DE4302115A1 - Verfahren zum Wiedergewinnen von in einem Spülbad gelösten Flüssigkeiten - Google Patents
Verfahren zum Wiedergewinnen von in einem Spülbad gelösten FlüssigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiedergewinnung von in einem
Spülbad gelösten Flüssigkeiten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei Behandlung von Materialien, die nacheinander in verschiedene Bäder
eingetaucht werden, kommt es durch Verschleppung zu Verunreinigungen
der jeweils nachfolgenden Bäder. Um jedoch Ressourcen zu schonen, ist es
wünschenswert, die verschleppten Rückstände wiederzugewinnen und in
das originäre Bad zurückzuführen. Probleme können in den Fällen entste
hen, in denen das verschleppte Mittel in dem nachfolgenden Bad gelöst
wird. In der nicht vorveröffentlichten europäischen Patentanmeldung
92113503 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem das in einem Wasserbad
abgespülte Reinigungsmittel, das voll wasserlöslich ist, durch Adsorberhar
ze rückgewonnen wird. Eine solche Rückgewinnung ist bei großtechni
schem Einsatz jedoch zu aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Verfahren anzugeben,
mit Hilfe dessen größere Mengen von in ein Spülbad verschleppten Flüs
sigkeiten in einem geschlossenen Kreislauf zurückgeführt werden können,
obwohl die Flüssigkeit im Spülbad löslich ist.
Die Aufgabe wird gelöst durch den Hauptanspruch.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß durch Membrantechnik aus dem
Spülbad ein Teil der verschleppten Flüssigkeit in niedriger Konzentration
zurückgewonnen wird. Die semipermeable Membran reichert die Konzen
tration auf einer Seite der Membran durch den osmotischen Druck in be
kannter Weise an. Die derart gewonnene originäre Reinigungsflüssigkeit in
höherer Konzentration, aber immer noch mit dem Lösungsmittel des zwei
ten Behälters gemischt, wird in den ersten Behälter zurückgeführt, das erste
Bad wird also bewußt mit dem Lösungsmittel aus dem zweiten Bad verun
reinigt. Der Inhalt des ersten Bades wird ebenfalls in einem Kreislauf über
eine Membran geführt, um auf der Rückseite der Membran die Konzentra
tion des Lösungsmittels zu erhöhen. Hier wird hinter der Membran in ei
nem Kreislauf eine Flüssigkeit entlanggeführt, in der dieses Lösungsmittel
nicht lösbar ist. Die Transportflüssigkeit dient zum Abtransport des Lö
sungsmittels, und durch Dekantieren kann das - in dieser Flüssigkeit nicht
lösbare - Lösungsmittel abgetrennt werden, so daß das Lösungsmittel wei
ter aus dem ersten Bad abgezogen wird.
Ein besonderes und bevorzugtes Anwendungsgebiet liegt in der Verwen
dung dieses beschriebenen Verfahrens bei der Reinigung von Leiterplatinen
und elektronischen Bauteilen mit einer Reinigungsflüssigkeit auf Ätherba
sis. Nach der Reinigung werden die so gereinigten elektronischen Bauteile
in Wasser gespült, das Wasser reichert sich mit der verschleppten, vollstän
dig wasserlöslichen Reinigungsflüssigkeit an. Um jegliche Umweltbela
stung zu vermeiden und ein geschlossenes System beibehalten zu können,
ist der Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, das eine zu
verlässige Trennung der einzelnen Bäder in die Grundstoffe, insbesondere
das Entfernen der Reinigungsflüssigkeit aus dem Wasserbades garantiert.
Die Verwendung der geeigneten Membranen hängt von der Zusammen
setzung der jeweiligen Flüssigkeiten ab, als erfolgversprechend haben sich
Polyäthylenfolien, Polyamidfolien oder Keramikmembrane erwiesen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figur detailliert beschrieben:
In einem Behälter 10 befindet sich ein Bad aus einer Reinigungsflüssigkeit.
Die Reinigungsflüssigkeit dient zum Entfernen von Rückständen von in ei
nem Lötbad behandelten elektronischen Leiterplatten. Diese Reinigungs
flüssigkeit ist wasserlöslich. Die in dem Behälter 10 gereinigten Platinen,
wobei unter Umständen Ultraschallunterstützung angewandt werden kann,
werden in einem Wasserbad 12 gespült, um die Platinen von der Reini
gungsflüssigkeit zu befreien und einwandfreies elektrisches Verhalten si
cherzustellen. Mit der Zeit kommt es nach einigen Spülvorgängen zu einer
Verschleppung von Reinigungsflüssigkeit aus dem Reinigungsbad 10 in
das Spülbad 12. Diese Reinigungsflüssigkeit, die eine Konzentration von
einigen Prozent, in der Größenordnung bis zu 5 Prozent und mehr, erreicht,
wenn keine Maßnahmen getroffen werden, soll durch das erfindungsge
mäße Verfahren entfernt werden.
Dazu ist vorgesehen, den Inhalt des Behälters 12 in einem Kreislauf 14 um
zuwälzen und dabei an einer Membran 16 entlangzuführen. Die Membran
16 ist semipermeabel und für das Lösungsmittel, in diesem Falle Wasser,
durchgängig, so daß es vor der Membran zu einer größeren Konzentration
an Reinigungsflüssigkeit kommt, allerdings immer noch stark in Wasser
gelöst. Es können je nach den beteiligten Chemikalien 30 Prozent und mehr
an Konzentration erreicht werden.
Das in dem Bereich 18 enthaltene höherkonzentrierte Gemisch aus Reini
gungsmittel und Wasser wird über eine Leitung 20 in das erste Bad durch
einen Auslaß 22 zurückgeführt. Damit wird zwar - eigentlich unerwünscht -
Wasser in die Reinigungsflüssigkeit eingebracht, jedoch ist der Wasseran
teil in dem Bad 10 sehr gering, größenordnungsmäßig geringer als 5%.
Um das Wasser aus dem Bad 10 zu entfernen, ist ein weiterer Umwälz
kreislauf 24 vorgesehen, mit Hilfe dessen die Reinigungsflüssigkeit mit ih
ren geringen Wasseranteilen an einer Membran 26 entlanggeführt wird.
Auch diese Membran ist semipermeabel und durchlässig für Wasser, nicht
aber für die Reinigungsflüssigkeit. Hinter dieser Membran 26 wird in ei
nem Kreislauf 28 eine Flüssigkeit geführt, die wasserunlöslich ist, z. B. Sili
kon oder Mineralöl. Dieser Kreislauf sorgt für den Abtransport des Was
sers, so daß keine zu hohen Wasserkonzentrationen hinter der Membran
entstehen, das Wasser also abgezogen wird.
Da diese Transportflüssigkeit in dem Kreislauf 28 sich mit dem Wasser
nicht mischt, kann das Wasser dann in einem Dekantierer, schematisch dar
gestellt mit dem Bezugszeichen 30, abgelassen werden und in einem Behäl
ter 32 aufgefangen werden, von dem aus es über eine Leitung 43 weiter
transportiert wird und einem Ausfluß 36 in das Wasserbad 12 zurückge
führt wird.
Damit wird ein in sich völlig geschlossener Kreislauf verwirklicht, so daß
ein ökologisch unbedenklicher Reinigungsprozeß, der abwasserfrei arbeitet,
eingerichtet ist.
Claims (4)
1. Verfahren zum Wiedergewinnen einer in einem Spülbad gelösten Flüs
sigkeit, wobei ein erster Behälter diese Flüssigkeit in hoher Konzentra
tion enthält und ein zweiter Behälter das Spülbad mit Anteilen der Flüs
sigkeit in niedrigerer Konzentration enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß man
in einem ersten Kreislauf das Spülbad mit den gelösten Anteilen in nie driger Konzentration über eine Membran zur Gewinnung der Flüssigkeit in höherer Konzentration auf osmotischem Wege laufen läßt,
das derart erhaltene höherkonzentrierte Flüssigkeitslösungsmittelge misch in den ersten Behälter zurückführt,
den Inhalt des ersten Behälters einem Kreislauf mit Membran unterwirft, um auf osmotischem Wege das Lösungsmittel zu entziehen, wobei der Abtransport des Lösungsmittels hinter der Membran durch eine Transportflüssigkeit erfolgt, in der das Lösungsmittel nicht lösbar ist,
das Lösungsmittel von der Transportflüssigkeit entfernt wird, und
das entfernte Lösungsmittel in den zweiten Behälter zurückgeführt wird.
in einem ersten Kreislauf das Spülbad mit den gelösten Anteilen in nie driger Konzentration über eine Membran zur Gewinnung der Flüssigkeit in höherer Konzentration auf osmotischem Wege laufen läßt,
das derart erhaltene höherkonzentrierte Flüssigkeitslösungsmittelge misch in den ersten Behälter zurückführt,
den Inhalt des ersten Behälters einem Kreislauf mit Membran unterwirft, um auf osmotischem Wege das Lösungsmittel zu entziehen, wobei der Abtransport des Lösungsmittels hinter der Membran durch eine Transportflüssigkeit erfolgt, in der das Lösungsmittel nicht lösbar ist,
das Lösungsmittel von der Transportflüssigkeit entfernt wird, und
das entfernte Lösungsmittel in den zweiten Behälter zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Be
hälter ein Reinigungsmittel enthält, und der zweite Behälter ein Wasser
bad, in dem die gereinigten Gegenstände gespült werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Transportflüssigkeit ein Mineralöl oder Silikon ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Membran eine Polyäthylenfolie, eine Polyamidfolie
oder eine Keramikmembran verwendet wird.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4302115A DE4302115A1 (de) | 1993-01-27 | 1993-01-27 | Verfahren zum Wiedergewinnen von in einem Spülbad gelösten Flüssigkeiten |
JP5159878A JPH06226245A (ja) | 1993-01-27 | 1993-06-30 | すすぎ浴剤に溶解している液剤の再生方法 |
US08/095,142 US5401414A (en) | 1993-01-27 | 1993-07-21 | Process for recovering a fluid dissolved in a rinsing bath |
EP94100325A EP0608700A1 (de) | 1993-01-27 | 1994-01-12 | Verfahren zur Wiedergewinnung einer in einem Spülbad gelösten Flüssigkeit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4302115A DE4302115A1 (de) | 1993-01-27 | 1993-01-27 | Verfahren zum Wiedergewinnen von in einem Spülbad gelösten Flüssigkeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4302115A1 true DE4302115A1 (de) | 1994-07-28 |
Family
ID=6478973
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4302115A Withdrawn DE4302115A1 (de) | 1993-01-27 | 1993-01-27 | Verfahren zum Wiedergewinnen von in einem Spülbad gelösten Flüssigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4302115A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2606586A1 (de) * | 1976-02-19 | 1977-08-25 | Hager & Elsaesser | Verfahren zur rueckgewinnung von stoffen mittels membrantrennung |
US4618428A (en) * | 1982-08-13 | 1986-10-21 | General Electric Company | Process for recovery of zinc from plating waste solutions |
-
1993
- 1993-01-27 DE DE4302115A patent/DE4302115A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2606586A1 (de) * | 1976-02-19 | 1977-08-25 | Hager & Elsaesser | Verfahren zur rueckgewinnung von stoffen mittels membrantrennung |
US4618428A (en) * | 1982-08-13 | 1986-10-21 | General Electric Company | Process for recovery of zinc from plating waste solutions |
Non-Patent Citations (5)
Title |
---|
In: Galvanotechnik 84, 1993,S.1286-1291 * |
In: Galvanotechnik 84, 1993,S.906-917 * |
MARQUARDT, Kurt: Membranverfahren in der Praxis, Teil 1 * |
MARQUARDT, Kurt: Membranverfahren in der Praxis, Teil 2 * |
N.N.: Wirtschaftliche Aufbereitung von Abwasser aus der metallverarbeitenden Industrie. Sonder- druck in: wasser, luft und betrieb, 16.Jg., Nr.10, Okt.1972, S.10-12 * |
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Legal Events
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