DE4307889A1 - Automatisches Entgittern von computergeschnittenen Selbstklebefolien - Google Patents

Automatisches Entgittern von computergeschnittenen Selbstklebefolien

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Description

Die Erfindung betrifft eine neue Folie, die als Übertragungsfolie für geschnittene Klebe- und Selbstklebefolie geeignet ist, und ein Verfahren zum Entgittern geschnittener Klebe- und Selbst­ klebefolie mittels einer solchen neuen Übertragungsfolie.
Der Anwendungsbereich der Erfindung umfaßt die gewerbliche Kenn­ zeichnung und Beschriftung von Waren, technischen Geräten und industriellen Gütern und Anlagen sowie den Bereich der Werbung durch Sicht- und Außenflächen mittels Buchstaben, Wörtern, Zeichen, Symbolen u. a. aus computergeschnittener Graphik, bevorzugt aus Selbstklebefolie.
Bisher bekannte Übertragungsfolien für Selbstklebefolien weisen ausnahmslos ebene, homogen ausgebildete Haft- oder Klebeseiten/ -flächen auf und bestehen aus Papier. Sie sind infolge dieser ebe­ nen und homogenen Struktur auch gut geeignet, eine ganzflächig gleichmäßige Haft- und Klebekraft, wie bei herkömmlichen Übertra­ gungsfolien üblich, auszuüben. Damit sind sie aber völlig ungeeig­ net, partiell differenzierte Haft- oder Klebekräfte gegenüber partiell bestimmten Flächenanteilen einer Klebefolie zu entwickeln.
Bisher bekannte Verfahren zum Entgittern von Klebefolie operieren nur manuell, indem die einer Positivgraphik einer geschnittenen Selbstklebefolie zugeordnete Negativmaske von Hand selektiv abge­ zogen und nach diesem Vorgang als unbrauchbar deformiert entsorgt wird. Dieses manuelle Entgittern der geschnittenen Positivgraphik ist, insbesondere innerhalb eines Bereiches von etwa 10 cm Zeichen­ höhe, äußerst mühsam und unproduktiv.
Zur Automatisierung dieses Entgitterns bedarf es deshalb eines völlig neuen Verfahrens, sowie einer völlig neuen Übertragungsfolie, die ein solches neues Verfahren ermöglicht.
Aufgabe der Erfindung ist deshalb die Schaffung einer Übertra­ gungsfolie für geschnittene Selbstklebefolien mit differenzierter Flächenstruktur, derart, daß bestimmte Flächenanteile haftfähig und bestimmte Flächenanteile klebefähig ausgebildet sind. Aufgabe der Erfindung ist ferner die verfahrensseitige Anwen­ dung dieser Übertragungsfolie durch maschinelles Entgittern geschnittener Selbstklebefolien.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe besteht in der zu­ mindest einseitig profiliert geprägten Seite/Fläche/ einer aus PVC bestehenden Übertragungsfolie, so daß sie eine noppen­ artige Flächenstruktur, vergleichsweise wie eine "Gänsehaut", aufweist. Diese "Gänsehautfolie" ist gekennzeichnet durch eine einseitig differenzierte Haft- und Klebestruktur aus ganzflächig, mosaik- oder wabenförmig verteilten, untereinander verbundenen Haftstegen und von diesen vorzugsweise räumlich zurückgesetzten, ganzflächig, mosaik- oder wabenförmig verteilten Klebeflächen, etwa halbkugelförmigen Klebetaschen.
Für das notwendige erfindungsgemäße Merkmal dieser Übertragungs­ folie ist es dabei sekundär, ob die dreidimensionale Ausdehnung seiner gänsehautähnlichen Klebtaschen vor oder nach dem Aufbringen des Haft- und Klebemittels eingebracht/geprägt/ wird.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe besteht ferner in der verfahrensseitigen Anwendung der neuen Übertragungsfolie zum Entgittern von Selbstklebefolie, derart, daß das Schnittprogramm /der Schnittpfad/ der Positivgraphik unter Ausnutzung der gegebe­ nen Fixierung von Klebefolie und Übertragungsfolie und unter Verwendung eines beispielsweise geeigneten Plotterstiftes durch "Plottern" der "Innenlinie mit Füllmuster" des "Schnittpfades", quasi negativ, wiederholt wird, im einzelnen weiter gekennzeich­ net durch die Verfahrensschritte, daß
  • - auf die aus Klebefolie/Selbstklebefolie geschnittene Positiv­ graphik, sowie auf die umgebende Negativmaske, eine Übertragungs­ folie flächendeckend aufgebracht wird
  • - die Übertragungsfolie und die Klebefolie/Selbstklebefolie durch eine lediglich partielle Haftung lagefixiert verbunden sind
  • - der lagefixierte Haftverbund aus Übertragungsfolie und Klebefolie/Selbstklebefolie haftfolienseitig durch eine bevorzugt vertikale Andrückkraft, etwa einen programm­ gesteuerten Plotterstift oder einen lasergesteuerten Nadel­ drucker, der der mit dem Schnittpfad der Positivgraphikkorres­ pondierenden Negativmaske folgt, partiell verklebt wird
  • - die Positivgraphik mit der Übertragungsfolie von einem unter­ legten Silikonpapier abgezogen wird und die Negativmaske an einem unterlegten Silikonpapier formvollständig verbleibt.
Die Erfindung ist nachfolgend näher beschrieben.
Die dazugehörige Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, das, ohne die Erfindung zu verlassen, zweckmäßig anders sein kann.
Die einzelnen Figuren der Zeichnung zeigen in
Fig. 1 ein Segment der erfindungsgemäßen Übertragungsfolie im Verbund mit der Klebefolie und Unterlage
Fig. 2 die erfindungsgemäße Flächenstruktur einer Übertra­ gungsfolie
Fig. 3 die Anordnung von Schneidcomputer, Kaschiervorrichtung und Schneidbereich
Fig. 4 ein Muster einer entgitterten Positivgraphik einer Selbstklebefolie
Fig. 5 ein Muster einer Negativmaske einer Positivgraphik.
Die Übertragungsfolie 1 für die Selbstklebefolie 2 ist einseitig haft- und klebefähig ausgebildet und besitzt eine noppenförmige, gänsehautähnliche Oberflächenstruktur. Räumlich geprägte, halb­ kugelartig einseitig geöffnete Hohlräume, sogenannte Klebetaschen 5, sind über die ganze Haft- und Klebefläche gleichförmig verteilt und nur durch bevorzugt schmale, mosaik- und wabenförmig verteilte ebene Haftstreifen, sogenannte Haftstege 4, voneinander getrennt.
Haftstege 4 und Klebetaschen 5 sind durch Radien 7 , 8 mit kantenlosen Konturen ausgeführt, um einen Plotterstift 9 einen glatten Vorschub zu ermöglichen. Die Profilhöhe 6 der Klebetaschen 5 ist wegen eines gleichförmigen Plotterhubes gleichförmig, jedoch nach Typ der Übertragungsfolie prinzipiell wählbar.
Beim Verfahren zum Entgittern der Klebefolie 2 mittels der Übertragungsfolie 1 wird auf der in einer Kaschiermaschine 14 eines Schneidcomputers 13 mit der Übertragungsfolie 1 lagefixiert haftende Verbund aus Klebe- und Übertragungsfolie dem Schneidbe­ reich 15 erneut zugeführt. Ein programmgesteuerter Steuerkopf 10 führt einen Plotterstift 9 derart, daß die Klebetaschen 5 der Übertragungsfolie 1 partiell mit der Positivgraphik 11 verklebt werden. Das geschieht, indem die räumlich zurückgesetzten Klebe­ taschen 5 der Übertragungsfolie 1 mit vertikal belasteten Plotter­ stift 9 zusammengedrückt werden und ihr Klebstoff formgenau im Bereich der Positivgraphik 11 aktiviert wird, während die umge­ benden Flächenteile der Negativmaske 12 formgenau unverklebt blei­ ben. Beim nachfolgenden Abziehen der Übertragungsfolie 1 wird exakt die fest verklebte Positivgraphik 11 der Klebefolie 2 von der untergelegten Silikonlage 3 abgehoben. Die unverklebte Nega­ tivmaske 12 verbleibt auf dem Silikonpapier 3. Damit steht sowohl die Positivgraphik 11 zur abschließenden Übertragung von der Über­ tragungsfolie 1 auf eine Zielfläche, wie auch die völlig unangetas­ tete Negativmaske 12 zur beliebigen Verwendung, zur Verfügung. Die bisher manuelle Entgitterung durch manuelles, bruchhaftes Herauslösen der Negativmaske 12 aus einer Positivgraphik 11, ist damit äußerst effektiv und qualitativ perfekt beseitigt.
Von besonderer Bedeutung für die Erfindung ist dabei nicht nur die beschriebene "Umkehr der Entgitterung", das heißt das maschinelle Herauslösen der Positivgraphik 11 aus einer Negativmaske 12. Von besonderer Bedeutung ist auch die wiederholte Anwendung der für die Erstellung der Positivgraphik ohnehin gegebenen technischen Mittel, das heißt der Einsatz des Schnittprogramms der Positivgra­ phik 11 mit dem korrespondierenden Befehl "Innenlinie + Füll­ muster plotten".
Damit ist eine besonders effektive Gestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens realisierbar.
Vollständigkeitshalber ist noch daraufhingewiesen, daß das erfin­ dungsgemäße Verfahren nicht an den Einsatz eines dargestellten Schnittcomputers mit Plotterstift gebunden ist. Ohne Eingriff in die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe sind auch andere Werkzeuge, zum Beispiel lasergesteuerte Nadeldrucker ohne weiteres denkbar, sofern sie der mit dem Schnittpfad einer Positivgraphik 11 korres­ pondierenden Negativmaske 12 exakt folgen können.
Bezugszeichenliste
1 Übertragungsfolie
2 Klebefolie/Selbstklebefolie
3 Silikonpapier
4 Haftsteg der Übertragungsfolie
5 Klebetasche der Übertragungsfolie
6 Profilhöhe der Klebetasche
7 Radius der Klebetasche
8 Radius des Haftsteges
9 Plotterstift
10 Steuerkopf des Plotterstiftes
11 Positivgraphik
12 Negativmaske
13 Schneidcomputer
14 Kaschiervorrichtung
15 Schneidbereich

Claims (2)

1. Übertragungsfolie für geschnittene Klebegraphik aus Klebe- oder Selbstklebefolie, wie Buchstaben, Wörter, Zeichen oder Symbole, gekennzeichnet durch eine einseitig differenzierte Haft- und Klebestruktur aus ganzflächig, mosaik- oder wabenförmig verteilten, untereinander verbundenen Haftstegen (4) und von diesen vorzugsweise räumlich zurückgesetzten, ganzflächig, mosaik- oder wabenförmig verteilten Klebeflächen, etc. halbkugelförmigen Klebe­ taschen (5).
2. Verfahren zum Entgittern geschnittener Klebegraphik mittels Übertragungsfolie, gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte, daß
  • - auf die aus Klebefolie/Selbstklebefolie (2) geschnit­ tene Positivgraphik (11), sowie auf die umgebende Negativmaske (12), eine Übertragungsfolie (1) flächen­ deckend aufgebracht wird
  • - die Übertragungsfolie (1) und die Klebefolie/Selbst­ klebefolie (2) durch eine lediglich partielle Haftung lagefixiert verbunden werden
  • - der lagefixierte Haftverbund aus Übertragungsfolie (1) und Klebefolie/Selbstklebefolie (2) haftfolienseitig durch eine bevorzugt vertikale Andrückkraft, etwa einen programmgesteuerten Plotterstift (9) oder einen laser­ gesteuerten Nadeldrucker, der der mit dem Schnittpfad der Positivgraphik (11) korrespondierenden Nagativmaske (12) folgt, partiell verklebt wird
  • - die Positivgraphik (11) mit der Übertragungsfolie (1) von einem unterlegten Silikonpapier (3) abgezogen wird und die Negativmaske (12) an einem unterlegten Silikon­ papier (3) formvollständig verbleibt.
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