DE4306114A1 - Laufwerk für ein Schienenfahrzeug mit radialer Einstellbarkeit - Google Patents
Laufwerk für ein Schienenfahrzeug mit radialer EinstellbarkeitInfo
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- B61F5/00—Constructional details of bogies; Connections between bogies and vehicle underframes; Arrangements or devices for adjusting or allowing self-adjustment of wheel axles or bogies when rounding curves
- B61F5/38—Arrangements or devices for adjusting or allowing self- adjustment of wheel axles or bogies when rounding curves, e.g. sliding axles, swinging axles
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Laufwerk für ein Schie
nenfahrzeug mit radialer Einstellbarkeit gemäß dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 und kann bei Schienentriebfahrzeugen
und nicht angetriebenen Schienenfahrzeugen eingesetzt wer
den.
Ein solches Laufwerk für ein Schienenfahrzeug mit radialer
Einstellbarkeit ist aus der DE 38 27 412 C2 bekannt. Bei
Radialsteuerungen erfolgt die Einstellung der Radsätze
durch die Längskräfte, die in den Radaufstandspunkten bei
Bogenfahrt auftreten. Dabei schränkt die horizontale Rück
stellkraft der Radsatzfedern die radiale Einstellbarkeit
der Radsätze ein. Zur Abhilfe kann die horizontale Feder
charakteristik abgesenkt werden, indem weichere Radsatzfe
dern verwendet werden. Durch diese Maßnahme wird jedoch
nachteilig die Laufstabilität herabgesetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Laufwerk für
ein Schienenfahrzeug mit radialer Einstellbarkeit der ein
gangs genannten Art anzugeben, bei dem die radiale Ein
stellbarkeit nicht durch die horizontale Rückstellkraft der
Radsatzfedern herabgesetzt wird.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des
Oberbegriffes erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des
Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen insbeson
dere darin, daß die bei der Radialsteuerung störenden Ein
flüsse der horizontalen Rückstellkräfte der Radsatzfedern
durch geeignete Beaufschlagung/Einstellung des Steuerzylin
ders kompensiert wird. Hierdurch wird inbesondere bei klei
neren Bogenradien, bei denen aufgrund der Radialsteuerung
größere horizontale Auslenkungen der Radsatzfedern erfor
derlich werden, die radiale Steuerfähigkeit verbessert. Da
die für die Radialsteuerung wesentliche Federcharakteristik
der Radsatzfedern in Querrichtung (senkrecht zur Fahrtrich
tung) erhalten bleibt, ist mit dem Einsatz des Steuerzylin
ders kein negativer Einfluß auf die Laufstabilität verbun
den. Im Gegenteil, die Laufstabilität bleibt vollständig
erhalten, da nicht auf die Verwendung weicherer Radsatzfe
dern ausgewichen werden muß.
Dabei ist es aus der DE 30 04 084 C2 bekannt, einen Steuer
zylinder zur Steuerung der Schwenkbewegung eines Radsatzes
eines Schienenfahrzeuges in einer Kurve heranzuziehen. Im
Unterschied hierzu dient der erfindungsgemäße Einsatz des
Steuerzylinders nicht zur Steuerung der Schwenkbewegung des
Radsatzes bei Kurvenfahrt selbst, sondern die vom Steuerzy
linder bei Bogenfahrt ausgeübte Steuerkraft dient aus
schließlich zur Überwindung der horizontalen Rückstell
kräfte der Radsatzfedern. Die Schwenkbewegung des Radsatzes
wird lediglich durch die Radialsteuerung bewirkt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Zeichnun
gen dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 ein Laufwerk für ein Schienenfahrzeug mit radi
aler Einstellbarkeit bei Tandembauweise Rad
satzlenker/Verbindungslenker,
Fig. 2 eine Variante mit wahlweise über eine Drehwelle
miteinander koppelbaren Ausgleichshebeln der
rechten und linken Drehgestellseite,
Fig. 3 eine Variante ohne über eine Drehwelle gekop
pelte Ausgleichshebel,
Fig. 4 ein Laufwerk für ein Schienenfahrzeug mit radi
aler Einstellbarkeit.
In Fig. 1 ist ein Laufwerk für ein Schienenfahrzeug mit
radialer Einstellbauweise bei Tandembauweise Radsatzlen
ker/Verbindungslenker dargestellt. Am Fahrzeugkasten 1 ei
nes Schienenfahrzeuges ist ein Drehgestellrahmen 2 auf ge
hängt. Federelemente 3 dienen zur Abfederung des Fahrzeug
kastens 1. Am Drehgestellrahmen 2 sind zwei Radsätze auf ge
hängt, wobei das erste Rad 4 des ersten Radsatzes sowie das
erste Rad 9 des zweiten Radsatzes zu erkennen sind. Das
Achslagergehäuse 5 mit Radsatzlager des ersten Rades 4 des
ersten Radsatzes stützt sich über Radsatz-Federelemente 6
und Radsatz-Dämpfungselemente 7 am Drehgestellrahmen 2 ab.
Die erste Radsatzachse ist mit Ziffer 8 bezeichnet.
In gleicher Art und Weise stützt sich das Achslagergehäuse
10 mit Radsatzlager des ersten Rades 9 des zweiten Rad
satzes über Radsatz-Federelemente 11 und Radsatz-Dämpfungs
elemente 12 am Drehgestellrahmen 2 ab. Die zweite Radsatz
achse ist mit Ziffer 13 bezeichnet.
Ein Radsatzlenker 14 ist einerseits starr mit dem Achsla
gergehäuse 5 und andererseits gelenkig über einen Anlenk
punkt 15 mit dem Drehgestellrahmen 2 verbunden. Der Anlenk
punkt 15 ist horizontal, nicht jedoch vertikal verschiebbar
und stellt den Drehpunkt für Auslenkungen des Radsatzlen
kers 14 dar. Ein Verbindungslenker 16 dient zur Kopplung
des Radsatzlenkers 14 mit einem Ausgleichshebel 19. Hierzu
ist der Lenker 16 über einen Gelenkpunkt 17 mit dem Rad
satzlenker 14 sowie über einen Gelenkpunkt 18 mit dem Aus
gleichshebel 19 verbunden.
In gleicher Art und Weise ist ein Radsatzlenker 20 einer
seits starr mit dem Achslagergehäuse 10 und andererseits
gelenkig über einen Anlenkpunkt 21 mit dem Drehgestellrah
men 2 verbunden. Der Anlenkpunkt 21 ist ebenfalls horizon
tal, nicht jedoch vertikal verschiebbar und stellt den
Drehpunkt für Auslenkungen des Radsatzlenkers 20 dar. Ein
Verbindungslenker 22 dient zur Kopplung des Radsatzlenkers
20 mit dem Ausgleichshebel 19. Hierzu ist der Lenker 22
über einen Gelenkpunkt 23 mit dem Radsatzlenker 20 sowie
über einen Gelenkpunkt 24 mit dem Ausgleichshebel 19 ver
bunden.
Der Drehpunkt 25 des Ausgleichshebels 19 befindet sich zen
trisch zwischen beiden Gelenkpunkten 18, 24, wobei diese
Gelenkpunkte in Ruheposition, d. h. bei Geradeausfahrt des
Schienenfahrzeuges, vertikal ausgerichtet sind.
Wie aus der geometrischen Anordnung der Verbindungen Rad
satzlenker 14, 20 - Verbindungslenker 16, 22 - Ausgleichs
hebel 19 ersichtlich ist, ergibt sich bei Kurvenfahrt des
Schienenfahrzeuges eine bezüglich der beiden Radsätze sym
metrische Radialsteuerung. Laufen die beiden Räder 1, 9 auf
der kurveninneren Schiene, so führt der Ausgleichshebel 19
eine Drehbewegung um den Drehpunkt 25 entgegen dem Uhrzei
gersinn aus, wodurch sich der Abstand zwischen beiden Achs
lagergehäusen 5, 10 im Vergleich zur Ruheposition verrin
gert. Laufen die beiden Räder 1, 9 auf der kurvenäußeren
Schiene, so führt der Ausgleichshebel 19 eine Drehbewegung
um den Drehpunkt 25 im Uhrzeigersinn aus, wodurch sich der
Abstand zwischen beiden Achslagergehäusen 5, 10 im Ver
gleich zur Ruheposition vergrößert.
Ein Steuerzylinder 26 ist über einen Gelenkpunkt 27 am
Drehgestellrahmen 2 befestigt. Die Kolbenstange 28 des
Steuerzylinders 26 ist über einen Gelenkpunkt 29 mit einem
Drehhebel 30 verbunden, der starr am Ausgleichshebel 19
befestigt ist. Beim Steuerzylinder 26 handelt es sich bei
spielsweise um einen doppeltwirkenden Hydraulikzylinder.
Über Hydraulikschläuche 31, 32 kann der Steuerzylinder 26
in geeigneter Weise druckbeaufschlagt werden, so daß über
die Kolbenstange 28 und den Drehhebel 30 eine in Drehrich
tung um den Drehpunkt 25 wirkende Druck- oder Zugkraft auf
den Ausgleichshebel 19 ausgeübt werden kann.
In Fig. 2 ist eine Variante mit wahlweise über eine Dreh
welle miteinander koppelbaren Ausgleichshebeln der rechten
und linken Drehgestellseite dargestellt. In der perspekti
vischen Ansicht sind beide Ausgleichshebel 19, 33 beider
Drehgestellseiten zu erkennen. Der Ausgleichshebel 19 ist
über den Drehhebel 30 und den Gelenkpunkt 29 in seiner
Drehbewegung um den Drehpunkt 25 durch den Steuerzylinder
26 beeinflußbar, der andererseits über den Gelenkpunkt 26
am Drehgestellrahmen 2 montiert ist. In gleicher Weise ist
der Ausgleichshebel 33 der anderen Drehgestellseite über
den Drehhebel 37 und den Gelenkpunkt 39 in seiner Drehbewe
gung um den Drehpunkt 36 durch den Steuerzylinder 38 beein
flußbar, der andererseits über den Gelenkpunkt 40 am Dreh
gestellrahmen 2 befestigt ist.
Es ist angedeutet, daß die Gelenkpunkte 18, 24 des Aus
gleichshebels 19 bzw. die Gelenkpunkte 34, 35 des Aus
gleichshebels 33 mit Lenkern (Radsatzlenker oder Verbin
dungslenker) verbunden sind.
Beide Ausgleichshebel 19, 33 können - müssen jedoch nicht -
über eine steife Drehwelle 41 miteinander gekoppelt sein.
Es ergibt sich in jedem Fall, ob mit oder ohne Kopplung
beider Ausgleichshebel über eine Drehwelle, eine gegensin
nige Bewegung der Kolbenstangen der Steuerzylinder 26, 38,
d. h. die Kolbenstange des Steuerzylinders 26 tritt in den
Zylinder weiter ein, wenn die Kolbenstange des Steuerzylin
ders 38 aus dem Zylinder austritt und umgekehrt. Hierdurch
wird der die Radialsteuerung störende Einfluß der Radsatz
federn beider Drehgestellseiten vorteilhaft kompensiert.
Wenn die Ausgleichshebel über eine Drehwelle miteinander
verbunden sind, ist es in Abweichung zur Fig. 2 auch mög
lich, nur einen Steuerzylinder vorzusehen, der jedoch über
die Drehwelle beide Drehgestellseiten beeinflußt.
Werden bei einer Variante mit Drehwelle zwei Steuerzylinder
vorgesehen, so müssen beide Steuerzylinder in gleicher Mo
mentenrichtung wirken, was entweder durch entsprechende
konstruktive Anordnung der Steuerzylinder oder durch gegen
sinnige Bestätigung erfolgt.
In Fig. 3 ist eine Variante ohne über eine Drehwelle ge
koppelte Ausgleichshebel dargestellt. Bei dieser Ausfüh
rungsart ohne Drehwelle können die Verbindungslenker wahl
weise auch gleichsinnig auf der rechten und linken Drehge
stellseite angeordnet sein. Die Steuerzylinder 26′ und 38′
werden entsprechend gegensinnig betätigt. Bei der Variante
gemäß Fig. 3 ist zusätzlich gezeigt, daß die Drehhebel
30′, 37′ nicht winkelförmig abgebogen sein müssen, sondern
auch gerade ausgebildet sein können. Wesentlich ist der
sich auszubildende Hebelarm zwischen den Drehpunkten der
Ausgleichshebel 19′, 33′ und den Gelenkpunkten 29′, 39′, an
denen die Steuerzylinder angreifen.
In Fig. 4 ist ein Laufwerk für ein Schienenfahrzeug mit
radialer Einstellbarkeit dargestellt. Dieses Laufwerk weist
nicht die Lenker-Tandem-Bauweise gemäß Fig. 1 auf, sondern
die Radsatzlager/Achslagergehäuse 42 bzw. 43 sind über Rad
satzlenker 44 bzw. 45 direkt an Gelenkpunkten 46 bzw. 47
eines Ausgleichshebels 48 befestigt. Ein Steuerzylinder 52
ist über den Gelenkpunkt 53 am Drehgestellrahmen 2 und über
den Gelenkpunkt 51 am Drehhebel 50 des Ausgleichshebels 48
montiert, so daß eine Beeinflussung der Drehung des Aus
gleichshebels 48 um seinen Drehpunkt 49 durch den Steuerzy
linder möglich ist.
Claims (7)
1. Laufwerk für ein Schienenfahrzeug mit wenigstens
zwei Radsätzen, die über Ausgleichshebel (19, 19′, 33, 33′, 48)
radial einstellbar sind, dadurch gekennzeichnet daß die
Drehbewegung mindestens eines Ausgleichshebels
(19, 19′, 33, 33′, 48) durch einen fremdangesteuerten Steuerzy
linder (26, 26′, 38, 38′, 52) beeinflußbar ist.
2. Laufwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerzylinder (26, 26′, 38, 38′, 52) über seinen er
sten Gelenkpunkt (27, 40, 53) mit dem Drehgestellrahmen (2)
und über seinen zweiten Gelenkpunkt (29, 29′,39, 39′, 51) mit
dem Ausgleichshebel (19, 19′, 33, 33′, 48) verbunden ist.
3. Laufwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Gelenkpunkt (29, 29′, 39, 39′, 51) über einen
Drehhebel (30, 30′, 37, 37′, 50) mit dem Ausgleichshebel (19, 19′, 33, 33′, 48)
verbunden ist.
4. Laufwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausgleichshebel der rechten und
linken Drehgestellseite über eine Drehwelle (41) miteinan
der gekoppelt sind und auf jeder Drehgestellseite ein eige
ner Steuerzylinder (26, 38) vorgesehen ist.
5. Laufwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausgleichshebel der rechten und
linken Drehgestellseite über eine Drehwelle (41) miteinan
der gekoppelt sind und nur auf einer Drehgestellseite ein
Steuerzylinder (26) vorgesehen ist.
6. Laufwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerzylinder für die Ausgleichs
hebel der rechten und linken Drehgestellseite gegensinnig
wirkend angeordnet sind.
7. Laufwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerzylinder für die Ausgleichs
hebel der rechten und linken Drehgestellseite gegensinnig
angesteuert werden.
Priority Applications (6)
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