DE4312378A1 - Stützträger für eine freistehende Kamimanordnung - Google Patents
Stützträger für eine freistehende KamimanordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Stützträger für eine frei
stehende Kaminanordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Abgaskamine werden zunehmend nicht im Inneren eines Ge
bäudes oder an der Außenwand eines Gebäudes nach oben ge
führt, sondern werden als freistehende Säulenkonstruktionen
ausgebildet. Dabei werden die Kamindurchmesser und die Kamin
höhen durch die Kesselleistungen sowie die örtlichen Bau- und
Emissionsvorschriften bestimmt. Es gibt industriell vorgefer
tigte, isolierte Stahlkaminelemente, die in Abständen zwi
schen 1.000 mm und 1.500 mm gasdicht miteinander verbunden
werden bis zur gewünschten Höhe des Kamins. Diese Kaminele
mente sind dünnwandig ausgeführt und können statisch nicht
freistehend montiert werden. Aus diesem Grunde benötigen sie
Stützsäulen (Pylone), an denen sie statisch kraftschlüssig in
regelmäßigen Abständen befestigt werden. An derartige Stützen
werden meist ein bis vier separate Kaminzüge befestigt.
Bisher werden die Stützsäulen als separate Sonderanfer
tigung individuell für jeden Kamin einzeln gefertigt. Die
Stützen werden dabei als schwere Stahl-Schweißkonstruktionen
ausgebildet, die mittels Flanschverbindungen miteinander ver
schraubt oder verschweißt werden. Da die auftretenden Kräfte,
vor allem die Biegemomente, bei mehrteiligen Konstruktionen
und vor allem wegen des erheblichen Gewichtes der Stütze sel
ber über starke Flansche mit Knotenblechen übertragen werden
und die Stützen auf Biegung und Querschwingungen gerechnet
werden müssen, werden die Wandstärken und die Gewichte dieser
Konstruktionen entsprechend groß.
Neben den erheblichen Transport- und Montage kosten hat
eine herkömmliche Stütze aufgrund der nach außen sichtbaren
Flanschverbindungen weiterhin den Nachteil eines unattrakti
ven Aussehens.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, einen Stützträger für eine freistehende Ka
minanordnung anzugeben, die sich durch eine vereinfachte Mon
tierbarkeit auszeichnet und geringeres Gewicht als herkömmli
che Stützsäulen aufweist und im Baukastensystem vorgefertigt
werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Kennzei
chen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. In
den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen des Er
findungsgedankens aufgeführt.
Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Stützträ
gerkonstruktion besteht darin, daß die einzelnen Trägerele
mente separat in leicht transportierbaren Längen und Gewich
ten rationell vorgefertigt und einfacher und schneller als
herkömmliche Stützträger montiert werden können. Dadurch wird
ferner eine Normung und die Fertigung in Leichtbauweise er
möglicht, wodurch die Lagerhaltung erleichtert wird.
Der Stützträger kann vorteilhafterweise in dünnwandiger
Leichtbauweise, insbesondere Aluminiumguß, gefertigt werden,
weil weitgehend nur senkrechte Druckkräfte auftreten. Die
senkrecht verlaufenden Zuganker werden nur auf Zug bean
sprucht und können dünn gehalten werden, wobei vorzugsweise
Rundeisen, Profilstangen oder Zugseile als Zuganker Verwen
dung finden. Durch diese Elementbaustatik werden die Gewichte
bis zu 50% geringer und Flansche und Knotenbleche, die bei
herkömmlichen Stützträgern Momente übertragen müssen, können
vorteilhafterweise entfallen, wodurch der Fertigungsaufwand
geringer ist.
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbil
dung liegt neben der Gewichtsreduzierung in der damit mögli
chen Vorratsfertigung von kleinen Elementstützen auf Serien
basis, die obendrein leicht transportabel sind, und somit mit
normalen Lkw?s zur Baustelle transportiert werden können, wo
sie mittels der Zuganker zusammengespannt werden.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Zuganker un
sichtbar im Inneren der Stützträger korrosionsgeschützt ange
ordnet sind, wodurch die Konstruktion ein attraktives Äußeres
erhält und eine Beeinträchtigung der Stützträger durch ag
gressive Umgebungsatmosphäre vermindert ist.
Die bei der erfindungsgemäßen Konstruktion auftretenden
horizontalen Querkräfte stellen die geringsten Schnittkräfte
dar; sie werden durch die senkrechte Vorspannung der Träger
elemente durch die Zuganker, also durch die Reibkräfte der
Trägerelemente untereinander aufgenommen. Durch die Vorspan
nung der Zuganker bilden die Baukastenelemente einen starren
Träger.
Durch die Aufteilung der Stützträger in einzelne Träger
elemente und Zuganker bleiben die Einzelelemente leicht und
handlich, da die Kraftabstützung über die separat ausgebilde
ten Zuganker - im Gegensatz zu herkömmlichen fest verbundenen
Flanschpaaren - erfolgt.
Schließlich hat die erfindungsgemäße Konstruktion den
Vorteil einer erheblich verringerten Montagedauer, weil le
diglich die wenigen Zuganker, vorzugsweise über Muttern, ver
spannt werden müssen, während herkömmlicherweise bei Flansch
verbindungen pro Element-Stoßverbindung bereits vier bis acht
Schrauben angezogen werden müssen.
Die Momente am Stützträgerfuß werden durch Zug-Druck
kräfte aufgenommen. Dabei wirkt der Kaminfuß wie ein Gelenk
träger, wobei vorzugsweise eine Stahlfundamentplatte verwen
det wird, die am Fundament verankert ist und an der die Zug
anker befestigt werden. Alternativ ist es auch möglich, die
Zuganker direkt in einem Betonfundament anzubringen.
Die erfindungsgemäßen Trägerelemente können vielfältige
Querschnittsformen aufweisen, insbesondere bei Ausführung aus
Aluminium-Spritzguß, wobei vorzugsweise dreieckige, rechtec
kige oder quadratische Querschnitte gewählt werden. In diesem
Fall ist es zweckmäßig, drei oder vier Zuganker vorzusehen,
wobei jeweils ein Zuganker in jeder Ecke angeordnet ist.
Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor,
daß zumindest einzelne Trägerelemente im Inneren Verstei
fungsrippen aufweisen. Derartige Versteifungsrippen sind vor
zugsweise in Axialrichtung ausgebildet und werden vornehmlich
in den fundamentnahen Trägerelementen zum Einsatz kommen.
Insbesondere bei Ausführung aus Aluminium-Spritzguß ist
es vorteilhaft, wenn einzelne Abschnitte einer Leiter, die
für die Reinigung der Kamine erforderlich sind, an die Trä
gerelemente angegossen werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht
vor, daß im Inneren des Stützträgers ein in Axialrichtung
verlaufender Hohlraum gebildet ist. Dieser Hohlraum kann ent
weder dazu verwendet werden, selbst als Zu- oder Abluftkamin
zu dienen, oder in diesen kann ein zusätzlicher Kamin einge
setzt werden. Dadurch kann der Gesamtraumbedarf der Kaminan
ordnung verringert werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Ausführungs
beispiele erläutert, die in den beigefügten Zeichnungen dar
gestellt sind. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Stützträgers,
Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch einen Stützträger
mit zwei seitlich angeordneten Kaminrohren,
Fig. 3 einen Axialschnitt durch einen erfindungsgemä
ßen Stützträger, sowie
Fig. 4 einen Horizontalschnitt eines weiteren Stütz
trägers mit dargestelltem Innenteil.
Der erfindungsgemäße Stützträger 1 besteht im wesentli
chen aus einer Anzahl formschlüssig miteinander verbundener
und aufeinandergesteckter Trägerelemente 2, die dadurch form
schlüssig miteinander verbunden sind, daß jedes Trägerelement
2 an seiner einen Stirnseite einen Ansatz 3 aufweist, der in
nenseitig oder außenseitig das benachbarte Trägerelement fi
xiert. Der Stützträger 1 dient dazu, mindestens ein Kaminrohr
4 abzustützen. In den Fig. 2 und 4 sind jeweils zwei Ka
minrohre 4 gezeigt, die an gegenüberliegenden Seiten des
Stützträgers 1 über nicht näher dargestellte Verbindungsele
mente 5 befestigt sind.
Im Inneren des Stützträgers 1 sind mehrere axial
verlaufende Zuganker 6 angeordnet, die sich an ihrem einen
Ende im Bereich eines Fundamentes 7, und an ihrem anderen En
de am obersten Trägersegment bzw. einer auf dem obersten Trä
gersegment angeordneten Stützplatte 8 abstützt. In der in den
Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform sind die Zugan
ker 6 stabförmig ausgebildet und weisen zumindest an ihren
beiden Enden Gewinde auf, auf welche Spannmuttern 9 aufge
schraubt werden. Alternativ kann der wesentliche Teil der
Zuganker 6 auch als Seilzug ausgebildet sein, wobei vornehm
lich Drahtseile, aber auch Kunstfaserseile zum Einsatz kommen
können. Ferner ist es möglich, unterschiedliche Formen von
Zugankern gleichzeitig einzusetzen, beispielsweise ein stab
artiger Zuganker sowie vier Seil-Zuganker.
In Fig. 3 ist eine Fundamentplatte 10 dargestellt, an
der sich die Zuganker 6 abstützen, und auf der das unterste
Trägerelement 2 aufsitzt. Die Fundamentplatte 10 selbst ist
über geeignete Verbindungsmittel 11, vorzugsweise über eine
geeignete Zwischenlage 12 am Fundament 7 befestigt.
Wie in Fig. 2 gezeigt, ist am Stützträger 1 eine Leiter
13 mit Sicherungsbügel 14 befestigt. Bei einer Ausführung der
Trägerelemente 2 aus Spritzguß ist es möglich, diese Leiter
13 direkt an die Trägerelemente anzugießen.
Die in Fig. 2 gezeigte Stützträgerausführung besteht
aus zwei miteinander verbundenen, im Querschnitt dreieckigen
Stützträgerelementen 1a und 1b, die zusammen eine rechteckige
oder quadratische Querschnittsstruktur bilden. Vorzugsweise
sind bei dieser Ausbildung in jeder Dreiecksecke je ein Zug
anker angeordnet, zusammen also 6 Zuganker. Da in den zusam
menliegenden Eckenpaaren der beiden Dreiecke jeweils zwei
Zuganker dicht beieinander liegen, können diese Zuganker
schwächer ausgebildet sein als die in den freien Ecken lie
genden Zuganker.
Es ist ebenfalls zweckmäßig, den in Fig. 2 dargestell
ten, aus zwei dreieckigen Trägerelementen 1a und 1b bestehen
den Stützträger 1 nur bis zu einer gewissen Höhe, beispiels
weise einer Höhe von 8 m, auszubilden, und darüber hinaus den
Stützträger lediglich mit einem der beiden dreieckigen Trä
gerelemente 1a bis zur ganzen Stützträgerhöhe auszuführen.
Es ist ebenfalls zweckmäßig, den Stützträger in Form ei
nes gleichseitigen Dreiecks auszubilden, wobei vorzugsweise
drei Zuganker im Inneren vorgesehen werden und an jeder Drei
ecksseite ein Kaminrohr angebracht werden kann.
Wie in Fig. 4 dargestellt ist, haben die Trägerelemente
2 vorzugsweise rechteckigen bzw. quadratischen Querschnitt.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind
die einzelnen Trägerelemente 2 aus separaten, miteinander
verbundenen Profilblechen 15 ausgebildet, wodurch die Ferti
gung der einzelnen Trägerelemente weiter vereinfacht werden
kann. Diese separaten Profilbleche werden vorzugsweise mit
einander verschweißt. Gemäß einer anderen Ausführungsform
werden die Trägerelemente 2 aus Leichtmetallspritzguß gefer
tigt, wodurch sich eine äußerst kostengünstige Herstellung
erreichen läßt.
Wie ebenfalls in Fig. 4 dargestellt ist, können einzel
ne oder alle Trägerelemente 2 innenseitig Versteifungsrippen
16 aufweisen, um die im Betrieb auftretenden Beulkräfte auf
zunehmen. Dabei kann es zweckmäßig sein, zur Gewichtseinspa
runglediglich die fundamentnahen Trägerelemente mit Verstei
fungsrippen 16 zu versehen, da die fundamentfernen Trägerele
mente auch ohne Versteifungsrippen 16 die auftretenden Biege
und Beulkräfte aufnehmen können.
Der in Fig. 4 im Inneren des Trägerelementes 2 darge
stellte Hohlraum 17 verläuft vorzugsweise entlang der gesam
ten Erstreckung des Stützträgers 1, so daß entweder dieser
Hohlraum 17 als solcher als Zuluft- oder Abluftkamin dienen
kann oder ein entsprechend geformter Einsatz eingesteckt wer
den kann. Dadurch läßt sich der erforderliche Bauraum der ge
samten Kaminanordnung weiter minimieren.
Claims (19)
1. Stützträger für eine freistehende Kaminanordnung, der
aus miteinander verbundenen Trägerelementen besteht, und an
dem mindestens ein Kaminrohr an mehreren Stellen befestigt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerelemente (2) an
ihren Stoßstellen formschlüssig miteinander verbunden und
aufeinander gesteckt sind, und im Inneren der Trägerelemente
(2) mehrere Zuganker (6) vorgesehen ist, welche die Träger
elemente (2) miteinander verspannen.
2. Stützträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zuganker (6) mit ihrem einen Ende am Fundament (7) ange
bracht sind.
3. Stützträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Fundamentplatte (10) vorgesehen ist, die mit dem Funda
ment (7) verbunden ist und in der sich die Zuganker (6) ab
stützen.
4. Stützträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Stützplatte (8) am letzten fundamentfernen Trägerelement
vorgesehen ist, an der sich die Zuganker (6) abstützen.
5. Stützträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Trägerelemente (2) rechtecki
gen, vorzugsweise quadratischen Querschnitt aufweisen.
6. Stützträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß drei oder vier Zuganker (6) vorge
sehen sind, die vorzugsweise in jeder Ecke der Trägerelemente
(2) angeordnet sind.
7. Stützträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß jedes Trägerelement (2) aus vier
miteinander verbundenen Profilblechen (15) besteht.
8. Stützträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Trägerelemente (2) im Inneren
Versteifungsrippen (16) aufweisen.
9. Stützträger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
lediglich die fundamentnahen Trägerelemente (2) Versteifungs
rippen (16) aufweisen.
10. Stützträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß jedes Trägerelement (2) an einer
Stirnseite einen Ansatz (3) aufweist, der innenseitig oder
außenseitig das benachbarte Trägerelement formschlüssig fi
xiert.
11. Stützträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß an den Trägersegmenten (2) entspre
chende Abschnitte einer Leiter (13), vorzugsweise mit Siche
rungsbügel (14), befestigt sind.
12. Stützträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Trägerelemente (2) aus Alumi
nium-Spritzguß gefertigt sind, wobei vorzugsweise Abschnitte
einer Leiter (13) angegossen sind.
13. Stützträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Zuganker (6) als Rundeisen oder
Profilstangen ausgebildet sind.
14. Stützträger nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuganker (6) aus mehreren verbundenen Teilelementen
bestehen.
15. Stützträger nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuganker (6) als Zugseile ausgebildet sind.
16. Stützträger nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß unterschiedliche Formen der Zuganker (6)
gemeinsam verwendet werden.
17. Stützträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß jeder Zuganker (6) beidendig
Schraubengewinde aufweist.
18. Stützträger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in dessen Inneren ein in Axialrich
tung verlaufender Hohlraum (17) gebildet ist, der als Zu-
oder Abluftkamin dient oder in dem ein weiteres Kaminrohr
eingesetzt ist.
19. Stützträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dieser aus zwei miteinander verbundenen Stützträgerelementen
(1, 1b) besteht.
20. Stützträger nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Stützträgerelemente (1a, 1b) dreieckige Quer
schnitte aufweisen.
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