DE4300779C1 - Verwendung einer Mischung aus pulverförmigen Adsorbat und Methylsalicylat - Google Patents

Verwendung einer Mischung aus pulverförmigen Adsorbat und Methylsalicylat

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Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Mittels zum Zwecke der Simula­ tion von chemischen Kampfstoffen. Mittel zur Simulation von chemischen Kampfstoffen werden im Rahmen der Ausbildung von Fachpersonal an Spürsystemen benötigt. Der ABC-Spürpanzer Fuchs stellt beispielsweise ein solches Spürsystem dar. Bei der Ausbildung wird zunächst ein Simulationsmittel auf ausge­ wählten Geländeabschnitten aufgetragen. Anschließend muß ein Spürtrupp die mit dem Simulationsmittel versehenen Geländeab­ schnitte mittels des Spürsystemes auffinden und markieren.
An die Mittel zur Simulation von chemischen Kampfstoffen wer­ den hohe Anforderungen gestellt.
Zum einen muß der in den Mitteln zur Simulation enthaltene Spürstoff gut von Detektionssystemen für chemische Kampf­ stoffe aufgespürt werden können.
Zum anderen ist es wichtig, daß man das Mittel zur Simulation leicht und schnell mit einer Sprühvorrichtung im Gelände auf­ tragen kann.
Weiterhin muß das Mittel zur Simulation ökotoxikologisch un­ bedenklich und für die mit diesem Mittel arbeitenden Personen ungefährlich sein.
Umfangreiche Untersuchungen haben ergeben, daß als Spürstoff Methylsalicylat am besten geeignet ist. Dieser Stoff ist auch unter der Bezeichnung Salicylsäuremethylester bekannt und weist die Strukturformel OH-C6H4-Coo CH3 auf. Diese Substanz kommt auch in der Natur als Bestandteil beispielsweise des Nelkenöls vor. Neben seiner Verwendung in der Riechstoffindu­ strie dient Methylsalicylat in der Medizin zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Mittel zur Simulation von chemischen Kampfstoffen unter Verwendung des Spürstoffes Methylsalicylat zu schaffen, welches sowohl im Gelände leicht ausgebracht werden kann und gut zu handha­ ben ist als auch toxikologisch und ökotoxikologisch unbedenk­ lich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Ein Vorteil der Erfindung besteht zunächst darin, daß sich die Ausbringung des Simulationsmittels im Gelände und die Handhabung desselben als vorzüglich und unproblematisch er­ weist. Das Simulationsmittel stellt eine feinst verteilte Dispersion dar, wodurch eine gleichmäßige Auftragung im Ge­ lände ermöglicht wird. Aufgrund der Bindung des Spürstoffs Methylsalicylat an ein pulverförmiges Adsorbat verhindert man eine rasche Entmischung des Spürstoffes, so daß nach der Aus­ bringung des Darstellungsmittels für chemische Kampfstoffe für längere Zeit ein homogenes Belegungsprofil erhalten bleibt. Die angemischte Dispersion zur Simulation ist über mehrere Tage hinweg stabil, so daß in rationeller Weise eine größere Menge an Simulationsmittel, die dann für einen länge­ ren Zeitraum ausreicht, angemischt werden kann. Das Pulver zur Bildung des Simulationsmittels, welches aus einem pulver­ förmigen Adsorbat mit dem hieran gebundenen Methylsalicylat besteht, kann in luftdichten Gebinden über viele Monate hin­ weg gelagert werden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß die Dispersion keinerlei Probleme weder im Hinblick auf die Toxikologie noch hinsichtlich der Ökotoxikologie bereitet. Das Simulationsmittel wird überraschenderweise unter Verzicht auf ein organisches Lösungsmittel gebildet, so daß eine Bela­ stung der Böden mit organischen Chemikalien einzig und allein durch den Spürstoff Methylsalicylat erfolgt. Aufgrund der ad­ sorptiven Bindung des Spürstoffes bewirkt man einen schnellen biologischen Abbau des Methylsalicylats, da diese Substanz auf einer großen aktiven Oberfläche des Adsorbats gebunden ist. Mit der adsorbtiven Bindung erreicht man weiterhin, daß sich das Methylsalicylat kaum entmischt. Daher sind zum einen Belastungen des Grundwassers mit dem ohnehin nur minderge­ fährlichen Spürstoff ausgeschlossen. Zum anderen werden auf­ grund der guten Fixierung des Simulationsmittels im Gelände nur geringe Mengen an Spürstoff pro Flächeneinheit benötigt, um mit einem Spürsystem ein positives Signal zu erhalten.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung weist eine geeignete Zusammensetzung der Dispersion zum Zwecke der Simulation von chemischen Kampfstoffen folgende Anteile auf:
0,01 bis 10 Gewichtsprozent Methylsalicylat,
5 bis 20 Gewichtsprozent eines pulverförmigen Adsorbats,
Rest Wasser.
Zur Herstellung der vorgenannten Dispersion vermischt man zunächst das Methylsalicylat mit dem pulverförmigen Adsorbat. Die Anteile dieser beiden Komponenten betragen ausgehend von der Zusammensetzung der vorgenannten Dispersion:
0,049 bis 66,6 Gewichtsprozent Methylsalicylat,
Rest pulverförmiges Adsorbat.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kommt als pulverförmiges Adsorbat Kalziumbentonit zum Einsatz. Diese Substanz hat kei­ nerlei toxische oder ökotoxische Potenz. Vielmehr verbessert Kalziumbentonit insbesondere leichte, huminsäurehaltige Sand­ böden, wie sie im Bereich von Truppenübungsplätzen der Bun­ deswehr häufig sind. Das mit dem Bentonit gebildete Darstel­ lungsmittel weist eine sehr gute Sprühfähigkeit und Ausbring­ barkeit auf und zeichnet sich durch eine hohe physikalische und chemische Stabilität aus. Aufgrund der hohen Adsorptions­ kapazität kann das Methylsalicylat gut gebunden werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei­ spieles näher erläutert.
Für das Spürsystem ABC-Spürpanzer Fuchs eignet sich besonders gut ein Simulationsmittel mit folgender Zusammensetzung:
0,5 bis 1 Gewichtsprozent Methylsalicylat,
5 bis 10 Gewichtsprozent Kalziumbentonit,
Rest Wasser.
Ein lagerfähiges Pulver, dem zur Bildung des zuvor genannten Simulationsmittels lediglich Wasser zugemischt werden muß, enthält die nachfolgende Zusammensetzung, die sich aus der Umrechnung der Anteile der vorgenannten Dispersion ergibt:
4,76 bis 16,7 Gewichtsprozent Methylsalicylat,
Rest Kalziumbentonit.
Die vorgenannte Dispersion läßt sich hervorragend mittels einer Sprühvorrichtung im Gelände ausbringen. Trotz des ge­ ringen Anteils an Methylsalicylat erhält der ABC-Spürpanzer Fuchs im Spüreinsatz noch ein positives Signal.
Zur Bildung des Simulationsmittels eignet sich besonders für das Kalziumbentonit eine Bleicherde mit einer nach DIN 66 131 vermessenen aktiven Oberfläche von 18 m2 ± 1 je Gramm Kal­ ziumbentonit und einem Partikeldurchmesser von kleiner als 45 Mikrometer bei über 99% der Teilchen. Bei der vorgeschla­ genen Formulierung werden folglich jeweils 1 g Methylsali­ cylat auf ca. 180 m2 Bleicherde adsorptiv gebunden.
Das Simulationsmittel kann auf zwei Wegen zubereitet werden.
Zum einen können die einzelnen Komponenten des Darstellungs­ mittels getrennt voneinander vorliegen. Hierbei wird zunächst das Methylsalicylat in das Kalziumbentonit eingerührt und dann das erhaltene Gemisch oder Pulver in Wasser dispergiert.
Zum anderen können die beiden Komponenten Methylsalicylat und Kalziumbentonit bereits zu einem gut lagerbaren Pulver ge­ mischt sein, was zur Bildung des Simulationsmittels lediglich in Wasser eingerührt und dann geschüttelt werden braucht.

Claims (3)

1. Verwendung einer Mischung aus pulverförmigem Adsorbat und Methylsalicylat zur Herstellung einer wäßrigen Dispersion als Simulationsmittel für chemische Kampfstoffe.
2. Verwendung nach Anspruch 1, bei der die Dispersion besteht aus:
0,01 bis 10 Gewichtsprozent Methylsalicylat,
5 bis 20 Gewichtsprozent pulverförmiges Adsorbat,
Rest Wasser.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, bei der das pulverförmige Adsorbat Kalziumbentonit ist.
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Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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