DE4308778A1 - Schiffsantrieb mit konterrotierenden koaxialen Propellerwellen - Google Patents
Schiffsantrieb mit konterrotierenden koaxialen PropellerwellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schiffsantrieb mit konterrotieren
den koaxialen Propellerwellen gemäß dem Oberbegriff von An
spruch 1.
Ein solcher Schiffsantrieb ist aus der EP 0221536 B1 bekannt.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine hydrostatische Lage
rung zwischen den beiden Schiffs-Propellerwellen. Durch die Ge
genläufigkeit der Propellerwellen baut sich kein hydrodynami
scher oder hydrostatischer Lager-Öldruck auf. Dadurch ist man
gezwungen, um den gesamten Wellenumfang Öl zur Schmierung zuzu
führen. Da die innere Welle durch ihr Eigengewicht nach unten
drückt, muß der Lagerdruck in der unteren Wellenhälfte norma
lerweise größer sein als in der oberen Wellenhälfte. Die für
optimale Betriebseigenschaften erforderliche unterschiedliche
Lagerdruckverteilung um den Wellenumfang kann durch unter
schiedliche Ölmengenzufuhr oder durch die Erzeugung von unter
schiedlichen Öldrücken um den Wellenumfang herum erreicht wer
den. Rücklauföl und Leckageöl sollte verlustfrei zurückgewonnen
werden.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, die beiden
konterrotierenden, koaxial zueinander angeordneten Schiffs-Pro
pellerwellen auf einfache Weise so gegeneinander zu lagern, daß
sie mit wenig Reibungsverlusten koaxial gehalten werden und
eine lange Leberisdauer haben. In besonderer Ausführungsform
soll der Lagerdruck um den Wellenumfang herum unterschiedlichen
Betriebssituationen auf einfache Weise angepaßt werden können,
ohne daß eine Demontage oder ein Teileaustausch erforderlich
ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die kennzeichnen
den Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen ent
halten.
Die Erfindung wird im folgenden in bezug auf die Zeichnungen
anhand von bevorzugten Ausführungsformen als Beispiele be
schrieben. In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 einen abgebrochenen Axialschnitt durch einen Schiffs
antrieb mit zwei konterrotierenden koaxialen Propel
lerwellen und mit einem hydrostatischen Lager zwi
schen diesen Wellen,
Fig. 2 eine Einzelheit II von Fig. 1,
Fig. 3 einen Axialschnitt eines auf der rechten Seite von Fig. 1
nicht mehr dargestellten Abschnittes der
hohlen Außenwelle der beiden Propellerwellen mit
einer Ölübertragungseinrichtung zur Übertragung von
Lageröl von einem stationären Außenring zu einem ro
tierenden Innenring,
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine Innenumfangsnut des Außen
ringes von Fig. 3 längs der Ebene IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform der Nut in Form eines
Ringsegments,
Fig. 6 eine nochmals weitere Ausführungsform der Nut in Form
von aufeinander folgenden, strömungmäßig voneinander
getrennten Nutsegmenten, um auf der unteren Wellen
hälfte und der oberen Wellenhälfte wahlweise unter
schiedliche oder gleiche Ölmengen und/oder Öldrücke
einzustellen.
Der in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellte Schiffsantrieb ent
hält eine hohle Außenwelle 7, eine sich koaxial durch sie hin
durch erstreckende Innenwelle 20 und ein hydrostatisches Lager
22 in einem Ringraum 24 zwischen diesen beiden Wellen 7 und 20
zu deren gegenseitigen konzentrischen Lagerung. Die Außenwelle
7 trägt an ihrem hinteren Ende einen Schiffspropeller 26. Die
Innenwelle 20 trägt an ihrem hinteren Ende einen Schiffspropel
ler 28. Die Außenwelle 7 mit dem Propeller 26 rotiert in der
einen Drehrichtung 30. Die Innenwelle 20 mit ihrem Propeller 28
dreht in der entgegengesetzten Drehrichtung 32. Das Lager 22
besteht im wesentlichen aus einem Ring, welcher mit der Außen
welle 7 drehfest verbunden ist und eine zur Innenwelle 20 of
fene, von ihr abgedeckte Öltasche 4 aufweist. Die Öltasche 4
kann sich um einen Teil der Innenwelle 20 oder um die gesamte
Innenwelle 20 erstrecken oder in mehrere Ringsegmente aufge
teilt sein, die gemeinsam oder einzeln mit Öl versorgt werden.
Das Lager 22 dreht sich mit der Außenwelle 7 in der genannten
einen Drehrichtung 30, und die Innenwelle 20 dreht sich entge
gengesetzt zum Lager 22 in der entgegengesetzten Drehrichtung
32. Das Öl der Öltasche 4 soll die Innenwelle 20 so stützen,
daß unter Berücksichtigung ihres Eigengewichtes beide Wellen 7
und 20 stets konzentrisch zueinander liegen, oder durch Steue
rung des Öldruckes in den Öltaschen 4 eine gewünschte Fluch
tungsabweichung voneinander haben. Diese Steuerung kann in Ab
hängigkeit vom Betriebszustand des Schiffsantriebes, beispiels
weise Stillstand, Dauerbetrieb, Langsambetrieb oder Schnellbe
trieb erfolgen.
Eine Ölzuführungsanordnung 1 enthält eine oder mehrere Öllei
tungen 34 (Rohre, Schläuche oder Kanäle) im Ringraum 24 zur
achsparallelen Ölzufuhr zu dem Lager 22. Durch das Lager 22 er
strecken sich achsparallele Bohrungen 2, an welche die Öllei
tungen 34 angeschlossen sind, zu radialen Querbohrungen 3, wel
che zu der Öltasche 4 führen. Wenn mehrere Öltaschen 4 vorhan
den sind, kann in jede dieser Öltaschen eine oder mehrere Quer
bohrungen 3 führen. In den Querbohrungen 3 kann sich eine Dros
sel 5 zur Drosselung des in die Öltasche 4 strömenden Öles be
finden.
Durch das Lager 2 erstrecken sich eine oder mehrere Ölrückfüh
rungsleitungen 6, welches Rohre oder Kanäle oder Bohrungen sein
können. Sie leiten Leckage-Öl von der von der Ölzuführungsan
ordnung 1 abgewandten Seite 38 des Lagers zurück auf die der
Ölzuführungsanordnung 1 zugewandten Seite 40 des Lagers 22. Das
Leckage-Öl kann durch eine oder mehrere radiale Bohrungen in
der Außenwelle 7 abgeleitet werden.
Fig. 3 zeigt eine Fortsetzung der beiden Wellen 7 und 20 auf
der rechten Seite von Fig. 1. Zur Ölübertragung von einem sta
tionären Ölversorgungssystem 42 zu der Ölzuführungsanordnung 1
ist auf der Außenwelle 7 ein stationärer Außenring 8 angeord
net. Der Außenring 8 ist mit einer oder mit mehreren radialen
Anschlußbohrungen 11 versehen, welche an ihrem radial äuße
ren Ende an das stationäre Ölversorgungssystem angeschlossen
sind und mit ihrem radial inneren Ende mit Nuten 12 in Strö
mungsverbindung sind, welche sich entweder entsprechend Fig. 4
um 360° vollständig um den Innenumfang des Außenringes 8 er
strecken können, oder entsprechend Fig. 4 sich nur um ein Um
fangssegment am Innenumfang des Außenringes 8 erstrecken kön
nen, oder entsprechend Fig. 6 um den Innenumfang des Ringes 8
herum in Segmente unterbrochen sein können, wobei jedes Seg
ment von der gleichen oder verschiedenen Radialbohrungen 11 des
Außenringes 8 mit Öl versorgt werden kann. Jede ringförmige
oder ringsegmentförmige Nut 12 kann über eine der Ölleitungen
34 an eine andere der Lagerachsen 4 strömungsmäßig angeschlos
sen sein. Dadurch kann Öl mit unterschiedlichen Drücken gezielt
verschiedenen Öltaschen 4 zugeleitet werden. Dadurch kann den
während des Betriebes auftretenden Lastveränderungen und
Lastrichtungsänderungen mit minimalem Ölbedarf Rechnung getra
gen werden.
Der Außenring 8 ist durch Dichtungen 9 gegenüber der Außenwelle
7 abgedichtet. An beiden Stirnseiten des Außenringes 8 befindet
sich eine Leckageöl-Abführeinrichtung 10. Die in Umfangsrich
tung verlaufenden Nuten 12 leiten das Öl von den Radialbohrun
gen 11 zu weiteren Radialbohrungen 13, die in einem im Außen
ring 8 konzentrisch angeordneten Innenring 44 gebildet sind und
an welche je eine oder mehrere der achsparallelen Ölleitungen
34 der Ölzuführungsanordnung 1 angeschlossen sind.
Jede achsparallele Ölleitung 34 der Ölzuführungsanordnung 1 ist
mit mindestens einer der Radialbohrungen 13 des Innenringes 44
verbunden, die in die Nuten 12 münden. Damit ist sicherge
stellt, daß die Ölleitungen 34 ständig mit Öl gefüllt bleiben,
auch wenn im Falle der Ausführungsformen nach Fig. 5 oder
Fig. 6 die betreffende Radialbohrung 13 des Ringes 44 über
einen geschlossenen Innenumfangs-Flächenbereich 46 des
Außenringes 8 in Umfangsrichtung zwischen seinen
ringsegmentartigen Nuten 12 vorbeiläuft.
Durch verschiedene öldrücke und/oder Ölmengen des Lagers um
den Umfang der Wellen 7 und 2, z. B. unten, oben und/oder
seitlich andere Öldrücke und/oder andere ölmengen als auf
diametral gegenüberliegenden Stellen der Wellen, können in
jeder beliebigen Radialrichtung Drücke der Wellen
kompensiert werden.
Claims (9)
1. Schiffsantrieb mit konterrotierenden koaxialen Propeller
wellen und mit mindestens einem hydrostatischen Lager
zwischen der einen, hohlen Außenwelle und der anderen,
sich axial durch diese Außenwelle erstreckenden Innen
welle, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager (22) mit der
einen Welle (7) drehfest verbunden ist und mindestens eine
zur anderen Welle (20) hin offene und von ihr abgedeckte
Öltasche (4) aufweist, und daß die Ölzufuhr zum Lager über
einen stationären Außenring (8), sich achsparallel durch
den Ringraum (24) zwischen den beiden Wellen (7, 20) er
streckende Leitungen (34), und über Kanäle (13) erfolgt,
welch letztere den Außenring (8) strömungsmäßig mit den
Leitungen (34) verbinden.
2. Schiffsantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im Lager (22) in die Öltaschen (4) führende radiale
Bohrungen (3) und achsparallele Bohrungen (2) gebildet
sind, welch letztere die radialen Bohrungen mit den
achsparallelen Leitungen (34) strömungsmäßig verbinden.
3. Schiffsantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Außenring (8) auf seiner Innenumfangsflä
che eine Vielzahl von Nuten (12) gebildet ist, welche sich
in Umfangsrichtung erstrecken, daß im Außenring (8) ra
diale Anschlußbohrungen (11) für die Ölzufuhr von außen zu
den Umfangsnuten (12) gebildet sind, daß durch die Außen
welle (7) Bohrungen (13) hindurchführen, welche in die Um
fangsnuten (12) des Außenringes (8) münden, und daß diese
Bohrungen (13), welche durch die Außenwelle (7) hindurch
führen, mit den achsparallelen Leitungen (34) strömungsmä
ßig verbunden oder verbindbar sind.
4. Schiffsantrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß je eine der Leitungen (34) an mehrere der Bohrungen (13)
angeschlossen ist, welche durch die Außenwelle (7)
hindurch zu den Umfangsnuten (12) führen.
5. Schiffsantrieb nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umfangsnuten sich um den gesamten Innen
umfang des Außenringes (8) erstrecken.
6. Schiffsantrieb nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich die Umfangsnuten (12) jeweils nur über
ein Segment des Innenumfanges erstrecken.
7. Schiffsantrieb nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere der Umfangsnuten (12) neben
einander angeordnet sind und an verschiedene der Leitungen (34)
zu dem Lager (22) angeschlossen sind.
8. Schiffsantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Öldruck des Lagers 22 um den
Wellenumfang herum verschieden ist.
9. Schiffsantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß im Lager (22) mindestens ein achspar
alleler Kanal (6) zur Rückführung von Leckageöl von der
einen Lagerseite (38) zur anderen Lagerseite (40) gebildet
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4308778A DE4308778A1 (de) | 1993-03-19 | 1993-03-19 | Schiffsantrieb mit konterrotierenden koaxialen Propellerwellen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4308778A DE4308778A1 (de) | 1993-03-19 | 1993-03-19 | Schiffsantrieb mit konterrotierenden koaxialen Propellerwellen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4308778A1 true DE4308778A1 (de) | 1994-09-22 |
Family
ID=6483209
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4308778A Withdrawn DE4308778A1 (de) | 1993-03-19 | 1993-03-19 | Schiffsantrieb mit konterrotierenden koaxialen Propellerwellen |
Country Status (1)
Country | Link |
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