DE4243293A1 - Bürstenherstellungsmaschine - Google Patents
BürstenherstellungsmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bürstenherstellungs
maschine mit einer Spritzgußform zum Herstellen von
Kunststoff-Bürstenkörpern insbesondere für Zahnbürsten oder
dergleichen, wobei die Spritzgußform in Formplatten
angeordnete Formnester aufweist und wobei eine
Umsetzeinrichtung zum Umsetzen von zumindest teilgespritzten
Bürstenkörpern von einem Formnest in ein nächstes oder
dergleichen vorgesehen ist.
Bei solchen Spritzgußformen führen in den Bereich der
Formnester Heißkanal-Düsen, über die flüssige Masse in die
Formnester eingespritzt werden kann. Die Heißkanal-Düsen und
auch Heißkanäle sollen ein unerwünschtes Abkühlen der
flüssigen Kunststoff-Masse beim Einspritzvorgang verhindern.
Es sind auch Spritzgußformen bekannt, die direkt im Bereich
der Formnester vorgeheizt werden, um ein gutes Verteilen des
flüssigen Spritzmateriales zu begünstigen.
Nach dem Einspritzvorgang soll die Kunststoffmasse möglichst
schnell erstarren und soweit abkühlen, daß die gespritzten
Bürstenkörper für eine Entnahme und eine Weiterbearbeitung
eine ausreichende Stabilität haben. Übliche Zykluszeiten
betragen dabei etwa 30-40 Sekunden, wobei etwa 20 bis 25
Sekunden auf den Einspritzvorgang und die Nachdruckzeit und
der Rest auf die Kühlzeit entfallen.
Zum Kühlen befinden sich außer den Heißkanal-Düsen und
eventuell auch Heißkanälen im Bereich der Formnester
Kühlkanäle, die mit vorzugsweise flüssigem Kühlmedium
durchströmt werden.
Somit erfolgt bei den Formnestern gleichzeitig zum Heizen ein
Kühlen, so daß sich die Wirkungen dieser gegensätzlichen
Maßnahmen teilweise gegeneinander aufheben und somit die
jeweilige Effektivität stark beeinträchtigt ist.
Die Bürstenkörper müssen für eine Weiterverarbeitung eine
ausreichende Stabilität haben, so daß dementsprechend lange
gekühlt und somit die Spritzgußform in dieser Zeit geschlossen
gehalten werden muß.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine
Bürstenherstellungsmaschine mit einer Spritzgußform zu
schaffen, bei der eine verbesserte Abkühlung der gespritzten
Bürstenkörper und damit kürzere Zykluszeiten erreichbar sind.
Dies soll sowohl bei der Herstellung von Bürstenkörpern aus
einer einzigen Spritzkomponente als auch für Bürstenkörper aus
mehreren Spritzkomponenten anwendbar sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß insbesondere
vorgeschlagen, daß benachbart zu einem Formnest oder einer
Gruppe von zusammengehörigen Formnestern, in denen
Bürstenkörper gespritzt oder teilgespritzt werden, wenigstens
eine Abkühl- und/oder Bearbeitungsstation mit einer Halterung
oder Abstützung für die Bürstenkörper angeordnet ist.
Bei dieser Spritzgußform kann die Zykluszeit erheblich
reduziert und damit die Produktionsmenge pro Zeiteinheit
vergrößert werden, ohne daß dabei die Qualität des Produkts
beeinträchtigt wird.
Die gespritzten Bürstenkörper verbleiben bei dieser
Spritzgußform nur noch verkürzt und nur noch solange in den
Spritz-Formnestern, bis die Stabilität der Bürstenkörper für
einen kurzen Transport in eine nächste Spritzstation
beziehungsweise in die Abkühl- und/oder Bearbeitungsstation
ausreicht. Da die Abkühlstation nun nicht mehr wie bisher
gleichzeitig auch Spritzstation ist, kann sie speziell auf die
Abkühlfunktion abgestimmt sein, so daß vor dem Auswerfen aus
dieser Station eine wesentlich effektivere Kühlung und somit
eine kürzere Abkühlzeit möglich ist, in der die Bürstenkörper
eine für eine Weiterverarbeitung ausreichende Stabilität
erreicht haben. Dadurch wird auch eine wesentliche
Qualitätsverbesserung der Bürstenkörper erreicht, da unter
anderem Einfallstellen durch die verbesserte Kühlung vermieden
werden.
Bei einer Ausbildung der Abkühl- und/oder Bearbeitungsstation
mit entsprechend zugänglichen Bürstenkörpern kann während der
Abkühlung gleichzeitig auch eine Bearbeitung der Bürstenkörper
vorgenommen werden, was ebenfalls zu einer Verkürzung der
Herstellungszeit von Bürstenkörpern beziehungsweise Bürsten
beiträgt.
Zweckmäßigerweise ist die Halterung oder Abstützung für die
Bürstenkörper in der Kühl- und/oder Bearbeitungsstation durch
diese Bürstenkörper zumindest teilweise umgreifende Formen,
gegebenenfalls durch Lochstifte, in Bürstenkörper-Schlitze
eingreifende Stege oder dergleichen gebildet.
Die Wärme kann dabei über eine vergleichsweise große
Kontaktfläche von den Bürstenkörpern abgeführt werden und die
Bürstenkörper sind gleichzeitig auch formgetreu abgestützt, so
daß sie sich beim Aushärten nicht verformen können.
Durch Lochstifte im Borstenfeldbereich werden die
Bürstenkörper besonders sicher gehalten. Gegebenenfalls können
Lochstifte zur Halterung auch an anderer Stelle des
Bürstenkörpers vorgesehen sein. Schließlich besteht auch noch
die Möglichkeit, in die teilgespitzten, Schlitze aufweisenden
Bürstenkörper eingreifende Stege oder dergleichen zur
Halterung vorzusehen.
Vorteilhafterweise bestehen die bei der Abkühl- und/oder
Bearbeitungsstation angeordnete(n) Form(en) oder dergleichen
aus gut wärmeleitendem Material, zum Beispiel Aluminium
und/oder es sind im Bereich dieser Formen Kühlmittel
vorgesehen.
Durch diese Maßnahmen kann eine besonders effektive und damit
in erwünschter Weise schnelle Abkühlung und Stabilisierung der
fertig gespritzten Bürstenkörper erfolgen.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß
bei der Abkühl- und/oder Bearbeitungsstation eine der
Formplatten eine den Formen- oder Formnestbereich der
gegenüberliegenden Formplatte umgrenzende Aussparung aufweist.
Damit sind die in der Abkühl- und/oder Bearbeitungsstation
befindlichen Bürstenkörper für eine Bearbeitung von der
Aussparungsseite zugänglich, so daß die Abkühlzeit
beziehungsweise Zykluszeit noch besser ausgenutzt werden kann.
Eine Ausführungsform sieht dabei vor, daß bei der Abkühl-
und/oder Bearbeitungsstation die Bürstenkörper zumindest
bereichsweise offen zugänglich sind und daß dort wenigstens
ein Bearbeitungswerkzeug, zum Beispiel eine
Stempelvorrichtung, eine Borstenzuführeinrichtung oder
dergleichen angeordnet ist.
Der freie Bereich ist hier zweckmäßigerweise im Stempelbereich
des Bürstenkörpers vorgesehen, so daß beim Abkühlen
gleichzeitig auch das Anbringen eines Stempelaufdruckes
vorgenommen werden kann, was sonst bislang in einem separaten,
nachfolgenden Arbeitsgang erfolgte. Bleiben die Bürstenkörper
in der Abkühl- und/oder Bearbeitungsstation halbseitig, d. h.
bis zu ihrer Mittellängsebene offen, so besteht auch die
Möglichkeit, die Bürstenkörper vor Ablauf einer anderweitig
vorgegebenen Zykluszeit auszuwerfen.
Eine Ausführungsform sieht vor, daß bei einer als Karussel-
oder Wendewerkzeug ausgebildeten Spritzgußform in Drehrichtung
abwechselnd Formen beziehungsweise Formnester zum Spritzen und
Formen oder dergleichen Halterungen oder Abstützungen zum
Abkühlen und/oder Bearbeiten der Bürstenkörper angeordnet
sind.
Bei dieser Spritzgußform werden nacheinander abwechselnd
Bürstenkörper gespritzt und in benachbarten Stationen dann
gekühlt, gegebenenfalls bearbeitet und anschließend
ausgeworfen. Die Umsetzeinrichtung kann dabei kontinuierlich
in einer Drehrichtung als Karussel oder als Wendewerkzeug mit
bei jedem Umsetzvorgang wechselnder Drehrichtung arbeiten.
Eine andere Ausführungsform sieht vor, daß in Dreh- oder
Umfangsrichtung der Spritzgußform nacheinander Spritzformen
für einen Bürstenkörper-Grundkörper und danach Spritzformen
für zusätzliche Umspritzungen und daran anschließend
wenigstens eine Abkühl- und/oder Bearbeitungsstation
vorgesehen sind.
Mit dieser Spritzgußform können auch Mehrkomponenten-
Bürstenkörper unter Einbeziehung der erfindungsgemäßen
Vorteile einer verkürzten Zykluszeit hergestellt werden.
Zweckmäßigerweise weist die Umsetzeinrichtung ein
Rotationsteil mit Halterungen für Bürstenkörper auf, wobei die
Halterungen vorzugsweise durch Bürstenkörper-kopfseitige
Teilformen mit Lochstiften für die Bündellöcher gebildet sind.
Die Bürstenkörper sind durch diese in der Regel wenigstens
fünfzehn Lochstempel für den Umsetzvorgang ausreichend gut
gehalten, so daß auch bei schnellen Umsetzvorgängen keine
Gefahr besteht, daß Bürstenkörper herausfallen. Außerdem
bilden die Lochstifte auch bei einer bezüglich der
Längsmittelebene nur halbseitigen Halterung der Bürstenkörper
eine ausreichend stabile Verbindung.
Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren
Unteransprüchen aufgeführt. Nachstehend ist die Erfindung mit
ihren wesentlichen Einzelheiten anhand der Zeichnungen noch
näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine im Schnitt gehaltene Seitenansicht einer
geschlossenen Spritzgußform,
Fig. 2 und 3 Innenseitenansichten einerseits einer
düsenseitigen Formplatte sowie einer
auswerferseitigen Formplatte,
Fig. 4 eine etwa Fig. 1 entsprechende Ansicht einer
Spritzgußform, hier jedoch in geöffneter Lage und mit
in Dreh- beziehungsweise Wendestellung befindlichem
Rotations- oder Wendeteil,
Fig. 5 eine im Schnitt gehaltene und gegenüber Fig. 1 und 4
um 90° gedrehte Seitenansicht einer geschlossenen
Spritzgußform mit in Kühlposition befindlichen Formen
beziehungsweise darin befindlichen Spritzlingen,
Fig. 6 eine Ansicht vergleichbar mit Fig. 6, hier jedoch
mit in Auswerfstellung befindlichen Formnestern bei
im übrigen geschlossener Spritzgußform,
Fig. 7 eine Innenseitenansicht einer mit mehreren
Einspritzeinheiten verbundenen Formplatte zum
Herstellen von Mehrkomponenten-Bürstenkörpern,
Fig. 8 eine im Schnitt gehaltene Seitenansicht einer
Spritzgußform für Mehrkomponenten-Bürstenkörper in
geöffneter Lage und
Fig. 9 eine Seitenansicht der in Fig. 8 gezeigten
Spritzgußform in Auswerfstellung.
Eine in den Fig. 1 bis 6 gezeigte Spritzgußform 1 dient zum
Spritzen von Bürstenkörpern 2, insbesondere Zahnbürstenkörpern
aus einer Spritzguß-Komponente. Wie besonders gut in Fig. 2
bis 4 erkennbar, weist die Spritzgußform 1 eine düsenseitige
Formplatte 3 sowie eine auswerferseitige Formplatte 4 (Fig. 3)
auf.
Zum Öffnen der Spritzgußform kann diese in einer Trennebene
zwischen den beiden Formplatten 3 und 4 auseinandergefahren
werden. Dazu ist die auswerferseitige Formplatte 4
entsprechend verschiebbar gelagert.
Zentral bei der Formplatte 4 ist eine Schiebewelle 5
vorgesehen, die an ihrem inneren Ende ein hier als Wendeteil
arbeitendes Rotationsteil 6 trägt. Die bewegliche Formplatte 4
weist zentral eine Aufnahmevertiefung 7 zur Aufnahme des
Rotationsteiles 6 auf.
In der beweglichen Formplatte 4 und dem darin befindlichen
Rotationsteil 6 sowie in der feststehenden Formplatte 3 sind
gegenüberliegend angeordnete Formnester 8 (Kavitäten)
vorgesehen, die bei geschlossener Spritzgußform die Form-
Hohlräume bilden beziehungsweise umgrenzen. Dabei setzen sich
die Formnester bei der beweglichen Formplatte 4
beziehungsweise dem Rotationsteil 6 jeweils aus zwei
Abschnitten 9, 9a zusammen, wobei sich der Abschnitt 9a in dem
Rotationsteil 6 befindet (vgl. auch Fig. 3).
Die Spritzgußform 1 befindet sich in üblicher Weise zwischen
einer - bezogen zum Beispiel auf Fig. 1 - linksseitigen
Schließeinheit sowie einer rechtsseitigen Spritzeinheit, die
aber jeweils der Einfachheithalber weggelassen sind.
In Fig. 1 befindet sich die Spritzgußform in geschlossener
Spritzstellung, in der von einer Einspritzeinheit über eine
Angußbuchse 10, Kanäle 11 und Einspritzdüsen 12 flüssiges
Kunststoffmaterial in die Formnester 8 eingespritzt wird. Wie
in Fig. 2 und 3 erkennbar, können dabei gleichzeitig mehrere
Einzel-Formnester 8 nebeneinander angeordnet werden, so daß
gleichzeitig auch eine entsprechende Anzahl von Bürstenkörpern
gespritzt werden kann. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
handelt es sich um ein Wendewerkzeug, bei dem gleichzeitig auf
gegenüberliegenden Seiten jeweils acht Bürstenkörper 2
gespritzt werden können.
Die Spritzgußform 1 gemäß Fig. 1 bis 6 weist jeweils
benachbart um 90° zu ihren gegenüberliegenden Spritzstationen
13 (vgl. Fig. 2 und 3) Abkühlstationen 14 auf.
Der Transport der gespritzten Bürstenkörper von den
Spritzstationen 13 zu den Abkühlstationen 14 erfolgt mit
Hilfe des Rotationsteiles 6 bei geöffneten Formplatten 3 und
4, wie dies gut in Fig. 4 erkennbar ist. Die Formplatte 4 ist
hier zurückgefahren, so daß zwischen der Formplatte 3 und der
Formplatte 4 ein Freiraum vorhanden ist. Mit Hilfe der
Schiebewelle 5 wird dann das Rotationsteil 6 aus der
Aufnahmevertiefung 7 der Formplatte 4 in diesen Zwischenraum
verfahren, wobei die gespritzten Bürstenkörper 2 mit ihren
Kopfenden 15 in dem Formnestabschnitt 9a gehalten werden. Dies
erfolgt mit Hilfe der dort vorhandenen Lochstifte, die in die
Bündellöcher der Bürstenkörper eingreifen.
Mit Hilfe eines elektromotorischen Antriebes 16 wird das
Rotationsteil 6 um 90° gedreht und wieder in die
Aufnahmevertiefung 7 eingefahren. Nach dem Schließen der Form
durch Verschieben der Formplatte 4 gegen die Formplatte 3
kommen die gespritzten Bürstenkörper 2 in den Formnestern 8a
der Abkühlstationen 14 zu liegen, wie dies gut in Fig. 5
erkennbar ist. Die Formnester 8a bei diesen beiden
Abkühlstationen 14 sind speziell auf die Belange des Abkühlens
ausgerichtet, wobei die Formen unter anderem aus gut
wärmeleitendem Material, insbesondere Aluminium bestehen.
Außerdem sind strichliniert in Fig. 5 Kühlkanäle 17
eingezeichnet.
Die Formnesthälften der düsenseitigen Formplatte 3 lassen sich
im Bereich der Abkühlstationen 14 auch bei geschlossener
Spritzgußform 1 öffnen, so daß die Bürstenkörper 2 ausgeworfen
werden können, wie dies in Fig. 6 gezeigt ist. Die
Formnesthälften sind dazu mit Schiebern 18 verbunden und bei
der düsenseitigen Formplatte 3 sind entsprechende Freiräume 19
für die zurückgezogenen Formnesthälften vorgesehen. Sind diese
Formnesthälften zurückgezogen und somit die Formen im Bereich
der Abkühlstationen 14 geöffnet, kann mit Hilfe der Auswerfer
20 ein Auswerfen der abgekühlten und somit genügend
stabilisierten Bürstenkörper 2 erfolgen.
Darüber hinaus besteht aber auch die Möglichkeit, daß die in
den Abkühlstationen 14 befindlichen Bürstenkörper nach einer
gewissen Abkühlphase noch halbseitig in der auswerferseitigen
Form befindlich, bearbeitet werden. Da die Formen im Bereich
der Abkühlstationen 14 unabhängig von den Formen bei den
Spritzstationen geöffnet werden können, kann eine solche
Bearbeitung innerhalb der vom Einspritzen, Nachdrücken und
Kühlen bei den Spritzstationen 13 vorgegebenen Zykluszeit
erfolgen. Eine solche Bearbeitung könnte beispielsweise darin
bestehen, daß ein Stempelaufdruck auf die Bürstenkörper
vorgenommen wird. Nach erfolgtem Aufdruck können die
Bürstenkörper innerhalb der Zykluszeit ausgeworfen werden.
Der Antrieb 16 kann als Wendeantrieb ausgebildet sein, mittels
dem das Rotationsteil 6 abwechselnd hin- und hergedreht werden
kann oder aber als Drehantrieb zum Weiterdrehen des
Rotationsteiles 6 in eine Drehrichtung.
Erwähnt sei auch noch, daß anstatt der Doppelanordnung mit
jeweils gegenüberliegenden Spritzstationen und Abkühlstationen
auch noch eine einfache Ausführungsform denkbar ist, in der
sich eine Abkühlstation und eine Spritzstation
gegenüberstehen. Das Rotationsteil 6 würde in diesem Falle
jeweils eine 180°-Drehung beim Transportieren von gespritzten
Bürstenkörpern in die Abkühlstation durchführen.
Die Fig. 7 bis 9 zeigen eine Spritzgußform 1a,
beziehungsweise Baugruppen davon, zum Spritzen von
Mehrkomponenten-Bürstenkörpern. In Fig. 7 sind drei
Einspritzeinheiten 21, 21a, 21b für drei verschiedene
Spritzkomponenten erkennbar. In Umfangsrichtung der
Spritzgußform sind hier nacheinander Spritzstationen 13a, 13b
und 13c vorgesehen, wobei in der ersten Spritzstation Bürsten-
Grundkörper und danach bei den Spritzstationen 13b und 13c
zusätzliche Umspritzungen vorgenommen werden können. Daran
schließt sich dann eine Abkühl- und Bearbeitungsstation 14a
(vgl. auch Fig. 9) an. In der düsenseitigen Formplatte 3
gemäß Fig. 7 im Bereich der Abkühl- und Bearbeitungsstation
14a eine den Formen- oder Formnestbereich der
gegenüberliegenden Formplatte 4 etwa umgrenzende Aussparung 22
vorgesehen. Dadurch sind die noch in den Formnesthälften der
auswerferseitigen Formplatte 4 beziehungsweise des
Rotationsteiles 6 befindlichen Bürstenkörper für eine
Bearbeitung zugänglich, wie dies in Fig. 9 gezeigt ist. Hier
ist erkennbar, daß nach einer Abkühlung und eventuellen
Bearbeitung von fertigen Bürstenkörpern 2 diese mit Hilfe der
Auswerfer 20 aus der Formnesthälfte der Formplatte 4
ausgeworfen werden.
Während der Bearbeitung der Bürstenkörper und auch beim
Auswerfen kann die Spritzgußform geschlossen bleiben.
Innerhalb dieser Zykluszeit, wo die Spritzgußform geschlossen
ist, kann im Bereich der Abkühl- und Bearbeitungsstation 14a
unabhängig von dem Spritzvorgang ein Abkühlen und/oder
Bearbeiten und/oder Auswerfen von Bürstenkörpern 2 erfolgen.
Auch bei dieser Ausführungsform können die in der Formplatte 4
befindlichen Formnesthälften so ausgebildet sein, daß eine
rasche Abkühlung der Bürstenkörper 2 erfolgt. Insbesondere
kann auch hier ein gut wärmeableitendes Material,
beispielsweise Aluminium verwendet werden. Zusätzlich können
auch noch Kühlkanäle vorgesehen sein.
Die im Ausführungsbeispiel nicht gezeigte Bearbeitungsstation
kann für unterschiedliche Bearbeitungen auf der zugänglichen
Bürstenkörperseite ausgebildet sein, wobei dies sich unter
anderem auch nach den vorhandenen Platzverhältnissen richtet.
Im einfachsten Falle kann bei der Abkühl- und
Bearbeitungsstation 14a eine Stempelvorrichtung angeordnet
sein, mittels der die Bürstenkörper 2 gestempelt werden
können. Es sind jedoch auch Bearbeitungsvorrichtungen denkbar,
die eine weitergehende Bearbeitung der in der Halbform
befindlichen Bürstenkörper 2 ermöglichen. Wäre in Abweichung
zu den gezeigten Ausführungsbeispielen eine andere Halterung
der Bürstenkörper im Bereich des Rotationsteiles 6 vorgesehen,
wobei das Lochfeld im Bürstenkörper-Kopfende 15 bei der
Abkühl- und Bearbeitungsstation 14a frei zugänglich ist, wäre
dort auch das Einbringen von Borstenbündeln in die
Bürstenkörperlöcher möglich.
Erwähnt sei noch, daß außer der insbesondere in Fig. 7
erkennbaren Ausführungsform zum Herstellen von
Mehrkomponenten-Bürstenkörpern auch Anordnungen vorgesehen
sein können, bei denen mehr als eine Abkühl- und
Bearbeitungsstation vorgesehen sind. Beispielsweise könnte
nacheinander auch wenigstens eine Abkühlstation und danach
wenigstens eine Bearbeitungsstation vorgesehen sein.
Fig. 8 zeigt in einer Seitenansicht die Spritzgußform 1a in
geöffneter Lage und mit zum Drehen oder Wenden ausgefahrenem
Rotationsteil 6. Im wesentlichen entspricht diese Darstellung
der Fig. 4.
Claims (16)
1. Bürstenherstellungsmaschine mit einer Spritzgußform zum
Herstellen von Kunststoff-Bürstenkörpern insbesondere für
Zahnbürsten oder dergleichen, wobei die Spritzgußform in
Formplatten angeordnete Formnester aufweist und wobei eine
Umsetzeinrichtung zum Umsetzen von zumindest
teilgespritzten Bürstenkörpern von einem Formnest in ein
nächstes vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß
benachbart zu einem Formnest (8, 8a) oder einer Gruppe von
zusammengehörigen Formnestern, in denen Bürstenkörper (2)
gespritzt oder teilgespritzt werden, wenigstens eine
Abkühl- und/oder Bearbeitungsstation (14, 14a) mit einer
Halterung oder Abstützung für die Bürstenkörper (2)
angeordnet ist.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halterung oder Abstützung für die Bürstenkörper (2) in der
durch diese zumindest teilweise umgreifende Formen oder
Formenbereiche, gegebenenfalls durch Lochstifte, in
Bürstenkörper-Schlitze eingreifende Stege oder dergleichen
gebildet ist.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die bei der Abkühl- und/oder Bearbeitungsstation (14,
14a) angeordnete(n) Form(en) oder dergleichen aus gut
wärmeleitendem Material, zum Beispiel Aluminium besteht
(bestehen) und/oder daß im Bereich dieser Formen
Kühlmittel vorgesehen sind.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Abkühl- und/oder
Bearbeitungsstation (14a) eine der Formplatten (3) eine
den Formen- oder Formnestbereich der gegenüberliegenden
Formplatte (4) etwa umgrenzende Aussparung (22) aufweist.
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Abkühl- und/oder
Bearbeitungsstation (14a) die Bürstenkörper (2) zumindest
bereichsweise offen zugänglich gehalten sind und daß dort
wenigstens ein Bearbeitungswerkzeug, zum Beispiel eine
Stempelvorrichtung, eine Borstenzuführeinrichtung oder
dergleichen angeordnet ist.
6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der oder den Abkühl- und/oder
Bearbeitungsstationen (14, 14a) unabhängig von den
Spritzstationen (13) öffenbare, vorzugsweise als
Formnester ausgebildete Halterungen für Bürstenkörper (2)
vorgesehen sind.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einer als Karussel- oder
Wendewerkzeug ausgebildeten Spritzgußform in Drehrichtung
abwechselnd Formen beziehungsweise Formnester zum Spritzen
und Formen oder dergleichen Halterungen oder Abstützungen
zum Abkühlen und/oder Bearbeiten der Bürstenkörper
angeordnet sind.
8. Maschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in
Dreh- oder Umfangsrichtung der Spritzgußform vier
Stationen jeweils mit gegenüberliegenden Spritzstationen
(13) einerseits und gegenüberliegenden Abkühlstationen
(14) beziehungsweise Bearbeitungsstationen andererseits
vorgesehen sind.
9. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß in Dreh- oder Umfangsrichtung der
Spritzgußform nacheinander Spritzstationen (13a, 13b, 13c)
für einen Bürstenkörper-Grundkörper und danach
Spritzstationen für zusätzliche Umspritzungen und daran
anschließend wenigstens eine Abkühl- und/oder
Bearbeitungsstation (14a) vorgesehen sind.
10. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umsetzeinrichtung ein
Rotationsteil (6) mit Halterungen für Bürstenkörper (2)
aufweist und daß die Halterungen vorzugsweise durch
Bürstenkörper-kopfseitige Teilformen mit Lochstiften für
die Bündellöcher gebildet sind.
11. Maschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rotationsteil (6) zentral bei der Spritzgußform angeordnet
und mit einer drehbaren Schiebewelle (5) verbunden ist.
12. Maschine nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rotationsteil (6) als Antrieb einen Elektromotor
(16), vorzugsweise eine elektronisch gesteuerten
Servomotor hat.
13. Maschine nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rotationsteil (6) als hin- und
herverdrehbares Wendeteil ausgebildet ist.
14. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Formnester mit ihren zumindest den
Bürstenkopf (15) oder dergleichen Haltebereich bildenden
Enden etwa zueinander und zur Längsmittelachse der
Spritzgußform weisend sowie mit diesen Enden an dem
Rotationsteil (6) angeordnet sind und daß sich der Teil
der Formnester für den Bereich des Bürstenkörpers, in dem
im weiteren Arbeitsgang gegebenenfalls eine weitere
Spritzmaterialkomponente gespritzt wird von der
Längsmittelachse wegweisend nach außen anschließend in
einer auswerferseitigen Formplatte (4) befindet.
15. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß insbesondere für das als Wendeteil
ausgebildete Rotationsteil (6) die Schiebewelle (5) ein
längsverschiebbar und drehfest darauf gelagertes,
vorzugsweise mit einer Zahnstange als Antrieb
zusammenarbeitendes Antriebszahnrad trägt, das die
Drehverbindung vorzugsweise durch eine einzige Keil-
Keilnut-Verbindung gebildet ist und daß gegebenenfalls die
Schiebewelle (5) als Vielzahnwelle ausgebildet ist.
16. Maschine nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spritzstation(en) (13), wo die Bürstenkörper gespritzt oder
teilgespritzt werden, sowie die Abkühl-und/oder
Bearbeitungsstation(en) (14, 14a) im wesentlichen linear
nebeneinander angeordnet sind.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
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Publications (2)
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