DE4312530A1 - Mikrowellen-Temperatursensor für Flüssigkeiten und Verfahren zur Bestimmung sowie Verfahren zur Einstellung einer Temperatur einer Flüssigkeit durch Mikrowellenenergie - Google Patents
Mikrowellen-Temperatursensor für Flüssigkeiten und Verfahren zur Bestimmung sowie Verfahren zur Einstellung einer Temperatur einer Flüssigkeit durch MikrowellenenergieInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Mikrowellen-Tempera
tursensor zur Messung der Temperatur in einer Flüssigkeit,
welche Mikrowellen absorbieren kann, einen Regelkreis zum Ein
stellen der Temperatur in einer solchen Flüssigkeit, welcher
diesen Mikrowellen-Temperatursensor umfaßt, sowie die Verwen
dung eines solchen Regelkreises für zyklisch wiederkehrende
Temperaturprogramme. Die Erfindung betrifft ferner ein
Verfahren zur Bestimmung einer durch Mikrowellenenergie ein
stellbaren Temperatur in einer mikrowellenabsorbierenden Flüs
sigkeit und ein Verfahren zur Einstellung einer erhöhten Tem
peratur in einer mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit mittels
Mikrowellenstrahlung.
Mikrowellen werden in der industriellen Technik in zunehmendem
Maße als Energiequelle eingesetzt. So werden Mikrowellen bei
spielsweise in der Lebensmittel-Industrie zum Trocknen, Kondi
tionieren, Rösten und Pasteurisieren, in der holzverarbeiten
den Industrie sowie in der Landwirtschaft zum Trocknen, und in
der Kunststoff-Industrie in verschiedensten Verfahren verwen
det.
Sehr aussichtsreich erscheint auch die Erhitzung von Flüssig
keiten durch Mikrowellen. Dies betrifft insbesondere Anwendun
gen, bei denen durch Mikrowelleneinstrahlung Temperaturerhö
hungen in Flüssigkeiten erzeugt werden, um chemische oder phy
sikalisch-chemische Prozesse in der Flüssigkeit in Gang zu
setzen oder ablaufen zu lassen. Die Mikrowellenerhitzung von
Flüssigkeiten hat den besonderen Vorteil, daß durch die
hochenergetische Strahlung von ca. 0,3 GHz bis ca. 300 GHz und
durch starke Durchdringung der Flüssigkeit mit relativ hohen
Eindringtiefen eine sehr rasche Temperaturerhöhung stattfinden
kann. Dabei wird die Erwärmung der Flüssigkeit hauptsächlich
durch die spezifische Absorptionsrate der Flüssigkeit und der
Intensität und Wellenlänge der Mikrowellenstrahlung
beeinflußt. Die Wärmeerzeugung in der Flüssigkeit ist auf die
Absorption der eingestrahlten Mikrowellen zurückzuführen,
wobei Moleküle mit polarer Struktur (Dipole) der Flüssigkeit,
im allgemeinen das Lösungsmedium, angeregt werden. Begleitend
zur Umwandlung von Mikrowellenenergie in Wärmeenergie findet
eine Wärmeleitung in der Flüssigkeit statt, so daß beide
Effekte zur Erhitzung der Flüssigkeit beitragen.
Ein Hindernis für die breite Anwendung der Mikrowellenerhit
zung in der industriellen Technik, insbesondere zur Erhitzung
von Flüssigkeiten zur Kontrolle und zum Einstellen chemischer
oder physikalisch-chemischer Prozesse, besteht jedoch darin,
daß es bisher keine geeigneten Mittel gibt, um eine gewünschte
oder zu erreichende Temperatur zuverlässig und exakt zu
bestimmen oder einzustellen. Herkömmliche Temperaturmeßgeräte,
wie Thermometer, Thermoelemente und Thermistoren sind für
diesen Zweck ungeeignet, da diese Materialien enthalten, die
selbst Mikrowellen absorbieren.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Mikrowellen-
Temperatursensor bzw. einen Regelkreis zum Messen bzw. zum
Einstellen der Temperatur in einer mikrowellenabsorbierenden
Flüssigkeit zur Verfügung zu stellen, um eine genaue und
zuverlässige Messung bzw. Einstellung der Temperatur in der
Flüssigkeit zu ermöglichen.
Die Aufgabe wird gelöst durch einen Mikrowellen-Temperatursen
sor, der eine Schicht aus einer lichtabsorbierenden, Mikrowel
len nicht absorbierenden Flüssigkeit, ein Steigrohr, welches
mit der lichtabsorbierenden, Mikrowellen nicht absorbierenden
Flüssigkeit in Kontakt steht, eine Einrichtung zum Einstrahlen
von Licht in das Steigrohr, und eine Einrichtung zum Messen
des aus dem Steigrohr austretenden Lichtsignals umfaßt, sowie
durch einen Regelkreis, der zusätzlich zu dem genannten Mikro
wellen-Temperatursensor eine Einrichtung zum Steuern einer Mi
krowellenquelle in Abhängigkeit des gemessenen Lichtsignals
umfaßt.
Weitere Gegenstände der vorliegenden Erfindung bestehen in der
Verwendung des erfindungsgemäßen Regelkreises für zyklisch
wiederkehrende Temperaturprogramme, insbesondere solche, die
in einem Nucleinsäure-Amplifikationsansatz eingesetzt werden.
Eine weitere Ausgestaltung vorliegender Erfindung besteht in
einem Verfahren zur Bestimmung einer durch Mikrowellenenergie
einstellbaren Temperatur einer mikrowellenabsorbierenden Flüs
sigkeit, welche die folgenden Schritte umfaßt:
- a) Über- oder Unterschichten mindestens eines Teils der mikro wellenabsorbierenden Flüssigkeit mit einer licht absorbierenden, Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssigkeit,
- b) in Kontaktbringen der Über- oder Unterschichten, Mikrowel len nicht absorbierenden Flüssigkeit mit einem Steigrohr, und
- c) Bestimmung der Temperatur durch Messen der durch das Steig rohr durchgelassenen Lichtmenge.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht in
einem Verfahren zur Einstellung einer erhöhten Temperatur in
einer mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit mittels
Mikrowellenstrahlung, wobei die mikrowellenabsorbierende Flüs
sigkeit mindestens teilweise mit einer lichtabsorbierenden,
Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssigkeit über- oder unter
schichtet wird und die Mikrowellenstrahlung so lange auf die
mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit einwirken gelassen wird,
bis sich in einem mit der Mikrowellen nicht absorbierenden
Flüssigkeit in Kontakt gebrachten Steigrohr die Steighöhe der
Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssigkeit durch die volume
trische Änderung der mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit so
geändert wird, daß die durch Messen der durch das Steigrohr
durchgelassenen Lichtmenge bestimmte Steighöhe der gewünschten
Temperaturerhöhung entspricht.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die
beigefügten Figuren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine mögliche
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mikrowellen-Temperatur
sensors.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus einem weiteren Aus
führungsbeispiel des erfindungsgemäßen Mikrowellen-Temperatur
sensors, welcher gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1
Modifikationen aufweist.
Fig. 3 bis 5 zeigen schematische Darstellungen weiterer Aus
gestaltungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Mikrowellen-
Temperatursensors, welche sich durch Modifikationen des
Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 ergeben.
Fig. 6 und 7 zeigen Ausführungsbeispiele des erfindungsgemä
ßen Mikrowellen-Temperatursensors, der in einem erfindungsge
mäßen Regelkreis zum Einstellen der Temperatur in einer mikro
wellenabsorbierenden Flüssigkeit integriert ist. Die Fig. 6
und 7 dienen ferner zur Erläuterung eines Verfahrens zur Be
stimmung sowie eines Verfahrens zur Einstellung einer durch
Mikrowellenenergie einstellbaren Temperatur in einer mikrowel
lenabsorbierenden Flüssigkeit.
Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Mikrowellen-
Temperatursensors, wie er beispielhaft durch die Ausführungen
gemäß Fig. 1 bis 5 gezeigt ist, zur Messung der Temperatur in
einer mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit bzw. beim
Integrieren des Temperatursensors in den erfindungsgemäßen
Regelkreis zum Einstellen der Temperatur in der
mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit muß der Mikrowellen-
Temperatursensor in die mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit
eingebracht bzw. eingetaucht werden, daß die mikrowellen
absorbierende Flüssigkeit mindestens teilweise mit der
nachstehend näher erläuterten Schicht aus einer lichtab
sorbierenden, Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssigkeit
über- oder unterschichtet ist.
Die Flüssigkeit, bei der der Mikrowellen-Temperatursensor zum
Messen bzw. zum Einstellen der Temperatur angewandt werden
kann, muß Bestandteile enthalten, die Mikrowellen absorbieren,
um eine Wärmeerzeugung und infolgedessen eine volumetrische
Änderung der Flüssigkeit zu gewährleisten, damit die
Temperaturmessung gemäß der Erfindung durchgeführt werden
kann. Die Fähigkeit zur Mikrowellenabsorption wird in der
Regel durch das Flüssigkeitsmedium gewährleistet, welches
hierzu einen im wesentlichen polaren Charakter zur
Mikrowellenanregung aufweist. Die mikrowellenabsorbierende
Flüssigkeit kann somit als Lösungsmittel beispielsweise
Wasser, Niedrigalkohole wie Methanol und Ethanol, dipolar
aprotische Lösungsmittel wie DMF und DMSO, oder Mischungen
dieser Lösungsmittel untereinander oder deren Mischungen mit
anderen, damit mischbaren Flüssigkeitsmitteln enthalten. Ein
bevorzugtes Flüssigkeitsmedium ist Wasser oder eine wäßrige
Mischung.
Die lichtabsorbierende, Mikrowellen nicht absorbierende
Flüssigkeit der Schicht im erfindungsgemäßen Mikrowellen-
Temperatursensor ist mit der mikrowellenabsorbierenden
Flüssigkeit geeigneterweise nicht mischbar. Beide Arten von
Flüssigkeit können jedoch für die Anwendbarkeit des
erfindungsgemäßen Mikrowellen-Temperatursensors auch mischbar
sein. In diesem Fall ist jedoch auf der Seite der
Flüssigkeitsschicht aus der lichtabsorbierenden, Mikrowellen
nicht absorbierenden Flüssigkeit, welche mit der mikrowellen
absorbierenden Flüssigkeit in Kontakt kommt, eine elastische
Membran als dünne Zwischenschicht vorzusehen, um ein
Vermischen beider Flüssigkeiten zu vermeiden, während bei
Nichtmischbarkeit beider Flüssigkeitsarten eine solche
elastische Zwischenschicht nicht erforderlich, sondern
lediglich fakultativ ist.
Als lichtabsorbierende, Mikrowellen nicht absorbierende Flüs
sigkeit, welche die Schicht des erfindungsgemäßen Mikrowellen-
Temperatursensors bildet und welche bei der Anwendung des Tem
peratursensors zur Temperaturmessung bzw. -einstellung in der
mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit eine Schicht oberhalb
oder unterhalb der mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit
ausbildet, eignen sich beispielsweise Öle, Mineralöle,
Paraffine, Isoparaffine, Xylol, flüssige Fette und
dergleichen. Zur Lichtabsorption enthalten diese Flüssigkeiten
vorzugsweise Farbmittel. Als lichtabsorbierende, Mikrowellen
nicht absorbierende Flüssigkeit eignet sich jedoch auch ein
flüssiges Material, die eine polymere Substanz, z. B. ein
Kunststoffpolymer, enthält, welche, entweder entlang der
polymeren Kette oder in geeigneten Seitenketten, chromophore
Gruppen tragen, so daß Lichtabsorption bereits inhärent
gegeben ist und die Zugabe von Farbmitteln in die
Flüssigkeitsschicht somit nicht erforderlich ist. Das Material
für die lichtabsorbierende Schicht sollte jedoch im
wesentlichen keine oder nur in geringem Ausmaß dipolare
Gruppen enthalten, um Mikrowellenabsorption zu vermeiden.
Das Steigrohr steht mit der lichtabsorbierenden, Mikrowellen
nicht absorbierenden Flüssigkeit in Kontakt, damit die
lichtabsorbierende Mikrowellen nicht absorbierende Flüssigkeit
aufsteigen kann, wobei der Kontakt beispielsweise durch
Berührung der Oberfläche der Flüssigkeitsschicht oder durch
Eintauchen in die Flüssigkeitsschicht erfolgt. Das Steigrohr
sollte aus einem Mikrowellen nicht absorbierenden Material
gebildet sein, beispielsweise aus Glas, Kunststoff oder
Keramik. Das Steigrohr hat vorzugsweise die Form einer dünnen
Kapillare. Durch den Kontakt des Steigrohrs mit der
Flüssigkeitsschicht können je nach Art der Flüssigkeit
Kapillaritätserscheinungen auftreten, wie Kapillardepression
bzw. Kapillaraszension oder -attraktion (Absinken bzw.
Aufsteigen der Flüssigkeit in dem Steigrohr) sowie
Kapillarkondensation. Solche Kapillaritätserscheinungen
beeinträchtigen die Funktionsweise des Mikrowellen-
Temperatursensors jedoch nicht, da sie bei der Eichung des
Temperatursensors berücksichtigt werden.
Die Größe der Schichtfläche aus der lichtabsorbierenden,
Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssigkeit und die Größe des
Querschnitts des Steigrohrs bzw. der Kapillare unterliegen
keinen besonderen Einschränkungen. Die einzelnen Flächengrößen
sollten jedoch einzeln und in Verbindung zueinander so
eingestellt werden, daß sich eine merkliche Änderung der
Flüssigkeit in dem Steigrohr und somit eine gut meßbare
Änderung der aus dem Steigrohr austretenden Lichtmenge, wie
nachstehend erläutert, ergibt. Um eine hohe Meßempfindlichkeit
zu erreichen, sollte die Schichtfläche der licht
absorbierenden, Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssigkeit
wesentlich größer sein als die Querschnittsfläche des
Steigrohrs, geeigneterweise in einem Bereich Schichtfläche der
Flüssigkeitsschicht zu Querschnittsfläche des Steigrohrs von
mindestens 5 : 1, beispielsweise 5 : 1 bis 10 000 : 1.
Das Licht, welches durch eine entsprechende Einrichtung in das
Steigrohr eingestrahlt wird, durchläuft das Steigrohr, und das
aus dem Steigrohr wieder austretende Licht dient anschließend
als Lichtsignal, welches einen Rückschluß auf die Steighöhe
der lichtabsorbierenden, Mikrowellen nicht absorbierenden
Flüssigkeit in dem Steigrohr zuläßt. Das aus dem Steigrohr
austretende Lichtsignal wird anschließend durch eine geeignete
Einrichtung gemessen.
Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Mikrowellen-
Temperatursensors zur Temperaturmessung oder -einstellung in
einer mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit, wobei die
lichtabsorbierende, Mikrowellen nicht absorbierende
Flüssigkeit als Über- oder Unterschicht mit der zu
bestimmenden bzw. einzustellenden mikrowellenabsorbierenden
Flüssigkeit in Kontakt tritt, wird in der
mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit durch dessen Erwärmung
infolge Mikrowelleneinwirkung eine volumetrische Änderung
bewirkt, worauf sich eine entsprechende Änderung in der
Steighöhe der in dem Steigrohr befindlichen und mit der
mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit in Kontakt stehenden
lichtabsorbierenden, Mikrowellen nicht absorbierenden
Flüssigkeit ergibt.
Die volumetrische Änderung der mikrowellenabsorbierenden
Flüssigkeit stellt im allgemeinen eine Ausdehnung (Dilatation)
dar, da die mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit üblicherweise
einen positiven Temperatur-Ausdehnungskoeffizienten aufweist,
so daß sich im Effekt die Steighöhe der Mikrowellen nicht
absorbierenden Flüssigkeit im Steigrohr erhöht. In seltenen
Fällen, bei denen die mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit
einen negativen Temperatur-Ausdehnungskoeffizienten aufweist,
kann die volumetrische Änderung auch in einer Kontraktion
bestehen, wodurch die Steighöhe Mikrowellen nicht
absorbierenden Flüssigkeit im Steigrohr erniedrigt wird.
Die demnach geänderte, d. h. erhöhte oder erniedrigte
Schichtdicke der lichtabsorbierenden, Mikrowellen nicht
absorbierenden Flüssigkeit im Steigrohr verändert in
entsprechendem Maße das aus dem Steigrohr austretende
Lichtsignal, was durch die Licht-Meßeinrichtung registriert
wird. Somit ist der verringerte (im Fall der Dilatation der
mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit) bzw. erhöhte (im Fall
der Volumenkontraktion der mikrowellenabsorbierenden
Flüssigkeit) Lichtstrom ein Maß für die Temperatur der
mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit.
Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Ausfüh
rungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Mikrowellen-Tempera
tursensor 10 mit einer Schicht aus einer lichtabsorbierenden,
Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssigkeit 11 und dem Steig
rohr 12. Die lichtabsorbierende Flüssigkeit hat in diesem
Beispiel bereits vor dem Eintauchen des Mikrowellen-
Temperatursensors in die zu messende mikrowellenabsorbierende
Flüssigkeit durch Kapillarkräfte eine bestimmte Steighöhe in
dem Steigrohr 12 erreicht. Mit 13 ist eine Lichtquelle ge
zeigt, welche Licht entlang der Längsachse des Steigrohrs ein
strahlt. Um eine möglichst hohe Meßempfindlichkeit zu errei
chen, sollte die Lichtquelle 13 eine hohe Lichtintensität auf
weisen. Als Lichtquelle geeignet ist z. B. eine
Quecksilberdampflampe, eine Wolframglühlampe, eine Xenonlampe
oder ein Laser. Ferner sollten die Art der Lichtquelle 13
sowie die Lichtabsorptionseigenschaften der Mikrowellen nicht
absorbierenden Flüssigkeit so gewählt werden, daß eine
Absorption, vorzugsweise ein starke Absorption, der
Flüssigkeit durch das entsprechende Licht stattfindet. Das aus
dem Steigrohr austretende Lichtsignal wird über eine
Lichtleitfaser 14, welche beispielsweise eine Fieberglasfaser
oder eine lichtleitende Kunststoffaser ist, zu einer
Einrichtung zum Messen des Lichtsignals geleitet, welche einen
Lichtleiterstecker 15 und ein lichtempfindliches Element
(Fotoelement) 16 umfaßt. Als lichtempfindliches Element 16
kann beispielsweise ein aktives Fotoelement (Solarzelle) oder
ein passives Fotoelement, wie ein Fototransistor, ein Fotowi
derstand oder eine Fotodiode, dienen. Eine Deckplatte 17, wel
che auf der gesamten Oberfläche der Flüssigkeitsschicht 11 mit
Ausnahme einer Aussparung für das Steigrohr 12 ausgebildet
ist, dient dazu, daß bei der Anwendung des Temperatursensors
zur Messung der Temperatur in der mikrowellenabsorbierenden
Flüssigkeit der gesamte Druck, der durch die thermische
Ausdehnung auf die untere Seite der Flüssigkeitsschicht 11
einwirkt, sich auf den relativ kleinen Querschnitt des
Steigrohrs 12 auswirkt, damit sich auch bei einer relativ
kleinen Volumenänderung der mikrowellenabsorbierenden
Flüssigkeit eine relativ große Änderung in der Steighöhe der
lichtabsorbierenden Flüssigkeit im Steigrohr 12 ergibt. Die
Deckplatte 17 ist geeigneterweise aus Glas, Kunststoff oder
Keramik. Falls ein Druckausgleich im Steigrohr erforderlich
ist, kann im oberen Teil des Steigrohrs eine Öffnung zur
Druckentlastung vorgesehen werden.
In der Fig. 1 ist ferner eine Membran 18 aus elastischem
Kunststoff gezeigt, welche bei der Anwendung des
Temperatursensors zur Messung der Temperatur in einer
mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit als Zwischenschicht
zwischen der lichtabsorbierenden, Mikrowellen nicht
absorbierenden Flüssigkeit und der mikrowellenabsorbierenden
Flüssigkeit ausgebildet ist. Damit das von der Lichtquelle 13
stammende Licht ohne wesentliche Verluste der Lichtintensität
auf die Flüssigkeitsschicht 11 einwirken kann, sollte die
Membran 18 eine hohe Transparenz aufweisen. Durch die
Elastizität der Membran kann der durch die Volumenänderung
erzeugte Druck von der einen auf die andere Flüssigkeit, z. B.
der Dilatationsdruck der mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit
auf die lichtabsorbierende, Mikrowellen nicht absorbierende
Flüssigkeit, übertragen werden. Eine solche Zwischenschicht 18
ist jedoch für die Funktionsweise des erfindungsgemäßen
Temperatursensors nicht erforderlich. Falls dies gewünscht
wird, kann die Zwischenschicht 18 weggelassen werden, so daß
aufgrund einer dann erforderlichen Nichtmischbarkeit der
lichtabsorbierenden Flüssigkeit in der Schicht 11 und der in
Fig. 1 nicht gezeigten, mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit
ein Kontakt zwischen beiden Flüssigkeitsarten auch durch
direktes Überschichten der Flüssigkeitsschicht 11 über der
mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit zustande kommt.
In dem Mikrowellen-Temperatursensor können ferner Mittel
vorgesehen sein, die eine Abschirmung des Lichtsignalweges
gegenüber äußerer Lichteinwirkung (z. B. Tageslicht)
gewährleisten, so daß lediglich das spezifische, aus der
lichtabsorbierenden Flüssigkeit austretende Lichtsignal von
der Licht-Meßeinrichtung empfangen wird.
Die Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen
Mikrowellen-Temperatursensor 20 (die Lichteinstrahl-
Einrichtung 13 sowie die Lichtsignal-Meßeinrichtung 15, 16
sind in diesem Ausschnitt nicht dargestellt), welcher
gegenüber der Temperatursensoranordnung gemäß Fig. 1 so
modifiziert ist, daß anstelle der Deckplatte 17 eine um das
Steigrohr geformte zylindrische Hülse 19 ausgestaltet ist, die
aus den gleichen Materialien wie die Deckplatte 17 sein kann.
Diese schützt das Steigrohr 12 vor einem Abbrechen. Ferner
kann die zylindrische Hülse 19 das Steigrohr 12 effektiv vor
äußeren Lichtstrahlen abschirmen. Eine zylindrische
Verlängerung 27 der Hülse 19 bildet eine Kammer bzw. ein Gefäß
zur Aufnahme der lichtabsorbierenden, Mikrowellen nicht
absorbierenden Flüssigkeit.
In einer gemäß Fig. 2 gezeigten Ausführungsform kann auch eine
Längsbohrung eines Zylinders an sich bereits als Steigrohr für
die lichtabsorbierende, Mikrowellen nicht absorbierende
Flüssigkeit dienen, ohne daß ein zusätzliches Steigrohr
erforderlich ist.
Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform 30 des
erfindungsgemäßen Mikrowellen-Temperatursensors mit der
Schicht 31 aus einer lichtabsorbierenden, Mikrowellen nicht
absorbierenden Flüssigkeit, einem Steigrohr 32, in die durch
Kapillarkräfte die Flüssigkeit aus 31 angestiegen ist, eine
Lampe 33 als Licht-Einstrahleinrichtung, eine Lichtleitfaser
34 sowie ein Lichtleitstecker 35 und ein Fotoelement 36 als
Einrichtung zum Messen des aus dem Steigrohr austretenden
Lichtsignals. Die lichtabsorbierende, Mikrowellen nicht
absorbierende Flüssigkeit aus 31 befindet sich in dieser
Ausführungsform in einer kleinen Flüssigkeitskammer 37. Die
Flüssigkeitskammer besteht geeigneterweise aus einem
transparenten, Mikrowellen nicht absorbierenden Material, z. B.
Glas.
In dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mikrowellen-
Temperatursensors weist die lichtabsorbierende, Mikrowellen
nicht absorbierende Flüssigkeit 31 eine geringere Dichte als
die zu bestimmende mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit auf,
so daß beim Einsatz des Temperatursensors zur Messung der
Temperatur in der mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit die
Schicht 31 unter der mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit
liegt.
Fig. 4 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform 40 des
erfindungsgemäßen Mikrowellen-Temperatursensors mit den
bereits beschriebenen Einrichtungen der Flüssigkeitsschicht
41, dem Steigrohr 42, der Lichtleitfaser 44, dem
Lichtleitstecker 45 und dem Fotoelement 46. Von der Deckplatte
47 aus ist eine Kammer bzw. ein Gefäß zur Aufnahme der
lichtabsorbierenden, Mikrowellen nicht absorbierenden
Flüssigkeit ausgebildet. Als Einrichtung zum Einstrahlen von
Licht in das Steigrohr dienen hier eine Laserstrahlquelle 43
und eine Lichtleitfaser 48 und ggf. optische Elemente 49, wie
Linsen, Blenden und dergleichen, wobei das Ende der
lichteinstrahlenden Lichtleitfaser vorzugsweise, wie gezeigt,
an der unteren Oberfläche der Flüssigkeitsschicht 41
angebracht ist. Die Lichtleiteinrichtung 48, 49 kann jedoch
auch bis in die Flüssigkeitsschicht 41 eingeführt sein,
insbesondere bis unmittelbar unterhalb der Steigrohröffnung,
um nur noch einen kleinen, für die Änderung der Steighöhe der
Flüssigkeit 41 ausreichenden Spalt bestehen zu lassen. Damit
wird erreicht, daß gebündeltes Licht hoher Intensität an das
Steigrohr herangeführt und in das Steigrohr eingestrahlt wird,
was zu einer höheren Meßempfindlichkeit führt.
In der Fig. 5 ist eine Mikrowellen-Temperatursensoranordnung
50 dargestellt, in der das Licht nicht wie vorstehend
beschrieben entlang der Längsachse des Steigrohrs, sondern
senkrecht zur Längsachse des Steigrohrs eingestrahlt wird.
Hierzu wird seitlich zu einem transparenten Steigrohr 52 eine
Licht-Einstrahleinrichtung 53, wie z. B. eine Lampe,
angeordnet. Je nach Steighöhe der Flüssigkeit aus der Schicht
der lichtabsorbierenden, Mikrowellen nicht absorbierenden
Flüssigkeit 51, welche in dem bereits bezeichneten Gefäß mit
Deckschicht aufgenommen ist, fällt auf die einzelnen, seitlich
des Steigrohrs 52 in vertikaler Richtung angeordneten
Fotodiodenelemente 54a, 54b, . . . 54f eines Fotodiodenarrays
entweder die maximal durch das Steigrohr durchlässige
Lichtmenge, oder eine um die Lichtabsorption der im Steigrohr
aufgestiegenen, lichtabsorbierenden Flüssigkeit 51 geminderte
Lichtmenge, wenn einzelne Fotodiodenelemente, z. B. das
Fotodiodenelement 54f, im Lichtschatten der Flüssigkeits-
Steighöhe liegen. Die somit erfaßbare Steighöhe der Flüssig
keit aus der Schicht 51, die einer bestimmten Temperatur in
einer zu messenden mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit bei
der Anwendung des Temperatursensors entspricht, wird von einer
Elektrosignal-Meßeinheit 55 registriert, so daß eine
Temperaturbestimmung ermöglicht wird. Die Anzahl der zu
verwendenden Fotodiodenelemente des Fotodiodenarrays ist frei
wählbar und kann sich nach der durch die Temperaturänderung
der mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit zu erwartenden
Änderung der Steighöhe richten. Bei dieser Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Temperatursensors, kann es sogar angebracht
sein, nur ein, zwei oder drei Fotodiodenelemente zu verwenden,
je nachdem, ob mit dem Temperatursensor lediglich eine, zwei
oder drei Temperaturstufe(n) gemessen werden soll, wobei die
Lage dieser einzelnen Fotodiodenelemente entlang des
Steigrohrs 52 so gewählt werden müssen, daß der Lichtschatten
infolge entsprechender Steighöhe und Lichtabsorption der
Flüssigkeit 51 genau auf die einzelnen Fotodiodenelemente
fällt, wenn diese bestimmte(n) Temperatur(en) in der
mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit erreicht sind.
Anhand der Fig. 6 soll nun im folgenden ein Regelkreis zum
Einstellen einer gewünschten Temperatur in einer mikrowellen
absorbierenden Flüssigkeit gemäß vorliegender Erfindung erläu
tert werden, in dem ein vorstehend beschriebener
Temperatursensor integriert ist. Der Temperatursensor in Fig.
6 umfaßt die Schicht 611 aus einer lichtabsorbierenden,
Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssigkeit, dem Steigrohr
612, der Lichtquelle 613 zum Einstrahlen von Licht in das
Steigrohr, der Lichtleitfaser 614, dem Lichtleitstecker 615,
dem lichtempfindlichen Element 616 sowie der zylindrischen
Hülse 619, in welcher das Steigrohr 612 mittig durchgeleitet
wird und welche die Schicht 611 mit einer Aussparung für das
Steigrohr 612 nach oben hin abdeckt. Die Flüssigkeitsschicht
611 übersteht eine mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit 640 in
direktem Kontakt, und zwar über deren gesamter Oberfläche. Die
mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit 640 ist in ein
Flüssigkeitsgefäß 630 eingeführt, welches im unteren Teil zur
unteren Spitze hin verengt ist. Das Gefäß 630 ist mit einem
Schraubverschluß oder einer Kappe verschließbar. Ein solches
Gefäß 630 ist unter der allgemeinen Bezeichnung
Mikrozentrifugenröhrchen zur Aufnahme kleinerer
Flüssigkeitsvolumina bekannt und weit verbreitet. Das durch
Lichtabsorption der lichtabsorbierenden Flüssigkeit aus 611
hervorgerufene Lichtsignal wird durch das lichtempfindliche
Element 616 in ein elektrisches Signal, das ein Stromsignal
oder ein Spannungssignal sein kann, überführt, und
anschließend wird das elektrische Signal an ein Steuerelement
620 weitergegeben. Das Steuerelement 620 steuert eine
Mikrowellenquelle 621 in Abhängigkeit des vom
lichtempfindlichen Element gemessenen und in ein elektrisches
Signal umgewandelten Lichtsignals. Obwohl nicht gezeigt,
sollten Einrichtungen vorgesehen sein, die eine Abschirmung
der mikrowellenempfindlichen Elemente des Regelkreises, z. B.
der Meßeinrichtung, des Steuerelementes oder der nachstehend
bezeichneten Kühleinrichtung 622, erlauben. Solche
Einrichtungen kann der Fachmann im Rahmen seines Könnens und
je nach Wunsch ausgestalten.
Eine gewünschte Temperatur in der mikrowellenabsorbierenden
Flüssigkeit wird eingestellt, indem das Steuerelement 620 so
lange einen Impuls an die Mikrowellenquelle 621 zum Abstrahlen
von Mikrowellenstrahlung gibt, bis ein der gewünschten ein
zustellenden Temperatur entsprechendes elektrisches Signal von
dem lichtempfindlichen Element 616 an das Steuerelement 620
weitergegeben wird, wobei sich dieses elektrische Signal vom
lichtempfindlichen Element 616 dadurch ergibt, daß durch die
volumetrische Änderung der mikrowellenabsorbierenden
Flüssigkeit ein der jeweiligen Temperatur entsprechendes
Lichtsignal an das Fotoelement 616, wie bereits beschrieben,
abgibt. Wenn nach Einstellung der gewünschten Temperatur die
Mikrowellenquelle zur Abstrahlung von Mikrowellenstrahlung vom
Steuerelement 620 abgeschaltet wird und die Temperatur in der
mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit im folgenden wieder
unter die gewünschte Einstelltemperatur absinkt, wird dies vom
Steuerelement 620 durch Empfang eines der aktuellen Temperatur
entsprechenden Lichtsignals bzw. elektrischen Signals
registriert, und das Steuerelement 620 gibt der
Mikrowellenquelle 621 von neuem einen Impuls zum Abstrahlen
von Mikrowellenenergie. Dabei kann bei dem Steuerelement 620
eine bestimmte Toleranzschwelle voreingestellt werden, die
sich daraus ergibt, daß eine bestimmte Temperaturabsenkung von
gewünschtem Temperaturwert erfolgen kann, bevor das
Steuerelement 620 die Mikrowellenquelle 621 wieder ansteuert.
In bestimmten Fällen, z. B. bei Anwendungen, in denen verschie
dene Temperaturstufen durchlaufen werden, wie bei zyklisch
wiederkehrenden Temperaturprogrammen, insbesondere bei
Nucleinsäure-Amplifikationsansätzen, welche unten näher
erläutert werden, kann es erforderlich oder erwünscht sein, in
den Regelkreis ferner eine Einrichtung zum aktiven Kühlen der
mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit zu integrieren. Eine
solche Kühleinrichtung ist in Fig. 6 durch die Bezugszahl 622
dargestellt und wird durch das Steuerelement 620 je nach
eingegebenem Programmablauf angesteuert. Das Kühlen kann durch
herkömmliche Art und Weise erfolgen, z. B. durch eine
Einrichtung zum Einblasen von Luft, die ggf. gekühlt ist,
durch eine Einrichtung mit Kompressionskältemaschinen und
Solekreislauf, durch Kühlung nach dem Gegenstromprinzip, durch
Kühlung mit Peletierelement oder durch andere Mittel der
Kältetechnik.
Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform bzw. Anwendung eines
erfindungsgemäßen Regelkreises zum Einstellen der Temperatur
in einer mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit. Der Regelkreis
in dieser Ausführungsform umfaßt die bereits erläuterten
Einrichtungen einer Schicht 711 aus einer lichtabsorbierenden,
Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssigkeit, einem Steigrohr
712 in einer zylindrischen Hülse 719, einer zwischen
Flüssigkeitsschicht 711 und mikrowellenabsorbierender Flüssig
keit 740 angeordneten elastischen Membran, einer Licht-Ein
strahleinrichtung mit einer Laserlichtquelle 713 und einer
Lichtleitfaser 714, die die Laserstrahlen bis an die elasti
sche Membran 718 heranführt, eine Lichtleitfaser 724 zum Lei
ten des Lichtsignals über den Lichtleitstecker 725 auf das
lichtempfindliche Element 726, welches ein entsprechendes
elektrisches Signal an das Steuerelement 720 weiterleitet, so
wie eine Mikrowellenquelle 721, welche von dem Steuerelement
720 gesteuert wird. Die mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit,
deren Temperatur mit dem Regelkreis eingestellt werden soll,
ist in einem größeren Reaktionsbehälter 730 untergebracht, und
aus Fig. 7 ist leicht ersichtlich, daß der Temperatursensor so
angebracht ist, daß die Schicht 711 aus der lichtabsorbieren
den Flüssigkeit, Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssigkeit
nur über einem Teil der Oberfläche der mikrowellenabsorbieren
den Flüssigkeit 730 liegt. Damit bei einer solchen
Anordnung der Dilatationsdruck der mikrowellenabsorbierenden
Flüssigkeit bei Mikrowelleneinwirkung besser auf die Flüssig
keitsschicht 711 übertragen werden kann, kann sich ggf. vom
unteren Ende der Flüssigkeitsschicht 711 bzw. von der
elastischen Membran 718 ausgehend eine zylinderförmige (717a)
oder kegelstumpfförmige (717b) Gefäßeinheit so nach unten in
die mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit 740 hinein
erstrecken, daß sich in der Flüssigkeit 740 in einem unterhalb
des Temperatursensors liegenden Bereichs eine
Flüssigkeitskammer ausbildet, in der der nach oben gerichtete
Druck der Flüssigkeit 740 nicht seitlich ausweichen kann,
sondern auf die Flüssigkeitsschicht 711 gerichtet wird. Der
Mikrowellen-Temperatursensor wird vorzugsweise in seiner
Position in dem Behälter 730 arretiert, wie durch die
Haltevorrichtung 716 schematisch gezeigt ist.
Nicht gezeigt sind wiederum Einrichtungen zur Abschirmung der
mikrowellenempfindlichen Elemente des Regelkreises, die der
Fachmann nach Wunsch ausgestalten kann.
Damit die mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit durch das Ein
wirken der Mikrowellenstrahlung gleichmäßig erhitzt wird, wer
den vorzugsweise Einrichtungen bereitgestellt, die dazu die
nen, daß die Mikrowellenquelle ein homogenes Mikrowellenfeld
erzeugt. Ein gleichmäßiges Erhitzen der
mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit wird ggf. weiter dadurch
unterstützt, insbesondere bei Anwendungen mit großen Volumina
der mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit, daß Einrichtungen
zum Rühren der mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit
vorgesehen sind, wie z. B. ein Rührer. Ferner wird bevorzugt,
wie auch in den Fig. 6 und 7 dargestellt, daß die Mikrowellen
von unten auf die mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit
einwirken gelassen wird. Dies kann insbesondere dann erwünscht
sein, wenn, wie unten näher erläutert wird, in einem
Mikrowellenofen, bei dem ein Regelkreis gemäß Fig. 6
eingesetzt wird, neben einem zur Temperaturmessung dienenden
Referenzgefäß 630 weitere Gefäße eingebracht sind, welche
zur Durchführung von Reaktionen dienen, so daß bei Einwirkung
der Mikrowellenstrahlung von unten kein Gefäß im
Strahlungsschatten eines anderen Gefäßes liegt, sondern alle
Gefäße gleichmäßig bestrahlt werden.
Ferner kann es erwünscht sein, daß als Mikrowellenquelle eine
gepulste Mikrowellenquelle verwendet wird. Durch eine inter
vallabhängige Steuerung der Mikrowellenquelle kann nämlich ein
"Überschießen" der Temperatur in der mikrowellenabsorbierenden
Flüssigkeit über die gewünschte, einzustellende Temperatur
leichter verhindert werden. Dieses "Überschießen" der Tempera
tur kann insbesondere dadurch wirksam verhindert werden, daß
die zeitlichen Intervalle der Strahlungsperioden verkürzt wer
den, je näher die aktuelle Temperatur in der mikrowellenabsor
bierenden Flüssigkeit sich an die gewünschte, einzustellende
Temperatur annähert. Weitere Faktoren, die den Erwärmungsver
lauf in der mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit beeinflussen,
sind dem Fachmann geläufig, wie z. B. Art der mikrowellenab
sorbierenden Flüssigkeit, Probenvolumen der mikrowellenabsor
bierenden Flüssigkeit und Leistung sowie Frequenz der verwen
deten Mikrowellenquelle, und diese Faktoren können so
eingestellt werden, daß eine einzustellende Temperatur in der
mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit in der gewünschten Zeit
erreicht wird.
Zur Anwendung des erfindungsgemäßen Mikrowellen-Temperatursen
sors bzw. des erfindungsgemäßen Regelkreises zum Einstellen
der Temperatur in einer mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit
muß der Temperatursensor zunächst geeicht werden, d. h. es muß
ermittelt werden, welches aus der Schicht mit der lichtabsor
bierenden, Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssigkeit aus
tretende Lichtsignal, und demzufolge das aus dem Lichtsignal
umgewandelte elektrische Signal, der in der
mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit herrschenden Temperatur
entspricht.
Zur Eichung des erfindungsgemäßen Mikrowellen-Temperatursen
sors wird vorzugsweise so vorgegangen, daß der Mikrowellen-
Temperatursensor in einer mikrowellenabsorbierenden Flüssig
keit gemäß einer Anordnung, wie sie der späteren Anwendung des
Temperatursensors entspricht, z. B. in einer gemäß Fig. 6 oder
Fig. 7 dargestellten Anordnung, eingereichtet wird, und daß
als Erhitzungsquelle anstelle der Mikrowellenquelle eine
konventionelle Vorrichtung zum Erhitzen einer Flüssigkeit, z. B.
eine konventionelle Erhitzungsquelle, z. B. ein Ofen, verwendet
wird. Die aktuelle Temperatur in der mikrowellenabsorbierenden
Flüssigkeit wird dann durch einen konventionellen
Temperaturmeßfühler gemessen, woraufhin das mit den
entsprechenden Einrichtungen des erfindungsgemäßen
Mikrowellen-Temperatursensors ermittelte Lichtsignal (bzw. das
entsprechende elektrische Signal) dieser konventionell einge
stellten und gemessenen Temperatur zugeordnet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung einer durch Mi
krowellenenergie einstellbaren Temperatur einer mikrowellenab
sorbierenden Flüssigkeit wird durchgeführt, indem mindestens
ein Teil der mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit mit einer
lichtabsorbierenden, Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssig
keit über- oder unterschichtet wird, die über- oder unter
schichtete, Mikrowellen nicht absorbierende Flüssigkeit mit
einem Steigrohr in Kontakt gebracht wird, und die Temperatur
durch Messen der durch das Steigrohr durchgelassenen Licht
menge bestimmt wird.
Mit Hilfe dieses erfindungsgemäßen Temperatur-Bestimmungsver
fahrens kann auch eine gewünschte, erhöhte Temperatur in der
mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit durch Mikrowellenstrah
lung eingestellt werden, indem die Mikrowellenstrahlung so
lange auf die mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit einwirken
gelassen wird, bis in dem mit der lichtabsorbierenden, Mikro
wellen nicht absorbierenden Flüssigkeit in Kontakt gebrachten
Steigrohr die Steighöhe der lichtabsorbierenden, Mikrowellen
nicht absorbierenden Flüssigkeit durch volumetrische Änderung
der mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit so geändert wird,
daß die durch Messen der durch das Steigrohr durchgelassenen
Lichtmenge bestimmte Steighöhe der gewünschten erhöhten Tempe
ratur entspricht.
Die mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit kann mit der lichtab
sorbierenden, Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssigkeit
über- oder unterschichtet werden. Entweder ist das Steigrohr
bereits mit der lichtabsorbierenden, Mikrowellen nicht
absorbierenden Flüssigkeit in Kontakt, während die
entsprechenden Teile des oben erläuterten, erfindungsgemäßen
Mikrowellen-Temperatursensors in die mikrowellenabsorbierende
Flüssigkeit eingebracht werden. Dies ist insbesondere dann
eine bequeme Vorgehensweise, wenn in dem Mikrowellen-
Temperatursensor eine elastische Membran (18 in Fig. 1 und 718
in Fig. 7) vorgesehen ist. Alternativ dazu kann, insbesondere
in Fällen, bei denen kleine Probenvolumina für die
mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit in relativ kleinen
Reaktionsgefäßen vorgelegt werden, wie z. B. in einem gemäß
Fig. 6 dargestellten Fall, die lichtabsorbierende, Mikrowellen
nicht absorbierende Flüssigkeit zunächst direkt über bzw.
unter die mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit über- bzw.
unterschichtet werden, und anschließend das Steigrohr bzw. die
Kapillare mit der Schicht der Mikrowellen nicht absorbierenden
Flüssigkeit durch entsprechendes Plazieren im Gefäß in Kontakt
gebracht werden. Eine weitere Möglichkeit der Vorgehensweise
besteht darin, daß eine Vorrichtung, welche das Steigrohr
sowie ein Gefäß oder eine Kammer zur Aufnahme der
lichtabsorbierenden, Mikrowellen nicht absorbierenden
Flüssigkeit aufweist, wobei diese Vorrichtung die Mikrowellen
nicht absorbierende Flüssigkeit jedoch noch nicht enthält,
z. B. einer Vorrichtung, wie sie den Fig. 2 bis 5 zu entnehmen
ist, in ein Gefäß mit der mikrowellenabsorbierenden
Flüssigkeit eingebracht wird, und daß dann die
lichtabsorbierende, Mikrowellen nicht absorbierende Flüs
sigkeit in diese Vorrichtung eingebracht wird, z. B. durch Zu
fuhr durch das Steigrohr oder durch Zuleitung durch eine son
stige Zufuhrleitung, so daß schließlich die gewünschte Schicht
der lichtabsorbierenden Flüssigkeit über oder unter der
mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit gebildet wird.
Die Temperatur in der mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit
wird durch das Messen der durch das Steigrohr durchgelassenen
Lichtmenge bestimmt, wie oben im Zusammenhang mit dem erfin
dungsgemäßen Temperatursensor beschrieben. Die Einrichtung zum
Steuern einer Mikrowellenquelle in Abhängigkeit des gemessenen
Lichtsignals im Rahmen des erfindungsgemäßen Regelkreises er
möglicht dann das Einwirken der Mikrowellenstrahlen auf die
mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit, bis die durch Messen der
durch das Steigrohr durchgelassenen Lichtmenge bestimmte
Steighöhe der Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssigkeit der
gewünschten erhöhten Temperatur entspricht. Die die Steighöhe
der nicht Mikrowellen absorbierenden Flüssigkeit beeinflus
sende volumetrische Änderung der mikrowellenabsorbierenden
Flüssigkeit kann, wie bereits erläutert, in einer mit
Temperaturerhöhung verbundenen Volumenvergrößerung
(Dilatation) oder Volumenverkleinerung (Kontraktion bzw.
Kompression) bestehen.
Die vorliegende Erfindung ist in allen Bereichen der Technik
anwendbar, in denen die Temperatur einer Flüssigkeit durch Mi
krowelleneinwirkung beeinflußt werden kann. Die Anwendung ei
nes erfindungsgemäßen Regelkreises bzw. eines erfindungsgemä
ßen Verfahrens zur Einstellung einer gewünschten Temperatur in
einer mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit ist insbesondere
dann sehr nützlich, wenn Verfahren durchgeführt werden, in
denen zum Ablauf chemischer oder physikalisch-chemischer Pro
zesse relativ rasche Temperaturänderungen erforderlich bzw.
vorteilhaft sind. Dies gilt insbesondere für chemische oder
physikalisch-chemische Prozesse, in denen zwei oder mehrere
Temperaturstufen durchlaufen werden. Besonders vorteilhaft ist
die vorliegende Erfindung anwendbar in Prozessen mit zyklische
wiederkehrenden Temperaturprogrammen. Solche Temperaturzyklen
umfassen neben dem Einstellen und Halten einer gewünschten
Temperatur in einer mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit ge
mäß vorliegender Erfindung zusätzliche Schritte zur Absenkung
der Temperatur in der mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit,
was auf herkömmliche Weise durch Kühlung, wie oben dargelegt,
durchgeführt werden kann.
Ein besonderes Beispiel, in dem zyklisch wiederkehrende
Temperaturprogramme angewandt werden, ist die Amplifikation
von Nucleinsäure- bzw. Polynucleotidsequenzen. Diesbezüglich
sei insbesondere die Polymerase-Kettenreaktion (engl.
"polymerase chain reaction", PCR) erwähnt, welche ursprünglich
offenbart ist in den US-Patentschriften Nr. 4 683 292 und Nr.
4 683 195 und weiter beschrieben ist beispielsweise in: H. A.
Ehrlich, R. Gips und H. H. Kazazian: "Polymerase Chain
Reaction", in "Current Communications in Molecular Biology",
Cold Spring Harbor Laboratory Press (1988), sowie in: T.
Maniatis et al., "Molecular Cloning. A Laboratory Manual",
Cold Spring Harbor Laboratory Press (1988). In einem typischen
PCR-Verfahren werden nach der Original-Templat-Denaturierung
bei etwa 94°C für 90 Sekunden im allgemeinen etwa 25
Temperaturzyklen durchlaufen, wobei jeder Temperaturzyklus
eine zweiminütige Inkubation bei 37°C zur Primeranbindung
dem sogenannten "Annealing"), eine dreiminütige Inkubation bei
72°C zur Primerextension sowie eine einminütige Inkubation bei
94°C zur Denaturierung umfaßt.
Zur Durchführung einer gewünschten chemischen oder physika
lisch-chemischen Reaktion, beispielsweise einer
Polymersationsreaktion oder für einen Nucleinsäure-
Amplifikationsansatz wie der PCR enthält die mikrowellen
absorbierende Flüssigkeit, deren Temperatur erfindungsgemäß
eingestellt bzw. gemessen werden kann, die für den jeweiligen
Anwendungszweck erforderlichen Bestandteile zur Durchführung
dieser chemischen oder physikalisch-chemischen Reaktionen, wie
sie dem Fachmann geläufig sind. Ferner kann selbstverständlich
die Art der mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit dem
jeweiligen Anwendungsfall angepaßt werden. Für Nukleinsäure-
Amplifikationsansätze beispielsweise wird üblicherweise ein
wäßriges Medium verwendet.
In Anwendungsfällen, bei denen kleine Probenvolumina der mi
krowellenabsorbierenden Flüssigkeit, in der eine erwünschte
chemische Reaktion ablaufen soll, und insbesondere dann, wenn
mehrere Reaktionsansätze zur gleichzeitigen Durchführung einer
Reaktion mit zyklisch wiederkehrendem Temperaturprogramm
durchgeführt wird, wie bei der PCR, wird vorzugsweise ledig
lich ein Reaktionsgefäß mit der mikrowellenabsorbierenden
Flüssigkeit, in welcher die Bestandteile zur Durchführung der
Reaktion weggelassen werden können, als Referenzeinrichtung
zur Messung und Einstellung einer Temperatur in der
mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit angewandt, wie
beispielsweise in Fig. 6 gezeigt, während gleichzeitig eine
oder mehrere Ansätze zur Durchführung der gewünschten
chemischen Reaktion in dieser mikrowellenabsorbierenden
Flüssigkeit, welche jeweils die entsprechend erforderlichen
Bestandteile zur Durchführung der Reaktion enthalten, in den
Mikrowellenofen eingebracht werden, um diese Ansätze den
gleichen Temperaturbedingungen wie der mikro
wellenabsorbierenden Flüssigkeit in der Referenzeinrichtung
durch Mikrowelleneinstrahlung und ggf. durch Kühlung zu
unterwerfen. Hierzu liegen die Ansätze zur Durchführung der
gewünschten Reaktion vorzugsweise in verglichen mit der
Referenzeinrichtung gleichgeformten Reaktionsgefäßen und mit
im wesentlichen gleichen Probenvolumina für die
mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit wie in der Referenzprobe
vor. Ferner können die Probenflüssigkeiten zur Durchführung
der chemischen oder physikalisch-chemischen Reaktion wie die
Referenzprobe ebenfalls mit der Mikrowellen nicht ab
sorbierenden Flüssigkeit (z. B. einem Öl) überschichtet werden,
um Verdampfungs- bzw. Kondensationsphänomene zu vermeiden.
Dies gilt insbesondere für Probenflüssigkeiten mit kleinen
Volumina, wie zum Beispiel bei Nukleinsäure-
Amplifikationsreaktionen.
Die Erfindung wird anhand folgender Beispiele näher erläutert.
Ein Mikrowellentemperatursensor, wie er in Fig. 6 dargestellt
ist, wobei jedoch ein Steuerelement, eine Mikrowellenquelle
und ein Kühlelement weggelasen wurden, wurde in einem
Wasserbad zusammen mit einem konventionellen Quecksilber
thermometer plaziert. Als mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit
wurde Wasser, das gemäß Fig. 6 in einem Mikrozentrifugen
röhrchen vorgelegt wurde, als lichtabsorbierende, Mikrowellen
nicht absorbierende Flüssigkeit wurde ein mit "Sudan-3"
gefärbtes Paraffinöl, und als Steigrohr wurde eine dünne
Glaskapillare verwendet. Das Wasserbad wurde von unten mittels
einer Wolframglühlampe beleuchtet, um Licht durch das
Steigrohr hindurchtreten zu lassen. An ein
Fotowiderstandselement war ein Digitalohmmeter angeschlossen,
welches den aktuellen Widerstand des Fotowiderstandes
anzeigte.
Nach schrittweiser Erwärmung der Wasserprobe in dem
Mikrozentrifugenröhrchen durch das Wasserbad mittels
konventioneller Erwärmung wurde durch Vergleich der Anzeige am
Quecksilber-Thermometer mit der Anzeige am Ohmmeter im Bereich
zwischen 24 und 56°C in 2°-Schritten jedem Temperaturwert ein
Widerstandswert zugeordnet. Die ermittelten, sich
entsprechenden Werte sind in Tabelle 1 angegeben.
Wie sich aus dem der Tabelle 1 zu entnehmenden Verlauf der
Temperatur-Widerstandskurve ergibt, beträgt der
durchschnittliche Anstieg des Widerstandes 2,3 Ohm pro°C.
Die in Beispiel 1 beschriebene Anordnung des Mikrowellen
temperatursensors wurde zur Bestimmung des Temperaturverlaufs
in der Wasserprobe in einem Mikrowellenfeld nicht in einem
Wasserbad, sondern in einem handelsüblichen Mikrowellenherd
eingerichtet, wobei jedoch das Quecksilberthermometer entfernt
wurde. Die Lichtleitfaser wurde durch eine 1,5 mm Bohrung aus
der Mikrowellenabschirmung des Gerätes herausgeführt, und die
Wasserprobe wurde von unten durch eine mit einem Lochgitter
abgeschirmte Öffnung im Boden des Mikrowellengerätes
durchleuchtet. Das Mikrowellengerät wurde bei 300 W Leistung
betrieben. Der Widerstandsverlauf des Fotowiderstandes wurde
über 60 Sekunden verfolgt, und aus der gemäß Tab. 1 erstellten
Eichkurve wurde auf die Temperaturerhöhung der Wasserprobe
rückgeschlossen.
Für die entsprechenden Mikrowellenstrahlungs-Einwirkzeiten
ergaben sich die in Tab. 2 angegebenen Widerstandswerte und
die daraus ermittelten Temperaturwerte.
Claims (22)
1. Mikrowellen-Temperatursensor zur Messung der Temperatur in
einer mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit, umfassend:
- a) eine Schicht aus einer lichtabsorbierenden, Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssigkeit,
- b) ein Steigrohr, welches mit der lichtabsorbierenden, Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssigkeit in Kontakt steht,
- c) eine Einrichtung zum Einstrahlen von Licht in das Steigrohr, und
- d) eine Einrichtung zum Messen des aus dem Steigrohr austretenden Lichtsignals.
2. Mikrowellen-Temperatursensor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die lichtabsorbierende, nicht Mikrowellen
absorbierende Flüssigkeit ein farbmittelhaltiges Öl ist.
3. Mikrowellen-Temperatursensor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die lichtabsorbierende, nicht Mikrowellen
absorbierende Flüssigkeit eine Flüssigkeit ist, die eine nicht
Mikrowellen absorbierende, chromophorenhaltige polymere
Substanz enthält.
4. Mikrowellen-Temperatursensor nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß das Steigrohr eine Glas-,
Kunststoff- oder Keramikkapillare ist.
5. Mikrowellen-Temperatursensor nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum
Einstrahlen von Licht das Licht entweder entlang der Längsachse
oder senkrecht zur Längsachse des Steigrohrs einstrahlt.
6. Mikrowellen-Temperatursensor nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum
Einstrahlen von Licht eine Laserlichtquelle und eine
Lichtleitfaser umfaßt, wobei die Lichtleitfaser das Laserlicht
an das Steigrohr heranführt.
7. Mikrowellen-Temperatursensor nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum
Messen des aus dem Steigrohr austretenden Lichtsignals eine
Lichtleitfaser und ein Fotoelement umfaßt.
8. Mikrowellen-Temperatursensor nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum
Messen des aus dem Steigrohr austretenden Lichtsignals ein
Fotodiodenarray umfaßt.
9. Regelkreis zum Einstellen der Temperatur in einer
mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit, umfassend:
- a) einen Mikrowellen-Temperatursensor nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
- b) Einrichtung zum Steuern einer Mikrowellenquelle in Abhängigkeit des gemessenen Lichtsignals.
10. Regelkreis nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mikrowellenquelle ein im wesentlichen homogenes Mikrowellenfeld
erzeugt.
11. Regelkreis nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mikrowellenquelle eine gepulste Mikrowellenquelle ist.
12. Regelkreis nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
dieser ferner eine Einrichtung zum Kühlen der
mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit umfaßt.
13. Verwendung des Regelkreises nach einem der Ansprüche 9 bis
12 für zyklisch wiederkehrende Temperaturprogramme.
14. Verwendung des Regelkreises nach einem der Ansprüche 9 bis
12 für einen Nukleinsäure-Amplifikationsansatz.
15. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der Nukleinsäure-Amplifikationsansatz eine Polymerase-
Kettenreaktion ist.
16. Verfahren zur Bestimmung einer durch Mikrowellenenergie
einstellbaren Temperatur einer mikrowellenabsorbierenden
Flüssigkeit mit den folgenden Schritten:
- a) Über- oder Unterschichten mindestens eines Teils der mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit mit einer lichtabsorbierenden, Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssigkeit,
- b) Inkontaktbringen der über- oder unterschichteten, Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssigkeit mit einem Steigrohr, und
- c) Bestimmung der Temperatur durch Messen der durch das Steigrohr durchgelassenen Lichtmenge.
17. Verfahren zur Bestimmung einer durch Mikrowellenenergie
einstellbaren Temperatur nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit
mit einem mit dieser nicht mischbaren, farbmittelhaltigen Öl,
Paraffin, Isoparaffin, Xylol, flüssigem Fett oder Mineralöl
über- oder unterschichtet wird.
18. Verfahren zur Bestimmung einer durch Mikrowellenenergie
einstellbaren Temperatur nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit
mit einem mit dieser nicht mischbaren Flüssigkeit über- oder
unterschichtet wird, die eine nicht Mikrowellen absorbierende,
chromophorenhaltige polymere Substanz enthält.
19. Verfahren zur Bestimmung einer durch Mikrowellenenergie
einstellbaren Temperatur nach einem der Ansprüche 16 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß als Steigrohr eine Glas-,
Kunststoff- oder Keramikkapillare verwendet wird.
20. Verfahren zur Einstellung einer erhöhten Temperatur in
einer mikrowellenabsorbierenden Flüssigkeit mittels
Mikrowellenstrahlung, dadurch gekennzeichnet, daß die
mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit mindestens teilweise mit
einer Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssigkeit über- oder
unterschichtet wird und die Mikrowellenstrahlung so lange auf
die mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit einwirken gelassen
wird, bis in einem mit der Mikrowellen nicht absorbierenden
Flüssigkeit in Kontakt gebrachten Steigrohr die Steighöhe der
Mikrowellen nicht absorbierenden Flüssigkeit durch
volumetrische Änderung der mikrowellenabsorbierenden
Flüsssigkeit so geändert wird, daß die durch Messen der durch
das Steigrohr durchgelassenen Lichtmenge bestimmte Steighöhe
der gewünschten erhöhten Temperatur entspricht.
21. Verfahren zum Einstellen einer erhöhten Temperatur nach
Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrowellen von
unten auf die mikrowellenabsorbierende Flüssigkeit einwirken
gelassen wird.
22. Verfahren zum Einstellen einer erhöhten Temperatur nach
Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mikrowellenstrahlung gepulst einwirken gelassen wird.
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