DE4303757C2 - Fräswerkzeug - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Fräswerkzeug mit einem länglichen
Werkzeugkörper, der einen an einer Fräsmaschinenspindel
befestigbaren Schaft und einen Kopfabschnitt umfaßt,
der wenigstens eine Spannut aufweist, die von einer
ebenen ersten Wand und einer ebenen zweiten Wand gebildet
wird, die im Winkel zueinander angeordnet sind, wobei die
erste Wand mit der Außenumfangsfläche des Kopfabschnitts
eine Schneidkante mit einem vorderen gekrümmten Schneidkantenabschnitt
und einem axialen hinteren Schneidkantenabschnitt
bildet und nach hinten in einem Winkel von ungefähr 10°
bezüglich der Mittellängsachse des Kopfabschnitts zum
Schaft hin divergiert,
und wobei die äußere nicht schneidende Kante, die
an der Stelle gebildet ist, an der die zweite Wand an der
Außenfläche endet, bezüglich der Schneidkante radial
nach innen hinterarbeitet ist, zur Bildung eines Freiflächenabschnittes.
Aus dem "Stock Fräserhandbuch", 2. Auflage, Springer Verlag
Berlin, Seite 124, Abb. 102d, ist ein gattungsgemäßes Fräswerkzeug
bekannt, dessen axialer hinterer Schneidkantenabschnitt
einen konstanten Durchmesser aufweist. Der axiale
hintere Schneidkantenabschnitt weiterer, aus dieser Druckschrift
bekannter Fräswerkzeuge liegt auf der Mantelfläche
eines gedachten, koaxial zur Mittellängsachse ausgerichteten
Kegels, dessen Kegelspitze dem Schaft abgewandt ist.
Diese Ausbildung der bekannten Fräswerkzeuge bringt es mit
sich, daß der axiale Schneidkantenabschnitt auch dann
beansprucht wird, wenn das Fräswerkzeug nach vorne bewegt
wird. Die hierdurch verursachten Kräfte verringern die
Arbeitsdrehzahlen und führen zu einem unnötigen Verschleiß
des axialen hinteren Schneidkantenabschnitts.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fräswerkzeug
mit langer Lebensdauer zu schaffen, mit dem hohe Arbeitsdrehzahlen
möglich sind, ohne daß die Endqualität des
gefrästen Teils beeinträchtigt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
axiale hintere Schneidkantenabschnitt auf der Mantelfläche
eines gedachten, koaxial zur Mittellängsachse ausgerichteten
Kegels liegt, dessen Kegelspitze dem Schaft zugewandt
ist.
Da sich der Abstand des axialen hinteren Schneidkantenabschnitts
zur Längsmittellinie des Fräswerkzeugs von vorne
nach hinten verringert, wirkt der axiale hintere Schneidkantenabschnitt
nur beim seitlichen Fräsen, wohingegen bei
einer Bewegung des Fräswerkzeugs nach vorne in Längsrichtung
nur der Kopfabschnitt fräst. Hierdurch sind beim
Fräsen in Kopfrichtung höhere Arbeitsdrehzahlen möglich.
Außerdem ist der Verschleiß des axialen hinteren Schneidkantenabschnitts
gering.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform verjüngt sich die
Außenfläche des Kopfabschnitts zur Bildung einer an den
Schaft angrenzenden Halsfläche radial nach innen, wobei zur
Bildung wenigstens einer hintersten Schneidkante hinterste
Abschnitte der ersten Wand und der zweiten Wand in die
Halsfläche geschnitten sind.
Mit diesem Fräswerkzeug kann sowohl nach vorne als auch
seitlich und nach hinten gefräst werden. Außerdem werden
Späne schnell von der gefrästen Fläche entfernt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform
eines Fräswerkzeugs,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Fräswerkzeugs von Fig. 1,
Fig. 3 eine Stirnansicht des Fräswerkzeugs von Fig. 1,
Fig. 4 den Schnitt 4-4 von Fig. 2,
Fig. 5 den Schnitt 5-5 von Fig. 2,
Fig. 6 eine Seitenansicht des Fräswerkzeugs von Fig. 1,
die verschiedene Schneidkanten zeigt, die an einem
Werkstück angreifen,
Fig. 7 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform des
Fräswerkzeugs.
Das in Fig. 1 gezeigte Fräswerkzeug 10 weist einen
Schaft 12 auf, der an einer Maschine (nicht gezeigt) befestigbar
ist, die das Fräswerkzeug 10 dreht. Ein Kopfabschnitt
14 weist eine erste und eine zweite symmetrische
Spannut 42 auf, die an dem vorderen Ende des Fräswerkzeugs
10 konvergieren. Die Spannuten 42 bilden Bereiche, die
zwischen einer ersten und einer zweiten Wand 32
bzw. 34 liegen. Die erste Wand 32 endet an der Außenfläche
30, wodurch sie eine erste Schneidkante 22 bildet. Die auf
beiden symmetrischen Hälften des Kopfabschnitts 14 angeordneten
ersten Schneidkanten 22 stoßen an der Spitze zusammen
und bilden einen schmalen Steg 48. Die Mittellängsachse 18
erstreckt sich durch den Mittelpunkt des Stegs 48 hindurch.
Diese erste ebene Wand 32 divergiert von
dem Steg 48 aus nach hinten in einem Winkel von ungefähr
10° relativ zu der Mittellängsachse 18. Die zweite Wand 34
weist eine erste dreieckig geformte Fläche 36 und eine
zweite Fläche 40 auf, die sich von der ersten dreieckigen
Fläche 36 aus nach unten erstreckt. Eine erste Ecke 38 der
dreieckig geformten Fläche 36 konvergiert an dem Steg 48.
Das hintere Ende 44 der zweiten Fläche 40 ist von der
Mittellängsachse 18 weg nach außen gekrümmt, um die Entfernung
von Spänen zu unterstützen.
Die erste Schneidkante 22 weist einen vorderen Schneidkantenabschnitt
23 und einen axialen hinteren Schneidkantenabschnitt 24 auf. Der
vordere Schneidkantenabschnitt 23 wird von einem Bogen gebildet,
der einen vorgegebenen Radius besitzt, der sich von dem
Steg 48 aus nach unten zu dem axialen hinteren Schneidkantenabschnitt 24
erstreckt. Der vordere Schneidkantenabschnitt 23 ist außerdem mit
einer Lippe 26 versehen, die von der Mittellängsachse 18
aus in einem Winkel von ungefähr 10° nach hinten divergiert.
Die Breite jeder Lippe 26 beträgt insgesamt ungefähr
5% des maximalen Außendurchmessers des Kopfabschnitts 14. Der
axiale hintere Schneidkantenabschnitt 24 erstreckt sich von dem vorderen
Schneidkantenabschnitt 23 aus nach hinten und konvergiert in
Richtung der Längsachse 18 in einem Winkel von ungefähr
10°.
Das Fräswerkzeug 10 ist außerdem mit einem Freiwinkelabschnitt
50 versehen, der sich hinter der Lippe 26 angrenzend
an diese befindet. Dieser Freiwinkelabschnitt 50
ist für eine Spanabfuhr wichtig. Obwohl bei der ersten
Ausführungsform mehrere Freiwinkelflächen gezeigt sind,
kann auch eine einzelne Freiwinkelfläche verwendet werden.
Um die Abfuhr von Spänen weiter zu unterstützen, ist die
äußere, nicht schneidende Kante 52, die an der Stelle
gebildet ist, an der die zweite Wand 34 an der Außenfläche
30 endet, bezüglich der ersten Schneidkante 22
radial nach innen hinterarbeitet, zur Bildung eines Freiflächenabschnittes. Diese radiale Hinterarbeitung
ist wichtig, um ein Rattern zu
verhindern.
Wie es in den Fig. 2 und 6 deutlich gezeigt ist, ist die
Ausführungsform von Fig. 1 außerdem mit einer Halsfläche 16
versehen, die entlang der Längsseite des Fräswerkzeugs 10
dort angeordnet ist, wo die Außenfläche 30 des Kopfabschnitts
14 angrenzend an den Schaft 12 radial nach innen
verjüngt. Die hinteren Abschnitte der ersten und zweiten
Wände 46 bzw. 44 sind in die Halsfläche 16 geschnitten, um
hinterste Schneidkanten 54 zu bilden. Durch diese hintersten
Schneidkanten 44 kann das Fräswerkzeug das Werkstück
spanend bearbeiten, wenn das Werkzeug nach oben geführt
wird. Die Halsfläche 16 verjüngt sich vorzugsweise in
einem Winkel von ungefähr 45° bezüglich der Mittellängsachse
18 nach innen.
Wie es in Fig. 3 zu sehen ist, befindet sich der dünne Steg
48 an der Stelle, an der die Lippen 26 und die Ecken 38 der
dreiecksförmigen Oberfläche 36 zusammenkommen. Es ist
wesentlich, daß der Steg 48 relativ schmal ist, damit eine
verbesserte Oberflächengüte erreicht wird. Die erste dreiecksförmige
Fläche 36 divergiert von der Mittellängsachse 18
aus in einem Winkel von ungefähr 30° nach hinten, damit ein
zusätzlicher Spanraum an der Oberseite der ersten Wände 32
möglich ist. Die zweite Fläche 40 der zweiten Wände 34
divergiert von der Mittellängsachse 18 in einem Winkel von
ungefähr 10° nach hinten. Die gebrochenen Linien stellen
die ersten inneren Wände 32 dar und demonstrieren außerdem,
daß die ersten inneren Wände 32 in einem Winkel von ungefähr
10° bezüglich der Mittellängsachse 18 nach hinten divergieren.
In den Fig. 4 und 5 ist zu sehen, daß die Breite der ersten
inneren Wände 32 und die Breite der zweiten inneren Wände
34 in Längsrichtung des Kopfabschnitts 14 zu dem vorderen
Ende hin ansteigt bzw. sich verringert.
Wie es in Fig. 6 zu sehen ist, beginnt die Zerspanung
anfänglich dann, wenn der Steg 48 an dem Werkstück 56
angreift. Der Bereich der Zerspanung wird größer, wenn das
vordere Ende des Fräswerkzeugs 10 nach unten bewegt
wird, bis das Fräswerkzeug 10 bis zu seinem maximalen
Durchmesser eingeführt ist. Das Fräswerkzeug 10 kann
seitlich über die Oberfläche des Werkstücks gedreht werden,
um den Zerspanungsbereich weiter zu vergrößern. Sowohl der
vordere Schneidkantenabschnitt 23 als auch der axiale hintere Schneidkantenabschnitt
24 greifen an dem Werkstück 56 an, wenn die
Zerspanung seitlich in einer Tiefe durchgeführt wird, die
unterhalb des Punktes liegt, an dem der vordere Schneidkantenabschnitt
23 und der axiale hintere Schneidkantenabschnitt 24 zusammenkommen.
Anders als mit den bekannten Fräswerkzeugen ist
es durch die in den Fig. 1, 2 und 6 gezeigte Ausführungsform
außerdem möglich, entlang der hintersten Schneidkante 54
zu zerspanen, wenn das Fräswerkzeug 10 nach oben gegen
eine Fläche 58 des Werkstücks 56 bewegt wird. Außerdem ist
es durch die Geometrie des Fräswerkzeugs 10 möglich,
entlang einer diagonalen Ebene zu zerspanen.
Die in Fig. 7 gezeigte zweite Ausführungsform des Fräswerkzeugs
10 entspricht im wesentlichen der in den Fig. 1, 2
und 6 gezeigten ersten Ausführungsform, außer daß die in
den Fig. 1, 2 und 6 gezeigte hinterste Schneidkante nicht
vorgesehen ist. Bei der Ausführungsform von Fig. 7 haben
der Schaft 112 und der Kopfabschnitt 114 im wesentlichen
den gleichen Außendurchmesser, obwohl ähnliche Durchmesser
nicht wesentlich sind. Auch hier ist die nicht schneidende
Kante 152 bezüglich der ersten Schneidkante 122 mit einer
radialen Hinterarbeitung versehen.
Die Länge und der Durchmesser des erfindungsgemäßen Kopfabschnitts
kann etwas verändert werden, ohne die erfindungsgemäßen
geometrischen Eintrittswinkel zu verändern. Erfindungsgemäße
Fräswerkzeuge, die bezüglich des Durchmessers
eine größere Länge aufweisen, werden typischerweise
zum Stirnfräsen verwendet. Fräswerkzeuge, deren Länge
bezüglich des Außendurchmessers geringer ist, können für
die Bearbeitung von tiefen Hohlräumen verwendet werden, wie
z. B. beim Gesenkfräsen.
Die erfindungsgemäßen Fräswerkzeuge sind insgesamt aus
gehärtetem Stahl, wie z. B. M2-Hochgeschwindigkeitsstahl,
hergestellt, und können mit einem Beschichtungsmaterial,
wie z. B. Titannitrid, ausgebildet werden, durch das das
Fräswerkzeug mit noch härteren Schneidkanten versehen
wird. Durch die einzigartige erfindungsgemäße Geometrie
können Fräsbearbeitungen bei sehr hohen Drehzahlen durchgeführt
werden, während eine exzellente Oberflächengüte
erreicht wird. Bei Testläufen mit einem Fräswerkzeug mit
2,54 cm Durchmesser, die auf einem flachen legierten Werkstück
mit ungefähr 4% Al und 96% Zn durchgeführt wurden,
zeigte sich, daß der Vorschub der erfindungsgemäßen
Fräswerkzeuge bei einer Drehzahl von 8000 Umdrehungen
pro Minute ungefähr 10 m pro Minute entlang einer geraden
Linie in einer Tiefe von ungefähr 7,5 cm betragen kann.
Claims (2)
1. Fräswerkzeug mit einem länglichen Werkzeugkörper, der
- - einen an einer Fräsmaschinenspindel befestigbaren Schaft (12) und
- - einen Kopfabschnitt (14) umfaßt, der wenigstens
eine Spannut (42) aufweist, die von einer ebenen
ersten Wand (32) und einer ebenen zweiten Wand (34)
gebildet wird, die im Winkel zueinander angeordnet
sind,
wobei - - die erste Wand (32) mit der Außenumfangsfläche (30) des Kopfabschnitts (14) eine Schneidkante (22) mit einem vorderen gekrümmten Schneidkantenabschnitt (23) und einem axialen hinteren Schneidkantenabschnitt (24) bildet und nach hinten in einem Winkel von ungefähr 10° bezüglich der Mittellängsachse (18) des Kopfabschnitts (14) zum Schaft (12) hin divergiert, und
- - die äußere nicht schneidende Kante (52), die an
der Stelle gebildet ist, an der die zweite Wand (34)
an der Außenfläche (30) endet, bezüglich der Schneidkante
(22) radial nach innen hinterarbeitet ist, zur
Bildung eines Freiflächenabschnittes,
dadurch gekennzeichnet, daß - - der axiale hintere Schneidkantenabschnitt (24) auf der Mantelfläche eines gedachten, koaxial zur Mittellängsachse (18) ausgerichteten Kegels liegt, dessen Kegelspitze dem Schaft (12) zugewandt ist, und dessen Kegelwinkel ungefähr 20° beträgt.
2. Fräswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Außenfläche (30) des Kopfabschnitts (14)
zur Bildung einer an den Schaft (12) angrenzenden
Halsfläche (16) radial nach innen verjüngt und daß
zur Bildung wenigstens einer hintersten Schneidkante
(54) hinterste Abschnitte der ersten Wand (32) und
der zweiten Wand (34) in die Halsfläche (16) geschnitten
sind.
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Legal Events
| Date | Code | Title | Description |
|---|---|---|---|
| 8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
| D2 | Grant after examination | ||
| 8364 | No opposition during term of opposition | ||
| 8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |