DE4243149C2 - Scharnier - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Scharnier gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Aus der DE 28 18 014 A1 ist ein Scharnier für eine Motorhaube bekannt, welches eine Lagerbuchse an einem Karosserieteil und eine aus einem Scharnierarm ausgeformte Scharnierbuchse umfaßt. Die Lagerbuchse ist am Karosserieteil über eine Schraubverbindung verspannt oder kann über ein am Karosserieteil befestigtes oder ausgebildetes Tragteil gehalten werden. Beide Fixierungen weisen Nachteile auf. So bietet die Schraubverbindung keine Gewähr, daß die Lagerbuchse auf Dauer lagestabil liegt und sich nicht durch die auf das Scharnier einwirkenden Kräfte löst, und dann z. B. mit der Scharnierbuchse mitdreht, wodurch nicht dafür ausgebildete Flächen als Reibflächen beansprucht würden. Ein zusätzlich vorgesehenes Tragteil für die Lagerbuchse erhöht die Herstellungskosten für jedes benötigte Scharnier an der Motorhaube.

In einem Ausbildungsbeispiel aus der DE 35 35 487 A1 ist ein Scharnier für eine Haube beschrieben, bei der eine Lagerbuchse ebenfalls über eine Schraubverbindung an einer Grundplatte festgelegt ist. Für diese Verschraubung ist die Mutter als Hülse ausgebildet, die zwar eine radiale Verschiebung der Lagerbuchse auch bei verringertem Reibschluß mit der Grundplatte, aber in diesem Falle kein Mitdrehen der Lagerbuchse mit der Scharnierbuchse verhindern kann, durch welches wiederum nicht für eine Gleitbewegung vorbereitete Flächen belastet werden.

Aus dem auf diesem Gebiet recht umfangreichen Stand der Technik wird zum allgemeinen Hintergrund noch auf die Druckschrift DE 32 43 831 C1 verwiesen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Scharnierteile eines gattungsgemäßen Scharniers verschleißarm und dabei kostenoptimiert aneinander festzulegen.

Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Die einstückige Ausformung der Lagerbuchse aus dem Lagerteil ermöglicht es, die Scharnierbuchse zu lagern und zu führen, ohne daß eine zusätzliche, Fertigungs- und Lagerkosten verursachende Buchse notwendig wäre. Zusätzlicher Aufwand, diese Lagerbuchse lagestabil festzulegen, tritt dabei nicht auf.

Eine hülsenförmige Scharnierbuchse führt mit ihrer in Längsrichtung ausgedehnten Innenfläche zu einer exakten Führung der Dreh- bzw. Schwenkbewegung, welche eine hohe Lebensdauer des Scharniers bedingt.

Die Lager- und die Scharnierbuchse können durch dieselbe Fertigungsmethode hergestellt werden, und ohne zusätzliche Befestigungsmittel, mittels einer beidseitigen gemeinsamen radialen Erweiterung, axial zueinander festgelegt werden. Diese radiale Erweiterung kann nach dem Zusammensetzen für beide Buchsen durch eine auf beide gleichzeitig einwirkende Umformungskraft erzeugt werden, oder aber die Erweiterung der Lagerbuchse wird nach dem Zusammensetzen der Buchsen entsprechend einer Erweiterung der Scharnierbuchse vorgenommen.

Da beide Buchsenenden der Lager- und der Scharnierbuchse eine einander entsprechende, nach außen weisende Winkelung aufweisen, so ist hierdurch ebenfalls eine gegenseitige Ab­ stützung in den abgewinkelten Randbereichen gegeben, wodurch zudem eine zwischen Lager- und Scharnierbuchse eingesetzte Gleitbuchse ihre die Funktion des Scharniers unterstützende Wirkung auch auf die End- bzw. Seitenbereiche der sich drehenden Scharnierbuchse ausdehnen kann.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.

Die Figur zeigt in einem Längsschnitt ein Scharnier aus Lager- und Scharnierbuchse, mit beidseitig radial erweiterten Buchsenenden.

In der Figur ist ein Scharnier 1′ dargestellt, durch welches ein Lagerteil 2′, das hier einer Fahrzeugkarosserie zuzuordnen ist, ein Losteil 3′ schwenkbar lagert, welches in dieser Abbildung einem Gelenkhebel einer Motorhaube des Fahrzeugs entspricht. Am Lagerteil 2′ ist eine Lagerbuchse 4′ einstückig ausgeformt, um die eine am Losteil 3′ ausgeformte, die Lagerbuchse 4′ umgreifende, hülsenförmige Scharnierbuchse 5′ verdrehbar geführt ist. Hierdurch ist mittels eines einfach auszuführenden Tiefziehvorgangs an beiden Teilen 2′ und 3′ jeweils eine Buchse 4′ bzw. 5′ ausgebildet, welche zusammengesetzt ein funktionstüchtiges Scharnier 1′ bilden. Um einen Toleranzausgleich zwischen den Buchsen 4′ und 5′, und um einen wartungsfreien Betrieb des Scharniers 1′ zu erhalten, ist um die Lagerbuchse 4′, bzw. in die Scharnierbuchse 5′ eine Gleitbuchse 6′ eingesetzt, welche an ihren beiden Enden derart radial erweitert ist, daß sie auch entlang der entsprechenden Umbiegungen der Buchsen 4′ und 5′, zwischen diesen die Reibung herabsetzend, liegt.

Eine axiale Festlegung der Buchsen 4′, 5′ und 6′ wird erreicht, indem diese Buchsen an beiden Buchsenenden in einer einander entsprechenden Winkelung radial erweitert sind. Diese radiale Erweiterungen können an einem Buchsenende an allen drei Buchsen 4′, 5′ und 6′, oder aber nur bei der Scharnierbuchse 5′ an beiden Buchsenenden, vorgeformt werden, wonach nach dem Zusammensetzen die zwei anderen Buchsen 4′ und 6′ durch ein entsprechendes Werkzeug radial erweitert werden. Es kann aber auch vorgesehen sein, daß die Lagerbuchse 4′ nach dem Aufsetzen der Scharnierbuchse 5′ auf diese an einem Buchsenende gemeinsam mit dieser und der Gleitbuchse 6′ radial erweiterbar ist.

Claims (4)

1. Scharnier, insbesondere Motorhaubenscharnier, mit einer von einem Lagerteil lagestabil abkragenden Lagerbuchse, um die eine an einem Losteil in einem Formvorgang ausgeformte, die Lagerbuchse umgreifende Scharnierbuchse verdrehbar geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerbuchse (4′) aus dem Lagerteil (2′) durch einen Formvorgang einstückig ausgeformt ist, und die Lagerbuchse (4′) und die Scharnierbuchse (5′) nach dem Zusammensetzen zu einem Scharnier (1′) an beiden Buchsenenden in einander entsprechender Winkelung radial erweitert sind.

2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharnierbuchse (5′) hülsenförmig die Lagerbuchse (4′) umfaßt.

3. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Lagerbuchse (4′) und Scharnierbuchse (5′) eine Gleitbuchse (6′) eingesetzt ist.

4. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerbuchse (4′) nach dem Aufsetzen der Scharnierbuchse (5′) an einem Buchsenende gemeinsam mit dieser radial erwei­ terbar ist.