DE4311156A1 - Abdichtleiste aus gummielastischem Material - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Abdichtleiste aus gummielastischem Material für eine in einem Fensterschacht eines Kraftfahrzeugs höhen­ verschiebbare Fensterscheibe, mit einer an einem Rand des Fenster­ schachts angebrachten und längs diesem verlaufenden Dichtlippe, an der ein ihrerseits an der Fensterscheibe anliegende Abstreiferlippe angeformt ist.

Bei einer in der DE 40 04 262 gezeigten Abdichtleiste der gattungs­ gemäßen Art ist die Abstreiferlippe am obenliegenden Rand der Abdicht­ leiste angeordnet und hoch- und niederschwenkbar an der Abdichtleiste über ein Filmscharnier angelenkt. Es ist zu erwarten, daß die bekannte Abdichtleiste den technischen Anforderungen nicht gerecht wird.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abdicht­ leiste der eingangs genannten Art hinsichtlich der Reinigungs- und Dichtfunktion zu verbessern.

Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Abstrei­ ferlippe innerhalb der Dichtzone der Dichtlippe angeordnet ist, aus der Dichtlippenebene hervorsteht und sowohl in Verlagerungsrichtung der Fensterscheibe als auch etwa senkrecht hierzu bewegbar ist.

Die erfindungsgemäße Abdichtlippe wird den technischen Anforderungen vollauf gerecht. Die Funktionstüchtigkeit ist, wie Versuche gezeigt haben, auch bei extremen Einbausituationen und enormen Toleranzschwan­ kungen zwischen Scheiben und Dichtungsaufnahmen gegeben. Durch Tole­ ranzadditionen in bezug auf die Position der Scheibe zum Flansch und der Position Flansch muß mit einer Streubreite von bis zu +/- 2,5 mm, also einem Toleranzfeld von rund 5 mm gerechnet werden, welches von der erfindungsgemäßen Abdichtleiste zuverlässig abgedeckt wird. Der Erfolg der durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen erzielt werden konnte, ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß die Abstreiferlippe in die eigentliche Dichtzone der Dichtlippe angeordnet wurde. Die erfindungsgemäße Abdichtleiste zeichnet sich danach durch eine wesent­ liche Verbesserung der Reinigungs- und Dichtfunktion auch bei schwieri­ gen Einbauverhältnissen aus.

Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Dicht­ lippe mit einem durchlaufenden, hinter der Abstreiferlippe angeordne­ ten Hohlraum ausgebildet ist. Diese Maßnahme sichert die geforderte Beweglichkeit der Abstreiferlippe etwa senkrecht zur Scheibenebene.

Es kann vorgesehen sein, daß der Hohlraum ein Durchgangskanal ist. Eine andere Ausführungsform besteht darin, daß der Hohlraum einerseits zur Dichtzone hin offen ist, andererseits aber von einer an der Dicht­ lippe angeformten Materialzunge überdeckt wird, wobei die Material­ zunge nach außen gekrümmt ist, mit ihrem freien Ende in den Hohlraum eintaucht und außenseitig die daran angeformte Abstreiferlippe trägt. Dabei kann die Anordnung so getroffen sein, daß das freie Ende der Materialzunge in dem Hohlraum zu gleiten vermag.

Eine Langzeitlösung in bezug auf die Anpreßkraft der Dichtlippe an der Fensterscheibe wird erreicht, wenn gemäß einer weiteren Ausgestal­ tung der Erfindung die Dichtlippe einen darin eingelagerten Federstahl­ streifen aufweist.

Schließlich ist in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß die Dichtlippe über den Dichtzonenbereich ober- und unterhalb der Abstrei­ ferlippe beflockt ist.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.

Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der Abdichtleiste, die hier aus einem an einem nicht gezeigten Karosserieflansch einer Fahr­ zeugtür angeordneten Trägerprofil 1 und einer daran befestigten Dicht­ lippe 2 besteht. Die Dichtlippe 2 ist schräg zum nicht näher darge­ stellten Fensterschacht 3 ausgerichtet und wird rückseitig von einer Blende 4 abgestützt, die ihrerseits in geeigneter Weise an der Fahr­ zeugtür befestigt ist. In dem Fensterschacht 3 ist eine Fensterscheibe 5 etwa lotrecht in Doppelpfeilrichtung verschiebbar geführt.

An der Fensterscheibe 5 kommt die Dichtzone der Dichtlippe 2 sowie die an der Dichtlippe 2 angeformte Abstreiferlippe 6 zur Anlage. Die Dichtzone der Dichtlippe 2 wird aus einem oberen Dichtzonenstrei­ fen 7 und einem unteren, wesentlich breiteren Dichtzonenstreifen 8, die sich beide in Leistenlängsrichtung durchlaufend erstrecken, gebildet. Die sich ebenfalls in Leistenlängsrichtung durchlaufend erstreckende Abstreiferlippe befindet sich zwischen den Dichtzonen­ streifen 7 und 8 und weist einen durchlaufenden, hinter der Abstreifer­ lippe 6 angeordneten Hohlraum 9 auf. Der Hohlraum 9 in Form eines Durchgangskanals ermöglicht insbesondere eine Beweglichkeit der Ab­ streiferlippe etwa senkrecht zur Fensterscheibenebene.

Der Grundaufbau der Abdichtleiste nach Fig. 2 entspricht dem nach Fig. 1, so daß für miteinander übereinstimmende Teile die gleichen Bezugszeichen gelten. Bei der Dichtlippe 2 ist der Hohlraum 9 zur Fensterscheibe 5 hin einerseits offen, jedoch andererseits von einer an der Dichtlippe 2 angeformten Materialzunge 10 sowie von einem das freie Ende der Materialzunge 10 übergreifenden Steg 11 überdeckt. Die Materialzunge 10 ist bogenförmig ausgebildet, stützt sich mit ihrem freien Ende auf dem Grund des Hohlraums 9 ab und trägt auf ihrem der Fensterscheibe 5 zugewandten Rücken die Abstreiferlippe 6. Die Länge des Hohlraums 9 ist größer bemessen als die Länge der Mate­ rialzunge 10 im unbelasteten Zustand. Bei einer Belastung der Abstrei­ ferlippe 6 kann diese in Richtung zum Hohlraum 9 zurückweichen, wobei sich die gebogen verlaufende Materialzunge 10 streckt.

Der Grundaufbau der Abdichtleiste nach Fig. 3 entspricht wiederum dem nach Fig. 1 und 2 so daß auch hier wieder die gleichen Bezugszei­ chen für übereinstimmende Teile gelten sollen, was auch für die Aus­ führungsform der Abdichtleiste nach Fig. 4 zutrifft.

Die Dichtlippe 2 nach Fig. 3 trägt eine Abstreiferlippe 6, die über einen Verbindungssteg 12 an der Dichtlippe 2 angeformt ist. Die Ab­ streiferlippe 6 weist ein etwa dreieckförmiges Querschnittsprofil auf, dessen spitz zulaufender Bereich an der Fensterscheibe 5 zur Anlage gelangt. Durch den Verbindungssteg 12 erhält die Abstreifer­ lippe 6 eine hohe Beweglichkeit in Verlagerungsrichtung der Fenster­ scheibe 5 und durch den Hohlraum 9 eine Beweglichkeit etwa senkrecht hierzu.

Die Abstreiferlippe 6 nebst Verbindungssteg 12 ist in einem zwischen dem oberen 7 und dem unteren Dichtzonenstreifen 8 ausgebildeten Frei­ raum 13 angeordnet. Durch den Freiraum 13 werden Anlageflächen 14 gebildet, an die sich die Abstreiferlippe 6 abstützen kann.

Bei der Dichtlippe 2 nach Fig. 4 befindet sich die Abstreiferlippe 6, die hier ein rechteckiges Querschnittsprofil aufweist, wiederum in einem Freiraum 13, der zwischen dem oberen 7 und unterem Dichtzonen­ bereich 8 der Dichtlippe 2 ausgebildet ist. Der Freiraum 13 wird durch Anlageflächen 14, an denen sich die Abstreiferlippe 6 abzustützen vermag, begrenzt.

Die Dichtlippe 2 kann bei allen Ausführungsbeispielen aus Elastomere, Thermoplaste oder deren Kombination bestehen, wobei sie bevorzugter­ weise im Extrusionsverfahren hergestellt wird. Hierbei kann auch problemlos ein Federstahlstreifen 15 eingefahren werden, der dann in der Dichtlippe 2 eingelagert ist. Durch den Federstahlstreifen von z. B. 0,1 mm Dicke wird die Wirkung der Dichtzone und insbesondere die Wirkung der Abstreiferlippe 6 optimiert.

Die Dichtzonenstreifen 7 und 8 weisen eine Beflockung auf, die mittels eines modifizierten Polyurethan-Klebers haftend auf der Dichtlippe sitzt. Für die Beflockung kann z. B. Polyester 3,3 d tex 0,6 vorgesehen sein.

Claims (6)

1. Abdichtleiste aus gummielastischem Material für eine in einem Fensterschacht (3) eines Kraftfahrzeugs höhenverschiebbare Fenster­ scheibe (5), mit einer an einem Rand des Fensterschachts (3) ange­ brachten und längs diesem verlaufenden Dichtlippe (2), an der eine ihrerseits an der Fensterscheibe (5) anliegende Abstreifer­ lippe (6) angeformt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstreifer­ lippe (6) innerhalb der Dichtzone (7, 8) der Dichtlippe (2) ange­ ordnet ist, aus der Dichtlippenebene hervorsteht und sowohl in Verlagerungsrichtung der Fensterscheibe (5) als auch etwa senkrecht hierzu bewegbar ist.

2. Abdichtleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe (2) mit einem durchlaufenden, hinter der Abstreiferlippe (6) angeordneten Hohlraum (9) ausgebildet ist.

3. Abdichtleiste nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (9) ein Durchgangskanal ist.

4. Abdichtleiste nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (9) einerseits zur Dichtzone (7, 8) hin offen ist anderer­ seits aber von einer an der Dichtlippe (2) angeformten Material­ zunge (10) überdeckt wird, wobei die Materialzunge (10) nach außen gekrümmt ist, mit ihrem freien Ende in den Hohlraum (9) eintaucht und außenseitig die daran angeformte Abstreiferlippe (6) trägt.

5. Abdichtleiste nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe (2) einen eingelagerten Feder­ stahlstreifen (15) aufweist.

6. Abdichtleiste nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe (2) über den Dichtzonenbereich (7, 8) ober- und unterhalb der Abstreiferlippe (6) beflockt ist.