q.-d. der Abb. 2, und Abb. 5 zeigt -die wirksame Fläche der umlaufenden
Quetschscheibe mit ihrer Riffelung.
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An dem Gestell A befindet sich oben das Lager 3 für die wagerechte
Welle q., auf welcher eine Scheibe i von großem Durchmesser befestigt ist. Die Welle
q. wird mittels einer Handkurbel 5 gedreht. Mit der dem Maschinengestell zugekehrten
Fläche der Scheibe i steht die Walze 2 in Eingriff, welche- auf der Welle 6 befestigt
ist. Diese Welle ist am unteren Ende des Fülltrichters 7 in dessen Seitenwänden
8 und 9 so gelagert, daß die Walze den unteren Abschluß des Fülltrichters bildet.
Die Walze wird angetrieben durch das Stirnrad io, welches mit einem Stirnrad i i
der Welle 12 in Eingriff steht. Diese Welle ist in den Lagerböcken 13 des Gestelles
A gelagert und wird durch das Kegelräderpaar 14. und 15 von der Hauptwelle 4 aus
angetrieben. Zwischen den Lagern 13 ist der Fülltrichter 7 schwingbar auf
der Welle 12 angeordnet, so daß sich das Stirnrad io beim Ausschwingen des Fülltrichters
auf dem Stirnrad i i abwälzt.
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Am unteren Ende des Fülltrichters, dort, wo die Walze 2 gelagert ist,
legt sich gegen die Mitte der Außenwand des Fülltrichters das freie Ende 16 des
einen Armes eines doppelarmigen Hebels 17, welcher am Maschinengestell um die Achse
18 schwingbar gelagert ist und an dessen anderem Arme eine bei i9 eingehängte Feder
2o angreift. Diese Feder hat das Bestreben, den Fülltrichter 7 derart zu verschwenken,
daß die Walze 2 mit genügendem Druck gegen die Fläche der Scheibe i gedrückt wird.
Die Feder kann, ausgewechselt oder ausgehängt werden, so daß ohne Lösung von Schrauben,
Verschiebung von Lagern usw. das Freilegen der Scheibe i von der Walze 2 vorgenommen
werden kann.
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Bemerkenswert ist nun, daß die Walze stets gleichmäßig über ihre ganze
Länge an die Fläche der Scheibe i gedrückt wird, weil nämlich die Walzenachse in
den parallelen Wänden 8 und 9 des Fülltrichters gelagert ist, der wiederum auf der
Welle 12 gelagert ist, so daß irgendwelche Verdrehung, d. h. schiefe Lage der Walzenachse,
nicht eintreten kann und die Walze überall gleichmäßig gegen die Wirkungsfläche
der Scheibe i gedrückt wird, im Gegensatz zu den federnd zusammengedrückten Walzen
der üblichen Walzenstühle, wo jedes Lager federnd beeinflußt
und
in besonderen Führungen verschiebbar ist.
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Die Anordnung der Walze 2- gestattet es, mit ihr unmittelbar eine
Reinigungsbürste zu verbinden, welche die Wirkungsfläche der Scheibe i ständig reinigt.
Es wird nämlich einfach auf die verlängerte Walzenachse eine Walzenbürste 21 aufgesetzt,
deren Borsten aus Stahl o. dgl. oder einem anderen Stoff bestehen. Da diese Walze
in bezug auf die Walze 2 auf der entgegengesetzten Seite der Scheibenfläche liegt,
aber sich in derselben Richtung dreht wie die Walze 2, so kommen die Teile der Scheibenfläche
mit der Bürstenwalze in dem Sinne zur Berührung, daß die Walze aus den Rauhungen
oder Riffelungen der Fläche die hängengebliebenen Teile des Quetschgutes entfernt
und nach unten wirft.
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In Abb. 5 ist die Reibscheibe i in einer Ansicht auf die Wirkungsfläche
dargestellt. Wie ersichtlich, ist die Kreisfläche in Sektoren unterteilt, wobei
die Riffelung jedes Sektors aus parallelen Riffeln besteht, deren Richtung von dem
einen Begrenzungsradius des Sektors bestimmt wird. Diese Riffelungsart hat sich
für das Zusammenwirken mit einer entsprechend geriffelten Walze als besonders geeignet
erwiesen.
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Selbstverständlich kann die Vorrichtung auch von einer Kraftmaschine
aus betrieben werden. Die Einrichtung dazu ist in Abb. 2 durch gestrichelte Linien
angedeutet. Es ist eine Lagerbüchse 22 im Maschinengestell a für die wagerechte
Welle 23 vorgesehen. Auf der Welle sitzt die Riemenscheibe 2¢ und die Leerlaufscheibe
25. Von der Welle aus wird durch ein Vorgelege, welches aus den Stirnrädern 26 und
27 besteht, die Hauptwelle 4 angetrieben.
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Hier ist darauf hinzuweisen, daß eine Vorrichtung zum Zerkleinern
(ein Reißwolf zur Herstellung von Torfstreu) bekannt geworden ist, bei welcher eine
mit Reißstiften besetzte Scheibe mit einer ebenfalls mit Reißstiften besetzten Walze
zusammenwirkt, wobei Scheibe und Walze in derselben Richtung umlaufen und die Achse
der Stiftenwalze radial zur Scheibe angeordnet ist. Abgesehen davon, daß eine Reißstiftanordnung
für das Lupinenquetschen nicht in Frage kommt, müssen Lupinenkörper schräg zur Walzenachse
zwischen Walze und Scheibe hindurchgetrieben werden, weshalb die Walze, in bezug
auf die Scheibe, bei der neuen Quetsche so angeordnet ist, daß die '\@'alzenachse
den Radius der Scheibe schneidet.