DE19704080A1 - Minensuchgerät - Google Patents
MinensuchgerätInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41H—ARMOUR; ARMOURED TURRETS; ARMOURED OR ARMED VEHICLES; MEANS OF ATTACK OR DEFENCE, e.g. CAMOUFLAGE, IN GENERAL
- F41H11/00—Defence installations; Defence devices
- F41H11/12—Means for clearing land minefields; Systems specially adapted for detection of landmines
- F41H11/16—Self-propelled mine-clearing vehicles; Mine-clearing devices attachable to vehicles
- F41H11/32—Decoy or sacrificial vehicles; Decoy or sacrificial devices attachable to vehicles
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- General Engineering & Computer Science (AREA)
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- Geophysics And Detection Of Objects (AREA)
- Arrangements For Transmission Of Measured Signals (AREA)
Description
In den letzten Jahren wurden auf dem Gebiet der
sensorgestützten, automatisierten Suche von Anti-Personen-
Minen (AP-Minen) große Anstrengungen unternommen. Hierbei
werden bspw. mehrachsige Metalldetektoren, Geo-Radarsysteme
und auf Mikrosystemtechnik basierende Geruchssensoren
verwendet, um im Boden vergrabene Minen aufzuspüren. Mit
einigen dieser bekannten Verfahren sind bestimmte
Minentypen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit detektierbar,
die geforderte Erkennungsrate von ≧ 99,9% für das gesamte,
im Einsatz befindliche Spektrum an AP-Minen ist jedoch nur
mit Multi-Mode-Sensorsystemen erreichbar, bei welchen die
unterschiedlichen Sensortypen kombiniert sind. Derartige
Multi-Mode-Systeme sind jedoch bislang nicht
produktionsreif. Das resultiert aus der großen Anzahl
unterschiedlicher Minenbauformen und -funktionsprinzipien
sowie aus der Tatsache, daß AP-Minen geringe Abmessungen
und fast keinen bzw. überhaupt keinen Metallanteil
besitzen. Außerdem weist der Boden, in welchem AP-Minen
vergraben sind, in der Regel ein extrem komplexes
Radarrückstreuverhalten auf, so daß Geo-Radarsysteme nur
bedingt einsetzbar sind und an die Leistungsfähigkeit der
zur Anwendung gelangenden Signalverarbeitung hohe
Anforderungen stellen. Neben der unzureichenden
Erkennungsrate von ≦ 99,9% der bekannten sensorgestützten
Minensuchverfahren erweist sich der hohe Aufwand zur
Entwicklung und Realisierung dieser Sensorsysteme und der
zugehörigen Signalverarbeitung für deren praktischen
Einsatz als wesentlicher Mangel. Aus diesem Grunde werden
Minen auch heutzutage noch sehr häufig mit der seit über 50
Jahren zur Anwendung gelangenden Minensuchnadel gesucht.
Hierbei sticht bspw. ein Pionier mit einer üblicherweise
aus nichtmagnetischem Stahl hergestellten Nadel in
Abständen von 2 bis 3 cm unter einem Winkel von ca. 45° in
den vor ihm liegenden Boden und prüft dabei, ob die Nadel
auf einen festen Widerstand trifft. Anhand der Tiefe eines
auf diese Weise festgestellten Widerstandes, des zeitlichen
Druckverlaufes und der flächenmäßigen Verteilung kann von
dem besagten Pionier auf im Boden vergrabene Gegenstände
wie AP-Minen o. dgl. geschlossen werden. Bei sorgfältiger
Anwendung ist es mit diesem einfachen, eine Minensuchnadel
benutzenden Verfahren möglich, alle bekannten Minen mit
einer Erkennungsrate von nahezu 100% zu detektieren.
Voraussetzung ist hierbei jedoch, daß der Einsatz der
Minensuchnadel aufgrund der Bodenbeschaffenheit
grundsätzlich möglich ist. Die mit der Minensuche mittels
einer Minensuchnadel beschäftigten Personen unterliegen
wie ohne weiteres klar ist - einer hohen psychischen und
physischen Belastung. Darüberhinaus besteht das Risiko, daß
das Minensuch-Personal leichtsinnig wird, wenn lange Zeit
keine Minen gefunden werden. Ein weiterer, nicht zu
vernachlässigender Mangel besteht im hohen Zeitaufwand für
die Durchführung dieses Minensuch-Verfahrens mittels
Minensuchnadel.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Minensuchgerät zu schaffen, das die oben genannten Mängel
nicht aufweist, wobei mit relativ einfachen Mitteln die
geforderte Erkennungsrate von mindestens 99,9%
realisierbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Aus- und Weiterbildungen des
erfindungsgemäßen Minensuchgerätes sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Das erfindungsgemäße Minensuchgerät macht sich das Prinzip
der Minensuchnadel zunutze, wobei die Minensuche durch den
Einsatz eines mit einer Druckmeßsensorik ausgestatteten
Minensuchroboters automatisiert wird. Durch geeignete
Ausbildung der Druckmeßsensorik wird das Verhalten und die
Vorgehensweise von Minensuchpersonal nachgebildet.
Das geländegängige Miniaturfahrzeug des erfindungsgemäßen
Minensuchgerätes, d. h. der Minensuchroboter, besteht aus
einer robusten, vorzugsweise modular aufgebauten und im
Bedarfsfall leicht zu reparierenden Fahrzeugzelle, an der
die Druckmeßsensorik sowie die Elektronik zur Ansteuerung
der Minensuchnadeln und zur Verarbeitung und Auswertung der
aufgezeichneten Signale montiert sind. Das Miniaturfahrzeug
kann bspw. von einem Pionier aus sicherer Entfernung
ferngesteuert und überwacht werden. Diese Fernsteuerung
kann drahtlos oder mittels Draht erfolgen. Dem besagten
Pionier kann eine Auswertungs-Zentralstation in Form eines
eines Steuerungsrechners zur Verfügung stehen. Dieser
Steuerungsrechner kann bspw. die Größe eines Laptops
besitzen.
Die Meßsensorik weist die voneinander unabhängig
steuerbaren Minensuchnadeln auf, die in einer Reihe
nebeneinander angeordnet sind. Der Abstand zwischen den
Minensuchnadeln kann bspw. 20 mm betragen.
Durch die Druckmeßsensorik kann zunächst eine
Höhenprofilierung des Untergrunds vor dem Aufsetzen der
Minensuchnadeln durchgeführt werden. Ausgehend von dem auf
diese Weise bestimmten Höhenprofil werden die
Minensuchnadeln dann unabhängig voneinander bis zu einer
vorbestimmten Tiefe in den Boden eingeführt. Diese Tiefe
kann bspw. 10 cm betragen. Durch eine geeignete Ansteuerung
wird sichergestellt, daß der zum Auslösen von AP-Minen
erforderliche Druck nicht erreicht bzw. nicht überschritten
wird. Erreicht der erwähnte Druck einen vorgegebenen
Schwellwert, der kleiner als der Auslösedruck von AP-Minen
ist, so wird der Vortrieb der entsprechenden Minensuchnadel
unverzüglich abgebrochen.
Neben der Druckmeßsensorik ist im vorderen Teil des
Miniaturfahrzeugs zweckmäßigerweise eine Vorrichtung zum
Ausblasen von Sand und von kleineren Steinen vorgesehen.
Desgleichen kann ein Abstreifer zum Reinigen der
Minensuchnadeln vorgesehen sein. Zur visuellen Beurteilung
der Bodengegebenheiten bzw. zur visuellen Beurteilung einer
Fundstelle durch den das Minensuchgerät handhabenden
Pionier kann am Miniaturfahrzeug eine Videokamera montiert
sein. Um eine Kartographierung des mit dem
erfindungsgemäßen Minensuchgerät abgesuchten Geländes
vornehmen zu können, ist es zweckmäßig, wenn das
erfindungsgemäße Minensuchgerät zur Bestimmung seiner
jeweiligen Position mit einem Global-Positioning-System
(GPS) ausgerüstet ist. Bevorzugt ist es hierbei, ein DGPS
zu benutzen, bei dem die Genauigkeit der
Positionsbestimmung entsprechend erhöht ist. Die
Positionsbestimmung des erfindungsgemäßen Minensuchgerätes
kann bspw. auch durch ein an sich bekanntes Anpeilen des
Minensuchgerätes erfolgen. Die ermittelten Positionen des
Minensuchgerätes können an die Auswertungs-Zentralstation
übertragen und dort archiviert werden. Damit ist eine
genaue Kennzeichnung geräumter Gebiete gewährleistbar.
Die Erkennung von im Boden befindlichen Gegenständen
erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Minensuchgerät durch die
Analyse der mittels der Druckmeßsensorik aufgezeichneten
und von der Eindringtiefe der Minensuchnadeln abhängigen
Druckprofile. Zu diesem Zwecke wird zunächst durch die
Klassifikation des zeitlichen Druckverlaufes einer Meßnadel
entschieden, ob die Meßnadel auf einen festen bzw. auf
einen beweglichen Gegenstand wie einen kleinen Stein
gestoßen ist, oder ob der Meßnadel nur der für den
jeweiligen Untergrund typische Widerstand entgegengebracht
wird. Durch die Auswertung der Lage und der Größe der
zweidimensionalen Verteilung der Klassifikationsergebnisse
für den vor dem Miniaturfahrzeug des erfindungsgemäßen
Minensuchgerätes liegenden Untergrund können dann auf dem
Boden liegende bzw. im Boden vergrabene Minen erkannt
werden.
Das erfindungsgemäße Minensuchgerät weist den Vorteil auf,
daß durch die Auswertung der Bodendruckprofile für die
unterschiedlichsten Minentypen eine sehr hohe
Erkennungssicherheit gewährleistet wird, wobei diese hohe
Erkennungssicherheit mit einem relativ einfachen Aufbau des
erfindungsgemäßen Minensuchgerätes einhergeht. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, daß die an der Minensuche
beteiligten Personen während des Betriebes des
erfindungsgemäßen Minensuchgerätes sich außerhalb des
Gefahrenbereiches befinden, so daß eine Gefährdung des
Minensuchpersonals ausgeschlossen wird.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles des erfindungsgemäßen
Minensuchgerätes. Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel des Minensuchgerätes in
Kombination mit einer zugehörigen Auswertungs-
Zentralstation, und
Fig. 2 eine Blockschaltung für das Minensuchgerät
gemäß Fig. 1.
Fig. 1 zeigt eine Ausbildung des Minensuchgerätes 10 mit
einem geländegängigen Miniaturfahrzeug 12, das an einem
Sensorik-Arm 14 einen Nadelkopf 16 mit einer Anzahl
Minensuchnadeln 18 aufweist. In Fig. 1 ist nur eine dieser
Minensuchnadeln 18 sichtbar, die restlichen Minensuchnadeln
18 sind von dieser einen Minensuchnadel 18 verdeckt. Jeder
Minensuchnadel 18 ist im Nadelkopf 16 ein Druckmeßsensor 20
zugeordnet. Die Druckmeßsensoren 20 sind mit einer
Elektronikeinrichtung 22 zusammengeschaltet, die zur
Ansteuerung der Minensuchnadeln 18 und zur Verarbeitung und
Auswertung der aufgezeichneten Signale vorgesehen ist, wie
weiter unten in Verbindung mit Fig. 2 erläutert wird. Die
Elektronikeinrichtung 22 ist mit einer Auswertungs-
Zentralstation 24 wirkverbunden. Diese Wirkverbindung ist
durch den als strichpunktierte Linie gezeichneten Pfeil 26
angedeutet. Hierbei kann es sich um eine Drahtverbindung
oder um eine drahtlose Funk-Verbindung handeln.
Das als Kettenfahrzeug ausgebildete Miniaturfahrzeug 12 ist
mit einer Videokamera 28 ausgerüstet. In dem mit der
Bezugsziffer 30 bezeichneten Boden befindet sich eine Mine
32, die mit Hilfe des Minensuchgerätes 10 gesucht wird.
Fig. 2 zeigt in einer Blockdiagramm-Darstellung die Druck-
bzw. Durchbiegungs-Meßsensorik 34 und einen Metalldetektor
36, die mit der Elektronikeinrichtung 22 zusammengeschaltet
sind, was durch die beiden Pfeile 38 angedeutet ist. Mit
der Bezugsziffer 40 ist eine eindimensionale
Signalvorverarbeitung und mit der Bezugsziffer 42 ist eine
Klassifikation der Zeitsignalverläufe bezeichnet. Die
Bezugsziffer 44 bezeichnet eine zweidimensionale
Signalvorverarbeitung und die Bezugsziffer 46 bezeichnet
eine Klassifikation der zweidimensionalen Verteilungen,
d. h. z. B. den Vergleich mit sog. Minen-Fingerprints. Mit
der Bezugsziffer 48 ist ein Sender der
Elektronikeinrichtung 22 bezeichnet, der zur
Datenübertragung dient. An den Sender 48 ist eine
Sendeantenne 50 angeschlossen. Der die Klassifikation der
zweidimensionalen Verteilungen andeutende Schaltungsblock
46 ist mit einer Minendatenbank 52 verbindbar bzw.
verbunden, was durch den Doppelpfeil 54 angedeutet ist.
Der Pfeil 56 zwischen der Elektronikeinrichtung 22 und der
Druck- bzw. Durchbiegungs-Meßsensorik 34 verdeutlicht die
Adaption des Tastabstandes und die Steuerung der
Vortriebsgeschwindigkeit der jeweiligen Minensuchnadel 18
(sh. Fig. 1).
Mit der Elektronikeinrichtung 22 bzw. mit dem Sender 48 der
Elektronikeinrichtung 22 ist die auch in Fig. 1
dargestellte Videokamera 28 verbunden, was in Fig. 2 durch
den Pfeil 58 angedeutet ist.
In Fig. 2 ist die Auswertungs-Zentralstation durch den
Block 24 verdeutlicht. Die Auswertungs-Zentralstation 24
weist einen Datenübertragungs-Empfänger 60, an den eine
Empfangsantenne 62 angeschlossen ist, eine Einrichtung zur
Visualisierung der Ergebnisse 64, die mit einer Anzeige 66
verbunden ist, eine Einrichtung zur Archivierung der
Ergebnisse 68, die mit einem Datenspeicher 70 verbunden
ist, sowie ein Bediengerät 72 auf.
Das geländegängige Miniaturfahrzeug 12 weist einen
robusten, vorzugsweise modularen Aufbau auf. Durch den
modularen Aufbau werden gegebenenfalls erforderlich
werdende Reparaturen erleichtert, einzelne Komponenten sind
einfach und zeitsparend ersetzbar. Die Abmessungen des
Miniaturfahrzeuges können bspw. größenordnungsmäßig 60 cm
Breite, 120 cm Länge und 50 cm Höhe aufweisen.
Selbstverständlich sind auch andere Abmessungen des
Miniaturfahrzeuges 12 realisierbar.
Die Minensuchnadeln 18 sind in einer Reihe nebeneinander
voneinander beabstandet angeordnet. Durch die Anzahl der
Minensuchnadeln 18 und durch den Abstand zwischen
benachbarten Minensuchnadeln 18 ist die Breite der Suchspur
des Minenfahrzeuges 12 festgelegt. Durch Variation der
Einstechposition der Minensuchnadeln 18 ist es möglich, den
Abstand zwischen den Minensuchnadeln wunschgemäß zu
verkleinern und auf diese Weise die Auflösung entsprechend
zu erhöhen. Eine solche Variation der Einstechposition der
Minensuchnadeln 18 erfolgt zweckmäßigerweise in
Abhängigkeit von den Ergebnissen der Signalauswertung. Wenn
also der Verdacht auf die Feststellung einer Mine 32
besteht, wird die Auflösung entsprechend erhöht, um das
Ergebnis zu verifizieren.
Die Minensuchnadeln werden vorzugsweise unter einem
bestimmten, gegen die Lotrechte geneigten Neigungswinkel in
den Boden 30 eingeführt. Dieser Winkel kann bspw. 45°
betragen. Er kann variabel gewählt werden. Die
Eindringtiefe der Minensuchnadeln 18 in den Boden 30 ist
auf eine bestimmte Maximaltiefe begrenzt. Die Ansteuerung
der Minensuchnadeln 18 erfolgt unabhängig voneinander
jeweils durch einen variablen Vortrieb. Hierbei kann es
sich um eine Hydraulik-Einrichtung handeln. Die
Geschwindigkeit und der Betrag des Vortriebs der
Minensuchnadeln 18 wird durch die
Signalverarbeitungsalgorithmen der Elektronikeinrichtung 22
gesteuert. Während des Vortriebs wird der auf die jeweilige
Minensuchnadel 18 ausgeübte Druck mit Hilfe des zugehörigen
Druckmeßsensors 20 gemessen. Übersteigt der gemessene Druck
einen vorgegebenen Schwellwert, der kleiner als der
Auslösedruck von AP-Minen 32 ist, so wird der Vortrieb der
entsprechenden Minensuchnadel 18 unverzüglich abgebrochen.
Während des Vortriebs wird der zeitliche Druckverlauf der
jeweiligen Minensuchnadel 18 aufgezeichnet. Diese
Aufzeichnung des zeitlichen Druckverlaufes - sowie des
Durchbiegungsverlaufes - erfolgt für jede einzelne
Minensuchnadel 18 von den anderen Minensuchnadeln 18
unabhängig mit Hilfe der Druck- bzw. Durchbiegungs-
Meßsensorik 34.
Nach der Vermessung einer "Bodenzeile" wird das
Miniaturfahrzeug 12 in Fahrtrichtung um eine bestimmte
Strecke verfahren, wonach dann die Minensuchnadeln 18
erneut in den Boden 30 eingeführt werden.
Eine am Nadelkopf 18 vorgesehene Ausblaseinheit 74 (sh.
Fig. 1) dient zur Beseitigung von Sand und kleinen Steinen.
Eine Abstreifeinheit 76 ist zur Reinigung der
Minensuchnadeln 18 vorgesehen.
Bei dem der jeweiligen Minensuchnadel 18 zugeordneten
Durchbiegungssensor kann es sich um einen DMS-Sensor
handeln, der beim Auftreffen auf einen festen Gegenstand
bzw. beim Abrutschen von einer glatten Oberfläche
entsprechende Signale generiert. Die besagten Signale der
DMS werden für jede Minensuchnadel getrennt aufgezeichnet
und ausgewertet.
Zum Aufspüren insbes. von Antitank-Minen (AT-Minen) ist es
bevorzugt, wenn das Minensuchgerät 10 mindestens einen
Metalldetektor aufweist. Mit Hilfe der Videokamera 28 ist
eine visuelle Beurteilung des vor dem Miniaturfahrzeug 12
liegenden Geländes möglich. Zur Feststellung des vor dem
Miniaturfahrzeug 12 liegenden Geländes, d. h. des
Höhenprofiles des Bodens 30, kann auch ein eindimensionaler
Laser-Scanner zur Anwendung gelangen.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, wird zur Auswertung der
Sensordaten, d. h. der Signale der Druck- bzw.
Durchbiegungsmeßsensorik 34 und/oder der Signale des
Metalldetektors 36 ein mehrstufiges Verfahren angewandt.
Zunächst wird der zeitliche Verlauf der dem jeweiligen
Druck bzw. der jeweiligen Durchbiegung entsprechenden
Sensorsignale während des Eindringens der Minensuchnadeln
18 in den Boden 30 einem Mustererkennungsprozeß unterzogen
und klassifiziert. Das ist in Fig. 2 durch die Blöcke 40
und 42 angedeutet. Auf Basis der Klassifikationsergebnisse
werden in der nächsten Stufe, die in Fig. 2 durch die
Blöcke 44 und 46 angedeutet ist, Verfahren der
Bildverarbeitung eingesetzt, um die zweidimensionale
Verteilung der Klassifikationsergebnisse in Fahrtrichtung
des Miniaturfahrzeuges 12 und in Querrichtung hierzu
auszuwerten. Die Klassifikation von detektierten Objekten
in der zweidimensionalen Verteilung der klassifizierten
Druck- und Biegungsverläufe erfolgt durch einen Vergleich
mit den in der Minendatenbank 52 abgelegten "Fingerprints"
von AP-Minen 32. Zu diesem Zwecke werden bspw. Verfahren
aus neuronalen Netzwerken, Fuzzy Logic- und Neuro-Fuzzy-
Algorithmen eingesetzt, so daß das menschliche
Expertenwissen über den Einsatz von Minensuchnadeln
modelliert und zur Auswertung herangezogen werden kann.
In Abhängigkeit von den Ergebnissen bei der Auswertung der
Sensorsignale erfolgt die Ansteuerung der Minensuchnadeln
18 bezüglich der Position und bezüglich des Vortriebes der
Minensuchnadeln 18. Bei der Detektion von verdächtigen
Gegenständen wird dann die Auflösung - wie bereits erwähnt
worden ist - in Fahrtrichtung des Miniaturfahrzeuges 12 und
quer dazu erhöht.
Durch eine Analyse der Sensorsignale an Stellen, an denen
sich keine Mine befindet, ist eine Abschätzung des
Untergrundes nach Art und Zusammensetzung durchgeführbar.
Auf der Basis dieser Ergebnisse erfolgt die Steuerung der
Vortriebsgeschwindigkeit der Minensuchnadeln 18. Auf diese
Weise ist eine Optimierung der Vortriebsgeschwindigkeit
möglich, aus der eine Minimierung der zur Minensuche
benötigten Zeit resultiert.
Die Auswertung der Sensorsignale bezüglich Druck und
Durchbiegung erlaubt außerdem eine Feststellung des vor dem
Miniaturfahrzeug 12 liegenden Geländes bzw. Bodens 30, so
daß auf der Bodenoberfläche liegende Gegenstände erkannt
und die Eindringtiefe der Minensuchnadeln 18 in den Boden
30 hinein genau bestimmt werden kann.
Zur Kartographierung des geräumten Bodenbereiches ist es
bevorzugt, eine genaue Bestimmung der Position des
Miniaturfahrzeuges 12 vorzunehmen. Diese
Positionsbestimmung kann mittels DGPS oder gegebenenfalls
auch durch ein Anpeilen des Miniaturfahrzeuges 12 erfolgen.
Die gemessenen Positionen des Miniaturfahrzeuges 12 werden
an die Auswertungs-Zentralstation 24 übertragen und dort
archiviert. Die Auswertungs-Zentralstation 24 wird vom
Minensuch-Personal bedient, das sich in einer sicheren
Entfernung vom Miniaturfahrzeug 12 aufhält. Dabei werden
die Ergebnisse der Signalverarbeitung der
Elektronikeinrichtung 22 mittels eines Kabels oder
vorzugsweise drahtlos über Funk an die Auswertungs-
Zentralstation 24 übertragen und dort visualisiert. In
Kombination mit den Bildern der Videokamera 28 kann das die
Auswertungs-Zentralstation 24 bedienende Minensuch-Personal
den Fortschritt des Miniaturfahrzeuges 12 beobachten und im
Bedarfsfall korrigierend eingreifen.
Mit der Auswertungs-Zentralstation 24 ist es möglich, eine
Anzahl Miniaturfahrzeuge 12 gleichzeitig zu überwachen und
zu steuern.
Die Vorgabe des zu räumenden Bodenbereichs kann durch eine
Programmierung der Fahrstrecke des Miniaturfahrzeuges 12
über die Auswertungs-Zentralstation 24 erfolgen. Außerdem
kann durch die Auswertungs-Zentralstation 24 eine
Selbsttestfunktion des Miniaturfahrzeuges 12 aktiviert
werden. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise die Diagnose
und die Reparatur beschädigter Komponenten des
Miniaturfahrzeuges 12 wesentlich vereinfacht.
Die Archivierung der von der Elektronikeinrichtung 22 des
Miniaturfahrzeuges 12 übertragenen Daten kann mittels eines
Datenspeichers der Auswertungs-Zentralstation 24, d. h. des
Auswerterechners, erfolgen.
Claims (13)
1. Minensuchgerät,
gekennzeichnet durch
ein geländegängiges Miniaturfahrzeug (12), das an
einem Nadelkopf (16) eine Anzahl Minensuchnadeln (18)
aufweist, wobei jeder Minensuchnadel (18) ein
Druckmeßsensor (20) zugeordnet ist und die
Druckmeßsensoren (20) mit einer Elektronikeinrichtung
(22) zusammengeschaltet sind, die zur Ansteuerung der
Minensuchnadeln (18) und zur Verarbeitung und
Auswertung der aufgezeichneten Signale vorgesehen
ist.
2. Minensuchgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Miniaturfahrzeug (12) fernsteuerbar ist.
3. Minensuchgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Minensuchnadeln (18) am Nadelkopf (16)
voneinander beabstandet in einer Reihe nebeneinander
angeordnet sind.
4. Minensuchgerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Minensuchnadeln (18) gegen die Lotrechte um
einen bestimmten Neigungswinkel geneigt angeordnet
sind.
5. Minensuchgerät nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Minensuchnadel (18) ein Durchbiegungssensor
zugeordnet ist.
6. Minensuchgerät nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Minensuchnadeln (18) eine
Reinigungsvorrichtung (76) zugeordnet ist.
7. Minensuchgerät nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Miniaturfahrzeug (12) eine Ausblaseinrichtung
(74) zum Entfernen von Sand und kleinen Steinen
vorgesehen ist.
8. Minensuchgerät nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Miniaturfahrzeug (12) eine Videokamera (28)
angebracht ist.
9. Minensuchgerät nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Miniaturfahrzeug (12) ein Werkzeugarm (14)
vorgesehen ist.
10. Minensuchgerät nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Gebiets-Kartographierung eine
Vermessungseinrichtung vorgesehen ist.
11. Minensuchgerät nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vermessungseinrichtung ein
Globalpositioningsystem (GPS) aufweist.
12. Minensuchgerät nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Miniaturfahrzeug (12) mindestens ein
Metalldetektor (36) vorgesehen ist.
13. Minensuchgerät nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Auswertungs-Zentralstation (24) vorgesehen
ist, die mit der Elektronikeinrichtung (22) des
Miniaturfahrzeuges (12) wirkverbunden ist.
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