DE4244242A1 - Verfahren zur Bestimmung des effektiven Einfallswinkels von aus einer Röntgenquelle austretender Röntgenstrahlung zur Analyse oberflächennaher Materialschichten - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung des effektiven Einfallswinkels von aus einer Röntgenquelle austretender Röntgenstrahlung zur Analyse oberflächennaher MaterialschichtenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des
effektiven Einfallswinkels von aus einer Röntgenquelle
austretender Röntgenstrahlung auf eine Materialprobe zur
Analyse oberflächennaher Schichten des Materials mittels
der Röntgen-Meßverfahren, wobei mit einer Materialprobe
bekannter Dichte und Zusammensetzung, die zuvor relativ
zum Röntgenstrahl auf einen absoluten Referenzwinkel ϕ0
eingestellt worden ist, anhand einer theoretisch be
rechneten Normkurve und einer Meßkurve ein Referenzwin
kel als Bezugswinkel für eine apparative Normung be
stimmbar ist.
Die Messung eines Einfallswinkels eines kollimierten
Röntgenstrahls auf eine Oberfläche einer Materialprobe
ist bei allen Röntgen-Meßverfahren von entscheidender
Bedeutung für die Quantifizierbarkeit der Meßdaten, wenn
ein vom Einfallswinkel des Primärstrahls auf die Mate
rialprobe abhängiges Signal beobachtet wird, z. B. bei
der Röntgen-Diffraktometrie, bei der Totalreflexions-
Röntgenfluoreszenzanalyse und bei der Röntgen-Reflekto
metrie. Dabei reduziert sich das Problem auf die Fest
legung eines bestimmten Referenzwinkels, weil jede
relative Winkeländerung mit großer Präzision an sich auf
bekannte Weise durch elektromechanische Stellglieder
ausgeführt werden kann und somit jeder beliebige Winkel
mit praktisch der Genauigkeit bekannt ist, mit welcher
der Referenzwinkel bestimmt wurde.
Bei den vorgenannten Röntgenverfahren ist es gebräuch
lich, den Referenzwinkel als Nullpunkt des Glanzwinkels
zwischen Röntgenstrahl und Materialprobenoberfläche zu
suchen. Dabei wird der Röntgenstrahl durch keil- oder
klotzförmige Blenden über der Materialprobe stark
eingeengt und nach seinem Durchgang durch den Spalt
zwischen Probe und Blende mit einem geeigneten Detektor
registriert. Im Prinzip werden die Strahlen, die nicht
parallel zur Probe einfallen, durch den vorderen oder
hinteren Rand der Probenoberfläche ausgeblendet, je
nachdem, ob der Einfallswinkel positiv oder negativ zur
Probenoberfläche ist, so daß bei parallelem Strahl ein
maximales Signal am Detektor auftritt.
Der Nachteil eines derartigen Verfahrens besteht im
wesentlichen darin, daß dieses eine Veränderung der
Meßanordnung zur Bestimmung des Referenzwinkels erfor
dert, was sehr mühsam ist, und es läßt sich nicht
automatisieren, d. h. es ist für Reihenuntersuchungen
ungeeignet. Noch nachteiliger ist es, daß es aufgrund
mechanischer Toleranzen durch Strahldivergenz und durch
Halbschattenbildung in seiner Genauigkeit begrenzt ist.
Auch der Einsatz optischer Hilfsmittel ist, abgesehen
davon, daß zusätzliche Bauelemente benötigt werden,
nachteilig, weil sowohl Röntgen- und Lichtquelle auf
einander ausgerichtet werden als auch weil die ver
schiedenen Reflexionseigenschaften der Probenoberflächen
berücksichtigt werden müssen.
Aus der DE-PS 38 16 081 ist zwar ein Verfahren bekannt,
das die vorgenannten Nachteile zwar nicht aufweist und
mit dem ein Referenzwinkel mit einer Genauigkeit von
0,05 mrad eingestellt werden kann. Bei diesem Verfahren
wird die Winkelabhängigkeit eines Fluoreszenzsignals
einer Oberfläche mit einer Modellrechnung verglichen und
durch Abgleich gemessener und gerechneter Werte ein
ausgewählter Bezugswinkel ermittelt. Bei diesem Verfah
ren wird aber vorausgesetzt, daß die Dichte und die
chemische Zusammensetzung der zu untersuchenden Proben
oberfläche bekannt ist, weil diese Werte in die Modell
rechnung eingehen.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
der eingangs genannten Art zu schaffen, das die spezi
fischen Beschränkungen der bekannten Winkelbestimmungs
verfahren nicht aufweist, das mit großer Genauigkeit
eine Winkelbestimmung ermöglicht und einfach und kos
tengünstig durchführbar ist und sich zudem automati
sieren läßt.
Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß
zur Bestimmung des effektiven Einfallswinkels einer
Materialprobe unbekannter Dichte und/oder Zusammen
setzung
- a. die Materialprobe bekannter Dichte zunächst von einem Röntgenstrahl in einem vorbestimmten Orientierungswinkel zu diesem streifend beauf schlagt wird und die dabei erzeugten Fluores zenzzählraten und/oder Reflexionszählraten erfaßt und entsprechende erste Fluoreszenz- und/oder Reflexionskurven ermittelt werden,
- b. daß die Materialprobe, ausgehend vom vorbe stimmten Orientierungswinkel um 180° gedreht wird und erneut vom Röntgenstrahl streifend beaufschlagt wird und die dabei erzeugten Fluoreszenzzählraten und/oder Reflexionszähl raten erfaßt und entsprechende zweite Fluores zenz- und/oder Reflexionskurven ermittelt werden,
- c. daß aus der Differenz Δ1ϕ entsprechend einer Winkeldifferenz zwischen der ersten und der zweiten Fluoreszenzkurve und/oder der ersten und der zweiten Reflexionskurve eine zwischen der ersten und der zweiten Kurve liegende Differenzkurve K0 ermittelt wird und
- d. daß der effektive Referenzwinkel durch Addition einer ermittelten Winkeldifferenz Δϕ0 aus Differenzkurve K0 und der Normkurve KNorm zu dem vorab eingestellten absoluten Referenzwinkel ϕ0 bestimmbar ist.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht im
wesentlichen darin, daß, wie angestrebt, somit für die
Bestimmung des effektiven Einfallswinkels bei einer
Materialprobe unbekannter Dichte und Zusammensetzung
eine gemäß dieser Lösung vorbereitete Vorrichtung eine
absolute Winkelbestimmung ermöglicht. Die erfindungs
gemäße Verfahrensführung erlaubt es zudem, daß vor
richtungsseitige Komponenten Verwendung finden können,
die nicht nur zur Winkelbestimmung eingesetzt werden
können, sondern auch für die jeweilige Meßaufgabe im
Rahmen von diffraktometrischen, fluoreszenz- oder
reflektometrischen Analysen. Die erfindungsgemäße
Verfahrensführung erlaubt zudem eine mit einfachen
Mitteln zu bewerkstelligende vollständige Automatisie
rung, so daß gemäß dem Verfahren auf einfache Weise mit
großer Geschwindigkeit Reihenuntersuchungen durchgeführt
werden können.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens
wird zur eigentlichen Bestimmung des effektiven Ein
fallswinkels einer Materialprobe unbekannter Dichte und
Zusammensetzung
- e. diese Materialprobe unbekannter Dichte und Zusammensetzung vom Röntgenstrahl in einem vorbestimmten Orientierungswinkel zu diesem streifend beaufschlagt und dabei die erzeugten Fluoreszenzzählraten und/oder Reflexionzähl raten erfaßt und es werden entsprechend erste fluoreszenz- und/oder Reflexionskurven er mittelt,
- f. die Materialprobe wird dann, ausgehend vom vorbestimmten Orientierungswinkel um 180° gedreht und erneut vom Röntgenstrahl streifend beaufschlagt und es werden die dabei erzeugten Fluoreszenzzählraten und/oder Reflexionszählraten erfaßt und entsprechende zweite Fluoreszenz- und/oder Reflexionskurven ermittelt,
- g. nachfolgend wird die Differenz Δ2ϕ ent sprechend der Winkeldifferenz zwischen der ersten und der zweiten Fluoreszenzzählkurve und/oder der ersten und der zweiten Reflexions kurve ermittelt und
- h. der Einfallswinkel wird um Δ2ϕ/2 verändert.
In diesem zweiten Schritt entfällt somit die Bestimmung
eines Referenzwinkels und es kann nunmehr fortlaufend an
sich jede beliebige geeignete Materialprobe gemäß der
vorgenannten vorteilhaften Verfahrensführung untersucht
werden, da somit nur eine Nachjustierung erforderlich
ist.
Schließlich kann vorteilhafterweise der Röntgenstrahl in
einem von Null verschiedenen Ausgangsorientierungswinkel
für die Ermittlung der Fluoreszenz- und/oder Reflexi
onskurven die Materialprobe streifend beaufschlagen,
d. h. es kann im Prinzip sowohl für die Festlegung des
Referenzwinkels als auch zur Festlegung der Nachjustie
rungsgröße von jeder beliebigen geeigneten Orientierung,
beispielsweise von 90° bis 270° ausgegangen werden.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die nach
folgenden schematischen Zeichnungen anhand eines Aus
führungsbeispieles eingehend beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens
zur Bestimmung des effektiven Einfallswinkels
von streifend einfallender Röntgenstrahlung,
Fig. 2a einen Vergleich einer theoretischen, berechne
ten Intensitätskurve KNorm mit einer gemessenen
Kurve K0 nach Bereinigung der Keiligkeit durch
Messung von K1 und K2 (Fluoreszenzsignal einer
Siliziumoberfläche vs. Glanzwinkel des Primär
strahls bei einer Energie von 17,5 keV),
Fig. 2b eine Darstellung wie Fig. 2a, jedoch anstelle
eines Fluoreszenzsignals ein Reflexionssignal,
Fig. 3a ein Fluoreszenzsignal einer 15 nm dicken
Metallschicht (10 nm Co+5 nm Cu) vs. Glanz
winkel des Primärstrahls bei einer Energie von
17,5 keV zur Ermittlung der Keiligkeit der
Materialprobe und
Fig. 3b eine Darstellung wie Fig. 3a, jedoch anstelle
des Fluoreszenzsignals ein Reflexionssignal.
Eine Vorrichtung 10, mit der das hier beschriebene
Verfahren ausgeführt werden kann, weist einen grund
sätzlichen Aufbau auf, wie er in der DE-PS 36 06 748 und
in der DE-PS 38 16 081 beschrieben ist, und auf die
hier, jedenfalls was den Aufbau der Vorrichtung angeht,
Bezug genommen wird. Aus einer hier nicht dargestellten
Röntgenquelle, die vorzugsweise eine normale Röntgen
röhre ist, tritt Röntgenstrahlung aus, die als Primär
strahl 13 streifend auf eine auf einem Probenhalter 11
positionierte Materialprobe 12 bekannter bzw. unbe
kannter Dichte und/oder Zusammensetzung auftritt, was im
einzelnen noch weiter unten beschrieben wird. Die von
der Materialprobe 12 kommende reflektierte Strahlung 14
wird in einem Reflexionsdetektor 17 erfaßt, während die
von der Materialprobe 12 herkommende Sekundär- bzw.
Fluoreszenzstrahlung 15 von einem Fluoreszenzdetektor 16
erfaßt wird.
Der Probenhalter 11 ist in diesem Falle um eine Proben
halterachse 110 in Richtung des Pfeiles 114 drehbar.
Die Bestimmung des effektiven Einfallswinkels wird in
zwei Schritten durchgeführt. In einem ersten Schritt
wird der hier tellerförmig ausgebildete Probenhalter 11
auf einen bestimmten absoluten Referenzwinkel ϕ0
eingestellt. Dazu wird der Probenhalter 11 mit einer
Materialprobe 12 bekannter Dichte bzw. Zusammensetzung,
der sogenannten Referenzprobe, beladen, wobei diese
Referenzprobe beispielsweise ein Siliziumwafer sein
kann. An dieser Probe wird ein Referenzwinkel nach dem
aus der DE-PS 38 16 081 bekannten Verfahren bestimmt,
d. h. das Fluoreszenzsignal 15 der Oberfläche, vgl. Fig.
2a bzw. das reflektierte Signal 14, vgl. Fig. 2b, wird
als Funktion des Einfallswinkels gemessen und mit der
entsprechenden gerechneten Normkurve KNorm für die
Fluoreszenzintensität bzw. für die reflektierte Inten
sität verglichen.
Im Gegensatz zum Verfahren gemäß der DE-PS 38 16 081
wird jedoch die Materialprobe 12 nicht nur in einer
Grundstellung gemessen, d. h. mit einem Orientierungs
winkel 0° zum einfallenden Primärstrahl 13 (K1), sondern
sie wird zusätzlich mit Hilfe des um die Achse 110
drehbaren Probenhalters 11 um 180° gedreht und die
Fluoreszenz- bzw. Reflexionskurve wird erneut bestimmt
(K2).
In der Regel wird sich zwischen den Signalkurven in 0°-
und in 180°-Stellung eine Verschiebung von Δ1ϕ vgl.
die Fig. 2a und 2b, einstellen, die sich aus der
Keiligkeit der als Eichprobe dienenden Materialprobe 12
bekannter Dichte ergibt oder auch dadurch, daß diese
Materialprobe 12 nicht vollständig eben auf dem Proben
halter 11 liegt. Diese Keiligkeit beträgt exakt Δ1γ/2
so daß sich die um die Keiligkeit korrigierten Kurven K0
ergeben, die um + oder - Δ1ϕ/2 verschoben sind, je
nachdem, ob die als Referenzprobe dienende Materialprobe
12 bekannter Dichte positiv oder negativ gegenüber dem
Probenhalter 11 geneigt ist. Der Referenzwinkel des
Probenhalters 11 wird dann durch Verstellung um Δϕ0, der
Winkeldifferenz zwischen K0 und der theoretischen,
gerechneten Normkurve KNorm erreicht.
Nachdem die Vorrichtung 10 auf diese Weise für eine
absolute Winkelbestimmung vorbereitet ist, wird die
Prozedur in einem nächsten Verfahrensschritt teilweise
an der Materialprobe 12 unbekannter Dichte wiederholt.
Die Fluoreszenzintensität, vgl. Fig. 3a, bzw. die
Reflektivität, vgl. Fig. 3b, der zu untersuchenden
Materialprobe 12 unbekannter Dichte wird in Abhängigkeit
vom Einfallswinkel bei einer Orientierung des Proben
tellers von 0° bzw. 180° aufgenommen und durch Nachju
stierung um Δ2ϕ/2 werden die entsprechenden Kurven zur
Deckung gebracht. In diesem zweiten Verfahrensschritt
entfällt die Bestimmung eines Referenzwinkels. Dieses
wäre auch nicht möglich, weil voraussetzungsgemäß die zu
seiner Berechnung benötigte Elektronendichte der Mate
rialprobe nicht bekannt ist.
Die Bestimmung eines weiteren Referenzwinkels auch an
der Materialprobe 12 unbekannter Dichte ist jedoch
unnötig, da eine Winkelskala der Vorrichtung 10 schon
durch den ersten Verfahrensschritt geeicht worden ist.
Weil bei der Durchführung des zweiten Verfahrensschrit
tes eine eventuelle Keiligkeit der Materialprobe 12
berücksichtigt wird, ist der durch den ersten Ver
fahrensschritt festgelegte Einfallswinkel auf eine
Materialprobe 12 unbekannter Dichte übertragbar und
damit bekannt.
Die im Zuge des erfindungsgemäßen Verfahrens ausge
führten Verfahrensschritte zur Ausrichtung der Probe
können bei Bedarf nicht nur in einer Vorzugsrichtung
(0°-180°) zum einfallenden Primärstrahl 13, sondern in
gleicher Weise in jeder beliebigen Orientierung, bei
spielsweise 90°-270°, durchgeführt werden. Jede
Windschiefe der Materialprobe 12 gegenüber dem Proben
halter 11 kann im mrad-Bereich erkannt und durch Ver
stellung um Δϕ/2 eliminiert werden, indem die Orientie
rung der Materialprobe 12 gesucht wird, in der Δϕ
maximal ist.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß das
erfindungsgemäße Verfahren bzw. die Vorrichtung 10 zur
Ausführung des Verfahrens keine zusätzlichen Bauelemente
benötigt und das Verfahren bzw. die Vorrichtung 10 auch
bei Materialproben 12 einsetzbar ist, die nur einige
Quadratmillimeter groß sind. Ein wesentlicher Vorteil
des Verfahrens bzw. der Vorrichtung 10 zur Ausführung
des Verfahrens liegt auch darin, daß der Einfallswinkel
systembedingt exakt am Meßort bestimmbar ist und auch
bei schwachgekrümmten Proben das Verfahren mit hoher
Genauigkeit und Zuverlässigkeit, wie auch bei ebenen
Materialproben 12 ausführbar ist und zudem verfahrens
bedingt eine Windschiefe der Materialprobe 12 gegenüber
dem Probenhalter 11 beseitigt wird und insgesamt das
Verfahren mit einer hohen Genauigkeit und Zuverlässig
keit und leicht automatisierbar durchführbar ist.
Bezugszeichenliste
10 Vorrichtung
11 Probenhalter
110 Probenhalterachse
111 Pfeil
12 Materialprobe (bekannte/unbekannter Dichte
und/oder Zusammensetzung)
13 Primärstrahl
14 reflektierter Strahl
15 Sekundär-/Fluoreszenzstrahlung
16 Fluoreszenzdetektor
17 Reflexionsdetektor
11 Probenhalter
110 Probenhalterachse
111 Pfeil
12 Materialprobe (bekannte/unbekannter Dichte
und/oder Zusammensetzung)
13 Primärstrahl
14 reflektierter Strahl
15 Sekundär-/Fluoreszenzstrahlung
16 Fluoreszenzdetektor
17 Reflexionsdetektor
Claims (3)
1. Verfahren zur Bestimmung des effektiven Einfallswin
kels von aus einer Röntgenquelle austretender Röntgen
strahlung auf eine Materialprobe zur Analyse der ober
flächennahen Schichten des Materials mittels Rönt
gen-Meßverfahren, wobei mit einer Materialprobe be
kannter Dichte und Zusammensetzung, die zuvor relativ
zum Röntgenstrahl auf einen absoluten Referenzwinkel ϕ0
eingestellt worden ist, anhand einer theoretisch be
rechneten Normkurve und einer Meßkurve ein Referenzwin
kel als Bezugswinkel für eine apparative Normung be
stimmbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung
des
effektiven Einfallswinkels bei einer Materialprobe
unbekannter Dichte und/oder Zusammensetzung
- a. die Materialprobe bekannter Dichte zunächst von einem Röntgenstrahl in einem vorbestimmten Orientierungswinkel zu diesem streifend beauf schlagt wird und die dabei erzeugte Fluores zenzzählraten und/oder Reflexionszählraten erfaßt und entsprechende erste Fluoreszenz und/oder Reflexionskurven ermittelt werden,
- b. die Materialprobe, ausgehend vom vorbe stimmten Orientierungswinkel um 180° gedreht wird und erneut vom Röntgenstrahl streifend beaufschlagt wird und die dabei erzeugten Fluoreszenzzählraten und/oder Reflexionszähl raten erfaßt und entsprechende zweite Fluores zenz- und/oder Reflexionskurven ermittelt werden,
- c. daß aus der Differenz Δ1ϕ entsprechend einer Winkeldifferenz zwischen der ersten und der zweiten Fluoreszenzkurve und/oder der ersten oder der zweiten Reflexionskurve eine zwischen der ersten und der zweiten Kurve liegende Differenzkurve K0 ermittelt wird und
- d. daß der effektive Referenzwinkel durch Addition einer ermittelten Winkeldifferenz Δϕ0 aus Differenzkurve K0 und der Normkurve KNorm zu dem vorab eingestellten absoluten Referenzwinkel ϕ0 bestimmbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß
- e. eine Materialprobe unbekannter Dichte vom Röntgenstrahl in einem vorbestimmten Orientie rungswinkel zu diesem streifend beaufschlagt wird und dabei die erzeugte Fluoreszenzzähl raten und/oder Reflexionszählraten erfaßt und entsprechende erste Fluoreszenz- und/oder Reflexionskurven ermittelt werden,
- f. daß die Materialprobe, ausgehend vom vorbe stimmten Orientierungswinkel um 180° gedreht wird und erneut vom Röntgenstrahl streifend beaufschlagt wird und die dabei erzeugten Fluoreszenzzählraten und/oder Reflexionszähl raten erfaßt und entsprechende zweite Fluores zenz- und/oder Reflexionskurven ermittelt werden,
- g. daß die Differenz Δ2ϕ entsprechend der Winkeldifferenz zwischen der ersten und der zweiten Fluoreszenzkurve und/oder der ersten und der zweiten Reflexionskurve ermittelt wird und
- h. der Einfallswinkel um Δ2ϕ/2 verändert wird.
3. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß der Röntgenstrahl in
einem von Null verschiedenen Orientierungswinkel für die
Ermittlung der Fluoreszenz- und/oder Reflexionskurven
die Materialprobe streifend beaufschlagen kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924244242 DE4244242A1 (de) | 1992-12-24 | 1992-12-24 | Verfahren zur Bestimmung des effektiven Einfallswinkels von aus einer Röntgenquelle austretender Röntgenstrahlung zur Analyse oberflächennaher Materialschichten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924244242 DE4244242A1 (de) | 1992-12-24 | 1992-12-24 | Verfahren zur Bestimmung des effektiven Einfallswinkels von aus einer Röntgenquelle austretender Röntgenstrahlung zur Analyse oberflächennaher Materialschichten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4244242A1 true DE4244242A1 (de) | 1994-06-30 |
Family
ID=6476649
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924244242 Withdrawn DE4244242A1 (de) | 1992-12-24 | 1992-12-24 | Verfahren zur Bestimmung des effektiven Einfallswinkels von aus einer Röntgenquelle austretender Röntgenstrahlung zur Analyse oberflächennaher Materialschichten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4244242A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5949847A (en) * | 1996-10-25 | 1999-09-07 | Technos Institute Co., Ltd. | X-ray analyzing apparatus and x-ray irradiation angle setting method |
US6041096A (en) * | 1995-08-09 | 2000-03-21 | Asahi Kasei Kogyo Kabushiki Kaisha | Method and apparatus for total reflection X-ray fluorescence spectroscopy |
-
1992
- 1992-12-24 DE DE19924244242 patent/DE4244242A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6041096A (en) * | 1995-08-09 | 2000-03-21 | Asahi Kasei Kogyo Kabushiki Kaisha | Method and apparatus for total reflection X-ray fluorescence spectroscopy |
US5949847A (en) * | 1996-10-25 | 1999-09-07 | Technos Institute Co., Ltd. | X-ray analyzing apparatus and x-ray irradiation angle setting method |
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