DE4309758A1 - Verfahren zur Herstellung von Naphthalin oder eines Derivats desselben - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Naphthalin oder eines Derivats desselbenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von Naphthalin oder eines Derivats desselben.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine
Verbesserung des Verfahrens zur Herstellung von Naphthalin
oder eines Derivats desselben mittels Cyclodehydrierung eines
Benzolderivats, das mindestens eine aliphatische
Kohlenwasserstoffgruppe aufweist.
Es ist ein Verfahren zur Herstellung von Naphthalin oder eines
Derivats desselben bekannt, in welchem ein Benzolderivat, das
in einer geeigneten Position eine aliphatische
Kohlenwasserstoffkette als Seitenkette mit einer geeigneten
Kohlenstoffkettenlänge aufweist, und das geeignet ist,
Naphthalin oder ein Derivat desselben zu bilden, einer
Cyclodehydrierung unter Verwendung eines Katalysators, in
welchem ein Edelmetall wie Platin, Palladium usw. auf
Aluminiumoxid oder dergleichen aufgetragen ist, zu
unterwerfen, um das Naphthalin oder das Derivat desselben mit
einer entsprechenden Struktur zu erhalten (zum Beispiel
japanische Patentschrift (Kokoku) Nr. 52-47460(1977)).
Wenn allerdings der oben erwähnte Katalysator in dem
Cyclodehydrierungsverfahren verwendet wird, ist die
Zyklisierungsausbeute unbefriedigend und es werden zyklische
Kohlenwasserstoffe mit einem 5gliedrigen Ring, wie zum
Beispiel Alkylindan oder Alkylinden, die die gleiche
Gesamtzahl an Kohlenstoffatomen wie Naphthalin oder ein daraus
erhaltenes Derivat aufweisen, als Nebenprodukte gebildet.
Diese Nebenprodukte sind schwer von Naphthalin oder einem
Derivat desselben abzutrennen, da ihr Siedepunkt nahe dem von
Naphthalin oder eines Derivats desselben liegt, so daß es
schwierig ist, das gewünschte Produkt mit hoher Reinheit zu
erhalten.
Es ist auch ein Verfahren zur Herstellung von
Dimethylnaphthalin bekannt, bei dem ein Katalysator auf der
Basis von Chromoxid-Aluminiumoxid verwendet wird (japanische
Offenlegungsschrift (Kokai) Nr. 49-62453(1974)). Wenn dieser
Katalysator verwendet wird, ist allerdings die Selektivität
für Dimethylnaphthalin oder das Umwandlungsverhältnis des
Ausgangsmaterials unbefriedigend.
Vor kurzem ist ein Katalysator, der aus Zirkoniumdioxid und
einem Erdalkalimetalloxid besteht, vorgeschlagen worden; die
Aufmerksamkeit wird auf seine im Vergleich zu den
herkömmlichen Katalysator-Typen, die Edelmetall enthalten,
oder zu Katalysatoren auf der Basis von Chromoxid-
Aluminiumoxid bemerkenswert hohe Naphthalin-Selektivität
(japanische Patent-Offenlegungsschrift (Kokai) Nr. 62-
240631(1987)) gelenkt.
Nach den Untersuchungen der Erfinder der vorliegenden
Erfindung war der in der japanischen Patentoffenlegungsschrift
Nr. 62-240631 offenbarte Katalysator noch nicht ganz
befriedigend und bedurfte auch weiterer Verbesserungen in
bezug auf die Selektivität.
Naphthalin oder ein Derivat desselben wird industriell in
großen Mengen verwendet, beispielsweise als Basismaterial von
Polymeren, die als industrielle Materialien eingesetzt werden.
Daher wird meistens ein kontinuierliches Reaktionssystem als
Herstellungsverfahren für Naphthalin oder ein Derivat
desselben verwendet, welches für eine Massenproduktion der
gewünschten Substanz geeignet ist. In einem kontinuierlichen
Reaktionssystem beeinträchtigt der Unterschied in der
Umwandlung und Selektivität in einem Reaktionszyklus nach
einem langzeitigen kontinuierlichen Betrieb die Ausbeute an
gewünschtem Produkt beträchtlich.
Deshalb bestand ein großes Verlangen nach
der Entwicklung eines Verfahrens, welches ein
höheres Umwandlungsverhältnis und eine Selektivität, die so
groß wie möglich ist, wenn auch nur wenige Prozent besser als
die herkömmlichen Verfahren, aufweist.
Als Ergebnis eifriger Untersuchungen zur Erfüllung der
genannten Erfordernisse wurde herausgefunden, daß bei
Verwendung eines Zirkoniumdioxid-Katalysators, der Chrom in
einem oxidierten Zustand enthält, Naphthalin oder ein Derivat
desselben wirksam mit einem hohen Umwandlungsverhältnis und
einer hohen Selektivität aus einem Benzolderivat, das
mindestens eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe als
Seitenkette hat, und das fähig ist, einen Naphthalinring zu
bilden, erhalten werden kann. Auf der Basis dieser
Erkenntnisse ist die vorliegende Erfindung erarbeitet worden.
Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein
Verfahren zur Herstellung von Naphthalin oder eines Derivats
desselben bereitgestellt, welches das Unterwerfen eines
Benzolderivats, das mindestens eine substituierte oder nicht
substituierte aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe hat und
fähig ist, einen Naphthalinring zu bilden, einer
Cyclodehydrierung in Gegenwart eines Zirkoniumdioxid-
Katalysators, der Chrom in einem oxidierten Zustand enthält,
umfaßt.
In dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird ein
Zirkoniumdioxid-Katalysator, der Chrom in einem oxidierten
Zustand enthält (nachfolgend auch als Chrom-haltiger
Zirkoniumdioxid-Katalysator bezeichnet) als Katalysator für
die Cyclodehydrierung verwendet. Es ist bekannt, daß ein
Zirkoniumkatalysator, der Chrom als eine wesentliche
Komponente enthält, als einer der Chrom-haltigen
Zirkoniumdioxid-Katalysatoren zur Herstellung eines Aldehyds
verwendet werden kann (japanische Offenlegungsschrift (Kokai)
Nr. 4-21093(1992)).
Der in der vorliegenden Erfindung verwendete Katalysator kann
durch Vermischen einer Chromverbindung, welche durch
Kalzinierung in Chromoxid umwandelbar ist, mit einem pulvrigen
oder einem Form-Material aus einer Zirkoniumverbindung und
Kalzinieren des resultierenden Gemisches bei einer Temperatur
von üblicherweise 250 bis 800°C, hergestellt werden. Als
Zirkoniumverbindung können Zirkoniumdioxid sowie die
Verbindungen, wie zum Beispiel Hydroxide oder Salze von
Zirkonium, welche den Vorläufer von Zirkoniumdioxid
darstellen, verwendet werden. Als Chromverbindung können
beispielsweise Salze einer mineralischen Säure, wie zum
Beispiel Chromnitrat, Chromsulfat usw., Salze organischer
Säuren, wie zum Beispiel Chromacetat usw; und
organometallische Komplexe wie Chromacetylacetonat usw.
verwendet werden. Der in der vorliegenden Erfindung verwendete
Katalysator enthält Chrom in einem oxidierten Zustand in einer
Menge von vorzugsweise 0,5 bis 25 Gew.-%, bevorzugter 1 bis 10
Gew.-% (berechnet als Cr2O3), bezogen auf Zirkoniumdioxid. In
der vorliegenden Erfindung ist Chrom in einem oxidierten
Zustand im Katalysator als Chromoxid oder als ein
zusammengesetztes Oxid zusammen mit Zirkoniumdioxid vorhanden.
Als typische Beispiele zur Herstellung des Katalysators können
ein Verfahren, welches die Zugabe von Zirkoniumhydroxid-Pulver
zu einer wäßrigen Lösung eines Chromsalzes, das Vermischen der
Bestandteile, wenn nötig in Gegenwart eines Bindemittels, das
Unterwerfen des resultierenden Gemisches der Extrusion, um ein
Form-Material zu erhalten, Trocknen des Form-Materials und
Kalzinierung desselben bei einer Temperatur von 250 bis 800°C
umfaßt; sowie ein Verfahren, welches die Zugabe von
Zirkoniumhydroxidpulver zu einer wäßrigen Lösung eines
Chromsalzes, das Vermischen derselben, Eindampfen des
resultierenden Gemisches zur Trockne, Kalzinieren des
resultierenden Materials bei einer Temperatur von 250 bis
800°C und das Tablettieren des hergestellten Pulvers umfaßt,
genannt werden. Als Bindemittel können in dem oben genannten
Verfahren üblicherweise verwendete Bindemittel wie zum
Beispiel Polyvinylalkohol eingesetzt werden.
Der in der oben beschriebenen Weise hergestellte Katalysator
kann außerdem als eine die Aktivität modifizierende Komponente
ein Alkalimetall wie zum Beispiel Lithium, Natrium, Kalium,
Rubidium, Caesium, usw.; ein Erdalkalimetall wie zum Beispiel
Beryllium, Magnesium, Calcium, Strontium, Barium, usw; und ein
Übergangsmetall wie zum Beispiel Gallium, Indium, Vanadium,
Molybdän, Lanthan, Cerium, Nickel, Cobalt, Palladium, Platin
und dergleichen enthalten. Der Haupteffekt der metallischen
Komponente besteht in der Verlängerung des Katalysatorlebens.
Der Gehalt der metallischen Komponente ist vorzugsweise nicht
mehr als 5 Gew.-%, bevorzugter 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf
den Chrom-enthaltenden Zirkoniumdioxid-Katalysator.
Der genannte Katalysator kann allein verwendet werden, er kann
aber auch in Kombination mit einem bekannten Träger wie zum
Beispiel Siliziumdioxid, Aluminiumoxid, Titandioxid,
Alumosilikat, Kieselgur oder dergleichen verwendet werden. Der
Träger kann im Verlauf der Herstellung des Katalysators
zugegeben werden oder er kann mit dem Katalysator nach dessen
Herstellung vermischt werden.
Der Katalysator oder das Katalysator-Träger-Gemisch wird
entsprechend dem Maßstab der Reaktion, dem Reaktionssystem und
anderen Faktoren in eine geeignete Form und geeignete
Teilchengröße gebracht.
Wenn der Katalysator als Festbett verwendet wird, ist die
durchschnittliche Teilchengröße des Katalysators üblicherweise
im Bereich von 1 bis 10 mm. Die spezifische Oberfläche des
Katalysators nach BET ist vorzugsweise 10 bis 200 m2/g.
Das Benzolderivat, das mindestens eine aliphatische
Kohlenwasserstoffgruppe aufweist und das fähig ist, einen
Naphthalinring zu bilden und welches als Ausgangsverbindung im
erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden kann, ist eines
von jenen Derivaten, welche an einer oder mehreren geeigneten
Positionen mindestens eine aliphatische
Kohlenwasserstoffgruppe mit einer geeigneten
Kohlenstoffkettenlänge aufweist, und welche zur Bildung eines
Naphthalinrings fähig sind, wenn eine Cyclodehydrierung
vorgenommen wird. Die aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
kann entweder gerade oder verzweigt sein und kann eine
gesättigte oder mindestens eine ungesättigte Bindung haben.
Außerdem kann die aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe, wenn
notwendig, mindestens eine Substituentengruppe wie zum
Beispiel eine Carboxylgruppe, eine Formylgruppe, eine
Acylgruppe, eine Hydroxylgruppe, eine Alkoxygruppe oder ein
Halogenatom aufweisen.
Die in der vorliegenden Erfindung einsetzbaren Benzolderivate,
die mindestens eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe haben
und fähig sind, einen Naphthalinring zu bilden, können jene
sein, die eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit nicht
weniger als 4, vorzugsweise 4 bis 8, noch bevorzugter 4 bis 6
Kohlenstoffatome aufweisen, oder eines mit zwei oder mehr
aliphatischen Kohlenwasserstoffgruppen sein, vorausgesetzt,
daß die zwei aliphatischen Kohlenwasserstoffgruppen an den
zwei benachbarten Positionen des Benzolrings nicht weniger als
4, vorzugsweise 4 bis 8, noch bevorzugter 4 bis 6, der
Gesamtkohlenstoffanzahl in den längsten linearen
Kettenabschnitten aufweisen.
Wenn die aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe zu lang ist,
neigt sie dazu, vom Benzolring abgespalten zu werden, was zu
einer Verminderung der Ausbeute an gewünschtem Naphthalin oder
Derivat führt. Daher ist die Anzahl der Kohlenstoffatome in
der aliphatischen Kohlenwasserstoffgruppe vorzugsweise nicht
mehr als 8, noch bevorzugter nicht mehr als 6.
In der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, ein
Benzolderivat der folgenden Formel (I) zu verwenden:
worin jedes R unabhängig eine substituierte oder nicht
substituierte aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe darstellt;
die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome in dem längsten linearen
Kettenabschnitt mindestens eines R oder die Gesamtzahl der
Kohlenstoffatome in den längsten geradkettigen Abschnitten von
zwei R in den benachbarten Positionen des Benzolrings nicht
weniger als 4 ist; der Substituent von R eine Carboxylgruppe,
eine Formylgruppe, eine Acylgruppe, eine Hydroxylgruppe, eine
Alkoxygruppe oder ein Halogenatom ist; und n eine ganze Zahl
von 1 bis 3 ist.
Jedes R ist unabhängig vorzugsweise eine Alkyl-, Alkenyl- oder
Alkadienylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, noch
bevorzugter eine Alkyl-, Alkenyl- oder Alkadienylgruppe mit 1
bis 6 Kohlenstoffatomen, vorausgesetzt, daß die Gesamtzahl der
Kohlenstoffatome in dem längsten linearen Kettenabschnitt
mindestens eines R oder die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome in
den längsten geradkettigen Abschnitten von zwei R in den
benachbarten Positionen am Benzolring nicht weniger als 4 ist.
Beispiele für R umfassen geradkettige aliphatische
Kohlenwasserstoffgruppen wie die Methylgruppe, Ethylgruppe,
Vinylgruppe, Propylgruppe, Propenylgruppe, Allylgruppe, n-
Butylgruppe, 1-Butenylgruppe, 2-Butenylgruppe, 3-
Butenylgruppe, 1,3-Butadienylgruppe, n-Pentylgruppe, 1-
Pentenylgruppe, 2-Pentenylgruppe, 3-Pentenylgruppe, 1,3-
Pentadienylgruppe, n-Hexylgruppe, 1-Hexenylgruppe, 2-
Hexenylgruppe, 3-Hexenylgruppe, 1,3-Hexadienylgruppe.
Der Substituent ist vorzugsweise eine Carboxylgruppe, eine
Formylgruppe, eine Acylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
eine Hydroxylgruppe, eine Alkoxygruppe mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen oder ein Halogenatom.
Beispiele für die substituierte aliphatische
Kohlenwasserstoffgruppe umfassen verzweigte aliphatische
Kohlenwasserstoffgruppen, die als Seitenketten der genannten
geradkettigen aliphatischen Kohlenwasserstoffgruppen die
gesättigten oder ungesättigten aliphatischen
Kohlenwasserstoffgruppen wie zum Beispiel Methyl, Ethyl,
Methylen, Ethyliden, Vinyl, usw. aufweisen, wobei die
Gesamtkohlenstoffzahl der verzweigten aliphatischen
Kohlenwasserstoffgruppe 6 nicht überschreitet.
Vorzugsweise ist R eine nicht-substituierte aliphatische
Kohlenwasserstoffgruppe.
Die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome in den längsten
geradkettigen Abschnitten von R ist vorzugsweise 4 bis 8, noch
bevorzugter 4 bis 6.
n ist vorzugsweise 1 oder 2.
Unter den genannten aliphatischen Kohlenwasserstoffgruppen ist
eine bevorzugt, in welcher das Kohlenstoffatom, das mit der
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung, welche bei der Ringbildung
neu gebildet wird, assoziiert ist, durch eine π-
Elektronenbindung an ein benachbartes Kohlenstoffatom gebunden
ist, da die Gruppe die Bildung eines Naphthalinrings
erleichtert. Beispiele für solche Gruppen schließen die 3-
Butenylgruppe, 1,3-Butadienylgruppe, 3-Pentenylgruppe, 1,3-
Pentadienylgruppe, 3-Hexenylgruppe und die 1,3-
Hexadienylgruppe ein.
Die aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe wird geeigneterweise
in Anpassung an das gewünschte Naphthalin oder das
entsprechende Derivat ausgewählt. Im Fall der Herstellung von
industriell einsetzbarem Dimethylnaphthalin ist es
beispielsweise empfehlenswert, ein Benzolderivat auszuwählen,
in welchem n gleich 2 ist, ein R eine Dimethylgruppe ist und
ein benachbartes R die 3-Pentenylgruppe ist.
Die Cyclodehydrierungsreaktion wird in der vorliegenden
Erfindung durchgeführt, indem beispielsweise das
Ausgangsmaterial in gasförmiger Form allein oder zusammen mit
einem Trägergas wie zum Beispiel Wasserstoff, Stickstoff,
Methan, Wasserdampf, Kohlendioxid, Helium, Argon oder
dergleichen in einen mit dem Katalysator beschickten
Reaktionsapparat eingebracht wird. Diese Reaktion wird in
einer Gasphase unter einem Druck von üblicherweise 0,1 bis 50
kg/cm2, vorzugsweise 1 bis 30 kg/cm2, bei einer Temperatur von
normalerweise 250 bis 750°C, vorzugsweise 300 bis 750°C,
durchgeführt.
Gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung ist es möglich,
das Naphthalin oder Naphthalinderivat, das die entsprechende
Struktur aufweist, aus dem Benzolderivat, das mindestens eine
aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe hat, mit einem höheren
Umwandlungsverhältnis und einer höheren Selektivität als bei
Verwendung herkömmlicher Katalysatoren herzustellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere zur
industriellen Massenproduktion eines gewünschten Naphthalins
oder Naphthalinderivats vorteilhaft, da die Ausbeute in der
einstufigen Reaktion gemäß dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung mehr als etwa 15% höher ist als jene bei Verwendung
herkömmlicher Katalysatoren, was aus den unten beschriebenen
Beispielen und Vergleichsbeispielen ersichtlich ist.
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand von Beispielen
genauer beschrieben, wobei die Beispiele allerdings nur zur
Erläuterung der Erfindung bestimmt sind und nicht als den
Schutzumfang der Erfindung begrenzend auszulegen sind.
Eine wäßrige Lösung, die aus 325 g Chromnitrat-Nonahydrat, 50
g Polyvinylalkohol und 940 g Wasser bestand, wurde zu 2340 g
Zirkoniumoxyhydroxid gegeben, das Gemisch wurde geknetet und
zu Schnüren mit einem Durchmesser von 3 mm extrudiert, das
Formteil wurde getrocknet und bei 700°C kalziniert, um einen
Katalysator herzustellen. Der so erhaltene Katalysator
enthielt 3 Gew.-% Chrom [berechnet als Chromoxid (Cr2O3)],
bezogen auf Zirkoniumdioxid, und hatte eine spezifische
Oberfläche nach BET von 70 m2/g. Der Katalysator wurde zur
Verwendung in der Reaktion in einer Reibschale gemahlen und
auf 10-20 Mesh (JIS) gesiebt.
Ein Reaktionsgefäß aus Pyrexglas, das einen äußeren
Durchmesser von 20 mm hatte, wurde mit 19 g des in
Referenzbeispiel 1 hergestellten Katalysators beschickt,
worauf anschließend Glasperlen (3 mm Durchmesser) darauf
gepackt wurden.
Dann wurde n-Butylbenzol (ein Reagens, hergestellt von Tokyo
Kasei K.K., Reinheit: 99,5%) durch einen Mikroaufgeber
aufgebracht. Es wurde in einem Stickstoffstrom vergast und in
die Katalysatorschicht, die auf 550°C gehalten wurde,
eingeleitet, und zwar mit einer Flüssigkeits-Stunden-
Raumgeschwindigkeit (LHSV) von 0,045, um eine
Cyclodehydrierung in einer Gasphase für 4 Stunden
durchzuführen. Das Umwandlungsverhältnis von n-Butylbenzol
betrug 97,8% und die Ausbeute an Naphthalin betrug 97,0%.
Es wurde eine Cyclodehydrierung in der gleichen Weise wie in
Beispiel 1 durchgeführt, außer daß n-Amylbenzol (ein Reagens,
das durch Tokyo Kasai K.K. hergestellt wird, Reinheit: 98,9%)
anstelle von n-Butylbenzol verwendet wude, und daß es in einem
Stickstoffstrom vergast wurde und bei einer LHSV von 0,085 in
die bei 550°C gehaltene Katalysatorschicht eingeleitet wurde.
Das Umwandlungsverhältnis von n-Amylbenzol war 95,5%. 1-
Methylnaphthalin wurde mit einer Selektivität von 72,1%
erhalten, während Naphthalin mit einer Selektivität von 11,4%
erhalten wurde.
Es wurde eine Cyclodehydrierung in der gleichen Weise wie in
Beispiel 1 durchgeführt, außer daß 5-o-Tolylpenten-2
(Reinheit: 99,8%) anstelle von n-Butylbenzol verwendet wurde,
und daß es in einem Stickstoffstrom vergast wurde und bei
einer LHSV von 0,045 in die bei 500°C gehaltene
Katalysatorschicht eingeleitet wurde. Das
Umwandlungsverhältnis von 5-o-Tolylpenten-2 betrug 99,4%.
Dimethylnaphthaline (isomeres Gemisch), Ethylnaphthalin,
Methylnaphthalin und Naphthalin wurden in den Selektivitäten
16,0%, 8,2%, 4,1% bzw. 2,1% erhalten. Die Gesamtmenge der
genannten Verbindungen, die einen Naphthalinring aufweisen,
betrug 30,4 Mol-%.
Es wurde ein Zirkoniumdioxid-Katalysator (ZrO2: 100%) in der
gleichen Weise wie in Referenzbeispiel 1 hergestellt, außer
daß keine Chromnitrat-Lösung verwendet wurde.
Es wurde eine Cyclodehydrierung von n-Butylbenzol in der
gleichen Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, außer daß der
im Referenzbeispiel 2 hergestellte Zirkoniumdioxid-Katalysator
anstelle des in Referenzbeispiel 1 hergestellten Katalysators
verwendet wurde. Das Umwandlungsverhältnis von n-Butylbenzol
betrug 96,6% und die Selektivität für Naphthalin war 84,3%.
Es wurde eine Cyclodehydrierung von n-Amylbenzol in der
gleichen Weise wie in Beispiel 2 durchgeführt, außer daß der
im Referenzbeispiel 2 hergestellte Zirkoniumdioxid-Katalysator
anstelle des im Referenzbeispiel 1 hergestellten Katalysators
verwendet wurde. Das Umwandlungsverhältnis von n-Amylbenzol
war 64,1% und die Selektivität für 1-Methylnaphthalin war
60,2%.
Es wurde eine Cyclodehydrierung von n-Butylbenzol in der
gleichen Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, außer daß ein
Platin-Katalysator, der auf Aluminiumoxid aufgetragen war (Pt:
1%, 1/8 Inch-Granulat, hergestellt durch Nihon Engelhard)
anstelle des Katalysators, der im Referenzbeispiel 1
hergestellt wurde, verwendet wurde. Das Umwandlungsverhältnis
von n-Butylbenzol war 48,2% und die Selektivität für
Naphthalin war 47,2%. Der Katalysator war schnell
desaktiviert und das Umwandlungsverhältnis fiel innerhalb von
4 Stunden nach Beginn der Reaktion auf 7%.
Aluminiumoxid wurde in eine wäßrige Chromnitrat-Lösung
eingetaucht, dann getrocknet und bei 700°C in einer
Stickstoffatmosphäre 3 Stunden kalziniert, um einen
Katalysator herzustellen.
Es wurde eine Cyclodehydrierung von n-Butylbenzol in der
gleichen Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, außer daß der
oben genannte Katalysator anstelle des im Referenzbeispiel 1
hergestellten Katalysators verwendet wurde. Das
Umwandlungsverhältnis von n-Butylbenzol war 60,5% und die
Selektivität für Naphthalin betrug 19,2%.
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung von Naphthalin oder eines
Derivats desselben, welches das Unterwerfen eines
Benzolderivats, das mindestens eine substituierte oder
nicht-substituierte aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
hat und fähig ist, einen Naphthalinring zu bilden, einer
Cyclodehydrierung in Gegenwart eines Zirkoniumdioxid-
Katalysators, der Chrom in oxidiertem Zustand enthält,
umfaßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Zirkoniumdioxid-
Katalysator einer ist, der Chromoxid enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei eine Menge Chrom in
oxidiertem Zustand 0,5 bis 25 Gew.-% (berechnet als Cr2O3),
bezogen auf Zirkoniumdioxid, ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei eine BET-spezifische
Oberfläche des Zirkoniumdioxid-Katalysators 10 bis 200 m2/g
ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Zirkoniumdioxid-
Katalystor erhältlich ist, indem eine Zirkoniumverbindung
mit einer Chromverbindung vermischt wird, und das Gemisch
kalziniert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Benzolderivat, das
mindestens eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe hat
und das fähig ist, einen Naphthalinring zu bilden, eine
Verbindung ist, die durch die folgende Formel (I)
dargestellt wird:
worin jedes R unabhängig eine substituierte oder nicht
substituierte aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
darstellt; die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome im längsten
linearen Kettenabschnitt mindestens eines R oder die
Gesamtzahl der Kohlenstoffatome in den längsten geraden
Kettenabschnitten von zwei R an den benachbarten
Positionen des Benzolrings nicht weniger als 4 ist; der
Substituent von R eine Carboxylgruppe, eine Formylgruppe,
eine Acylgruppe, eine Hydroxylgruppe, eine Alkoxygruppe
oder ein Halogenatom ist; und n eine ganze Zahl von 1 bis 3
ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei R eine Alkylgruppe, eine
Alkenylgruppe oder eine Alkadienylgruppe ist und 1 bis 8
Kohlenstoffatome aufweist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei R1 bis 6
Kohlenstoffatome hat.
9. Verfahren nach Anspruch 6, wobei mindestens ein R eine
3-Butenylgruppe, 1,3-Budadienylgruppe, 3-Pentenylgruppe,
1,3-Pentadienylgruppe, 3-Hexenylgruppe oder
1,3-Hexadienylgruppe ist.
10. Verfahren nach Anspruch 6, wobei n gleich 1 oder 2 ist.
11. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die aliphatische
Kohlenwasserstoffgruppe nicht-substituiert ist.
12. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die Gesamtzahl der
Kohlenstoffatome im längsten geraden Kettenabschnitt von
R oder in den längsten geraden Kettenabschnitten von R4
bis 6 ist.
13. Verfahren nach Anspruch 6, wobei n gleich 2 ist, ein R
eine Methylgruppe ist, ein benachbartes R eine
3-Pentylgruppe ist und das Naphathalinderivat
Dimethylnaphthalin ist.
14. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Cyclodehydrierung in
einer Gasphase durchgeführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Cyclodehydrierung
unter einem Druck von 0,1 bis 50 kg/cm2 durchgeführt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Cyclodehydrierung bei
einer Temperatur von 250 bis 700°C durchgeführt wird.
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