DE4243211A1 - Elektrochemische Speicherzelle - Google Patents
Elektrochemische SpeicherzelleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrochemische Spei
cherzelle gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Solche elektrochemischen Speicherzellen eignen sich sehr
gut als Energiequellen. Sie finden in vermehrtem Maße ihre
Anwendung beim Aufbau von Hochenergiebatterien, die zur
Stromversorgung von Elektrofahrzeugen vorgesehen sind. Ein
Beispiel für diese Speicherzellen sind solche auf der Basis
von Natrium und Schwefel, die wiederaufladbar sind, und
einen Festelektrolyten aus Betaaluminiumoxid besitzen, der
den Anodenraum vom Kathodenraum trennt. Der Kathodenraum
dieser Speicherzellen dient zur Aufnahme einer Schwefel
elektrode, die durch zwei Halbschalen oder einen Zylinder
gebildet wird, und die um die Außenflächen des Festelektro
lyten angeordnet ist.
Aus dem Stand der Technik sind Schwefelelektroden bekannt,
die in ihrer Struktur zweiteilig aufgebaut sind. Der an den
Festelektrolyten angrenzende Bereich der Schwefelelektrode
wird durch eine isolierende Schicht gebildet, während die
zum Gehäuse hinweisende Schicht elektronenleitend ist.
Durch diese Zweiteilung soll erreicht werden, daß bei der
Wiederaufladung der Speicherzelle die Schwefelbildung in
dem elektronenleitenden Bereich erfolgt, während sich das
Natriumpolysulfid im Bereich des Festelektrolyten ansam
melt. Eine solche Trennung wirkt sich günstig auf den Be
trieb der Schwefelelektrode aus, da hierdurch die Wieder
aufladung der Speicherzelle erleichtert wird. Bei den aus
dem Stand der Technik bekannten Speicherzellen wird diese
gewünschte Trennung von Schwefel und Natriumpolysulfid
nicht erreicht. Diese Trennung erfolgt deshalb nicht, weil
bei den bekannten Anordnungen die isolierende Schicht keine
gleichmäßige Dicke aufweist, und ihre Oberflächen weder mit
dem Festelektrolyten noch mit dem elektronenleitenden Be
reich der Schwefelelektrode überall einen engen Kontakt
aufweisen. Vielmehr bestehen zwischen der isolierenden
Schicht und-der elektronenleitenden Schicht bzw. dem Fest
elektrolyten an sehr vielen Stellen Hohlräume, welche die
Wiederaufladbarkeit behindern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Speicher
zelle aufzuzeigen, bei der die Nachteile der bekannten
Speicherzellen ausgeschlossen sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruches 1 gelöst.
Eine vollständige Verbindung der isolierenden Schicht mit
der elektronenleitenden Schicht der Schwefelelektrode wird
durch eine Vernadelung beider Schichten miteinander er
reicht. Erfindungsgemäß wird die isolierende Schicht aus
Keramikfasern oder Glasfasern oder einer Mischung aus die
sen Fasern hergestellt. Die elektronenleitende Schicht wird
durch einen Graphitfilz gebildet, der aus Polyacyrlnitril
oder Cellulose gefertigt ist. Die zur Ausbildung der
isolierenden Schicht verwendeten Fasern sind zu einem Vlies
verarbeitet. Dieses wird mit Hilfe einer Vernadelungsma
schine mit dem Graphitfilz verbunden. Durch Tränken des
Vlieses und des Filzes mit Schwefel und einem anschlie
ßenden Verpressen wird die Schwefelelektrode gebildet und
um dem Festelektrolyten angeordnet. Beim Aufheizen der
Speicherzelle auf ihre Arbeitstemperatur von 350°C dehnt
sich die Schwefelelektrode, die bei der Herstellung kompri
mierte wurde, aus. Hierdurch wird erreicht, daß die gesamte
Schwefelelektrode sowohl einen engen Kontakt mit dem Ge
häuse der Speicherzelle als auch mit dem Festelektrolyten
erhält. Gleichzeitig wird erreicht, daß die Fasern der iso
lierenden Schicht, die teilweise quer angeordnet sind, sich
nun so ausrichten, daß sie radial zur Längsachse des Fest
elektrolyten orientiert sind und den Graphitfilz teilweise
vollständig durchsetzen. Durch die gewählte Länge der Fa
sern der isolierenden Schicht kann erreicht werden, daß ein
Teil dieser Fasern den Graphitfilz soweit durchsetzt, daß
sie bis an das Gehäuse der Speicherzelle heranreichen.
Hierdurch werden ionenleitende Wege durch den Graphitfilz
gebildet. Durch den engen Kontakt der isolierenden Schicht
sowohl mit der gesamten Oberfläche des Festelektrolyten als
auch mit der gesamten Oberfläche des Graphitfilzes und da
durch, daß der Graphitfilz teilweise von den Fasern der
isolierenden Schicht durchdrungen wird, wird erreicht, daß
bei der Wiederaufladung der Speicherzelle die Schwefel
bildung in dem Graphitfilz erfolgt, und sich das Natrium
polysulfid im Oberflächenbereich des Festelektrolyten an
sammelt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von schematischen
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einer elektrochemischen
Speicherzelle,
Fig. 2 eine zur Halbschale ausgebildete Schwefel
elektrode,
Fig. 3 zwei gegeneinander gesetzte Halbschalen,
Fig. 4 eine zylinderförmig ausgebildete Schwefel
elektrode.
Die in Fig. 1 dargestellte elektrochemische Speicherzelle
1 wird nach außen hin von einem Gehäuse 2 begrenzt, das be
cherförmig ausgebildet ist. Im Inneren des Gehäuses 2 ist
ein Festelektrolyt 3 angeordnet, der ebenfalls die Form ei
nes Bechers aufweist. Das Innere des Festelektrolyten 3
dient als Anodenraum. Zwischen dem Gehäuse 2 und dem Fest
elektrolyten ist ein Ringraum 5 vorgesehen, der als Katho
denraum dient. In diesem Ringraum wird die Schwefelelek
trode 6 angeordnet. Wie anhand von Fig. 1 zu sehen ist,
wird der gesamte Ringraum 5 durch die Schwefelelektrode
ausgefüllt. Die Schwefelelektrode 6 kann ein- oder zweitei
lig ausgebildet werden. Zum einen besteht die Möglichkeit,
die Schwefelelektrode 6 aus zwei Halbschalen zu bilden, von
denen eine in Fig. 2 dargestellt ist, und zwei, wie Fig.
3 zeigt, um den Festelektrolyten 3 angeordnet werden. Ande
rerseits besteht die Möglichkeit, die Schwefelelektrode 6,
wie in Fig. 4 dargestellt, zylinderförmig auszubilden. Für
die Ausbildung der Schwefelelektrode 6 wird ein als Matte
ausgebildeter Graphitfilz verwendet. Es handelt sich hier
bei um Graphit auf der Basis von Polyacrylnitril oder Cel
lulose. Die Größe der Matte richtet sich danach, ob die
Schwefelelektrode durch zwei Halbschalen 6H oder einen Zy
linder 6Z gebildet wird. Auf eine der Oberflächen dieser
Matte 6M wird ein Vlies 6V aufgelegt. Dieses Vlies 6V ist
aus Glasfasern oder Keramikfasern oder einem Gemisch aus
diesen Fasern 6F hergestellt. Die Keramikfasern 6F werden
aus Alphaaluminoxid hergestellt. Die Glasfasern 6F sind aus
natrium- oder kaliumfreiem Glas, insbesondere E-Glas oder
einem anderen Glas mit gleichen Eigenschaften hergestellt.
Die Keramikfasern und die Glasfasern 6F weisen einen Durch
messer zwischen e bis 13 µm auf. Ihre Länge wird zwischen
10 und 60 mm vorzugsweise von 35 bis 50 mm gewählt. Die
Flächenmasse des Vlieses 6V beträgt 15 bis 150 g/m2, vor
zugsweise 25 bis 100 g/m2. Die Gewebedicke des Vlieses
beträgt 0,5 bis 1 mm. Die Fasern 6F des Vlieses 6V sind so
angeordnet, daß sie nach der Inbetriebnahme des Speicher
zelle 1 senkrecht zur Längsachse des Festelektrolyten 3
verlaufen. Mit Hilfe einer Vernadelungsmaschine wird nun
das Vlies 6V mit der Matte 6M vernadelt, derart, daß die
Oberfläche des Vlieses 6V in engem Kontakt mit der gesamten
Oberfläche der Matte 6M steht. Anschließend werden die Gra
phitmatte 6M und das Vlies 6V mit Schwefel getränkt und zu
einer Halbschale 6H bzw. bei entsprechend gewählter Größe
zu dem Zylinder 6Z verpreßt. Anschließend werden zwei
Halbschalen 6H oder ein Zylinder 6Z, wie in Fig. 4 darge
stellt, in den Kathodenraum der in Fig. 5 dargestellten
Speicherzelle 1 eingesetzt. Nach dem vollständigen Zusam
menbau der in Fig. 5 nur teilweise dargestellten Speicher
zelle 1 wird diese zur Inbetriebnahme auf eine Temperatur
von 350°C aufgeheizt. Unter dieser Wärmeeinwirkung beginnen
die Halbschalen 6H zu expandieren. Die Dicke der Graphit
matte 6M und des Vlieses 6V wurden bei der Herstellung der
Schwefelelektrode so gewählt, daß sie beim Erreichen der
Arbeitstemperatur der Speicherzelle 1 soweit expandieren,
daß sie einen engen Kontakt mit dem Festelektrolyten 3 bzw.
dem Gehäuse 2 aufweisen. Wie anhand von Fig. 5 zu sehen
ist, wird die Graphitfilzmatte 6M von radial ausgerichteten
Fasern 6F des isolierenden Vlieses 6V durchsetzt. Die Fa
sern 6F sind so lang gewählt, daß sie teilweise bis zum Ge
häuse 2 der Speicherzelle 1 reichen. Hierdurch werden
ionenleitende Bahnen ausgebildet. Mit deren Hilfe wird
erreicht, daß bei der Wiederaufladung der Speicherzelle der
Schwefel im Bereich der Grafpitfilz 6M gebildet wird,
während sich das Natriumpolysulfid im Oberflächenbereich
des Festelektrolyten 3 sammelt.
Claims (8)
1. Elektrochemische Speicherzelle (1) auf der
Basis von Natrium und Schwefel mit einem Anodenraum
(4) und einem Kathodenraum (5), die durch einen al
kaliionenleitenden Festelektrolyten (3) voneinander
getrennt und wenigstens bereichsweise von einem me
tallischen Gehäuse (2) begrenzt sind, wobei im Katho
denraum (5) eine Schwefelelektrode (6) angeordnet
ist, die einen isolierenden Bereich (6V) und einen
elektronenleitenden Bereich (6M) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß die aneinandergrenzenden Oberflä
chen der Bereiche (6M) und (6V) lückenlos miteinander
verbunden sind, und daß der elektronenleitende Berei
che (6M) von ionenleitenden Bahnen (6F) des isolie
renden Bereiches (6V) teilweise durchsetzt ist.
2. Elektrochemische Speicherzelle nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß der elektronenleitende
Bereich (6M) aus einer Matte aus Graphitfilz auf der
Basis von Polyacrylnitril oder Cellulose besteht.
3. Elektrochemische Speicherzelle nach einem der
Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
isolierende Bereich (6V) durch ein Vlies gebildet
wird, das aus Keramik- oder Glasfasern (6F) bzw. ei
nem Gemisch aus diesen beiden Fasern gefertigt ist.
4. Elektrochemische Speicherzelle nach Anspruch
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Keramikfasern (6F)
aus Alphaaluminiumoxid hergestellt sind.
5. Elektrochemische Speicherzelle nach Anspruch
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasfasern (6F)
aus chemisch beständigem C -Glas oder natrium- und
kaliumfreiem Glas E-Glas hergestellt sind.
6. Elektrochemische Speicherzelle nach einem der
Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fasern (6F) des isolierenden Bereiches einen Durch
messern von 8 bis 13 µm und eine Faserlänge von 10
bis 60 mm aufweisen, und daß die Flächenmasse des
isolierenden Bereichs (6V) 15 bis 150 g/m2 beträgt
und der isolierende Bereich (6V) wenigstens eine Ge
webedicke 0,5 bis 1 mm aufweist.
7. Elektrochemische Speicherzelle nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
den elektronenleitenden Bereich (6M) teilweise durch
setzenden ionenleitenden Bahnen (6F) durch die Glas
und/oder Keramikfasern (6F) gebildet sind.
8. Elektrochemische Speicherzelle nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Graphitfilzmatte (6M) und das isolierende Vlies (6V)
über ihre gesamten aneinandergefügten Oberflächenbe
reiche miteinander vernadelt sind.
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