DE4306997A1 - Hydrophilierte Polyether - Google Patents

Hydrophilierte Polyether

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Erich Dr Wanek
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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    • AHUMAN NECESSITIES
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft hydrophilierte gummi­ elastische Abform- bzw. Dubliermassen auf Basis von vulkani­ sierbaren Polyethermaterialien, die insbesondere im Dental­ bereich, aber auch in der Orthopädie, Anwendung finden, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ein geeignetes Mittel.
Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere vulkanisier­ bare Polyetherpasten mit Aziridinoendgruppen, additionsver­ netzende Polyethersilikonpasten mit H-Si-Gruppen und radika­ lisch vulkanisierbare Polyetheracrylat- und -methacrylat­ pasten zur Herstellung genauer Abformungen bezahnter, teil­ bezahnter und unbezahnter Kiefer sowie von Gipsmodellen.
Derartige Systeme sind an sich bekannt.
Für die verschiedenen Abformmethoden werden die Massen in verschiedenen Viskositätsklassen angeboten, so beispiels­ weise die knetbaren und hochviskosen Massen für die Löffel- und die mittel- und niedrigviskosen Massen vorzugsweise für die Spritzenapplikation.
Aus der DE-B-17 45 810 sind Abdruckmassen von Polyetherma­ terialien mit Aziridinoendgruppen bekannt.
Aus der DE-A1-37 41 575 und der DE-A1-38 38 587 sind Abdruck­ massen auf Basis von Polyethermaterialien mit Alkenylgruppen sowie Polyorganosiloxanresten, enthaltend H-Si-Gruppen, be­ kannt, die unter der Einwirkung von Platinkatalysatoren polymerisieren.
Aus der EP-A2-0 173 085 sind Abdruckmassen von Polyetherma­ terialien mit Acrylat- und Methacrylatgruppen bekannt, die nach Bestrahlung mit Licht geeigneter Wellenlänge - ini­ tiiert durch den Zerfall eines Photoinitiators - polymeri­ sieren.
Diese Materialien haben ein gutes Anfließvermögen an hydro­ philen, oralen Flächen und damit bei diesen Anwendungen eine höhere Abdruckschärfe als andere bekannte Abdruckmassen, z. B. auf Basis von konventionellen hydrophoben Silikonen.
Nachteil dieser bekannten Polyethermaterialien ist jedoch, daß ihre Wasseraufnahme im Vergleich zu Silikonabdruckmassen höher ist. Durch die zur Unterbrechung der Infektionskette inzwischen unerläßliche, häufig auch mehrmalige, Desinfek­ tion von Abdruckmassen mittels wäßriger Desinfektionsbäder werden heute aber erhöhte Anforderungen an eine möglichst geringe Wasseraufnahme, geringe Quellung und damit niedrige Dimensionsänderung gestellt.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Polyethermaterialien ist ihr höherer Randwinkel verglichen mit anderen bekann­ ten Abdruckmassen, z. B. solchen auf der Basis von Hydro­ kolloiden. Letztere weisen allerdings eine schlechtere Formstabilität auf als Polyethermaterialien. Infolge ihrer hohen Anfälligkeit gegenüber Quellung oder Schrumpfung sind die Hydrokolloide nicht lagerfähig; die Abdrücke müssen so­ fort ausgegossen werden.
Ein höherer Randwinkel kann beim Ausgießen des Abdrucks mit Gipssuspension zu vermindertem Anfließen und zum Verbleib von Lufteinschlüssen führen. Derartige Gipsmodelle sind un­ brauchbar. Der Randwinkel ist der Winkel, den der Rand eines Wassertropfens zur Substratoberfläche bildet (Walter Noll, Chemistry and Technology of Silicons, Academic Press, 1968, insbesondere die Seiten 447-452).
Die weiterhin bekannten Silikonabdruckmassen haben zwar den Vorteil einer relativ geringen Wasseraufnahme, ihr Anfließ­ vermögen und ihr Randwinkel sind jedoch nicht zufriedenstel­ lend. Man hat deshalb versucht, diesen Silikonmassen durch Einverleibung eines Hydrophilierungsmittels einen hydrophi­ leren Charakter zu verleihen und ihren Randwinkel zu er­ niedrigen. Solche Massen sind beispielsweise in der EP-A1- 0 480 238 beschrieben. Ein wesentlicher Nachteil der hydro­ philierten Silikonmassen besteht jedoch darin, daß der durch Zusatz der Hydrophilierungsmittel erreichte niedrige­ re Randwinkel durch bereits einmalige Desinfektion im wäßri­ gen Desinfektionsbad weitgehendst verlorengeht.
Besonders nachteilig ist die erhöhte Wasseraufnahme hydro­ philer Silikone, die ein Vielfaches der nicht hydrophilier­ ten Silikone beträgt. Gribi, Quintessenz, Zahntech. 18, 1261-1274 (1992) beschreibt in Abb. 7, Seite 1271 Probekör­ per gleicher Größe, die 8 Stunden fließendem bzw. stehendem Wasser ausgesetzt wurden. Nach oberflächlicher Trocknung wurden die Proben gewogen. Als Ergebnis wurde gefunden, daß das hydrophobe Silikon (Coltene President Jet Lightbody) 0,12% Wasseraufnahme zeigt. Das hydrophilierte Silikon (Coltene President Plus Jet Lightbody) nimmt 0,40% Wasser auf; dies entspricht einer Steigerung um das 3,3-fache des hydrophoben Silikons. Ein hydrophiliertes Silikon mit extrem tiefem Randwinkel nimmt 1,13% Wasser auf, dies ent­ spricht einer Steigerung um das 9,4-fache des hydrophoben Silikons. Ein besonderer Nachteil der erhöhten Wasseraufnah­ me liegt in der dadurch bei Silikonen ausgelösten Wasser­ stoffentwicklung aus der Vernetzerkomponente, die zu Blasen im Modell führt. Nachteilig ist schließlich auch die verzö­ gerte Abbindung solchermaßen hydrophilierter Silikone, so daß die Entfernung des Abdrucks vor der Beendigung der Härtungsreaktion eventuell zu einer Verformung des Abdrucks führen kann, und daß ihre Abbindung durch Latexhandschuhe, die aus hygienischen Gründen in der zahnärztlichen Behand­ lung unverzichtbar sind, inhibiert wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, Abdruckmassen zur Verfügung zu stellen, die die oben geschilderten Nachteile nicht auf­ weisen, und die insbesondere auch bei mehrmaliger Desinfek­ tion eine zufriedenstellende Dimensionsstabilität, d. h. eine zufriedenstellende geringe Wasseraufnahme, und einen mög­ lichst niedrigen und unverändert bleibenden Randwinkel auf­ weisen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch gummielastische Massen auf der Basis vulkanisierbarer Polyethermaterialien, welche da­ durch gekennzeichnet sind, daß sie in fertig vulkanisierter und auspolymerisierter Form 0,1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Masse, wenigstens eines hydrophilen Silikonöls und/oder eines nicht-ionischen grenzflächenakti­ ven Mittels enthalten.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß durch den Zusatz grenzflächenaktiver Stoffe aus der Gruppe hydrophiler Sili­ konöle und nicht-ionischer Tenside die Hydrophilie der Vul­ kanisate auf Polyetherbasis bedeutend verbessert werden kann und diese damit einen niedrigen Randwinkel aufweisen. Den­ noch besitzen die erfindungsgemäßen Massen keine oder eine nur unwesentlich erhöhte, für die Anwendung im Dentalbereich unschädliche Wasseraufnahme, Quellung und Dimensionsände­ rung und zeichnen sich deshalb durch erhöhte Wiedergabege­ nauigkeit aus. Dies ist im Hinblick auf die Erfahrungen mit den hydrophilierten Silikonabdruckmassen besonders überra­ schend. Völlig unerwartet ist auch, daß der durch den erfin­ dungsgemäßen Zusatz erreichte niedrige Randwinkel auch nach mehrmaliger Desinfektion in einem wäßrigen Desinfektionsbad erhalten bleibt. Von überraschendem Vorteil ist darüber hinaus, daß durch den erfindungsgemäßen Zusatz auch die Hydrophilie der angemischten, noch nicht vulkanisierten Massen, bedeutend verbessert werden kann und diese einen niedrigen Randwinkel aufweisen.
Von besonderem Vorteil ist schließlich, daß sich der Zusatz geeigneter erfindungsgemäßer Tenside ohne schädliche Auswir­ kung auf die Verarbeitungs- und Abbindezeit, den Abbinde­ übergang, die sonstigen physikalischen Werte und die Lager­ stabilität erweist.
Die erfindungsgemäße gummielastische Masse enthält
  • - als Polymerisat bzw. Copolymerisat mindestens einen vulka­ nisierbaren Polyether,
  • - für Polyether übliche Polymerisationskatalysatoren (siehe beispielsweise US-A-4 167 618), Aktivatoren, Beschleuni­ ger und Verzögerer, Stabilisatoren, gegebenenfalls gelöst oder suspendiert in dafür üblichen Lösungsmitteln oder Weichmachern,
  • - wenigstens ein hydrophiles Silikonöl und/oder ein nicht­ ionisches grenzflächenaktives Mittel,
  • - gegebenenfalls weitere übliche Weichmacher, Lösungsmittel, Suspensionshilfsmittel, pyrogene oder gefällte Kieselsäu­ ren, weitere übliche Füllstoffe, Desinfektionsmittel und weitere übliche Zusatzstoffe.
Unter dem Begriff vulkanisierbare Polyethermaterialien wer­ den Materialien mit Polyethermittelstücken und reaktiven Gruppen verstanden, die bevorzugt endständig und/oder aber auch im Polyethermittelstück vorhanden sein können.
Besonders bewährt haben sich zur Herstellung des Ausgangs­ materials Polyglykolether. In Frage kommen z. B. Polymerisa­ te und Mischpolymerisate cyclischer Ether, insbesondere mit 3 bis 5 Ringgliedern, wie Ethylenoxid, Propylenoxid, Tetra­ hydrofuran, Oxethan (Trimethylenoxid), sowie Substitutions­ produkte. Neben unverzweigten Produkten kommen auch schwach­ verzweigte Produkte oder verzweigte Produkte in Frage, wie Oxyethylierungsprodukte von drei- oder mehrwertigen Alkoho­ len.
Das Polyethermittelstück kann aber auch einen aromatisch ungesättigten heterocyclischen oder cycloaliphatischen Ring enthalten, oder auch ein siloxan-substituierter Polyether sein.
Sämtliche genannten Typen von Polyglykolethern können in Folgereaktionen mit reaktiven Gruppen ausgestattet werden, indem zunächst Substituenten eingeführt werden, die dann ihrerseits zur Reaktion mit geeigneten reaktive Gruppen verleihenden Derivaten fähig sind.
Unter reaktiven Endgruppen werden funktionelle Gruppen ver­ standen, die nach geeigneter Initiierung durch Starter zur Polymerisation der Massen führen.
Besonders bewährt haben sich Aziridinogruppen (DE-B- 17 45 810); Alkenylgruppen (DE-A1-38 38 587, EP-A2-0 366 977); Polyorganosiloxanreste mit H-Si-Gruppen im Molekül (DE-A1- 37 41 575); Mercaptogruppen (EP-A2-0 366 977), Acryl- oder Methacrylgruppen (EP-A2-0 173 085); Epoxidgruppen, Isocyanat­ gruppen und Hydroxylgruppen. Diese Aufzählung soll keine Vollständigkeit an möglichen reaktiven Gruppen darstellen. Der Inhalt der genannten Druckschriften soll hier ausdrück­ lich mitumfaßt sein.
Besonders bevorzugt für die erfindungsgemäßen Zwecke sind die auf der Rasis von Polyethern in der DE-B-17 45 810 be­ schriebenen Abformmaterialien. Bevorzugte Starter dafür sind in der DE-A1-25 15 593 und geeignete Verzögerer in der EP-A1-0 110 429 beschrieben. Bevorzugt sind aber auch die Polyethermassen der DE-A1-38 38 587 auf der Basis von Poly­ ethern mit Vinyl- und/oder Allylendgruppen und einer SiH- Komponente. Ebenso bevorzugt sind die Polyethermassen der DE-A1-37 41 575.
Um eine vorzeitige Härtung der Abformmassen zu verhindern, müssen die Polyethermaterialien einerseits und die Katalysa­ toren andererseits bis zum Gebrauch voneinander getrennt gehalten werden (eine Ausnahme davon bilden nur die licht­ härtenden Polyethermassen). Vorzugsweise liegen beide Kompo­ nenten in Form von Pasten vor.
Die vulkanisierbaren Polyethermaterialien der einen Paste können zur Verbesserung des Anmischverhaltens mit dem im Lösungsmittel oder Weichmacher gelösten oder mittels Suspen­ dierhilfsmittel in Suspension oder mittels Emulgatoren in Emulsion gehaltenen Polymerisationskatalysator der anderen Paste, gleichartige oder chemisch ähnliche Weichmacher oder Lösungsmittel enthalten.
Die Verwendung von Lösungen des Vernetzungsmittels in ge­ eigneten Weichmachern, Lösungsmitteln oder Weichmacher- Gemischen ist zweckmäßig; auf diese Weise werden nicht nur extreme Mischungsverhältnisse vermieden, sondern auch feste Starter gelöst.
Zur Vermeidung des Nachteils leicht beweglicher Vernetzungs- bzw. Härtungsmittel können diese in eine entsprechende visko­ se Form gebracht werden, z. B. durch Zugabe von Kunststoff, wie Polyvinylacetat, oder durch Einarbeitung von Füllmitteln mit großer Oberfläche, wie hochdisperse Kieselsäure.
Übliche Weichmacher sind häufig mit den Polyethermateria­ lien gut verträglich. Ihre Verwendung ist nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern auch zur Verbesserung der Eigenschaften, insbesondere zur Vermeidung oder Verringerung der Kristallisation ratsam. Geeignet sind beispielsweise Phthalsäureester, Glykolderivate, sowie polymere Weicher, Sorbitanester, etc. Übliche und geeignete Weichmacher sind beispielsweise in Polyethers, Part I, herausgegeben von Norman G. Gaylord, Interscience Publishers (1963) beschrie­ ben.
Die Eigenschaften der Endprodukte sind durch Wahl eines ge­ eigneten Ausgangsmaterials weitgehend variabel, so daß die mechanischen Werte der Endprodukte nahezu nach Maß einge­ stellt werden können. Der Zusatz größerer Mengen Weichmacher und/oder weiterer üblicher Zusatzstoffe allerdings kann aber die Wasseraufnahme, Quellung und Dimensionsänderung in einem Ausmaß beeinflussen, daß der Abdruck unbrauchbar ist.
Die erfindungsgemäßen Massen enthalten in fertig vulkani­ sierter und auspolymerisierter Form 0,1 bis 15, vorzugsweise 0,3 bis 10 und insbesondere 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Massen, wenigstens eines eine hydro­ phile Natur verleihenden Mittels, ausgewählt aus der Gruppe der hydrophilen Silikonöle und nicht-ionischen grenzflächen­ aktiven Mittel.
Diese Mittel werden entweder der Polyetherbasispaste oder der Katalysatorpaste alleine oder anteilig der Polyether­ basispaste und der Katalysatorpaste in den angegebenen Mengen zugesetzt. Unter 0,1 Gew.-% ist die Hydrophilie des Polyethermaterials nicht verbesserbar, über 15 Gew.-% wird die Wasseraufnahme zu hoch.
Das Hydrophilierungsmittel ist in so ausreichender Menge vorhanden, daß das Vulkanisat einen 10 Sekunden Randwinkel kleiner 55° aufweist. Vorzugsweise weisen die erfindungsge­ mäßen Massen einen 10-Sekunden-Randwinkel kleiner 45°, besonders bevorzugt kleiner 35° auf.
Unter einem eine hydrophile Natur vermittelnden Mittel ver­ steht man in diesem Zusammenhang ein Hydrophilierungsmittel, das den Randwinkel eines Tropfens Wasser oder wäßriger Zu­ sammensetzung (z. B. Gipssuspension, Speichellösung, Desinfek­ tionslösung, etc.) gegenüber der Polyetherzusammensetzung erniedrigt und damit eine bessere Benetzbarkeit der Polyether­ zusammensetzung durch die Flüssigkeit hervorruft. Zur Defi­ nition des Randwinkels wird auf Walter Noll, Chemistry and Technology of Silicons, Academic Press, 1968, insbesondere Seiten 447 bis 452 verwiesen. Wie schon oben erwähnt, ist der Randwinkel, oder auch Kontaktwinkel genannt, der Winkel, den der Rand eines Wassertropfens zur Substratoberfläche bildet. Bei hydrophoben Substraten liegt dieser Winkel teilweise über 100°. Je hydrophiler das Substrat ist, desto flacher wird die Form des Tropfens und desto kleiner der Randwinkel.
Die Messung des Randwinkels erfolgt mittels Meßmikroskop am liegenden Tropfen 10 Sekunden nach Aufbringen eines Tropfens einer gesättigten Lösung von Calciumsulfatdihydrat bei 23°C 30 Minuten nach Anmischbeginn. Der 10-Sekunden- Wert für den Kontaktwinkel ist deshalb methodisch vorteil­ haft, da der Einfluß von Verdunstungsphänomenen dabei unter­ bleibt. Verdunstungen würden eine irreführende Veränderung des Randwinkels, d. h. eine Verkleinerung, bewirken. Das Meß­ verfahren erfolgt im wesentlichen nach der in der Arbeit von Bader und Setz, Benetzbarkeit und Wiedergabegenauig­ keit von Abformmassen (Dtsch. Zahnärztl. z. 46, 346-348 (1991) beschriebenen Methode.
Geeignete grenzflächenaktive Stoffe aus der Gruppe der hydrophilen Silikonöle enthalten eine oder mehrere Siloxan­ gruppen als hydrophoben Teil sowie eine oder mehrere Ether­ gruppierungen als hydrophilen Teil. Diese Ethergruppierun­ gen sind bevorzugt Ethylenoxy- oder Propylenoxy-, aber auch z . B. hydroyalkyl-substituierte Ethylenoxyruppen. Diese Alkylenoxygruppe kann sowohl über ein Kohlenstoffatom oder auch über ein Sauerstoffatom chemisch an die Siloxangruppe gebunden sein. Solche hydrophilen Silikonöle werden in den US-Patenten 3 505 377, 3 980 688, 4 431 789 sowie in der Union Carbide-Information über die Silwet-Produkte beschrie­ ben. Bevorzugte Tenside sind die darin genannten Typen Silwet L-77, Silwet L-7604, Silwet L-7001, Silwet L-7600 und Silwet L-7602. Weitere Vertreter dieser hydrophilen Silikonöle finden sich in der Produktinformation der Firma Olin Corporation (Silfac-Produkte) und in den US-Patenten 4 160 776, 4 226 794 und 4 337 168.
Geeignete grenzflächenaktive Stoffe aus der Gruppe nicht­ ionischer Tenside sind fluorierte Kohlenwasserstoffverbin­ dungen, wie sie im US-Patent 2 915 544 beschrieben sind. Weitere Vertreter dieser Gruppe sind F-Alkyl-2-ethyl-thio­ polyethylenglykol-ethoxylate verschiedener Ethylenoxid (EO)- Anzahl.
Eine weitere erfindungsgemäß geeignete Tensidgruppe stellen die Alkanolamide dar, wie Fettsäure-monoethanolamide, z. B. Laurinsäure-, Kokosfettsäure-, Stearinsäure-, Rezinolsäure- und Undecylensäuremonoethanolamid; ebenso wie die entspre­ chenden Fettsäure-monoisopropanolamide. Weitere geeignete Derivate stellen die Fettsäure-diethanolamide, wie Laurin­ säure-, Kokosfettsäure-, Ölsäure- und Linolsäurediethanol­ amid dar. Zu diesen Gruppen zählen auch die Fettsäure­ polydiethanolamide, wie Undecylensäurepolydiethanolamid.
Erfindungsgemäß geeignete Produkte sind weiterhin die Block­ copolymer-Surfactants des Propylenoxids und Ethylenoxids, wie etwa Derivate des Propylenglykols und des Ethylen­ diamins, welche von Firma Wyandotte unter den Bezeichnungen Pluronics und Tetronics vertrieben werden. Ethoxylierte Polypropylenoxide unterschiedlicher Kettenlängen sind auch als Synperonic-Typen erhältlich.
Eine weitere Gruppe stellen die ethoxylierten Alkoholderi­ vate dar, wie Fettalkoholpolyglykolether, Laurylalkohol- und Talgfettalkoholethoxylate, Octadecanol-oxyethylat, Dodecanol-, Tetradecanol-oxyethylat mit verschiedenen EO- Anteilen. Geeignet sind auch Trimethylnonanolethoxylate.
Weiterhin geeignete Tenside kommen aus der Gruppe der eth­ oxylierten Alkylphenole, wie Nonylphenolpolyglykolether, etwa Nonylphenol mit 3 bis 14 EO, Octylphenol- und Polyoxy­ ethylennonylphenolethoxylate.
Die Gruppe der ethoxylierten Amine umfaßt z. B. Fettamin­ ethoxylat. Geeignet sind auch die ethoxylierten Fettsäuren und deren Ölsäure-polyglykolester, Kokosfettsäuremonogly­ ceridpolyglykolether, Talgfettsäuremonoglyceridpolyglykol­ ether, aber auch ethoxyliertes Lanolin, Isopropyllanolat oder Lanolinsulfosuccinat. Weitere Vertreter sind Fettsäure­ ester wie Polyethylenglykoldistearat, Glycerinmonostearat, 2-Ethylhexylpalmitat, Butylstearat, Isobutylstearat, Iso­ decylstearat, Isopropyloleat.
Solche Vertreter von teilweise mit Fettsäuren veresterten Polyhydroxy-Verbindungen wie Glycerin, Diglycerin, Poly­ glycerin, Erythrit, Pentaerythrit, Xylit, Sorbit, Manit oder auch Saccharose und andere Glucoside sind geeignet. Die Mono-, Di- oder Trifettsäureester des Sorbitans sind als Span-Typen verfügbar (Atlas). Durch Oxyethylierung der Span-Typen gelangt man zu Produkten besserer Wasserlöslich­ keit und höherer HLB-Werte, die als Tween-Typen verfügbar sind. Zu den Glykolestern und Polyethylenglykolen zählen etwa Glykolmonostearat, Glykoldistearat, Glykolmonolaurat, Glykolmonopalmitat sowie die entsprechenden Polyethylen­ glykole unterschiedlicher Kettenlängen.
Weitere Typen sind auch Aminoxide wie Lauryldimethylamin­ oxid und Stearyldimethylaminoxid.
Diese Aufzählung erfindungsgemäßer Substanzen soll keine Einschränkung darstellen, weitere erfindungsgemäß geeigne­ te Tenside sind im "Index der Non-Ionic-Surfactants" von Bernard Parant, 1988 sowie in Ullman′s Encyklopädie der technischen Chemie, Band 22, 4. Auflage, 1982 beschrieben.
Besonders bevorzugt werden Fettalkoholethoxylate. Diese alkoxylierten Fettalkohole und acylierten alkoxylierten Fettalkohole sind gerad- und verzweigtkettige Alkohole von C10 bis C16, welche mit 2 bis 10 Mol Alkylenoxid um­ gesetzt und gegebenenfalls anschließend mit einer C2 bis C4 Monocarbonsäure verestert wurden. Besonders bevorzugt werden weiter die beschriebenen alkoxylierten Silikon­ derivate sowie die Blockcopolymeren des Propylenoxids/Ethy­ lenoxids.
Die geeigneten Tenside sind insbesondere nicht auf die in den Beispielen genannten HLB-Werte beschränkt (siehe Definition Seite 15).
Die erfindungsgemäßen vulkanisierbaren Polyethermaterialien eignen sich insbesondere zum Zwecke der dentalen Abformung und Abdrucknahme. Sie eignen sich aber auch als Dubliermate­ rialien und Abdruckmaterialien für technische und medizini­ sche Zwecke, z. B. in der Orthopädie zur Abformung der Femur- Kavität vor Hüftgelenksendoprothetik.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Er­ findung. Die Erfindung ist nicht auf die Beispiele beschränkt.
Beispiele
Die Messung des Randwinkels erfolgt mit einem Kontaktwinkel­ meßsystem G1/G40 (Krüss). Das Randwinkelmeßgerät G1 ermög­ licht die präzise Abbildung von Tropfenprofilen auf Festkör­ peroberflächen. Das G40-Meßsystem umfaßt einen Videotubus mit Strahlenteiler, so daß die gleichzeitige Beobachtung eines Tropfens durch das Goniometerokular (Tropfengröße) und die Videokamera (digitale Bildauswertung) ermöglicht wird.
Die Messung erfolgt am liegenden Tropfen bei 23°C und 50% relativer Luftfeuchtigkeit. 30 Minuten nach Anmischbeginn der Massen wird ein stets gleich großer Tropfen einer bei 23°C gesättigten Calciumsulfatdihydratlösung auf das zwi­ schen Glasplatten zu glatter Oberfläche ausgehärtete Elasto­ mer aufgetragen und sofort mit der Messung begonnen. Der 10-Sekunden-Wert wird zur Auswertung herangezogen.
Die Ergebnisse im Vergleich sind in Tabellen 1 bis 3 zusam­ mengefaßt.
Die Bestimmung der Wasseraufnahme erfolgt mittels einer rechteckigen Platte (L = 38, B = 32, H = 3 mm) mit 28,5 cm2 benetzbarer Oberfläche. 60 Minuten nach Anmischbeginn wird das Vulkanisat gewogen (Meßwert a) und in destilliertem Wasser 20 Stunden bei 23°C belassen. Sofort nach Entnahme wird der Prüfkörper oberflächlich getrocknet und erneut ge­ wogen (Meßwert b). Die Wasseraufnahme in Prozent errechnet sich nach der Formel
Aufnahme-% = [(b-a)/a]× 100
Das Wasserrückhaltevermögen wurde durch eine erneute Wägung des Prüfkörpers (Meßwert c) nach weiterer 2-stündiger Lage­ rung des Prüfkörpers an Luft bei 50% relativer Luftfeuchtig­ keit bei 23°C bestimmt. Das Wasserrückhaltevermögen in % errechnet sich nach der Formel
Rest-% = [(c-a)/a]× 100
Die Dimensionsänderung wurde in Anlehnung an ADA (American Dental Association) 19 bei 100% relativer Luftfeuchtigkeit nach 20 Stunden gemessen.
Die Ergebnisse im Vergleich sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Die Tauchbad-Desinfektionen werden entsprechend der Ge­ brauchsinformation des Herstellers in kommerziell erhält­ lichen Desinfektionslösungen durchgeführt. Für Impresept (ESPE) werden pro Desinfektionsvorgang 10 Minuten Verweil­ zeit angesetzt, für Banicide (Pascal) ebenso 10 Minuten, für CoeCide XL plus (GC America) hingegen 20 Minuten.
Die Ergebnisse im Vergleich sind Tabelle 3 aufgeführt.
In den Beispielen werden die folgenden Tenside verwen­ det:
  • - PLURONIC Blockcopolymer-Surfactants (BASF Wyandott),
  • - SILWET Polyalkylenoxid-polymethylsiloxane (Union Carbide Corp.),
  • - REWOPAL Fettalkoholpolyalkylenoxidmethylether (REWO),
  • - ANTAROX Nonylphenolethoxylate (Rhone-Poulenc),
  • - FLUORAD Fluortenside (3M).
Sofern bekannt, wird in den Beispielen auf den jeweiligen HLB-Wert der oberflächenaktiven Stoffe verwiesen. Unter dem HLB-Wert (engl. Hydrophilic Lipophilic Balance) ver­ steht man ein Maß für die Wasser- und Fettfreundlichkeit von nicht-ionogenen Tensiden. Der HLB-Wert läßt sich sowohl experimentell bestimmen als auch durch Rechenverfahren in bestimmten Fällen errechnen. Im allgemeinen liegen die Zahlenwerte zwischen 1 und 20, in seltenen Fällen auch darüber (bis 40). Substanzen mit niedrigem HLB-Wert (etwa unter 10) sind im allgemeinen gute W/O-Emulgatoren, während die mehr wasserfreundlichen Tenside mit höherem HLB-Wert als O/W-Emulgatoren wirken. Somit läßt sich aus der Kenntnis des HLB-Werts auf das Verhalten anderer Tenside schließen.
Beispiel 1 (Vergleichsbeispiel)
Es werden 46,6 g eines Aziridinopolyethers, der gemäß Bei­ spiel 12 der DE-B-17 45 810 erhalten wurde, mit 21,5 g Dibenzyltoluol, 9,64 g hydriertem Palmöl und 22,3 g Kiesel­ gur vermischt. Auf diese Weise werden 100 g einer Paste A erhalten. Weiterhin werden 33,4 g Dibenzyltoluol, 15,6 g 2,5-Dichlorbenzolsulfonsäuremethylester, 15,1 g Polyisobuty­ len, 10,0 g pyrogene Kieselsäure und 25,9 g Kieselgur zu 100 g einer Paste B verknetet.
Die beiden Pasten werden im Gewichtsverhältnis 4A:1B vollständig miteinander vermischt. Nach einigen Muten er­ hält man eine gummielastische Masse. 30 Minuten nach Her­ stellung wird der Randwinkel zu 64° bestimmt. Die Wasser­ aufnahme beträgt 1,05%, das Wasserrückhaltevermögen 0,18%, die Dimensionsänderung +/- 0,00%.
Beispiel 2
100 g Paste A werden wie in Beispiel 1 unter Zusatz von 0,5 g eines Blockcopolymer-Surfactants aus Propylenoxid und Ethylenoxid mit einer mittleren Molmasse von 3800 (HLB = 1,0) (Pluronic L 101) geknetet und mit Paste B von Beispiel 1 im Gewichtsverhältnis 4A:1B vermischt. Nach einigen Minuten erhält man eine gummielastische Masse. 30 Minuten nach Herstellung wird der Randwinkel zu 49° bestimmt.
Beispiel 3
100 g der Paste A werden wie in Beispiel 1 unter Zusatz von 0,5 g Polyalkylenoxid-polymethylsiloxan, Molmasse 600 (HLB = 5-8) (Silwet L-77) geknetet und mit Paste B von Beispiel 1 im Gewichtsverhältnis 4A:1B vermischt. Nach einigen Minuten erhält man eine gummielastische Masse. 30 Minuten nach Herstellung wird der Randwinkel zu 34° bestimmt.
Die Wiederholung der Kontaktwinkelmessung nach 7 Monaten Lagerzeit (bei 23°C) führt zu einem Randwinkel von 33°. Dies zeigt, daß der Randwinkel unverändert geblieben ist und die erfindungsgemäße Masse eine sehr gute Lagerbeständig­ keit besitzt.
Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel)
Es werden 60,10 g eines Aziridinopolyethers, der gemäß Bei­ spiel 12 der DE-B-17 45 810 erhalten wurde, mit 3,2 g Normulgen, 10,7 g eines Blockcopolymer-Surfactants aus Pro­ pylenoxid und Ethlyenoxid mit einer mittleren Molmasse von 6500 (HLB = 15,0) (Pluroinic P 105), 16,0 g eines Blockco­ polymer-Surfactants aus Propylenoxid und Ethylenoxid mit einer mittleren Molmasse von 4400 (HLB = 0,5) (Pluronic L 121), 2,1 g Telamid, 7,5 g hydriertem Palmöl und 17,9 g Kieselgur vermischt. Auf diese Weise werden 117,5 g einer Paste C erhalten. 40 g dieser Paste C werden mit 10 g der Paste B von Beispiel 1 vollständig vermischt. Nach einigen Minuten erhält man eine gummielastische Masse. 30 Minuten nach Herstellung wird der Randwinkel zu 18° bestimmt. Die Wasseraufnahme beträgt 10,05%, das Wasserrückhaltevermögen 7,40%, die Dimensionsänderung +0,94%.
Beispiel 5
Es werden 100 g einer Paste A entsprechend Beispiel 1 herge­ stellt. Weiterhin werden 32,7 g eines Sulfoniumsalzes, das gemäß Beispiel 31 der DE-C-25 15 593 erhalten wurde, 22,2 g Acetyltributylcitrat, 5,8 g eines Blockcopolymer-Surfactants aus Propylenoxid und Ethylenoxid mit einer mittleren Molmas­ se von 6500 (HLB = 15,5) (Pluronic P 105), 10,1 g pyrogene Kieselsäure, 28,5 g Kieselgur und 0,7 g Pigmente zu insgesamt 100 g einer Paste D verknetet. Die beiden Pasten werden im Gewichtsverhältnis 7A:1D miteinander vollständig ver­ mischt. Nach einigen Minuten erhält man eine gummielastische Masse. 30 Minuten nach Herstellung wird der Randwinkel zu 510 bestimmt. Die Wasseraufnahme beträgt 1,15%, das Wasser­ rückhaltevermögen 0,20%, die Dimensionsänderung 0,00%. Nach 10 Minuten Desinfektion eines Prüfkörpers in einem Desinfektionstauchbad (Impresept, ESPE), anschließendem Spülen unter kaltem Wasser und 2-stündiger Lagerung an Luft bei 23°C und 50% relativer Luftfeuchtigkeit wird der Randwinkel zu 520 bestimmt.
Beispiele 6 bis 23
100 g der Paste A entsprechend Beispiel 1 werden mit der jeweils nachfolgend angegebenen Menge x an Hydrophilierungs­ mittel zu einer hydrophilierten Paste Ax verknetet. Auf die­ se Weise werden 100 + x g einer Paste Ax erhalten. Weiterhin werden 100 g einer Paste D wie in Beispiel 5 beschrieben hergestellt. Die beiden Pasten werden im Gewichtsverhältnis 7Ax:1D vollständig miteinander vermischt. Nach einigen Minuten erhält man eine gummielastische Masse. 30 Minuten nach Herstellung wird der Randwinkel bestimmt. Die Meßwerte für den 10-Sekunden-Randwinkel sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Beispiel 6
100 g A + 5,17 g Fettalkoholpolyalkylenoxidmethylether (Kokosfettverschnitt) (Rewopal MT 2540). 30 Minuten nach Herstellung wird der Randwinkel zu 28° bestimmt. Die Wasser­ aufnahme beträgt 1,48%, das Wasserrückhaltevermögen 0,43%, die Dimensionsänderung + 0,08%.
Beispiel 7
100 g A + 1,96 g eines Blockcopolymer-Surfactants aus Propy­ lenoxid und Ethylenoxid mit einer mittleren Molmasse von 3800 (HLB = 1,0) (Pluronic L 101). 30 Minuten nach Herstel­ lung wird der Randwinkel zu 22° bestimmt. Die Wasseraufnahme beträgt 1,57%, das Wasserrückhaltevermögen 0,51%, die Dimensionsänderung + 0,14%.
Beispiel 8
100 g A + 1,44 g eines Blockcopolymer-Surfactants aus Propy­ lenoxid und Ethylenoxid mit einer mittleren Molmasse von 6500 (HLB = 15,0) (Pluronic P 105)
Beispiel 9
100 g A + 5,17 g eines Blockcopolymer-Surfactants aus Propy­ lenoxid und Ethylenoxid mit einer mittleren Molmasse von 2200 (HLB = 16,0) (Pluronic L 44).
Beispiel 10
100 g A + 5,17 g eines Blockcopolymer-Surfactants aus Propy­ lenoxid und Ethylenoxid mit einer mittleren Molmasse von 2900 (HLB = 15,0) (Pluronic L 64).
Beispiel 11
100 g A + 1 g eines Nonylphenolethoxylats mit 9 EO-Einheiten (HLB = 13,0) (Antarox CO-630).
Beispiel 12
100 g A + 1 g eines Polyalkylenoxid-polymethylsiloxans mit EO/PO-Einheiten, Molmasse 20 000, methoxytherminiert (HLB = 9-12) (Silwet L-7001)
Beispiel 13
100 g A + 1 g eines Polyalkylenoxid-polymethylsiloxans mit EO-Einheiten, Molmasse 4000 (HLB = 13-17) (Silwet L-7604).
Beispiel 14
100 g A + 1 g eines Fettalkoholpolyalkylenoxidmethylethers (Rewopal MT 5722).
Beispiel 15
100 g A + 5 g eines Blockcopolymer-Surfactants aus Propylen­ oxid und Ethylenoxid mit einer mittleren Molmasse von 4150 (HLB = 16,5) (Pluronic P 75).
Beispiel 16
100 g A + 1 g eines fluorierten Alkylalkoxylats (Fluorad FC-430)
Beispiel 17
100 g A + 1 g eines fluorierten Alkylesters (Fluorad FC-430).
Beispiel 18
100 g A + 1 g eines Nonylphenolethoxylat mit 4 EO-Gruppen (HLB = 8,8) (Antarox CO-430).
Beispiel 19
Es werden 1 g der Katalysatorlösung, die gemäß Beispiel 3 der DE-A1-38 38 587 erhalten wurde, mit 200 g eines Diallyl­ ethers eines Polypropylenglykols mit einem mittleren Moleku­ largewicht von 2000 sowie 2 g Palladium auf Calciumcarbonat und 90 g silanisierter pyrogener Kieselsäure vermischt. Auf diese Weise werden 292 g einer Katalysatorpaste erhalten.
Weiterhin werden 64 g des oben beschriebenen Diallylethers mit 47 g eines gemäß Beispiel 2 der oben genannten Druck­ schrift hergestellten Umsetzungsproduktes aus Tetramethyl­ cyclotetrasiloxan und 4,4-Bis-(allyloxy)-2,2-diphenylpropan und 190 g Calciumcarbonat, beschichtet mit Stearinsäure, verknetet. Auf diese Weise werden 301 g einer Basispaste erhalten. Katalysatorpaste und Basispaste werden in gleichen Gewichtsteilen miteinander vollständig vermischt. Nach eini­ gen Minuten erhält man eine gummielastische Masse. 30 Minu­ ten nach Herstellung wird der Randwinkel zu 66° bestimmt.
Beispiel 20
Es werden 100 g einer Katalysatorpaste, die wie in Beispiel 19 beschrieben hergestellt wurde, mit 0,5 g eines Polyalky­ lenoxid-polymethylsiloxans der Molmasse 600 (HLB = 5-8) (Silwet L-77) vermischt. Weiterhin werden 100 g einer Basis­ paste, die wie im Beispiel 19 beschrieben hergestellt wurde, mit 0,5 g des gleichen Polyalkylenoxid-polymethylsiloxans verknetet. Die beiden Pasten werden im Gewichtsverhältnis 1 : 1 miteinander vermischt. Nach einigen Minuten erhält man eine gummielastische Masse. 30 Minuten nach Herstellung wird der Randwinkel zu 35° bestimmt.
Beispiel 21
100 g einer Katalysatorpaste, die wie im Beispiel 19 be­ schrieben hergestellt wurde, werden mit 0,5 g eines Fett­ alkoholpolyalkylenoxidmethylethers (Rewopal MT 5722) ver­ mischt. Weiterhin werden 100 g einer Basispaste, die wie im Beispiel 19 beschrieben hergestellt wurde, mit 0,5 g des gleichen Surfactants verknetet. Die beiden Pasten werden im Gewichtsverhältnis 1 : 1 miteinander vermischt. Nach einigen Minuten erhält man eine gummielastische Masse. 30 Minuten nach Herstellung wird der Randwinkel zu 47° bestimmt.
Beispiel 22
Es werden 100,0 g eines Polypropylenglykol-urethan-methacry­ lats, das gemäß Beispiel 1 der EP-A3-0 173 085 erhalten wurde, mit 0,5 g 2,4,6-Trimethylbenzoyl-diphenylphosphinoxid zu einer homogenen Lösung vermischt. Die so erhaltene transpa­ rente Lösung wird in eine Form eingefüllt, mit einer Glas­ platte bedeckt und mittels eines handelsüblichen Lichtgeräts (DELO-Lux) 5 Minuten belichtet. Man erhält eine durchgehärte­ te gummielastische Masse mit trockener Oberfläche. 30 Minu­ ten nach Herstellung wird der Randwinkel zu 61° bestimmt.
Beispiel 23
Es werden 100,0 g eines Polypropylenglykolurethanmethacry­ lats, das gemäß Beispiel 1 der EP-A3-0 173 085 erhalten wurde, mit 0,5 g 2,4,6-Trimethylbenzoyl-diphenylphosphinoxid und 2,0 g eines Blockcopolymer-Surfactants aus Propylenoxid und Ethylenoxid mit einer mittleren Molmasse von 3800 (HLB = 1,0) (Pluronic L 101) zu einer homogenen Masse von 102,5 g ver­ mischt. Die so erhaltene transparente Lösung wird in eine Form eingefüllt, mit einer Glasplatte bedeckt und mittels eines handelsüblichen Lichtgeräts (DELO-Lux) 5 Minuten belichtet. Man erhält eine durchgehärtete gummielastische Masse mit trockener Oberfläche. 30 Minuten nach Herstellung wird der Randwinkel zu 32° bestimmt.
Beispiel 24
Aus der Polyetherzusammensetzung gemäß Beispiel 5 werden Prüfkörper zur Bestimmung der Dimensionsstabilität gemäß ADA 19 hergestellt. Die Dimensionsänderung nach ADA 19 wird nach 1 Stunde zu -0,10%, nach 24 Stunden zu -0,24% be­ stimmt. Der 10-Sekunden-Randwinkel beträgt 51°. Diese Prüf­ körper werden anschließend in eine frisch zubereitete kom­ merzielle Desinfektionslösung (CoeCide XL plus, GC America) gelegt und bei 23°C gemäß den Herstellerangaben 20 Minuten in dieser Lösung belassen. Danach werden die Prüfkörper un­ ter fließendem kalten Wasser kurz abgespült und 2 Stunden an Luft von 23°C und 50% relativer Luftfeuchtigkeit ge­ trocknet. Anschließend wird dieser Vorgang noch 2× wieder­ holt, so daß die Prüferkörper eine dreimalige Desinfektion erfahren haben. Nach der letzten Desinfektion werden wie­ derum die Dimensionsänderung und der Randwinkel bestimmt. Die Dimensionsänderung beträgt +0,05%, der Randwinkel wird zu 52° bestimmt. Dieser Versuch zeigt, daß die erfin­ dungsgemäße Polyetherzusammensetzung 3× desinfiziert werden kann und der Randwinkel sowie die Dimensionsstabilität er­ halten bleiben.
Beispiel 25
Aus der Polyetherzusammensetzung gemäß Beispiel 7 werden Prüfkörper zur Bestimmung der Dimensionsstabilität gemäß ADA 19 hergestellt. Die Dimensionsänderung gemäß ADA 19 wird nach einer Stunde zu -0,15% und nach 24 Stunden zu -0,25% bestimmt. Der 10-Sekunden-Randwinkel beträgt 22°. Diese Prüfkörper werden anschließend in eine frisch zube­ reitete kommerzielle Desinfektionslösung (Banicide, Pascal) gelegt und bei 23°C gemäß den Herstellerangaben 10 Minuten in dieser Lösung belassen. Danach werden die Prüfkörper un­ ter fließendem kalten Wasser kurz abgespült und 2 Stunden an Luft von 23°C und 50% relativer Luftfeuchtigkeit ge­ trocknet. Anschließend wird dieser Vorgang noch 2× wieder­ holt, so daß die Prüfkörper eine dreimalige Desinfektion er­ fahren haben. Nach der letzten Desinfektion werden wiederum die Dimensionsänderung und der Randwinkel bestimmt. Die Dimensionsänderung beträgt +0,15%, der Randwinkel wird zu 23° bestimmt. Dieser Versuch zeigt, daß die erfindungs­ gemäße Polyetherzusammensetzung 3× desinfiziert werden kann und der Randwinkel sowie die Dimensionsstabilität er­ halten bleiben.
Beispiel 26
Zwei handelsübliche hydrophilierte additionsvernetzende Silikonabdruckmassen, Imprint (3M) und Reprosil (Dentsply) werden im direkten Vergleich zu den erfindungsgemäßen Zusam­ mensetzungen der Beispiele 2, 3, 5 und 7 in einem handels­ üblichen Desinfektions-Tauchbad (Impresept, ESPE) desinfi­ ziert und der Einfluß des Desinfektionsvorgangs auf den Randwinkel der Abdruckmassen geprüft. Dazu werden von allen Abformmassen Prüferkörper hergestellt und 30 Minuten nach Anmischen deren 10-Sekunden-Randwinkel vor Desinfektion be­ stimmt (Tabelle 3). Anschließend werden die Prüfkörper 10 Minuten in dem handelsüblichen Desinfektions-Tauchbad belassen. Die Prüfkörper werden daraufhin unter fließendem kaltem Wasser kurz gespült und 2 Stunden an Luft von 23°C und 50% relativer Luftfeuchtigkeit trocknen gelassen. Da­ nach wird wiederum der 10-Sekunden-Randwinkel nach Desinfek­ tion bestimmt. Das Ergebnis in Tabelle 3 zeigt, daß die dem Stand der Technik entsprechenden hydrophilierten Silikone nach nur einer Desinfektion bereits eine deutliche Erhöhung des Randwinkels erfahren und somit an Benetzbarkeit im an­ schließenden Ausgießvorgang mit Gipssuspension deutlich einbüßen. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen hingegen zeigen keine oder nur eine geringfügige Veränderung des Randwinkels und besitzen eine auch nach der Desinfektion gleichbleibend gute Benetzbarkeit.
Tabelle 2: Einfluß von Art/Gehalt an Hydrophilierungsmittel auf den Randwinkel

Claims (11)

1. Gummielastische Masse auf der Basis vulkanisierbarer Polyethermaterialien, dadurch gekennzeichnet, daß sie in fertig vulkanisierter und auspolymerisierter Form 0,1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Masse, wenigstens eines hydrophilen Silikonöls und/oder eines nicht-ionischen grenzflächenaktiven Mittels ent­ hält.
2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,2 bis 10, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-% des hydrophi­ len Silikonöls und/oder nicht-ionischen grenzflächen­ aktiven Mittels enthält.
3. Masse nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß sie in fertig vulkanisierter und auspolymeri­ sierter Form einen 10-Sekunden-Randwinkel von weniger als 55°, vorzugsweise weniger als 45° und insbesondere weniger als 35° aufweist.
4. Masse nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich­ net, daß sie in fertig vulkanisierter und auspolymeri­ sierter Form nach zweimaliger 10- bis 20-minütiger Desinfektion in wäßriger Desinfektionslösung einen 10-Sekunden-Randwinkel von weniger als 55°, vorzugswei­ se weniger als 45° und insbesondere weniger als 35° aufweist.
5. Masse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich­ net, daß sie als Polyethermaterial Polyether mit Aziri­ dinogruppen oder Polyether mit Vinyl- und/oder Allylend­ gruppen und einer SiH-Komponente enthält.
6. Masse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die hydrophilen Silikonöle Silikonpolyether­ moleküle mit mindestens einem hydrophilen Polyetheran­ teil sind.
7. Masse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die nicht-ionischen grenzflächenaktiven Mittel Fettalkohole sind, die mit Ethylen- und/oder Propylen­ oxid umgesetzt und gegebenenfalls methyliert oder mit einer Monocarbonsäure verestert sind.
8. Masse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die nicht-ionischen grenzflächenaktiven Mittel Blockcopolymere des Propylenoxids und Ethylenoxids sind.
9. Polyetherabformmasse gemäß Ansprüchen 1 bis 8, zur Verwendung für die Zahn-, Schleimhaut- und Modellab­ formung.
10. Verfahren zur Herstellung von Polyetherabformmassen, enthaltend
  • a) Polyethermaterial,
  • b) für Polyether übliche Polymerisationskatalysatoren,
  • c) wenigstens ein hydrophiles Silikonöl und/oder nicht­ ionisches grenzflächenaktives Mittel,
  • d) gegebenenfalls übliche Aktivatoren, Beschleuniger, Verzögerer und Stabilisatoren,
  • e) gegebenenfalls übliche Lösungsmittel oder Weichmacher,
  • f) gegebenenfalls weitere übliche pyrogene oder gefällte Kieselsäuren, Füllstoffe, Desinfektionsmittel und weitere übliche Zusatzstoffe,
dadurch gekennzeichnet, daß durch Vermischen von gege­ benenfalls Teilmengen von Bestandteilen a) bis f) mit Ausnahme von b) eine Basispaste A, durch Vermischen von gegebenenfalls Teilmengen von Bestandteilen a) bis f), mit Ausnahme von a), eine Katalysatorpaste B hergestellt wird, und zur Herstellung der gebrauchs­ fertigen Abformmasse äquivalente Mengen A und B mit­ einander vermischt werden.
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