DE4242541C2 - Vorrichtung zum Orten von unterhalb der Erdoberfläche befindlicher Munition - Google Patents
Vorrichtung zum Orten von unterhalb der Erdoberfläche befindlicher MunitionInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Orten unterhalb
der Erdoberfläche befindlicher Munition mit Hilfe von Senso
ren.
Derartige Vorrichtungen sind beispielsweise aus der Patent
schrift DE 34 32 847 C2 sowie der Gebrauchsmusterschrift G 88
00 815 bekannt. Bei diesen bekannten Vorrichtungen wird zum
Orten der Munition das auf Fundmunition und Blindgänger zu
untersuchende Gelände manuell, z. B. mit Hilfe einer magneti
schen Sonde, von den Personen des Kampfmittelräumdienstes
untersucht.
Das manuelle Ortungsverfahren erfordert den Einsatz erfahre
ner Sondenführer und ist insbesondere für die Ortung und Räu
mung großer stark kontaminierter Flächen sowohl aus personel
len als auch aus sicherheitstechnischen Gründen nicht geeig
net.
Aus der DE-OS 21 35 989 ist eine Vorrichtung zum Aufsuchen von
Ablagerungen, aber auch von Munition im Bereich des Meeresbo
dens bekannt. Hierzu bewegt sich im Bereich des Meeresbodens
ein Geräteträger, der über ein Schlepp-, Energieversorgungs-
und Informationskabel mit dem Mutterschiff verbunden ist. Im
Geräteträger befinden sich Sensoren, deren Meßsignale über das
Informationskabel auf das Mutterschiff übertragen und dort
weiterverarbeitet werden.
Aus der US-PS 38 35 371 ist ferner eine Vorrichtung zum Orten
metallischer Gegenstände bekannt, wobei ein Unterwasserdetek
tor über ein Informationskabel mit einem Schiff verbunden ist.
Die DE 35 26 492 A1 schließlich offenbart eine Vorrichtung zum
Auffinden von Minen in Wüstenregionen, bei der eine Metall
suchsonde an einem Landfahrzeug angebracht ist, so daß bei
dieser Vorrichtung das verminte Gelände mit einem relativ
schweren Fahrzeug befahren werden muß.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art anzugeben, mit der
eine großflächige automatische Ortung und Kartierung von Muni
tion möglich ist, ohne daß die Suchmannschaft gefährdet wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Anspruchs 1 oder 2 oder 3 gelöst.
Weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
Der Erfindung liegt also im wesentlichen der Gedanke zugrun
de, daß die den Erdboden sensierenden Sensoren auf einem
relativ leichten, unbemannten, fernsteuerbaren Fahrzeug
(Tochterfahrzeug) angeordnet werden, welches dann das mit
Munition kontaminierte Gebiet abfährt. Die Steuerung dieses
Fahrzeuges sowie die Auswertung der Sensorsignale erfolgt in
einem zweiten Fahrzeug (Mutterfahrzeug), welches sich in der
Regel in der unmittelbaren Umgebung des zu untersuchenden
Gebietes aufhält. In dem Mutterfahrzeug, welches vorzugsweise
gepanzert ist, befindet sich auch die Bedienungsmannschaft.
Die Steuerung des Tochterfahrzeuges sowie die Übertragung der
Sensorsignale zum Mutterfahrzeug kann jeweils wahlweise über
eine Funkstrecke, eine Drahtverbindung oder eine Lichtwellen
leiterverbindung erfolgen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus den nachfolgend mit Hilfe von Figuren beschriebenen Aus
führungsbeispielen. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch die beiden Fahrzeuge der erfindungsgemäßen
Vorrichtung beim Absuchen eines mit Munition kontami
nierten Übungsgeländes;
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zur Auswertung
der Sensorsignale;
Fig. 3 einen an dem Tochterfahrzeug befestigten Sensorträger
mit Rollenführung und beweglich angeordneter Spule; und
Fig. 4 einen entsprechenden Sensorträger mit mehreren Spulen,
die eine Array-Anordnung bilden.
In Fig. 1 ist mit 1 ein die Sensoren tragendes Tochterfahrzeug
und mit 2 ein Mutterfahrzeug, welches die Einrichtungen zur
Datenauswertung und Steuerung des Tochterfahrzeuges enthält,
bezeichnet.
Das Tochterfahrzeug 1 befindet sich auf einem mit Munition
kontaminierten Übungsgelände 3. Als Sensoren können bei
spielsweise Antennen 4 eines Bodenradargerätes als auch eine
oder mehrere Anordnungen von magnetischen Sensoren (in der
Regel Spulen) verwendet werden (zur Wirkungsweise derartiger
Sensoren vgl. die oben erwähnte Gebrauchsmusterschrift G 88
00 815). Die Sensoren sind vorzugsweise an einem Sensorträger
5 eines Auslegers 6 angeordnet. Der Ausleger 6 ist höhenva
riabel, so daß der Sensorträger 5 und damit auch die Sensoren
bei Bewegung des Fahrzeuges 1 sich in einer konstanten Höhe
über dem Erdboden bewegen. Der jeweilige Abstand des Ausle
gers 6 zum Erdboden kann dabei beispielsweise mittels einer
Lasertriangulation ermittelt werden. Zusätzlich zu den Sen
soren können an dem Ausleger 6 Kameras zur Bodenbeobachtung
angebracht werden (nicht dargestellt).
Auf dem Tochterfahrzeug 1 befindet sich ferner ein Gehäuse 7
zur Aufnahme der Elektronik zur Geräte- bzw. Sensoransteue
rung und Signalvorverarbeitung, des Fahrzeugantriebes, der
Navigationseinheit und der Sensorik zur Wegmessung. Außerdem
ist am Gehäuse 7 eine Kamera 7′ zur Fahrzeugführung vorgese
hen.
Das Tochterfahrzeug 1 ist weitgehend aus nichtmetallischen
Werkstoffen (Holz, Kunststoff) gebaut, um Störungen der Sen
soren 4, 5 zu reduzieren.
Zur Datenübertragung zwischen den beiden Fahrzeugen 1 und 2
ist sowohl eine durch die Antennen 8 und 9 angedeutete Funk
strecke als auch eine Daten- und Versorgungsleitung 10 vorge
sehen.
Besonders bei inhomogenen hügeligen Oberflächen kann es von
Vorteil sein, den Ausleger 6 derart beweglich anzuordnen, daß
bei einer vorgegebenen Position des Tochterfahrzeuges 1 durch
entsprechende Bewegung des Auslegers die an diesem befestig
ten Sensoren jeweils einen Teilbereich des zu untersuchenden
Gebietes abscannen können.
Anhand des in Fig. 2 dargestellten Blockschaltbildes soll im
folgenden auf die Signalverarbeitung der z. B. mit einem
magnetischen Sensor gewonnenen Signale eingegangen werden:
Die von der Meßspule 11 des Sensors 5 kommenden Signale
werden zunächst in einem Verstärker 12 verstärkt und dann
über einen Multiplexer 13 (der mit weiteren nicht darge
stellten Spulen verbunden ist) und einen Analog-/Digital
wandler 14 einem Mikrorechner 15 zur Datenvorverarbeitung
zugeführt. Zur genauen Lokalisierung der Objekte im Boden
wird vorzugsweise ein sogenanntes differentielles "global
positioning system" (GPS) 16 und zur Bestimmung der zurückge
legten Wege ein Weggeber 17 benutzt. Die entsprechenden
Meßwerte werden dem digitalisierten Meßspulen-Signalwert
zugeordnet.
Zur weiteren Auswertung werden die ermittelten Signalwerte
über die Funkstrecke in das Mutterfahrzeug 2 übertragen und
mittels digitaler Signalprozessoren einer Auswerte- und
Anzeigeneinheit 18 weiterverarbeitet.
Dabei können beispielsweise die lokalen Änderungen der Meß
spulen-Signalwerte ausgewertet werden: So gibt das Maximum
dieses Signalwertverlaufs die aktuelle Lage des Fundortes
unterhalb der Spule wieder. Die Halbwertsbreite der Kurve ist
ein Maß für die Tiefe des detektierten Gegenstandes und die
Gesamtfläche unter der Kurve ist ein Maß für die Größe des
Gegenstandes.
Die Lage, wahrscheinliche Tiefe und Art des Fundes kann in
einer entsprechenden (elektronischen) Karte abgelegt und auf
einem Bildschirm dargestellt bzw. als Karte ausgedruckt
werden.
Anstatt eines höhenvariablen Sensorträgers 5 (Fig. 1) kann,
insbesondere bei ebenem Gelände, auch ein Sensorträger mit
einer Schlitten- oder Rollenführung eingesetzt werden. Fig. 3
zeigt einen entsprechenden mit 19 bezeichneten Sensorträger,
der sich in die mit 20 bezeichnete Bewegungsrichtung auf
Rollen 21 bewegt. Als Sensor wird eine Spule 22 verwendet,
deren Bewegungsrichtung in bezug auf den Spulenträger 19 mit
23 gekennzeichnet ist.
Fig. 4 gibt einen Sensor- bzw. Spulenträger 24 mit Rollen 25
wieder, auf dem sich mehrere festangeordnete Spulen 26-29
befinden, die eine Array-Anordnung bilden, so daß eine
mechanische Abscannvorrichtung entfallen kann.
Bezugszeichenliste
1 erstes Fahrzeug, Tochterfahrzeug
2 zweites Fahrzeug, Mutterfahrzeug
3 Übungsgelände, mit Munition kontaminierte Gebiet
4 Antenne
5 Sensorträger
6 Ausleger
7 Gehäuse
7′ Kamera
8 Antenne
9 Antenne
10 Daten- und Versorgungsleitung, Drahtver bindung
11 Meßspule
12 Verstärker
13 Multiplexer
14 Analog-/Digitalwandler
15 Rechner, MC
16 Koordinatengeber, GPS
17 Weggeber
18 Auswerte- und Anzeigeneinheit
19 Sensor-/Spulenträger
20 Bewegungsrichtung des Spulenträgers 19
21 Rollen
22 Spule
23 Bewegungsrichtung der Spule
24 Sensor-/Spulenträger
25 Rollen
26-29 Spulen
2 zweites Fahrzeug, Mutterfahrzeug
3 Übungsgelände, mit Munition kontaminierte Gebiet
4 Antenne
5 Sensorträger
6 Ausleger
7 Gehäuse
7′ Kamera
8 Antenne
9 Antenne
10 Daten- und Versorgungsleitung, Drahtver bindung
11 Meßspule
12 Verstärker
13 Multiplexer
14 Analog-/Digitalwandler
15 Rechner, MC
16 Koordinatengeber, GPS
17 Weggeber
18 Auswerte- und Anzeigeneinheit
19 Sensor-/Spulenträger
20 Bewegungsrichtung des Spulenträgers 19
21 Rollen
22 Spule
23 Bewegungsrichtung der Spule
24 Sensor-/Spulenträger
25 Rollen
26-29 Spulen
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Orten von unterhalb der Erdoberfläche
befindlicher Munition mit Hilfe von Sensoren (4, 22, 26-
29), wobei
- a) die Vorrichtung aus einer Anordnung von mindestens zwei Fahrzeugen (1, 2) besteht;
- b) es sich bei dem ersten Fahrzeug (1) um ein unbe manntes, fernsteuerbares Fahrzeug handelt, an dem die der Erdoberfläche zugewandten Sensoren (4, 22, 26-29) angeordnet sind;
- c) das zweite Fahrzeug (2) die zur Kontrolle des er sten Fahrzeuges (1) erforderlichen Einrichtungen enthält;
- d) das erste und das zweite Fahrzeug (1, 2) über eine Funkstrecke und/oder eine Drahtverbindung (10) und/oder eine Lichtwellenleiter-Verbindung mitein ander verbunden sind, über welche die von den Sensoren (4, 22, 26-29) erzeugten und in dem ersten Fahrzeug (1) vorverarbeiteten Meßsignale auf das zweite Fahrzeug (2) übertragbar sind;
- e) das zweite Fahrzeug (2) die zur Datenauswertung, Darstellung der Sensorsignale und Kartierung der georteten Munition erforderlichen Einrichtungen (18) enthält;
- f) das erste Fahrzeug (1) einen Ausleger (6) mit einem Sensorträger (5, 19, 24) und
- g) der Ausleger (6) mit Sensorträger (5, 19, 24) höhen variabel ist, so daß der Abstand zwischen den Sen soren auf dem Sensorträger (5, 19, 24) und dem Erd boden bei der Fahrbewegung des ersten Fahrzeuges (1) konstant bleibt.
2. Vorrichtung zum Orten von unterhalb der Erdoberfläche
befindlicher Munition mit Hilfe von Sensoren (4, 22, 26-29),
wobei
- a) die Vorrichtung aus einer Anordnung von mindestens zwei Fahrzeugen (1, 2) besteht;
- b) es sich bei dem ersten Fahrzeug (1) um ein unbe manntes, fernsteuerbares Fahrzeug handelt, an dem die der Erdoberfläche zugewandten Sensoren (4, 22, 26-29) angeordnet sind;
- c) das zweite Fahrzeug (2) die zur Kontrolle des er sten Fahrzeuges (1) erforderlichen Einrichtungen enthält;
- d) das erste und das zweite Fahrzeug (1, 2) über eine Funkstrecke und/oder eine Drahtverbindung (10) und/oder eine Lichtwellenleiter-Verbindung mitein ander verbunden sind, über welche die von den Sensoren (4, 22, 26-29) erzeugten und in dem ersten Fahrzeug (1) vorverarbeiteten Meßsignale auf das zweite Fahrzeug (2) übertragbar sind;
- e) das zweite Fahrzeug (2) die zur Datenauswertung, Darstellung der Sensorsignale und Kartierung der georteten Munition erforderlichen Einrichtungen (18) enthält;
- f) das erste Fahrzeug (1) einen Ausleger (6) mit einem Sensorträger (5, 19, 24) und
- g) der Ausleger (6) als mechanische Scanvorrichtung ausgebildet ist, so daß bei einer vorgegebenen Position des ersten Fahrzeuges (1) die an dem Sensorträger (5, 19, 24) des Auslegers (6) befe stigten Sensoren einen Teilbereich des zu unter suchenden Gebietes (3) abscannen.
3. Vorrichtung zum Orten von unterhalb der Erdoberfläche
befindlicher Munition mit Hilfe von Sensoren (4, 22,
26-29), wobei
- a) die Vorrichtung aus einer Anordnung von mindestens zwei Fahrzeugen (1, 2) besteht;
- b) es sich bei dem ersten Fahrzeug (1) um ein unbe manntes, fernsteuerbares Fahrzeug handelt, an dem die der Erdoberfläche zugewandten Sensoren (4, 22, 26-29) angeordnet sind;
- c) das zweite Fahrzeug (2) die zur Kontrolle des er sten Fahrzeuges (1) erforderlichen Einrichtungen enthält;
- d) das erste und das zweite Fahrzeug (1, 2) über eine Funkstrecke und/oder eine Drahtverbindung (10) und/oder eine Lichtwellenleiter-Verbindung mitein ander verbunden sind, über welche die von den Sensoren (4, 22, 26-29) erzeugten und in dem ersten Fahrzeug (1) vorverarbeiteten Meßsignale auf das zweite Fahrzeug (2) übertragbar sind;
- e) das zweite Fahrzeug (2) die zur Datenauswertung, Darstellung der Sensorsignale und Kartierung der georteten Munition erforderlichen Einrichtungen (18) enthält;
- f) das erste Fahrzeug (1) einen Ausleger (6) mit einem Sensorträger (5, 19, 24) und
- g) auf dem Sensorträger (24) mehrere gleichartige Sensoren senkrecht zur Bewegungsrichtung (20) des Sensorträgers (24) fest angeordnet sind und die Elemente eines Arrays bilden.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fahrzeuge (1, 2) gepanzert sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß das erste Fahrzeug (1) im wesentlichen aus
nichtmetallischen Werkstoffen besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Sensoren (22) senkrecht zur Bewegungsrich
tung (20) des Sensorträgers (19) beweglich angeordnet
sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem ersten Fahrzeug als Sensoren
Spulen und/oder Antennen und/oder Kameras angeordnet
sind.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE4242541A DE4242541C2 (de) | 1992-12-16 | 1992-12-16 | Vorrichtung zum Orten von unterhalb der Erdoberfläche befindlicher Munition |
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DE (1) | DE4242541C2 (de) |
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