DE4306997A1 - Hydrophilierte Polyether - Google Patents
Hydrophilierte PolyetherInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft hydrophilierte gummi
elastische Abform- bzw. Dubliermassen auf Basis von vulkani
sierbaren Polyethermaterialien, die insbesondere im Dental
bereich, aber auch in der Orthopädie, Anwendung finden,
ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ein geeignetes Mittel.
Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere vulkanisier
bare Polyetherpasten mit Aziridinoendgruppen, additionsver
netzende Polyethersilikonpasten mit H-Si-Gruppen und radika
lisch vulkanisierbare Polyetheracrylat- und -methacrylat
pasten zur Herstellung genauer Abformungen bezahnter, teil
bezahnter und unbezahnter Kiefer sowie von Gipsmodellen.
Derartige Systeme sind an sich bekannt.
Für die verschiedenen Abformmethoden werden die Massen in
verschiedenen Viskositätsklassen angeboten, so beispiels
weise die knetbaren und hochviskosen Massen für die Löffel-
und die mittel- und niedrigviskosen Massen vorzugsweise
für die Spritzenapplikation.
Aus der DE-B-17 45 810 sind Abdruckmassen von Polyetherma
terialien mit Aziridinoendgruppen bekannt.
Aus der DE-A1-37 41 575 und der DE-A1-38 38 587 sind Abdruck
massen auf Basis von Polyethermaterialien mit Alkenylgruppen
sowie Polyorganosiloxanresten, enthaltend H-Si-Gruppen, be
kannt, die unter der Einwirkung von Platinkatalysatoren
polymerisieren.
Aus der EP-A2-0 173 085 sind Abdruckmassen von Polyetherma
terialien mit Acrylat- und Methacrylatgruppen bekannt, die
nach Bestrahlung mit Licht geeigneter Wellenlänge - ini
tiiert durch den Zerfall eines Photoinitiators - polymeri
sieren.
Diese Materialien haben ein gutes Anfließvermögen an hydro
philen, oralen Flächen und damit bei diesen Anwendungen eine
höhere Abdruckschärfe als andere bekannte Abdruckmassen,
z. B. auf Basis von konventionellen hydrophoben Silikonen.
Nachteil dieser bekannten Polyethermaterialien ist jedoch,
daß ihre Wasseraufnahme im Vergleich zu Silikonabdruckmassen
höher ist. Durch die zur Unterbrechung der Infektionskette
inzwischen unerläßliche, häufig auch mehrmalige, Desinfek
tion von Abdruckmassen mittels wäßriger Desinfektionsbäder
werden heute aber erhöhte Anforderungen an eine möglichst
geringe Wasseraufnahme, geringe Quellung und damit niedrige
Dimensionsänderung gestellt.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Polyethermaterialien
ist ihr höherer Randwinkel verglichen mit anderen bekann
ten Abdruckmassen, z. B. solchen auf der Basis von Hydro
kolloiden. Letztere weisen allerdings eine schlechtere
Formstabilität auf als Polyethermaterialien. Infolge ihrer
hohen Anfälligkeit gegenüber Quellung oder Schrumpfung sind
die Hydrokolloide nicht lagerfähig; die Abdrücke müssen so
fort ausgegossen werden.
Ein höherer Randwinkel kann beim Ausgießen des Abdrucks mit
Gipssuspension zu vermindertem Anfließen und zum Verbleib
von Lufteinschlüssen führen. Derartige Gipsmodelle sind un
brauchbar. Der Randwinkel ist der Winkel, den der Rand
eines Wassertropfens zur Substratoberfläche bildet (Walter
Noll, Chemistry and Technology of Silicons, Academic Press,
1968, insbesondere die Seiten 447-452).
Die weiterhin bekannten Silikonabdruckmassen haben zwar den
Vorteil einer relativ geringen Wasseraufnahme, ihr Anfließ
vermögen und ihr Randwinkel sind jedoch nicht zufriedenstel
lend. Man hat deshalb versucht, diesen Silikonmassen durch
Einverleibung eines Hydrophilierungsmittels einen hydrophi
leren Charakter zu verleihen und ihren Randwinkel zu er
niedrigen. Solche Massen sind beispielsweise in der EP-A1-
0 480 238 beschrieben. Ein wesentlicher Nachteil der hydro
philierten Silikonmassen besteht jedoch darin, daß der
durch Zusatz der Hydrophilierungsmittel erreichte niedrige
re Randwinkel durch bereits einmalige Desinfektion im wäßri
gen Desinfektionsbad weitgehendst verlorengeht.
Besonders nachteilig ist die erhöhte Wasseraufnahme hydro
philer Silikone, die ein Vielfaches der nicht hydrophilier
ten Silikone beträgt. Gribi, Quintessenz, Zahntech. 18,
1261-1274 (1992) beschreibt in Abb. 7, Seite 1271 Probekör
per gleicher Größe, die 8 Stunden fließendem bzw. stehendem
Wasser ausgesetzt wurden. Nach oberflächlicher Trocknung
wurden die Proben gewogen. Als Ergebnis wurde gefunden,
daß das hydrophobe Silikon (Coltene President Jet Lightbody)
0,12% Wasseraufnahme zeigt. Das hydrophilierte Silikon
(Coltene President Plus Jet Lightbody) nimmt 0,40% Wasser
auf; dies entspricht einer Steigerung um das 3,3-fache
des hydrophoben Silikons. Ein hydrophiliertes Silikon mit
extrem tiefem Randwinkel nimmt 1,13% Wasser auf, dies ent
spricht einer Steigerung um das 9,4-fache des hydrophoben
Silikons. Ein besonderer Nachteil der erhöhten Wasseraufnah
me liegt in der dadurch bei Silikonen ausgelösten Wasser
stoffentwicklung aus der Vernetzerkomponente, die zu Blasen
im Modell führt. Nachteilig ist schließlich auch die verzö
gerte Abbindung solchermaßen hydrophilierter Silikone,
so daß die Entfernung des Abdrucks vor der Beendigung der
Härtungsreaktion eventuell zu einer Verformung des Abdrucks
führen kann, und daß ihre Abbindung durch Latexhandschuhe,
die aus hygienischen Gründen in der zahnärztlichen Behand
lung unverzichtbar sind, inhibiert wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, Abdruckmassen zur Verfügung
zu stellen, die die oben geschilderten Nachteile nicht auf
weisen, und die insbesondere auch bei mehrmaliger Desinfek
tion eine zufriedenstellende Dimensionsstabilität, d. h. eine
zufriedenstellende geringe Wasseraufnahme, und einen mög
lichst niedrigen und unverändert bleibenden Randwinkel auf
weisen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch gummielastische Massen auf
der Basis vulkanisierbarer Polyethermaterialien, welche da
durch gekennzeichnet sind, daß sie in fertig vulkanisierter
und auspolymerisierter Form 0,1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Masse, wenigstens eines hydrophilen
Silikonöls und/oder eines nicht-ionischen grenzflächenakti
ven Mittels enthalten.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß durch den Zusatz
grenzflächenaktiver Stoffe aus der Gruppe hydrophiler Sili
konöle und nicht-ionischer Tenside die Hydrophilie der Vul
kanisate auf Polyetherbasis bedeutend verbessert werden kann
und diese damit einen niedrigen Randwinkel aufweisen. Den
noch besitzen die erfindungsgemäßen Massen keine oder eine
nur unwesentlich erhöhte, für die Anwendung im Dentalbereich
unschädliche Wasseraufnahme, Quellung und Dimensionsände
rung und zeichnen sich deshalb durch erhöhte Wiedergabege
nauigkeit aus. Dies ist im Hinblick auf die Erfahrungen mit
den hydrophilierten Silikonabdruckmassen besonders überra
schend. Völlig unerwartet ist auch, daß der durch den erfin
dungsgemäßen Zusatz erreichte niedrige Randwinkel auch nach
mehrmaliger Desinfektion in einem wäßrigen Desinfektionsbad
erhalten bleibt. Von überraschendem Vorteil ist darüber
hinaus, daß durch den erfindungsgemäßen Zusatz auch die
Hydrophilie der angemischten, noch nicht vulkanisierten
Massen, bedeutend verbessert werden kann und diese einen
niedrigen Randwinkel aufweisen.
Von besonderem Vorteil ist schließlich, daß sich der Zusatz
geeigneter erfindungsgemäßer Tenside ohne schädliche Auswir
kung auf die Verarbeitungs- und Abbindezeit, den Abbinde
übergang, die sonstigen physikalischen Werte und die Lager
stabilität erweist.
Die erfindungsgemäße gummielastische Masse enthält
- - als Polymerisat bzw. Copolymerisat mindestens einen vulka nisierbaren Polyether,
- - für Polyether übliche Polymerisationskatalysatoren (siehe beispielsweise US-A-4 167 618), Aktivatoren, Beschleuni ger und Verzögerer, Stabilisatoren, gegebenenfalls gelöst oder suspendiert in dafür üblichen Lösungsmitteln oder Weichmachern,
- - wenigstens ein hydrophiles Silikonöl und/oder ein nicht ionisches grenzflächenaktives Mittel,
- - gegebenenfalls weitere übliche Weichmacher, Lösungsmittel, Suspensionshilfsmittel, pyrogene oder gefällte Kieselsäu ren, weitere übliche Füllstoffe, Desinfektionsmittel und weitere übliche Zusatzstoffe.
Unter dem Begriff vulkanisierbare Polyethermaterialien wer
den Materialien mit Polyethermittelstücken und reaktiven
Gruppen verstanden, die bevorzugt endständig und/oder aber
auch im Polyethermittelstück vorhanden sein können.
Besonders bewährt haben sich zur Herstellung des Ausgangs
materials Polyglykolether. In Frage kommen z. B. Polymerisa
te und Mischpolymerisate cyclischer Ether, insbesondere mit
3 bis 5 Ringgliedern, wie Ethylenoxid, Propylenoxid, Tetra
hydrofuran, Oxethan (Trimethylenoxid), sowie Substitutions
produkte. Neben unverzweigten Produkten kommen auch schwach
verzweigte Produkte oder verzweigte Produkte in Frage, wie
Oxyethylierungsprodukte von drei- oder mehrwertigen Alkoho
len.
Das Polyethermittelstück kann aber auch einen aromatisch
ungesättigten heterocyclischen oder cycloaliphatischen Ring
enthalten, oder auch ein siloxan-substituierter Polyether
sein.
Sämtliche genannten Typen von Polyglykolethern können in
Folgereaktionen mit reaktiven Gruppen ausgestattet werden,
indem zunächst Substituenten eingeführt werden, die dann
ihrerseits zur Reaktion mit geeigneten reaktive Gruppen
verleihenden Derivaten fähig sind.
Unter reaktiven Endgruppen werden funktionelle Gruppen ver
standen, die nach geeigneter Initiierung durch Starter zur
Polymerisation der Massen führen.
Besonders bewährt haben sich Aziridinogruppen (DE-B-
17 45 810); Alkenylgruppen (DE-A1-38 38 587, EP-A2-0 366 977);
Polyorganosiloxanreste mit H-Si-Gruppen im Molekül (DE-A1-
37 41 575); Mercaptogruppen (EP-A2-0 366 977), Acryl- oder
Methacrylgruppen (EP-A2-0 173 085); Epoxidgruppen, Isocyanat
gruppen und Hydroxylgruppen. Diese Aufzählung soll keine
Vollständigkeit an möglichen reaktiven Gruppen darstellen.
Der Inhalt der genannten Druckschriften soll hier ausdrück
lich mitumfaßt sein.
Besonders bevorzugt für die erfindungsgemäßen Zwecke sind
die auf der Rasis von Polyethern in der DE-B-17 45 810 be
schriebenen Abformmaterialien. Bevorzugte Starter dafür sind
in der DE-A1-25 15 593 und geeignete Verzögerer in der
EP-A1-0 110 429 beschrieben. Bevorzugt sind aber auch die
Polyethermassen der DE-A1-38 38 587 auf der Basis von Poly
ethern mit Vinyl- und/oder Allylendgruppen und einer SiH-
Komponente. Ebenso bevorzugt sind die Polyethermassen der
DE-A1-37 41 575.
Um eine vorzeitige Härtung der Abformmassen zu verhindern,
müssen die Polyethermaterialien einerseits und die Katalysa
toren andererseits bis zum Gebrauch voneinander getrennt
gehalten werden (eine Ausnahme davon bilden nur die licht
härtenden Polyethermassen). Vorzugsweise liegen beide Kompo
nenten in Form von Pasten vor.
Die vulkanisierbaren Polyethermaterialien der einen Paste
können zur Verbesserung des Anmischverhaltens mit dem im
Lösungsmittel oder Weichmacher gelösten oder mittels Suspen
dierhilfsmittel in Suspension oder mittels Emulgatoren in
Emulsion gehaltenen Polymerisationskatalysator der anderen
Paste, gleichartige oder chemisch ähnliche Weichmacher
oder Lösungsmittel enthalten.
Die Verwendung von Lösungen des Vernetzungsmittels in ge
eigneten Weichmachern, Lösungsmitteln oder Weichmacher-
Gemischen ist zweckmäßig; auf diese Weise werden nicht nur
extreme Mischungsverhältnisse vermieden, sondern auch feste
Starter gelöst.
Zur Vermeidung des Nachteils leicht beweglicher Vernetzungs-
bzw. Härtungsmittel können diese in eine entsprechende visko
se Form gebracht werden, z. B. durch Zugabe von Kunststoff,
wie Polyvinylacetat, oder durch Einarbeitung von Füllmitteln
mit großer Oberfläche, wie hochdisperse Kieselsäure.
Übliche Weichmacher sind häufig mit den Polyethermateria
lien gut verträglich. Ihre Verwendung ist nicht nur aus
wirtschaftlichen Gründen, sondern auch zur Verbesserung der
Eigenschaften, insbesondere zur Vermeidung oder Verringerung
der Kristallisation ratsam. Geeignet sind beispielsweise
Phthalsäureester, Glykolderivate, sowie polymere Weicher,
Sorbitanester, etc. Übliche und geeignete Weichmacher sind
beispielsweise in Polyethers, Part I, herausgegeben von
Norman G. Gaylord, Interscience Publishers (1963) beschrie
ben.
Die Eigenschaften der Endprodukte sind durch Wahl eines ge
eigneten Ausgangsmaterials weitgehend variabel, so daß die
mechanischen Werte der Endprodukte nahezu nach Maß einge
stellt werden können. Der Zusatz größerer Mengen Weichmacher
und/oder weiterer üblicher Zusatzstoffe allerdings kann
aber die Wasseraufnahme, Quellung und Dimensionsänderung in
einem Ausmaß beeinflussen, daß der Abdruck unbrauchbar ist.
Die erfindungsgemäßen Massen enthalten in fertig vulkani
sierter und auspolymerisierter Form 0,1 bis 15, vorzugsweise
0,3 bis 10 und insbesondere 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Massen, wenigstens eines eine hydro
phile Natur verleihenden Mittels, ausgewählt aus der Gruppe
der hydrophilen Silikonöle und nicht-ionischen grenzflächen
aktiven Mittel.
Diese Mittel werden entweder der Polyetherbasispaste oder
der Katalysatorpaste alleine oder anteilig der Polyether
basispaste und der Katalysatorpaste in den angegebenen
Mengen zugesetzt. Unter 0,1 Gew.-% ist die Hydrophilie des
Polyethermaterials nicht verbesserbar, über 15 Gew.-% wird
die Wasseraufnahme zu hoch.
Das Hydrophilierungsmittel ist in so ausreichender Menge
vorhanden, daß das Vulkanisat einen 10 Sekunden Randwinkel
kleiner 55° aufweist. Vorzugsweise weisen die erfindungsge
mäßen Massen einen 10-Sekunden-Randwinkel kleiner 45°,
besonders bevorzugt kleiner 35° auf.
Unter einem eine hydrophile Natur vermittelnden Mittel ver
steht man in diesem Zusammenhang ein Hydrophilierungsmittel,
das den Randwinkel eines Tropfens Wasser oder wäßriger Zu
sammensetzung (z. B. Gipssuspension, Speichellösung, Desinfek
tionslösung, etc.) gegenüber der Polyetherzusammensetzung
erniedrigt und damit eine bessere Benetzbarkeit der Polyether
zusammensetzung durch die Flüssigkeit hervorruft. Zur Defi
nition des Randwinkels wird auf Walter Noll, Chemistry and
Technology of Silicons, Academic Press, 1968, insbesondere
Seiten 447 bis 452 verwiesen. Wie schon oben erwähnt, ist
der Randwinkel, oder auch Kontaktwinkel genannt, der Winkel,
den der Rand eines Wassertropfens zur Substratoberfläche
bildet. Bei hydrophoben Substraten liegt dieser Winkel
teilweise über 100°. Je hydrophiler das Substrat ist, desto
flacher wird die Form des Tropfens und desto kleiner der
Randwinkel.
Die Messung des Randwinkels erfolgt mittels Meßmikroskop
am liegenden Tropfen 10 Sekunden nach Aufbringen eines
Tropfens einer gesättigten Lösung von Calciumsulfatdihydrat
bei 23°C 30 Minuten nach Anmischbeginn. Der 10-Sekunden-
Wert für den Kontaktwinkel ist deshalb methodisch vorteil
haft, da der Einfluß von Verdunstungsphänomenen dabei unter
bleibt. Verdunstungen würden eine irreführende Veränderung
des Randwinkels, d. h. eine Verkleinerung, bewirken. Das Meß
verfahren erfolgt im wesentlichen nach der in der Arbeit
von Bader und Setz, Benetzbarkeit und Wiedergabegenauig
keit von Abformmassen (Dtsch. Zahnärztl. z. 46, 346-348
(1991) beschriebenen Methode.
Geeignete grenzflächenaktive Stoffe aus der Gruppe der
hydrophilen Silikonöle enthalten eine oder mehrere Siloxan
gruppen als hydrophoben Teil sowie eine oder mehrere Ether
gruppierungen als hydrophilen Teil. Diese Ethergruppierun
gen sind bevorzugt Ethylenoxy- oder Propylenoxy-, aber auch
z . B. hydroyalkyl-substituierte Ethylenoxyruppen. Diese
Alkylenoxygruppe kann sowohl über ein Kohlenstoffatom oder
auch über ein Sauerstoffatom chemisch an die Siloxangruppe
gebunden sein. Solche hydrophilen Silikonöle werden in den
US-Patenten 3 505 377, 3 980 688, 4 431 789 sowie in der
Union Carbide-Information über die Silwet-Produkte beschrie
ben. Bevorzugte Tenside sind die darin genannten Typen
Silwet L-77, Silwet L-7604, Silwet L-7001, Silwet L-7600
und Silwet L-7602. Weitere Vertreter dieser hydrophilen
Silikonöle finden sich in der Produktinformation der Firma
Olin Corporation (Silfac-Produkte) und in den US-Patenten
4 160 776, 4 226 794 und 4 337 168.
Geeignete grenzflächenaktive Stoffe aus der Gruppe nicht
ionischer Tenside sind fluorierte Kohlenwasserstoffverbin
dungen, wie sie im US-Patent 2 915 544 beschrieben sind.
Weitere Vertreter dieser Gruppe sind F-Alkyl-2-ethyl-thio
polyethylenglykol-ethoxylate verschiedener Ethylenoxid (EO)-
Anzahl.
Eine weitere erfindungsgemäß geeignete Tensidgruppe stellen
die Alkanolamide dar, wie Fettsäure-monoethanolamide, z. B.
Laurinsäure-, Kokosfettsäure-, Stearinsäure-, Rezinolsäure-
und Undecylensäuremonoethanolamid; ebenso wie die entspre
chenden Fettsäure-monoisopropanolamide. Weitere geeignete
Derivate stellen die Fettsäure-diethanolamide, wie Laurin
säure-, Kokosfettsäure-, Ölsäure- und Linolsäurediethanol
amid dar. Zu diesen Gruppen zählen auch die Fettsäure
polydiethanolamide, wie Undecylensäurepolydiethanolamid.
Erfindungsgemäß geeignete Produkte sind weiterhin die Block
copolymer-Surfactants des Propylenoxids und Ethylenoxids,
wie etwa Derivate des Propylenglykols und des Ethylen
diamins, welche von Firma Wyandotte unter den Bezeichnungen
Pluronics und Tetronics vertrieben werden. Ethoxylierte
Polypropylenoxide unterschiedlicher Kettenlängen sind auch
als Synperonic-Typen erhältlich.
Eine weitere Gruppe stellen die ethoxylierten Alkoholderi
vate dar, wie Fettalkoholpolyglykolether, Laurylalkohol-
und Talgfettalkoholethoxylate, Octadecanol-oxyethylat,
Dodecanol-, Tetradecanol-oxyethylat mit verschiedenen EO-
Anteilen. Geeignet sind auch Trimethylnonanolethoxylate.
Weiterhin geeignete Tenside kommen aus der Gruppe der eth
oxylierten Alkylphenole, wie Nonylphenolpolyglykolether,
etwa Nonylphenol mit 3 bis 14 EO, Octylphenol- und Polyoxy
ethylennonylphenolethoxylate.
Die Gruppe der ethoxylierten Amine umfaßt z. B. Fettamin
ethoxylat. Geeignet sind auch die ethoxylierten Fettsäuren
und deren Ölsäure-polyglykolester, Kokosfettsäuremonogly
ceridpolyglykolether, Talgfettsäuremonoglyceridpolyglykol
ether, aber auch ethoxyliertes Lanolin, Isopropyllanolat
oder Lanolinsulfosuccinat. Weitere Vertreter sind Fettsäure
ester wie Polyethylenglykoldistearat, Glycerinmonostearat,
2-Ethylhexylpalmitat, Butylstearat, Isobutylstearat, Iso
decylstearat, Isopropyloleat.
Solche Vertreter von teilweise mit Fettsäuren veresterten
Polyhydroxy-Verbindungen wie Glycerin, Diglycerin, Poly
glycerin, Erythrit, Pentaerythrit, Xylit, Sorbit, Manit oder
auch Saccharose und andere Glucoside sind geeignet. Die
Mono-, Di- oder Trifettsäureester des Sorbitans sind als
Span-Typen verfügbar (Atlas). Durch Oxyethylierung der
Span-Typen gelangt man zu Produkten besserer Wasserlöslich
keit und höherer HLB-Werte, die als Tween-Typen verfügbar
sind. Zu den Glykolestern und Polyethylenglykolen zählen
etwa Glykolmonostearat, Glykoldistearat, Glykolmonolaurat,
Glykolmonopalmitat sowie die entsprechenden Polyethylen
glykole unterschiedlicher Kettenlängen.
Weitere Typen sind auch Aminoxide wie Lauryldimethylamin
oxid und Stearyldimethylaminoxid.
Diese Aufzählung erfindungsgemäßer Substanzen soll keine
Einschränkung darstellen, weitere erfindungsgemäß geeigne
te Tenside sind im "Index der Non-Ionic-Surfactants" von
Bernard Parant, 1988 sowie in Ullman′s Encyklopädie der
technischen Chemie, Band 22, 4. Auflage, 1982 beschrieben.
Besonders bevorzugt werden Fettalkoholethoxylate. Diese
alkoxylierten Fettalkohole und acylierten alkoxylierten
Fettalkohole sind gerad- und verzweigtkettige Alkohole
von C10 bis C16, welche mit 2 bis 10 Mol Alkylenoxid um
gesetzt und gegebenenfalls anschließend mit einer C2 bis
C4 Monocarbonsäure verestert wurden. Besonders bevorzugt
werden weiter die beschriebenen alkoxylierten Silikon
derivate sowie die Blockcopolymeren des Propylenoxids/Ethy
lenoxids.
Die geeigneten Tenside sind insbesondere nicht auf die
in den Beispielen genannten HLB-Werte beschränkt (siehe
Definition Seite 15).
Die erfindungsgemäßen vulkanisierbaren Polyethermaterialien
eignen sich insbesondere zum Zwecke der dentalen Abformung
und Abdrucknahme. Sie eignen sich aber auch als Dubliermate
rialien und Abdruckmaterialien für technische und medizini
sche Zwecke, z. B. in der Orthopädie zur Abformung der Femur-
Kavität vor Hüftgelenksendoprothetik.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Er
findung. Die Erfindung ist nicht auf die Beispiele beschränkt.
Die Messung des Randwinkels erfolgt mit einem Kontaktwinkel
meßsystem G1/G40 (Krüss). Das Randwinkelmeßgerät G1 ermög
licht die präzise Abbildung von Tropfenprofilen auf Festkör
peroberflächen. Das G40-Meßsystem umfaßt einen Videotubus
mit Strahlenteiler, so daß die gleichzeitige Beobachtung
eines Tropfens durch das Goniometerokular (Tropfengröße)
und die Videokamera (digitale Bildauswertung) ermöglicht
wird.
Die Messung erfolgt am liegenden Tropfen bei 23°C und 50%
relativer Luftfeuchtigkeit. 30 Minuten nach Anmischbeginn
der Massen wird ein stets gleich großer Tropfen einer bei
23°C gesättigten Calciumsulfatdihydratlösung auf das zwi
schen Glasplatten zu glatter Oberfläche ausgehärtete Elasto
mer aufgetragen und sofort mit der Messung begonnen. Der
10-Sekunden-Wert wird zur Auswertung herangezogen.
Die Ergebnisse im Vergleich sind in Tabellen 1 bis 3 zusam
mengefaßt.
Die Bestimmung der Wasseraufnahme erfolgt mittels einer
rechteckigen Platte (L = 38, B = 32, H = 3 mm) mit 28,5 cm2
benetzbarer Oberfläche. 60 Minuten nach Anmischbeginn wird
das Vulkanisat gewogen (Meßwert a) und in destilliertem
Wasser 20 Stunden bei 23°C belassen. Sofort nach Entnahme
wird der Prüfkörper oberflächlich getrocknet und erneut ge
wogen (Meßwert b). Die Wasseraufnahme in Prozent errechnet
sich nach der Formel
Aufnahme-% = [(b-a)/a]× 100
Das Wasserrückhaltevermögen wurde durch eine erneute Wägung
des Prüfkörpers (Meßwert c) nach weiterer 2-stündiger Lage
rung des Prüfkörpers an Luft bei 50% relativer Luftfeuchtig
keit bei 23°C bestimmt. Das Wasserrückhaltevermögen in %
errechnet sich nach der Formel
Rest-% = [(c-a)/a]× 100
Die Dimensionsänderung wurde in Anlehnung an ADA (American
Dental Association) 19 bei 100% relativer Luftfeuchtigkeit
nach 20 Stunden gemessen.
Die Ergebnisse im Vergleich sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Die Tauchbad-Desinfektionen werden entsprechend der Ge
brauchsinformation des Herstellers in kommerziell erhält
lichen Desinfektionslösungen durchgeführt. Für Impresept
(ESPE) werden pro Desinfektionsvorgang 10 Minuten Verweil
zeit angesetzt, für Banicide (Pascal) ebenso 10 Minuten,
für CoeCide XL plus (GC America) hingegen 20 Minuten.
Die Ergebnisse im Vergleich sind Tabelle 3 aufgeführt.
In den Beispielen werden die folgenden Tenside verwen
det:
- - PLURONIC Blockcopolymer-Surfactants (BASF Wyandott),
- - SILWET Polyalkylenoxid-polymethylsiloxane (Union Carbide Corp.),
- - REWOPAL Fettalkoholpolyalkylenoxidmethylether (REWO),
- - ANTAROX Nonylphenolethoxylate (Rhone-Poulenc),
- - FLUORAD Fluortenside (3M).
Sofern bekannt, wird in den Beispielen auf den jeweiligen
HLB-Wert der oberflächenaktiven Stoffe verwiesen. Unter
dem HLB-Wert (engl. Hydrophilic Lipophilic Balance) ver
steht man ein Maß für die Wasser- und Fettfreundlichkeit
von nicht-ionogenen Tensiden. Der HLB-Wert läßt sich sowohl
experimentell bestimmen als auch durch Rechenverfahren in
bestimmten Fällen errechnen. Im allgemeinen liegen die
Zahlenwerte zwischen 1 und 20, in seltenen Fällen auch
darüber (bis 40). Substanzen mit niedrigem HLB-Wert (etwa
unter 10) sind im allgemeinen gute W/O-Emulgatoren, während
die mehr wasserfreundlichen Tenside mit höherem HLB-Wert
als O/W-Emulgatoren wirken. Somit läßt sich aus der Kenntnis
des HLB-Werts auf das Verhalten anderer Tenside schließen.
Es werden 46,6 g eines Aziridinopolyethers, der gemäß Bei
spiel 12 der DE-B-17 45 810 erhalten wurde, mit 21,5 g
Dibenzyltoluol, 9,64 g hydriertem Palmöl und 22,3 g Kiesel
gur vermischt. Auf diese Weise werden 100 g einer Paste A
erhalten. Weiterhin werden 33,4 g Dibenzyltoluol, 15,6 g
2,5-Dichlorbenzolsulfonsäuremethylester, 15,1 g Polyisobuty
len, 10,0 g pyrogene Kieselsäure und 25,9 g Kieselgur zu
100 g einer Paste B verknetet.
Die beiden Pasten werden im Gewichtsverhältnis 4A:1B
vollständig miteinander vermischt. Nach einigen Muten er
hält man eine gummielastische Masse. 30 Minuten nach Her
stellung wird der Randwinkel zu 64° bestimmt. Die Wasser
aufnahme beträgt 1,05%, das Wasserrückhaltevermögen 0,18%,
die Dimensionsänderung +/- 0,00%.
100 g Paste A werden wie in Beispiel 1 unter Zusatz von
0,5 g eines Blockcopolymer-Surfactants aus Propylenoxid und
Ethylenoxid mit einer mittleren Molmasse von 3800 (HLB = 1,0)
(Pluronic L 101) geknetet und mit Paste B von Beispiel 1
im Gewichtsverhältnis 4A:1B vermischt. Nach einigen
Minuten erhält man eine gummielastische Masse. 30 Minuten
nach Herstellung wird der Randwinkel zu 49° bestimmt.
100 g der Paste A werden wie in Beispiel 1 unter Zusatz von
0,5 g Polyalkylenoxid-polymethylsiloxan, Molmasse 600 (HLB
= 5-8) (Silwet L-77) geknetet und mit Paste B von Beispiel
1 im Gewichtsverhältnis 4A:1B vermischt. Nach einigen
Minuten erhält man eine gummielastische Masse. 30 Minuten
nach Herstellung wird der Randwinkel zu 34° bestimmt.
Die Wiederholung der Kontaktwinkelmessung nach 7 Monaten
Lagerzeit (bei 23°C) führt zu einem Randwinkel von 33°.
Dies zeigt, daß der Randwinkel unverändert geblieben ist
und die erfindungsgemäße Masse eine sehr gute Lagerbeständig
keit besitzt.
Es werden 60,10 g eines Aziridinopolyethers, der gemäß Bei
spiel 12 der DE-B-17 45 810 erhalten wurde, mit 3,2 g
Normulgen, 10,7 g eines Blockcopolymer-Surfactants aus Pro
pylenoxid und Ethlyenoxid mit einer mittleren Molmasse von
6500 (HLB = 15,0) (Pluroinic P 105), 16,0 g eines Blockco
polymer-Surfactants aus Propylenoxid und Ethylenoxid mit
einer mittleren Molmasse von 4400 (HLB = 0,5) (Pluronic
L 121), 2,1 g Telamid, 7,5 g hydriertem Palmöl und 17,9
g Kieselgur vermischt. Auf diese Weise werden 117,5 g einer
Paste C erhalten. 40 g dieser Paste C werden mit 10 g der
Paste B von Beispiel 1 vollständig vermischt. Nach einigen
Minuten erhält man eine gummielastische Masse. 30 Minuten
nach Herstellung wird der Randwinkel zu 18° bestimmt. Die
Wasseraufnahme beträgt 10,05%, das Wasserrückhaltevermögen
7,40%, die Dimensionsänderung +0,94%.
Es werden 100 g einer Paste A entsprechend Beispiel 1 herge
stellt. Weiterhin werden 32,7 g eines Sulfoniumsalzes, das
gemäß Beispiel 31 der DE-C-25 15 593 erhalten wurde, 22,2 g
Acetyltributylcitrat, 5,8 g eines Blockcopolymer-Surfactants
aus Propylenoxid und Ethylenoxid mit einer mittleren Molmas
se von 6500 (HLB = 15,5) (Pluronic P 105), 10,1 g pyrogene
Kieselsäure, 28,5 g Kieselgur und 0,7 g Pigmente zu insgesamt
100 g einer Paste D verknetet. Die beiden Pasten werden im
Gewichtsverhältnis 7A:1D miteinander vollständig ver
mischt. Nach einigen Minuten erhält man eine gummielastische
Masse. 30 Minuten nach Herstellung wird der Randwinkel zu
510 bestimmt. Die Wasseraufnahme beträgt 1,15%, das Wasser
rückhaltevermögen 0,20%, die Dimensionsänderung 0,00%.
Nach 10 Minuten Desinfektion eines Prüfkörpers in einem
Desinfektionstauchbad (Impresept, ESPE), anschließendem
Spülen unter kaltem Wasser und 2-stündiger Lagerung an
Luft bei 23°C und 50% relativer Luftfeuchtigkeit wird der
Randwinkel zu 520 bestimmt.
100 g der Paste A entsprechend Beispiel 1 werden mit der
jeweils nachfolgend angegebenen Menge x an Hydrophilierungs
mittel zu einer hydrophilierten Paste Ax verknetet. Auf die
se Weise werden 100 + x g einer Paste Ax erhalten. Weiterhin
werden 100 g einer Paste D wie in Beispiel 5 beschrieben
hergestellt. Die beiden Pasten werden im Gewichtsverhältnis
7Ax:1D vollständig miteinander vermischt. Nach einigen
Minuten erhält man eine gummielastische Masse. 30 Minuten
nach Herstellung wird der Randwinkel bestimmt. Die Meßwerte
für den 10-Sekunden-Randwinkel sind in Tabelle 2 aufgeführt.
100 g A + 5,17 g Fettalkoholpolyalkylenoxidmethylether
(Kokosfettverschnitt) (Rewopal MT 2540). 30 Minuten nach
Herstellung wird der Randwinkel zu 28° bestimmt. Die Wasser
aufnahme beträgt 1,48%, das Wasserrückhaltevermögen 0,43%,
die Dimensionsänderung + 0,08%.
100 g A + 1,96 g eines Blockcopolymer-Surfactants aus Propy
lenoxid und Ethylenoxid mit einer mittleren Molmasse von
3800 (HLB = 1,0) (Pluronic L 101). 30 Minuten nach Herstel
lung wird der Randwinkel zu 22° bestimmt. Die Wasseraufnahme
beträgt 1,57%, das Wasserrückhaltevermögen 0,51%, die
Dimensionsänderung + 0,14%.
100 g A + 1,44 g eines Blockcopolymer-Surfactants aus Propy
lenoxid und Ethylenoxid mit einer mittleren Molmasse von
6500 (HLB = 15,0) (Pluronic P 105)
100 g A + 5,17 g eines Blockcopolymer-Surfactants aus Propy
lenoxid und Ethylenoxid mit einer mittleren Molmasse von
2200 (HLB = 16,0) (Pluronic L 44).
100 g A + 5,17 g eines Blockcopolymer-Surfactants aus Propy
lenoxid und Ethylenoxid mit einer mittleren Molmasse von
2900 (HLB = 15,0) (Pluronic L 64).
100 g A + 1 g eines Nonylphenolethoxylats mit 9 EO-Einheiten
(HLB = 13,0) (Antarox CO-630).
100 g A + 1 g eines Polyalkylenoxid-polymethylsiloxans mit
EO/PO-Einheiten, Molmasse 20 000, methoxytherminiert (HLB
= 9-12) (Silwet L-7001)
100 g A + 1 g eines Polyalkylenoxid-polymethylsiloxans mit
EO-Einheiten, Molmasse 4000 (HLB = 13-17) (Silwet L-7604).
100 g A + 1 g eines Fettalkoholpolyalkylenoxidmethylethers
(Rewopal MT 5722).
100 g A + 5 g eines Blockcopolymer-Surfactants aus Propylen
oxid und Ethylenoxid mit einer mittleren Molmasse von 4150
(HLB = 16,5) (Pluronic P 75).
100 g A + 1 g eines fluorierten Alkylalkoxylats (Fluorad
FC-430)
100 g A + 1 g eines fluorierten Alkylesters (Fluorad FC-430).
100 g A + 1 g eines Nonylphenolethoxylat mit 4 EO-Gruppen
(HLB = 8,8) (Antarox CO-430).
Es werden 1 g der Katalysatorlösung, die gemäß Beispiel 3
der DE-A1-38 38 587 erhalten wurde, mit 200 g eines Diallyl
ethers eines Polypropylenglykols mit einem mittleren Moleku
largewicht von 2000 sowie 2 g Palladium auf Calciumcarbonat
und 90 g silanisierter pyrogener Kieselsäure vermischt.
Auf diese Weise werden 292 g einer Katalysatorpaste erhalten.
Weiterhin werden 64 g des oben beschriebenen Diallylethers
mit 47 g eines gemäß Beispiel 2 der oben genannten Druck
schrift hergestellten Umsetzungsproduktes aus Tetramethyl
cyclotetrasiloxan und 4,4-Bis-(allyloxy)-2,2-diphenylpropan
und 190 g Calciumcarbonat, beschichtet mit Stearinsäure,
verknetet. Auf diese Weise werden 301 g einer Basispaste
erhalten. Katalysatorpaste und Basispaste werden in gleichen
Gewichtsteilen miteinander vollständig vermischt. Nach eini
gen Minuten erhält man eine gummielastische Masse. 30 Minu
ten nach Herstellung wird der Randwinkel zu 66° bestimmt.
Es werden 100 g einer Katalysatorpaste, die wie in Beispiel
19 beschrieben hergestellt wurde, mit 0,5 g eines Polyalky
lenoxid-polymethylsiloxans der Molmasse 600 (HLB = 5-8)
(Silwet L-77) vermischt. Weiterhin werden 100 g einer Basis
paste, die wie im Beispiel 19 beschrieben hergestellt wurde,
mit 0,5 g des gleichen Polyalkylenoxid-polymethylsiloxans
verknetet. Die beiden Pasten werden im Gewichtsverhältnis
1 : 1 miteinander vermischt. Nach einigen Minuten erhält man
eine gummielastische Masse. 30 Minuten nach Herstellung wird
der Randwinkel zu 35° bestimmt.
100 g einer Katalysatorpaste, die wie im Beispiel 19 be
schrieben hergestellt wurde, werden mit 0,5 g eines Fett
alkoholpolyalkylenoxidmethylethers (Rewopal MT 5722) ver
mischt. Weiterhin werden 100 g einer Basispaste, die wie
im Beispiel 19 beschrieben hergestellt wurde, mit 0,5 g des
gleichen Surfactants verknetet. Die beiden Pasten werden im
Gewichtsverhältnis 1 : 1 miteinander vermischt. Nach einigen
Minuten erhält man eine gummielastische Masse. 30 Minuten
nach Herstellung wird der Randwinkel zu 47° bestimmt.
Es werden 100,0 g eines Polypropylenglykol-urethan-methacry
lats, das gemäß Beispiel 1 der EP-A3-0 173 085 erhalten
wurde, mit 0,5 g 2,4,6-Trimethylbenzoyl-diphenylphosphinoxid
zu einer homogenen Lösung vermischt. Die so erhaltene transpa
rente Lösung wird in eine Form eingefüllt, mit einer Glas
platte bedeckt und mittels eines handelsüblichen Lichtgeräts
(DELO-Lux) 5 Minuten belichtet. Man erhält eine durchgehärte
te gummielastische Masse mit trockener Oberfläche. 30 Minu
ten nach Herstellung wird der Randwinkel zu 61° bestimmt.
Es werden 100,0 g eines Polypropylenglykolurethanmethacry
lats, das gemäß Beispiel 1 der EP-A3-0 173 085 erhalten wurde,
mit 0,5 g 2,4,6-Trimethylbenzoyl-diphenylphosphinoxid und
2,0 g eines Blockcopolymer-Surfactants aus Propylenoxid und
Ethylenoxid mit einer mittleren Molmasse von 3800 (HLB = 1,0)
(Pluronic L 101) zu einer homogenen Masse von 102,5 g ver
mischt. Die so erhaltene transparente Lösung wird in eine
Form eingefüllt, mit einer Glasplatte bedeckt und mittels
eines handelsüblichen Lichtgeräts (DELO-Lux) 5 Minuten
belichtet. Man erhält eine durchgehärtete gummielastische
Masse mit trockener Oberfläche. 30 Minuten nach Herstellung
wird der Randwinkel zu 32° bestimmt.
Aus der Polyetherzusammensetzung gemäß Beispiel 5 werden
Prüfkörper zur Bestimmung der Dimensionsstabilität gemäß
ADA 19 hergestellt. Die Dimensionsänderung nach ADA 19 wird
nach 1 Stunde zu -0,10%, nach 24 Stunden zu -0,24% be
stimmt. Der 10-Sekunden-Randwinkel beträgt 51°. Diese Prüf
körper werden anschließend in eine frisch zubereitete kom
merzielle Desinfektionslösung (CoeCide XL plus, GC America)
gelegt und bei 23°C gemäß den Herstellerangaben 20 Minuten
in dieser Lösung belassen. Danach werden die Prüfkörper un
ter fließendem kalten Wasser kurz abgespült und 2 Stunden
an Luft von 23°C und 50% relativer Luftfeuchtigkeit ge
trocknet. Anschließend wird dieser Vorgang noch 2× wieder
holt, so daß die Prüferkörper eine dreimalige Desinfektion
erfahren haben. Nach der letzten Desinfektion werden wie
derum die Dimensionsänderung und der Randwinkel bestimmt.
Die Dimensionsänderung beträgt +0,05%, der Randwinkel
wird zu 52° bestimmt. Dieser Versuch zeigt, daß die erfin
dungsgemäße Polyetherzusammensetzung 3× desinfiziert werden
kann und der Randwinkel sowie die Dimensionsstabilität er
halten bleiben.
Aus der Polyetherzusammensetzung gemäß Beispiel 7 werden
Prüfkörper zur Bestimmung der Dimensionsstabilität gemäß
ADA 19 hergestellt. Die Dimensionsänderung gemäß ADA 19
wird nach einer Stunde zu -0,15% und nach 24 Stunden zu
-0,25% bestimmt. Der 10-Sekunden-Randwinkel beträgt 22°.
Diese Prüfkörper werden anschließend in eine frisch zube
reitete kommerzielle Desinfektionslösung (Banicide, Pascal)
gelegt und bei 23°C gemäß den Herstellerangaben 10 Minuten
in dieser Lösung belassen. Danach werden die Prüfkörper un
ter fließendem kalten Wasser kurz abgespült und 2 Stunden
an Luft von 23°C und 50% relativer Luftfeuchtigkeit ge
trocknet. Anschließend wird dieser Vorgang noch 2× wieder
holt, so daß die Prüfkörper eine dreimalige Desinfektion er
fahren haben. Nach der letzten Desinfektion werden wiederum
die Dimensionsänderung und der Randwinkel bestimmt. Die
Dimensionsänderung beträgt +0,15%, der Randwinkel wird
zu 23° bestimmt. Dieser Versuch zeigt, daß die erfindungs
gemäße Polyetherzusammensetzung 3× desinfiziert werden
kann und der Randwinkel sowie die Dimensionsstabilität er
halten bleiben.
Zwei handelsübliche hydrophilierte additionsvernetzende
Silikonabdruckmassen, Imprint (3M) und Reprosil (Dentsply)
werden im direkten Vergleich zu den erfindungsgemäßen Zusam
mensetzungen der Beispiele 2, 3, 5 und 7 in einem handels
üblichen Desinfektions-Tauchbad (Impresept, ESPE) desinfi
ziert und der Einfluß des Desinfektionsvorgangs auf den
Randwinkel der Abdruckmassen geprüft. Dazu werden von allen
Abformmassen Prüferkörper hergestellt und 30 Minuten nach
Anmischen deren 10-Sekunden-Randwinkel vor Desinfektion be
stimmt (Tabelle 3). Anschließend werden die Prüfkörper
10 Minuten in dem handelsüblichen Desinfektions-Tauchbad
belassen. Die Prüfkörper werden daraufhin unter fließendem
kaltem Wasser kurz gespült und 2 Stunden an Luft von 23°C
und 50% relativer Luftfeuchtigkeit trocknen gelassen. Da
nach wird wiederum der 10-Sekunden-Randwinkel nach Desinfek
tion bestimmt. Das Ergebnis in Tabelle 3 zeigt, daß die dem
Stand der Technik entsprechenden hydrophilierten Silikone
nach nur einer Desinfektion bereits eine deutliche Erhöhung
des Randwinkels erfahren und somit an Benetzbarkeit im an
schließenden Ausgießvorgang mit Gipssuspension deutlich
einbüßen. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen hingegen
zeigen keine oder nur eine geringfügige Veränderung des
Randwinkels und besitzen eine auch nach der Desinfektion
gleichbleibend gute Benetzbarkeit.
Claims (11)
1. Gummielastische Masse auf der Basis vulkanisierbarer
Polyethermaterialien, dadurch gekennzeichnet, daß sie
in fertig vulkanisierter und auspolymerisierter Form
0,1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Masse, wenigstens eines hydrophilen Silikonöls und/oder
eines nicht-ionischen grenzflächenaktiven Mittels ent
hält.
2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
0,2 bis 10, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-% des hydrophi
len Silikonöls und/oder nicht-ionischen grenzflächen
aktiven Mittels enthält.
3. Masse nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß sie in fertig vulkanisierter und auspolymeri
sierter Form einen 10-Sekunden-Randwinkel von weniger
als 55°, vorzugsweise weniger als 45° und insbesondere
weniger als 35° aufweist.
4. Masse nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß sie in fertig vulkanisierter und auspolymeri
sierter Form nach zweimaliger 10- bis 20-minütiger
Desinfektion in wäßriger Desinfektionslösung einen
10-Sekunden-Randwinkel von weniger als 55°, vorzugswei
se weniger als 45° und insbesondere weniger als 35°
aufweist.
5. Masse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß sie als Polyethermaterial Polyether mit Aziri
dinogruppen oder Polyether mit Vinyl- und/oder Allylend
gruppen und einer SiH-Komponente enthält.
6. Masse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die hydrophilen Silikonöle Silikonpolyether
moleküle mit mindestens einem hydrophilen Polyetheran
teil sind.
7. Masse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die nicht-ionischen grenzflächenaktiven Mittel
Fettalkohole sind, die mit Ethylen- und/oder Propylen
oxid umgesetzt und gegebenenfalls methyliert oder mit
einer Monocarbonsäure verestert sind.
8. Masse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die nicht-ionischen grenzflächenaktiven Mittel
Blockcopolymere des Propylenoxids und Ethylenoxids
sind.
9. Polyetherabformmasse gemäß Ansprüchen 1 bis 8, zur
Verwendung für die Zahn-, Schleimhaut- und Modellab
formung.
10. Verfahren zur Herstellung von Polyetherabformmassen,
enthaltend
- a) Polyethermaterial,
- b) für Polyether übliche Polymerisationskatalysatoren,
- c) wenigstens ein hydrophiles Silikonöl und/oder nicht ionisches grenzflächenaktives Mittel,
- d) gegebenenfalls übliche Aktivatoren, Beschleuniger, Verzögerer und Stabilisatoren,
- e) gegebenenfalls übliche Lösungsmittel oder Weichmacher,
- f) gegebenenfalls weitere übliche pyrogene oder gefällte Kieselsäuren, Füllstoffe, Desinfektionsmittel und weitere übliche Zusatzstoffe,
dadurch gekennzeichnet, daß durch Vermischen von gege
benenfalls Teilmengen von Bestandteilen a) bis f) mit
Ausnahme von b) eine Basispaste A, durch Vermischen
von gegebenenfalls Teilmengen von Bestandteilen a)
bis f), mit Ausnahme von a), eine Katalysatorpaste B
hergestellt wird, und zur Herstellung der gebrauchs
fertigen Abformmasse äquivalente Mengen A und B mit
einander vermischt werden.
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