DE4304788A1 - Autoglasscheibe mit einer aufgedruckten Leiterstruktur - Google Patents
Autoglasscheibe mit einer aufgedruckten LeiterstrukturInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Autoglasscheibe mit einer auf
einer Glasoberfläche angeordneten Leiterstruktur, die auf
der Glasoberfläche aufgedruckte und eingebrannte Leiter und
gegenüber diesen eingebrannten Leitern isolierte, in einer
zweiten Ebene angeordnete Leiter umfaßt.
Autoglasscheiben mit in die Glasoberfläche eingebrannten
elektrischen Leitern aus einer metallisches Silber
enthaltenden Einbrennfarbe finden hauptsächlich als
Heizscheiben (DE-AS 19 11 561) oder als Antennenscheiben
(DE 21 45 968 C3) Verwendung. Darüber hinaus sind auch mit
einer eingebrannten Leiterstruktur versehene
Autoglasscheiben bekannt, bei denen die Leiterstruktur eine
mit einem Signalgeber verbundene Alarmschleife ist
(EP 0 418 123 A1). Ferner ist es bekannt, in die
Glasoberfläche eingebrannte Leiterstrukturen als
Feuchtefühler auszubilden (DE-PS 22 07 230), sowie
Induktivitäten, Kapazitäten und Abschirmleitungen als
eingebrannte Leiterstrukturen unmittelbar auf der
Glasoberfläche anzuordnen (DE 20 14 643).
Die Leiterstrukturen auf den Glasoberflächen werden in der
Praxis üblicherweise mit Hilfe der Siebdrucktechnik
aufgedruckt und bei erhöhter Temperatur eingebrannt. Mit
dieser Technik lassen sich mit geringem Aufwand
verhältnismäßig komplexe Leiterstrukturen in einer Ebene
herstellen.
In manchen Fällen reicht es jedoch nicht aus, in einer
Ebene zu bleiben. Beispielsweise im Fall von
Leiterkreuzungen, bei denen die Leiter gegeneinander
isoliert sein müssen, müssen die Leiter an den
Kreuzungsstellen in verschiedenen Ebenen angeordnet sein.
Eine Leiterstruktur mit sich kreuzenden, gegeneinander
isolierten Leitern ist aus der DE 25 52 049 B2 bekannt. Bei
dieser bekannten Leiterstruktur ist das
Überkreuzungsproblem dadurch gelöst, daß eingebrannte
leitende Anschlußflächen durch von dem Leiter isolierte
brückenförmig gebogene mechanisch stabile Leiterabschnitte
verbunden sind, die die gekreuzten eingebrannten Leiter in
einem halbkreisförmigen Bogen überspannen.
Es ist auch bekannt, mit Hilfe der Drucktechnik mehrlagige
Leiterbahnen mit zwischen diesen liegenden Isolierschichten
in mehreren aufeinanderfolgenden Druckvorgängen
herzustellen (DE 39 11 178 C2). Dieses Verfahren führt
jedoch nur dann zu befriedigenden Ergebnissen, wenn jede
Schicht nach dem Druckvorgang getrennt eingebrannt wird.
Bei der Herstellung von Autoglasscheiben ist ein solches
mehrfaches Einbrennen aus wirtschaftlichen und auch aus
technischen Gründen aber nicht möglich. In der Praxis
findet bei der Realisierung von Mehrfachschichten auf
Autoglasscheiben nach jedem Druckvorgang nur eine
Zwischentrocknung statt, und nach dem letzten Druckvorgang
wird das ganze Schichtpaket in einem einzigen
Einbrennvorgang eingebrannt. Bei diesem Verfahren entstehen
jedoch immer wieder Kurzschlüsse an den Kreuzungsstellen,
so daß diese Arbeitsweise zu einem erhöhten Ausschuß führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Autoglasscheibe mit teilweise sich über wenigstens zwei
Ebenen erstreckenden Leitern zu schaffen, bei der
einerseits die Gefahr von Kurzschlüssen im Kreuzungsbereich
der Leiter mit Sicherheit ausgeschlossen ist, und die
andererseits unter den üblichen Produktionsbedingungen
einfach herzustellen ist.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
die in einer anderen Ebene angeordneten Leiter metallische
Leitstreifen innerhalb eines mehrlagigen, wenigstens eine
Isolierschicht umfassenden vorgefertigten Bauteils sind,
das über eine Kleberschicht auf der die eingebrannten
Leiter aufweisenden Oberfläche der Glasscheibe oberhalb von
diesen dauerhaft befestigt ist.
Die in einer zweiten und gegebenenfalls in weiteren
Leiterebenen notwendigen Leiter bzw. Leiterstrukturen
werden also erfindungsgemäß auf einem ein- oder mehrlagigen
Isolierfoliensubstrat vorgefertigt, und die vorgefertigten
mehrschichtigen Bauteile werden am Ende des
Herstellprozesses der Glasscheibe auf die Glasoberfläche an
der gewünschten Stelle auflaminiert. Die vorgefertigten
Bauteile sind mit geeigneten Anschlußflächen,
beispielsweise mit Lötanschlußflächen, versehen, die die
leitende Verbindung der Leiter des vorgefertigten Bauteils
mit der eingebrannten Leiterstruktur und/oder
Anschlußleitungen gestatten.
Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden
nachfolgend anhand der Zeichnungen im einzelnen näher
beschrieben.
Von den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 einen Abschnitt einer mit Heizleitern versehenen
Autoglasscheibe mit einer erfindungsgemäßen
Leiterüberführung;
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 einen Ausschnitt einer mit Heizleitern versehenen
Glasscheibe mit einer im Heizfeld angeordneten
elektronischen Baugruppe und einem die Heizleiter
überquerenden mit der Glasoberfläche verklebten
Bauteil, und
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV der Fig. 3.
Eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Autoglasscheibe ist in den Fig. 1 und 2 dargestellt. Bei
der hier ausschnittsweise dargestellten Autoglasscheibe
handelt es sich um eine elektrisch beheizbare Heckscheibe,
bei der auf der Glasscheibe 1 horizontal verlaufende
Heizleiter 2 aufgedruckt und eingebrannt sind, und die
darüber hinaus einen oder mehrere von diesen Heizleitern 2
galvanisch getrennte Antennenleiter aufweist, die ebenfalls
auf gedruckt und eingebrannt sind. Die Antennenleiter selbst
sind in den Zeichnungen nicht dargestellt. Der oberhalb des
dargestellten Heizleiters 2 angeordnete Antennenleiter ist
mit einem druckknopfartigen Steckerelement 3 verbunden, das
am unteren Rand der Glasscheibe 1, das heißt unterhalb des
Heizleiters 2, auf der Glasscheibe 1 befestigt ist und mit
dem das zum Antennenverstärker oder zum Empfänger führende
Kabel verbunden wird.
Die Überbrückung des Heizleiters 2 erfolgt durch das
separate mehrschichtige Bauteil 6. Dieses Bauteil 6 weist
als elektrisch leitendes Teil ein dünnes Metallfolienband 7
mit einer Dicke von beispielsweise von 30 bis 80
Mikrometern und einer Breite von 1 bis 10 mm auf. Das
elektrisch leitende Teil kann anstelle des
Metallfolienbandes 7 auch aus einem Kupferdraht mit einem
Durchmesser von 0,1 bis 1 mm bestehen. Das Metallfolienband
7, das vorzugsweise aus Kupfer besteht, ist von einer
flachen Isolierhülle 8 aus einem geeigneten reißfesten
Kunststoff umgeben. Am unteren Ende ist das Bauteil 6 zu
einem kreisflächenförmigen Endabschnitt 10 erweitert, der
mit einem zentralen Lötauge 11 versehen ist. Im Bereich des
Lötauges 11 ist die Isolierhülle 8 oberhalb und unterhalb
des Metallfolienbandes 7 kreisförmig ausgespart, und das
Metallfolienband 7 ist mit einem konzentrischen Loch 12
versehen. Das Bauteil 6 ist über eine Kleberschicht 13 mit
der Glasscheibe 1 verklebt.
Als Material für die Isolierhülle 8 des Bauteils 6, die
fest und dauerhaft mit dem Metallfolienband 7 verbunden
ist, hat sich beispielsweise ein Kunststoff auf der Basis
von Polyimid bewährt, während sich als Kleber für die
Verbindung dieses Bauteils mit der Glasoberfläche
insbesondere Kleber auf der Basis von Isopren oder Acrylat
bewährt haben.
Der kreisflächenförmige Endabschnitt 10 des Bauteils 6
liegt auf einer lötfähigen Leitemailschicht 15, die
beispielsweise aus derselben Einbrennfarbe besteht wie die
Heizleiter 2 und der Antennenleiter, und die in demselben
Druckvorgang auf die Glasoberfläche aufgebracht wurde wie
diese. Mit dieser Leitemailschicht 15 sind einerseits das
druckknopfartige Steckerelement 3 und andererseits das
Lötauge 11 des Bauteils 6 verlötet. Die Lötverbindung
zwischen dem Lötauge 11 und der Leitemailschicht 15 erfolgt
in der Weise, daß nach dem Aufbringen des Bauteils 6 auf
die Glasscheibe 1 an der Stelle des Lötauges 11 Lötzinn 16
aufgetragen wird, das durch das Loch 12 in der Metallfolie
7 fließt und sich mit der Leitemailschicht 15 verbindet.
Eine andere Realisierungsform der Erfindung ist in den Fig.
3 und 4 dargestellt. In diesem Fall handelt es sich
wiederum um eine elektrisch beheizbare Autoglasscheibe mit
auf der Glasscheibe 18 aufgedruckten und eingebrannten
Heizleitern 19. Auf der Glasscheibe soll im Bereich des
beheizten Feldes eine elektronische Baugruppe befestigt
werden. Bei der elektronischen Baugruppe kann es sich
beispielsweise um einen Feuchtigkeitssensor oder um eine
beliebige andere elektronische Schaltung handeln. Die
Zuleitungen zu dieser Baugruppe, die als solche in den
Zeichnungen nicht dargestellt ist, sollen auf ästhetisch
ansprechende Weise zum oberen Rand der Glasscheibe 18
geführt werden, wo ein weiterführendes Kompaktkabel
angeschlossen werden soll.
Die Kreuzung der Heizleiter 19 erfolgt in diesem Fall durch
ein komplexes Bauteil 20, das auf die Glasscheibe 18
aufkaschiert bzw. aufgeklebt wird. Dieses Bauteil 20 weist
an seinem einen Ende eine Montagefläche 21 für die
Baugruppe, und an seinem anderen Ende eine Montagefläche 22
für ein Steckerelement auf, mit dem die Verbindung zu dem
Kompaktkabel hergestellt wird. Die elektronische Baugruppe
kann an der Stelle der Montagefläche 21 unmittelbar in das
Bauteil 20 integriert sein, oder als separate Baugruppe zu
einem späteren Zeitpunkt auf der Montagefläche 21 montiert
werden. Ebenso kann gegebenenfalls das Steckerelement an
der Stelle der Montagefläche 22 in das Bauteil 20
integriert sein oder später auf dieser Montagefläche 20
montiert werden. Das Bauteil 20 weist drei Leitungen auf,
nämlich eine Versorgungsleitung 24, eine Signalleitung 25
und eine Steuerleitung 26, die jeweils zu den
entsprechenden Anschlußpunkten auf den Montageflächen 21
und 22 führen.
Der mehrschichtige Aufbau des Bauteils 20 ergibt sich aus
der Fig. 4. Neben der Versorgungsleitung 24, der
Signalleitung 25 und der Steuerleitung 26, die in diesem
Fall in einer Ebene zwischen zwei Isolierschichten 27
innerhalb einer Kleberschicht 28 angeordnet sind, weist das
Bauteil 20 zusätzlich unterhalb der Leiterebene eine sich
vorzugsweise über die ganze Breite des Bauteils 20
erstreckende Metallfolie 29 auf. Diese Metallfolie 29 ist
mit dem Massepunkt 30 auf der Montagefläche 21 verbunden.
Die Metallfolie 29 dient als Masseleitung und gleichzeitig
als Abschirmleitung. Oberhalb der oberen Isolierschicht 27
befindet sich eine weitere Kleberschicht 28, in der in der
Mitte ein weiterer Metallfolienstreifen 32 angeordnet ist,
der als obere Abschirmleitung für die darunter liegende
Signalleitung 25 dient. Das Schichtenpaket ist von einem
Isoliermantel 34 aus einem reißfesten Kunststoff,
beispielsweise auf der Basis von Polyimid, umgeben. Über
eine Kleberschicht 35 ist dieses Bauteil 20 mit der
Oberfläche der Glasscheibe 18 fest dauerhaft verklebt.
Schichtenaufbauten dieser Art sind aus der
Leiterplattentechnik als Multi-Layer bekannt. Die Leiter
können mit drucktechnischen Verfahren durch Bedrucken der
Isolierfolien 27, durch Aufkaschieren dünner
Metallfolienbänder auf die Isolierfolien 27 oder auch durch
flächiges Aufkaschieren einer Kupferfolie auf einer
Isolierfolie und durch Strukturierung der Kupferfolie mit
Hilfe der Ätztechnik hergestellt werden. Mit Hilfe solcher
bekannter Techniken wird ein Flachkabel gefertigt, und
durch Stanzen oder Warmverformung wird aus diesem
Flachkabel das Bauteil 20 in seiner gewünschten Form
hergestellt.
Das Bauteil 20 wird nach der Herstellung der Glasscheibe 18
auf die Oberfläche der Glasscheibe 18 aufgeklebt.
Claims (8)
1. Autoglasscheibe mit einer auf einer Glasoberfläche
angeordneten Leiterstruktur, die auf der
Glasoberfläche aufgedruckte und eingebrannte Leiter
und gegenüber diesen eingebrannten Leitern isolierte,
in einer anderen Ebene angeordnete Leiter umfaßt,
dadurch gekennzeichnet, daß die
in einer anderen Ebene angeordneten Leiter
(7; 24, 25, 26, 29, 32) metallische Leitstreifen innerhalb
eines mehrschichtigen, wenigstens eine Isolierschicht
umfassenden vorgefertigten Bauteils (6; 20) sind, das
über eine Kleberschicht (13; 35) auf der die
eingebrannten Leiter (2; 19) aufweisenden Oberfläche
der Glasscheibe (1; 18) oberhalb von diesen dauerhaft
befestigt ist.
2. Autoglasscheibe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das vorgefertigte Bauteil (20)
metallische Leitstreifen (24, 25, 26, 29, 32) in mehreren
Ebenen umfaßt, die durch Zwischenschaltung von
Isolierschichten (27) voneinander getrennt sind.
3. Autoglasscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das vorgefertigte mehrschichtige
Bauteil (6) wenigstens an einem Ende mit einem Lötauge
(11) für die Lötverbindung mit einer auf der
Glasoberfläche eingebrannten Leitschicht (15) versehen
ist.
4. Autoglasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das vorgefertigte
mehrschichtige Bauteil (20) an einem Ende mit einer
Montagefläche (22) für einen Stecker zum Anschluß an
ein Kompaktkabel versehen ist.
5. Autoglasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das vorgefertigte
mehrschichtige Bauteil (20) an einem Ende mit einer
Montagefläche (21) für den Anschluß einer
elektronischen Baugruppe versehen ist.
6. Autoglasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das vorgefertigte
mehrschichtige Bauteil (6; 20) an einem Ende mit einem
in das Bauteil (6; 20) integrierten Stecker versehen
ist.
7. Autoglasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, das
das vorgefertigte mehrschichtige Bauteil (20) mit
einer in das Bauteil (20) integrierten elektronischen
Baugruppe versehen ist.
8. Autoglasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das vorgefertigte
mehrschichtige Bauteil (6; 20) in der Art eines mit
einem Isolationsmantel versehenen mehrschichtigen
Flachbandkabels aufgebaut ist.
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