DE4312474C1 - Dampfsterilisator mit Wärmerückgewinnung - Google Patents
Dampfsterilisator mit WärmerückgewinnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Dampfsterilisator, bei dem der Dampf
aus der Sterilisationskammer durch eine Dampfstrahlvakuumpumpe
abgesaugt wird, und die Mischung aus abgesaugtem Dampf und
Treibdampf als Heizmedium in einem Wärmetauscher genutzt wird.
Verfahrenstechnisch bedingt muß während eines
Dampfsterilisationsprozesses mehrfach Dampf in die
Behandlungskammer einströmen und wieder vollständig oder teilweise
abgesaugt werden.
Zum einen ist dies in der Vorphase des Sterilisationsprozesses
notwendig, um aus schwer zu durchdringenden Behandlungsobjekten,
z. B. Wäschepakete, die Luft nach und nach durch den Dampf
auszutreiben; dieser Vorgang wird Fraktionierung genannt.
Zum anderen muß nach der Sterilisations-Haltezeit das beim
Aufheizen entstandene Kondensat durch Vakuumsaugen wieder
verdampft und aus der Kammer abgesaugt werden.
Aktueller Stand der Technik (DIN 58946 bzw. DIN 58950) ist es,
durch Einsatz eines wassergekühlten Wärmetauschers
(Dampfkondensator) in Verbindung mit einer nachgeschalteten
Wasserringvakuumpumpe den aus der Kammer abströmenden Dampf bei
niedrigen Temperaturen zu kondensieren und dadurch das gewünschtte
Vakuum zu erzeugen.
Die Wasserringvakuumpumpe dient in erster Linie zur Absaugung von
Inertgasen und zur Absaugung der Luft zu Beginn des
Sterilisationsprozesses.
Bei einzelnen Ausführungen wird ohne Wärmetauscher gearbeitet. In
diesem Fall erfolgt die Dampfkondensation innerhalb der
Wasserringvakuumpumpe durch Vermischen mit dem stetig
durchlaufenden Kühlwasser.
Nachteilig bei dieser Verfahrensweise ist, daß einerseits der hohe
Energieinhalt des abgesaugten Dampfes ungenutzt bleibt, und
andererseits zur Abfuhr dieser Wärmeenergie "verlorenes"
Kühlwasser eingesetzt werden muß.
Um für den Betrieb des Dampfkondensators nicht teueres
Frischwasser einzusetzen, wird dieser gelegentlich an einen
bauseits vorhandenen Kühlkreislauf angeschlossen, bei dem die
Wärme z. B. über einen Kühlturm abgeführt wird.
Es ist technisch problematisch und üblicherweise unwirtschaftlich
die vom Dampfkondensator abgeführte Wärme zurückzugewinnen und
z. B. für die bauseitige Warmwasseraufbereitung zu nutzen, da das
Temperaturniveau des rücklaufenden Kühlwassers zu niedrig liegt.
Dies ist dadurch bedingt, daß der weit aus größte Anteil des
Dampfes unter Vakuum aus der Sterilisationskammer abgesaugt werden
muß. Das Endvakuum liegt bei bis zu 50 mbar (absolut).
Aufgrund deer Temperatur-Druck-Zusammenhänge des Dampfes ist die
Kondensation des abgesaugten Dampfes im Wärmetauscher nur möglich,
wenn die Temperatur des Kühlwassers unter der Sattdampftemperatur
liegt.
Apparatetechnisch bedingt kann die Ablauftemperatur des
Kühlwassers nur bei maximal 60°C, beim Endvakuum sogar nur bei ca.
30°C liegen.
Zur Nutzung dieser Wärme müßten klassische Wärmepumpen eingesetzt
werden, deren betriebswirtschaftliche Rentabilität häufig nicht
gegeben ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Wärmeenergie des aus
der Sterilisationskammer abgesaugten Dampfes durch ein
kostengünstiges System in der Art zurückzugewinnen, daß sie für
nachfolgende Wärmetauschvorgänge auf einem möglichst hohen
Temperaturniveau zur Verfügung steht, und gleichzeitig der Einsatz
von wärmetechnisch nicht weiter nutzbarem Kühlwasser zur
Dampfkondensation entfällt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur
Absaugung von Luft und Dampf aus der Sterilisationskammer eine
durch Frischdampf (Treibdampf) angetriebene Dampfstrahlvakuumpumpe
eingesetzt wird und die Mischung aus Treibdampf und abgesaugtem
Dampf einem Wärmetauscher zugeführt wird, über den z. B. eine
gebäudetechnische Einrichtung beheizt wird. Die
Dampfstrahlvakuumpumpe kann ein- oder mehrstufig ausgeführt sein.
Das System muß so aufeinander abgestimmt sein, daß zwischen
Treibdampfseite und Gemischstromseite eine ausreichende
Druckdifferenz zum Betrieb der Dampfstrahlvakuumpumpe herrscht.
Es ist vorteilhaft, den Druck auf der Gemischstromseite auf
annähernd Atmosphärendruck einzustellen.
Aufgrund der physikalischen Eigenschaften des Dampfes ergibt sich
dabei eine Temperatur auf der Primärseite des Wärmetauschers von
ca. 100°C (abhängig von den Mischungsverhältnissen
Treibdampf/Ansaugdampf).
Dieses Temperaturniveau ist ausreichend hoch, um über den
Wärmetauscher z. B. die bauseitige Warmwasseraufbereitung,
Gebäudeheizung o. ä. zu unterstützen.
Durch dieses System kann die Wärmenergie des abgesaugten Dampfes
nahezu vollständig zurückgewonnen werden.
Die Tatsache, daß zusätzlich Treibdampf verbrauchtt wird ist nicht
von Schaden, da auch dessen Wärmeenergie wiedergewonnen wird.
Ein zusätzlicher Vorteil des Systems besteht darin, daß sowohl das
Kondensat des Dampfes, der für den Sterilisationsprozeß eingesetztt
wurde, als auch das aus dem Treibdampf vollständig zurückgewonnen
werden kann, und somit der Verbrauch an frischem
Kesselspeisewasser reduziert wird.
Der Dampf wird aus der Sterilisationskammer 1 über die
Absaugleitung 2 und das Absperrventil 3 zum Ansaugstutzen der
Dampfstrahlvakuumpumpe 4 geführt. Über die Dampfleitung 5 und das
Absperrventil 6 strömt der Treibdampf zu. Der Gemischstrom wird
über die Leitung 7 zur Primärseite des Wärmeaustauschers 8
geführt.
Die Kondensationswärme des Dampfes wird durch den Wärmeträger
(z. B. Wasser), der über die Vorlaufleitung 9 zur Sekundärseite des
Wärmetauschers zu- und über die Rücklaufleitung 10 abfließt,
abgeführt.
Das durch Wärmeabgabe des Gemischstroms anfallende Kondensat und
evtl. Inertgase werden über den Kondensatableiter 11 in die
Kondensatleitung 12 abgegeben und vorzugsweise der
Dampfkesselspeisung wieder zugeführt. Der Kondensatableiter 11 ist
so gewählt, daß er auch zur Abfuhr von relativ großen Mengen an
Inertgasen im Gemischstrom geeignet ist.
Das Absperrventil 6, Treibdampf, muß erst geöffnet werden, wenn
der Druck in der Sterilisierkammer nur noch geringfügig über dem
Druck im Wärmetauscher liegt (zuvor strömt der Dampf auch ohne
Saugwirkung an der Dampfstrahlvakuumpumpe zum Wärmetauscher).
Durch Einsatz eines Temperaturfühlers 13 in der Rücklaufleitung 10
kann die Rücklauftemperatur geregelt werden; bei zu niedriger
Temperatur kann das Treibdampfventil 6 angesteuert werden, auch
wenn kein Vakuum gesaugt werden muß; bei zu hoher Temperatur kann
der Dampf-Gemischstrom durch Umschalten am 3-Wegeventil 14 über
die Abblaseleitung 15 "über Dach" abgelesen werden.
Die Differenz zwischen zulässiger minimaler und maximaler
Rücklauftemperatur sollte möglichst groß sein, damit wegen des
diskontinuierlichen Wärmeanfalls aus dem Sterilisator möglichst
wenig Zusatzdampf gegeben bzw. abgeblasen werden muß (Verbraucher
darauf abstimmen).
Die mit gleicher Nummer bezeichneten Bauteile entsprechen denen in
Fig. 1.
Der Wärmetauscher kann speziell einem Sterilisator zugeordnet
sein, oder zentral den Gemischstrom der Dampfstrahlvakuumpumpen
von mehreren Sterilisatoren über eine Sammelleitung zugeführt
bekommen.
Die aus dem Wärmetauscher abgeführte Wärme gelangt über die
Rücklaufleitung 10 zum Warmwasserspeicherbehälter 16 (z. B.
Drucktank mit Luftdruckpolter für entsprechenden Leitungsdruck;
alternativ drucklos mit Pumpe in Warmwasserleitung 20).
Über die Pumpe 17 wird das Waser im Kreislauf gefördert.
Das Volumen des Warmwasserspeicherbehälters wird so gewählt, daß
die diskontinierlich anfallende Wärme aus dem bzw. den
Sterilisatoren keine unzulässig hohen Schwankungen der Temperatur
im Behälter verursacht (Pufferwirkung).
Die Anordnung des Temperaturfühlers ist auch im Behälter möglich
(Position 13′).
Die Nachregelung der Rücklauftemperatur über den Temperaturfühler
13 bzw. 13′ kann geschehen, wie oben beschrieben, oder über ein
zusätzliches Frischdampfventil 21.
Bei Wassermangel im Warmwasserspeicherbehälter spricht der
Niveauregler 18 an und das Frischwasserventil 19 wird geöffnet,
bis das Sollniveau wieder erreicht ist.
Auch bei der konventionellen Bauform sind die Verbrauchswerte so niedrig angesetzt, wie sie derzeit
mit modernsten regelungstechnischen Methoden erreicht werden können.
Die Gegenüberstellung bezieht sich auf eine typische Sterilisatorengröße mit einem Kammervolumen
von ca. 0,5 m³. In beiden Fällen wird von gleichen Berechnungsvoraussetzungen ausgegangen.
Es wird kein Kaltwasser mehr verbraucht; der Einsatz an Strom reduziert sich; der Einsatz an
Fremddampf steigt, die Energie des abströmenden Dampfes ist aber wieder nutzbar.
Da der Energieinhalt von ca. 21 kg Dampf wieder zurückgewonnen werden kann, ergibt sich mit
Wärmerückgewinnung eine Kostenreduktion von DM 1,36 (21 kg×0,065 DM/kg) und damit folgende
Betriebsmittelkosten.
Summe der Wärmerückgewinnung: DM/Charge 0,41
Das heißt, gegenüber der konventionellen Bauform ergibt sich eine Kostenreduktion
um ca. 80%.
Claims (7)
1. Dampfsterilisator mit Wärmerückgewinnungseinrichtung, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sterilisationskammer (1) über eine
Dampfstrahlvakuumpumpe (4) abgesaugt wird, und die
Wärmeenergie des Gemisches aus Treibdampf und Ansaugstrom
mittels Wärmetauscher (8) genutzt wird.
2. Dampfsterilisator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei mangelnder Wärmeabfuhr über den Wärmetauscher (8) der
Gemischstrom (Leitung 7) auch über eine Abblaseleitung (15)
ins Freie abgeblasen wird.
3. Dampfsterilisator nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ablauftemperatur der Sekundärseite
des Wärmetauschers (8) auf einen definierten Wert geregelt
wird.
4. Dampfsterilisator nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gemischstromleitungen (7) von mehreren Dampfsterilisatoren zu
einer gemeinsamen Sammelleitung zusammengefaßt werden,
die zu einem zentralen Wärmetauscher (8) mit entsprechender
Kapazität führt.
5. Dampfsterilisator nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugstrom der
Dampfstrahlvakuumpumpe (Leitung 2) und/oder der Treibstrom
(Leitung 5) über Regelventile (3 bzw. 6) in Abhängigkeit von
der gewünschten Druckabfallgeschwindigkeit in der
Sterilisierkammer oder in Abhängigkeit vom Wärmebedarf am
Wärmetauscher (8) geregelt werden.
6. Dampfsterilisator nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die diskontinuierlich
anfallende Wärmeenergie durch einen Pufferspeicher (16) auf
gleichmäßigem Temperaturniveau nutzbar gemacht wird.
7. Dampfsterilisator nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensat
(Leitung 12) des gesamten eingesetzten Dampfes wieder
zurückgewonnen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934312474 DE4312474C1 (de) | 1993-04-16 | 1993-04-16 | Dampfsterilisator mit Wärmerückgewinnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934312474 DE4312474C1 (de) | 1993-04-16 | 1993-04-16 | Dampfsterilisator mit Wärmerückgewinnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4312474C1 true DE4312474C1 (de) | 1994-11-17 |
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ID=6485635
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19934312474 Revoked DE4312474C1 (de) | 1993-04-16 | 1993-04-16 | Dampfsterilisator mit Wärmerückgewinnung |
Country Status (1)
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Legal Events
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