DE4240719C1 - Ultraschall-Wandler mit Dämpfungskörper für hohe Arbeitstemperaturen - Google Patents
Ultraschall-Wandler mit Dämpfungskörper für hohe ArbeitstemperaturenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Ultraschall-Wandler mit einem
Schwinger und einem daran akustisch gekoppelten Dämpfungs
körper für den Einsatz bei einer hohen Arbeitstemperatur.
Ultraschall-Wandler dieser Art eignen sich besonders für
den Einsatz in Ultraschall-Prüfköpfen, wie sie z. B. bei
Wanddickenmessungen in Verzinkungskesseln, bei der volu
metrischen Prüfung metallischer Bauteile in flüssigem Na
trium oder bei anderen Werkstoffprüfungen in heißen Flüs
sigkeiten verwendet werden.
In dem Buch "Werkstoffprüfung mit Ultraschall" von J.
Krautkrämer und H. Krautkrämer, 5. Auflage, Springer Ver
lag, Berlin 1986, insbesondere Kapitel 7 und 10.4, werden
die Elemente, aus denen ein Ultraschall-Wandler aufgebaut
ist, und ihre wesentlichen Eigenschaften und Anforderungen
vorgestellt. Zu diesen Elementen zählen ein Schallgeber
oder -empfänger, ein Dämpfungskörper, ein akustisches Kop
pelmedium und Anschlußelektroden. Als Schallgeber bzw.
-empfänger werden hauptsächlich mechanische Schwinger aus
piezoelektrischen Substanzen verwendet. Schwinger dieser
Art werden als Piezoelemente bezeichnet. In der Werkstoff
prüfung mit Ultraschall spielen als Material für den
Schwinger keramische Werkstoffe, insbesondere auf der Ba
sis von Bariumtitanat oder Bleimetaniobat, eine herausra
gende Rolle. Darüber hinaus kommen piezoelektrische Ein
kristalle, insbesondere aus Lithiumniobat oder Lithiumtan
talat, sowie Folien aus Kunststoffen wie Polyvinyliden
fluorid (PVDF) zum Einsatz.
Die Auswahl des Materials und der Geometrie für den Schwin
ger, insbesondere für das Piezoelement, erfolgt gemäß dem
vorgesehenen Verwendungszweck. Je nach Anwendung ergeben
sich hieraus Kriterien für die Kenngrößen des Schwingers,
wie Kopplungsfaktor für Dicken- und Radialschwingungen,
mechanische Güte, akustische Impedanz, Dielektrizitätszahl
und Umwandlungstemperatur. Je nach Material des Schwingers
ergeben sich daraus Anforderungen an die Kenngrößen des
Dämpfungskörpers, wie akustische Impedanz und thermischer
Ausdehnungskoeffizient. Der Dämpfungskörper wird mit der
Rückseite des Schwingers in guten mechanischen Kontakt ge
bracht. Der Kontakt zwischen dem Schwinger und dem Dämp
fungskörper erfolgt über eine Koppelschicht, die z. B. ein
Kleber-, Lot- oder Flüssigkeitsfilm ist. Die Koppelschicht
kann dabei mehrere Lagen auch unterschiedlicher Koppelme
dien aufweisen. In jedem Fall muß ein guter Schallübergang
gewährleistet sein. Die Koppelschicht muß daher hinreichend
dünn sein, so daß durch sie keine Reflexionen entstehen,
die störend auf den Schwinger zurückwirken. Ist die aku
stische Impedanz der Koppelschicht geringer als die des
Schwingers, so spricht man von "schallweicher" Kopplung.
Enthält die Koppelschicht hingegen z. B. eine dünne Folie
(z. B. Gold) mit einer höheren akustischen Impedanz als
der Schwinger, so spricht man von "schallharter" Kopplung.
Die akustische Impedanz Z eines Einkomponenten-Mediums ist
bekannterweise als Produkt aus der Massendichte ϕ und der
Schallgeschwindigkeit C, Z = ϕ C, definiert. Für ein Gemisch
werden gemittelte Größen definiert:
ϕ = ΣϕiVi/V, C = ΣCiVi/V i = 1, 2,. . .
ϕ = ΣϕiVi/V, C = ΣCiVi/V i = 1, 2,. . .
Darin sind V das gesamte Volumen des Gemisches, Vi die
Teilvolumina der einzelnen Komponenten und ϕi die Massen
dichten der einzelnen Komponenten. Stimmen die akustischen
Impedanzen von Dämpfungskörper und Schwinger im wesentli
chen überein, so geht die akustische Energie, die an der
Rückseite des Schwingers austritt, weitgehend reflexions
frei in den Dämpfungskörper über. Der Dämpfungskörper muß
diese Energie möglichst vollständig absorbieren, um keine
störenden Echos zu erzeugen. Je nach Güte des Dämpfungs
körpers wird der Schwinger mehr oder weniger stark bedämpft
und sein Ein- und Ausschwingverhalten bei Impulsanregung
beeinflußt.
Ausgeprägte Dämpfungseigenschaften erhält man bei Dämpfungs
körpern, die aus mehreren Komponenten mit stark unterschied
lichen akustischen Eigenschaften aufgebaut sind. Über das
Mischungsverhältnis und die Art eines Füllstoffs läßt sich
die akustische Impedanz in weiten Grenzen einstellen. Bei
niedrigen Temperaturen eignen sich Mischungen aus Gießhar
zen und pulvrigen Füllstoffen wie z. B. Wolfram-Pulver am
besten zur Herstellung von Dämpfungskörpern. Aufgrund der
geringen Temperaturbeständigkeit der Gießharze liegen die
Arbeitstemperaturen dieser Dämpfungskörper üblicherweise
im Bereich von -20°C bis +60°C. Im oben erwähnten Buch fin
den sich Hinweise auf die mögliche Verwendung von Sinterme
tall als Material für den Dämpfungskörper bei höheren Ar
beitstemperaturen.
In der europäischen Patentanmeldung EP 0 401 643 A2 wird
ein Ultraschall-Prüfkopf erläutert, der in flüssigem Na
trium bis zu einer maximal zulässigen Arbeitstemperatur
von ca. 250°C einsetzbar ist. Bei diesem Prüfkopf besteht
der Ultraschall-Wandler aus einem Piezoelement aus Blei
metaniobat und einem Dämpfungskörper aus einem Zweikompo
nentenzement. Aufgrund der niedrigen mechanischen Güte des
Bleimetaniobats, d. h. einer großen inneren Dämpfung, brau
chen die Dämpfungseigenschaften des Dämpfungskörpers nicht
zu ausgeprägt zu sein. Zur Anpassung der akustischen Impe
danz des Dämpfungskörpers an diejenige des Piezoelements
enthält der Zweikomponentenzement beispielsweise bestimmte
Anteile von Wolfram-Pulver (10-40%) oder Schamotte-Mehl
(10-30%). Als Koppelmedium, das eine gute akustische
Kopplung des Dämpfungskörpers an das Piezoelement bewirkt,
findet ein flüssiger oder pastenförmiger Stoff, z. B. auf
der Basis von Silikon, Anwendung. Aufgrund der niedrigen
Umwandlungstemperatur des Bleimetaniobates und der chemi
schen Unbeständigkeit des Koppelmediums können die Eigen
schaften des Wandlers bei Temperaturen oberhalb der maxi
mal zulässigen Arbeitstemperatur beeinträchtigt werden,
so daß bei solchen hohen Temperaturen der Wandler nicht
mehr einsetzbar ist.
Die europäische Patentanmeldung EP 0 459 431 A2 behandelt
einen Ultraschall-Prüfkopf für Messungen bis 450°C. Der
darin verwendete Ultraschall-Wandler setzt sich aus einem
Piezoelement und einem Dämpfungskörper zusammen. Als piezo
elektrisches Material wird Lithiumniobat (LiNbO3) verwen
det. Daran wird schallhart ein Dämpfungskörper aus Sinter
metall, Keramik (Al2O3) oder einem Bündel paralleler Dräh
te, die in einer Stahlhülse eingeschlossen sind, akustisch
angekoppelt. Die akustische Ankopplung erfolgt über eine
Goldfolie, die auf beiden Seiten mit einer Glasschicht ver
sehen ist. Die Glasschichten enthalten ein Glas aus Na2O,
Li2O und P2O5, das bei der Meßtemperatur flüssig ist und
im festen Zustand einen ähnlichen thermischen Ausdehnungs
koeffizienten wie das piezoelektrische Material besitzt.
Das Glas enthält dabei, jeweils in Molprozenten angegeben,
Na2O und Li2O zu jeweils etwa 25% und P2O3 zu etwa 50%.
Die Kombination aus der schallharten Schicht (Goldfolie)
und der bei der Arbeitstemperatur schallweichen Schicht
(geschmolzenes Glas) bewirkt eine Verbesserung der Sende-
und Empfangseigenschaften. Die maximal erreichbare Bedämp
fung wird dabei durch die Dämpfungseigenschaften der fest
stoffartigen Komponenten des Dämpfungskörpers begrenzt.
Bei dem feststoffartigen Dämpfungskörper treten allerdings
störende Reflexe und Streuungen auf. Diese entstehen durch
Reflexion der Schallwellen an Grenzflächen und durch Streu
ung der Schallwellen an Streuzentren im Dämpfungskörper.
In feststoffartigen Dämpfungskörpern besteht zudem die Mög
lichkeit, daß Transversalschwingungen erzeugt werden, die
störend auf den Schwinger, insbesondere das Piezoelement,
zurückwirken.
Aufgabe der Erfindung ist die Angabe eines Ultraschall-
Wandlers für den Einsatz bei einer hohen Arbeitstemperatur
mit einem Schwinger und einem daran akustisch gekoppelten
Dämpfungskörper, wobei der Dämpfungskörper verbesserte
Dämpfungseigenschaften aufweist, insbesondere dadurch, daß
Reflexionen, die die Funktion des Ultraschall-Wandlers be
einträchtigen, weitgehend vermieden sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Ultra
schall-Wandler zur Verwendung bei einer hohen Arbeitstem
peratur angegeben mit einem Schwinger und einem daran aku
stisch gekoppelten Dämpfungskörper, welcher ein Gemisch
aus verschiedenen Komponenten aufweist, wobei bei der Ar
beitstemperatur eine erste Komponente im flüssigen Zustand
vorliegt und eine zweite Komponente fest ist, und wobei das
Gemisch von einer Hülle umschlossen ist.
Als flüssig werden im Sinne der Erfindung u. a. auch zäh
flüssige oder pastenartige Materialien verstanden. Vorteil
hafte Merkmale der ersten Komponente, die sich in einem
flüssigen Zustand befindet, bestehen z. B. darin, daß
- a) die akustische Impedanz geringer als die des Schwingers ist,
- b) hauptsächlich nur Longitudinalwellen übertragen werden. Dadurch treten im Dämpfungskörper so gut wie keine stören den Reflexionen auf, die durch Transversalwellen erzeugt werden.
Vorteilhafterweise besitzt die zweite, feste Komponente des
Gemisches eine größere akustische Impedanz als der Schwin
ger, die bei der Arbeitstemperatur flüssige Komponente des
Gemisches hingegen eine kleinere akustische Impedanz als
der Schwinger. Durch Wahl des Massenverhältnisses der Kom
ponenten des Gemisches ist die akustische Impedanz des Ge
misches in weiten Grenzen einstellbar, insbesondere kann
die akustische Impedanz des Gemisches an diejenige des
Schwingers angepaßt werden. Man kann somit für jede vorge
gebene Arbeitstemperatur, insbesondere in einem Tempera
turbereich von etwa 250°C bis etwa 500°C, eine besonders
gute Bedämpfung erzielen.
Die Komponenten des Gemisches weisen dabei günstigerweise
die folgenden Eigenschaften auf:
- a) Die Komponenten bilden ein im wesentlichen homogenes Gemisch, d. h. die zweite Komponente ist weitgehend gleichmäßig in der ersten Komponente verteilt, damit im Dämpfungskörper gleichmäßig gute Dämpfungseigenschaf ten und eine im wesentlichen räumlich konstante akusti sche Impedanz vorliegen.
- b) Bei der Arbeitstemperatur benetzt die flüssige Komponen te die feste Komponente gut, damit eine gute akustische Kopplung der beiden Komponenten gewährleistet ist.
- c) Im Temperaturbereich bis einschließlich der Arbeitstem peratur bleibt die Reaktionsfähigkeit der Komponenten des Gemisches untereinander sowie mit den das Gemisch umgebenden Materialien eingeschränkt, insbesondere sol len die Komponenten des Gemisches nicht zur Legierungs bildung miteinander neigen, damit die Dämpfungseigen schaften des Dämpfungskörpers zeitlich und räumlich konstant gut bleiben.
- d) Die Komponenten des Gemisches weisen bei der Arbeits temperatur ein stabiles Langzeitverhalten auf.
Diese Eigenschaften, insbesondere die Benetzung der festen
Komponente, tragen dazu bei, daß weitgehend Reflexionen
vermieden werden, die störend auf den Schwinger zurückwir
ken. Die sich in der flüssigen Komponente ausbreitenden
Schallwellen werden an der festen Komponente mehrfach ge
streut, was zu einer verstärkten Absorption der Schallener
gie führt. Die Reaktionsträgheit der Komponenten des Gemi
sches trägt dazu bei, daß die Wirkung der Partikel der fe
sten Komponente als Streuzentren über einen langen Zeit
raum, insbesondere bei hohen Arbeitstemperaturen, erhalten
bleibt und damit die weitgehend vollständige Absorption der
Schallenergie gewährleistet ist. Reflexionen an Grenz
schichten im Dämpfungskörper, die auf den Schwinger stö
rend zurückwirken, werden somit größtenteils vermieden.
Günstigerweise wird die zweite Komponente (feste Komponen
te) des Gemisches in feinkörniger oder pulvriger Form vor
liegen. Besonders bewährt haben sich dabei Pulver aus Me
tallen, insbesondere Wolfram. Die Korngröße der Partikel
der zweiten Komponente, insbesondere der Wolframpartikel,
liegt günstigerweise zwischen 3 pm und 6 pm. Bei Partikeln
dieser Ausdehnung erfolgt nicht nur eine gute Streuung der
Schallwellen, sondern es läßt sich auch ein weitgehend ho
mogenes Gemisch aus der festen und der bei der Arbeitstem
peratur flüssigen Komponente erreichen.
Als besonders vorteilhaft für die erste Komponente des Ge
misches erweist sich ein Glaslot aus Natriumoxid (Na2O),
Lithiumoxid (Li2O) und Phosphoroxid (P2O5), welches bei
der Arbeitstemperatur geschmolzen ist und welches günsti
gerweise, jeweils in Molprozenten angegeben, Na2O und Li2O
zu jeweils etwa 25% und P2O5 zu etwa 50% enthält. Die
Schmelztemperatur dieses Glaslotes liegt bei ungefähr
250°C.
Für den Schwinger eignet sich besonders ein Piezoelement
aus Lithiumniobat (LiNbO3) aufgrund der hohen Umwandlungs
temperatur von ungefähr 1000°C, die eine Arbeitstemperatur
bis über 500°C erlaubt.
Eine Anpassung der akustischen Impedanz eines Dämpfungs
körpers, der als erste Komponente Glas und als zweite
Komponente Wolfram enthält, an die eines Piezoelementes
aus LiNbO3 erfolgt über die Wahl des Massenverhältnisses
der Komponenten des Dämpfungskörpers. Besonders günstig
ist beispielsweise in einem Temperaturbereich von etwa
300°C bis etwa 350°C ein Massenverhältnis der Masse des
Glases zu der Masse des Wolframpulvers in der Größenord
nung von 0,27. Der Temperaturbereich für den Einsatz eines
Wandlers dieser Art reicht von etwa 250°C bis etwa 500°C.
Die Hülle, welche das Gemisch umgibt, wird vorteilhafter
weise als ein elastischer Balg, insbesondere aus Stahl,
realisiert. Der Stahl muß sich gegenüber dem Gemisch reak
tionsträge verhalten und oxidationsbeständig sein. Denn
bei hoher Temperatur besteht die Möglichkeit, daß insbe
sondere das Material des Schwingers, z. B. das Lithiumnio
bat, Sauerstoff abgibt. Der elastische Balg gewährleistet,
daß das Gemisch sich beim Aufheizen von der Umgebungstem
peratur zur Arbeitstemperatur oder beim Abkühlen von der
Arbeitstemperatur zur Umgebungstemperatur entsprechend
ausdehnen kann, wodurch thermische Spannungen im Wandler
element reduziert werden. Dies ist insbesondere vorteil
haft, wenn die erste, bei der Arbeitstemperatur flüssige
Komponente beim Aufheizen schmilzt und beim Abkühlen er
starrt.
Aufgrund der im allgemeinen unterschiedlichen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten des Gemisches und des Schwingers
ist es unter Umständen günstig, eine Zwischenschicht ein
zufügen, die die thermischen Spannungen abbaut. Diese Zwi
schenschicht besitzt günstigerweise einen ähnlichen ther
mischen Ausdehnungskoeffizienten sowie eine ähnliche aku
stische Impedanz wie der Schwinger. Als Materialien für
die Zwischenschicht eignen sich unter anderem Aluminium
oxid, Palladium, Silber, Messing oder Grauguß. Zur Aufnah
me und zum Abbau der vorwiegend von dem Gemisch hervorge
rufenen thermischen Spannungen wird die Zwischenschicht an
ihrer einen Seite mit dem Gemisch und mit ihrer anderen
Seite mit dem Schwinger in mechanischen Kontakt gebracht.
Sie liegt somit räumlich zwischen dem Gemisch und dem
Schwinger. Die akustische Kopplung der Zwischenschicht an
den Schwinger kann über eine Goldfolie erfolgen, die in
ein Glaslot eingebettet ist, das ebenfalls bei der Arbeits
temperatur flüssig ist. Das Glaslot und die darin eingebet
tete Goldfolie weisen zusammen eine Schichtdicke auf, die
günstigerweise kleiner ist als ein Viertel der Wellenlänge
der von dem Schwinger erzeugten Schallwellen, wodurch ein
nahezu reflexionsfreier Schallübergang aus dem Schwinger
in die Zwischenschicht ermöglicht ist. Die Goldfolie weist
dabei ein chemisch neutrales Verhalten gegenüber dem Glas
lot auf, was eine gute akustische Kopplung auch über einen
langen Zeitraum gewährleistet. Darüber hinaus trägt die
Goldfolie durch eine gute plastische Verformbarkeit zu ei
nem Abbau der thermischen Spannungen bei und kann als elek
trischer Anschluß dienen.
Eine Verwendung eines Ultraschall-Wandlers, der wie oben
beschrieben einen Dämpfungskörper aus einem Gemisch, eine
Hülle und eine akustisch an den Schwinger gekoppelte Zwi
schenschicht aufweist, ist besonders bei einer hohen Ar
beitstemperatur in einem Tempe
raturbereich von etwa 250°C bis etwa 500°C vorteilhaft, da bei der Ar
beitstemperatur der Dämpfungskörper sehr gute Dämpfungsei
genschaften aufweist und die akustischen Impedanzen des
Schwingers und des Dämpfungskörpers aufeinander abstimmbar
sind.
Hohe Arbeitstemperaturen treten bei der Werkstoffprüfung
in heißen Flüssigkeiten, insbesondere in Flüssigmetallen,
beispielsweise in Wärmeübertragungssystemen, auf. Daher
ist eine Verwendung eines Ultraschall-Wandlers der oben
beschriebenen Art in diesen Fällen besonders günstig.
Die Figur zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, in
dem nur die zum Verständnis der Erfindung notwendigen Be
standteile des Ultraschall-Wandlers dargestellt sind. Auf
den Schwinger 1, ein kreiszylindrisches Piezoelement aus
Lithiumniobat, ist der Dämpfungskörper aufgesetzt. Dieser
Dämpfungskörper weist eine Zwischenschicht 3, einen ela
stischen Balg 2 und das Gemisch 6 auf.
Die Zwischenschicht 3 fängt die thermischen Spannungen
auf, die beim Erstarren des Gemisches 6 auftreten. Dadurch
wird die mechanische Belastung des Schwingers 1 gering
gehalten. Zum Schwinger 1 hin besitzt der Balg 2 einen
kreiszylindrischen Flansch 7 und ist nach oben hin durch
eine Platte 8 abgeschlossen. Zur akustischen Ankopplung
der Zwischenschicht 3 an den Schwinger 1 wird eine Gold
folie 5, die von beiden Seiten mit Glaslot 4 umgeben ist,
räumlich zwischen den Schwinger 1 und die Zwischenschicht
3 eingefügt.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile resultieren
insbesondere daraus, daß bei der Arbeitstemperatur eine
Komponente des Dämpfungskörpers in flüssigem Zustand vor
liegt. Im Dämpfungskörper breiten sich daher fast aus
schließlich Longitudinalwellen aus, und störende Reflexio
nen, wie sie bei einem feststoffartigen Dämpfungskörper
auftreten, werden vermieden. Zudem ist durch eine weitge
hend vollständige Benetzung der feststoffartigen Komponen
te mit der flüssigen Komponente eine besonders gute aku
stische Kopplung erhältlich, so daß insgesamt wesentlich
verbesserte Dämpfungseigenschaften erzielt werden.
Claims (18)
1. Ultraschall-Wandler zur Verwendung bei einer hohen
Arbeitstemperatur, mit einem Schwinger (1) und einem
daran akustisch gekoppelten Dämpfungskörper (2, 3, 6, 7, 8),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dämpfungskörper (2, 3, 6, 7, 8) ein Gemisch (6) aus
mehreren Komponenten aufweist, wobei bei der Arbeitstem
peratur eine erste Komponente im flüssigen Zustand vor
liegt und eine zweite Komponente fest ist, und wobei das
Gemisch (6) von einer Hülle (2, 3, 7, 8) umschlossen ist.
2. Ultraschall-Wandler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gemisch im wesentlichen homogen ist.
3. Ultraschall-Wandler nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponenten des Gemisches (6) in einem Massenver
hältnis vorliegen, durch das die akustische Impedanz des
Gemisches (6) an die akustische Impedanz des Schwingers
(1) angepaßt ist.
4. Ultraschall-Wandler nach einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Arbeitstemperatur die flüssige Komponente des
Gemisches (6) die feste Komponente des Gemisches (6) gut
benetzt.
5. Ultraschall-Wandler nach einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Temperaturbereich bis einschließlich der Arbeitstem
peratur die Komponenten des Gemisches (6) untereinander
sowie mit den Materialien der Hülle (2, 3, 7, 8) im wesent
lichen nicht chemisch reagieren.
6. Ultraschall-Wandler nach einem der vorgehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Komponente des Gemisches (6) Wolfram-Pulver
ist.
7. Ultraschall-Wandler nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Wolfram-Pulver aus Partikeln mit einem Korndurch
messer von 3-6 pm zusammengesetzt ist.
8. Ultraschall-Wandler nach einem der vorgehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet
daß die erste Komponente des Gemisches (6) ein Glaslot
ist.
9. Ultraschall-Wandler nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Glaslot aus den Oxiden Na2O, Li2O und P2O5 herge
stellt ist.
10. Ultraschall-Wandler nach einem der vorgehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwinger (1) ein Piezoelement aus LiNbO3 ist.
11. Ultraschall-Wandler nach einem der vorgehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülle (2, 3, 7, 8) einen elastischen Balg (2)
aufweist.
12. Ultraschall-Wandler nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülle (2, 3, 7, 8) eine Zwischenschicht (3) aufweist, die akustisch an den Schwinger (1)
angepaßt und räumlich zwischen dem Schwinger (1) und dem
Gemisch (6) angeordnet ist.
13. Ultraschall-Wandler nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischenschicht (3) Aluminiumoxid, Palladium, Sil
ber, Messing oder Grauguß enthält.
14. Ultraschall-Wandler nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Balg (2) aus einem Stahl gefertigt ist, welcher
sich gegenüber dem Gemisch (6) reaktionsträge verhält und
oxidationsbeständig ist.
15. Ultraschall-Wandler nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich eine in einem Glaslot (4) eingebettete Gold
folie (3) zwischen dem Schwinger (1) und der Zwischenschicht
(3) angeordnet ist.
16. Ultraschall-Wandler nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Goldfolie (5) als elektrischer Anschluß dient.
17. Verwendung eines Ultraschall-Wandlers nach einem der
vorhergehenden Ansprüche
in einem Temperaturbereich der Arbeitstemperatur von 250°C bis
500°C.
18. Verwendung eines Ultraschall-Wandlers nach einem der
Ansprüche 1 bis 16 zur Werkstoffprüfung in einem Flüssig
metall.
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-
1993
- 1993-11-22 WO PCT/DE1993/001107 patent/WO1994012873A1/de active Application Filing
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0401643A2 (de) * | 1989-06-07 | 1990-12-12 | Siemens Aktiengesellschaft | Ultraschall-Prüfkopf |
EP0459431A2 (de) * | 1990-05-31 | 1991-12-04 | Hilgers AG | Ultraschall-Heissprüfkopf |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
KRAUTKRÄMER, J. u. H.: Werkstoffprüfung mit Ultraschall, 5. Aufl., Berlin: Springer 1986, Kap. 7 u. 10.4 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO1994012873A1 (de) | 1994-06-09 |
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