DE4308493A1 - Modell zum Üben der cardiopulmonaren Wiederbelebung (CPR) eines Menschen, insbesondere eines Babys - Google Patents
Modell zum Üben der cardiopulmonaren Wiederbelebung (CPR) eines Menschen, insbesondere eines BabysInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Modell zum Üben der
cardiopulmonaren Wiederbelebung (CPR) eines Menschen,
insbesondere eines Babys mit den Merkmalen gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Seit langem ist es bekannt, die CPR anhand von Übungsmodellen
zu erlernen und zu üben, um auch Laien in einem Notfall die
Möglichkeit zu eröffnen, schnellstens Wiederbelebungs
versuche, wie Beatmung und Herzmassage, in die Wege zu
leiten. Die CPR kann umso leichter und einprägsamer erlernt
und geübt werden, wenn das dafür zur Verfügung stehende
Modell in seinem Aussehen und insbesondere in seinem
Verhalten bezüglich der Herzmassage und der künstlichen
Beatmung, aber auch bezüglich der hierzu vorbereitenden
Handlungen, dem Aussehen bzw. Verhalten des menschlichen
Körpers angenähert ist. Dazu gehört auch, daß Übungsmodelle
auch auf Altersgruppen möglicher Patienten abgestellt oder
abgestimmt sind, weil die Durchführung der CPR beispielsweise
bei einem erwachsenen Menschen sich bezüglich der Intensität
und der anzuwendenden Kraft nicht unerheblich von derjenigen
an einem Baby unterscheidet. Aus diesem Grund sind bereits
Übungsmodelle bekannt, die jeweils Erwachsene, Kinder und
Kleinkinder bzw. Babys repräsentieren und auf die
Besonderheiten dieser Altersgruppen abgestimmt sind.
Da die Berücksichtigung der vorstehend aufgezeigten
Erfordernisse an einem Übungsmodell einen nicht
unbeträchtlichen Aufwand bedeutet, der einen entsprechenden
Preis zur Folge hat, ist es seit langem üblich, daß
Übungsmodelle von Krankenhäusern, Schulen, Selbsthilfe
gruppen, Erste Hilfe-Kursen usw. erworben werden und das
Erlernen und Üben der CPR daran durch Gruppen unter Über
wachung von Fachleuten erfolgt. Um eine Ansteckung von
Mitgliedern einer solchen Lerngruppe aufgrund des Erlernens
und Übens der CPR an einem gemeinsamen Übungsmodell zu
verhindern, müssen entsprechende Hygienemaßnahmen schon bei
der Konzeption des Übungsmodells getroffen sein. Zu diesen
Hygienemaßnahmen zählt beispielsweise die im Oberbegriff des
Patentanspruches 1 angegebene Vorkehrung, ein Ausatmungs-
Rückschlagventil in der Luftröhrennachbildung eines solchen
Übungsmodells anzuordnen, durch welches in die Lungennach
bildung des Modells eingeblasene Beatmungsluft an einem
Zurückströmen in der Luftröhrennachbildung zur Mundöffnung
gehindert wird. Das Rückschlagventil lenkt vielmehr die in
der Lungennachbildung enthaltene Luft in der Ausatmungsphase
über eine andere Öffnung ins Freie. Dadurch wird verhindert,
daß Bakterien oder Keime, die in dem Luftröhrensystem und der
Lungennachbildung enthalten sind, zu dem gerade Übenden
gefördert werden.
Eine Komplikation bei der Ausführung der CPR an einem
bewußtlosen Patienten ist häufig eine Obstruktion der
Luftwege. Diese Komplikation findet sich gerade bei
Kleinkindern oder Babys häufiger, da diese dazu neigen,
Fremdkörper zu verschlucken oder einzuatmen. Aus diesem Grund
sind auch bereits Übungsmodelle entwickelt worden, an denen
vor der Durchführung der eigentlichen CPR auch Maßnahmen
erlernt und geübt werden können, welche der Beseitigung einer
Obstruktion der Luftwege durch Fremdkörper dienen. Hierzu
wird ein beispielsweise bohnengroßer Fremdkörper an eine
bestimmte Stelle des Luftröhrensystems gebracht, wobei durch
richtig ausgeführte Maßnahmen, z. B. Pressen oder Klopfen auf
Brust und/oder Rücken des Übungsmodells, der Fremdkörper aus
der Mundöffnung wieder ausgestoßen werden kann. Hierfür
müssen jedoch gesonderte Einrichtungen vorgesehen sein, die
auf dieses Pressen oder Klopfen durch entsprechende
Druckwellen reagieren.
Da, wie erwähnt, gerade Obstruktionen der Luftwege häufig bei
Kleinkindern und Babys die Ursache für Bewußtlosigkeit sind,
besteht ein zunehmendes Interesse gerade seitens junger
Menschen mit Kleinkindern oder Babys daran, die CPR
einschließlich der Maßnahmen zu erlernen, die zur Beseitigung
solcher Obstruktionen erforderlich sind. Insgesamt steht aber
der relativ hohe Preis der Übungsmodelle, welche alle
einschlägigen Funktionskomponenten zur Berücksichtigung des
unterschiedlichen Verhaltens bei der CPR beinhalten, der an
sich wünschenswerten Verbreitung entgegen.
Aus diesem Grund ist es Hauptaufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Übungsmodell der besprochenen Art zu schaffen,
das ohne eine Vernachlässigung der gewünschten Vielfalt an zu
simulierenden Funktionen und Verhaltensweisen des
menschlichen Körpers bei der CPR mit erheblich geringerem
Aufwand und daher kostengünstiger herstellbar ist, so daß es
eine erheblich weitere Verbreitung als die bisherigen Modelle
bis hin zum Übungsmodell im privaten Haushalt finden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe prägt sich in mehreren Aspekten der
Erfindung aus, die in den Ansprüchen 1, 5 und 12
wiedergegeben sind.
Nach dem ersten Aspekt der Erfindung gemäß Anspruch 1 ist
vorgesehen, daß anstelle des bisher im Luftwegesystem des
Übungsmodells vorhandenen Ausatmungs-Rückschlagventils ein
schaltbares Rückschlagventil angeordnet ist. Für die Ausübung
der herkömmlichen CPR, bei der eine künstliche Beatmung und
eine Herzmassage erfolgen, ist das Ausatmungs-
Rückschlagventil in die Stellung geschaltet, bei der von der
Lungennachbildung zurückströmende Luft umgeleitet wird und an
einer beliebigen Stelle des Übungsmodells in Freie gelangt.
Auf diese Weise ist wie bisher gewährleistet, daß eine
Kontamination von in einer Gruppe Lernenden oder Übenden
durch zur Mundöffnung zurückströmende Beatmungsluft und von
dieser mitgeschleppte Keime vermieden wird. Für das Erlernen
und Üben derjenigen Maßnahmen jedoch, die zur Beseitigung
einer Obstruktion der Luftwege dienen, wird das Ausatmungs-
Rückschlagventil in die andere Schaltstellung verbracht. In
dieser erfolgt bewußt eine Rückführung der Beatmungsluft aus
der Lungennachbildung in das Luftwegesystem, während ein
Ausströmen der Beatmungsluft aus der ansonsten vorgesehenen
Stelle des Übungsmodells verhindert wird. Nunmehr können
wirklichkeitsnahe Maßnahmen, z. B. Pressen oder Klopfen auf
Brust oder Rücken an den richtigen Punkten durchgeführt
werden, die zu einer Kompression der im Luftröhrensystem
vorhandenen Luft führen und dadurch eine Druckwelle in der
Luftröhre bewirken. Durch diese Druckwelle wird, wenn die
Maßnahmen richtig ausgeführt sind, der in die Luftröhre
eingesetzte Fremdkörper aus der Mundöffnung ausgestoßen. Es
bedarf keiner zusätzlichen Funktionskomponenten in dem
Übungsmodell, um die Beseitigung einer Obstruktion der
Luftwege zu erlernen bzw. zu üben. Vielmehr dienen dieselben
Funktionselemente, die schon für die künstliche Beatmung
vorhanden sein müssen, nämlich die Lungennachbildung und die
Luftröhre, auch zur Beseitigung des die Obstruktion
bewirkenden Fremdkörpers. Durch Umschalten des Ausatmungs-
Rückschlagventils ist aber trotzdem dafür gesorgt, daß bei
der Ausübung der herkömmlichen CPR, nämlich künstlicher
Beatmung und Herzmassage, die notwendige Hygiene eingehalten
wird. Somit lassen sich an ein und demselben Übungsmodell
ohne Verletzung der entsprechenden Hygienevorschriften in
einfacher Weise alle für eine umfassende Ausführung der CPR
notwendigen Handlungen vornehmen, ohne daß hierdurch
zusätzliche Funktionselemente erforderlich sind.
Das erwähnte schaltbare Ausatmungs-Rückschlagventil läßt für
den Fachmann eine Vielzahl von denkbar unterschiedlichen
Ausführungsformen zu. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht
ein Membranventil vor, dessen Membran mittels eines Schwenk-
oder Drehelements in zwei verschiedene Schaltstellungen vor
einer Zuströmöffnung oder einer Ausströmöffnung des
Ventilgehäuses verbracht werden kann. Liegt die Membran vor
der Zuströmöffnung, so entspricht dies der Ausführung der
schon bekannten Ausatmungs-Rückschlagventile mit der
Wirkungsweise, daß durch die von der Mund- und/oder Nasen
öffnung her eingeblasene Beatmungsluft die Membran von der
Zuströmöffnung weg gedrückt wird und sich über die
Ausströmöffnung legt und diese abdichtet. Die Beatmungsluft
gelangt somit direkt in die Lungennachbildung. Liegt dagegen
die Membran in der anderen Schaltstellung vor der
Ausströmöffnung, so ist die Zuströmöffnung frei und im
Luftröhrensystem und in der Lungennachbildung enthaltene Luft
kann bei einer entsprechenden Druckerhöhung durch die
Zuströmöffnung zurück zur Mundöffnung gelangen.
Die Ausströmöffnung kann, zweckmäßigerweise an der Außenseite
des Ventilgehäuses, durch ein Filter bedeckt sein, welches in
der austretenden Luft enthaltene Feuchtigkeit zumindest
teilweise zurückhält und sammelt. Auf diese Weise wird
vermieden, daß im Laufe der Zeit mit der Beatmungsluft
ausgebrachte Feuchtigkeit sich in oder an dem Übungsmodell
niederschlägt und zu einer lästigen, unhygienischen Verun
reinigung führt. Das Ventilgehäuse sollte soweit zugänglich
sein, daß nicht nur der erwähnte Schaltvorgang durchgeführt
werden kann, sondern auch eine Auswechslung des Filters
möglich ist.
Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung gemäß Anspruch 5 ist
an der Kopfnachbildung eine Halterung befestigt, auf der alle
für die Simulation der eingangs beschriebenen
Verhaltensweisen notwendigen Funktionselemente, wie
Federeinrichtung für den Brustkorbwiderstand, Lungen
nachbildung und zugehöriges Luftröhrensystem usw., montiert
sind. Die hierdurch geschaffene Funktionseinheit enthält
somit alle wesentlichen Teile, die für das Erlernen und Üben
der CPR erforderlich sind, und kann bei der ursprünglichen
Montage oder nach einer beispielsweise zum Zweck der
Reinigung oder eines Austausches vorgenommenen Demontage in
eine Öffnung des einen menschlichen Körper nachbildenden
Übungsmodells oder eines Torsos eingesetzt und befestigt
werden. Die Übernahme der Funktionen durch diese
Funktionseinheit allein ermöglicht es, den restlichen Teil
des Übungsmodells, nämlich den erwähnten Körper oder Torso
einerseits zwar wirklichkeitsgetreu, andererseits jedoch
unter sehr geringen Kosten herzustellen. Bei entsprechender
Ausbildung des Befestigungsmechanismus an unterschiedlich
ausgebildeten Körpern oder Torsos ist es so auch möglich, ein
und dieselbe Funktionseinheit für verschieden ausgebildete
Körpernachbildungen einzusetzen.
Für die hier bevorzugte Ausführungsform eines Baby-
Übungsmodells kommt als Körper, mit welchem die
Funktionseinheit zusammenwirken soll, vor allem ein
gewöhnlicher Puppenkörper in Frage, wie er auch für
Spielpuppen Verwendung findet. Voraussetzung ist allerdings,
daß der Brustkorb des Puppenkörpers hinreichend weich nach
giebig ist, um die Wirkungsweise der Funktionseinheit nicht
zu beeinträchtigen. Bevorzugt sind solche Puppenkörper, deren
Leib aus einem weich nachgiebigen Material, z. B. einem
Gewebe besteht, wobei die Arme und Beine aus weichem
Kunststoffmaterial gefertigt sein können.
Der vorstehend beschriebene Gedanke der Zusammenfassung aller
für die Funktionen notwendigen Funktionselemente mit dem Kopf
zu einer Funktionseinheit führt in Verbindung mit dem zuvor
geschilderten umschaltbaren Ausatmungs-Rückschlagventil zu
einer weiteren erheblichen Herabsetzung der Gestehungskosten
des Übungsmodells, ist jedoch nicht zwingend mit der
gleichzeitigen Verwirklichung dieses Ventils an einem
Übungsmodell verknüpft. Vielmehr wird hierfür gesonderter
Schutz beansprucht.
Nach einem dritten Aspekt der Erfindung gemäß Anspruch 12,
für den ebenfalls ein von den beiden vorhergehenden Aspekten
unabhängiger Schutz beansprucht wird, ist vorgesehen, daß die
Federeinrichtung für die Simulation des Brustkorbwiderstandes
bei der Herzkompression ein verformbarer Hohlkörper ist, der
ein kompressibles Federelement enthält oder selbst
federelastisch kompressibel ist. Darüber hinaus ist der
Innenraum des im übrigen luftdichten Hohlkörpers mit der
Luftröhrennachbildung verbunden und stellt zugleich die
Lungennachbildung dar. Es versteht sich, daß hierzu der
Hohlkörper hinreichend verformbar ist, um die bei der
Beatmung notwendige Ausdehnung, die zu einem Anheben der
Brustvorderwand führt, auszuführen. Dadurch, daß die
Federeinrichtung zugleich die Funktion der Lungennachbildung
übernimmt, reduziert sich die Anzahl der für die Simulation
erforderlichen Funktionskomponenten.
Für die Ausbildung des Hohlkörpers so, daß dieser einerseits
die die Brustkorbkompression nachbildende Federfunktion
übernimmt, andererseits durch Beatmung als Lungennachbildung
ausdehnbar ist, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten. So ist
es denkbar, in einem Ballon als Federelement eine Druckfeder
anzuordnen, die im entlasteten Zustand gerade an der
Ballonwand anliegt, die wiederum in Kontakt mit der
Vorderwand des Brustkorbes steht. Das Federelement simuliert
in bekannter Weise den Widerstand des Brustkorbes bei dessen
Kompression, wobei der Ballon aufgrund seiner Nachgiebigkeit
selbst der Kompression keinen Widerstand entgegensetzt. Bei
der Beatmung hingegen kann sich der aus einem elastisch
dehnbaren Material bestehende Ballon über das Ende der
entlasteten Druckfeder hinaus ausdehnen, so daß sich die
Vorderwand des Brustkorbes wirklichkeitsgetreu hebt. Durch
Nachlassen des Beatmungsdruckes wird aufgrund der
Dehnungselastizität des Ballons die darin enthaltene Luft
wieder zur Luftröhrennachbildung hin ausgestoßen.
Vorzugsweise findet als Federeinrichtung jedoch ein -
abgesehen von der Verbindung mit der Luftröhrennachbildung -
luftdichter Faltenbalg aus elastisch biegsamem
Kunststoffmaterial Anwendung. In der Wand des Faltenbalges
kann ggf. eine metallische Schraubenfeder, die den gleichen
Durchmesser wie der Faltenbalg hat, unmittelbar eingebettet
sein, um die Elastizität des Faltenbalges zu unterstützen.
Die Verwendung von Faltenbalgen aus Kunststoff als
Federeinrichtung zur Simulation des Brustkorbwiderstandes ist
einschlägig bereits bekannt. Hierbei wird jedoch nur die
Federelastizität des biegeelastischen Kunststoffes, aus dem
der Faltenbalg besteht, ausgenützt. Bei der hier besprochenen
Ausführungsform ist der Faltenbalg jedoch so ausgelegt, daß
er einerseits aus einer bestimmten Neutralstellung, die der
unbelasteten Lage der vorderen Brustkorbwand entspricht,
gegen die sich in ihm aufbauende elastische Rückstellkraft
zusammengedrückt werden kann, andererseits durch in den
Innenraum des Faltenbalges eingeblasene Beatmungsluft sich
ausdehnen und die vordere Brustkorbwand dadurch anheben kann.
Da der Hohlkörper, z. B. der Faltenbalg, sich zur Erzielung
seiner Federfunktion bei der Ausführung der
Brustkorbkompression an der Rückwand des Brustkorbinnenraumes
zumindest indirekt abstützt, ergibt sich der weitere
wesentliche Vorteil, daß die durch ihn zugleich geschaffene
Lungennachbildung auf Druck oder Klopfen sowohl von der
Brustseite wie von der Rückenseite reagiert. Das heißt, durch
dieses Klopfen können in dem Luftröhrensystem diejenigen
Druckwellen erzeugt werden, welche zum Ausstoßen eines eine
Obstruktion der Luftröhre bewirkenden Fremdkörpers
erforderlich sind. Dies ist ein bedeutsamer Vorteil gegenüber
den bekannten Lungennachbildungen in Form eines
Folienbeutels, der wegen seiner flachen Gestalt nur von einer
Seite des Brustkorbes her beeinflußbar ist und deshalb
zusätzliche Maßnahmen erfordert, um auch von der anderen
Seite des Brustkorbes her Druckwellen zum Austreiben des
Fremdkörpers zu erzeugen.
In diesem Zusammenhang ist eine Anordnung des Hohlkörpers so,
daß dieser sich quer durch den Brustkorbinnenraum von dessen
Vorderwand zur Rückwand erstreckt und beide berührt, eine
mögliche Ausführungsform, die einer direkten Abstützung des
Hohlkörpers an der Rückwand entspricht. Sie läßt sich
erreichen, indem der Hohlkörper an einer Halterung,
vorzugsweise der vorstehend in Zusammenhang mit der
Funktionseinheit geschilderten Halterung, zwischen seinen
beiden Stirnenden befestigt ist, d. h. über die Halterung nach
vorne und hinten hinausragt. Ebenso eine direkte Abstützung
wird erreicht, wenn der Hohlkörper an einer mit der Rückwand
des Brustkorbinnenraumes in Kontakt stehenden
Halterungsplatte so befestigt ist, daß er mit seinem
rückwärtigen Stirnende diese durchsetzt und selbst mit der
Rückwand in Kontakt steht. Jedoch ist für die geschilderte
Funktion eine solche direkte Abstützung an der Rückwand nicht
erforderlich; vielmehr ist es auch möglich, den Hohlkörper an
der Vorderseite einer Halterung zu befestigen, die mit ihrer
Rückseite in engem mechanischem Kontakt mit der Rückwand
steht. In diesem Fall liegt eine indirekte Abstützung des
Hohlkörpers vor.
Bei Verwendung eines Faltenbalges ist der geschilderte Effekt
auch dann wirksam, wenn beispielsweise der Faltenbalg eine
Länge von nur etwa zwei Drittel der Quererstreckung durch den
Brustkorbinnenraum hindurch hat und das restliche Drittel
dieser Erstreckung von der mit der Rückwand in Kontakt
stehenden Halterung eingenommen wird. In jedem dieser Fälle
erfüllt der Hohlkörper, z. B. der Faltenbalg, eine dreifache
Funktion, nämlich die Simulation des Brustkorbwiderstandes
und dessen Rückstellkraft bei einer Kompression, die
Simulation der Lungenfunktion und die Erzeugung der
Druckwelle im Luftwegesystem, die zu einem Ausstoßen eines
darin festgehaltenen Fremdkörpers dient.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels anhand der beiliegenden Zeichnungen
sowie aus weiteren Unteransprüchen, welche die vorstehend
geschilderten Aspekte der Erfindung zusätzlich ausgestalten.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung eines Baby-Modells
nach der Erfindung;
Fig. 2 eine Darstellung des in Fig. 1 gezeigten Baby-
Modells mit aus dem Körper herausgenommener Funktionseinheit;
Fig. 3 einen schematischen Mittel-Längsschnitt durch das
Baby-Modell gemäß den Fig. 1 und 2;
Fig. 4 einen Schnitt durch eine mögliche Ausführungsform
des in dem Baby-Modell verwendeten schaltbaren Ausatmungs-
Rückschlagventils in vergrößertem Maßstab;
Fig. 5 eine schaubildliche Darstellung des Ausatmungs-
Rückschlagventils mit einer Sprengdarstellung der Befestigung
eines Feuchtigkeitsfilters und
Fig. 6 schematische Darstellung einer modifizierten
Ausführungsform der Federeinrichtung, die zugleich eine
Lungennachbildung darstellt.
Das in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Baby-Modell zum Erlernen und
Üben der CPR besteht im wesentlichen aus einem einem
menschlichen Baby sehr naturgetreu nachgebildeten
Puppenkörper 1 und einer nachfolgend näher beschriebenen
Funktionseinheit 2, die einen ebenfalls sehr wirklichkeitsnah
ausgeführten Kopf 3 umfaßt.
Der den eigentlichen Leib 10 bildende Teil des Puppenkörpers
1 besteht aus einem festen, widerstandsfähigen und
luftdurchlässigen Gewebe. Er bildet einen Bauchraum, der mit
einem beliebigen nachgiebigen Füllmaterial 11 (Fig. 3), z. B.
Schaumstoffmaterial, ausgefüllt ist, sowie einen Brustkorb-
Innenraum 12, der zur Aufnahme eines Teils der
Funktionseinheit 2 dient und, soweit er nicht durch diese
Funktionseinheit verbraucht wird, ebenfalls mit dem
Füllmaterial 11 ausgefüllt ist. Es versteht sich, daß das
Füllmaterial mit den Wandungen der Leibnachbildung 10 so fest
verbunden ist, daß ein Verrutschen nicht stattfindet, und
außerdem so von einer nicht gezeigten glatten Schutzschicht,
z. B. aus Kunststoffolie, eingehüllt ist, daß ein Verhängen
oder Verhaken der Funktionseinheit 2 mit dem Füllmaterial 11
nicht eintreten kann. Die Nachgiebigkeit des Füllmaterials 11
ist so gewählt, daß sie der natürlichen Nachgiebigkeit des
Bauches bzw. der Teile des Brustkorbes entspricht, die
außerhalb des Wirkbereiches der Funktionseinheit 2 liegen.
Die Leibnachbildung 10 weist Beinansätze 13 sowie Armansätze
14 auf, an denen aus einem weichplastischen und herkömmlicher
Weise für Spielpuppen verwendeten Kunststoffmaterial
bestehende Beine 15 bzw. Arme und Hände 16 in naturgetreuer
Ausformung befestigt sind. Am oberen Ende, im Halsbereich,
der Leibnachbildung 10 befindet sich eine Öffnung 17, die
ausreichend groß ist, um die Funktionseinheit 2 in den
Brustkorb-Innenraum 12 so weit einschieben zu können, daß nur
noch der Kopf 3 mit seinem Halsansatz sichtbar ist, d. h. die
weitgehend wirklichkeitsgetreue Nachbildung eines
menschlichen Babys gemäß Fig. 1 entsteht. Zu beiden Seiten
neben der Öffnung 17 sind an der Leibnachbildung 10 Be
festigungsbänder 18 fixiert, z. B. angenäht, an deren Enden
sich ein Teil einer Klettenverschluß-Paarung befindet. Nach
dem Einschieben der Funktionseinheit 2 in die Öffnung 17
können diese Befestigungsbänder 18 neben dem Halsansatz des
Kopfes 3 vorbei zur Rückseite der Leibnachbildung 10 geführt
und dort unter strammem Zug an dem entsprechenden anderen
(nicht gezeigten) Teil der Klettenverschluß-Paarung
festgelegt werden.
Der Kopf 3 besteht aus einem halbfesten Kunststoffmaterial
und trägt eine lösbar angeordnete Gesichtsmaske 30, die aus
weich-elastischem Kunststoff besteht. Die Gesichtsmaske 30
ist elastisch auf die Frontseite der Kopfnachbildung 3
aufziehbar und daran mittels in der Nähe des Halsansatzes
vorgesehener (nicht gezeigter) Haken oder sonstiger
Formschlußverbindungen gehalten. Die Kopfnachbildung 3 ist
hohl und die Gesichtsmaske 30 weist eine Mundöffnung 31 sowie
Nasenlöcher 32 auf. Die Mundöffnung 31 setzt sich in einen
schachtförmigen Ansatz fort, der einen Durchbruch 33 der
Frontseite der Kopfnachbildung 3 durchragt und mit einem
Anschlußelement 34 einer Luftröhrennachbildung 35 verbunden
werden kann.
Die Kopfnachbildung 3 weist einen Halsansatz 36 auf, an dem
sie in nicht näher gezeigter Weise um eine zur Zeichenebene
der Fig. 3 senkrechte Achse schwenkbar und um eine in der
Zeichenebene liegende Achse drehbar ist. Außerdem weist die
Kopfnachbildung 3 in ihrem Innenraum ein Klemmelement 37 auf,
beispielsweise in Form eines Ringes, das mit der
Kopfnachbildung 3′ fest verbunden ist und somit deren erwähnte
Schwenkbewegung mit ausführen kann. Durch das Klemmelement 37
hindurch verläuft die Luftröhrennachbildung 35. Wenn sich die
Kopfnachbildung 3 in der in Fig. 3 gezeigten Lage befindet,
wird durch das Klemmelement 37 die Luftröhrennachbildung 35
soweit abgeklemmt, daß eine Beatmung durch die Mundöffnung 31
nicht möglich ist. Erst wenn durch Verschwenken der
Kopfnachbildung 3 in eine Strecklage nach hinten, die auch
der natürlichen Beatmungslage eines Menschen bei der CPR
entspricht, das Klemmelement 37 soweit mitgeschwenkt worden
ist, daß keine Klemmwirkung auf die Luftröhrennachbildung 35
davon ausgeübt wird, ist eine Beatmung durch die Mundöffnung
31 hindurch möglich.
Die geschilderte Ausbildung der Kopfnachbildung 3, der
Gesichtsmaske 30 und deren Befestigung sowie der Anordnung
und Ausbildung eines Klemmelementes 37 zum Abklemmen der
Luftröhrennachbildung 35 sind bekannter Stand der Technik auf
diesem Gebiet und bedürfen deshalb keiner weiteren
Erläuterung an dieser Stelle.
Die Funktionseinheit 2 wird neben dem Kopf 3 durch eine im
ganzen mit 4 bezeichnete Halterung gebildet. Die Halterung 4
besteht im wesentlichen aus einem plattenförmigen Körper 40
aus einem in geringem Maß verformbaren, stabilen
Kunststoffmaterial, der an seinem dem Halsansatz 36
zugewendeten Ende schalenförmig nach oben abgewinkelt ist.
Die Abwinkelung 41 weist eine Öffnung 42 mit einem in
Richtung der Kopfnachbildung 3 sich erstreckenden Kragen 43
(Fig. 3) auf, durch welche der Halsansatz 36 hindurchgeführt
und darin befestigt ist. In der Nähe des unteren (in Fig. 3
linken) Endabschnitts des Plattenteils 40 ist ein Faltenbalg
20 aus einem biegeelastischen Kunststoffmaterial, z. B.
Polyamid, so befestigt, daß er mit seiner Achse weitgehend
senkrecht zur Ebene des Plattenkörpers 40 steht. Zwischen der
Abwinkelung 41 und dem Faltenbalg 20 weist der Plattenkörper
40 einen Durchbruch 44 auf, der mit einer Öffnung 19 in der
Rückwand des Brustkorbinnenraums 12 korrespondiert. In dem
Durchbruch 44 ist ein Ventilgehäuse 21 eines nachfolgend noch
näher beschriebenen Ausatmungs-Rückschlagventils 22
befestigt.
Die Abwinkelung 41 steht zu beiden Seiten des Halsansatzes 36
über diesen seitlich über und bildet auf diese Weise
seitliche Schulteransätze 45, über welche sich im
eingesetzten Zustand der Funktionseinheit 2 die
Befestigungsbänder 18 hinweg erstrecken und für eine feste
Halterung der Funktionseinheit 2 in dem Puppenkörper 1
sorgen.
Das in den Fig. 4 und 5 dargestellte Ausatmungs-
Rückschlagventil 22 weist das erwähnte Ventilgehäuse 21 aus
Kunststoff auf, welches einen eine Zuströmöffnung bildenden
Anschlußstutzen 23 zur Verbindung mit der
Luftröhrennachbildung 35, einen eine Überströmöffnung
bildenden Verbindungsstutzen 24 zur Verbindung des
Ventilgehäuses 21 mit dem Faltenbalg 20 sowie eine
Ausströmöffnung 25 umfaßt. An dem in Fig. 4 unteren Ende
bildet das Ventilgehäuse 21 eine Drehlagerung 26 für einen
Schwenkzapfen 27, der um seine zur Zeichenebene der Fig. 4
senkrecht stehende Achse in der Schwenklagerung 26 schwenkbar
ist. Der Paßsitz des Schwenkzapfens 27 in der Schwenklagerung
26 ist so gewählt, daß der Schwenkzapfen 27 unter einem
ausreichend festen Reibschluß steht, um keine selbsttätigen
Schwenkbewegungen ausführen zu können. An der dem Innenraum
des Ventilgehäuses 21 zugewendeten Fläche des Schwenkzapfens
27 ist eine Ventilmembran 28 mit ihrem einen Ende befestigt;
an der gegenüberliegenden Fläche des Schwenkzapfens 27 ist
eine Handhabe 29 zum Schwenken des Schwenkzapfens 27
angeformt.
Das Ausatmungs-Rückschlagventil 22 ist ein schaltbares
Rückschlagventil, d. h. die Ventilmembran 28 kann aus der in
Fig. 4 voll gezeichneten Schaltstellung, in welcher sie die
Zuströmöffnung 23 verschließt, in die strichpunktiert
dargestellte Schaltstellung geschwenkt werden, in der sie die
Ausströmöffnung 25 verschließt. Die Ventilmembran 28 besteht
aus einem leicht verformbaren elastomeren Material, z. B.
einer dünnen Gummiplatte, die hinreichend nachgiebig ist, um
unter dem Druck einer durch die Zuströmöffnung 23
einströmenden Beatmungsluft von der Einmündung der
Zuströmöffnung 23 weggebogen werden zu können. Jedoch ist die
Ventilmembran 28 ausreichend steif, um in dem in Fig. 4
gezeigten Zustand die Zuströmöffnung 23 gegenüber einer
Rückströmung durch diese Öffnung aus dem Ventilgehäuse 21
heraus zu sperren.
Die Fig. 5 zeigt in Sprengdarstellung ein an dem
Ventilgehäuse 21 befestigbares Filter 25a, das an der
Außenseite des Ventilgehäuses 21 vor der Ausströmöffnung 25
mittels eines elastisch auf das Ventilgehäuse aufschnappbaren
Kunststoff-Clips 25b befestigt werden kann. Der Clip 25b
weist Durchlaßschlitze auf, durch welche die von Feuchtigkeit
durch das Filter 25a befreite Beatmungsluft in den Brustkorb-
Innenraum 12 austreten kann. Von dort gelangt die trockene
Beatmungsluft durch das luftdurchlässige Gewebe der Leib
nachbildung 10 ins Freie. Es kann aber auch daran gedacht
werden, an die Ausströmöffnung 25 eine Rohrleitung
anzuschließen, die gesondert, beispielsweise durch die
Öffnung 19 hindurch in das Freie mündet. Filtermaterialien,
die Feuchtigkeit aus Gasen zumindest teilweise auszufiltern
vermögen, sind bekannt und in einschlägiger Verwendung.
Der Faltenbalg 20 ist luftdicht ausgebildet und in seiner
Größe so bemessen, daß er bei ausgeglichenem Außen- und
Innendruck und in unbelastetem Zustand mit seiner vorderen
(in Fig. 3 oberen) Stirnfläche an der vorderen Wand der den
Brustkorb bildenden Leibnachbildung 10 anliegt. Wird der
Innendruck in dem Faltenbalg 20 durch Einblasen von
Beatmungsluft erhöht, so dehnt der Faltenbalg 20 sich
ausgehend von dem in Fig. 3 dargestellten Zustand aus und
hebt dadurch die vordere Wandung des Brustkorbes an. Wird
andererseits auf die vordere Brustkorbwand ein Druck mittels
zweier Finger einer Hand ausgeübt, um dadurch eine
Herzkompression zu simulieren, so wird dadurch der Faltenbalg
20, ausgehend von der erwähnten unbelasteten Stellung,
elastisch zusammengedrückt und übt dabei auf die den Druck
ausübenden Finger eine Rückstellkraft aus, die dem
Rückstellverhalten des Brustraumes eines Babys naturgetreu
entspricht. Der Faltenbalg 20 erfüllt somit zugleich die
Funktion einer Federeinrichtung, welche die Rückstellkraft
des Brustkorbes simuliert, und einer Lungennachbildung, die
bei Beatmung durch die Mundöffnung 31 zu einem sichtbaren
Anheben der vorderen Brustkorbwandung führt.
Die Wahl der Wanddicke des Faltenbalges 20 zur Erzielung der
gewünschten Elastizität bedarf hier keiner näheren Angaben,
weil sie vom Fachmann aufgrund der Kenntnis des
Rückstellverhaltens eines Baby-Brustkorbs durch wenige
Versuche ermittelt werden kann. Auch versteht sich, daß der
Faltenbalg 20 nur bei der Erfüllung seiner Funktion, d. h. bei
der Ausführung der CPR, luftdicht sein muß, um die
eintretende Beatmungsluft nicht entweichen zu lassen und eine
Anhebung der Brustkorb-Vorderwand zu erreichen. Jedoch kann
der Faltenbalg eine Reinigungsöffnung enthalten, durch welche
hindurch Reinigungsflüssigkeit in den Innenraum des
Faltenbalges 20 eingebracht werden kann und die in der
Benutzungslage des Faltenbalges 20 verschlossen ist.
Zweckmäßigerweise ist eine solche Reinigungsöffnung (nicht
gezeichnet) an dem Stirnende des Faltenbalges 20 vorgesehen,
über das der Faltenbalg 20 mit der plattenförmigen Halterung
40 verbunden ist und das von der Rückseite der Halterung 40
her zugänglich ist (s. Fig. 3).
Die Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung einer
gegenüber dem Faltenbalg 20 modifizierten Federeinrichtung
60, die ebenfalls zugleich die Funktion einer
Lungennachbildung beinhaltet. Die Federeinrichtung 60 weist
einen etwa zylindrischen Ballon 61 auf, dessen untere
Stirnseite 62 fest mit einer plattenförmigen Abstützung 63
einer im Inneren des Ballons 61 angeordneten
Schraubendruckfeder 64 verbunden ist. Die Schraubendruckfeder
64 weist an ihrem oberen Ende eine Stützplatte 65 auf, mit
der sie im entlasteten Zustand an der oberen Stirnseite 66
des Ballons 61 anliegt. Der Ballon 61 besteht aus einem
elastisch dehnfähigen Material, z. B. Gummi, und läßt sich
durch Einblasen von Beatmungsluft über den Anschluß 67 zur
Verbindung mit der Luftröhrennachbildung elastisch ausdehnen.
Zweckmäßigerweise ist die Wanddicke des Ballons 61 in seinem
- in Fig. 6 - oberen Abschnitt 68 betont geringer als in
seinem restlichen Teil, so daß sich eine elastische
Ausdehnung hauptsächlich in dem Abschnitt 68 einstellt, wie
dies strichpunktiert angedeutet ist. Dadurch wird das
gewünschte Anheben der Vorderwand der Brustkorbnachbildung 10
ausgeprägter. Dieser Effekt kann auch dadurch erreicht
werden, daß die Druckfeder 64 nicht frei im Innenraum des
Ballons 61 angeordnet sind, sondern unmittelbar in dessen
Wandung eingebettet ist und sich nur bis zu dem unteren Ende
des Abschnitts 68 erstreckt. In diesem Fall hindert die
Druckfeder 64 eine seitliche Ausdehnung des Ballons 61 beim
Einblasen von Beatmungsluft und fördert die gezielte
Ausdehnung des oberen, von der Druckfeder nicht unterstützten
Abschnitts 68 nach oben.
Die Benutzungsweise des vorstehend erläuterten Baby-Modells
ist folgende:
Ausgehend von dem in Fig. 3 gezeigten Zustand, in welchem die
Funktionseinheit 2 in den Brustkorb-Innenraum 12 eingefügt
und darin befestigt ist, kann die Kopfnachbildung 3 durch
Schwenken nach hinten in die für eine künstliche Beatmung
nötige und bekannte Strecklage verbracht werden. In dieser
Strecklage ist die Luftröhrennachbildung 35 frei durchgängig.
Wird nun Beatmungsluft in die Mundöffnung 31 eingeblasen, so
gelangt diese durch das Anschlußelement 34 und die
Luftröhrennachbildung 35 zu der Zuströmöffnung 23 des
Ventilgehäuses 21. Da eine künstliche Beatmung und
Herzkompression ausgeführt werden soll, befindet sich die
Ventilmembran 28 des Ausatmungs-Rückschlagventils 22 in der
in Fig. 4 ausgezogen dargestellten Schaltstellung, in welcher
sie die Zuströmöffnung 23 verschließt. Durch den Einblasdruck
wird jedoch die Ventilmembran 28 von der Zuströmöffnung 23
unter elastischer Verformung weggebogen, so daß sie etwa die
strichpunktiert dargestellte Stellung vor der Ausströmöffnung
25 einnimmt. Sobald der Einblasdruck jedoch nachläßt, d. h.
zwischen den einzelnen Beatmungsstößen, nimmt die
Ventilmembran 28 wieder ihre vorgewählte Schaltstellung ein,
so daß eine Rückströmung der eingeblasenen Beatmungsluft
durch die Zuströmöffnung 23 in die Luftröhrennachbildung 35
hinein unmöglich ist. Die in das Ventilgehäuse 21 einge
tretene Beatmungsluft verläßt dieses durch die
Überströmöffnung 24 und tritt in den Faltenbalg 20 ein. Wie
vorstehend bereits erläutert, wird dieser durch den somit
ansteigenden Innendruck elastisch ausgedehnt und hebt dabei
entsprechend dem eingeblasenen Volumen an Beatmungsluft und
dem dabei ausgeübten Druck die vordere Brustkorbwandung
sichtbar an. Läßt der Beatmungsdruck nach oder wird gar
zusätzlich ein Druck auf den Faltenbalg ausgeübt, der einer
Herzkompression entspricht, so wird die in dem Faltenbalg 20
enthaltene Luft wieder durch die Überströmöffnung 24 in das
Ventilgehäuse 21 hineingedrückt, verläßt das Ventilgehäuse 21
jedoch durch die Ausströmöffnung 25. Infolge des
Durchströmens durch das Feuchtigkeitsfilter 25a wird die
Beatmungsluft von Feuchtigkeit und eventuellen Keimen befreit
und gelangt, wie oben bereits geschildert, in das Freie.
Vor der eigentlichen CPR ist es gewöhnlich notwendig, festzu
stellen, ob eine künstliche Beatmung überhaupt ausführbar
ist, was dann nicht der Fall ist, wenn die Luftwege durch
einen eingeatmeten Fremdkörper blockiert sind. Wie eingangs
bereits geschildert, ist diese Gefahr bei Kleinkindern und
Babys besonders häufig und von den Eltern gefürchtet. Das
erfindungsgemäße Baby-Modell gestattet die Simulierung einer
derartigen Obstruktion der Atemwege und deren Beseitigung.
Hierzu wird ein etwa bohnengroßer Fremdkörper F (Fig. 2)
durch die Mundöffnung 31 hindurch in das trichterförmige
Anschlußelement 34 gesteckt. Der Fremdkörper F besteht aus
einem geringfügig verformbaren Kunststoffmaterial und hält
sich an der Innenwand des ebenfalls aus Kunststoff bestehen
den Anschlußelements 34 mit einer gewissen Reibkraft fest.
Diese Reibkraft kann durch mehr oder weniger festes
Hineindrücken des Fremdkörpers F größer oder geringer gewählt
werden. Versucht der Übende nun eine künstliche Beatmung, so
wird er also gleich feststellen, daß auch in der richtigen
Strecklage der Kopfnachbildung 3 ein Einblasen von
Beatmungsluft in die Luftröhrennachbildung 35 nicht möglich
ist, was sich in jedem Fall durch das Fehlen jeglicher An
hebung der vorderen Brustkorbwandung zeigt. Nunmehr müssen
die für eine Beseitigung der so geschaffenen Obstruktion
notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, die bei Babys darin
bestehen, daß mit mäßiger Kraft und flacher Hand auf Brust
und/oder Rücken im Bereich der Lunge geklopft wird. Da sich
der Faltenbalg 20, der die Lungennachbildung darstellt, durch
den ganzen Brustkorb-Innenraum 12 hindurch von vorne nach
hinten erstreckt und da weiterhin im eingesetzten Zustand der
Funktionseinheit 2 der Plattenkörper 40 der Halterung 4 an
der Rückwand des Brustkorbes anliegt, ergeben Schläge der
genannten Art auf die Brust und auf den Rücken jeweils eine
mechanische kurze Kompression des Faltenbalges 20. Diese Kom
pression führt zur Erzeugung eines Druckstoßes, der über die
Überströmöffnung 24 in das Innere des Ventilgehäuses 21
hineinwirkt. Da zuvor, d. h. vor Beginn der Maßnahmen zur
Beseitigung einer Obstruktion der Luftwege, die Ventilmembran
28 durch Schwenken der Handhabe 29 in die in Fig. 4
strichpunktiert dargestellte Schaltstellung verbracht worden
ist, in der sie die Ausströmöffnung 25 verschließt, kann sich
der Druckstoß aus dem Ventilgehäuse 21 nur durch die
Zuströmöffnung 23 in die Luftröhrennachbildung 35 hinein
fortpflanzen und wirkt damit auf die Rückseite des in das An
schlußelement 34 eingesetzten Fremdkörpers F. Ist die
Schlagkraft richtig bemessen, so daß als Folge davon der
Druckstoß ausreichend groß ist, so führt diese Druckwirkung
an dem Fremdkörper F zu dessen Lösen aus dem Reibschluß mit
dem Anschlußelement 34, d. h. der Fremdkörper F wird aus der
Mundöffnung 31 ausgestoßen. Soll nunmehr die üblicherweise
sich anschließende CPR ausgeführt werden, so wird die durch
die Öffnung 19 und den Durchbruch 44 zugängliche Handhabe 29
wieder in die ursprüngliche Schwenkstellung zurückgeschwenkt,
in welcher eine Rückströmung von Beatmungsluft in die
Luftröhrennachbildung 35 unmöglich ist.
Claims (15)
1. Modell zum Üben der cardiopulmonaren Wiederbelebung (CPR)
eines Menschen, insbesondere eines Babys, mit einer
Nachbildung (3) des Kopfes, dessen Mund und/oder Nasenöffnung
(31, 32) mittels einer Luftröhrennachbildung (35) mit der
Nachbildung (20) einer Lunge verbunden ist, wobei in der
Luftröhrennachbildung (35) ein Ausatmungs-Rückschlagventil
(22) angeordnet ist, welches eine Rückströmung von Luft aus
der Lungennachbildung (20) zur Mund- bzw. Nasenöffnung (31,
32) verhindert und diese Luft zur Freigabe an einer anderen
Stelle (25) des Modells lenkt, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausatmungs-Rückschlagventil (22) in eine Stellung
schaltbar ist, in der es eine Rückströmung der Luft zur Mund
und/oder Nasenöffnung erlaubt.
2. Modell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ausatmungs-Rückschlagventil (22) ein Membranventil ist,
dessen Gehäuse (21) eine Zuströmöffnung (23) für eingeblasene
Beatmungsluft und eine Ausströmöffnung (25) für aus der
Lungennachbildung (20) rückgeförderte Beatmungsluft aufweist
und dessen Ventilmembran (28) an einem Schwenkglied (27)
befestigt und durch eine Schwenk-Handhabe (29) an dem
Schwenkglied aus einer ersten Schaltstellung vor der
Zuströmöffnung (23) in eine zweite Schaltstellung vor der
Ausströmöffnung (25) verstellbar ist.
3. Modell nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftröhrennachbildung (35) mit der Mundöffnung (31) durch
ein Anschlußteil (34) verbunden ist, das zur Aufnahme einer
die Luftröhrennachbildung blockierenden Fremdkörper-
Nachbildung (F) ausgebildet ist.
4. Modell insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit
einer Brustkorbnachbildung (10), wobei zur Simulation des
Kompressionswiderstandes des Brustkorbes in der
Brustkorbnachbildung eine Federeinrichtung (20) angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Halsansatz (36) der
Kopfnachbildung (3) eine Halterung (4) befestigt ist, auf der
die Federeinrichtung (20) und die Lungennachbildung (20)
montiert sind, und daß die durch die Kopfnachbildung (3) und
die Halterung (4) einschließlich den auf der Halterung
montierten Funktionselementen (20, 22, 35) gebildete
Funktionseinheit (2) durch eine Öffnung (17) der
Brustkorbnachbildung (10) in dessen Inneres (12) einsetzbar
und mit Befestigungselementen (18) an der
Brustkorbnachbildung (10) fixierbar ist.
5. Modell nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halterung (4, 40) plattenförmig und an ihrem der
Kopfnachbildung (3) zugewandten Ende zur Aufnahme des
Halsansatzes (36) abgewinkelt ist und die Abwinkelung (41)
seitliche Schulteransätze (45) bildet.
6. Modell nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Befestigungselemente (18) an einer Wand der
Brustkorbnachbildung (10) befestigte Bänder sind, die im
Befestigungszustand der eingesetzten Funktionseinheit (2)
über die seitlichen Schulteransätze (45) hinweg zu der
gegenüberliegenden Wand der Brustkorbnachbildung (10)
verlaufen und dort festgelegt sind.
7. Modell nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brustkorbnachbildung (10) integraler
Teil eines naturgetreu mit Armen und Beinen einem Baby
nachgebildeten Puppenkörpers (1) ist, aus einem weich
nachgiebigem Material besteht und neben dem zur Aufnahme der
Funktionseinheit (2) dienenden Innenraum (12) mit weichem
Füllmaterial (11) ausgestopft ist.
8. Modell nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Leib des Puppenkörpers aus einem luftdurchlässigen Gewebe
besteht.
9. Modell nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Federeinrichtung (20) an der
Halterung (4) derart montiert ist, daß sie sich im
eingesetzten Zustand der Funktionseinheit (2) mit ihrem einen
Ende an der Rückwand und mit ihrem anderen Ende an der
Vorderwand der Brustkorbnachbildung (10) abstützt.
10. Modell nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
plattenförmige Halterung (4, 40) im in den Brustkorb
eingesetzten Zustand mit ihrer der Rückwand der
Brustkorbnachbildung (40) zugewandten Fläche an der Rückwand
anliegt und die Federeinrichtung (20) sich von der Halterung
(4, 40) bis zum Kontakt mit der Vorderwand der
Brustkorbnachbildung (10) erstreckt.
11. Modell nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die plattenförmige Halterung (4,
40) einen Durchbruch (44) aufweist, der im eingesetzten
Zustand der Funktionseinheit (2) mit einer Öffnung (19) in
der Rückwand der Brustkorbnachbildung (10) korrespondiert und
durch den und die Öffnung (19) hindurch eine Handhabe (29)
zum Umschalten des Ausatmungs-Rückschlagventils (22)
zugänglich ist.
12. Modell insbesondere nach einem der Ansprüche 4 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federeinrichtung (20, 60)
durch einen verformbaren Hohlkörper gebildet ist, der ein
kompressibles Federelement (64) enthält oder selbst
federelastisch kompressibel ist, und daß der Hohlkörper (20,
61) über einen Anschluß (24, 67) mit der
Luftröhrennachbildung (35) verbunden, im übrigen jedoch
luftdicht ist und zugleich die Lungennachbildung darstellt.
13. Modell nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
die Federeinrichtung bildende Hohlkörper (20) ein Faltenbalg
aus biegeelastischem Kunststoff ist.
14. Modell nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
die Federeinrichtung bildende Hohlkörper (61) ein
aufblasbarer Ballon ist, der eine Druckfeder (64) als
Federelement enthält.
15. Modell nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckfeder (64) in einen Teil der Wandung des Ballons (61)
eingebettet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934308493 DE4308493A1 (de) | 1993-03-17 | 1993-03-17 | Modell zum Üben der cardiopulmonaren Wiederbelebung (CPR) eines Menschen, insbesondere eines Babys |
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Publications (1)
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DE4308493A1 true DE4308493A1 (de) | 1994-09-22 |
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ID=6483041
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---|---|---|---|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: LOUIS, POEHLAU, LOHRENTZ & SEGETH, 90409 NUERNBERG |
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