DE4307775A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von hochfesten Rohren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von hochfesten RohrenInfo
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- B21C—MANUFACTURE OF METAL SHEETS, WIRE, RODS, TUBES OR PROFILES, OTHERWISE THAN BY ROLLING; AUXILIARY OPERATIONS USED IN CONNECTION WITH METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL
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- B21C37/15—Making tubes of special shape; Making tube fittings
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung von hochfesten Rohren nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 bzw. Anspruchs 3.
Es ist bekannt, Flinten- bzw. Gewehrläufe in verschiedenen
Arbeitsschritten herzustellen. Als erster Schritt wird in einen
Rundstab ein Lauf gebohrt. Anschließend wird das Rohr kaltver
festigt, d. h. die äußere Oberfläche wird einer hämmernden Bear
beitung unterzogen. In weiteren Arbeitsschritten wird die Innen
fläche des Rohres gehont und das Rohr von außen teilweise über
dreht bzw. einer Schleifbearbeitung unterzogen und auf die
nötige Länge gebracht. Weiterhin wird bei Flintenläufen in der
Regel noch die Mündung mit einem "Choke" (Würgebohrung) ver
sehen, d. h. einer Verringerung des Durchmessers des Laufs an der
Mündung.
Da bei diesem bekannten Herstellungsverfahren eine Vielzahl an
verschiedenen Arbeitsschritten erforderlich ist, ist dieses
Verfahren sehr aufwendig und mit hohen Produktionskosten ver
bunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung von hochfesten Rohren anzugeben,
welches mit wenigen Arbeitsschritten auskommt und dadurch
kostengünstiger ist. Speziell sollen mit diesem Verfahren
Flinten- bzw. Gewehrläufe hergestellt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein
Rundrohr als Rohteil mittels eines an sich bekannten Drückwalz-
Verfahrens bearbeitet wird, derart, daß
- a) in das Rundrohr ein Dorn eines Drückwalz-Werkzeuges einge schoben wird, wobei der Außendurchmesser des Dorns dem Innen durchmesser des gewünschten fertigen Rohres entspricht,
- b) mit bekannten Drückrollen bzw. Drückwalzen spezieller Geo metrie das Rundrohr verdichtet, die Wanddicke reduziert, die Länge vergrößert und dabei die Außenkontur des Rohrs ge fertigt wird, und
- c) nach dem Drückwalzen das fertige Rohr partiell überdreht und abgelängt wird.
Unter Drückwalzen wird ein Umformverfahren zur Verringerung der
Wanddicke von zylindrischen Hohlkörpern verstanden. Im Zusammen
wirken mit der Druckform walzt sich die Wandung des Hohlkörpers
auf einer Schraubenlinie ab und bewirkt so eine Reckung des
Werkstücks in Richtung der Werkstückachse (siehe Lueger Lexikon
der Technik, Rowohlt Taschenbuch-Verlag, 1971).
Die Bearbeitung der Rundrohre mit dem an sich bekannten Drück
walz-Verfahren hat den Vorteil der geringen Anzahl an Arbeits
schritten. Ferner entsteht durch das Drückwalzen eine gleich
mäßigere Kaltverfestigung des Werkstoffes, wodurch gleich
mäßigere Festigkeiten erzielbar sind. Ein weiterer Vorteil ist,
daß im gleichen Teil partiell verschiedene Festigkeiten erreicht
werden können. Außerdem besitzen drückgewalzte Teile einen be
sonders günstigen gestreckten Faserverlauf, so daß eine höhere
Lebensdauer der hergestellten hochfesten Rohre gegeben ist.
Die Außenoberfläche der Rohre wird während des Drückwalz-Ver
fahrens ohne weitere Nacharbeit hergestellt. Sie ist stark ver
dichtet und weist eine geringe Rauhtiefe auf. Die Oberfläche ist
somit weniger empfindlich gegen Stöße und ist weitaus weniger
korrosionsanfällig. Die Rohre weisen verfahrensbedingt außer
ordentlich enge Maßtoleranzen auf.
In bevorzugter erfindungsgemäßer Ausführungsform wird das Ver
fahren zur Herstellung von Flinten- bzw. Gewehrläufen verwendet.
Als einer der letzten Arbeitsschritte muß dann lediglich das
Patronenlager gebohrt bzw. ausgedreht werden. Die Herstellungs
kosten von Flinten- bzw. Gewehrläufen lassen sich durch das
erfindungsgemäße Verfahren erheblich senken.
Zweckmäßigerweise weist der Dorn eine polierte Oberfläche auf.
Hierdurch erübrigt sich ein nachgeschalteter Honvorgang.
Bei der Herstellung von Gewehrläufen und in seltenen Fällen auch
bei Flintenläufen ist vorteilhafterweise der Dorn, der bei der
Fertigung in ein Rundrohr geschoben wird, mit spiralförmigen
Vertiefungen versehen, die denen der Felder im Lauf entsprechen.
Hierdurch werden mit diesem Verfahren in einem Arbeitsgang
zugleich auch die Züge und Felder der Läufe gefertigt.
Zur Einsparung eines weiteren zusätzlichen Arbeitsschrittes bei
der Herstellung von Flintenläufen weist zweckmäßigerweise der
Dorn an seinem äußeren Ende eine definierte Abschrägung auf, die
dem Choke an der Mündung des Flintenlaufs entspricht. Dieser
Choke ist eine Verringerung des Durchmessers des Laufs an der
Mündung.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Herstellung von Flinten- bzw.
Gewehrläufen inklusive "Choke";
Fig. 2 zwei nachgeschaltete Arbeitsschritte zur Herstellung
von Flinten- bzw. Gewehrläufen;
Fig. 3 einen Dorn eines Drückwalz-Werkzeuges mit spiral
förmigen Vertiefungen;
Fig. 4 eine Ansicht eines fertigen Rohres mit einem ausge
brochenen Teilbereich.
Fig. 1 zeigt schematisiert eine Vorrichtung (Drückwalz-Werkzeug
3) zur Herstellung von Rohren, wie Flinten- bzw. Gewehrläufen.
An einer Spindel 8 mit einem Mitnehmer 9 ist ein zylindrischer
Dorn 2 eingespannt, der sich mit der Drehzahl der Spindel 8 in
Pfeilrichtung dreht. Der Außendurchmesser des Dorns 2 entspricht
dem Innendurchmesser des fertigen Laufrohres. An seinem der
Spindel 8 abgewandten Ende weist der Dorn 2 eine Abschrägung 5
auf, die in einen im Durchmesser reduzierten zylinderförmigen
Endabschnitt 10 des Dorns 2 übergeht. Diese Durchmesser
reduzierung, auch "Choke" genannt, ist in der Regel an der
Mündung eines Flintenlaufs erforderlich.
Auf dem Dorn 2 ist ein Rundrohr 1 aufgeschoben, welches den Roh
ling des zu fertigenden Flinten- bzw. Gewehrlaufs darstellt. Das
Rundrohr 1 - auch Rohr genannt - wird zu Beginn des Drückwalz-
Vorganges durch die axiale Vorwärtsbewegung der Drückrollen 4
(siehe Pfeile) in Richtung Spindel 8 geschoben. Dadurch ver
krallt sich das Rohr 1 an seiner zur Spindel 8 gewandten Stirn
seite mit dem dort angeordneten Mitnehmer 9, der aus einzelnen
Erhebungen besteht. Dies hat zur Folge, daß das Rohr 1 sich zu
sammen mit dem Dorn 2 dreht.
Auf dem Rohr 1 liegen drei Drückrollen bzw. Drückwalzen 4 auf,
die in einem definierten axialen Versatz zueinander senkrecht
zur Achse 11 des Rohrs 1 bzw. des Dorns 2 angeordnet sind. Die
Drückrollen bzw. Drückwalzen 4 werden in Rotation versetzt und
drehen sich entgegengesetzt zur Rotationsrichtung der Spindel 8
(siehe Pfeile).
Beim Drückwalzen werden diese Drückrollen bzw. Drückwalzen 4 auf
das Rohr 1 gedrückt und langsam in Axialrichtung (siehe Pfeile)
des Rohres 1 bzw. des Dorns 2 fortbewegt. Hierdurch wird das
Rohr 1 verfestigt und zugleich gestreckt. Durch die Abschrägung
5 an dem der Spindel 8 abgewandten Ende des Dorns 2 kann das
Rohr 1 in einem Arbeitsschritt zugleich innen mit einem Konus
versehen werden. Hierzu starten die Drückrollen 4 im Bereich des
Endabschnitts 10. Die genaue Geometrie des Umformbereichs der
Drückrollen bzw. Drückwalzen 4 ist jeweils dem unzuformenden
Rundrohr angepaßt.
Zur leichteren Bearbeitung wird der Dorn 2 vor dem Aufschieben
des Rohres 1 gefettet.
In der Fig. 2 sind zwei nachfolgende Bearbeitungsschritte zur
Herstellung eines Flinten- bzw. Gewehrlaufs gezeigt. Fig. 2a
zeigt schematisch das partielle Überdrehen und Ablängen des
drückgewalzten Rohres 1. Fig. 2b zeigt das Bohren bzw. Ausdrehen
eines Patronenlagers.
Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt aus einem Dorn 2. Dieser Dorn 2
weist vorteilhafterweise eine polierte Oberfläche auf, wodurch
sich ein nachfolgender Honvorgang erübrigt. Außerdem ist der
Dorn 2 bei der Herstellung von Gewehrläufen zweckmäßigerweise
mit spiralförmigen Vertiefungen 6 versehen, die denen der Felder
8 (siehe Fig. 4) im Gewehrlauf entsprechen.
Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt aus einem fertigen drückgewalzten
Rohr 1 mit einem ausgeschnittenen Teilbereich zur besseren Ein
sicht in das Rohr 1. Gut zu erkennen sind die Züge 7 und Felder
8, die beim Drückwalzen in vorteilhafter Weise direkt in einem
Arbeitsgang mit gefertigt werden.
Zusammenfassend muß gesagt werden, daß mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren bzw. der Vorrichtung die Zahl der Arbeitsschritte bei
der Herstellung eines hochfesten Rohres wesentlich verringert
ist, so daß eine kostengünstigere Fertigung ermöglicht ist.
Materialfehler im Rundrohr 1 würden beim Drückwalzen sofort
bemerkt werden, so daß mit diesem Verfahren auch die Qualität
des hergestellten Rohres verbessert ist.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von hochfesten Rohren, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Rundrohr (1) als Rohteil mittels
eines an sich bekannten Drückwalz-Verfahrens bearbeitet
wird, derart,
- a) daß in das Rundrohr (1) ein Dorn (2) eines Drückwalz- Werkzeuges (3) eingeschoben wird, wobei der Augen durchmesser des Dorns (2) dem Innendurchmesser des gewünschten fertigen Rohres entspricht,
- b) daß mit bekannten Drückrollen bzw. Drückwalzen (4) spezieller Geometrie das Rundrohr (1) verdichtet, die Wanddicke reduziert, die Länge vergrößert und dabei die Außenkontur des Rohres (1) gefertigt wird,
- c) daß nach dem Drückwalzen das fertige Rohr (1) partiell überdreht und abgelängt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verfahren zur Herstellung von Flinten- bzw. Gewehrläufen
verwendet wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn (2) eine
polierte Oberfläche aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Dorn (2) mit spiralförmigen Vertiefungen (6) versehen
ist, die denen der Felder (8) im Gewehrlauf entsprechen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dorn (2) an seinem äußeren Ende eine Abschrägung
(5) aufweist, die dem "Choke" an der Mündung des Flinten
laufs entspricht.
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