DE3915855C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Universal-Biegewerkzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Derartige Biegewerkzeuge werden für eine Biegetechnik eingesetzt, bei der ein zu biegendes Profil um eine Biegeschablone herum gebogen wird. Sie bestehen im wesentlichen aus einer Basisplatte, an der dreieckförmige Konsolträger angeschweißt sind, welche einen Formträger tragen, der zu der Basisplatte senkrecht steht; im weiteren ist auf dem Formträger nun die Beigeschablone selbst in Form eines Profilträgers durch Schweißen oder andere Befestigungsmittel aufgebracht.

Nachteil derartiger Biegeschablonen bzw. Profilträger ist, daß sie im wesentlichen nur einmal für eine bestimmte Biegearbeit eingesetzt werden können. Sollen andere Profile gebogen werden, muß eine andere Biegeschablone verwendet werden.

Im übrigen ist eine derartige Biegeschablone nur schwierig zu ändern; denn, wenn Korrekturen notwendig sind, muß der Profilträger, der auf dem Formträger befestigt ist, abgetrennt werden und nach dem Anbringen von Korrekturen wieder aufgeschweißt werden.

Ein dem Biegewerkzeug der eingangs genannten Art ähnliches Werkzeug ist bereits aus der US 47 12 406 bekannt. Dort sind allerdings universellen Biegearbeiten Grenzen gesetzt, da der Profilträger nur in geringen Bereichen einstellbar gehalten ist, so daß für andere Biegeformen ein neuer Profilträger angeordnet werden muß. Die bekannte Einrichtung weist im weiteren auch keine Möglichkeit der Einstellung in der Höhe auf.

Ein weiteres Biegewerkzeug ist aus der US 38 89 508 bekannt, wobei aber dort ebenfalls für unterschiedliche Biegeformen ein jeweils daran angepaßter Profilträger eingesetzt werden muß.

Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Biegewerkzeug der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß es für universelle Biegearbeiten verwendbar ist, ohne daß ein umständliches Ändern bei unterschiedlichen Biegeformen notwendig wird.

Zur Lösung der Aufgabe sind die Merkmale des Patentanspruchs 1 vorgesehen.

Die Konsolträger und deren Befestigung auf der Basisplatte bestimmen zunächst einmal die Biegeform des zu biegenden Profils. An diesen Konsolträgern ist der Formträger befestigt. Durch den Formträger wird also eine Formebene für das zu biegende Profil bestimmt.

Die Formträger tragen ihrerseits höheneinstellbar den Profilträger, der die Aufgabe hat, in das Hohlprofil des zu biegenden Profils einzugreifen und dieses Profil aufzunehmen.

In einer der Erfindung vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Spannelemente aus Schraubverbindungen mit Spannpratzen bestehen, die einerseits Langlöcher und andererseits aufeinanderzu gerichtete Finger aufweisen, die in Nuten des Profilträgers eingreifen.

Auf diese Weise ist erleichtert den Profilträger in der Höhe zu verschieben, um eine räumliche Biegung zu erreichen in Verbindung mit den Biegungen in der horizontalen Ebene.

Damit wird ein weitgehend universal verwendbares Biegewerkzeug vorgeschlagen; denn durch die Einstellung der Konsolträger auf der Basisplatte kann die grobe Biegeform vorgegeben werden. Die praktische Anwendung des Biegewerkzeuges erfolgt wie folgt:

Zunächst wird die geforderte Biegeform, die durchaus auch dreidimensional sein oder eine Torsionsbiegung beinhalten kann, zeichnerisch dargestellt; das hier beschriebene Biegewerkzeug wird auf die geforderte Biegeform zunächst manuell eingestellt.

Es wird dann ein Probeprofil gebogen und mit der geforderten Biegeform verglichen; aufgrund dieser Abweichungen sieht man dann, wo Korrekturen erforderlich sind.

Bisher konnten also manuelle Korrekturen nur sehr aufwendig durchgeführt werden, indem man eben den Profilträger abtrennte, manuell nachbog und wieder aufschweißte oder sonstwie befestigte; ebenso mußte man die Konsolträger abtrennen und wieder aufschweißen. Es war also viel Schweißarbeit, Abtrennarbeit, Richt- und Biegearbeit erforderlich.

Mit der vorliegenden Erfindung sind nun verschiedene Einstellmöglichkeiten gegeben, die es erlauben, das neuartige Biegewerkzeug in Minutenschnelle einer geforderten Biegeform anzupassen.

Im folgenden wird die Erfindung anhand von einem Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnungen näher erläutert

In Fig. 1 ist eine Seitenansicht eines Universal-Biegewerkzeuges nach Fig. 2 dargestellt.

In Fig. 3 ist eine andere Ausführungsform eines Universal-Biegewerkzeuges dargestellt, wo an der starken Krümmung der Biegeschablone bzw. des Profilträgers ein Profilzylinder angeordnet ist.

Fig. 4 zeigt den Profilzylinder nach Fig. 3 im Schnitt mit Profilrollen, die an dem zu biegenden Profil anliegen.

Auf einer Basisplatte 1 ist eine Vielzahl von Konsolträgern 2 befestigt, wobei entsprechende Schrauben 7 in Gewindebohrungen 8 der Basisplatte 1 eingreifen. Im Bereich der Konsolträger sind hierbei Langlöcher 9 vorgesehen, so daß die Konsolträger 2 auf der Basisplatte verschiebbar und feststellbar angeordnet sind.

Jeder Konsolträger 2 weist eine Frontplatte 10 auf, in welcher mehrere Aufnahmebohrungen 11 vorgesehen sind. Durch jede Aufnahmebohrung 11 greift der Schraubenbolzen 12 einer Befestigungsschraube 13 hindurch; an der Rückseite der Frontplatte 10 ist hierbei eine Mutternverbindung 14 angeordnet. Parallel zur Frontplatte 10 sind paketförmig angeordnete Formträger 3 vorgesehen, welche - wie eingangs ausgeführt - die Biegeform definieren. Die Formträger 3 weisen Bohrungen 15 auf, welche von den Schraubenbolzen 12 durchgriffen sind.

Die Schraubenbolzen tragen Spannpratzen 16, welche zueinander weisende Finger 17 aufweisen, die in jeweils eine zugeordnete Nut 18 des Profilträgers 4 eingreifen.

Damit wird der Profilträger 4 in Z-Richtung verschiebbar, weil die Spannpratzen 16 in Z-Richtung ausgerichtete Langlöcher 19 aufweisen.

Durch Lösen der Schraubenverbindung 12, 13, 14 können damit die Spannpratzen 16 im Bereich der Langlöcher 19 verschoben werden, wodurch der Profilträger 4 in der Z-Achse bzw. -Richtung verschiebbar ist.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Profilträger 4 ein Außenprofil 20 auf, welches in das Innenprofil des zu biegenden Profils 21 eingreift.

Damit wird beim Biegeprozeß das zu biegende Profil 21 stabilisiert. Außenseitig am zu biegenden Profil 21 liegen Profilrollen 22, 23 an. In einer bevorzugten Ausführungsform nach Fig. 1 sind die Konsolträger 2 zweiteilig ausgebildet, wobei die Frontplatten 10 nicht fest am Konsolträger befestigt sind, sondern, wie es die Fig. 2 darstellt, über entsprechende Schraubverbindungen 25 mit dem Teil 24 des Konsolträgers verstellbar verbunden sind.

Auch diese Schraubverbindungen 25 sind im Bereich von Langlöchern 26 geführt, so daß die Frontplatten 10 in X-Richtung zunächst einmal parallel zur Basisplatte 1 verschiebbar sind, aber genauso gut im Winkel verschoben werden können, so daß eine geneigte Einstellung der Frontplatten 10 in bezug zur Ebene der Basisplatte 1 gegeben ist.

Damit kann also eine Winkelstellung des Profilträgers 4 in bezug zur Ebene der Basisplatte eingestellt werden.

In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, daß im Auflagebereich zwischen dem Profilträger und den dahinter angeordneten Formträgern noch Beilagen angeordnet sind, die für eine gleichfalls geneigte Ebene des Profilträgers in bezug zur Basisplatte 1 sorgen.

In Fig. 2 ist dargestellt, daß die Formträger 3 durchgehend auch über die Biegekanten sich erstrecken, d. h. also ununterbrochen durchlaufen.

Die Fig. 3 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, wo man erkennt, daß im Bereich der Ecke ein Profilzylinder 6 angeordnet ist, der seinerseits wieder verstellbar ist.

Hierbei ist der Profilzylinder 6 auf einer Tragplatte 27 angeordnet, die mit entsprechenden Schraubenverbindungen 28 mit der Basisplatte 1 verbunden ist. Auch hier sind wieder Langlöcher angeordnet, um die Verstellbarkeit des Profilzylinders 6 parallel zur Ebene der Basisplatte 1 zu gewährleisten.

Man erkennt einen Schnitt durch den Profilzylinder 6 in Fig. 4.

Der Profilzylinder 6 besteht hierbei bevorzugt aus drei Teilen, wobei zunächst ein Frontstück 29 vorhanden ist, ein Profilstück 30 und ein Futterstück 31; alle Teile werden durch eine Spannschraube 32 mit der Trägerplatte 27 verbunden.

In Fig. 4 ist erkennbar, daß das zu biegende Profil 21 am Außenumfang des entsprechenden Profilstücks 30 formschlüssig anliegt.

Wichtig ist, daß die beiden im Profilzylinder 6 zusammenstoßenden Formträger 3 an diesem Profilzylinder befestigt sind und zwar so, daß die Außenkontur der Profilträger 4 bündig ist mit der Kontur des Profilstücks 30.

Hierbei sind entsprechende Schraubverbindungen 33 vorgesehen.

Wichtig ist ferner, daß die Spannschraube 32 durch eine langlochförmige Bohrung 34 in der Tragplatte 27 hindurchgreift, so daß der gesamte Aufbau, bestehend aus den Teilen 29, 30, 31, ebenfalls parallel zur Basisplatte verstellbar ist.

In Fig. 3 dient die weitere Schraube 35 zur Befestigung des aus Kunststoff gebildeten Profilträgers 4 am Außenumfang des Formträgers 4, während die Schraubverbindung 33 zur Befestigung des Formträgers 3 am Profilzylinder 6 dient.

Das Werkzeug kann noch über Hydraulik- bzw. Pneumatikzylinder verstellbar angeordnet werden, d. h. die Geometrie in den Bereichen enger und weiter Radien kann je nach Chargenverschiedenheit feinfühlig verändert werden, so daß ein Profil trotz (neuer) anderer Festigkeit sein Sollmaß behält. Dem Werkzeug wird dadurch eine Auffederungskomponente zugeordnet; die feinfühlige Verstellung berücksichtigt also unterschiedliche Materialeigenschaften verschiedener Chargen.

Claims (2)

1. Universal-Biegewerkzeug für Profile, mit einer horizontalen Basisplatte, auf der über Konsolträger ein entsprechend der Biegeform des Profils verlaufender biegsamer Formträger angeordnet ist, der wiederum einen dem Querschnitt des Profils angepaßten, biegsamen Profilträger aufweist, und mit das Profil an den Profilträger anpressenden, längs dieses bewegbaren Profilrollen, dadurch gekennzeichnet, daß die Konsolträger (2) parallel zur Basisplatte (1) einstellbar sind und Spannelemente tragen, durch die gleichzeitig der Formträger (3) und der Profilträger (4) festklemmbar sind, wobei der Profilträger gegenüber dem Formträger höheneinstellbar ist.

2. Universal-Biegewerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannelemente aus Schraubverbindungen (12, 13, 14) mit Spannpratzen (16) bestehen, die einerseits Langlöcher (19) und andererseits aufeinanderzu gerichtete Finger (17) aufweisen, die in Nuten (18) des Profilträgers (4) eingreifen.