DE4243932A1 - Schutzgitter für offene Kanäle - Google Patents
Schutzgitter für offene KanäleInfo
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- E02B5/00—Artificial water canals, e.g. irrigation canals
- E02B5/08—Details, e.g. gates, screens
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schutzgitter in offenen
Kanälen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Schutzgitter werden in offenen Kanälen wie zum
Beispiel in wasserführenden Kanälen mit freier Oberfläche zum
Schutz von Personen oder Gegenständen als Fangeinrichtung
gegen Mitreißen in der Strömung eingesetzt. Oft werden sie in
derartigen Kanälen einem Diffusor vorgelagert eingebaut.
Herkömmliche Schutzgitter bestehen im allgemeinen aus einem
Haschen ausbildenden, siebartigen Drahtgeflecht, welches
durch stabile Rahmen abgestützt wird. Das Drahtgeflecht
bildet auf diese Weise eine Vielzahl von Durchflußöffnungen
derart aus, daß einerseits ein Fluid wie zum Beispiel Wasser
hindurchfließen kann, andererseits jedoch Gegenstände oder
Personen, die sich unbeabsichtigter Weise im Kanal befinden,
zurückgehalten werden. Das Drahtgeflecht des Schutzgitters
wird durch Gegenstände vor allem bei höheren
Strömungsgeschwindigkeiten teilweise mit sehr hohen
Druckkräften beaufschlagt. Um aufgefangene Gegenstände oder
Personen an die Wasseroberfläche zu fördern, so daß sie nicht
am Fangsieb gepreßt bleiben, sind diese Schutzgitter ähnlich
wie bei Rechen vor Wasserreinigungsanlagen in
Strömungsrichtung gegen die Vertikale geneigt eingebaut. Um
den Strömungswiderstand herkömmlicher Schutzgitter möglichst
niedrig zu halten, wird eine möglichst große Maschenweite und
ein kleiner Siebdrahtdurchmesser gewählt.
Herkömmliche Schutzgitter haben den Nachteil, daß sie sich
unter Belastung durchbiegen und dadurch deformiert werden.
Weiterhin verursachen die stabilen Rahmen zur Abstützung der
Siebe einen erhöhten Strömungswiderstand, welcher zu
Ausbildung eines Schwalls oder stehender Wellen vor dem
Schutzgitter führen kann. Bei schießender Strömung wird
dadurch auch das Geschwindigkeitsprofil im Kanal verändert.
Darüber hinaus kann das Schutzgitter bei schießender Strömung
durch v. Karman′sche Wirbelstraßen hinter den Siebdrähten zum
Schwingen angeregt werden, was unter Umständen zu intensiver
Schallabstrahlung führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Schutzgitter gemäß dem Oberbegriff des Anspruch 1 derart
weiterzubilden, daß seine Eigensteifigkeit und sein
Dämpfungsverhalten bei gleichzeitiger Verringerung der
Strömungsverluste verbessert wird.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 angegebenen Mittel gelöst.
Die erfindungsgemäße Ausbildung der Durchlaßöffnungen des
Schutzgitters als Durchflußhülsen ermöglicht einen
eigensteifen, wandartigen Aufbau des Schutzgitters, welcher
ohne zusätzliche Rahmen die beim Auffangen von Gegenständen
auftretenden Belastungen aufnimmt.
Weiterhin wird durch das derart aufgebaute Schutzgitter das
Dämpfungsverhalten vorteilhaft verbessert, so daß keine
Resonanz mit der Schwingungsanregung durch v. Karman′sche
Wirbelstraßen nach dem Schutzgitter bei schießender Strömung
erfolgt. Somit wird unangenehme Lärmentwicklung vermieden.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung nach
Anspruch 3 und 4 wird durch die Gestaltung der
Hülsenquerschnittsfläche zur Hülsenlänge und zur Wanddicke
der Hülse ein niedriger Strömungswiderstand des Schutzgitters
erzielt. Da keine zusätzlichen Rahmen zur Abstützung des
Schutzgitters mehr nötig sind, wird der Strömungswiderstand
des erfindungsgemäßen Schutzgitters ebenfalls erniedrigt.
Damit werden bei schießender Strömung die Ausbildung eines
Schwalls oder stehender Wellen vor dem Schutzgitter
vermieden. Weiterhin wird durch diese Gestaltung das
Geschwindigkeitsprofil nach dem Schutzgitter nicht
deformiert.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung nach Anspruch 7 bis 14 sind zusätzliche, horizontal
angeordnete Stützbleche in Strömungsrichtung hinter dem
Schutzgitter angebracht, welche die Steifigkeit in seitlicher
Richtung des Schutzgitters zusätzlich erhöht. Die Stützbleche
bewirken weiterhin eine tangentiale, stoßfreie und damit
ablösungsfreien Übergang der Strömung in einen nach dem
Schutzgitter angeordneten Diffusor bzw. Multidiffusor. Damit
kann der Erweiterungswinkel des nachfolgenden Multidiffusors
vergrößert werden bzw. die Länge des Diffusors verkürzt
werden. Diese Wirkungsweise wird durch die Ausbildung eines
Spalts zwischen den Multidiffusorwänden und den
Stützschaufeln verstärkt. Die Strömungsgeschwindigkeit kann
durch diese Maßnahmen auf kurzer Fließstrecke wirbelfrei und
damit verlustarm um einen relativ großen
Geschwindigkeitsbetrag verringert werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
Die Erfindung wird nachstehend anhand bevorzugter
Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine seitliche Schnittansicht in Längsrichtung des
Kanals,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Kanal,
Fig. 3 eine Vorderansicht eines ersten bevorzugten
Ausführungsbeispiels des Schutzgitters,
Fig. 4 eine längs der Linie A-A aus Fig. 3 geschnittene
Seitenansicht eines ersten bevorzugten Ausführungsbeispiels
des Schutzgitters,
Fig. 5 eine längs der Linie A-A aus Fig. 3 geschnittene
Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels des
Schutzgitters,
Fig. 6 eine Detailansicht des Schutzgitters aus Fig. 1 und
Fig. 7 und 8 Ausführungsbeispiele für die Gestaltung der
Durchflußhülsen.
Gemäß Fig. 1 und 2 ist in einem offenen Kanal bzw. Gerinne
für Fluide, wie zum Beispiel Wasser, nach einer Meßstrecke w
in Flußrichtung (Pfeil) geneigt ein Schutzgitter angebracht,
an welchem auf der Rückseite, also stromabwärts in
horizontaler Richtung Stützschaufeln 1 angeordnet sind.
Weiterhin befindet sich in Flußrichtung (Pfeil) im Anschluß
an das Schutzgitter ein Diffusor 2, der durch zusätzlich
eingebrachte, im wesentlichen horizontal angeordnete Wände 3
als Multidiffusor ausgebildet ist. An der Fluidoberfläche ist
über dem Multidiffusor an das Schutzgitter anschließend ein
Schneidblech 4 angebracht, das zum Abschneiden eines sich vor
dem Schutzgitter ausbildenden Schwalls oder stehender Wellen
dient. Nach dem Diffusor wird das Fluid über beschaufelte
Krümmer 5 und eine Pumpe 6 unter der Meßstrecke durchgeführt,
so daß es nach Durchlaufen weiterer Krümmer 5, eines
Gleichrichters 7 und einer Düse 8 wieder nach oben in die
Meßstrecke w gelangt.
Gemäß Fig. 3 und 4 weist das Schutzgitter eine Vielzahl von
nebeneinander und übereinander angeordneter Durchflußhülsen 9
auf. Die Durchflußhülsen 9 sind besonders vorteilhaft durch
eine Vielzahl zueinander gleichmäßig beabstandeter,
horizontaler Wände 10 und eine Vielzahl zueinander
gleichmäßig beabstandeter vertikaler Wände 11 gebildet,
welche durch entsprechende Maßnahmen wie zum Beispiel
Ausklinkungen ineinander gefügt und durch ein geeignetes
Verbindungsverfahren miteinander verbunden sind. Durch die
gleichmäßige Beabstandung der horizontalen Wände 10 und der
vertikalen Wände 11 ergibt sich ein wabenartiger Aufbau einer
räumlichen, eigensteifen Gitterwand, welche eine Vielzahl von
Durchflußhülsen 9 ausbildet. Je nachdem wie das Maß der
gleichmäßigen Beabstandung der vertikalen Wände 11 und der
horizontalen Wände 10 gewählt wird, weisen die
Durchflußhülsen 9 eine quadratische oder eine rechteckige
Querschnittsfläche auf. Eine Durchflußhülse 9 ist durch zwei
im wesentlichen parallel angeordnete vertikale Wandabschnitte
11a und durch zwei im wesentlichen parallel angeordnete
horizontale Bodenwandabschnitte 10a gebildet. Die Länge L
einer Durchflußhülse 9 ist durch die Länge der vertikalen
Wände 11 und horizontalen Wände 10 bestimmt.
Das aus einer Vielzahl von Durchflußhülsen 9 aufgebaute
Schutzgitter deckt die gesamte Querschnittsfläche des Kanals
bzw. Gerinnes ab, dabei sind die Durchflußhülsen 9 parallel
zur Strömungsrichtung (Pfeil) ausgerichtet.
Der wabenförmige Aufbau aus Durchflußhülsen 9 erhöht die
Eigenstabilität und Steifigkeit des Schutzgitters. Damit
führen Anpreßkräfte bedingt durch aufgefangene Gegenstände
oder Personen nicht zu bleibenden Deformationen am
Schutzgitter. Gleichzeitig wird gegenüber Maschen
ausbildenden Gittern der Strömungswiderstand und damit die
Drosselwirkung des Schutzgitters nicht erhöht, sondern
verringert. Dies äußert sich vornehmlich in einer
verringerten Schwallbildung in der vor dem Schutzgitter
befindlichen Meßstrecke w. Da die kinetische Energie im
Schwall des Fluids weitestgehend dissipiert, werden durch
minimieren des Schwalls auch die Strömungsverluste reduziert.
Darüberhinaus hat das aus Durchflußhülsen 9 aufgebaute
Schutzgitter auch noch einen gewissen Gleichrichtungseffekt,
durch welchen ein gleichmäßiges Geschwindigkeitsprofil im
Anschluß an das Schutzgitter aufrechterhalten wird.
Das Schutzgitter ist an der Fluidoberfläche weiter in
Flußrichtung angeordnet als am Kanalboden, so daß sich eine
Neigung des Schutzgitters aus der Vertikalen um einen Winkel
α ergibt, wobei die Achse der Durchflußhülsen 9 in
Flußrichtung ausgerichtet ist. Der bevorzugte Winkel α um den
das Schutzgitter im wesentlichen gegen die Vertikale geneigt
ist, beträgt 0° bis 30°. An einen um den Winkel α geneigten
sich in Breitenrichtung des Kanals erstreckenden
Bodenabschnitt des Schutzgitters schließt sich ein in
Strömungsrichtung gesehener konkaver Abschnitt 17 des
Schutzgitters an, der weiter in Richtung Wasseroberfläche in
einen konvexen Abschnitt 18 übergeht.
Am Schutzgitter aufgefangene Gegenstände oder Personen werden
durch das in Flußrichtung geneigte Schutzgitter leicht an die
Fluidoberfläche gefördert.
Das Schutzgitter wird an den Seiten des Kanals durch je eine
Seitenwand 12 begrenzt, welche ähnlich wie die vertikalen
Wände 11 gestaltet sind, sich jedoch weiter in
Strömungsrichtung erstrecken und sich senkrecht zur
Fluidoberfläche über die Fluidoberfläche hinaus weiter
fortsetzen und dort mit einer über dem Kanal quer zur
Strömungsrichtung drehbar gelagerten, rohrartigen,
antreibbaren Welle 13 verbunden sind. Entlang der
Breitenrichtung des Schutzgitters sind eine Vielzahl von
Verbindungsstreben 14 angebracht, welche die Oberkante des
Schutzgitters und die Welle 13 miteinander verbinden.
Weiterhin sind entlang der Breitenrichtung des Schutzgitters
auf der Unterkante des Schutzgitters eine Vielzahl von
Lagerblöcken 16 angebracht, welche auf dem Boden des Kanals
aufliegen und für einen definierten Abstand des Schutzgitters
zum Kanalboden sorgen.
Über die antreibbare Welle 13, welche zur zusätzlichen
Abstützung des Schutzgitters dient, ist das Schutzgitter
gegen die Strömungsrichtung aus dem Kanal schwenkbar.
In Fig. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Schutzgitters dargestellt, welches sich
gegenüber dem in Fig. 3 und 4 dargestellten
Ausführungsbeispiel durch eine andere Aufhängungsart
unterscheidet. Die beiden Seitenwände 12 sind im oberen
Abschnitt zusammen mit der Welle 13 stärker in
Strömungsrichtung geneigt angeordnet als beim
Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 und 4. Die in Breitenrichtung
des Schutzgitters angebrachten Verbindungsstreben 14, welche
die Oberkante des Schutzgitters und die Welle 13 miteinander
verbinden, sind ebenfalls in Strömungsrichtung geneigt
angeordnet. An den zwei Stirnseiten der Welle 13 ist jeweils
das Ende eines Hebels 15 antreibbar angebracht. Das andere
Ende des Hebels 15 ist parallel zur Flußrichtung,
stromaufwärts an der Kanalseitenwand antreibbar befestigt.
Das Schutzgitter kann durch eine überlagerte Bewegung der
Hebel 15 und der Welle 13 entweder gegen oder in Flußrichtung
aus dem Kanal geschwenkt werden.
Gemäß Fig. 6 ist in Flußrichtung nach dem Schutzgitter eine
Stützschaufel 1 vorgesehen, die sich horizontal, quer zur
Flußrichtung erstreckt. Am Übergangsbereich zwischen
Schutzgitter und Stützschaufeln 1 stimmt die Tangente des
Profils der Stützschaufel 1 mit der Achse der Durchflußhülse
9 überein. In Flußrichtung weisen die Stützschaufeln 1 ein
gekrümmtes Profil mit gleichmäßigem Krümmungsradius R auf,
wobei die konkave Seite der Krümmung in Richtung Kanalboden
zeigt. In Flußrichtung gesehen ist also das Ende der
Stützschaufel 1 tiefer angeordnet als der Abschnitt der
Stützschaufel 1, die am Schutzgitter anliegt. Der bevorzugte
Krümmungsradius R der Stützschaufeln 1 kann bis zu R = ∞
betragen.
Mehrere derartiger Stützschaufeln 1 sind in der Höhenrichtung
des Kanals übereinander angeordnet, und teilen den vertikalen
Öffnungswinkel des Diffusors in gleiche Teile (siehe auch
Fig. 1). Dabei nimmt die Profillänge der Stützschaufeln 1 in
Richtung zur Wasseroberfläche hin abnimmt. Die Stützschaufeln
1 schließen direkt an das Schutzgitter an und können
einstückig mit einem Teil der horizontalen Wandabschnitte 10a
der Durchflußhülsen 9 ausgebildet sein. Die Stützschaufeln 1
können auch als separate Teile ausgebildet und entweder an
den Durchflußhülsen 9 oder an den Seitenwänden des Kanals
befestigt sein.
Werden die Stützschaufeln am Schutzgitter befestigt oder
einstückig mit dem Schutzgitter ausgebildet, so dienen sie
als zusätzliche Versteifungselemente zur Abstützung des
Schutzgitters.
In Flußrichtung nach den Stützschaufeln 1 ist ein Diffusor 2
in der Bauart eines Multidiffusor im Kanal angebracht (siehe
auch Fig. 1). Der Diffusor 2 dient zur Verringerung der
Strömungsgeschwindigkeit indem der Kanal erweitert wird. Um
Strömungsablösungen und damit Verluste zu vermeiden, muß ein
kritischer Öffnungswinkel gegenüber der Achse des Diffusors
von Rkrit = 0,04 bis 0,07 rad je nach vorliegender
Reynoldszahl eingehalten werden. Durch Unterteilung des
Diffusors 2 in Teilkanäle kann ein größerer kritischen
Öffnungswinkel Rkrit gewählt werden, wobei die
Strömungsverluste kaum ansteigen. Damit kann die Baulänge des
Diffusors 2 vermindert werden. Die Unterteilung des Diffusors
2 in gleichmäßige Teilkanäle erfolgt durch mehrere, sich im
wesentlichen horizontal erstreckende Multidiffusorwände 3, die
in Höhenrichtung übereinander zwischen Kanalboden und
Schneidblech 4 angebracht sind. Die Multidiffusorwände 3 sind
bevorzugt als ebene Wände ausgebildet.
Im Übergangsbereich zwischen Stützschaufeln 1 und
Multidiffusorwände 3 ist jeder Stützschaufel 1 eine
Multidiffusorwand 3 zugeordnet, somit stimmt die Anzahl der
Multidiffusorwände 3 mit der Anzahl der Stützschaufeln 1
überein. Unmittelbar an die entsprechende Stützschaufel 1
schließt sich die jeweilige Multidiffusorwand 3 an, wobei
ihre Tangente gleich der Tangente des endseitigen Abschnittes
der Stützschaufeln 1 ist. Die jeweilige Multidiffusorwand 3
ist in Höhenrichtung des Kanals um einen gewissen Abstand
gegenüber der jeweiligen Stützschaufel 1 nach unten, also in
Richtung konkaven Seite der Stützschaufel 1 versetzt
angeordnet und bildet somit einen Spalt S zwischen
Stützschaufel 1 und Multidiffusorwand 3 aus. Die bevorzugte
Weite des Spalts S ist etwa gleich der Dicke der
Strömungsgrenzschicht auf der konkaven Seite (Druckseite) der
Stützschaufel 1.
Die in Flußrichtung hinter dem Schutzgitter angebrachten
Stützschaufeln 1 dienen dem tangentialen Anströmen der
Multidiffusorwände 3, damit wird dem Ablösen der Strömung im
Multidiffusor 2 vorgebeugt. Durch die Ausbildung eines Spalts
S zwischen den Stützschaufeln 1 und den Multidiffusorwänden 3
wird der Grenzschichtablösung entgegengewirkt. Die
Wirkungsweise der Stützschaufeln in Zusammenhang mit der
vorteilhaften Ausbildung des Spalts S ermöglicht die
Verwendung eines Diffusors 2 mit einem größeren zulässigen
Öffnungswinkels Rkrit, ohne daß dabei Ablösungen und die
damit verbundenen Verluste auftreten. Damit kann die Baulänge
des Diffusors und damit des ganzen Kanals verkürzt werden,
wobei trotzdem die Strömungsgeschwindigkeit verlustarm
verringert wird.
Nachfolgend wird die vorteilhafte Gestaltung der Geometrie
einer Durchflußhülse 9 bezüglich ihres gleichwertigen
Durchmessers dgl, ihrer charakteristischen Länge L und ihrer
Wanddicke D beschrieben.
Die Gleichwertigkeit des Durchmessers dgl bezieht sich auf
die Druckverluste. Demnach wird einem Kanal bzw. einer
Durchflußhülse 9 mit beliebigem, z. B. rechteckigem
Querschnitt, der Durchmesser d des kreisrunden Rohres
zugeordnet, das bei turbulenter Strömung, gleicher Länge L,
gleicher mittlerer Geschwindigkeit und gleicher Zähigkeit des
durchströmenden Fluids den gleichen Druckverlust aufweist,
wie der Kanal mit beliebigem Querschnitt. Dieser Durchmesser
d wird als gleichwertiger Durchmesser dgl bezeichnet.
Die Durchflußlänge L einer Durchflußhülse 9 steht zum
gleichwertigen Durchmesser dgl im bevorzugten Verhältnis von
1 bis 2,5. Die Dicke D der Wandabschnitte 10a, 11a der
Durchflußhülsen 9 weisen zum gleichwertigen Durchmesser das
bevorzugte Verhältnis von 0,02 bis 0,07 auf.
Weitere Querschnittsformen sind in den Fig. 7 und 8
dargestellt. Gemäß Fig. 7 ist ein Schutzgitter aus
Einzelhülsen aufgebaut, die jeweils, zum Beispiel aus einem
Stück Blech, derart gebogen sind, daß die Ecken der Hülse aus
zwei in 135° Winkel zu den horizontalen Wandabschnitten 10a
bzw. vertikalen Wandabschnitten 11a ausgebildeten Abkantungen
besteht. Damit wird eine Hülse gebildet, deren vier Ecken
jeweils eine 45°-Phase aufweist. Die Hülsen werden an den
gephasten Ecken aneinander gelegt und mit einem geeigneten
Fügeverfahren, zum Beispiel durch ein Schweißverfahren,
miteinander verbunden. Auf diese Weise entsteht eine
wabenartige Wand, aus nebeneinander und übereinander
angeordneten Durchflußhülsen. Gemäß Fig. 7 ist ein
Schutzgitter aus regelmäßigen Sechsecken in
Bienenwabenstruktur ausgebildet. Bei den Ausfürungsbeispielen
nach Fig. 6 und Fig. 7 sind die Stützschaufeln 1 bevorzugt
separat ausgebildet und an den Durchflußhülsen 9 befestigt.
Durch die vorteilhafte Dimensionierung und
Querschnittsgestaltung der Durchflußhülsen 9 wird erreicht,
daß das Schutzgitter einerseits einen niedrigen
Strömungswiderstand und andererseits eine hohe Eigenstabilität
aufweist.
Claims (15)
1. Schutzgitter in offenen Kanälen aus einer Vielzahl von
Durchlaßöffnungen, die in ihrer Gesamtheit in
Strömungsrichtung aus der Vertikalen geneigt, den
Strömungsquerschnitt abdecken,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Durchlaßöffnungen als im wesentlichen Durchflußhülsen (9)
ausgebildet sind, die parallel zur Strömungsrichtung
ausgerichtet sind.
2. Schutzgitter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Durchflußhülsen (9) in ihrer Gesamtheit eine eigensteife,
durchfließbare Wand ausbilden.
3. Schutzgitter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Durchflußlänge (L) einer
Durchflußhülse (9) zum gleichwertigen Durchmesser dgl das
Verhältnis 1 bis 2,5 aufweist.
4. Schutzgitter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Durchflußhülsen (9) Wandungen mit
einer Dicke (D) aufweisen, welche zum gleichwertigen
Durchmesser dgl das Verhältnis 0,02 bis 0,07 hat.
5. Schutzgitter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Querschnitt einer Durchflußhülse (9)
rechteckig, quadratisch, rautenförmig, wabenförmig oder
mehreckig geformt ist.
6. Schutzgitter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schutzgitter im wesentlichen um den
Winkel α = 0° bis 30° aus der Vertikalen in Strömungsrichtung
geneigt angeordnet ist.
7. Schutzgitter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß in Flußrichtung unmittelbar nach dem
Schutzgitter mindestens eine horizontale, sich in seitlicher
Richtung des Kanals erstreckende Stützschaufel (1) angebracht
ist.
8. Schutzgitter nach Anspruche 7, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Stützschaufel (1) tangential zur Axialrichtung der
Durchflußhülsen (9) erstreckt.
9. Schutzgitter nach einem der Ansprüche 7 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere in Höhenrichtung des Kanals
übereinander angeordnete Stützschaufeln (1) angeordnet sind.
10. Schutzgitter nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stützschaufeln (1) am Schutzgitter
befestigt oder einstückig mit dem Schutzgitter ausgebildet
sind.
11. Schutzgitter nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß in Flußrichtung, im Anschluß an die
Stützschaufeln (1) ein Multidiffusor (2) vorgesehen ist,
dessen horizontale Multidiffusorwände (3) sich jeweils
tangential an das Ende einer Stützschaufeln (1) direkt
anschließen.
12. Schutzgitter nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stützschaufeln (1) eine Krümmung
ausbilden mit der die Strömung in den Multidiffusor (2)
lenkbar ist, wobei die konkave Seite der Krümmung in Richtung
Kanalboden zeigt.
13. Schutzgitter nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Multidiffusorwände (3) gegenüber der
jeweiligen Stützschaufel (1) in Richtung der konkaven Seite
der Stützschaufel (1) um eine Spaltbreite (S), die der Breite
der Grenzschichtströmung entspricht, versetzt angebracht ist.
14. Schutzgitter nach einem der Ansprüche 7 und 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Länge des Profils der Stützschaufeln
(1) zur Fluidoberfläche hin abnimmt.
15. Schutzgitter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
sich an einen um den Winkel α geneigten, in Breitenrichtung
des Kanals erstreckenden Bodenabschnitt des Schutzgitters ein
in Strömungsrichtung gesehener konkaver Abschnitt (17) des
Schutzgitters anschließt, der weiter in Richtung
Wasseroberfläche in einen konvexen Abschnitt (18) übergeht.
Priority Applications (2)
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