DE4241805A1 - Vorrichtung zur Abgabe eines Stellbefehls - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Abgabe
eines Stellbefehls für die Steuerung des Stellgliedes einer
Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug, bestehend aus
einem Fahrpedal, einem damit mechanisch gekoppelten Stell
element, einer auf das Fahrpedal wirkenden Rückstellfeder
sowie einem Betätigungsschalter.
In Wohngebieten werden seit einigen Jahren vermehrt ver
kehrsberuhigte Straßen eingerichtet, in denen die zulässige
Geschwindigkeit auf beispielsweise 30 km/h begrenzt ist. Da
die Einhaltung derartig geringer Geschwindigkeiten nicht
ganz einfach ist, werden von der Automobil-Industrie
Überlegungen angestellt, Hilfsmittel vorzusehen, mittels
derer dem Fahrzeugführer das Überschreiten einer wahlweise
vorgebbaren Grenzgeschwindigkeit bewußt gemacht werden
kann.
Für Lastkraftwagen und Busse sind bereits Geschwindigkeits
begrenzer im Einsatz, die ein Überschreiten gesetzlich vor
geschriebener Höchstgeschwindigkeiten nicht zulassen, die
vielmehr automatisch in die Leistungsregelung des Fahrzeug
antriebs eingreifen, ohne daß der Fahrzeugführer das ver
hindern kann. Anders als bei diesen Geschwindigkeitsreglern
soll
jedoch bei der wahlweise einschaltbaren Hilfseinrichtung
für niedrige Grenzgeschwindigkeiten dem Fahrzeugführer die
Möglichkeit bleiben, durch Betätigen des Fahrpedals den
eingestellten Geschwindigkeitswert aktiv zu überschreiten.
Gesucht wird demnach eine Einrichtung, die es ermöglicht,
den Fahrzeugführer an die Einhaltung einer vorgebbaren
Grenzgeschwindigkeit zu erinnern, wenn er im Begriff steht,
diese zu überschreiten.
Die gesuchte Vorrichtung soll bei allen bekannten Einrich
tungen zur Einflußnahme auf das Stellglied einer Brenn
kraftmaschine anwendbar sein, d. h. sowohl bei solchen, bei
denen herkömmlicherweise eine direkte mechanische Kopplung
zwischen dem Fahrpedal und der Drosselklappe oder dem Ein
spritzregelorgan besteht, als auch bei solchen, bei denen
das Fahrpedal mechanisch mehr oder weniger abgekoppelt ist
und nur noch zur Erzeugung von Stellbefehlen für einen
gesonderten Stellantrieb dient, der seinerseits die Dros
selklappe oder das Einspritzregelorgan verstellt. Unter
"Stellbefehl" im Zusammenhang mit der eingangs genannten
Vorrichtung wird also sowohl die Übermittlung einer mecha
nischen Bewegung als auch die Übermittlung eines elektri
schen (oder pneumatischen) Signals verstanden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Vor
richtung der eingangs genannten Art eine Möglichkeit zu
schaffen, den Fahrzeugführer mit einfachen Mitteln an die
Einhaltung einer wahlweise vorgebbaren Geschwindigkeit zu
erinnern. Mit anderen Worten, wer eine Höchstgeschwindig
keit im unteren Geschwindigkeitsbereich einhalten und dabei
nicht ständig die Geschwindigkeitsanzeige im Auge behalten
will, soll die Möglichkeit haben, sich automatisch erinnern
zu lassen, damit die vorgegebene Geschwindigkeit nicht
ungewollt überschritten wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung der ein
gangs genannten Art vorgeschlagen, die dadurch gekennzeich
net ist, daß das Stellelement einen Mitnehmer aufweist, der
mit einem wahlweise in den Stellweg des Mitnehmers ein
schaltbaren mechanischen Widerstand in der Weise zusammen
wirkt, daß das weitere Durchdrücken des Fahrpedals ab einer
einstellbaren Position spürbar erschwert ist.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird ein wahlweise
einschaltbarer "Druckpunkt" realisiert, wie er als Dauer
einrichtung mit gänzlich anderer Zielsetzung von Handfeuer
waffen bekannt ist, bei denen im Betätigungsweg des Abzugs
hebels ebenfalls eine "Merkposition" durch einen höheren
Bewegungswiderstand gekennzeichnet ist. Die erfindungsge
mäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß der Fahrzeugführer
deutlich spürt, wenn er das Fahrpedal weiter durchtreten
will, als es der vorgegebenen Geschwindigkeit entsprechen
würde. Damit wird ihm erspart, permanent die Geschwindig
keitsanzeige zu beobachten, so daß er sich besser auf die
äußere Verkehrssituation einstellen kann. Der in den Stell
weg des Mitnehmers einwirkende zusätzliche mechanische
Widerstand ist nicht permanent vorhanden, sondern nur dann,
wenn der Fahrzeugführer ihn wegen einer vorgegebenen
niedrigen zulässigen Höchstgeschwindigkeit aktiviert hat.
Dadurch entfällt für den Fahrbetrieb außerhalb der Bereiche
mit niedriger Höchstgeschwindigkeit der zusätzliche
Widerstand, so daß bei "normalem" Fahrbetrieb bei der
Verstellung des Fahrpedals kein überhöhter Widerstand
überwunden werden muß.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind
in den Unteransprüchen 2 bis 12 beschrieben.
Weitere Einzelheiten werden anhand der in den Fig. 1 und 2
dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
Fig. 2 zeigt schematisch ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
Bei den Vorrichtungen gemäß Fig. 1 und 2 ist ein Fahrpedal
1 angedeutet, das mechanisch über einen Seilzug oder ein
Gestänge 18 mit einem Stellelement 2 und einem Mitnehmer 4
verbunden ist. Das Stellelement 2 hat einen durch einen
Leerlaufanschlag 16 und einen Vollastanschlag 17 begrenzten
Stellweg, wobei das Fahrpedal 1 in Richtung Vollast und
eine Rückstellfeder 3 in Richtung Leerlauf wirkt. Das
Stellelement 2 ist entweder mechanisch mit einem nicht dar
gestellten Stellglied (Drosselklappe, Einspritzpumpen-Ver
stellorgan) verbunden oder es wirkt auf einen nicht darge
stellten Sollwertgeber, beispielsweise in Form eines Dreh
potentiometers, mit dem ein Stellbefehl für einen gesonder
ten Antrieb zum Verstellen des Stellglieds erzeugt wird.
Wie bereits erwähnt, wird unter dem Begriff "Stellbefehl"
in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung sowohl die
mechanische wie auch die elektrische (oder pneumatische)
Übermittlung der Bewegung des Stellelements 2 an die in der
Wirkungskette nachfolgenden Bauteile verstanden. Der Mit
nehmer 4 ist direkt mit dem Stellelement 2 verbunden.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 wird der wahlweise
in den Stellweg des Mitnehmers 4 einschaltbare Widerstand 5
von einer weiteren Rückstellfeder 7 erzeugt, die ab einer
Position 6 zusätzlich zur Rückstellfeder 3 in Richtung
Leerlaufanschlag 16 wirkt. Dabei ist ein Vorsprung 8 vorge
sehen, der in den Stellweg des Mitnehmers 4 ragt und der an
einem Eingriffteil 13 ausgebildet ist, das mittels der
Rückstellfeder 7 gegen ein Basisteil 12 vorgespannt ist.
Basisteil 12 und Eingriffsteil 13 sind in Stellrichtung
verschieblich geführt und mit einer ansteuerbaren Stellein
richtung 11 gekoppelt, die aus einem pneumatischen Stell
glied 14 und einem Steuerventil 15 besteht.
In der dargestellten Position ist der mechanische Wider
stand 5 aktiviert, d. h. der Vorsprung 8 ragt in den Stell
weg des Mitnehmers 4 und behindert dessen Bewegung in Rich
tung Vollastanschlag 17, sobald die Position 6 erreicht
ist. Diese Position 6 kann einstellbar ausgebildet sein,
d. h. sie kann an verschiedenen Stellen des Stellwegs ein
greifen und so für unterschiedliche Geschwindigkeiten be
nutzt werden.
Basisteil 12 und Eingriffsteil 13 können mittels der Stell
einrichtung 11 auch deaktiviert werden, indem sie insgesamt
in Richtung Vollastanschlag 17 soweit verschoben werden
(gestrichelte Position 13′), daß der Vorsprung 8 nicht mehr
im Stellweg des Mitnehmers 4 liegt.
Bei der Vorrichtung nach Fig. 1 wird der Kraft der Rück
stellfeder 3 ab Position 6 die Kraft der vorgespannten
Rückstellfeder 7 überlagert, womit nicht nur eine am
Fahrpedal 1 deutlich spürbare Widerstandsschwelle, sondern
auch eine von da ab steiler ansteigende Rückstellkraft
realisiert werden kann.
Mit der Vorrichtung nach Fig. 2 wird nur eine deutlich
spürbare Widerstandsschwelle realisiert. Hier ist der Vor
sprung 8 an einem in einer Halterung 10 eingespannten
Blattfeder-Element 9 ausgebildet, wobei die Halterung 10
schwenkbar gelagert ist und mittels der Stelleinrichtung 11
aktiviert und deaktiviert (gestrichelte Position 10′) wer
den kann. Bei aktivierter Halterung 10 ragt der Vorsprung 8
in den Stellweg des Mitnehmers 4, kann von letzterem aber
gegen die Kraft des Blattfeder-Elements 9 beiseite gedrückt
werden, wenn das Fahrpedal 1 weiter in Richtung Vollastan
schlag 17 verstellt wird. In diesem Fall wirkt nach Über
winden der Widerstandsschwelle nur die Kraft der Rückstell
feder 7; eine zusätzliche, progressiv wirkende Rückstell
kraft ist hier nicht vorgesehen.
Claims (12)
1. Vorrichtung zur Abgabe eines Stellbefehls für die Steue
rung des Stellgliedes einer Brennkraftmaschine in einem
Kraftfahrzeug, bestehend aus einem Fahrpedal (1), einem da
mit mechanisch gekoppelten Stellelement (2), einer auf das
Fahrpedal (1) wirkenden Rückstellfeder (3) sowie einem Be
tätigungsschalter, dadurch gekennzeichnet, daß das Stell
element (2) einen Mitnehmer (4) aufweist, der mit einem
wahlweise in den Stellweg des Mitnehmers (4) einschaltbaren
mechanischen Widerstand (5) in der Weise zusammenwirkt, daß
das weitere Durchdrücken des Fahrpedals (1) ab einer ein
stellbaren Position (6) spürbar erschwert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der mechanische Widerstand (5) aus einer weiteren Rück
stellfeder (7) besteht, die derartig angeordnet und vorge
spannt ist, daß sich die Rückstellkraft der vorhandenen
Rückstellfeder (3) ab der einstellbaren Position (6)
sprunghaft um einen vorgebbaren Betrag erhöht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Rückstellkraft der weiteren Rückstellfeder (7) bei
weiterem Durchdrücken des Fahrpedals (1) ab der einstellba
ren Position (6) wegproportional vergrößert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der mechanische Widerstand (5) aus einem Vorsprung (8) be
steht, der unter Spannung einer Feder (9) vom Mitnehmer (4)
senkrecht zu dessen Bewegungsrichtung aus dem Stellweg
herausgedrückt werden kann.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Vorsprung (8) dem weiteren Durchdrücken des Fahrpedals
(1) keinen zusätzlichen Widerstand entgegensetzt, nachdem
er aus dem Stellweg herausgedrückt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Vorsprung (8) an einem, in einer Halterung
(10) eingespannten Blattfeder-Element (9) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß mit dem Betätigungsschalter eine Stell
einrichtung (11) ansteuerbar ist, mittels derer der Wider
stand (5) wahlweise in den Stellweg eingebracht oder aus
diesem entfernt werden kann.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stelleinrichtung (11) aus einer schwenkbaren Halterung
(10) für das Blattfeder-Element (9) besteht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stelleinrichtung (11) aus einem Basisteil (12) und
einem Eingriffsteil (13) besteht, wobei das Eingriffsteil
(13) einen Vorsprung (8) für das Zusammenwirken mit dem
Mitnehmer (4) aufweist und mittels der weiteren Rückstell
feder (7) gegen das Basisteil (12) vorgespannt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stelleinrichtung (11) einen an
steuerbaren Stellantrieb (14, 15) aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stellantrieb aus einem pneumatischen Stellglied
(14) mit Steuerventil (15) besteht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das pneumatische Stellglied (14) von einem Unterdruck-
Reservoir beaufschlagbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4241805A DE4241805A1 (de) | 1992-12-11 | 1992-12-11 | Vorrichtung zur Abgabe eines Stellbefehls |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4241805A DE4241805A1 (de) | 1992-12-11 | 1992-12-11 | Vorrichtung zur Abgabe eines Stellbefehls |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4241805A1 true DE4241805A1 (de) | 1994-06-16 |
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ID=6475014
Family Applications (1)
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DE4241805A Withdrawn DE4241805A1 (de) | 1992-12-11 | 1992-12-11 | Vorrichtung zur Abgabe eines Stellbefehls |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4241805A1 (de) |
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