DE4303570A1 - Beschichtungsmaterial und Verfahren zur Herstellung funktioneller Beschichtungen - Google Patents
Beschichtungsmaterial und Verfahren zur Herstellung funktioneller BeschichtungenInfo
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- C09D183/00—Coating compositions based on macromolecular compounds obtained by reactions forming in the main chain of the macromolecule a linkage containing silicon, with or without sulfur, nitrogen, oxygen, or carbon only; Coating compositions based on derivatives of such polymers
- C09D183/14—Coating compositions based on macromolecular compounds obtained by reactions forming in the main chain of the macromolecule a linkage containing silicon, with or without sulfur, nitrogen, oxygen, or carbon only; Coating compositions based on derivatives of such polymers in which at least two but not all the silicon atoms are connected by linkages other than oxygen atoms
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
funktioneller Beschichtungen aus organofunktionellen
Silanen und einem Beschichtungsmaterial zur Herstel
lung von beschichteten Substraten.
Thermisch aushärtbare Beschichtungsmaterialien für
Kunststoffoberflächen auf Polysiloxan-Basis, die zu
verbesserten mechanischen Eigenschaften wie Kratzfe
stigkeit und Abriebbeständigkeit führen, werden be
reits seit längerer Zeit kommerziell genutzt (siehe
J. Hennig "Kratzfest beschichtete Kunststoffe" in
Kunststoffe 71 (1981), S. 103). Die Anwendung der
dort beschriebenen Beschichtungsmaterialien wird
jedoch teilweise durch die geringe thermische Bestän
digkeit der organischen Polymerwerkstoffe einge
schränkt, so daß für thermisch weniger belastbare
thermoplastische Kunststoffe, wie beispielsweise ABS,
PS PVC, PUR, PE, PP, etc., daher UV-aushärtbare Be
schichtungsmaterialien entwickelt wurden (siehe K.
Greiwe in "Better Ceramics through chemistry V′′,
Hrsg.: M.J. Hampden-Smith, W.G. Klemperer und C.J.
Brinker, "Characterisation of hydrolysed Alkoxysila
nes and Zirconiumalkoxides for the development of
UV-curable scratch-resistant coatings" in Mat. Res. Soc.
Symp. Proc. Vol. 271 (1992), S. 725). Diese UV-aus
härtbaren Materialien auf Polysiloxan-Basis sind auf
grund ihrer schnelleren Aushärtung und ihrer geringe
ren thermischen Belastung für die oben angegebenen
Kunststoffe für bestimmte Anwendungsfälle durchaus
geeignet, decken jedoch nicht das ganze Anwendungs
spektrum für funktionelle Schutz schichten auf Poly
siloxan-Basis ab.
Die DE 40 25 215 beschreibt eine alkalistabile und
abriebbeständige Beschichtung auf Polysiloxan-Basis.
Das Material wird erhalten durch Umsetzung von orga
nischen Epoxiden mit aminofunktionellen Alkoxysila
nen. Das Beschichtungsmaterial weist jedoch nur eine
geringe Topfzeit aus und muß daher nach der Herstel
lung relativ schnell eingesetzt werden.
Die DE 38 28 098 A1 beschreibt einen Lack und ein
Verfahren zur Herstellung kratzfester Beschichtungen.
Obwohl dieses Verfahren zu Beschichtungen führt, die
bezüglich vieler Eigenschaften zufriedenstellende
Ergebnisse liefern (z. B. Kratzfestigkeit, Transpa
renz, gute Primärhaftung auf Substraten), sind diese
Beschichtungen für eine Reihe von Anwendungen noch
verbesserungsbedürftig.
Die Hauptnachteile dieser Systeme sind die mangelnde
dauerhafte Haftung der so hergestellten Beschichtun
gen auf Substraten sowie eine ungenügende Topfzeit
der Lacke.
Bei unterschiedlichen korrosiven Belastungen (vor
allem in alkalischen wäßrigen Lösungen) vermindert
sich die Haftung derartiger Beschichtungen zusehends
bis hin zum vollständigen Ablösen der Schicht, und
der Schutz (z. B. Abrieb- und Korrosionsschutz) für
das jeweilige Substrat ist somit nicht mehr gewähr
leistet. Die nach der DE 38 28 098 A1 dargestellten
Lacke besitzen eine so geringe Topfzeit, daß sie -
will man die beschriebenen guten Eigenschaften erhal
ten - innerhalb weniger Stunden (max. 8 h) verarbei
tet und somit direkt vor Ort hergestellt werden müs
sen.
Hier setzt die vorliegende Erfindung ein, deren Auf
gabe es ist, ausgehend von der DE 38 28 098, ein Be
schichtungsmaterial und ein Verfahren zur Herstellung
von funktionellen Beschichtungen auf Substraten zur
Verfügung zu stellen, das gegenüber den bekannten
Beschichtungsmaterialien eine dauernde Haftung auch
unter ungünstigen korrosiven Bedingungen aufweist,
wobei gleichzeitig gute Kratz- und Abriebfestigkeiten
gefordert sind. Das Beschichtungsmaterial soll dabei
gleichzeitig eine verlängerte Topfzeit aufweisen, so
daß es über einen längeren Zeitraum (bis zu mehreren
Wochen) hin verarbeitet werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt hinsichtlich des
Verfahrens durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruches 1, hinsichtlich der beschichteten Substra
te durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
11 und in bezug auf das Beschichtungsmaterial durch
die Merkmale des Anspruches 12.
Die Unteransprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen
an.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Her
stellung von beschichteten Substraten, das sich da
durch auszeichnet, daß man in einem ersten Schritt
eine hydrolytische Kondensation eines organofunktio
nellen vernetzbaren Silans der allgemeinen Formel II
mit der Verbindung der allgemeinen Formel III, gege
benenfalls in Anwesenheit des organofunktionellen
Silans der Formel I, und gegebenenfalls eines oder
mehrerer in dem Reaktionsmedium löslicher schwer
flüchtiger Oxide durchführt. In einem zweiten Schritt
wird dann zu diesem hydrolytischen Kondensat ein ver
netzbares organisches Präpolymer des entsprechenden
Restes R′′′ zugegeben. Dieses entstehende Beschich
tungsmaterial wird dann in einem weiteren Schritt auf
ein Substrat aufgebracht und ausgehärtet.
Erfindungswesentlich dabei ist, daß durch die Verwen
dung des vernetzbaren organischen Silans der allge
meinen Formel II (Komponente 1) in Verbindung mit dem
vernetzbaren Präpolymer eine zusätzliche organische
Quervernetzung eintritt. Überraschenderweise hat sich
gezeigt, daß diese Quervernetzung dafür verantwort
lich ist, daß eine ausgezeichnete Dauerhaftung, auch
bei gleichzeitiger korrosiver Einwirkung, erreicht
wird. Gleichzeitig wird eine deutliche Verlängerung
der Topfzeit erreicht. Nach der bevorzugten Ausfüh
rungsform nach Anspruch 2 ist es besonders vorteil
haft, wenn die Metallverbindung der allgemeinen For
mel III (Komponente 2) in chelatisierter Form einge
setzt wird. Dadurch wird eine nochmalige wesentliche
Verlängerung der Topfzeit möglich. Durch diese Maß
nahme bleibt nun das Beschichtungsmaterial selbst
über mehrere Wochen verarbeitbar.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist es vor
teilhaft, wenn die Viskosität des Beschichtungsmate
rials auf einen Wert von 5 bis 50 m Pa·s eingestellt
wird. Entscheidend bei dem vorliegenden Verfahren zur
Beschichtung von Substraten ist demnach, daß das or
ganofunktionelle Silan der allgemeinen Formel II
durch eine zusätzliche organische Quervernetzung mit
Hilfe eines rein organischen vernetzbaren Präpolymers
vernetzt wird. Für die Quervernetzung sind dabei so
wohl der Rest R′′′ als auch die entsprechenden Sub
stituenten des organofunktionellen Silans der allge
meinen Formel II verantwortlich. Die Quervernetzung
kann deshalb von dem Rest R′′′ oder von dem Substitu
enten des Restes R′′′ ausgehen. Bevorzugt ist es,
wenn die Vernetzung vom Substituenten ausgeht.
Die Gruppen X in der allgemeinen Formel I und II, die
gleich oder verschieden sein können, können Wasser
stoff, Halogen, Alkoxy, Acyloxy, Alkylcarbonyl,
Alkoxycarbonyl oder NR′′2 bedeuten, wobei R′′ Wasser
stoff oder Alkyl ist.
Die Reste R′ (nicht vernetzbar), die gleich oder ver
schieden sein können, sind entweder Alkyl, Aryl, Ary
lalkyl oder Alkylaryl. Diese Reste können durch
O- oder S-Atome oder die Gruppe NR′′ unterbrochen sein
und einen oder mehrere nicht vernetzbare Substituen
ten aus der Gruppe der Halogene und der gegebenen
falls substituierten Amid-, Aldehyd-, Keto-, Alkyl
carbonyl-, Carboxy-, Cyano-, Alkoxy-, Alkoxycarbonyl-Gruppen
tragen. Alkylreste sind z. B. geradekettige,
verzweigte oder zyklische Reste mit 1 bis 20, vor
zugsweise 1 bis 10 Kohlenstoffatomen und insbesondere
niedere Alkylreste mit 1 bis 6, vorzugsweise 1 bis 4
Kohlenstoffatomen. Spezielle Beispiele sind Methyl,
Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sek.-Butyl,
tert.-Butyl, Isobutyl, n-Pentyl, n-Hexyl, Dodecyl,
Octadecyl, Cyclohexyl.
Vorzugsweise ist in den Silanen der allgemeinen For
mel I der Index m = 1. Bei höheren Werten von m be
steht die Gefahr, daß die Härte des Materials ab
nimmt, falls zuviel derartiges Silan eingesetzt wird.
Spezielle Beispiele für die organofunktionellen Sila
ne der Formel I sind: Bis-(dimethylamino)methylphe
nylsilane, Bis-(mono-n-butylamino)dimethylsilane,
2-Chloroethyltrichlorosilane, 2-Chloroethylmethyldi
chlorosilane, Di-n-Butyldichlorsilane, Diethyldi
ethoxysilane, Ethyltrimethoxysilane, 8-Bromooctyltri
chlorosilane, 3-Bromopropyltrichlorsilane, t-Butyl
trichlorosilane, 1-Chloroethyltrichlorosilane, Chlo
romethyltrichlorsilane, Chlorophenyltrichlorsilane,
Cyclohexyltrichlorsilane, Dimethyldichlorsilane, Di
phenyldichlorsilane, Ethyldichlorosilane. Besonders
bevorzugt sind Phenyltrimethoxysilan, Aminopropyl
triethoxysilan und Propyltrimethoxysilan. Sämtliche
Silane und weitere sind käuflich erwerbbar z. B. bei
ABCR GmbH & Co., Postfach 210135, D-7500 Karlsruhe
21.
In den organofunktionellen Silanen der allgemeinen
Formel II (Komponente 1) besitzen X und m die vorste
hend beschriebene Bedeutung. Der Rest R′′′ bzw. der
Substituent muß grundsätzlich dabei so ausgestaltet
sein, daß er für eine Quervernetzung geeignet ist.
Der Rest R′′′ kann dabei sein: Alkyl, Alkenyl, Alki
nyl, Aryl, Arylalkyl, Alkylaryl, Arylalkenyl, Alken
ylaryl, Arylalkinyl oder Alkinylaryl. Diese Reste
können wieder wie bei dem organofunktionellen Silan
der allgemeinen Formel I durch O- oder S-Atome oder
die Gruppe NR′′ unterbrochen sein. Der Rest R′′′ kann
dabei auch einen oder mehrere vernetzbare Substituen
ten aus der Gruppe der Halogene und der gegebenen
falls substituierten Amino-, Amid-, Aldehyd, Ke
to-, Alkylcarbonyl, Carboxy-, Mercapto-, Cyano-, Hy
droxy-, Alkoxy, Alkoxycarbonyl-, Sulfonsäure-,
Phosphorsäure-, Acryloxy-, Methacryloxy-, Epoxy- oder
Vinylgruppen tragen.
Spezielle Beispiele für ein vernetzbares organofunk
tionelles Silan der allgemeinen Formel II sind
Vinyltrimethoxysilan, Aminopropyltriethoxysilan, Iso
cyanatopropyltriethoxysilan, Mercaptopropyltrime
thoxysilan, Vinyltriethoxysilane, Vinylethyldi
chlorsilane, Vinylmethyldiacetoxysilane, Vinylmethyl
dichlorosilane, Vinylmethyldiethoxysilane, Vinyltria
cetoxysilane, Vinyltrichlorsilane, Phenylvinyldi
ethoxysilane, Phenylallyldichlorsilane, 3-Isocyano
toporyltriethoxysilane, Methacryloxypropenyltrime
thoxylsilane, 3-Methacryloxypropyltrimethoxysilane.
Besonders bevorzugt ist Methacryloxypropyltrime
thoxysilan und 3-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan.
Diese und weitere Silane sind vom selben Hersteller,
wie vorstehend beschrieben, beziehbar.
Erfindungsgemäß verwendbare Metallverbindungen sind
insbesondere solche mit der Summenformel MeRy (III),
in welcher die Reste R, die gleich oder verschieden
sein können, Halogen, Alkyl, Alkoxy, Acryloxy oder
Hydroxy bedeuten. Beispiele für bevorzugte Metalle
sind Al, Ti oder Zr, y ist dann entsprechend entweder
3 für Al oder 4. Ganz besonders bevorzugt ist Al. Be
vorzugt (Anspruch 2) werden die Metallverbindungen
der allgemeinen Formel (III), bevor sie der hydroly
tischen Kondensation unterworfen werden, mit einem
gängigen Chelatliganden im Verhältnis 1 : 0,5-2 che
latisiert. Als günstig hat sich dabei ein Verhältnis
von ca. 1 : 1 erwiesen. Als Chelatliganden kommen alle
gängigen Chelatliganden, insbesondere Acetylaceton
oder Acetessigsäureethylester in Frage.
Konkrete Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare
Metallverbindungen sind z. B. in der DE 38 28 098,
bzw. der 34 07 087 offenbart, die dann mit den ent
sprechenden Chelatliganden chelatisiert werden.
Anstelle der monomeren Ausgangssilane können gegebe
nenfalls auch vorkondensierte, im Reaktionsmedium
lösliche Oligomere dieser Silane eingesetzt werden;
d. h. geradkettige oder zyklische niedermolekulare
Teilkondensate (Polyorganosiloxane) mit einem Konden
sationsgrad von z. B. etwa 2 bis 100, insbesondere
etwa 2 bis 6. Entsprechendes gilt für die Metallkom
ponente (III). Desweiteren können auch fluorierte
Silane wie in der EP 0 358 011 A2 beschrieben, einge
setzt werden.
Als vierte Komponente können im Reaktionsmedium gege
benenfalls lösliche schwerflüchtige Oxide oder der
artige schwerflüchtige Oxide bildende Verbindungen
von Elementen der Hauptgruppe Ia bis Va oder deren
Nebengruppen IIb, IIIb, Vb bis VIIIb des Periodensy
stems mit Ausnahme von Aluminium eingesetzt werden.
Unter den schwerflüchtigen Oxiden sind B2O3, P2O5 und
SnO2 besonders bevorzugt.
Zur Quervernetzung werden dabei Präpolymere einge
setzt, bei denen die reagierenden vernetzbaren Grup
pen des Restes R′′′ und/oder des vernetzbaren Substi
tuenten am Rest R′′′ mit den reagierenden Gruppen am
Präpolymer vernetzbar sind. Hierzu zählen bevorzugt
"gleichnamige" Präpolymere. Nach der Erfindung werden
unter gleichnamige vernetzbare "Präpolymere" solche
verstanden, bei denen die reagierenden Gruppen iden
tisch sind. Im Falle von Epoxygruppen enthaltenden
Silanen wird Epoxydharz eingesetzt, im Falle von
acrylgruppenhaltigen Silanen werden Acrylate einge
setzt, allgemein werden im Fall von Acryloxygruppen
haltigen Resten Acrylate verwendet. Im Fall von Vi
nylresten bzw. Resten mit anderen polymerisierbaren
Doppelbindungen werden Präpolymere mit vernetzbaren
Doppelbindungen eingesetzt.
Die Erfindung umfaßt auch die folgenden Vernetzungs
möglichkeiten:
Mercaptogruppenhaltige Silane und Präpolymere mit
vernetzbaren Doppelbindungen,
Isocyanatgruppenhaltige Silane und Polyole,
Hydroxygruppenhaltige Silane und Isocyanate,
Aminogruppenhaltige Silane und Epoxidharze.
Isocyanatgruppenhaltige Silane und Polyole,
Hydroxygruppenhaltige Silane und Isocyanate,
Aminogruppenhaltige Silane und Epoxidharze.
Teilweise enthalten Mischungen aus epoxygruppenhalti
gen Silanen und Epoxidharzen auch Silane mit Aminoal
kylresten. Hier kann die Aminogruppe sowohl mit der
Epoxyeinheit am Silan als auch mit dem Epoxidharz
vernetzen.
Zur Herstellung der Beschichtung werden nun die orga
nofunktionellen Silane der allgemeinen Formel II und
gegebenenfalls I unter Eiskühlung gerührt. Im An
schluß daran wird die Metallverbindung der allgemei
nen Formel III chelatisiert oder ohne Chelatligand
zugegeben. Im Anschluß daran wird die hydrolytische
Kondensation durchgeführt. Zu dieser Reaktions
mischung wird dann ein mit dem Rest R′′′ vernetzbares
Präpolymer zugesetzt. Bevorzugterweise kann dann
durch übliche Lacklösemittel die Viskosität der Mi
schung auf den gewünschten Wert eingestellt werden.
Die so erhaltene Mischung wird nun auf ein Substrat
aufgetragen und ausgehärtet.
Vorzugsweise verwendet man zur Herstellung der erfin
dungsgemäßen Beschichtung 10 bis 95 Mol%, insbesonde
re 20 bis 90 Mol% und besonders bevorzugt 30 bis 90 Mol%
der Komponente 1, 5 bis 75 Mol%, insbesondere 5
bis 60 Mol% und besonders bevorzugt 10 bis 40 Mol%
der Komponente 2 und 0 bis 60 Mol%, insbesondere 0
bis 50 Mol% und besonders bevorzugt 0 bis 40 Mol%
der Komponente 3 und höchstens 0 bis 70 Mol%, höch
stens 0 bis 40 Mol% der Komponente 4.
Komponente 1 ist dabei entsprechend Anspruch 1 das
vernetzbare Silan der allgemeinen Formel II. Kompo
nente 2 ist die Metallverbindung der Formel III und
Komponente 3 ist das nicht vernetzbare Silan der all
gemeinen Formel I.
Besonders vorteilhaft ist es (Anspruch 3), wenn die
hydrolytische Kondensation zunächst so durchgeführt
wird, daß eine hydrolytische Vorkondensation mit ei
ner geringeren Wassermenge als der zur vollständigen
Hydrolyse der hydrolisierbaren Gruppen stöchio
metrisch erforderlichen Menge durchgeführt wird und
dann das Präpolymer zugegeben wird und anschließend
durch Zugabe von weiterem Wasser, das ganz oder teil
weise die Hydrolyse der verbleibenden hydrolisierba
ren Gruppen bewirkt, weiterkondensiert.
Vorzugsweise erfolgt die Vorkondensation in Gegenwart
eines Kondensationskatalysators. In bezug auf die
Verfahrensführung mittels der Vorkondensation wird
voll inhaltlich auf die DE-OS 38 28 098 Bezug genom
men. Die vorliegende Erfindung schließt hierbei auch
alle Kondensationskatalysatoren der vorstehend er
wähnten Druckschrift mit ein.
Die Verarbeitung des Beschichtungsmaterials kann nun
entweder sofort oder erst nach einigen Wochen erfol
gen. Durch die bevorzugte erfindungsgemäße Verwendung
der chelatisierten Metallverbindung wie der Querver
netzung ist es nun möglich, das Beschichtungsmaterial
über einen Zeitraum von mehreren Wochen verarbeitbar
zu halten. Die Beschichtung kann dann mit allen, aus
dem Stand der Technik bekannten Verfahren, wie Tau
chen, Fluten, Gießen, Schleudern, Spritzen, Walzen
oder Aufstreichen durchgeführt werden. Als Substrate
für die Beschichtung eignen sich beliebige Werkstof
fe, wie z. B. Metalle, Kunststoffe, Keramik, Glas,
Papier oder Holz. Die Beschichtung kann dabei in ver
schiedenen Schichten von z. B. 1 bis 100 µm, vorzugs
weise 2 bis 30 µm aufgetragen werden. Bevorzugt ist
es dabei (Anspruch 10), daß man die gehärtete
Beschichtung chemisch und/oder physikalisch vorzugs
weise mit Laser-(UV)-Strahlung, nachbehandelt.
Die Erfindung betrifft auch die mit dem erfindungs
gemäßen Verfahren beschichteten Substrate. Erfin
dungsgemäß werden dazu Substrate mit dem vorstehend
beschriebenen Verfahren beschichtet.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Beschichtungs
material zum Herstellen von Beschichtungen auf Sub
straten. Gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 12 wird dazu aus den vorstehend beschriebe
nen organofunktionellen Silanen ein hydrolytisches
Kondensat hergestellt und dann in einem zweiten
Schritt zu diesem hydrolytischen Kondensat ein orga
nisches vernetzbares Präpolymer des entsprechenden
Restes R′′′ zugegeben. Es ist dabei wiederum, analog
dem Verfahren, bevorzugt, daß die hydrolytische Kon
densation zuerst in Form einer hydrolytischen Vorkon
densation, der Komponenten 1 bis 4, mit einer gerin
geren Wassermenge als der zur vollständigen Hydrolyse
nötigen Wassermenge durchgeführt wird und daß an
schließend das Präpolymer zugegeben und dann weiter
kondensiert wird.
Das Beschichtungsmaterial kann dabei übliche Additive
(Anspruch 15) und Kondensationskatalysatoren enthal
ten. Bei den üblichen Additiven ist es bevorzugt,
organische Verdünnungsmittel, Verlaufmittel, Färbe
mittel, UV-Stabilisatoren, Füllstoffe, Viskositäts
regler, Gleitmittel, Netzmittel, Antiabsetzmittel,
Oxidationsinhibitoren oder Mischungen dieser Stoffe
einzusetzen. Vorzugsweise erfolgt dabei die Vorkon
densation im Falle der bevorzugten Ausführungsform
nach Anspruch 3, in Gegenwart eines Kondensationska
talysators. Als Kondensationskatalysatoren eignen
sich Protonen oder Hydroxylionen abspaltende Verbin
dungen und Amine. Die Erfindung schließt hierbei wie
der alle in der DE-OS 38 28 098 offenbarten Kondensa
tionskatalysatoren mit ein. Gemäß Anspruch 17 ist es
vorteilhaft, daß die Viskosität auf 0 bis 50 mPa·s
eingestellt wird, insbesondere auf ca. 15 mPa·s.
Mit dem erfindungsgemäßen Beschichtungsmaterial bzw.
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen
von beschichteten Substraten werden Beschichtungen
auf Substraten erreicht, die sich neben hoher Kratz- und
Abriebfestigkeit und ausgezeichneter Haftung auf
verschiedenen Substraten (vor allem Glas und ver
schiedenen Metallen) vor allem durch ihre dauerhafte
Haftung (nach verschiedenen Witterungstests) und sehr
guter Beständigkeit gegenüber alkalischen Lösungen
auszeichnen. Die Eigenschaften des beschichteten Ma
terials bleiben erhalten, selbst wenn das Beschich
tungsmaterial erst nach einer bestimmten Lagerzeit
aufgetragen wird (mehrere Wochen). Da die Viskosität
der Beschichtungsmasse nur sehr langsam steigt (von
ca. 12 auf ca. 17 mPa·s nach 6 Wochen Lagerzeit),
können auch nach 6 Wochen Lagerungen Beschichtungen
mit hervorragenden Eigenschaften erhalten werden.
Das Beschichtungsmaterial läßt sich zudem sehr gut
mit bekannten Farbstoffen einfärben sowie durch Zu
gabe von Aerosilen und ggf. Farbpigmenten (je nach
Anforderung) zu Siebdruck-fähigen Pasten verarbeiten.
Bei den Farbstoffen sind besonders in alkoholisch
wäßriger Lösung lösliche bevorzugt. Derartige Farb
stoffe sind z. B. von der Firma Ciba-Geigy unter dem
Namen Orasolfarbstoffe im Handel.
Bevorzugt ist das Beschichtungsmaterial auch zum Auf
tragen einer Sperrschicht gegenüber H2S geeignet.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung nä
her:
59,5 g Phenyltrimethoxysilan, 460,1 g Glycidyloxypro
pyltrimethoxysilan und 26,9 g Aminopropyltriethoxysi
lan werden zusammengegeben und unter Eiskühlung ge
rührt. 147,8 g Aluminiumsekundärbutylat werden mit
78,1 g Acetessigsäureethylester versetzt und langsam
zur Reaktionslösung zugegeben. Unter Rühren und bei
Beibehaltung der Eiskühlung werden langsam 182,3 g
Wasser vorsichtig zugegeben. Nach Abschluß der Hydro
lyse werden 88,6 g Epoxidharz D.E.R. 330 (Dow Corning
Company) in das Hydrolysat eingerührt.
Zur Einstellung der Lackeigenschaften können zu die
sem Zeitpunkt übliche Lackadditive und Lösemittel
(hochsiedende Alkohole und Glykolether) zugegeben
werden.
Die Reaktionslösung kann dann durch übliche Verfahren
auf verschiedene Substrate aufgebracht werden. Wird
das Beschichtungsmaterial im Spritzverfahren auf ge
reinigte Messingbeschläge aufgebracht, werden nach
dem Aushärten (2 Stunden, 160°C) farblose transparen
te Beschichtungen erhalten, die sich durch gute Haf
tung und Abriebbeständigkeiten auszeichnen.
- a) nach 130 Stunden Salzsprühnebeltest (DIN 50 021): keinerlei Korrosionsschäden auf der Oberfläche
- b) nach 3 Zyklen SO2-Test (Kesternichtest): einzelne Korrosionspunkte auf der Oberfläche, die im Bereich des Gitterschnitts verstärkt auftreten
- c) nach 200 Stunden Schwitzwassertest (DIN 50 017): Gt 0
- d) nach 24 Stunden Handschweißbetauung (in Anlehnung an ISO 4538-1978 (E)): einzelne, sehr wenige Korro sionspunkte auf der Oberfläche.
Mit diesem Beschichtungsmaterial wurde zum Test der
Sperrwirkung gegen H2S auch ein Anlauftest für ver
silberte Artikel durchgeführt.
Begasung im "Anlaufkasten"
Volumen Anlaufkasten: 380 l (55 × 80 × 90 cm)
Luftzirkulation durch Ventilator
Volumen Anlaufkasten: 380 l (55 × 80 × 90 cm)
Luftzirkulation durch Ventilator
Einstellen eines 2-l-Becherglases mit 0,2 ml Ammoni
umpolysulfidlösung in 2 l vollentsalztem Wasser auf
den Boden des Anlaufkastens.
1 Stunde - mehrere Tage
vergleichsweise zu reinen Silberoberflächen.
vergleichsweise zu reinen Silberoberflächen.
Im Vergleich zu den nach der DE 38 28 098 hergestell
ten Beschichtungen ist das Ergebnis des erfindungs
gemäßen Beschichtungsmaterials deutlich überlegen,
sowohl in bezug auf die Handschweißbetauung wie der
Topfzeit. Hervorzuheben ist auch die gute Sperrwir
kung gegen H2S.
Die Beschichtungen wurden mit den folgenden Testme
thoden nach ihrer Härte, ihrer Abriebfestigkeit, ih
rer Haftung und ihrer Beständigkeit nach Lagerung im
Feuchtklima bewertet:
Diese Verschleißprüfung nach dem Reibradverfahren
dient zur Prüfung des Verhaltens von Glas und durch
sichtigem Kunststoff gegen Gleitverschleiß. Die Prü
fung wird an ebenen Flächen durchgeführt. Als Meßgrö
ße dient die Zunahme des Streulichtes. Die Probe
wird, auf dem Drehteller des Verschleiß-Prüfgerätes
liegend, durch zwei sich in entgegengesetzter Rich
tung drehende Reibräder auf Gleitverschleiß bean
sprucht (100 Zyklen). Die Reibräder bestehen aus ei
nem definierten feinkörnigen Schleifmittel (Al2O3),
das in Gummi eingebettet ist. Als Meßgröße für den
Verschleiß dient die Zunahme der Streuung des trans
mittierten Lichtes, die durch die Oberflächenverände
rung während des Verschleißversuches bedingt ist. Sie
ist zu messen als Grad der gestreuten Transmission Td
oder als Trübung Td.
Die Haftung der Beschichtungen zum Untergrund wurde
nach drei verschiedenen Verfahren getestet:
- a) Tesafilm-Abrißtest zur Überprüfung der Randhaf tung. Ein Streifen eines handelsüblichen Tesa films (Tesafix 6996) wird am Rand der CD an ei ner unbeschädigten Stelle des Lackfilms aufge bracht, luftblasenfrei festgedrückt und dann unter einem Winkel von 90° ruckartig abgezogen. Sowohl der Tesastreifen, als auch die so behan delte Lackoberfläche wird auf vorhandenes bzw. abgezogenes Beschichtungsmaterial untersucht. Der Test kann mit neuem Tesafilm an der gleichen Stelle des beschichteten Substrats beliebig wie derholt werden (bis zu 20x).
- b) Gitterschnittprüfung (DIN 53 151)
Der Gitterschnitt-Test ist eine einfache empiri sche Prüfung zur Beurteilung des Haftens von Lacken auf ihrem Untergrund. Ferner können die Sprödigkeit und andere Festigkeitseigenschaften des Lackes beurteilt werden. Hierzu wird mit einem Mehrschneidengerät ein bis auf den Unter grund durchgehendes Schnittmuster mit sechs Schnitten gezogen, so daß ein Gitter mit 25 Qua draten entsteht. Durch mikroskopische Betrach tung der Quadrate und ihren Vergleich mit Refe renzbildnern werden Gitterschnitt-Kennwerte von Gt 0 (sehr gute Haftung) bis Gt 5 (sehr schlech te Haftung) erhalten. - c) Tape Test (ASTM D 3359)
Diese Prüfung entspricht DIN 53151; vor Beurtei lung des Schnittmusters wird jedoch ein Streifen eines handelsüblichen Tesafilms auf der Schnitt stelle angebracht und schnell unter einem Winkel von 900 abgezogen. Die anschließende Beurteilung erfolgt nach dem oben erwähnten Prinzip.
Die beschichtete Probe wird 14 Tage lang in einem
Wärmeschrank bei 40°C und hoher Luftfeuchtigkeit ge
lagert. Anschließend wird die Haftung beurteilt und
die Ritzhärte bestimmt. Liegen die gefundenen Werte
im gleichen Bereich (der Gitterschnitt-Kennwert darf
höchstens um eine Einheit abnehmen), wird der Test
als bestanden gewertet.
5,9 g Phenyltrimethoxysilan, 48,4 g Glycidyloxypro
pyltrimethoxysilan und 2,7 g Aminopropyltriethoxysi
lan werden zusammengegeben und unter Eiskühlung ge
rührt. 14,8 g Aluminiumsekundärbutylat werden mit 7,8 g
Acetessigester versetzt und langsam zur Reaktions
lösung zugegeben. Unter Rühren und bei Beibehaltung
der Eiskühlung werden langsam 18,2 g Wasser vorsich
tig zugegeben. Nach Abschluß der Hydrolyse werden
9,68 g Epoxidharz D.E.R. 330 (Dow Corning Company) in
das Hydrolysat eingerührt.
Zur Einstellung der Lackeigenschaften können zu die
sem Zeitpunkt übliche Lackadditive und Lösemittel
(hochsiedende Alkohole und Glykolether) zugegeben
werden.
Die Reaktionslösung kann dann durch übliche Verfahren
auf verschiedene Substrate aufgebracht werden. Wird
das Beschichtungsmaterial im Tauchverfahren auf im
Ultraschallbad (Ethanol und Isopropanol als Lösemit
tel) gereinigte Silberplatten aufgebracht, werden
nach dem Aushärten (2 Stunden, 160°C) farblose trans
parente Beschichtungen erhalten, die sich durch gute
Haftung und Abriebbeständigkeiten auszeichnen und
eine gute Sperrwirkung gegenüber H2S aufweisen.
17,8 g Phenyltrimethoxysilan, 138,3 g 3-Glycidyl
oxypropyltrimethoxysilan, 9,9 g Aminopropyltri
ethoxysilan werden unter Eiskühlung gerührt. 44,33 g
Aluminiumsekundärbutylat werden mit 23,4 g Acet
essigester versetzt und zur Reaktionsmischung gege
ben. Nach Zugabe von 3 g und dann 6 g Wasser wird je
weils 15 min unter Eiskühlung gerührt; nach weiterer
Zugabe von 48,6 g Wasser 2 h bei Raumtemperatur wei
tergerührt.
Zur Mischung werden jetzt 26,79 g Epoxidharz und
0,54 g eines Verlaufmittels gegeben. Durch übliche
Lacklösemittel wird die Viskosität der Mischung auf
ca. 10 mPa·s eingestellt.
Vergleichbare Beschichtungsergebnisse erhält man mit
den in der Tabelle ausgeführten Beschichtungsmateria
lien.
23,80 g Phenyltrimethoxysilan, 37,25 g Methacryloxy
propyltrimethoxysilan und 7,39 g Aluminiumsekundär
butylat werden in einem 3-Halskolben unter Eiskühlung
miteinander vermischt. Dann werden 19,23 g de
stilliertes Wasser zunächst sehr langsam (1/3 der
Menge innerhalb von 15 min) dann etwas schneller
(Restmenge in ca. 5 min) zugetropft. Nach 2 h Rühren
bei Raumtemperatur werden 0,16 g eines Verlaufsmit
tels, 14,61 g Essigsäureethylester, 4 g Tetraacrylat
und 2,8 g eines Photoinitiators nacheinander zugege
ben. Es entsteht eine klar, niedrigviskose Lösung.
Diese wird im Tauchverfahren auf eine Glasplatte auf
getragen und photochemisch mit thermischer Nachbe
handlung (entweder 45 min/130°C oder mittels
IR-Strahlung) ausgehärtet.
Auf diese Weise hergestellte Beschichtungen sind
farblos, klar und hochtransparent. Sie zeichnen sich
aus durch hohe Wisch- und Abriebfestigkeit, gute Che
mikalienbeständigkeit sowie einer dauerhaft guten
Haftung zum Substrat auch nach verschiedenen Bewitte
rungstests.
Claims (17)
1. Verfahren zur Herstellung von funktionellen Be
schichtungen mit organofunktionellen Silanen
einer Metallverbindung und schwerflüchtigen Oxi
den,
gekennzeichnet durch die Kom
bination folgender Merkmale:
- a) daß man eine hydrolytische Kondensation, ggf. in Anwesenheit eines Kondensationska talysators und/oder von Additiven, von folgenden Komponenten 1. mindestens einem vernetzbaren organo funktionellen Silan der Formel (II),R′′′mSiX(4-m) (II)in der die Gruppen X, die gleich oder ver schieden sein können, Wasserstoff, Halogen, Alkoxy, Acyloxy, Alkylcarbonyl, Alkoxycar bonyl oder -NR′′2 (R′′ = H und/oder Alkyl) bedeuten und die Reste R′′′, die gleich oder verschieden sein können, Alkyl, Al kenyl, Alkinyl, Aryl, Arylalkyl, Alkylaryl, Arylalkenyl, Alkenylaryl, Arylalkinyl oder Alkinylaryl darstellen, wobei diese Reste durch O- oder S-Atome oder die Gruppe -NR′′ unterbrochen sein können und einen oder mehrere Substituenten aus der Gruppe der Halogene und der gegebenenfalls substitu ierten Amino-, Amid-, Aldehyd-, Keto-, Al kylcarbonyl-, Carboxy-, Mercapto-, Cyano-, Hydroxy-, Alkoxy-, Alkoxycarbonyl-, Sulfon säure-, Phosphorsäure-, Acryloxy-, Meth acryloxy-, Epoxy- oder Vinylgruppen tragen können und m den Wert 1, 2 oder 3 hat, und/ oder einem davon abgeleiteten Oligomeren, wobei der Rest R′′′ und/oder der Substitu ent ein vernetzbarer Rest bzw. Substituent sein muß, in einer Menge von 10 bis 95 Mol%, bezogen auf die Gesamtmolzahl der (monomeren) Ausgangskomponenten;2. mindestens einer Metallverbindung der allgemeinen Formel IIIMeRy (III)in welcher Me ein Metall, ausgewählt aus der Gruppe Al, Zr, Ti ist, wobei y im Falle von Al Aluminium 3 ist und für Zirkon und Titan 4 und die Reste R, die gleich oder verschieden sein können, Halogen, Alkyl, Alkoxy, Acyloxy oder Hydroxy bedeuten, wo bei die soeben genannten Gruppen ganz oder teilweise durch Chelatliganden ersetzt sein können und/oder einem davon abgeleiteten Oligomeren und/oder einem gegebenenfalls komplexierten Metallsalz einer anorgani schen oder organischen Säure, in einer Men ge von 5 bis 75 Mol-%, bezogen auf die Ge samtmolzahl der (monomeren) Ausgangskompo nenten,3. gegebenenfalls mindestens einem nicht vernetzbaren organofunktionellen Silan der Formel IR′mSiX(4-m) (I)in der die Gruppen X die gleich oder ver schieden sein können, Wasserstoff, Halogen, Hydroxy, Alkoxy, Acyloxy, Alkylcarbonyl, Alkoxycarbonyl oder -NR′′2(R′′=H und/oder Alkyl) bedeuten und die Reste R′, die gle ich oder verschieden sein können, Alkyl, Aryl, Arylalkyl oder Alkylaryl darstellen, wobei diese Reste durch O- oder S-Atome oder die Gruppe -NR′′ unterbrochen sein kön nen und einen oder mehrere Substituenten aus der Gruppe der Halogene und der gegebe nenfalls substituierten Amid-, Aldehyd-, Keto-, Alkylcarbonyl-, Carboxy-, Cyano-, Alkoxy-, Alkoxycarbonyl-Gruppen tragen kön nen und m den Wert 1, 2 oder 3 hat, und/oder einem davon abgeleiteten Oligome ren, in einer Menge von 0 bis 60 Mol-%, be zogen auf die Gesamtmolzahl der (monomeren) Ausgangskomponenten und4. gegebenenfalls einem oder mehreren im Reaktionsmedium löslichen, schwerflüchtigen Oxid eines Elementes der Hauptgruppe Ia bis Va oder der Nebengruppen IIb, IIIb, Vb bis VIIIb des Periodensystems, mit Ausnahme von Al, und/oder einer oder mehrerer im Reak tionsmedium löslichen, unter den Reaktions bedingungen ein schwerflüchtiges Oxid bil denden Verbindungen eines dieser Elemente, in einer Menge von 0 bis 70 Mol-%, bezogen auf die Gesamtmolzahl der (monomeren) Aus gangskomponenten;durchführt;
- b) daß man zu diesem hydrolytischen Kondensat ein organisches vernetzbares Präpolymer zu gibt, wobei die reagierenden vernetzbaren Gruppen des Restes R′′′ und/oder des ver netzbaren Substituenten am Rest R′′′ mit denen am Präpolymer vernetzbar sind, und das Präpolymer in einer Menge von 2 bis 70 Mol-%, bezogen auf die Gesamtmolzahl der (monomeren) Ausgangskomponenten, zusetzt;
- c) die so erhaltene Beschichtungslösung auf ein Substrat aufbringt und anschließend aushärtet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Metallverbindung der allgemeinen
Formel III (Komponente 2) in chelatisierter Form
zugegeben wird.
3. Verfahren zur Herstellung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß statt der Ver
fahrensschritte a) und b) zunächst eine hydroly
tische Vorkondensation mit einer geringeren Was
sermenge als der zur vollständigen Hydrolyse der
hydrolisierbaren Gruppen stöchiometrisch erfor
derlichen Menge durchgeführt wird, dann das Prä
polymer zugegeben wird und anschließend durch
Zugabe von weiterem Wasser, das ganz oder teil
weise die Hydrolyse der verbliebenen hydroli
sierbaren Gruppen bewirkt, sowie ggf. eines Kon
densationskatalysators weiterkondensiert.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß bezogen auf die Gesamtmolzahl der
Ausgangskomponenten bevorzugt 20 bis 90, insbe
sondere 30 bis 90 Mol-% der Komponente 1, 5 bis
60 Mol-%, insbesondere 10 bis 40 Mol-%, der Kom
ponente 2, 0 bis 50 Mol%, insbesondere 0 bis 40 Mol-%
der Komponente 3 und höchstens 0 bis 40 Mol-%
der Komponente 4 verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die hydrolytische
Kondensation bzw. die Weiterkondensation in Ge
genwart eines sauren oder basischen Kondensa
tionskatalysators durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die zur Vorkondensa
tion eingesetzte Wassermenge mittels feuchtig
keitshaltiger Adsorbentien, wasserhaltiger orga
nischer Lösungsmittel, Salzhydraten oder wasser
bildender Systeme eingetragen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Additive ausge
wählt sind aus organischen Verdünnungsmitteln,
Verlaufmitteln, Färbemitteln, UV-Stabilisatoren,
Füllstoffen, Viskositätsreglern, Gleitmitteln,
Netzmitteln, Antiabsetzmitteln oder Oxidations
inhibitoren oder Mischungen davon.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Substrat
oberfläche vor der Aufbringung des Beschich
tungsmaterials mit einem Primer behandelt, aus
heizt, auslaugt, mittels wäßriger bzw. organi
scher Medien vorreinigt und/oder einer elektri
schen Entladung aussetzt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Beschichtung
durch Wärmebehandlung bei einer Temperatur bis
200°C, vorzugsweise 60 bis 160°C und/oder durch
Behandlung mit Strahlung, vorzugsweise IR-, UV- oder
Mikrowellen, härtet.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß man die gehärtete
Beschichtung chemisch und/oder physikalisch,
vorzugsweise mit Laser-(UV)-Strahlung, nachbe
handelt.
11. Beschichtete Substrate, insbesondere mit kratz
festen Beschichtungen versehene Substrate, er
hältlich nach dem Verfahren eines der Ansprüche
1 bis 10.
12. Beschichtungsmaterial zur Herstellung von Be
schichtungen auf Substraten, dadurch gekenn
zeichnet, daß es erhalten worden ist durch hy
drolytische Kondensation, gegebenenfalls in Ge
genwart eines Kondensationskatalysators und/oder
üblichen Additiven von folgenden Komponenten
- 1. mindestens einem vernetzbaren organo funktionellen Silan der Formel (II), R′′′mSiX(4-m) (II)in der die Gruppen X, die gleich oder ver schieden sein können, Wasserstoff, Halogen, Alkoxy, Acyloxy, Alkylcarbonyl, Alkoxycar bonyl oder -NR′′2 (R′′ = H und/oder Alkyl) bedeuten und die Reste R′′′, die gleich oder verschieden sein können, Alkyl, Al kenyl, Alkinyl, Aryl, Arylalkyl, Alkylaryl, Arylalkenyl, Alkenylaryl, Arylalkinyl oder Alkinylaryl darstellen, wobei diese Reste durch O- oder S-Atome oder die Gruppe -NR′′ unterbrochen sein können und einen oder mehrere Substituenten aus der Gruppe der Halogene und der gegebenenfalls substitu ierten Amino-, Amid-, Aldehyd-, Keto-, Al kylcarbonyl-, Carboxy-, Mercapto-, Cyano-, Hydroxy-, Alkoxy-, Alkoxycarbonyl-, Sulfon säure-, Phosphorsäure-, Acryloxy-, Meth acryloxy-, Epoxy- oder Vinylgruppen tragen können und m den Wert 1, 2 oder 3 hat, und/ oder einem davon abgeleiteten Oligomeren, wobei der Rest R′′′ und/oder der Substitu ent ein vernetzbarer Rest bzw. Substituent sein muß, in einer Menge von 10 bis 95 Mol%, bezogen auf die Gesamtmolzahl der (monomeren) Ausgangskomponenten;
- 2. mindestens einer Metallverbindung der allgemeinen Formel III MeRy (III)in welcher Me ein Metall, ausgewählt aus der Gruppe Al, Zr, Ti ist, wobei y im Falle von Aluminium 3 und im Falle von Ti und Zr 4 ist und die Reste R, die gleich oder ver schieden sein können, Halogen, Alkyl, Al koxy, Acyloxy oder Hydroxy bedeuten, wobei die soeben genannten Gruppen ganz oder teilweise durch Chelatliganden ersetzt sein können und/oder einem davon abgeleiteten Oligomeren und/oder einem gegebenenfalls komplexierten Aluminiumsalz einer anorgani schen oder organischen Säure, in einer Men ge von 5 bis 75 Mol-%, bezogen auf die Ge samtmolzahl der (monomeren) Ausgangskompo nenten,
- 3. gegebenenfalls mindestens einem nicht vernetzbaren organofunktionellen Silan der Formel I R′mSiX(4-m) (I)in der die Gruppen X die gleich oder ver schieden sein können, Wasserstoff, Halogen, Hydroxy, Alkoxy, Acyloxy, Alkylcarbonyl, Alkoxycarbonyl oder -NR′′2(R′′=H und/oder Alkyl) bedeuten und die Reste R′, die gle ich oder verschieden sein können, Alkyl, Aryl, Arylalkyl oder Alkylaryl darstellen, wobei diese Reste durch O- oder S-Atome oder die Gruppe -NR′′ unterbrochen sein kön nen und einen oder mehrere Substituenten aus der Gruppe der Halogene und der gegebe nenfalls substituierten Amid-, Aldehyd-, Keto-, Alkylcarbonyl-, Carboxy-, Cyano-, Alkoxy-, Alkoxycarbonyl-Gruppen tragen kön nen und m den Wert 1, 2 oder 3 hat, und/oder einem davon abgeleiteten Oligome ren, in einer Menge von 0 bis 60 Mol-%, be zogen auf die Gesamtmolzahl der (monomeren) Ausgangskomponenten und
- 4. gegebenenfalls einem oder mehreren im
Reaktionsmedium löslichen, schwerflüchtigen
Oxid eines Elementes der Hauptgruppe Ia bis
Va oder der Nebengruppen IIb, IIIb, Vb bis
VIIIb des Periodensystems, mit Ausnahme von
Al, und/oder einer oder mehrerer im Reak
tionsmedium löslichen, unter den Reaktions
bedingungen ein schwerflüchtiges Oxid bil
denden Verbindungen eines dieser Elemente,
in einer Menge von 0 bis 70 Mol-%, bezogen
auf die Gesamtmolzahl der (monomeren) Aus
gangskomponenten;
durchführt; - b) daß man zu diesem hydrolytischen Kondensat
ein organisches Präpolymer zugibt, wobei
die reagierenden vernetzbaren Gruppen des
Restes R′′′ und/oder des vernetzbaren Sub
stituenten am Rest R′′′ mit denen am Präpo
lymer gleichnamig sind,
und das Präpolymer in einer Menge von 2 bis 70 Mol-%, bezogen auf die Gesamtmolzahl der (monomeren) Ausgangskomponenten, zusetzt; - c) die so erhaltene Beschichtungslösung ein Substrat aufbringt und anschließend aushär tet.
13. Beschichtungsmaterial nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Metallverbindung der
allgemeinen Formel III (Komponente 2) in chela
tisierter Form zugegeben wird.
14. Beschichtungsmaterial nach Anspruch 12 und 13,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung des
hydrolytischen Kondensats zuerst eine hydrolyti
sche Vorkondensation der Komponenten 1-4, mit
einer geringeren Wassermenge als der zur voll
ständigen Hydrolyse der hydrolysierbaren Gruppen
stöchiometrisch erforderlichen Menge durchge
führt wird, dann das Präpolymer zugegeben wird,
und daß anschließend durch Zugabe von weiterem
Wasser, das ganz oder teilweise die Hydrolyse
der verbliebenen hydrolysierbaren Gruppen be
wirkt, sowie ggf. eines Kondensationskatalysa
tors weiterkondensiert worden ist.
15. Beschichtungsmaterial nach Anspruch 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Additive ausge
wählt sind aus organischen Verdünnungsmitteln,
Verlaufmitteln, Färbemitteln, UV-Stabilisatoren,
Füllstoffen, Viskositätsreglern, Gleitmitteln,
Netzmitteln, Antiabsetzmitteln, Oxidationsinhi
bitoren oder Mischungen davon.
16. Beschichtungsmaterial nach Anspruch 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensations
katalysator ein saurer oder basischer Kondensa
tionskatalysator ist.
17. Beschichtungsmaterial nach Anspruch 11 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Viskosität auf 5
bis 50 mPa·s eingestellt wird.
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