DE4311409A1 - Reinigungsmittel und Herstellungsverfahren - Google Patents
Reinigungsmittel und HerstellungsverfahrenInfo
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- C11D—DETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
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- C11D3/16—Organic compounds
- C11D3/18—Hydrocarbons
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Description
Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel und ein Herstel
lungsverfahren.
Der Begriff Reinigungsmittel steht als Sammelbezeichnung für
Gemische geeigneter Substanzen, die insbesondere zur Oberflä
chenreinigung von Gegenständen verschiedenster Art verwendet
werden. Reinigungsmittel werden in großem Umfang in der Indu
strie, in gewerblichen Betrieben und im Haushalt eingesetzt.
Es sind alkalische Reinigungsmittel bekannt, die meist aus
stark alkalisch reagierenden Substanzen, wie Natronlauge und
Soda, bestehen und außerdem oft Polyphosphate als Enthärter
und Silicate zur Verbesserung des Schmutztragevermögens ent
halten. Zudem können auch waschaktive Substanzen, wie z. B.
Fettalkoholsulfate und Desinfektionsmittel, z. B. Chlorbleich
lauge, enthalten sein.
Außer den alkalischen Reinigungsmitteln sind auch sauere
Reinigungsmittel gebräuchlich, die z. B. Amidosulfonsäure und
geeignete waschaktive Substanzen enthalten.
Im gewerblichen Bereich sind auch Terpentin, Benzol und Wasch
benzin als Reinigungs- und Lösungsmittel eingesetzt.
Hauptbestandteile der pulverförmigen oder flüssigen Haushalts
reinigungsmittel sind meist waschaktive Substanzen und Poly
phosphate, denen Stabilisatoren, Hautschutzmittel sowie Farb-
und Duftstoffe zugegeben sind.
Weiter sind mechanisch wirkende Scheuermittel, bestehend aus
fein gemahlenem Quarzsand, Kreide, Kieselgur oder Bimsstein
in Korngrößen kleiner 0,1 mm verbreitet, die Zusätze an Alka
lien, Polyphosphaten, waschaktiven und desinfizierenden Sub
stanzen enthalten.
Weiter sind Spezialreinigungsmittel für spezielle Anwendungs
fälle, wie Fensterreiniger, Autoreiniger, Metallputzmittel,
etc., auf dem Markt, die sich je nach Verwendungszweck in
ihrer Zusammensetzung unterscheiden.
Alle vorstehend genannten, bekannten Reinigungsmittel haben
als gemeinsame Eigenschaft das Problem einer mehr oder weni
ger starken ökologischen Unverträglichkeit. Umweltschädigun
gen treten insbesondere dadurch auf, daß die Reinigungsmittel
nach der Anwendung über die Kanalisation entsorgt werden und
in den natürlichen Wasserhaushalt gelangen können. Es handelt
sich meist um künstlich geschaffene Substanzen, die in der Um
welt sonst nicht vorkommen und die Pflanzen und Tiere, insbe
sondere die Mikroflora, direkt schädigen können. Zudem ist
die biologische Abbaubarkeit oft nur über lange Zeiträume ge
geben. Schädigungen können auch in biologischen Kläranlagen
auftreten.
Es ist bereits die Reinigungswirkung von Orangenschalenöl als
ätherischem Öl bekannt. Insbesondere ist Orangenschalenöl ein
sehr gutes Fettlösemittel. Orangenschalenöl ist eine rein bio
logische Substanz mit hohem Reinigungsvermögen, die zudem de
sodorierend und mild desinfizierend wirkt und das keine ökolo
gischen Probleme bei der Entsorgung schafft. Lediglich bis zu
einer Konzentration von 1 : 10 000 besteht eine keimtötende Wir
kung, bei einer geringeren Konzentration, wie sie in der Ent
sorgung auftritt, wird ätherisches Orangenschalenöl sehr
schnell abgebaut und in unproblematische Bestandteile zer
setzt.
Es ist kaltgepreßtes Orangenschalenöl und durch Destillation
gewonnenes Orangenschalenöl bekannt.
Trotz der bekannten, guten Reinigungseigenschaften, der ökolo
gischen Vorteile und eines gegenüber herkömmlichen Reinigungs
mitteln eher geringeren Preises hat sich bisher der Einsatz
als Reinigungsmittel in größerem Umfang nicht durchgesetzt.
Der Grund dafür dürfte in Schwierigkeiten und Problemen bei
der Anwendung liegen:
Bei einer unspezifischen Zusammensetzung und Anwendung kön
nen, bedingt durch den Ölcharakter, nur schwer zu entfernende
Schmutzränder, Schmierstreifen und Schichtbildungen auftre
ten. Neben diesen Anwendungsschwierigkeiten ist bei einer un
spezifischen Zusammensetzung ggfs. die Reinigungswirkung
gering.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein Reinigungsmit
tel auf Orangenschalenölbasis hinsichtlich der Reinigungswir
kung und der Handhabung zu verbessern.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 besteht das Reinigungsmittel aus einem Ge
misch folgender Substanzen:
- a) 35% bis 50% kaltgepreßtes Orangenschalenöl,
- b) 35% bis 50% Zitrusterpene D-Limone und
- c) 5% bis 15% Emulgator zur Herstellung von Trennemulsio nen.
Alle %-Angaben beziehen sich auf Volumenanteile.
Mit einem solchen Gemisch wird ein Allzweckreiniger geschaf
fen, der sowohl im industriellen und gewerblichen Bereich als
auch im Haushalt für eine Vielzahl von Anwendungen geeignet
ist. Der Reiniger kann als Konzentrat, beispielsweise zur
Fleckenentfernung, als auch in Verdünnung mit Wasser, bei
spielsweise für den Hausputz, in Autowaschanlagen, in Groß
küchen, etc., verwendet werden. Der Verdünnungsgrad richtet
sich dabei nach der Art und dem Umfang der Verschmutzung. Bei
der Anwendung wird das Reinigungsmittel entweder direkt dem
Putzwasser zugegeben oder das Reinigungsmittel wird aufgetra
gen und nach dem Putzvorgang mit Wasser abgewaschen.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels ist ein
fach, leicht und bequem, wobei keine Schlieren, Putzstreifen,
etc., als Rückstände auftreten.
Die Reinigungswirkung ist auch bei sparsamer Dosierung hoch,
was in Verbindung mit der hohen Umweltverträglichkeit und dem
schnellen Abbau zu keinen Entsorgungsproblemen führt.
Gemäß Anspruch 2 besteht das kaltgepreßte Orangenschalenöl
als ätherisches Öl aus 96,7% Limonen; 1,9% Myrcen; 0,6%
α-Pinen; 0,2% β-Pinen und 0,1% Phellandren.
Gemäß Anspruch 3 ist die Substanz Zitrusterphene D-Limone
durch Destillation aus Orangenschalen gewonnen als Gemisch
von vorwiegend monozyklischen Terpenen der Summenformel
C10H16, das 96% bis 98% D-Limonen; 1% bis 2% Myrcen und
0,5% Camphen enthält.
Die Reinigungswirkung und Handhabung wird insbesondere durch
das Gemisch aus kaltgepreßtem Orangenschalenöl und durch De
stillation gewonnenem Orangenschalenöl optimiert.
Nach Anspruch 4 wird ein an sich bekannter Emulgator der Zu
sammensetzung Mono-/Diglyceride-Polyoxyethylen-(20)-Sorbi
tanmonostearat verwendet, wie er auch im Lebensmittelbereich
eingesetzt wird. Dadurch ist eine toxische Wirkung ausge
schlossen und eine gute Abbaubarkeit gewährleistet.
Zweckmäßig wird für ein großes Anwendungsspektrum als All
zweckreiniger zusätzlich 10% bis 15% Isopropyl-Alkohol
CH3-CH(OH)CH3 zugegeben, wodurch die Verteilung und die Ent
fernung des Reinigungsmittels mit den Schmutzresten begün
stigt wird.
Für spezielle Anwendungen, insbesondere im Sanitärbereich,
wird eine weitere Verbesserung gemäß Anspruch 6 dadurch er
reicht, daß noch 10% Zitronensäure, bezogen auf die Gesamt
menge der übrigen Substanzen, zugesetzt werden.
Je nach Anwendung sowie Art und Grad der Verschmutzung ist
nach Anspruch 7 eine Verdünnung mit Wasser im Verhältnis 1 : 10
bis 1 : 500 mit gutem Reinigungserfolg einsetzbar.
Gemäß dem mit Anspruch 8 beanspruchten Herstellungsverfahren
werden in einem ersten Verfahrensschritt die Substanzen a)
und b) sowie ggfs. d) gemischt. In einem weiteren Verfahrens
schritt wird der Emulgator entsprechend c) auf 35°C bis 50°C
erwärmt und durch Rühren in das Gemisch eingearbeitet. Für
das Reinigungsmittel mit Zitronensäure wird ggfs. in einem
weiteren Verfahrensschritt die Zitronensäure zugegeben. Die
Herstellung ist somit einfach und kostengünstig durchführbar.
Da auch die Ausgangssubstanzen preiswert sind, ergibt sich in
Verbindung mit der sparsamen Anwendungsmöglichkeit ein günsti
ger Preis für das Reinigungsmittel.
Mit Anspruch 9 wird vorgeschlagen, die erforderliche Ver
dünnung durch langsame und gleichmäßige Wasserzugabe herzu
stellen und anschließend das Gemisch zu homogenisieren, um
einer Entmischung entgegenzuwirken.
Eine bevorzugte Anwendung im Haushaltsbereich besteht darin,
daß das Reinigungsmittel in der erforderlichen Verdünnung in
eine handelsübliche Pump-Sprüh-Flasche eingefüllt wird. Die
zu reinigenden Gegenstände, wie Fensterscheiben, Spiegel,
Waschbecken, Fliesen, etc., werden mit einem dünnen Film be
sprüht. Anschließend wird mit einem feuchten Lappen darüber
gewischt. Das verdünnte Reinigungsmittel kann aber auch
direkt auf den Lappen gegeben werden. Weiter werden nahezu
alle Flecken im Haushalt, wie Krusten, Ölflecken, Teer, Schuh
creme, Wachsflecken, Kaugummi, gelöst und abgelöst. Weiter
ist das erfindungsgemäße Reinigungsmittel zur Teppich- und
Teppichbodenreinigung sowie zur Polsterstoffreinigung gut ge
eignet. Dazu werden die Stoffe ebenfalls besprüht und an
schließend mit Frotteehandtüchern zur Schmutzentfernung abge
rieben. Die Handtücher können ohne Mühe in der Waschmaschine
wieder gereinigt werden. Gute Reinigungsergebnisse werden
auch bei der Chromreinigung, z. B. bei der Auto- und Motor
pflege, erzielt.
Zusammenfassend ist festzustellen, daß mit der Erfindung ein
preiswertes, ökologisch gut verträgliches, wirksames und für
eine Vielzahl von Anwendungsfällen geeignetes Reinigungsmit
tel zur Verfügung gestellt wird.
Claims (9)
1. Reinigungsmittel, insbesondere zur Oberflächenreinigung
von Gegenständen, gekennzeichnet durch ein Gemisch folgen
der Substanzen:
- a) 35% bis 50% kaltgepreßtes Orangenschalenöl,
- b) 35% bis 50% Zitrusterpene D-Limone,
- c) 5% bis 15% Emulgator zur Herstellung von Trennemul sionen.
2. Reinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Substanz unter a) als ätherisches Öl 96,7% Limo
nen; 1,9% Myrcen; 0,6% α-Pinen; 0,2% β-Pinen; 0,1%
Phellandren enthält.
3. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Substanz unter b) durch Destillation aus
Orangenschalen gewonnen ist als Gemisch von vorwiegend
monocyclischen Terpenen der Summenformel C10H16 enthaltend
96% bis 98% D-Limonen; 1% bis 2% Myrcen und 0,5%
Camphen.
4. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Emulgator unter c) die Zusammenset
zung Mono-/Diglyceride-Polyoxyethylen-(20)-Sorbitanmono
stearat aufweist.
5. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekenn
zeichnet durch eine zusätzliche Substanz:
- d) 10% bis 15% Isopropyl-Alkohol CH3-CH(OH)CH3.
6. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekenn
zeichnet durch eine weitere zusätzliche Substanz:
- e) 10% Zitronensäure bezogen auf die Gesamtmenge der übri gen Substanzen.
7. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Anwendung eine Verdünnung mit Was
ser im Verhältnis 1 : 10 bis 1 : 500 vorgenommen ist.
8. Herstellungsverfahren zum Reinigungsmittel nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem ersten Verfahrensschritt die Substanzen a) und b) und gegebenenfalls d) gemischt werden,
daß in einem weiteren Verfahrensschritt der Emulgator nach c) auf 35°C bis 50°C erwärmt und durch Rühren in das Ge misch eingearbeitet wird und
daß gegebenenfalls in einem weiteren Verfahrensschritt die Zitronensäure entsprechend e) zugegeben wird.
daß in einem ersten Verfahrensschritt die Substanzen a) und b) und gegebenenfalls d) gemischt werden,
daß in einem weiteren Verfahrensschritt der Emulgator nach c) auf 35°C bis 50°C erwärmt und durch Rühren in das Ge misch eingearbeitet wird und
daß gegebenenfalls in einem weiteren Verfahrensschritt die Zitronensäure entsprechend e) zugegeben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Verdünnung entsprechend der Anwendung durch langsame
und gleichmäßige Wasserzugabe mit anschließender Homogeni
sierung durchgeführt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934311409 DE4311409A1 (de) | 1993-04-07 | 1993-04-07 | Reinigungsmittel und Herstellungsverfahren |
EP94105386A EP0619365A1 (de) | 1993-04-07 | 1994-04-07 | Reinigungsmittel und Herstellungsverfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934311409 DE4311409A1 (de) | 1993-04-07 | 1993-04-07 | Reinigungsmittel und Herstellungsverfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4311409A1 true DE4311409A1 (de) | 1994-10-13 |
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ID=6484947
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934311409 Withdrawn DE4311409A1 (de) | 1993-04-07 | 1993-04-07 | Reinigungsmittel und Herstellungsverfahren |
Country Status (2)
Country | Link |
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EP (1) | EP0619365A1 (de) |
DE (1) | DE4311409A1 (de) |
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1993
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EP0619365A1 (de) | 1994-10-12 |
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