DE4306756A1 - Lichtwellenleitergekoppelte Temperaturmeßvorrichtung - Google Patents
Lichtwellenleitergekoppelte TemperaturmeßvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine lichtwellenleitergekop
pelte Temperaturmeßvorrichtung mit einem Sensor-
Fabry-Perot-Interferometer, das mittels Multimode-
Lichtwellenleiter mit Licht niedriger Kohärenz,
vorzugsweise mit einer Weißlichtquelle, gespeist,
und dessen Meßinformationen mittels Lichtwellenlei
ter zu einer Auswerteeinheit geleitet wird.
Ein Fabry-Perot-Sensor zur faseroptischen Tempera
turmessung ist in DE 35 06 844 beschrieben. Nach
teilig ist hier die Beleuchtung des Fabry-Perot-
Sensors mit einem Monomode-Lichtwellenleiter und
dessen kritischer und aufwendiger Koppeltechnik.
Weiterhin ist das Ausgangssignal durch Verwendung
monochromatischer Strahlung einer Laserdiode mehr
deutig. Der Meßbereich bzw. die Empfindlichkeit
oder aber die Nullpunktstabilität dieses Sensors
sind damit beschränkt.
In den bekannten faseroptischen Temperatursensoren
wird die Temperatur auf eine geometrische Länge zu
rückgeführt. Diese wird interferometrisch gemessen.
Das Vergleichsnormal stellt in der Regel die Wel
lenlänge eines Diodenlasers dar. Diese wiederum
wird thermisch stabilisiert, so daß auch in diesen
Anordnungen eine Temperaturmessung und -regelung
notwendig ist.
Die Kopplung zweier Fabry-Perot-Interferometer und
Detektierung des achromatischen Streifens bei
Gleichheit der beiden Interferometer wurde schon
von Fabry und Perot 1907 zur Ausmessung des Meters
durchgeführt.
Eine neuere Ausführung mit Lichtwellenleiterkopp
lung wird beispielsweise sowohl in WO 90 09 557 als
auch in DE 36 92 977 beschrieben. Der Nachteil die
ser Anordnung besteht darin, daß zur Detektierung
des achromatischen Streifens ein Spiegel eines Fa
bry-Perot-Interferometers mechanisch feinfühlig ge
genüber dem zweiten Spiegel verschoben werden muß
und die Größe der Verschiebung die Maßverkörperung
darstellt. Um eine hohe Genauigkeit zu erzielen,
ist es erforderlich, diese Verschiebung mit Hilfe
eines Laserinterferometers zu bestimmen bzw. im Be
reich der Kohärenzlänge der Weißlichtquelle zu
bleiben, deren ungenügend bekannte Wellenlänge als
Maßverkörperung dienen soll. Der apparative Aufwand
ist entweder sehr hoch oder das Meßergebnis weist
eine geringe Genauigkeit auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
lichtwellenleitergekoppelte Temperaturmeßvorrich
tung zu schaffen, bei der mit verringertem
apparativen Aufwand für die faseroptische Tempe
raturmessung eine hohe Meßgenauigkeit erzielt wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß sich in der Auswerteeinheit ein weiteres Fabry-
Perot-Interferometer befindet, das den gleichen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten und die glei
che Länge wie das Sensor-Fabry-Perot-Interferometer
aufweist, das mit dem von diesem kommenden Licht
beleuchtet wird und das mit Hilfe von Fotodedekto
ren abgetastet wird, daß am Fabry-Perot-Interfero
meter im thermischen Kontakt ein elektronischer
Temperatursensor befestigt ist und daß das Fabry-
Perot-Interferometer und ein Temperatursensor sich
gemeinsam in einer Temperiereinrichtung befinden,
deren Temperatur in Abhängigkeit von Signal der Fo
todedektoren über eine Auswerte- und Regelschaltung
so geregelt wird, daß der achromatische Streifen
nullter Ordnung detektiert wird.
Je nach Temperatur des als Sensor dienenden Fabry-
Perot-Interferometers stellt sich eine Länge des
optischen Resonators ein. Durch eine Temperaturre
geleinrichtung wird die geometrische Länge des
zweiten Fabry-Perot-Interferometers so geregelt,
daß der achromatische Streifen nullter Ordnung de
tektiert wird. Die sich dabei einstellende Tempera
tur des zweiten Interferometers entspricht in die
sem Fall der Temperatur des ersten Interferometers
und kann mit konventionellen Temperatursensoren,
beispielsweise einem Widerstandsthermometer, gemes
sen werden.
Vorteilhaft können in dieser Vorrichtung Multimode-
Lichtwellenleiter mit geringen Genauigkeitsanforde
rungen eingesetzt werden und eine aufwendige Wel
lenlängenstabilisierung der Strahlungsquelle ent
fällt. Im Gegensatz zur bekannten Kopplung von
Weißlichtinterferometern ist keine feinfühlige me
chanische Verstellung und hochgenaue Verschiebungs
messung erforderlich.
Da die beiden Fabry-Perot-Interferometer die glei
che geometrische Länge und den gleichen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten aufweisen, führen Nichtli
nearitäten des Ausdehnungskoeffizienten nicht zu
Fehlern.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann also die
Temperaturmessung unter schwierigen Umgebungsbedin
gungen, die den Einsatz von elektrischen oder me
tallischen Temperatursensoren nicht zuläßt, licht
wellenleitergekoppelt über große Entfernungen auf
eine Temperaturmessung unter herkömmlichen Bedin
gungen mit herkömmlichen Temperatursensoren zurück
geführt werden.
Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 8 ange
geben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Einrichtung gemäß der Erfindung
mit Beleuchtung und Abtastung des Sensor-Fabry-
Interferometers durch zwei getrennte Multimode-
Lichtwellenleiter,
Fig. 2 eine Einrichtung gemäß der Erfindung
mit Beleuchtung und Abtastung des Sensor-Fabry-
Interferometers über einen gemeinsamen Multi
mode-Lichtwellenleiter,
Fig. 3 eine Einrichtung, bei der das Auswer
teinterferometer genau doppelt so lang wie das
Meßinterferometer ist und die Heizwicklung al
ternierend zur Temperaturreglung und -messung
genutzt wird,
Fig. 4 eine Einrichtung, bei welcher die Kol
limationsoptiken und Fabry-Perot-Interferometer
in ihrer Funktion zu einer Selfoc-Linse verei
nigt sind.
Die in Fig. 1 dargestellte lichtwellenleiterekop
pelte Temperaturmeßvorrichtung verfügt über eine
Lichtquelle mit niedriger Kohärenz 1, die eine
Weißlichtquelle sein kann, deren Licht in an sich
bekannter Weise in einen Multimode-Lichtwellenlei
ter 2 eingespeist wird. Das aus dem Beleuchtungs
lichtwellenleiter 3 austretende Licht dient über
die Kollimationsoptik 4 zur Anregung eines Sensor-
Fabry-Perot-Interferometers 5. Das Sensor-Fabry-Pe
rot-Interferometer 5 besteht aus einer planparal
lelen Glasplatte, die an beiden Seiten in üblicher
Weise verspiegelt ist.
Am Ausgang des Sensor-Fabry-Perot-Interferometers 5
dient eine zweite Kollimationsoptik 6 zur
Einkopplung des Interferometersignals in einen
zweiten Multimode-Lichtwellenleiter 7, dessen Licht
wiederum über eine Kollimationsoptik 9 einem, mit
dem Fabry-Perot-Interferometer 5 identischen, zwei
ten Fabry-Perot-Interferometer 11 zugeführt wird.
Dieses befindet sich gemeinsam mit einem konventio
nellen elektrischen Temperaturfühler 12, der bei
spielsweise ein Widerstandsthermometer sein kann,
in einer Temperiereinrichtung 10, die aus einem
Peltier-Element gebildet sein kann.
Die fotoelektronische Abtastung des zweiten Fabry-
Perot-Interferometers erfolgt mit zweckmäßigerweise
zwei Fotodetektoren 13, die so im Interferenzbild
angeordnet sind, daß auch die Bewegungsrichtung der
Interferenzstreifen detektiert werden kann. Die
Auswertung des Meßsignales erfolgt in der Weise,
daß die Temperatur der Temperiereinrichtung 10 so
lange verändert wird, bis das Maximum des Interfe
renzsignals, der achromatische Streifen nullter
Ordnung, erreicht und dieses Maximum über einen Re
gelkreis ständig gehalten wird. Dies wird durch die
fotoelektrische Auswerte- und Regeleinheit 14 er
reicht.
Die mit Hilfe des Temperaturfühlers 12 gemessene
Temperatur, die in üblicher Weise mit einer Meß- und
Anzeigeeinheit 15 ermittelt wird, ist ein di
rektes Maß für die Temperatur, die sich am Sensor-
Fabry-Perot-Interferometer 5 eingestellt hat.
Weisen die beiden Fabry-Perot-Interferometer einen
fertigungstechnischen Längenunterschied bei
gleicher Temperatur auf, so ist die Temperaturmeß
vorrichtung lediglich einmal in einem Meßpunkt ein
zukalibrieren. Die Übertragung des Lichtes über die
Lichtwellenleiter 3 und 7 hat keinen Einfluß auf
die Meßgenauigkeit. Deshalb können in diesen Strecken
an beliebiger Stelle Steckverbinder 16 oder
Lichtwellenleiter 2, 8 eingefügt werden.
In Fig. 2 handelt es sich um eine Anordnung, bei
der die Beleuchtung der Abtastung über einen ge
meinsamen Lichtwellenleiter 3 erfolgt. Die Trennung
zwischen Beleuchtung und Abtastung erfolgt durch
eine Y-Kopplung 17 innerhalb der Auswerteeinheit.
Die Verbindung kann mit bekannten Multimode-Steck
verbindern 16 erfolgen. Wird das Auswerteinterfero
meter 11 so gefertigt, daß es bei gleicher Tempera
tur geringfügig kürzer als das Sensorinterferometer
5 ist, so kann die Temperiervorrichtung 18 eine
einfache Heizvorrichtung sein. Der Nullpunkt dieser
Meßvorrichtung braucht wiederum nur einmal einkali
briert zu werden. Die Regelung auf das Interferenz
maximum und die Temperaturmessung erfolgen analog
zur Anordnung nach Fig. 1.
In Fig. 3 ist das Auswerteinterferometer 19 dop
pelt so groß wie das Sensorinterferometer 5. Die
Ausdehnungskoeffizienten beider Interferometer sind
jedoch nach wie vor gleich. Die Beleuchtung, Abta
stung und Lichtübertragung erfolgen analog der An
ordnung nach Fig. 2.
Ein Interferenzmaximum wird mit Hilfe der Fotoemp
fänger 13 dann detektiert, wenn das Fabry-Perot-
Interferometer 19 genau doppelt so lang wie das In
terferometer 5 ist. Über einen Umschalter 21 wird
alternierend der Widerstand der Heizwicklung 20 als
Maß für die Temperatur gemessen oder dieselbe
Heizwicklung zur thermischen Längenregelung des Fa
bry-Perot-Interferometers ein ganzzahliges Vielfa
ches der Länge des Sensorinterferometers sein.
In Fig. 4 ist der gerätetechnische Aufwand dadurch
noch weiter verringert, daß die Kollimationsoptiken
und Fabry-Perot-Interferometer jeweils in ihrer
Funktion zu Selfco-Linsen 22 und 23 vereinigt sind,
die an ihren beiden Enden wie ein Fabry-Perot-In
terferometer verspiegelt sind. Die Auswertung er
folgt entsprechend einer der Anordnungen nach Fig.
1 oder Fig. 2.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, an dem Y-Koppler
17 mittels weiterer Y-Koppler gleichzeitig mehrere
Fabry-Perot-Interferometersensoren anzuschließen,
die sämtlich bei gleicher Temperatur geringe Län
genunterschiede aufweisen.
Durch ein entsprechendes dynamisches Temperaturre
gime kann die Länge des Auswerte-Fabry-Perot-Inter
ferometers 11 zyklisch verlängert und verkürzt wer
den. Damit können nacheinander die Temperaturen der
einzelnen Sensorinterferometer ermittelt werden.
Alle Sensorinterferometer befinden sich dabei an
einem gemeinsamen Bus.
Claims (8)
1. Lichtwellenleitergekoppelte Temperaturmeßvor
richtung mit einem Sensor-Fabry-Perot-Interferome
ter (5), das mittels Multimode-Lichtwellenleiter
(2, 3, 16) mit Licht niedriger Kohärenz, vorzugsweise
mit einer Weißlichtquelle (1), gespeist, und dessen
Meßinformationen mittels Lichtwellenleiter (7, 8, 16)
zu einer Auswerteeinheit geleitet wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich in der Auswerteeinheit ein
weiteres Fabry-Perot-Interferometer (11) befindet,
das den gleichen thermischen Ausdehnungskoeffizient
und die gleiche Länge wie das Sensor-Fabry-Perot-
Interferometer (5) aufweist, das mit dem von diesem
kommenden Licht beleuchtet wird und das mit Hilfe
von Fotodedektoren (13) abgetastet wird, daß am Fa
bry-Perot-Interferometer (11) im thermischen Kon
takt ein elektronischer Temperatursensor (12) befe
stigt ist und daß das Fabry-Perot-Interferometer
(11) und ein Temperatursensor (12) sich gemeinsam
in einer Temperiereinrichtung (10) befinden, deren
Temperatur in Abhängigkeit von Signal der Fo
todedektoren über eine Auswerte- und Regelschaltung
(14) so geregelt wird, daß der achromatische
streifen nullter Ordnung detektiert wird.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Versorgung mit Licht niedriger Kohä
renz und die Abtastung der Meßinformation mittels
Y-Lichtwellenleiterkoppler (17) in Reflexionsrichtung
des Sensor-Fabry-Perot-Interferometers (5) nur
mit einem Multimode-Lichtwellenleiter (3) erfolgt.
3. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Fabry-
Perot-Interferometers (19) der Auswerteeinheit ein
ganzzahliges Vielfaches der Länge des Sensor-Fabry-
Perot-Interferometer (5) beträgt oder umgekehrt.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß beide Fabry-Perot-Inter
ferometer jeweils aus einem Stück teilverspiegeltem
Gradientenindex-Lichtwellenleiter bestehen.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Fabry-Perot-Interfe
rometer jeweils aus einer teilverspiegelten Selfoc-Linse
bestehen.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß das Fabry-Perot-Interfe
rometer der Auswerteeinheit bei Temperaturgleich
heit geringfügig kürzer als das Sensorinterferome
ter ist und die Temperiereinrichtung nur aus einer
Heizvorrichtung (18) besteht.
7. Anordnung, nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Heizwicklung der Temperiereinrichtung
alternierend zur thermischen Längenregelung und zur
temperaturabhängigen Widerstandsmessung dient.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß mehrere Sensor-Fabry-
Perot-Interferometer mit geringfügiger Längendiffe
renz untereinander, so daß sich die Längen inner
halb der jeweiligen Meßbereiche nicht überschnei
den, mit einem Auswerte-Fabry-Perot-Interferometer
verbunden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934306756 DE4306756A1 (de) | 1993-03-04 | 1993-03-04 | Lichtwellenleitergekoppelte Temperaturmeßvorrichtung |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934306756 DE4306756A1 (de) | 1993-03-04 | 1993-03-04 | Lichtwellenleitergekoppelte Temperaturmeßvorrichtung |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4306756A1 true DE4306756A1 (de) | 1994-09-08 |
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ID=6481914
Family Applications (1)
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DE19934306756 Withdrawn DE4306756A1 (de) | 1993-03-04 | 1993-03-04 | Lichtwellenleitergekoppelte Temperaturmeßvorrichtung |
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