DE4310197A1 - Verfahren zur adsorptiven Zerlegung eines Gasgemisches - Google Patents
Verfahren zur adsorptiven Zerlegung eines GasgemischesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur adsorptiven Zerlegung
eines im wesentlichen zweikomponentigen Gasgemisches, vorzugs
weise Luft, in eine Produktgaskomponente (schwerer adsorbier
bare Komponente) und eine Restgaskomponente (leichter adsor
bierbare Komponente) unter Verwendung eines Pufferbehälters und
mindestens zweier zyklisch umschaltbarer, jeweils gleiche
Schaltzyklen durchlaufender Adsorber, wobei jeder Schalt
zyklus mindestens eine Adsorptions-, eine Druckausgleich-, eine
Entspannungs-, eine Spül- und eine Druckaufbauphase umfaßt und
wobei das im wesentlichen zweikomponentige Gasgemisch während
der Adsorptionsphase über die Adsorbereintrittsseite in den
Adsorber geführt und über die Adsorberaustrittsseite die
Produktgaskomponente aus dem Adsorber abgezogen wird.
Die adsorptive Zerlegung eines Gasgemisches in mehrere Komponen
ten wird in der Technik vielfach durchgeführt. Typische Anwen
dungsfälle sind die Gewinnung von Sauerstoff oder Stickstoff
aus Luft, die Reinigung von Wasserstoff oder die Reinigung bzw.
Gewinnung einer Vielzahl von anderen Gasen, wie beispielsweise
Synthesegas oder Kohlenmonoxid. Alle diese Verfahren beruhen
auf der selektiven Abtrennung einer oder mehrerer Komponenten
des zu zerlegenden Gasgemisches an einem Adsorptionsmittel. Da
die Adsorptionsfähigkeit jedoch nach Erreichen eines bestimmten
Beladungszustandes erschöpft ist, ist es erforderlich, das
Adsorptionsmittel periodisch zu regenerieren. Die üblichen
Regenerationsverfahren beruhen auf dem Umstand, daß die Adsorp
tionsfähigkeit mit steigender Temperatur und/oder mit sinkendem
Druck abnimmt, so daß durch Temperaturerhöhung und/oder Druck
absenkung in einer vorhergehenden Verfahrensstufe adsorbierte
Komponenten wieder desorbiert werden. Die Desorption kann dabei
durch Hindurchleiten eines Spülgases durch das Adsorptionsmit
tel unterstützt werden. Gegenüber der thermischen Regenerierung
zeichnet sich die nur durch Druckabsenkung erzielte Regenera
tion als weniger energieaufwendig aus, da eine Erhitzung des
Adsorptionsmaterials entfällt. Darüber hinaus sind die einzel
nen Betriebsphasen einer Druckwechseladsorption im allgemeinen
kürzer als die einer thermischen Verfahrensweise.
Aus der DE-OS 27 07 745 ist ein Verfahren zur Anreicherung des
Anteils eines als Gemischkomponente in einem Einsatzgasgemisch
enthaltenen Gases, vorzugsweise Luft, mittels eines zyklischen,
aus mindestens zwei Adsorbern bestehenden Druckwechseladsorp
tionsverfahrens bekannt. Hierbei wird nach der Evakuierung und
vor dem Wiedereinleiten des Einsatzgasgemisches in einem
zweiten Adsorber ein mit dem anzureichernden Gas angereicher
tes Gasgemisch über die Auslaßenden der Adsorber von einem
ersten Adsorber, der sich in der Adsorptionsphase befindet, zu
dem zweiten Adsorber geleitet.
Prinzipiell gliedert sich die bei derartigen Druckwechselad
sorptionsverfahren verwendete, von den einzelnen Adsorbern
zyklisch durchlaufene Taktfolge in einen Adsorptions-, einen
Entspannungs-, einen Spül- und einen Druckaufbautakt. Zusätz
lich erfolgt zum Zwecke der Ausnutzung des im Entspannungsgas
enthaltenen Druckpotentials oftmals ein Druckausgleich zwischen
einem Adsorber, der sich in der Entspannungsphase befindet, und
einem Adsorber, der sich in der Druckaufbauphase befindet.
Dieser Druckausgleich erfolgt in der Regel über die Austritts
seiten der Adsorber, oder wie bei der Stickstoffgewinnung
gleichzeitig in gleichem Verhältnis über die Adsorberein- und
Adsorberaustrittsseiten. Ferner wird das Spülen mit, in der
Adsorptionsphase eines anderen Adsorbers gewonnenen Produkt
gases durchgeführt. Diese Entnahme eines Teiles des Produkt
gases zum Zwecke des Spülens geschieht in der Regel bereits zu
Beginn der Adsorptionsphase, also zu einem Zeitpunkt, zu dem
der endgültige Adsorptionsdruck noch nicht erreicht ist.
Ziel und Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Ver
fahren zur adsorptiven Zerlegung eines im wesentlichen zwei
komponentigen Gasgemisches anzugeben, bei dem eine Erhöhung der
Ausbeute und eine Verringerung des spezifischen Energiever
brauchs bei gleichzeitig höherer Kapazität einer mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren betriebenen Druckwechseladsorp
tionsanlage erreicht wird. Darüber hinaus soll das "Anfahrver
halten" von Druckwechseladsorptionsanlagen verbessert, sprich
ein schnelleres "Anfahren" von Druckwechseladsorptionsanlagen
nach der Inbetriebnahme bzw. nach einer Unterbrechung, z. B.
durch Störung, ermöglicht werden.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
- a) daß während der Desorptionsphase zunächst eine Entspan nung bis auf Desorptionsdruck erfolgt, bevor der zu desorbierende Adsorber mit der Produktgaskomponente aus dem Pufferbehälter im Gegenstrom zur Adsorptionsrichtung gespült wird,
- b) daß im Anschluß an die Desorptionsphase der desorbierte Adsorber im Gegenstrom zur Adsorptionsrichtung mit der Produktgaskomponente aus dem Pufferbehälter vorbespannt wird, und
- c) daß am Ende der Druckaufbauphase zwischen dem in der Druckaufbauphase befindlichen Adsorber und einem Adsorber, der die Adsorptionsphase beendet hat, ein Druckausgleich über die Adsorbereintrittsseiten erfolgt, und gleichzeitig der Adsorber, der anschließend in die Adsorptionsphase übergeht, weiterhin im Gegenstrom zur Adsorptionsrichtung mit der Produktgaskomponente aus dem Pufferbehälter bespannt wird.
Das erfindungsgemäße Druckwechseladsorptionsverfahren sieht, im
Gegensatz zu den zum Stand der Technik zählenden Verfahren,
einen Druckausgleich nur über die Adsorbereintrittsseiten vor,
während gleichzeitig der Adsorber, der anschließend in die
Adsorptionsphase übergeht, im Gegenstrom zur Adsorptionsrich
tung mit der Produktgaskomponente aus dem Pufferbehälter
bespannt wird. Die Produktgaskomponente strömt dem während des
Druckausgleiches vom Eintrittsende in den Adsorber strömenden
Gas also entgegen, so daß die leichter vom Adsorptionsmittel
adsorbierende Komponente vorzugsweise im Eintrittsbereich des
Adsorbers adsorbiert wird. Dadurch wird bereits während der
Druckaufbauphase eine steile Adsorptionsfront in diesem
Adsorber erzielt. Gleichzeitig wird in dem anderen Adsorber,
da der Druckausgleich nur über die Adsorbereintrittsseiten
erfolgt, das Adsorptionsmittel, das sich an der Austrittsseite
befindet, nicht unnötig mit der leichter adsorbierbaren
Komponente beladen, wie es bei einem ausschließlichen Druckaus
gleich über die Adsorberaustrittsseiten der Fall wäre.
Bei dem erfindungsgemäßen Druckwechseladsorptionsverfahren
wird, im Gegensatz zu den zum Stand der Technik zählenden
Verfahren, die Entnahme eines Teiles der Produktgaskomponente
von der Austrittsseite eines sich in der Adsorptionsphase
befindlichen Adsorbers zum Zwecke des Spülens und Druckaufbaus
in einem oder mehreren anderen Adsorbern unterlassen. Dadurch
kommt es zu einem schnelleren Druckaufbau und Erreichen des
Adsorptionsdruckes in dem in der Adsorptionsphase befindlichen
Adsorber, d. h. die Adsorptionsfront verläuft steiler, so daß
sich der Durchbruch der zu adsorbierenden Komponente verzögert
und eine vollständigere Beladung des Adsorbens realisieren
läßt.
Dieser Effekt wird dadurch noch verstärkt, daß der sich in der
Desorptionsphase befindliche Adsorber erst nach der Entspannung
bis auf den Desorptionsdruck mit der Produktgaskomponente aus
dem Pufferbehälter im Gegenstrom zur Adsorptionsrichtung
gespült wird. Der Adsorber wird also zunächst durch Öffnen der
entsprechenden Ventile innerhalb kürzester Zeit von dem Adsor
ptions- auf den Desorptionsdruck entspannt. Erst nach Erreichen
des Desorptionsdruckes wird mit dem Spülen des Adsorbers begon
nen. Damit wird erreicht, daß der Wirkungsgrad des Spülgases
erheblich verbessert wird, da nur bei dem niedrigsten Desorp
tionsdruck gespült wird.
In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Druckwechselad
sorptionsverfahrens wird vorgeschlagen, die aus dem Pufferbe
hälter stammende Produktgaskomponente von der Austrittsseite
des Pufferbehälters zu entnehmen.
Die Entnahme der Produktgaskomponente von der Austrittsseite
des Pufferbehälters ermöglicht gerade während eines Anfahrvor
ganges einer Druckwechseladsorptionsanlage ein fortwährendes
Spülen und Reinigen des Pufferbehälters und verkürzt dadurch
die Anfahrzeiträume erheblich.
Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Druckwechsel
adsorptionsverfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß neben dem
Druckausgleich über die Eintrittsseiten der Adsorber 10 bis 30%,
vorzugsweise 15 bis 25% der während des Druckausgleiches
zwischen den Adsorbern ausgetauschten Gasmenge über die
Adsorberaustrittsseiten ausgetauscht werden.
Bei einem alleinigen Druckausgleich über die Austrittsseiten
der Adsorber wird immer auch ein großer Teil der zuvor adsor
bierten Komponente von dem auf einem höheren Druckniveau
befindlichen Adsorber in den auf einem niedrigeren Druckniveau
befindlichen Adsorber geleitet. Dies hat eine unerwünschte
Vorbelegung des Adsorptionsmittels mit der zu adsorbierenden
Komponente zur Folge und verhindert, daß bei der Desorption
des im Anschluß an den Druckausgleich auf einem niedrigeren
Druckniveau befindlichen Adsorbers die während der Adsorptions
phase adsorbierte Komponente vollständig aus der Druckwechsel
adsorptionsanlage abgezogen werden kann. Auch bei einem allei
nigen Druckausgleich über die Eintrittsseiten der Adsorber
wird das Einsatzgasgemisch im Eintrittsbereich des auf einem
höheren Druckniveau befindlichen Adsorbers in den auf einem
niedrigeren Druckniveau befindlichen Adsorber geleitet,
wodurch wiederum eine bereits o.g. Vorbelegung des in die
Adsorptionsphase übergehenden Adsorbers erfolgt. Mittels der
vorgeschlagenen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Druckwech
seladsorptionsverfahren wird eine optimale Gestaltung des
Druckausgleiches erzielt.
Eine das erfindungsgemäße Druckwechseladsorptionsverfahren
weiterbildende Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, daß
der zu desorbierende Adsorber nur während der letzten 70 bis
10%, vorzugsweise 50 bis 10%, insbesondere 30 bis 10%, der
Desorptionszeit gespült wird.
Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
dadurch gekennzeichnet, daß der Spülvorgang intermittierend
ausgeführt wird.
Bei dieser Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahren wird
die Zuleitung des Spülgases in den Adsorber in kurzen Inter
vallen unterbrochen. Dies hat zur Folge, daß sich der beim
Einleiten des Spülgases entstandene Überdruck - relativ zu dem
Desorptionsdruck - abbauen kann, bevor erneut Spülgas eingelei
tet und ein Überdruck erzeugt wird. Diese Verfahrensweise läßt
eine weitere Reduzierung der Menge der zum Spülen verwendeten
Produktgaskomponente zu, resultiert also ebenso in einer
Erhöhung der Ausbeute.
Die effektive Spülzeit beträgt hierbei, entsprechend einer
weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens, 90 bis
50%, vorzugsweise 80 bis 60%, der Spülzeit bei nicht-inter
mittierender Verfahrensweise.
Alternativ kann, entsprechend weiteren Ausgestaltungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens, der Desorptionsdruck höher oder
gleich dem Atmosphärendruck oder geringer als dieser gewählt
werden.
Im Falle der zweiten Verfahrensweise erfolgt die Desorption bis
unter den Atmosphärendruck mittels einer auf der Adsorberein
trittsseite vorgesehenen Vakuumpumpe.
Das erfindungsgemäße Druckwechseladsorptionsverfahren sowie
Ausgestaltungen und Vorteile davon seien anhand der Fig. 1,
2, 7 und 8 erläutert; der Stand der Technik anhand der Fig.
3 bis 6. Gleiche Verfahrensschritte bzw. Bauteile sind mit
identischen Bezugszeichen bzw. -ziffern versehen.
In den Blockschemata (Fig. 2, 4, 6 und 8) werden folgende
Abkürzungen für die einzelnen Verfahrensschritte verwendet:
A, A1, A2, A3 | |
Adsorption | |
E1, R1 | Druckausgleich |
(E1 Entspannung) | |
(R1 Bespannung) | |
D | Entspannen bzw. Evakuieren im Gegenstrom zur Adsorptionsrichtung |
P | Spülen |
R0 | Vorbespannen mit Produkt im Gegenstrom zur Adsorptionsrichtung |
Ein schwarzer Balken bedeutet | "Ventil offen" |
Die in der Fig. 1 dargestellte Druckwechseladsorptionsanlage
besteht aus zwei Adsorbern A und B sowie einem Pufferbehälter
P. Während einer Adsorptionsphase wird bei geöffnetem Ventil 11
über die Leitungen 1 und 1a das Einsatzgasgemisch, wie z. B.
Luft, in den Adsorber A geführt. Das Einsatzgasgemisch wird
zunächst gegebenenfalls einer Vorreinigung unterzogen und
anschließend, sofern der Adsorptionsdruck über dem Atmos
phärendruck liegt, verdichtet. Diese möglichen Verfahrens
schritte sind jedoch aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht
dargestellt. Über das geöffnete Ventil 12 strömt über die
Leitung 2a und die Produktleitung 2 das Produktgas in den
Pufferbehälter P. Die Adsorptionsphase wird kurz vor dem
Durchbruch der adsorbierten Komponente beendet und Ventil 12
geschlossen. Über das Ventil 5 oder alternativ über die geöff
neten Ventile 11 und 21 erfolgt anschließend ein Druckausgleich
zwischen Adsorber A und B. Gleichzeitig strömt über Ventil 23
aus dem Pufferbehälter P über die Leitungen 4 und 6 die
Produktgaskomponente von der Austrittsseite des Pufferbehälters
P in den Adsorber B. Nach Beendigung des Druckausgleiches
werden die Ventile 11 und 23 geschlossen und die Ventile 14 und
22 geöffnet. Dadurch wird das im Adsorber A verbliebene Restgas
über Leitung 1a und Restgasleitung 3 aus der Anlage abgeführt.
Nachdem nun die Entspannung auf den gewünschten Desorptions
druck stattgefunden hat, wird Ventil 13 geöffnet und über
Leitung 4 und Spülgasleitung 6 ein Teil des Produktgases zum
Zwecke des Spülens durch den Adsorber A geleitet und anschlie
ßend über die Leitung 1a, Ventil 14 und die Restgasleitung 3
aus der Anlage abgeführt. Nach Beendigung des Spülvorganges
wird Ventil 14 geschlossen und Adsorber A nunmehr mit dem
Produkt vorbespannt. Parallel zur Desorptionsphase im Adsorber
A wird im Adsorber B die leichter adsorbierbare Komponente
adsorbiert. Dabei steigt zunächst der Druck rasch auf den
erforderlichen Adsorptionsdruck an. Eine Rückschlagklappe R in
der Produktleitung 2 verhindert ein Abströmen des Produktes in
den Pufferbehälter P so lange, bis der Druck im Adsorber B den
Druck im Pufferbehälter P übersteigt. Die Spülgasmenge, die
dann später aus dem Pufferbehälter P durch den Adsorber A
geleitet wird, wird mit dem Regelventil 8 so eingestellt, daß
der Adsorptionsdruck nahezu konstant bleibt. Am Ende der
Adsorptionsphase wird Ventil 5 oder alternativ Ventil 11
geöffnet, so daß ein erneuter Druckausgleich zwischen den
beiden Adsorbern A und B - nur eben jetzt in der umgekehrten
Richtung - erfolgt. Nun beginnt der oben beschriebene Schalt
zyklus von neuem. Während dieses gesamten Zeitraumes wird über
die Leitungen 4 und 5 kontinuierlich Produktgas aus dem Puffer
behälter P entnommen, gegebenenfalls verdichtet - auch hier ist
aus Gründen der Übersichtlichkeit der Verdichter nicht darge
stellt - und aus der Anlage abgeführt.
Ab einer bestimmten Größe kann es aus energetischen Gründen
sinnvoller sein, auf den in der Leitung 1 vorgesehenen Verdich
ter zu verzichten und statt dessen in der Restgasleitung 3 eine
Vakuumpumpe und in der Leitung 5 einen Produktverdichter oder
ein Produktgebläse vorzusehen. Während der Adsorptionsdruck bei
dieser Verfahrensweise annähernd dem Atmosphärendruck ent
spricht, ist die Desorption der beladenen Adsorber nur mittels
einer Vakuumpumpe realisierbar. Des weiteren wird bei dieser
Verfahrensvariante eine Vorbespannung des regenerierten Adsor
bers mit Produktgas nicht durch das Schließen der Restgasven
tile 14 bzw. 24 erreicht (in Fig. 2 als schraffiert gezeich
nete Balken dargestellt), da die Vakuumpumpe zweckmäßigerweise
kontinuierlich weiterlaufen sollte, sondern durch eine entspre
chend große Spülgasmenge. Beim Druckausgleich müssen dann die
beiden Eintrittsventile 11 und 21 geschlossen werden, um ein
direktes Absaugen des Rohgases zu vermeiden.
Anhand der Fig. 3 bis 8 sollen die Vorteile des erfindungs
gemäßen Verfahrens gegenüber Verfahren, die den Stand der
Technik repräsentieren, näher erläutert werden.
Für alle Beispiele wurde eine Versuchsanlage mit folgenden
Parametern verwendet:
Adsorberabmessungen: | ||
Innendurchmesser | 56 mm | |
Schütthöhe | 1205 mm | |
Schüttvolumen | 3 l | |
Adsorbens: @ | Alugel | 200 g/Adsorber |
Molekularsieb 5A | 1855 g/Adsorber | |
Produktpuffer: @ | Volumen | 3 l |
Ein Verdichter V fördert 34,6 Nl/min Luft über Leitung 1,
Ventil 11, und Leitung 1a in den Adsorber A. Am Austritt des
Adsorbers A wird Sauerstoff über Leitung 2a, Ventil 12, Leitung
2 und Rückschlagklappe R in den Pufferbehälter P geführt.
Während dieses Adsorptionstaktes steigt der Druck im Adsorber A
von anfangs 1,5 auf 4 bar an. Während sich Adsorber A in der
Adsorptionsphase befindet, wird Adsorber B regeneriert. Über
Leitung 1b und Ventil 24 entspannt sich Adsorber B auf Umge
bungsdruck. Gleichzeitig strömt aus Adsorber A über das ständig
geöffnete Ventil 13 eine mit Ventil 13a dosierte geringe
Produktmenge zur Spülung durch Adsorber B. Anschließend wird
Ventil 24 geschlossen und der Adsorber B mit Produktsauerstoff
auf einen Druck von 1,5 bar vorbespannt. Am Ende der Adsorp
tions- bzw. der Vorbespannphase erfolgt der Adsorberwechsel
durch Schließen der Ventile 11 und 12 sowie Öffnen der Ventile
21, 22 und 14. Nun laufen die eben beschriebenen Vorgänge in
dem jeweils anderen Adsorber ab. Während des gesamten Zyklus
wird über die Leitung 4 eine Produktmenge von 2,1 Nl/min mit
einer Konzentration von 90 Vol. % O2 abgenommen.
Nach Abschluß einer Adsorptionsphase im Adsorber B und einer
Desorptionsphase im Adsorber A findet ein teilweiser Druckaus
gleich zwischen den Adsorbern statt, indem Ventil 7 geöffnet
wird. Dabei steigt der Druck im Adsorber A von 1 auf 2 bar und
im Adsorber B sinkt der Druck von 4 auf 3 bar. Anschließend
werden die Ventile 11, 12 und 24 geöffnet und Ventil 7 ge
schlossen. Jetzt fördert ein Verdichter V eine Luftmenge von
22,8 Nl/min über Leitung 1, Ventil 11 und Leitung 1a in den
Adsorber A und sauerstoffangereicherte Luft wird über Leitung
2a, Ventil 12, Leitung 2 und Rückschlagklappe R in den Puffer
behälter P geleitet. Der Druck steigt während dieser Adsorp
tionsphase im Adsorber A von 2 auf 4 bar an. Gleichzeitig
entspannt sich Adsorber B auf Umgebungsdruck und wird über das
ständig geöffnete Ventil 13 mit einer geringen, mit dem Ventil
13a eingestellten Produktgasmenge gespült. Dieser Adsorptions-
bzw. Desorptionsphase schließt sich wieder ein Druckausgleich
zwischen beiden Adsorbern an, indem das Ventil 7 geöffnet und
die Ventile 11, 12 und 24 geschlossen werden. Der Druck im
Adsorber B steigt dabei von 1 auf 2 bar und im Adsorber A sinkt
er von 4 auf 3 bar. Anschließend werden die Ventile 21, 22 und 14
geöffnet und Ventil 7 geschlossen. Jetzt befindet sich der
Adsorber B in der Adsorptionsphase und Adsorber A wird ent
spannt und gespült. Aus dem Pufferbehälter P wird kontinuier
lich eine Produktmenge von 1,85 Nl/min mit einer Konzentration
von 90 Vol.-% O2 abgenommen.
Ein Luftverdichter V fördert eine Luftmenge von 27,5 Nl/min
über Leitung 1, Ventil 11 und Leitung 1a in den Adsorber A. Das
Produkt, Sauerstoff-angereicherte Luft, wird über Leitung 2a,
Ventil 12, Leitung 2 und Rückschlagklappe R in den Pufferbe
hälter P geleitet. Die Abgabe aus diesem erfolgt über die
Leitungen 4 und 5. Am Ende der Adsorptionsphase werden die
Ventile 11 und 12 geschlossen und Ventil 5 zum Zwecke des
Druckausgleiches zwischen den beiden Adsorbern A und B geöff
net. Gleichzeitig bleibt Ventil 23 geöffnet, so daß aus dem
Pufferbehälter P über die Leitungen 6 und 2b Sauerstoff über
die Austrittsseite in den Adsorber B strömt. Außerdem wird
Ventil 21 geöffnet, so daß der Verdichter V während des Druck
ausgleiches Luft über Leitung 1, Ventil 21 und Leitung 1b in
den Adsorber B fördert. Während dieses Druckausgleiches fällt
der Druck im Adsorber A von 4 auf etwa 2,7 bar, während im
Adsorber B der Druck von 1,5 auf 2,5 bar ansteigt. Anschließend
wird Ventil 22 geschlossen, Ventil 14 geöffnet, und Adsorber A
auf Umgebungsdruck entspannt. Während dieser Zeit steigt der
Druck im Adsorber B von 2,5 auf 4 bar an. Nun wird Ventil 13
geöffnet und Adsorber A über die Leitungen 6 und 2a mit Produkt
aus dem Pufferbehälter P gespült. Während dieser Spülphase des
Adsorbers A bleibt der Druck im Adsorber B konstant bei 4 bar.
Anschließend wird Ventil 14 geschlossen und Adsorber A auf
einen Druck von 1,5 bar mit Produkt vorbespannt, bevor der
erneute Druckausgleich, diesmal in anderer Richtung, durchge
führt wird. Aus dem Pufferbehälter P wird während der gesamten
Zeit über die Leitungen 4 und 5 eine Sauerstoffmenge von 2,4
Nl/min mit einer Konzentration von 90 Vol.-% O2 abgezogen.
Anhand dieser 3 Beispiele wird der Vorteil des erfindungsge
mäßen Druckwechseladsorptionsverfahrens gegenüber Verfahren,
die den Stand der Technik repräsentieren, deutlich, denn es
werden gleichzeitig eine hohe Ausbeute (geringe Luftmenge) und
eine hohe Kapazität (große Produktmenge) erzielt.
Claims (9)
1. Verfahren zur adsorptiven Zerlegung eines im wesentlichen
zweikomponentigen Gasgemisches, vorzugsweise Luft, in eine
Produktgaskomponente (schwerer adsorbierbare Komponente)
und eine Restgaskomponente (leichter adsorbierbare
Komponente) unter Verwendung eines Pufferbehälters und
mindestens zweier zyklisch umschaltbarer, jeweils gleiche
Schaltzyklen durchlaufender Adsorber, wobei jeder Schalt
zyklus mindestens eine Adsorptions-, eine Druckausgleich-,
eine Entspannungs-, eine Spül- und eine Druckaufbauphase
umfaßt und wobei das im wesentlichen zweikomponentige Gas
gemisch während der Adsorptionsphase über die Adsorberein
trittsseite in den Adsorber geführt und über die Adsorber
austrittsseite die Produktgaskomponente aus dem Adsorber
abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet,
- a) daß während der Desorptionsphase zunächst eine Entspan nung bis auf Desorptionsdruck erfolgt, bevor der zu desorbierende Adsorber mit der Produktgaskomponente aus dem Pufferbehälter im Gegenstrom zur Adsorptionsrichtung gespült wird,
- b) daß im Anschluß an die Desorptionsphase der desorbierte Adsorber im Gegenstrom zur Adsorptionsrichtung mit der Produktgaskomponente aus dem Pufferbehälter vorbespannt wird, und
- c) daß am Ende der Druckaufbauphase zwischen dem in der Druckaufbauphase befindlichen Adsorber und einem Adsorber, der die Adsorptionsphase beendet hat, ein Druckausgleich über die Adsorbereintrittsseiten erfolgt, und gleichzeitig der Adsorber, der anschließend in die Adsorptionsphase übergeht, weiterhin im Gegenstrom zur Adsorptionsrichtung mit der Produktgaskomponente aus dem Pufferbehälter bespannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
aus dem Pufferbehälter stammende Produktgaskomponente der
Schritte a), b) und c) des Anspruches 1 von der Austritts
seite des Pufferbehälters entnommen wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß neben dem in Schritt c) des Anspruches
1 beschriebenen Druckausgleich über die Eintrittsseiten der
Adsorber 10 bis 30%, vorzugsweise 15 bis 25% der während
des Druckausgleiches zwischen den Adsorbern ausgetauschten
Gasmenge über die Adsorberaustrittsseiten ausgetauscht
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zu desorbierende Adsorber nur während der
letzten 70 bis 10%, vorzugsweise 50 bis 10%, insbesondere
30 bis 10% der Desorptionszeit gespült wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Spülvorgang intermittierend ausgeführt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
effektive Spülzeit bei der intermittierenden Verfahrens
weise 90 bis 50%, vorzugsweise 80 bis 60%, der Spülzeit
bei nicht-intermittierender Verfahrensweise beträgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Desorptionsdruck höher oder gleich dem
Atmosphärendruck ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Desorptionsdruck geringer als der
Atmosphärendruck ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Desorption bis unter den Atmosphärendruck mittels einer auf
der Adsorbereintrittsseite vorgesehenen Vakuumpumpe
erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934310197 DE4310197A1 (de) | 1993-03-29 | 1993-03-29 | Verfahren zur adsorptiven Zerlegung eines Gasgemisches |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934310197 DE4310197A1 (de) | 1993-03-29 | 1993-03-29 | Verfahren zur adsorptiven Zerlegung eines Gasgemisches |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4310197A1 true DE4310197A1 (de) | 1994-10-06 |
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ID=6484151
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934310197 Withdrawn DE4310197A1 (de) | 1993-03-29 | 1993-03-29 | Verfahren zur adsorptiven Zerlegung eines Gasgemisches |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4310197A1 (de) |
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---|---|---|---|---|
WO2012016682A3 (de) * | 2010-08-03 | 2012-04-05 | Linde Aktiengesellschaft | Verfahren zum bereitstellen eines gasgemisches |
CN111943146A (zh) * | 2020-08-28 | 2020-11-17 | 浙江勤策空分设备有限公司 | 一种真空变压吸附氧气设备 |
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1993
- 1993-03-29 DE DE19934310197 patent/DE4310197A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2012016682A3 (de) * | 2010-08-03 | 2012-04-05 | Linde Aktiengesellschaft | Verfahren zum bereitstellen eines gasgemisches |
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