DE4304647C2 - Sockelleiste mit Haltevorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Sockelleiste mit einer raum­ seitig offenen Haltevorrichtung für Rohre oder Kabel, einem Riegel zum Sichern derselben und mit einer Sockelleisten­ abdeckung, wobei die Haltevorrichtung einen zwischen ihren Seitenwänden angeformten Hohlkasten mit einem Lochzylinder zur Wandbefestigung trägt.

Bei einer bekannten Sockelleiste mit Haltevorrichtung (DE-40 32 473 C2) besteht der Grundkörper aus einem U-förmigen Basisteil mit nach oben abgewinkelten Halteschenkeln, einem mittigen Hohlkasten zur Aufnahme eines Befestigungselemen­ tes und beiderseits an den Hohlkasten angesetzten Rohr­ schellen. Die Rohrschellenöffnungen lassen sich mit einer Spange verschließen, die am Hohlkasten befestigt wird. Eine Sockelleistenabdeckung greift mit Haltearmen hinter die Halteschenkel des Grundkörpers und deckt die Rohre bzw. Kabel ab.

Diese Sockelleiste weist eine Reihe von Schwächen auf. So ist beispielsweise die Sockelleistenabdeckung nur von oben aufgesetzt. Zwar ist sie damit gegen genau senkrecht zur Wand gerichtete Abzugskräfte hinreichend gesichert, nicht aber gegen unvermeidbare Stöße und Querkräfte zur Wand hin oder schräg nach oben, wie sie beispielsweise durch ein Reinigungsgerät, Möbelfuß oder Schuh unbeabsichtigt oder mutwillig, hier ist zuförderst an Schulen und andere öffentliche Bauten zu denken, auf die Sockelleistenab­ deckung einwirken. Das Bestreben der Sockelleistenab­ deckung, von der Haltevorrichtung zu schnellen, wird ver­ stärkt durch die nie ganz planen Wände, die zu einer Kräfteaufnahme im Sinne gespannter Federn zwischen der ver­ worfenen Wand, der Haltevorrichtung und der Abdeckung füh­ ren. Weiterhin greifen bei unebenen Fußböden die Haltearme ungleich weit über die Halteschenkel und kommen an kriti­ schen Stellen ganz außer Flucht. Besonders kritisch ist die obere Halterung, da ein Anliegen der Haltearme an den Mal­ teschenkeln nur über die weichen Dichtlippen am Auslauf der Sockelleistenabdeckung zu erreichen ist. Auch die vorbeu­ gend angebrachten Rastnasen verbessern dieses Verhalten kaum, da sie natürlich einem beabsichtigtes Lösen der Ab­ deckung zum Zwecke des Nachrüstens mit Leitungssträngen, zu Revisions- und Reparaturzwecke oder zum Auswechseln der Sockelleistenabdeckung nicht hinderlich sein dürfen. Ein gewolltes Lösen geschieht aber geradeso wie ein ungewolltes Lösen, nämlich durch schräg nach oben gerichtete Kräfte.

Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Aufnahmeschel­ len immer nur für eine Rohrgröße passen. Es müssen also, sieht man vom Gebrauch von Fütterringen ab, mehrere Größen von Haltevorrichtungen bevorratet werden. Beim Zusammen­ setzen der Rohre ist zusätzlich darauf zu achten, daß nicht eine Endmuffe in den Bereich einer Haltevorrichtung fällt, da dann wiederum die mitgeführte Schellengröße nicht paßt. Auch lassen sich die zunehmend in Gebrauch kommenden Rohr­ begleit-Heizbänder nicht innerhalb der Schellen unterbrin­ gen.

Ferner erfordert der lange Hohlkasten ein relativ langes Befestigungselement. Die Schließspange zur Rohrsicherung läßt sich zwar, immer die richtige Schellengröße voraus­ gesetzt, problemlos auf die Schiebeführung des Hohlkastens schieben, sind die Einrastnocken aber einmal eingeschnappt, ist die Schließspange ohne Verletzung der empfindlichen Kupferrohre oder elektrischen Kabelmäntel kaum zu lösen. Beim Anhebeln eines der Spangenenden verspannt sich das an­ dere Ende um so mehr.

Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Sockelleiste mit einer Haltevorrichtung zu schaffen, die sicher gegen unbefugtes Abziehen der Abstoßen ist, mehrere Leitungsdurchmesser aufzunehmen vermag, die Möglichkeit bietet, ein Rohrbegleit-Heizband aufzunehmen, Wand- und Bodenverwerfungen ausgleichen kann, ein absatzloses Anein­ anderfügen der einzelnen Sockelleistenabdeckungen ermög­ licht, eine hohe Stabilität der äußeren Sockelschale be­ sitzt und gleichzeitig einen ausreichenden Federweg für Raststege gewährleistet. Die Sockelleistenabdeckung soll mit einer Dekorfolie versehen werden, ohne daß eine techno­ logisch ungünstigere Klebefolie Verwendung finden muß.

Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Sockelleiste der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß der Hohlkasten außermittig angeformt und kürzer als die Seitenwände ist und daß die Seitenwände endseitig Gelenktaschen für Gelenk­ stifte eines als Gelenkriegel ausgebildeten Riegels tragen, der seinerseits auf seiner der Wand entgegengesetzten Seite Gegenkonturen für mit Rastnasen versehene Aufsteckrippen der ein Hohlkammerprofil aufweisenden Sockelleistenab­ deckung besitzt.

Vorteilhafte Weiterentwicklungen dieser Erfindung geben die Unteransprüche an.

Die mit der erfindungsgemäßen Ausbildung erzielten Vorteile bestehen insbesondere in einer sicheren Verbindung und guten Lösbarkeit der Bauteile, der universellen Verwend­ barkeit, der guten Anpassung an die Raumverhältnisse, im bündigen Übergang an Leistenstößen und in der technologi­ schen Herstellungsweise.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungs­ beispiels näher erläutert. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer Haltevorrich­ tung der erfindungsgemäßen Sockel­ leiste;

Fig. 2 eine Draufsicht auf die in Fig. 1 ge­ zeigte Haltevorrichtung;

Fig. 3 eine Seitenansicht der Haltevorrich­ tung mit montiertem Gelenkriegel und montierter Sockelleistenabdeckung; und

Fig. 4 eine Draufsicht auf die Haltevorrich­ tung mit montiertem Gelenkriegel ohne Sockelleistenabdeckung.

Die Haltevorrichtung 1 nach Fig. 1 und Fig. 2 besteht aus einer Grundplatte mit seitlich hochgezogenen Seitenwänden 2 und 3. Zwischen diesen Seitenwänden 2 und 3 ist ein Hohl­ kasten 4 mit einem Lochzylinder 5 für ein nicht näher dar­ gestelltes Befestigungselement ausgebildet. Der Hohlkasten 4 ist relativ kurz gehalten, um ein kurzes Befestigungs­ element bei ausreichender Traglänge in der Wand verwenden zu können. Außerdem ist er etwas außermittig angeordnet, wodurch sich ein oberer kleinerer Aufnahmeraum 6 und ein etwas größerer unterer Aufnahmeraum 7 ergibt. Verstärkungs­ rippen 8, 9 sorgen für eine hinreichende Steifigkeit und Festigkeit der Haltevorrichtung. Endseitig sind die Seiten­ wände 2, 3 taschenartig ausgestaltet und bilden ein oberes Gelenktaschenpaar 10 und ein unteres Gelenktaschenpaar 11 für einen in Fig. 3 und Fig. 4 näher dargestellten Ge­ lenkriegel 12.

Der Gelenkriegel 12 übergreift die Haltevorrichtung front­ seitig und verhindert ein ungewolltes Entgleiten der in die Aufnahmeräume 6, 7 eingelegten, nicht näher dargestellten Medienträger. Dabei sorgen Gelenkstifte 13, 14, die endsei­ tig an Gelenkstiftarmen 15, 16 angeformt sind, für einen sicheren Halt in den Gelenktaschen 10, 11 der Haltevorrich­ tung 1. Ferner besitzt der Gelenkriegel 12 hinterschnittene Gegenkonturen 17, 18 für die Aufnahme einer Sockelleisten­ abdeckung 19, deren Aufsteckrippen 20, 21 hinter diese Ge­ genkonturen 17, 18 einrasten. Vorzugsweise trägt die obere Aufsteckrippe 20 eine Doppelrastnase. Die untere Aufsteck­ rippe 21 trägt eine einfache Rastnase und einen Anschlag 22. Die Sockelleistenabdeckung 19 ist zwecks besserer Wär­ meisolation doppelwandig ausgeführt. Die innere und äußere Wand sind durch Stege 23 verbunden. Im Bereich der Auf­ steckrippen 20, 21 münden die Stege 23 direkt an den Rip­ penwurzeln. Dadurch entsteht eine festere Materialverbin­ dung, die insbesondere bei der Herstellung zu einer defi­ nierteren Formgebung führt, das heißt, beim Extrudieren entstehen keine Fehlstellen oder Materialschwächungen. Sie verlaufen aber im Gegensatz zu den übrigen Stegen 23 nicht rechtwinklig zu den Wandungen, sondern in einem 45°-Winkel, wodurch zum einen günstige Federungseigenschaften entste­ hen, zum anderen aber einen ausgezeichneten Festsitz im Ge­ lenkriegel 12 auch bei starken Momenten gewährleisten. Da die Stege 23 relativ eng stehen, wird die Sockelleisten­ abdeckung 19 sehr stabil und die Außenwand genügend steif, um eine Transferfolie aufbringen zu können, das heißt, beim Extrudieren kann zugleich eine Dekorfolie aufgewalzt wer­ den. Am oberen Ende laufen die Wandungen in einer anvulka­ nisierten Dichtlippe 24 aus. Die konkrete Gestaltung der Haltevorrichtung 1, des Gelenkriegels 12 und der Sockel­ leistenabdeckung 19 ermöglicht den Einsatz von 100%igem Regenerat, z. B. Polyamid- oder Polypropylen-Regenerat.

Im weiteren soll die Montage und Demontage näher beschrie­ ben werden. Zunächst werden die Haltevorrichtungen 1 ent­ lang der Fußboden-Wand-Flucht montiert. Dazu werden die Haltevorrichtungen 1 mit der unteren Seitenwand 2 auf den Fußboden aufgesetzt und an die Wand geschoben, bis die Grundplatte an der Wand anliegt. Der Lochzylinder 5 im Hohlkasten 4 dient zunächst als Bohrlehre, dann nimmt er das Befestigungselement, beispielsweise einen Nageldübel auf. Sind die Haltevorrichtungen 1 alle auf Abstand befe­ stigt, werden die zu tragenden Rohre, Kabel und dergleichen in die Aufnahmeräume 6, 7 gelegt. Beispielsweise nimmt der obere Aufnahmeraum 6 ein Kaltwasserrohr auf und der untere Aufnahmeraum 7 ein Warmwasserrohr. Da der untere Aufnah­ meraum 7 länger ist, kann vorteilhafterweise ein Rohr­ begleit-Heizband zuunterst gelegt werden, das elektrisch beheizt wird und Wärme- sowie Energieverluste minimiert. Eine oder mehrere Abstandsrippen am Grunde der unteren Sei­ tenwand 3 sorgen für eine Luftisolation zwischen dem Heiz­ band und der Wand. Die Aufnahmeräume 6, 7 sind so dimensio­ niert, daß Rohre bis zu einer lichten Weite von 24 mm ein­ gelegt werden können. Üblicherweise werden Rohre mit einer lichten Weite von 22 mm verwendet, wodurch es möglich wird, auch gemuffte Rohrabschnitte aufzunehmen. Beim Schneiden der Rohre muß also nicht Rücksicht auf die Anordnung der Haltevorrichtungen 1 genommen werden. Es sind aber auch kleinere Durchmesser ohne weiteres verlegbar, wobei die un­ tere Abstandsrippe wiederum für einen ausreichenden Abstand zur unteren Seitenwand 3 sorgt. Sind die Medienträger ein­ gelegt, werden die Aufnahmeräume 6, 7 mittels des Ge­ lenkriegels 12 verriegelt. Dazu wird der Gelenkriegel 12 zunächst mit seinem oberen Gelenkstiftpaar 13 in die oberen Gelenktaschen 10 eingesetzt und dann mit seinem unteren Ge­ lenkstiftpaar 14 in die unteren Gelenktaschen 11 einge­ setzt. Die Sockelleistenabdeckung 19 wird abschließend mit ihren Rastnasen tragenden Aufsteckrippen 20, 21 in die in dem Gelenkriegel 12 vorgesehenen Gegenkonturen 17, 18 ge­ schnappt. Es entsteht ein ausgezeichneter Festsitz. Indem die Gelenkstiftpaare 13, 14 in den Gelenktaschen 10, 11 vertikal Spiel besitzen, ist eine Anpassung der Sockel­ leistenabdeckung 19 an Bodenunebenheiten bzw. an nicht exakt fluchtende Haltevorrichtungen 1 gegeben, ohne daß die Gefahr eines Lösens besteht, da die unteren Gelenktaschen 11 nach oben hin geschlossen sind. Bei der Demontage wird vorteilhafterweise der Gelenkriegel 12 mitsamt der Sockel­ leistenabdeckung 19 innerhalb der Gelenkaufnahmen nach oben geschoben, unten ausgehängt und danach oben ausgehängt.

Die geschaffene Verbindung verhindert wirkungsvoll ein un­ beabsichtigtes oder mutwilliges Lösen der Sockelleisten­ abdeckung 19 von der Haltevorrichtung 1, da allein durch Stöße, Ziehen, Schieben, Hebeln oder Verwinden ein Entfer­ nen nicht möglich ist. Durch mutwillige Einwirkung eines Unkundigen ist die Sockelleistenabdeckung 19 nicht zu lösen.

Eine anschließende Sockelleistenabdeckung 19 oder ein Eck­ verbinder wird mit der vorherlaufenden Sockenleistenab­ deckung 19 verbunden, indem eine Steckzunge in die dafür vorgesehenen durch die Stege 23 gebildeten mittleren Hohl­ kammern mit Paßsitz gesteckt werden. Die Steckzungen bewir­ ken einen ausreichenden Festsitz und haben den Vorteil, daß weder Kanten durch ein Abdeckstück, verbunden mit Störungen im Dekor, oder die Köpfe der Befestigungselement zu sehen sind.

Claims (10)

1. Sockelleiste mit einer raumseitig offenen Haltevorrich­ tung für Rohre oder Kabel, einem Riegel zum Sichern dersel­ ben und mit einer Sockelleistenabdeckung, wobei die Halte­ vorrichtung einen zwischen ihren Seitenwänden angeformten Hohlkasten mit einem Lochzylinder zur Wandbefestigung trägt, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkasten (4) außermittig angeformt und kürzer als die Seitenwände (2, 3) ist und daß die Seitenwände (2, 3) endseitig Gelenktaschen (10, 11) für Gelenkstifte (13, 14) eines als Gelenkriegel (12) ausgebildeten Riegels tragen, der seinerseits auf seiner der Wand entgegengesetzten Seite Gegenkonturen (17, 18) für mit Rastnasen versehene Auf­ steckrippen (20, 21) der ein Hohlkammerprofil aufweisenden Sockelleistenabdeckung (19) besitzt.

2. Sockelleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Aufnahmeraum (7) der Haltevorrichtung (1) größer als der obere Aufnahmeraum (6) ist und die untere Seitenwand (3) eine oder mehrere Abstandsrippen zur Auflage eines Rohrgeleit-Heizbandes besitzt.

3. Sockelleiste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Gelenkriegel (12) Gelenkstiftarme (15, 16) aufweist, an die endseitig die Gelenkstifte (13, 14) angeformt sind, und daß die Gelenktaschen (10, 11) der Hal­ tevorrichtung (1) und die Gelenkstiftarme (15, 16) des Ge­ lenkriegels (12) jeweils paarweise angeordnet sind.

4. Sockelleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Einbaulage unteren Gelenk­ taschen (11) der Haltevorrichtung (1) nach oben hin ge­ schlossen sind.

5. Sockelleiste nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Gelenkstiftarme (15, 16) des Gelenkrie­ gels (12) zur Wand hin schräg verlaufen.

6. Sockelleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Einbaulage untere Aufsteck­ rippe (21) eine Verlängerung als Anschlag (22) an der Hal­ tevorrichtung (1) besitzt.

7. Sockelleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlkammerprofil der Sockelleisten­ abdeckung (19) eine innere und äußere Wand aufweist, die durch Stege (23) verbunden sind, und daß an der inneren Wand Aufsteckrippen (20, 21) angeformt sind, die in Verlängerung der Stege (23) und in einem Winkel von ca. 45° zu diesen verlaufen.

8. Sockelleiste nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Stege (23) gebildete mittlere Hohlkammer der Sockelleistenabdeckung (19) zur Aufnahme einer Verbindungs­ zunge für den Anschluß einer weiteren Sockelleistenab­ deckung (19) oder eines Eckverbinders dient.

9. Sockelleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Sockelleistenabdeckung (19) strang­ gepreßt ist und auf der Außenseite eine aufgewalzte Trans­ ferfolie trägt.

10. Sockelleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß Haltevorrichtung (1), Gelenkriegel (12) und Sockelleistenabdeckung (19) aus elastischem 100%igem Kunststoffregenerat bestehen.