DE4313871A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Dosenrümpfen aus kunststoffbeschichtetem Blech - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Dosenrümpfen aus kunststoffbeschichtetem BlechInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Dosenrümpfen aus kunststoffbeschichtetem Blech und eine
Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
Es ist bekannt, Dosenrümpfe durch Tiefziehen aus
kunststoffbeschichtetem Blech herzustellen, bei denen die
Seitenwand und der Boden einstückig ausgebildet sind. Es
ist weiter bekannt, solche Dosenrümpfe durch
Abstreckziehen weiterzubilden, wodurch die Seitenwand
unter gleichzeitiger Reduzierung ihrer Wanddicke länger
wird.
Kunststoffbeschichtete Bleche haben auch für Dosen
entscheidende Vorteile. So weisen sie eine höhere
Korrosionsbeständigkeit auf als lackierte Bleche. Beim
Beschichten von Blech fallen keine flüchtigen
Lösungsmittel an. Außerdem ist kontinuierliches
Beschichten eines Endlosbandes kostengünstiger als der
Tafeldruck von Blech. Bei ausreichend großer
Beschichtungsstärke kann die zum Abdichten des Deckel-
und Bodenfalzes verwendete Gummierung unter bestimmten
Randbedingungen entfallen.
Das Tief- und Abstreckziehen ist mit hohen Werkzeugkosten
in bezug auf den hergestellten Dosenrumpf verbunden.
Wesentlich geringere Werkzeugkosten je Dosenrumpf ergeben
sich bei der Herstellung von sog. Dreiteildosen, deren
Dosenrumpf aus einer mit einer Längsnaht versehenen,
zylindrisch gebogenen Dosenzarge mit angefalztem, separat
hergestellten Boden besteht.
Es ist weiter bekannt, flache Dosenzargen aus lackiertem
Blech auf Schweißbodymakern zu biegen und mit einer
Längsnaht zu versehen. Dabei kann die Längsnaht entweder
- als Stumpfnaht ausgebildet - mit einem Laserstrahl
(vgl. DE-OS 38 10 611) oder - als Überlapptnaht
ausgebildet - durch Rollen-Widerstands-Preßschweißen
(vgl. z. B. US-PS 2 047 964) erzeugt werden. Im Falle der
Überlapptnaht sind die Randbereiche von Lacken bzw.
Druckfarben freigehalten. Beim Bedrucken des zu
verarbeitenden Blechs in Form von Tafeln werden dazu die
Randbereiche - auch der aus der Tafel zu schneidenden
Zuschnitte - einfach ausgespart, d. h. nicht bedruckt.
Dieses Herstellverfahren ist aber auf die Herstellung von
Dosen beschränkt, deren Zuschnitte aus Tafeln geschnitten
sind.
Kunststoffbeschichtete Bleche werden beim Blechhersteller
durch kontinuierliche Verfahren fertig hergestellt. Dabei
können keine partiellen Aussparungen vorgenommen werden.
Die Kunststoffbeschichtung ist somit einer
schweißtechnischen Verbindung nicht ohne weiteres
zugänglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
anzugeben, mit dem Dosenrümpfe für Dreiteildosen aus
kunststoffbeschichtetem Blech, insbesondere auch mit
einer Überlapptnaht, hergestellt werden können.
Diese Aufgabe wird, soweit sie das Verfahren betrifft,
dadurch gelöst, daß die Kunststoffbeschichtung im Bereich
der Längs- oder Seitenkanten unter Einwirkung eines
Laserstrahls entfernt und das Blech nach dem Rundbiegen
unter Bildung einer Längsnaht verschweißt wird.
Bei einer bevorzugten Vorgehensweise wird das Entfernen
der Kunststoffbeschichtung durch Verdampfen infolge der
Wärmewirkung des Laserstrahls herbeigeführt, wobei die
Intensität des Laserstrahls derart bemessen ist, daß das
Metall als Trägermaterial nicht schmilzt.
Um das Entfernen der Kunststoffbeschichtung in den
Seitenbereichen unter immer gleichen Bedingungen
durchführen zu können, ist ferner vorgesehen, daß das
Blech dabei bevorzugt im flachen Zustand mechanisch
geführt wird. Dadurch läßt sich sowohl der Höhenabstand
vom Lasersender zum Blech und damit die Intensität des
Brennflecks des Laserstrahls als auch die seitliche
Ausrichtung zu den Seitenkanten präzise einhalten.
Dabei erfolgt das Entfernen der Kunststoffbeschichtung
vorzugsweise unmittelbar vor dem Schneiden des Blechs in
Zuschnitte. "Unmittelbar vor dem Schneiden" soll dabei so
verstanden werden, daß z. B. Rundmesser das Blech an
bereits von der Kunststoffbeschichtung befreiten Stellen
schneiden, während gleichzeitig - an dem gleichen Blech -
das Entfernen der Kunststoffbeschichtung an noch zu
schneidenden Abschnitten erfolgt. Das Entfernen der
Kunststoffbeschichtung und das Schneiden stehen hier also
über das betreffende Stück Blech in einem unmittelbaren
Zusammenhang, so daß die für das Schneiden des Blechs
ohnehin vorhandene mechanische Führung für das Entfernen
der Kunststoffbeschichtung ausgenutzt werden kann.
Nach einer bevorzugten Vorgehensweise wird der Dosenrumpf
unter Bildung einer Überlapptnaht durch Preßschweißen
hergestellt, wobei dies vorteilhafterweise durch Rollen-
Widerstands-Preßschweißen erfolgen kann.
Daneben ist es möglich, das Blech unter Bildung einer
mechanisch vorbereiteten Stumpfnaht durch Einwirkung
eines Laserstrahls zu verschweißen, wobei das Entfernen
eines sehr schmalen Kunststoffbereichs in den Rand- oder
Kantenbereichen des Blechs und das Verschweißen der
Dosenzarge durch eine einzige Laserquelle erfolgen kann.
Eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens weist
mindestens einen Lasersender zum partiellen Entfernen der
Kunststoffbeschichtung auf. Die Bezeichnung "Lasersender"
soll dabei sowohl aktive Laserquellen als auch optische
Einrichtungen, die einen ankommenden Laserstrahl
umlenken, umfassen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung
sind mindestens zwei Lasersender quer zur
Vorschubrichtung des Bleches einstellbar geführt, um ein
Blech im flachen Zustand in Abhängigkeit von den
Abmessungen der für den Dosenrumpf vorgesehenen
Blechzuschnitte an den Seitenkanten und ggf. dazwischen
zu erreichen.
Bei einer vorteilhaften Ausbildung der Vorrichtung ist
die Führung der Lasersender unmittelbar vor einem
Messerwellenpaar mit Rollenmessern zum Beschneiden des
Bleches in Streifen oder in Zuschnitte angeordnet.
"Unmittelbar vor" bedeutet hier wieder, daß der Abstand
der Lasersender von der Achse der Messerwellen - in
Vorschubrichtung gesehen - kürzer ist als die Länge der
Streifen bzw. die der Dosenzargenhöhe entsprechende Länge
der Zuschnitte.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Vorrichtung
schließt sich an die Lasersender und die
Schneideinrichtung eine Formstrecke für das Blech zum
Bilden einer gerundeten Dosenzarge mit vorbereiteter
Überlapptnaht und eine Rollen-Widerstands-
Preßschweißeinrichtung mit zwei Elektrodenrädern an.
Daneben kann die Vorrichtung auch eine Formstrecke zum
Bilden einer Stumpfnaht aufweisen, wobei ein einzelner
Lasersender gleichzeitig zum Entfernen der
Kunststoffbeschichtung im Randbereich und zum
Verschweißen der Stumpfnaht herangezogen wird.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zum Entfernen der
Kunststoffbeschichtung eines Blechs zum Herstellen einer
Dosenzarge dargestellt und wird im folgenden näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die Vorrichtung in der Draufsicht und
Fig. 2 einen in Zuschnitte zu zerschneidenden
Blechstreifen mit Kunststoffaussparungen.
Zwischen zwei Konstruktionsteilen 1a, 1b eines
Maschinengestells 1 sind zwei übereinander angeordnete
Messerwellen 2 mit Rundmessern 3 und Transportringen 3a
gelagert, von denen lediglich die obere sichtbar ist. Die
Rundmesser 3 sind auf der Welle 2 in bekannter Weise in
axialer Richtung der Welle verstellbar.
In Vorschubrichtung V einer Blechtafel T gesehen, vor den
Messerwellen 2 ist eine parallel zu diesen ausgerichtete
Traverse 4 angeordnet, die über Haltewinkel 5 lösbar an
den Konstruktionsteilen 1a, 1b befestigt ist. Auf dieser
Traverse sind Halter 6 gleitbar geführt und feststellbar,
an denen wiederum Lasersender 7 befestigt sind.
Beim Durchschieben der kunststoffbeschichteten Blechtafel
T durch die Messerwellen 2 wird diese in einzelne
Streifen S mit der Breite B zerschnitten. An den jeweils
- im Hinblick auf die ursprüngliche Blechtafel T -
"äußeren" Kanten 8 der äußeren Streifen fallen zusätzlich
noch Abfallstreifen 9 an.
Die optische Achse 10 der Lasersender 7 wird dabei auf
die Flucht der Schneidlinie oder -kante 11 der Rundmesser
3 der Messerwellen 2 ausgerichtet. Die Traverse 4 hat zu
den Messerwellen 2 einen möglichst geringen Abstand,
damit der Lasersender 7 möglichst dicht an die
Messerwelle 2 herankommt, um eine hohe Genauigkeit in
bezug auf die Schneidkante 11 der Messerwellen 2 bzw. der
von den Schnittkanten 12 ausgehenden Rand- oder
Kantenbereiche der von den Messerwellen aus der
Blechtafel T geschnittenen Streifen S zu erreichen (in
der Zeichnung sind die Blechtafel T und die Streifen S
jeweils nur über eine Teillänge von den Messern 3
geschnitten dargestellt). Beim Vorschub der Tafel T zu
den Messerwellen 2 liegt das Blech auf der Transportebene
14 der Vorrichtung auf, so daß das Blech immer einen
konstanten Abstand zu den Lasersendern 7 hat. Zur
seitlichen Führung des Blechs sind seitliche
Führungsrollen 15 vorgesehen. In der Zeichnung sind
schließlich noch die Mitnehmerklinken 16 an
Vorschubketten 17 angedeutet, an denen das Blech jedoch
nur bis zum Erfassen durch die Rundmesser 3 anliegt.
Durch die Einwirkung der von den Lasersendern 7
ausgesandten Laserstrahlen in der optischen Achse 10 wird
in einer Breite b um die Schnittlinien, d. h. in einer
Breite von b/2 von jeder Kante 12 der Streifen S, der als
Beschichtung auf der Blechtafel T befindliche Kunststoff
unter Bildung von Kunststoffaussparungen 13 verdampft.
Dabei ist die Intensität des Laserstrahls der Lasersender
7 derart bemessen, daß die Kunststoffbeschichtung auf
beiden Seiten des Blechs verdampft wird, ohne daß das
metallische Trägermaterial des Blechs wesentlich
angegriffen wird. Je nach Art der Beschichtung und der
Blechdicke können auf die auszusparenden Bereiche 13 im
Bedarfsfall und auf die Unterseite des Blechs gerichtete
Lasersender vorgesehen werden. Die so behandelten und
geschnittenen Blechstreifen S werden in der Regel von
einem zweiten Messerwellenpaar in Zuschnitte Z
zerschnitten. Dabei werden die Längskanten 12 der
Streifen S mit den Kunststoffaussparungen 13 zu den
Seitenkanten der Zuschnitte Z, während die neuen
Schneidkanten 14 die Höhe h der Zuschnitte ergeben. Die
so gewonnenen Zuschnitte Z können anschließend in
bekannter Weise unter Bildung einer vorbereiteten
Überlapptnaht rundgebogen und durch eine Rollen-Anordnung
zum Widerstands-Preßschweißen, wie dies beispielsweise in
der EP-OS 0 147 370 A2 (Fig. 7 bis 12) offenbart ist, zu
fertigen Dosen verarbeitet werden.
Alternativ kann ein aus beschichtetem Blech geschnittener
Zuschnitt auch unter Bildung einer Stumpfnaht rundgebogen
und einer Schweißstelle mit einem Lasersender zugeführt
werden, wie dies in der DE-OS 38 10 611 offenbart ist. In
diesem Fall können die Rand- oder Kantenbereiche des
Zuschnitts durch den Laserstrahl an der Schweißstelle
verdampft werden, so daß auf eine separate
Lasereinrichtung zum Entfernen der Kunststoffbeschichtung
in den Randbereichen des Zuschnitts vor dem Umformen
verzichtet werden kann.
Claims (14)
1. Verfahren zum Herstellen von geschweißten
Dosenrümpfen aus kunststoffbeschichtetem Blech,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffbeschichtung im Bereich der
Seitenkanten (8, 12) unter Einwirkung eines
Laserstrahls entfernt und das Blech nach dem
Rundbiegen unter Bildung einer Längsnaht verschweißt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Entfernen der Kunststoffbeschichtung durch
Verdampfen infolge der Wärmeeinwirkung des
Laserstrahls erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Blech während des Entfernens
der Kunststoffbeschichtung im flachen Zustand
mechanisch geführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Entfernen der
Kunststoffbeschichtung unmittelbar vor dem Schneiden
einer Blechtafel (T) in Streifen (S) oder eines
Blechstreifens (S) in Zuschnitte (Z) erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dosenrumpf unter Bildung
einer Überlapptnaht durch Preßschweißen hergestellt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dosenrumpf durch Rollen-Widerstands-
Preßschweißen erzeugt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Blech unter Bildung einer
mechanisch vorbereiteten Stumpfnaht durch Einwirkung
eines Laserstrahls verschweißt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Entfernen der Kunststoffbeschichtung in den
Randbereichen des Blechs und das Verschweißen der
Dosenzarge durch eine einzige Laserquelle erfolgt.
9. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens,
gekennzeichnet durch mindestens einen Lasersender (7)
zum partiellen Entfernen der Kunststoffbeschichtung.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Lasersender (7) vorgesehen sind,
die quer zur Vorschubrichtung (V) des Blechs (T)
einstellbar geführt sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führung (4/6) der Lasersender
(7) unmittelbar vor einem Messerwellenpaar (2) mit
Rollenmessern (3) zum Zerschneiden des Blechs (T) in
Streifen (S) bzw. Zuschnitte (Z) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß den Lasersendern (7) eine
Formstrecke für das Blech zum Bilden einer
Überlapptnaht und eine Rollen-Widerstands-
Preßschweißeinrichtung nachgeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch
eine Formstrecke zur Bildung einer Stumpfnaht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lasersender zum partiellen Entfernen der
Kunststoffbeschichtung gleichzeitig zum Schweißen der
Dosenzarge verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4313871A DE4313871C2 (de) | 1993-04-28 | 1993-04-28 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Dosenrümpfen aus kunststoffbeschichtetem Blech |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4313871A1 true DE4313871A1 (de) | 1994-11-10 |
DE4313871C2 DE4313871C2 (de) | 1999-07-22 |
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DE4313871A Expired - Fee Related DE4313871C2 (de) | 1993-04-28 | 1993-04-28 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Dosenrümpfen aus kunststoffbeschichtetem Blech |
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