DE4242675A1 - Neue Hydroxyiminoalkylindolcarbonsäure-Derivate, ihre Herstellung und Verwendung - Google Patents
Neue Hydroxyiminoalkylindolcarbonsäure-Derivate, ihre Herstellung und VerwendungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Hydroxyiminoalkylindol
carbonsäure-Derivate, Verfahren zu deren Herstellung sowie deren
Verwendung zur Bekämpfung von Krankheiten.
Verschiedene Indol-2-carbonsäure-Derivate sind als Antagonisten
der excitatorischen Aminosäuren, insbesondere als Glycin-Antago
nisten beschrieben worden. Unter diesen sind besonders solche
Derivate wirksam, die in 3-Stellung Alkyl-carbonsäure- oder
Amido-Reste aufweisen (EP 483 881; WO 92/01670; F.G. J. Med.
Chem. 1992, 35, 1791-99; WO 91/16307; J. Med. Chem. 1991, 34,
1283-92; EP 394 905 und EP 396 124.
Indol-2-carbonsäureester-Derivate, die in 3-Stellung durch Hydro
xyiminoalkyl-Gruppen substituiert sind, sind ebenfalls bereits
beschrieben worden. So sind in EP 360 079 tricyclische Hetero
cyclen beansprucht, die auch entsprechende Indol-2-carbonsäure
amide als Substituent tragen können. In EP 178 089 sind analog dazu
Penem-Derivate und in C.A. 112, 20851 (1989) Cephalosporin-
Derivate mit Indol-Substituenten beansprucht.
In C.A. 18, 136 068 (1973), C.A. 78, 136 060 (1973) und C.A. 84,
17 065 (1976)) ist die Synthese von 3-Hydroxyiminomethyl-indol
carbonsäureester mit Alkoxy-Substituenten am aromatischen Ring
beschrieben worden.
Die bekannten Verbindungen zeigen entweder nur eine schwache Wir
kung oder sie besitzen den Nachteil, daß sie die Blut-Hirn-
Schranke nicht oder nur schlecht überwinden und daher in ihrer
Wirkung am Tier oder Mensch unbefriedigend sind.
Es wurden nun neue Verbindungen mit einer verbesserten Wirkung
gefunden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind neue Hydroxyimino
alkylindolcarbonsäure-Derivate der Formel I
und ihre isomeren und enantiomeren Formen, sowie ihre physio
logisch verträglichen Salze, wobei die Variablen folgende Bedeu
tung haben:
R1 OR6 oder NHR6, worin R6 Wasserstoff oder ein aliphatischer Rest mit bis zu 4 C-Atomen ist, der durch einen Phenylrest substituiert sein kann;
R2 Wasserstoff, ein aliphatischer Rest mit bis zu 6 C-Atomen, der verzweigt oder geradlinig sein kann und einen der folgen den Substituenten tragen kann: Phenyl, Cyclohexyl, -CO2R7 oder CONHR7, worin R7 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Phenyl, Benzyl oder 2-Phenylethyl bedeutet und die Phenyl-Gruppen durch R8 sub stituiert sein können;
R3 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Phenyl oder Cyclohexyl;
R4 Fluor, Chlor, Brom, Jod, CF3, C1-C4-Alkyl;
R5 Wasserstoff, Fluor, Chlor, Brom, Jod, CF3, C1-C4-Alkyl;
R8 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, CN, CO2R10, CONHR10, worin R10 Wasser stoff oder ein aliphatischer Rest mit bis zu 4 C-Atomen ist, der durch einen Phenylrest substituiert sein kann, NO2, CF3, Fluor, Chlor, Brom, Jod und/oder worin OR9, R9 C1-C4-Alkyl, CF3; Phenyl oder Benzyl ist.
R1 OR6 oder NHR6, worin R6 Wasserstoff oder ein aliphatischer Rest mit bis zu 4 C-Atomen ist, der durch einen Phenylrest substituiert sein kann;
R2 Wasserstoff, ein aliphatischer Rest mit bis zu 6 C-Atomen, der verzweigt oder geradlinig sein kann und einen der folgen den Substituenten tragen kann: Phenyl, Cyclohexyl, -CO2R7 oder CONHR7, worin R7 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Phenyl, Benzyl oder 2-Phenylethyl bedeutet und die Phenyl-Gruppen durch R8 sub stituiert sein können;
R3 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Phenyl oder Cyclohexyl;
R4 Fluor, Chlor, Brom, Jod, CF3, C1-C4-Alkyl;
R5 Wasserstoff, Fluor, Chlor, Brom, Jod, CF3, C1-C4-Alkyl;
R8 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, CN, CO2R10, CONHR10, worin R10 Wasser stoff oder ein aliphatischer Rest mit bis zu 4 C-Atomen ist, der durch einen Phenylrest substituiert sein kann, NO2, CF3, Fluor, Chlor, Brom, Jod und/oder worin OR9, R9 C1-C4-Alkyl, CF3; Phenyl oder Benzyl ist.
Bevorzugt sind jene Verbindungen der Formel I, in denen
R1 OR6, worin R6 Wasserstoff oder ein aliphatischer Rest mit bis zu 4 C-Atomen ist;
R2 Wasserstoff, ein aliphatischer Rest mit bis zu 6 C-Atomen, der verzweigt und geradlinig sein kann und einen der folgen den Substituenten tragen kann: Phenyl, -CO2R7 und -CONHR7, wo rin R7 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Phenyl, Benzyl oder 2-Phenyl ethyl bedeutet und die Phenylringe jeweils durch R8 substi tuiert sein können;
R3 Wasserstoff;
R4 Fluor, Chlor und Methyl;
R5 Wasserstoff, Fluor, Chlor und Methyl; und
R8 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Fluor und Chlor
bedeuten.
R1 OR6, worin R6 Wasserstoff oder ein aliphatischer Rest mit bis zu 4 C-Atomen ist;
R2 Wasserstoff, ein aliphatischer Rest mit bis zu 6 C-Atomen, der verzweigt und geradlinig sein kann und einen der folgen den Substituenten tragen kann: Phenyl, -CO2R7 und -CONHR7, wo rin R7 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Phenyl, Benzyl oder 2-Phenyl ethyl bedeutet und die Phenylringe jeweils durch R8 substi tuiert sein können;
R3 Wasserstoff;
R4 Fluor, Chlor und Methyl;
R5 Wasserstoff, Fluor, Chlor und Methyl; und
R8 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Fluor und Chlor
bedeuten.
Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel I, worin
R1 OH;
R2 Wasserstoff, ein aliphatischer Rest mit bis zu 6 C-Atomen, der verzweigt und geradlinig sein kann und eine -CO2H- oder Phenylgruppe tragen kann, die durch einen C1-C4-Alkyl-Rest substituiert sein kann;
R3 Wasserstoff; und
R4 und R5 4,6-Cl2
bedeuten.
R1 OH;
R2 Wasserstoff, ein aliphatischer Rest mit bis zu 6 C-Atomen, der verzweigt und geradlinig sein kann und eine -CO2H- oder Phenylgruppe tragen kann, die durch einen C1-C4-Alkyl-Rest substituiert sein kann;
R3 Wasserstoff; und
R4 und R5 4,6-Cl2
bedeuten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen I können auf den im folgenden
beschriebenen Wegen dargestellt werden.
Die Synthese von Indolen IV aus Anilinen II über Diazotierung von
II und Japp-Klingemann-Reaktion an Ester-Derivaten erfolgt analog
bekannten Vorschriften, die z. B. in Chem. Pharm. Bull. 1974, 22,
1981-89; Gazz. Chim. Hal. 1988, 88, 564-73 (C.A. 53, 20029 (1958);
J. Med. Chem. 1991, 34, 1283-92; oder Houben-Weyl "Methoden der
organischen Chemie", Bd. 10/3, S. 7-112 und Bd. 10/2, S. 410-491
bzw. S. 546-586 aufgeführt sind.
Das Indol-Derivat IV kann durch eine Vilsmeier-Reaktion in den
Aldehyd V (R = H) überführt werden, wobei analog bekannten Ver
fahren, z. B. Chem. Pharm. Bull, 1990, 38 (12), 3261-67;
J. Heterocyclic Chem. 1981, 18, 889-92; Eur. J. Med. Chem. 1878,
13 (6), 573-5 und dort zitierte Literatur, gearbeitet wird und
das Verfahren mit Phosphoroxichlorid in Dimethylformamid bei
erhöhter Temperatur, insbesondere 50-150°C, bevorzugt wird. Zu
den entsprechenden Ketonen V (R = Alkyl) gelangt man durch
Friedel-Crafts-Reaktion an IV (R = H) mit Säurechloriden oder
Säureanhydriden in Gegenwart von Lewis-Säuren wie Aluminiumtri
chlorid, Titan-IV-chlorid, Zinn-IV-chlorid oder Bortrifluorid
etherat bei Temperaturen von 0-150°C in Lösungsmitteln wie
chlorierten Kohlenwasserstoffen (z. B. Methylenchlorid), Dimethyl
formid oder Nitrobenzol. Derartige Verfahren sind z. B. in Chem.
Pharm. Bull. 1990, 38 (3261-67) beschrieben worden. Die Darstel
lung der Oxime VI erfolgt ebenfalls analog bekannter Methoden,
die z. B. im Houben-Weyl "Methoden der organischen Chemie"
Bd. 10/4, Kap. 1/A aufgeführt sind. Dabei setzt man die
Verbindungen V mit Hydroxylamin-Derivaten R2-O-NH2 in Lösungs
mitteln, bevorzugt polaren Lösungsmitteln wie Alkoholen, mit oder
ohne Basenzusatz, wie Kaliumkarbonat oder Natriumacetat, bei
Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur (maximal bis zum Rückfluß
des Lösungsmittels) um. Die erfindungsgemäßen Ester VI werden
durch Hydrolyse mit Basen oder Säuren, wie z. B. Lithiumhydroxid,
Natriumhydroxid oder Salzsäure, in Gemischen aus Wasser und orga
nischen Lösungsmitteln, wie Alkohole, Tetrahydrofuran und Dime
thylformid, bei Temperaturen von 25-100°C in die entsprechenden
erfindungsgemäßen Säuren I (R1 = OH) überführt. Aus den Säuren I
(R1 = OH) werden durch Anwendung üblicher Methoden, die z. B. im
Houben-Weyl, "Methoden der organischen Chemie", Carbonsäuren und
Carbonsäure-Derivate, E 5, Teil 1, S. 656 ff. und Teil 2,
S. 934ff. beschrieben sind, andere Ester I (R1 = OR6) und Amide I
(R1 = NHR6) hergestellt.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen I stellen Antagonisten der
excitatorischen Aminosäuren, insbesondere aber Glycin-Antago
nisten dar.
Die sogenannten exzitatorischen Aminosäuren wie z. B. Glutamin
säure sind im Zentralnervensystem häufig verbreitet. Diese exzi
tatorischen Aminosäuren fungieren als Transmittersubstanzen für
die Glutamat-Rezeptoren, von denen man verschiedene Subtypen
kennt. Ein Subtyp wird z. B. nach dem spezifischen Agonisten N-
Methyl-D-Aspartat NMDA-Rezeptor genannt. Dieser NMDA-Rezeptor
weist verschiedene Bindungsstellen für Agonisten bzw. Antagoni
sten auf. Die Aminosäure Glycin bindet ebenfalls am NMDA-Rezeptor
und moduliert die Wirkung des natürlichen Agonisten Glutamin
säure. Antagonisten an dieser Glyin-Bindungsstelle können danach
antagonistische Effekte am NMDA-Rezeptor zeigen und eine "Überer
regung" dieses Rezeptors hemmen.
Bei einer Reihe von neurodegenerativen Krankheiten oder psychi
schen Störungen treten erhöhte Glutamat-Spiegel auf, die zu über
erregten Zuständen oder toxischen Effekten im ZNS führen können.
Antagonisten gegen die Glutamat-Rezeptor-Subtypen können somit
zur Behandlung dieser Krankheiten dienen. Glutamat-Antagonisten,
dazu gehören insbesondere auch NMDA-Antagonisten bzw. deren Modu
latoren (wie beispielsweise Glycin-Antagonisten) und die AMPA-An
tagonisten, eignen sich daher zur therapeutischen Anwendung als
Mittel gegen neurodegenerative Krankheiten (Alzheimersche und
Parkinsonsche Krankheiten), neurotoxische Störungen nach Hypoxie,
Anoxie oder Ischämie, wie sie nach "Stroke" auftreten, oder auch
als Antiepileptika, Antidepressiva, Anxiolytika und Muskelrela
xantien (vgl. Arzneim. Forschung 1990, 40, 511-514; TIPS, 1990,
11, 334-338 und Drugs of the Future 1989, 14 (11), 1059-1071).
Die pharmakologische Wirksamkeit der erfindungsgemäßen
Verbindungen I wurde an isoliertem Membranmaterial von Ratten
großhirnen untersucht. Hierzu wurde das Membranmaterial in Gegen
wart der erfindungsgemäßen Verbindungen mit der radioaktiv mar
kierten Substanz [3H]-5,7-Dichlorkynurensäure behandelt, die spe
zifisch am NMDA-Rezeptor (N-Methyl-D-aspartet) bindet. Anschlie
ßend wurde durch Scintillationszählung die Radioaktivität der be
handelten Membran gemessen. Über die gemessene Radioaktivität
ließen sich die Mengen an gebundener und verdrängter Menge dieser
radioaktiv markierten Substanz bestimmen. Die sich hieraus er
gebende Dissoziationskonstante KI (I=Inhibitor), welche ein Maß
für die Verdrängungswirkung des erfindungsgemäßen Wirkstoffes
ist, wurde durch iterative nichtlineare Regressionsanalyse mit
dem Statistical Analysis System (SAS) an einem IBM-Rechner, ähn
lich dem Programm "Ligand" von P.J. Munson und D. Rodbard (Analy
tical Biochem. 107, 220 (1980), Ligand: Versatile Computerized
Approach for Charakterization of Ligand Binding Systems) er
mittelt.
Für die Präparation des Membranmaterials wurden frisch entnommene
Rattengroßhirne in dem 10fachen Volumen einer Pufferlösung A′ aus
50 mM TRIS-HCl und 10 mM EDTA - pH 7,4 - homogenisiert. Die Sus
pension wurde 20 Minuten bei 48 000 g zentrifugiert. Nach Abtren
nung der überstehenden Flüssigkeit wurde das im Bodensatz enthal
tene Membranmaterial zweimal durch Suspendieren in der Puffer
lösung A′ und anschließendes jeweils 20minütiges Zentrifugieren
und Suspendieren gewaschen. Nach erneutem Suspendieren der Mem
brane in der Pufferlösung A′ und Einfrieren in flüssigem Stick
stoff wurde die Suspension wieder bei 37°C aufgetaut und nach
einem weiteren Waschvorgang 15 Minuten bei 37°C inkubiert. An
schließend wurde das Proteinmaterial viermal durch Zentrifugieren
und Suspendieren gewaschen und bis zur Verwendung bei -70°C einge
froren.
Für den Bindungstest wurde das bei 37°C aufgetaute Proteinmaterial
zweimal durch Zentrifugieren bei 48 000 g (20 Minuten) und an
schließendes Suspendieren in einer Pufferlösung B′ aus 50 mM TRIS-
HCl - pH 7,4 - gewaschen. Anschließend wurden 0,15 mg Membran
material, 0,3 µCi 3H-5,7-Dichlorkynurensäure (16 Ci/mmol) sowie
Verbindung I in 1 ml Pufferlösung B′ gelöst und 30 Minuten auf
Eis inkubiert. Die inkubierte Lösung wurde 2 Minuten bei 150 000 g
zentrifugiert. Nach Abtrennung der überstehenden Flüssigkeit wur
den die Bodensätze zweimal mit je 1,5 ml kalter Pufferlösung B′
suspendiert. Nach Messung der Radioaktivität der an die Membranen
gebundenen 3H-5,7-Dichlorkynurensäure im Bodensatz ergab sich der
KI-Wert durch Auswertung der Verdrängungskurven mittels der
Regressionsanalyse.
Für die 4,6-Dichlor-3-((o-tolyl)methyloxyamino)-methyl)-indol-
2-carbonsäure (Beispiel 11) wurde der KI < 10 µM ermittelt.
Die erfindungsgemäßen Arzneimittelzubereitungen enthalten neben
den üblichen Arzneimittelhilfsstoffen eine therapeutisch wirksame
Menge der Verbindungen I. Für die lokale äußere Anwendung, z. B.
in Puder und Salben, können die Wirkstoffe in den üblichen
Konzentrationen enthalten sein. In der Regel sind die Wirkstoffe
in einer Menge von 0,001 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis
1 Gew.-%, enthalten.
Bei der inneren Anwendung werden die Präparationen in Einzeldosen
verabreicht. In einer Einzeldosis werden pro kg Körpergewicht 0,1
bis 50 mg, vorzugsweise 0,1 bis 10 mg Wirkstoff gegeben. Die Zu
bereitungen können täglich in einer oder mehreren Dosierungen je
nach Art und Schwere der Erkrankungen verabreicht werden. Die Ta
gesdosis liegt in der Regel bei 0,1 bis 100 mg pro kg Körperge
wicht bei oraler Gabe und bei 0,01 bis 10 mg pro kg Körpergewicht
bei parenteraler Gabe.
Entsprechend der gewünschten Applikationsart enthalten die
erfindungsgemäßen Arzneimittelzubereitungen neben dem Wirkstoff
die üblichen Trägerstoffe und Verdünnungsmittel. Für die lokale
äußere Anwendung können pharmazeutisch-technische Hilfsstoffe,
wie Ethanol, Isopropanol, oxethyliertes Ricinusöl, oxethyliertes
hydriertes Ricinusöl, Polyacrylsäure, Polyethylenglykol, Poly
ethylenglykolstearat, ethoxylierte Fettalkohole, Paraffinöl, Va
seline und Wollfett verwendet werden. Für die innere Anwendung
eignen sich z. B. Milchzucker, Propylenglykol, Ethanol, Stärke,
Talk und Polyvinylpyrrolidon.
Ferner können Antioxidationsmittel wie Tocopherol und butyliertes
Hydroxyanisol sowie butyliertes Hydroxytoluol, geschmacksverbes
sernde Zusatzstoffe, Stabilisierungs-, Emulgier- und Bleichmittel
enthalten sein.
Die neben dem Wirkstoff in der Zubereitung enthaltenen Stoffe so
wie die bei der Herstellung der pharmazeutischen Zubereitung ver
wendeten Stoffe müssen toxikologisch unbedenklich und mit dem je
weiligen Wirkstoff verträglich sein.
Die Herstellung der Arzneimittelzubereitungen erfolgt in üblicher
Weise.
Die Arzneimittelzubereitungen können in verschiedenen Applikati
onsweisen verabreicht werden, wie peroral, parenteral, subkutan,
intraperitonal und topisch. So sind Zubereitungsformen wie Ta
bletten, Emulsionen, Infusions- und Injektionslösungen, Pasten,
Salben, Gele, Cremes, Lotionen, Puder und Sprays möglich.
Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung der neuen
Verbindungen.
Zu 132 g (1,98 Mol) wasserfreiem Dimethylformamid wurden unter
Rühren bei 10°C 50,6 g (0,33 Mol) Phosphoroxytrichlorid
zugetropft. Man rührte noch weitere 30 min. Anschließend gab man
portionsweise 80 g (0,31 Mol) 4,6-Dichlorindol-2-carbonsäureethy
lester (Gazz. chim. ital. 1988, 88, 564-73: Chem. Pharm. Bull
1974, 22, 1981-89) zu und rührte 2 h bei 100°C. Nach dem Abkühlen
wurde das Reaktionsgemisch auf Eiswasser gegossen und der pH-Wert
der wäßrigen Lösung mit Natronlauge auf 8 eingestellt. Dieses Ge
misch wurde mit Essigester extrahiert, der anschließend mit
Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum entfernt wurde. Der
erhaltene Rückstand wurde aus Ethanol umkristallisiert. Ausbeute
43,7 g (49%), Schmp. 212-213°C.
1H-NMR (D6-DMSO):
δ = 1,4 (t, 3H); 4,4 (q, 2H); 7,4 (s, 1H); 7,5 (s, 1H); 10,6 (s, 1H); 13,1 (s, 1H) ppm.
1H-NMR (D6-DMSO):
δ = 1,4 (t, 3H); 4,4 (q, 2H); 7,4 (s, 1H); 7,5 (s, 1H); 10,6 (s, 1H); 13,1 (s, 1H) ppm.
- 1. 4,6-Dichlor-3-(hydroxyiminomethyl)-indol-2-carbonsäureethyle
ster:
3,0 g (10,5 mMol) 4,6-Dichlor-3-formyl-indol-2-carbonsäureethyle ster, 1,5 g (21 mMol) Hydroxylaminhydrochlorid und 1,8 g (21 mMol) Natriumacetattrihydrat wurden in einem Gemisch aus 30 ml Wasser und 10 ml Ethanol 2 h unter Rückfluß gekocht. Man ließ abkühlen und filtrierte den Niederschlag ab, der anschlie ßend mit Wasser gewaschen, getrocknet und aus Methanol um kristallisiert wurde. Man erhielt 2,7 g (85%), Schmp. < 310°C.
1H-NMR (D6-DMSO):
δ = 1,35 (t, 3H); 4,35 (q, 2H); 7,3 (s, 1H); 7,5 (s, 1H); 8,55 (s, 1H); 11,2 (s, 1H) und 12,6 (breit, 1H) ppm.
Analog Beispiel 1 wurden folgende Substanzen aus
4,6-Dichlor-3-formyl-indol-2-carbonsäureethylester und dem ent
sprechenden Hydroxylamin-Derivat hergestellt:
- 2. 3-(n-Butoxyiminomethyl)-4,6-dichlor-indol-2-carbonsäureethyl
ester; Ausbeute: 80%; Schmp. 229-230°C
1H-NMR (D6-DMSO):
δ = 0,9 (t, 3H); 1,35 (breit, 5H); 1,65 (m, 2H); 4,1 (t, 2H); 4,35 (q, 2H); 7,25 (s, 1H); 7,45 (s, 1H); 8,6 (s, 1H); 12,65 (s, 1H) ppm. - 3. 4,6-Dichlor-3-methoxyiminomethyl-indol-2-carbonsäureethyl
ester; Ausbeute: 98%; Schmp. 190-191°C
1H-NMR (D6-DMSO):
δ = 1,35 (t 3H); 3,95 (s, 3H); 4,4 (q, 2H); 7,3 (s, 1H); 7,5 (s, 1H); 8,65 (s, 1H); 12,7 (s, 1H) ppm. - 4. 4,6-Dichlor-3-(o-tolylmethoxyiminomethyl)-indol-2-carbonsäu
re-ethylester; Ausbeute: 78%; Schmp. 166-167°C
1H-NMR (D6-DMSO):
δ = 1,35 (t, 3H); 2,35 (s, 3H); 4,35 (q, 2H); 5,2 (s, 2H); 7,15-7,5 (breit, 6H); 8,7 (s, 1H); 12,7 (s, 1H) ppm. - 5. 3-((1,1-Dimethylethoxyiminomethyl)-4,6-dichlor-indol-2-car
bonsäureethylester; Ausbeute: 70%; Schmp. 169-170°C
1H-NMR (D6-DMSO):
δ = 1,3 (s, 9H); 1,35 (s, 3H); 4,35 (q, 2H); 7,3 (s, 1H); 7,5 (s, 1H); 8,65 (s, 1H); 12,7 (s, 1H) ppm. - 6. 3-(Carboxymethoxyiminomethyl)-4,6-dichlor-indol-2-carbonsäu
reethylester; Ausbeute: 77%; Schmp. 143-144°C
1H-NMR (D6-DMSO):
δ = 1,3 (s, 3H); 4,15 (q, 2H); 4,75 (s, 2H); 7,3 (s, 1H); 7,5 (s, 1H); 8,75 (s, 1H); 10,05 (breit, 1H) ppm. - 7. 3-(Benzyloxyiminomethyl)-4,6-dichlor-indol-2-carbonsäure
ethyl-ester; Ausbeute: 67%; Schmp. 268-270°C
1H-NMR (D6-DMSO):
δ = 1,3 (t, 3H); 4,35 (q, 2H); 5,1 (s, 2H); 7,2-7,5 (breit, 5H); 8,75 (s, 1H); 12,75 (1H) ppm.
2,4 g (8 mmol) 4,6-Dichlor-3-hydroxyiminomethyl-indol-2-carbon
säureethylester (Beispiel 1) wurden in 70 ml Tetrahydrofuran ge
löst und mit 0,57 g (24 mmol) Lithiumhydroxid, gelöst in 15 ml
Wasser, versetzt. Man rührte das Gemisch 16 h bei Raumtemperatur.
Anschließend wurde mit viel Wasser verdünnt und mit verdünnter
Salzsäure angesäuert. Der ausgefallene Niederschlag wurde iso
liert und getrocknet. Man erhielt 1,2 g (56%), Schmp. < 280°C
(Zersetzung).
1H-NMR (D6-DMSO):
δ = 7,3 (s, 1H); 7,4 (s, 1H); 8,8 (s, 1H); 11,6 (1H); 12,7 (1H) und 14,5 (breit, 1H) ppm.
1H-NMR (D6-DMSO):
δ = 7,3 (s, 1H); 7,4 (s, 1H); 8,8 (s, 1H); 11,6 (1H); 12,7 (1H) und 14,5 (breit, 1H) ppm.
Analog Beispiel 8 wurden folgende Substanzen aus den entsprechen
den Carbonsäureestern (Beispiel 2-7) durch Hydrolyse mit wäßri
ger Lithiumhydroxid-Lösung hergestellt:
- 9. 3-(n-Butoxyiminomethyl)-4,6-dichlor-indol-2-carbonsäure; Aus
beute: 80%; Schmp. 229-230°C (Zersetzung).
1H-NMR (D6-DMSO):
δ = 0,9 (t, 3H); 1,35 (q, 2H); 1,65 (t, 2H); 4,05 (t, 2H); 7,15 (s, 1H); 7,45 (s, 1H); 8,9 (s, 1H) ppm. - 10. 4,6-Dichlor-3-(methoxyiminomethyl)-indol-2-carbonsäure; Aus
beute: 71%; Schmp. 266-267°C (Zersetzung).
1H-NMR (D6-DMSO):
δ = 3,9 (s, 3H); 7,3 (s, 1H); 7,5 (s, 1H); 8,7 (s, 1H); 12,6 (s, 1H); 13,9 (breit, 1H) ppm. - 11. 4,6-Dichlor-3-(o-tolylmethoxyiminomethyl)-indol-2-carbon
säure; Ausbeute: 61%; Schmp. 240-241°C (Zersetzung).
1H-NMR (D6-DMSO):
δ = 2,4 (s, 3H); 5,15 (s, 2H); 7,1 (m, 4H); 7,3 (d, 1H); 7,5 (s, 1H); 9,1 (s, 1H) ppm. - 12. 3-(1,1-Dimethylethoxyiminomethyl)-4,6-dichlor-indol-2-carbon
säure; Ausbeute: 93%; Schmp. 273-274°C (Zersetzung).
1H-NMR (D6-DMSO):
δ = 1,35 (s, 9H); 7,25 (s, 1H); 7,5 (s, 1H); 8,75 (s, 1H); 12,65 (s, 1H); 13,85 (breit, 1H) ppm. - 13. 3-Carboxymethyliminomethyl-4,6-dichlor-indol-2-carbonsäure;
Ausbeute: 83%; Schmp. 237-238°C (Zersetzung).
1H-NMR (D6-DMSO):
δ = 4,6 (s, 2H); 7,3 (s, 1H); 7,5 (s, 1H); 8,8 (s, 1H); 12,65 (s, 1H) ppm. - 14. 3-Benzyloxyiminomethyl-4,6-dichlor-indol-2-carbonsäure; Aus
beute: 92%; Schmp. 227-228°C
1H-NMR (D6-DMSO):
δ = 5,15 (s, 2H), 7,15 (s, 1H); 7,25-7,5 (breit, 6H); 7,6 (s, 1H); 9,2 (s, 1H); 12,25 (s, 1H) ppm.
1,55 g (4 mmol) 3-Benzyloxyimino-4,6-dichlorindol-2-carbon-säu
reethylester (Beispiel 7) wurden in 50 ml 5molarer methanolischer
Ammoniak-Lösung gelöst und 72 h bei Raumtemperatur gerührt. An
schließend wurde der Ansatz im Vakuum eingeengt und der Rückstand
chromatographisch an Kieselgel (Fließmittel: Cyclohexan/Essig
ester = 1 : 1) gereinigt. Man erhielt 0,85 g (59%), Schmp. 215°C
1H-NMR (D6-DMSO):
δ = 5,15 (s, 2H); 7,25 (s, 1H); 7,4 (m, 5H); 7,55 (s, 1H); 8,1 (s, 5 1H); 9,15 (s, 1H); 9,2 (s, 1H); 12,65 (s, 1H) ppm.
1H-NMR (D6-DMSO):
δ = 5,15 (s, 2H); 7,25 (s, 1H); 7,4 (m, 5H); 7,55 (s, 1H); 8,1 (s, 5 1H); 9,15 (s, 1H); 9,2 (s, 1H); 12,65 (s, 1H) ppm.
Claims (4)
1. Hydroxyiminoalkylindolcarbonsäure-Derivate der Formel I
und ihre isomeren und enantiomeren Formen, sowie ihre physio
logisch verträglichen Salze, wobei die Variablen folgende Be
deutung haben:
R1 OR6 oder NHR6, worin R6 Wasserstoff oder ein aliphatischer Rest mit bis zu 4 C-Atomen ist, der durch einen Phenyl rest substituiert sein kann;
R2 Wasserstoff, ein aliphatischer Rest mit bis zu 6 C-Ato men, der verzweigt oder geradlinig sein kann und einen der folgenden Substituenten tragen kann: Phenyl, Cyclo hexyl, -CO2R7 oder CONHR7, worin R7 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Phenyl, Benzyl oder 2-Phenylethyl bedeutet und die Phenyl-Gruppen durch R8 substituiert sein können;
R3 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Phenyl oder Cyclohexyl;
R4 Fluor, Chlor, Brom, Jod, CF3, C1-C4-Alkyl;
R5 Wasserstoff, Fluor, Chlor, Brom, Jod, CF3, C1-C4-Alkyl;
R8 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, CN, CO2R10, CONHR10, worin R10 Wasserstoff oder ein aliphatischer Rest mit bis zu 4 C- Atomen ist, der durch einen Phenylrest substituiert sein kann, NO2, CF3, Fluor, Chlor, Brom, Jod und/oder OR9, wo rin R9 C1-C4-Alkyl, CF3; Phenyl oder Benzyl ist.
R1 OR6 oder NHR6, worin R6 Wasserstoff oder ein aliphatischer Rest mit bis zu 4 C-Atomen ist, der durch einen Phenyl rest substituiert sein kann;
R2 Wasserstoff, ein aliphatischer Rest mit bis zu 6 C-Ato men, der verzweigt oder geradlinig sein kann und einen der folgenden Substituenten tragen kann: Phenyl, Cyclo hexyl, -CO2R7 oder CONHR7, worin R7 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Phenyl, Benzyl oder 2-Phenylethyl bedeutet und die Phenyl-Gruppen durch R8 substituiert sein können;
R3 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Phenyl oder Cyclohexyl;
R4 Fluor, Chlor, Brom, Jod, CF3, C1-C4-Alkyl;
R5 Wasserstoff, Fluor, Chlor, Brom, Jod, CF3, C1-C4-Alkyl;
R8 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, CN, CO2R10, CONHR10, worin R10 Wasserstoff oder ein aliphatischer Rest mit bis zu 4 C- Atomen ist, der durch einen Phenylrest substituiert sein kann, NO2, CF3, Fluor, Chlor, Brom, Jod und/oder OR9, wo rin R9 C1-C4-Alkyl, CF3; Phenyl oder Benzyl ist.
2. Hydroxyiminoalkylindolcarbonsäure-Derivate I gemäß Anspruch 1
zur Verwendung bei der Bekämpfung von Krankheiten.
3. Verwendung der Hydroxyiminoalkylindolcarbonsäure-Derivate I
gemäß Ansprüchen 1 bis 6 zur Herstellung von Arzneimitteln
zur Behandlung von Erkrankungen des Zentralnervensystems.
4. Arzneimittel, das neben den üblichen Arzneimittelhilfsstoffen
eine therapeutisch wirksame Menge der Hydroxyiminoalkylindol
carbonsäure-Derivate I gemäß den Ansprüchen 1 bis 6 enthält.
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- 1993-12-04 AU AU56960/94A patent/AU5696094A/en not_active Withdrawn
- 1993-12-14 IL IL10801993A patent/IL108019A0/xx unknown
- 1993-12-15 MX MX9307974A patent/MX9307974A/es unknown
Also Published As
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