DE4311885A1 - Polyamid-Formmassen mit verbesserter Wärmestabilität bei der Herstellung und Verarbeitung - Google Patents
Polyamid-Formmassen mit verbesserter Wärmestabilität bei der Herstellung und VerarbeitungInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K5/00—Use of organic ingredients
- C08K5/04—Oxygen-containing compounds
- C08K5/09—Carboxylic acids; Metal salts thereof; Anhydrides thereof
- C08K5/098—Metal salts of carboxylic acids
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Formmassen auf der Basis aromatischer
Polyamide, die sich durch eine erheblich verbesserte Wärmestabilität bei
der Herstellung und Verarbeitung auszeichnen.
Aromatische Polyamide auf Basis von aromatischen Dicarbonsäuren und aro
matischen Diaminen der allgemeinen Formel I
H₂N -Ar - X - Ar′ - Y - Ar′ - X- Ar - NH₂ (I)
zeichnen sich nicht nur durch hohe Temperaturbeständigkeit und gute me
chanische Eigenschaften aus. Außerdem sind sie thermoplastisch verarbeit
bar (s. Elias/Vohwinkel, "Neue polymere Werkstoffe für die industrielle
Anwendung", 2. Folge, Carl Hanser Verlag 1983, S. 242 f.). Dabei steht X
für einen Ethersauerstoff, Y für eine Sulfonyl- oder Carbonylgruppe und
Ar und Ar′ stehen unabhängig voneinander für p-, m-Phenylen- oder Bisphe
nylengruppen. Die Herstellung dieser Polyamide ist in der Literatur be
kannt.
Brode et al. beschreiben beispielsweise die Darstellung von 4,4′-[Sulfo
nylbis(p-phenylenoxy)]dianilin (X = 0, Y = SO₂) aus p-Aminophenol und
4,4′-Dichlordiphenylsulfon und dessen Kondensation mit aromatischen
Säurechloriden, wie z. B. Terephthalsäurechlorid, in organischen Lösemit
teln zu aromatischen Polyamiden mit Glasübergangstemperaturen (Tg)
zwischen 230 und 320°C (Polymer Prepr. Am. Chem. Soc. Div. Pol. Chem.
15, 761(1974) und Adv. Chem. Ser. 1975, 142; vgl. CA 84, 5530 sf).
Die DE-OS 35 39 846 offenbart aromatische Polyamide, die durch Polykon
densation von aromatischen Diaminen der Formel I mit aromatischen Dicar
bonsäuren in Lösemitteln wie z. B. Sulfolan, in Gegenwart von Triphenyl
phosphit oder einer Säure der Formel H₃POn mit n = 2, 3, 4, erhalten wer
den.
Die Herstellverfahren, die sich eines organischen Lösemittels bedienen,
sind technisch aufwendig, da das Polykondensat durch Zugabe eines soge
nannten "Nichtlösemittels" gefällt, abfiltriert, durch Auskochen von Lö
semittelresten befreit, getrocknet und verdichtet werden muß, um weiter
verarbeitet werden zu können.
Das Verfahren der DE-OS 36 09 011 gestattet demgegenüber die Herstellung
dieser Polykondensate in der Schmelze der Ausgangsprodukte, wobei die
soeben aufgeführten Nachteile entfallen.
Die Schmelzeviskosität dieser aromatischen Polyamide ist allerdings sehr
hoch. Dies bedingt, daß bei der Herstellung in der Schmelze und bei der
Verarbeitung Temperaturen im Bereich von 350 bis 400°C erforderlich
sind. Unter diesen Bedingungen tritt bereits eine merkliche Zersetzung
während der Polykondensation ein. Dadurch verschlechtern sich sowohl die
Farbe als auch die mechanischen Eigenschaften der hergestellten Formtei
le.
Es ist bekannt, daß man die Schmelzviskosität hochviskoser Polymerer
durch Zusatz von sog. Fließverbesserern oder Verarbeitungshilfsmitteln,
wie z. B. (Tri)Amide, Diamine und Imide, senken kann (vgl. z. B. JP-OS
85/245 666, WO 86/03193, JP-OS 85/252 655, JP-OS 85/255 847, JP-OS 85/255
848). Nachteilig ist aber, daß die niedermolekularen Zusatzstoffe durch
Lösemittel herausgelöst werden und zu Spannungsrißbildung führen. Bei
thermischer Belastung werden diese Stoffe "ausgeschwitzt" (Diffusion zur
Oberfläche der Formteile) und verändern die mechanischen Eigenschaften.
Es ist auch bekannt, spezielle Verbindungen, sog. Molekulargewichtsreg
ler, während der Polykondensation einzusetzen. In der japanischen Offen
legungsschrift 86/44 928 werden zu diesem Zweck aromatische Aminocarbon
säuren und Monoamide aromatischer Diamine vorgeschlagen. Für diese Ver
bindungen gelten die prinzipiell gleichen Vorbehalte, wie sie vorstehend
erörtert wurden. Setzt man aromatische Tri- bzw. Tetracarbonsäure als
Molekulargewichtsregler ein, wie in der JP-OS 86/44 929 vorgeschlagen,
sind Vernetzungen unvermeidlich.
Es ist grundsätzlich auch bekannt, daß Mischungen von nieder- und hoch
molekularen Polyamiden eine verringerte Schmelzviskosität aufweisen. Un
terwirft man jedoch derartige Mischungen den üblichen Temperaturen bei
der Verarbeitung, so kommt es zu Umamidierungen, wobei leicht flüchtige
Bestandteile herausdiffundieren.
In der Literatur (DE-OSS 36 09 011, 36 12 935, 37 31 185, 38 00 293,
38 04 401, 39 05 883, 39 35 446 und 41 03 210) werden Formmassen auf
Basis aromatischer Polyamide und Verfahren zu deren Herstellung beschrie
ben.
Ein Nachteil bei der Herstellung aromatischer Polyamide ist die leichte
Oxidierbarkeit der eingesetzten aromatischen Diamine, die zu einer Ver
färbung des Polymermaterials führt.
Zur Stabilisierung wird in den oben zitierten Schriften empfohlen, ter
tiäre Stickstoffbasen zuzusetzen. Besonders sollen sich Dialkylaminopyri
dine, insbesondere 4-Dimethylaminopyridin, bewährt haben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Formmassen bereitzustellen,
die eine bessere thermische Stabilität bei der Herstellung und Verarbei
tung aufweisen.
Überraschend wurde nun gefunden, daß Formmassen aus aromatischen Diaminen
und Dicarbonsäuren eine verbesserte Wärmestabilität bei der Herstellung
und Verarbeitung sowie eine deutlich verbesserte Farbstabilität aufwei
sen, wenn diese - bezogen auf 100 Mol-% aromatisches Diamin A - zur Sta
bilisierung 0,1-8, bevorzugt 1-5 Mol-% Salze der allgemeinen Formel
1, ausgenommen sind Salze der Essigsäure,
X - R (COO)nM (1)
enthalten.
Hierbei sind R Alkylen- oder Arylenreste, die alkyl-, aryl- oder halogen
substituiert sein können; M steht für ein oder mehrere ein- oder mehrwer
tige Metallionen aus den Gruppen der Alkali-, Erdalkali- oder Übergangs
metalle; X kann entweder für eine Carboxylester-, eine Carboxylatgruppe
oder für ein Wasserstoffatom stehen und n ist eine Zahl zwischen 1 und 4.
Die erfindungsgemäßen Salze der allgemeinen Formel I
X - R - (COO)nM (1)
haben ionischen Charakter, wobei das Metallion ein- oder mehrfach posi
tiv geladen sein kann. Demnach können die einwertigen Ionen der Alkalime
talle, die zweiwertigen Ionen der Erdalkalimetalle sowie die mehrwertigen
Ionen der Nebengruppen des Periodensystems der Elemente für M in Formel 1
eingesetzt werden. Die negative Ladung ist naturgemäß an der Carboxylat
gruppe lokalisiert. Bevorzugt werden jedoch die Ionen der Alkali- und
Erdalkalimetalle verwendet. Ausgenommen sind Salze der Essigsäure.
Als R können lineare und verzweigte Alkylengruppen mit 1-12 Kohlen
stoffatomen wie z. B. -CH₂-, -C₂H₄-, C₃H₆ usw., -CH(CH₃)-, -C(CH₃)₂-,
-CH(C₂H₅)- usw. gemäß der Formel 1 zum Einsatz kommen.
Weiterhin steht R für einen Arylenrest wie z. B. Phenylen, Biphenylen
und Naphthenylen.
Wie bereits oben teilweise erwähnt, können die genannten Reste R weiter
alkyl-, aryl- oder halogensubstituiert sein.
Die Carbonsäuren, die durch die Definition gemäß Formel 1 verwendet wer
den können, sind demnach eindeutig. Die mehrfunktionellen Carbonsäuren
der homologen Reihe mit n gleich 2 sind z. B. Oxal-, Malon-, Bernstein-,
Glutar-, Adipinsäure etc. sowie bi- bis tetrafunktionelle aromatische
Carbonsäuren wie z. B. Phthal-, Isophthal- und Tremesinsäure. Benzoe-,
Malon-, Oxal- und Phthalsäure werden jedoch bevorzugt verwendet.
Ganz besonders bevorzugt sind jedoch die Salze von mehrfunktionellen Car
bonsäuren, wie z. B. Di-Kalium-phthalat, Kalium-Ethylmalonat und Natrium-
Oxalat.
Die beschriebenen Polyamide werden durch Polykondensation von
A) aromatischen Diaminen der allgemeinen Formel 2
H₂N - Ar - O - Ar′ - X - Ar′ - O - Ar - NH₂ (2)
mit Ar, Ar′ = m- oder p-Phenylenrest und
X = -SO₂- oder -CO-
mit einer aromatischen Dicarbonsäure bzw. einem aromatischen Dicarbon
säuregemisch B erhalten.
Als Säurekomponente B werden die folgenden Komponenten allein oder als
Mischungen untereinander verwendet:
B1) Gemische aus 40 bis 100 Mol-% einer Säure der allgemeinen Formel 3
und bis zu 60 Mol-% einer Säure der allgemeinen Formel 4
wobei n eine ganze Zahl zwischen 0 und 4, vorzugsweise 0 oder 1 ist, R
einen Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen, einen Phenylrest, der alkyl- oder
aryl-substituiert sein kann, einen Alkoxyrest mit 1 bis 6 C-Atomen, einen
Phenoxyrest, dessen Phenylring alkyl- oder aryl-substituiert sein kann,
ein Halogen, insbesondere Chlor und Brom, darstellt;
B2) eine Säure der Formel 5
B3) eine Dicarbonsäure der allgemeinen Formel 6
HO₂C - Ar - (A - Ar)p - CO₂H (6);
mit Ar = m- oder p-Phenylen,
A = -O-, -S-, -SO₂-, -CO-, und
p = 0 oder 1.
A = -O-, -S-, -SO₂-, -CO-, und
p = 0 oder 1.
Das aromatische Polyamid enthält, bezogen auf 1 Mol A, 0,9 bis 1,1 Mol B.
Als aromatisches Diamin A werden 4,4′-Bis(4-aminphenoxy)diphenylsulfon
und 4,4′-Bis(4-aminophenoxy)benzophenon bevorzugt.
Als aromatische Dicarbonsäuren werden die der Komponente B1 mit
Isophthalsäure, die bis zu 60% durch Terephthalsäure ersetzt sein kann,
besonders bevorzugt. Der Parameter n in der Säurekomponente B1 hat dem
nach vorzugsweise den Wert 0.
Die Formmassen werden durch Polykondensation der vorstehend aufgeführten
Ausgangsverbindungen in Gegenwart eines phosphorhaltigen Katalysators
erhalten. Vorzugsweise handelt es sich um Verbindungen des Phosphors der
Oxidationsstufe 5 bis 1 wie z. B. Triphenylphosphit oder insbesondere
hypophosphorige Säure.
Die folgenden Beispiele dienen der näheren Erläuterung der Erfindung.
17,3 g 4,4′-Bis(4-aminophenoxy)diphenylsulfon, 7,3 g Isophthalsäure,
0,2 g Zinn-Phosphit, 0,5 ml (entspricht 0,5 Mol-%) wäßrige Lösung von
hypophosphoriger Säure und 0,2 g Kalium-Ethylmalonat wurden in eine Poly
kondensationsapparatur eingewogen. Die Apparatur wurde durch dreimaliges
Evakuieren auf ca. 1 mbar und anschließendes Belüften mit Stickstoff von
Luftsauerstoff befreit. Danach wurde die Mischung unter Rühren für 20
Minuten bei 230°C gehalten und anschließend weitere 30 Minuten bei
280°C. Die freiwerdenden flüchtigen Bestandteile wurden in einer Kühl
falle aufgefangen. Am Ende der Reaktionszeit wurde eine hochviskose, na
hezu farblose Schmelze erhalten. Es wurde die Lösungsviskosität [20 cm³g
(Lösemittel: Phenol/o-Dichlorbenzol 1 : 1)] sowie die Farbwerte L, a und
b (98,35; 0,35; 1,52) bestimmt.
17,3 g 4,4′-Bis(4-aminophenoxy)diphenylsulfon, 7,3 g Isophthalsäure,
0,2 g Zinn-Phosphit, 0,5 ml (entspricht 0,5 Mol-%) wäßrige Lösung von hy
pophosphoriger Säure und 0,21 g Di-Kalium-Phthalat wurden in eine Poly
kondensationsapparatur eingewogen. Die Apparatur wurde durch dreimaliges
Evakuieren auf ca. 1 mbar und anschließendes Belüften mit Stickstoff von
Luftsauerstoff befreit. Danach wurde die Mischung unter Rühren für 20
Minuten bei 230°C gehalten und anschließend weitere 30 Minuten bei
280°C. Die freiwerdenden flüchtigen Bestandteile wurden in einer Kühl
falle aufgefangen. Am Ende der Reaktionszeit wurde eine hochviskose, na
hezu farblose Schmelze erhalten. Es wurde die Lösungsviskosität [21 cm³g
(Lösemittel: Phenol/o-Dichlorbenzol 1 : 1)] sowie die Farbwerte L, a und
b (98,05; 0,44; 2,19) bestimmt.
17,3 g 4,4′-Bis(4-aminophenoxy)diphenylsulfon, 7,3 g Isophthalsäure,
0,2 g Zinn-Phosphit, 0,5 ml (entspricht 0,5 Mol-%) wäßrige Lösung von hy
pophosphoriger Säure und 0,2 g Natrium-Oxalat wurden in eine Polykonden
sationsapparatur eingewogen. Die Apparatur wurde durch dreimaliges Evaku
ieren auf ca. 1 mbar und anschließendes Belüften mit Stickstoff von Luft
sauerstoff befreit. Danach wurde die Mischung unter Rühren für 20 Minuten
bei 230°C gehalten und anschließend weitere 30 Minuten bei 280°C. Die
freiwerdenden flüchtigen Bestandteile wurden in einer Kühlfalle aufgefan
gen. Am Ende der Reaktionszeit wurde eine hochviskose, sehr helle Schmel
ze erhalten. Es wurde die Lösungsviskosität [20 cm³/g (Lösemittel: Phe
nol/o-Dichlorbenzol 1 : 1)] sowie die Farbwerte L, a und b (98,21; 0,46;
2,03) bestimmt.
17,3 g 4,4′-Bis(4-aminophenoxy)diphenylsulfon, 7,3 g Isophthalsäure,
0,2 g Zinn-Phosphit, 0,5 ml (entspricht 0,5 Mol-%) wäßrige Lösung von
hypophosphoriger Säure und 0,26 g Natrium-Benzoat wurden in eine Polykon
densationsapparatur eingewogen. Die Apparatur wurde durch dreimaliges
Evakuieren auf ca. 1 mbar und anschließendes Belüften mit Stickstoff von
Luftsauerstoff befreit. Danach wurde die Mischung unter Rühren für 20
Minuten bei 230°C gehalten und anschließend weitere 30 Minuten bei
280°C. Die freiwerdenden flüchtigen Bestandteile wurden in einer Kühl
falle aufgefangen. Am Ende der Reaktionszeit wurde eine hochviskose, sehr
helle farblose Schmelze erhalten. Es wurde die Lösungsviskosität
[21 cm³g (Lösemittel: Phenol/o-Dichlorbenzol 1 : 1)] sowie die Farbwerte
L, a und b (97.93; 0,62; 2.78) bestimmt.
17,3 g 4,4′-Bis(4-aminophenoxy)diphenylsulfon, 7,3 g Isophthalsäure,
0,2 g Zinn-Phosphit, 0,5 ml (entspricht 0,5 Mol-%) wäßrige Lösung von hy
pophosphoriger Säure und 0,2 g Magnesium-Benzoat wurden in eine Polykon
densationsapparatur eingewogen. Die Apparatur wurde durch dreimaliges
Evakuieren auf ca. 1 mbar und anschließendes Belüften mit Stickstoff von
Luftsauerstoff befreit. Danach wurde die Mischung unter Rühren für 20
Minuten bei 230°C gehalten und anschließend weitere 30 Minuten bei
280°C. Die freiwerdenden flüchtigen Bestandteile wurden in einer Kühl
falle aufgefangen. Am Ende der Reaktionszeit wurde eine hochviskose, hel
le Schmelze erhalten. Es wurde die Lösungsviskosität [20 cm3/g (Lösemit
tel: Phenol/o-Dichlorbenzol 1 : 1)] sowie die Farbwerte L, a und b
(97,78; 0,85; 3,80) bestimmt.
17,3 g 4,4′-Bis(4-aminophenoxy)diphenylsulfon, 7,3 g Isophthalsäure,
0,2 g Zinn-Phosphit und 0,5 ml (entspricht 0,5 Mol-%) wäßrige Lösung von
hypophosphoriger Säure wurden in eine Polykondensationsapparatur eingewo
gen. Die Apparatur wurde durch dreimaliges Evakuieren auf ca. 1 mbar und
anschließendes Belüften mit Stickstoff von Luftsauerstoff befreit. Danach
wurde die Mischung unter Rühren für 20 Minuten bei 230°C gehalten und
anschließend weitere 30 Minuten bei 280°C. Die freiwerdenden flüchtigen
Bestandteile wurden in einer Kühlfalle aufgefangen. Am Ende der Reak
tionszeit wurde eine hochviskose, deutlich graublaue Schmelze erhalten.
Es wurde die Lösungsviskosität [20 cm3/g (Lösemittel: Phenol/o-Dichlor
benzol 1 : 1)] sowie die Farbwerte L, a und b (97,74; 1,08; 1,84) be
stimmt.
17,3 g 4,4′-Bis(4aminophenoxy)diphenylsulfon, 7,3 g Isophthalsäure,
0,2 g Zinn-Phosphit, 0,5 ml (entspricht 0,5 Mol-%) wäßrige Lösung von hy
pophosphoriger Säure und 0,5 Mol-% Dimethylaminopyridin wurden in eine
Polykondensationsapparatur eingewogen. Die Apparatur wurde durch dreima
liges Evakuieren auf ca. 1 mbar und anschließendes Belüften mit Stick
stoff von Luftsauerstoff befreit. Danach wurde die Mischung unter Rühren
für 20 Minuten bei 230°C gehalten und anschließend weitere 30 Minuten
bei 280°C. Die freiwerdenden flüchtigen Bestandteile wurden in einer
Kühlfalle aufgefangen. Am Ende der Reaktionszeit wurde eine hochviskose,
deutlich blaugrüne Schmelze erhalten. Es wurde die Lösungsviskosität
[21 cm³/g (Lösemittel: Phenol/o-Dichlorbenzol 1 : 1)] sowie die Farbwerte
L, a und b (95,91; 1,73; 3,29) bestimmt.
Die Bestimmung der L-, a- und b-Werte erfolgte UV/VIS-spektroskopisch,
wobei zur Charakterisierung der Farbe der einzelnen Polykondensate das
CIE-System (Commission International de l′Eclaire 1931) und das L-, a-,
b-System nach Judd und Hunter (DIN 6174 CIE; L, a, b 1976) angewandt wur
de. Zur Messung gelangte eine filtrierte (0,2-µm-Filter) Lösung der Poly
kondensate in N-Methylpyrrolidon (Konzentration: 1 000 mg/100 ml N-
Methylpyrrolidon).
Claims (11)
1. Formmassen auf der Basis aromatischer Polyamide, wobei die Polyamide
aufgebaut sind aus
- A) aromatischen Diaminen der allgemeinen Formel 2 H₂N - Ar - O - Ar′ - X - Ar′ - O - Ar - NH₂ (2)mit Ar, Ar′ = m- oder p-Phenylenrest undX = SO₂- oder -CO-und
- B) aromatischen Dicarbonsäuren oder deren Gemische, wobei sie die
folgenden Komponenten enthalten:
- B1) 40-100 Mol-% der allgemeinen Formel 3 und 0-60 Mol-% der allgemeinen Formel 4 mit n gleich 0 bis 4 und wobei R ein Alkylrest mit 1-6 Koh lenstoffatomen, ein gegebenenfalls alkyl- oder arylsubstitu ierter Phenylrest oder ein Halogen bedeutet;
- B2) die Säure der Formel 5
- B3) Dicarbonsäuren der allgemeinen Formel 6 HO₂C - Ar - (A - Ar)p - CO₂H (6)und bezogen auf 1 Mol Komponente A 0,9-1,1 Mol Komponente B ent hält,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie, bezogen auf 100 Mol-% aromatisches Diamin A, 0,1-8, be
vorzugt 1-5 Mol-% Salze der allgemeinen Formel 1 enthalten, ausge
nommen die Salze der Essigsäure,
X - R (COO)nM (1),wobei X gleich Wasserstoff, eine Carboxylester- oder Carboxylatgruppe
und M ein ein- oder mehrwertiges Metallion bedeutet, R Alkylen- oder
Arylenreste darstellt, die durch Alkyl-, Arylgruppen oder durch Halo
gene substituiert sein können, und n Werte von 1 bis 4 annehmen kann.
2. Formmassen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallion aus der Gruppe der Alkali-, Erdalkali- oder Über
gangsmetalle der Nebengruppen des Periodensystems der Elemente
stammt.
3. Formmasse nach den Ansprüchen 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie Salze aus Adipinsäure, Benzoesäure, Bernsteinsäure, Glutar
säure, Isophthalsäure, Malonsäure, Oxalsäure, Phthalsäure, Tereph
thalsäure, Tremesinsäure enthalten.
4. Formmasse nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß n den Wert 2 bis 3 annimmt.
5. Formmassen nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie Di-Kalium-phthalat, Kalium-Ethylmalonat und Natrium-Oxalat
enthalten.
6. Formmasse nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Komponente A 4,4′-Bis(4-aminophenoxy)diphenylsulfon oder
4,4′-Bis(4-aminophenoxy)benzophenon enthalten.
7. Formmasse nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie als aromatische Dicarbonsäuren B die Komponente B1 mit
Isophthalsäure, die bis zu 60 Mol-% durch Terephthalsäure ersetzt
sein kann, enthält.
8. Verfahren zur Herstellung von Polyamid-Formmassen auf Basis von voll
aromatischen Polyamiden gemäß den Ansprüchen 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Polykondensation in Gegenwart von 0,1-8, bevorzugt 1-5
Mol-% Salze der allgemeinen Formel 1, ausgenommen Salze der Essigsäu
re,
X - R (COO)nM (1),bezogen auf 100 Mol-% aromatisches Diamin A, enthalten, wobei X
gleich Wasserstoff, eine Carboxylester- oder Carboxylatgruppe und M
ein ein- oder mehrwertiges Metallion bedeutet, R Alkylen- oder Ary
lenreste darstellt, die durch Alkyl-, Arylgruppen oder durch Halogene
substituiert sein können, und n Werte von 1 bis 4 annehmen kann.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß n größer als 1 ist.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 8 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Salze Metallionen aus der Gruppe der Alkali-, Erdalkali- oder
Übergangsmetalle der Nebengruppen des Periodensystems der Elemente
enthalten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934311885 DE4311885A1 (de) | 1993-04-10 | 1993-04-10 | Polyamid-Formmassen mit verbesserter Wärmestabilität bei der Herstellung und Verarbeitung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934311885 DE4311885A1 (de) | 1993-04-10 | 1993-04-10 | Polyamid-Formmassen mit verbesserter Wärmestabilität bei der Herstellung und Verarbeitung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4311885A1 true DE4311885A1 (de) | 1994-12-01 |
Family
ID=6485266
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934311885 Withdrawn DE4311885A1 (de) | 1993-04-10 | 1993-04-10 | Polyamid-Formmassen mit verbesserter Wärmestabilität bei der Herstellung und Verarbeitung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4311885A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2005000953A2 (de) * | 2003-06-27 | 2005-01-06 | Ems-Chemie-Ag | Polyamidformmasse, verfahren zur herstellung der polyamidformmasse und formteile herstellbar aus der polyamidformmasse |
DE102008052055A1 (de) | 2008-10-16 | 2010-04-22 | Lanxess Deutschland Gmbh | Thermoplastische Formmassen mit verbesserter thermischer Stabilität |
DE102008053797A1 (de) | 2008-10-29 | 2010-05-06 | Lanxess Deutschland Gmbh | Thermoplastische Formmassen mit verbesserter thermischer Stabilität |
DE202008018386U1 (de) | 2008-10-16 | 2013-06-04 | Lanxess Deutschland Gmbh | Thermoplastische Formmassen mit verbesserter thermischer Stabilität |
-
1993
- 1993-04-10 DE DE19934311885 patent/DE4311885A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2005000953A2 (de) * | 2003-06-27 | 2005-01-06 | Ems-Chemie-Ag | Polyamidformmasse, verfahren zur herstellung der polyamidformmasse und formteile herstellbar aus der polyamidformmasse |
WO2005000953A3 (de) * | 2003-06-27 | 2005-03-17 | Ems Chemie Ag | Polyamidformmasse, verfahren zur herstellung der polyamidformmasse und formteile herstellbar aus der polyamidformmasse |
DE102008052055A1 (de) | 2008-10-16 | 2010-04-22 | Lanxess Deutschland Gmbh | Thermoplastische Formmassen mit verbesserter thermischer Stabilität |
DE202008018386U1 (de) | 2008-10-16 | 2013-06-04 | Lanxess Deutschland Gmbh | Thermoplastische Formmassen mit verbesserter thermischer Stabilität |
DE102008053797A1 (de) | 2008-10-29 | 2010-05-06 | Lanxess Deutschland Gmbh | Thermoplastische Formmassen mit verbesserter thermischer Stabilität |
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