DE4240548A1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine integrierte optische Schaltung unter Verwen
dung eines optischen Dünnschichtwellenleiters zum Modulieren oder
Schalten eines Lichtsignals mit Hilfe eines elektro-optischen Effekts.
Der zunehmende Einsatz optischer Fasern in der Nachrichtentechnik, bei
Sensoren und bei anderen Anwendungsfällen hat das optische Schalten
zum Gegenstand starken Interesses gemacht. Von besonderem Interesse
ist das Schalten von Signalen in optischer Form ohne die elektro-opti
sche Umsetzung. Es wurden Versuche in zahlreiche Richtungen unter
nommen, beispielsweise die Verwendung mechanischer Schalter und aus
Halbleitermaterial wie GaAs und InP gefertigter integrierter optischer
Raum-Halbleiterschalter.
Viele dieser Schalter nutzen für die Schaltfunktion einen elektro-opti
schen Effekt. Einen elektro-optischen quadratischen oder Kerr-Effekt
gibt es in allen Stoffen. Dieser Effekt bezieht sich auf eine Änderung
des Brechungsindex Δn, der proportional zum Quadrat des angelegten
elektrischen Feldes E ist. Viel stärkere Indexänderungen lassen sich in
Einkristallen realisieren, die einen linearen oder elektro-optischen
Pockel-Effekt aufweisen. In diesem Fall ist die Änderung des
Brechungsindex Δn direkt proportional zum angelegten elektrischen Feld
E. Der Effekt wird nur bei nicht-zentrosymmetrischen Einkristallen
erzielt, wobei die induzierte Indexänderung abhängt von der Orien
tierung des elektrischen Feldes E und der Polarisierung des Lichtstrahls.
Bekannte lineare elektro-optische Stoffe umfassen Kaliumdihy
drophosphat (KDP) und dessen deuterierte isomorphe Formen (DKDP
oder KD*P), Lithiumniobat (LiNbO3) und Lithiumtantalat (LiTaO3),
außerdem Halbleiter wie Galiumarsenid (GaAs) und Kadmiumtellurid
(CdTe).
Bisher ist Ti:LiNbO3, welches eine durch Diffundieren von Titan in
Lithiumniobat gebildete Bandführung beinhaltet, eines der am meisten
ausgereiften Technologie-Produkte bei der Fertigung von integrierten
optischen Schaltkreisen (IOCs). Die Lithiumniobat-Führung wird gebil
det in einem monokristallinen Wafer, auf dem Längselektroden benach
bart zu der Bandführung ausgebildet sind. Die Elektroden modifizieren
den lokalen Wert des Brechungsindex, wenn eine Potentialdifferenz
angelegt wird.
Bei dieser Fertigungstechnik lassen sich Kanäle mit relativ geringem
Verlust und guter Fleckgrößen-Anpassung an Einzelmodenfasern bequem
herstellen. Allerdings gibt es ein schwerwiegendes Problem: Die
LiNbO3-Bauelemente sind naturgemäß polarisationsabhängig, d. h., sie
erfordern die Anregung einer spezifischen linearen Polarisation ("ordent
licher" Mode oder "außerordentlicher" Mode, TE oder TM9, abhängig
von der Kristallorientierung), wohingegen der Polarisationszustand
(SOP) am Ausgang einer Einzelmodenfaser ein Zufallsverhalten auf
weist. Dieses Problem wird üblicherweise gelöst, indem man polari
sationserhalte Fasern verwendet.
Allerdings gibt es bei der Verwendung von polarisationserhaltenden
Fasern eine Reihe von Nachteilen. Zunächst sind diese Fasern kompli
zierter zu handhaben als übliche Einzelmodenfasern, da sie winkelmäßig
ausgerichtet werden müssen. Diese Faserart ist außerdem sehr teuer, sie
kostet etwa das zehnfache der herkömmlichen Einzelmodenfasern.
Außerdem ist eine solche Faser keine Normfaser und wird es in abseh
barer Zukunft wahrscheinlich auch nicht werden. In vorhandenen Netz
werken wird eine solche Faser nicht eingesetzt. Dies macht die gesamte
Lösung für eine Anzahl von Anwendungsfällen ungeeignet.
Es gibt eine Reihe alternativer Lösungen, von denen eine die Polarisa
tions-Verwürfelung ist. Die Polarisations-Verwürfelung beinhaltet das
Verwürfeln der Eingangspolarisation mit hoher Geschwindigkeit, was in
der gewünschten Polarisation (TE oder TM) genügend Leistung gewährleistet,
während die orthogonale Polarisation in einem Polarisator ge
sperrt wird. Dieses Sperren bewirkt eine Einbuße von etwa 3 dB, wobei
diese Vorgehensweise einen schnell arbeitenden Polarisationsverwürfler
erfordert, da bei einer mit der Bitrate vergleichbaren Frequenz gearbeitet
werden muß. Allerdings sind die Polarisationsverwürfler nicht breit
bandig, was den Schaltern die "Frequenz-Transparenz" raubt.
Eine weitere Alternative ist die Polarisationsverschiedenheit. Bei dieser
Lösung wird das Signal in zwei zueinander orthogonale Polarisations
komponenten aufgespalten, die getrennt verarbeitet und dann schließlich
(abhängig vom Anwendungsfall) erneut kombiniert werden. Dies bedeu
tet, daß Polarisationsaufspalter benötigt werden und die Anzahl der
optischen Schaltelemente (z. B. der 2×2-Schalter) verdoppelt werden
muß.
Eine weitere Lösung ist die Polarisations-Stabilisierung. Wird mit Polari
sations-Stabilisierung gearbeitet, so wird die Polarisation durch eine
Rückkopplungsschleife geregelt. Bei der Polarisations-Stabilisation muß
die Signal-Polarisierung auf irgendeine Weise gemessen werden, was in
manchen Fällen das System nicht spürbar verkompliziert (z. B. kohärente
Systeme), in anderen Fällen jedoch eine beträchtliche unerwünschte
Komplexität bewirkt. Diese Lösung wurde erfolgreich ausgeführt bei
Ti:LiNbO3-Bauelementen. Man vergleiche H. Heidrich et al., "Inte
grated Optical compensator on Ti:LiNbO3 For Continuous and Reset
Free Polarization Control", ECOC ′87, Proc., Vol. 1, S. 257-260; R.
Noe et al., "Automatic Endless Polarization Transformers", Optic
Letters, 1988, Vo. 13, No. 6, S. 527-529: N.G. Walker et al, "Endless
Polarization Control Using an Integrated Optic Lithium Niobate
Device", Electron. Lett., 1988, Vol. 24, No 5, S. 260-268.
All die oben erwähnten Lösungen erfordern die Anpassung an die vor
handene Polarisationsabhängigkeit der LiNbO3-Bauelemente, was die
Systeme kompliziert macht.
Es gibt eine Reihe von Konzepten für polarisationsunabhängige Schalter
und Modulatoren. Vergleiche hierzu M. Kondo et al., "Low Drive
Voltage and Low Loss Polarization Independent LiNbO3 Optical Wave
guide Switches", Electron. Lett., Vol. 23, (1987), S. 1167-1169; R.C.
Alferness, "Polarization Independent Optical Directional Coupler Switch
Using Weighted Coupling", Appl. Phys. Lett., Vol. 35, (1979), S. 748-
750; O.G. Ramer et al., "Polarization Independent Optical Switch with
Multiple Sections of Δβ Reversal and a Gaussian Taper Function", IEEE
Joun. Quantum EIectron. Vol QE-18 (1982), S. 1772-1779; L.
McCaughan, "Low Loss Polarization Independent Electrooptical
Switching at =1.3 µm", IEEE Journ. Lightwave Techn., Vol LT-2,
(1984), S. 51-55; Y. Bourbon et al., "Polarization-Independent Modula
tor with Ti:LiNbO3 Strip Waveguides", Electron. Lett. Vol. 20 (1984),
S. 496-497; N. Tsukada et al., "Polarization-Insensitive Integrated-
Optical Switches: A new approach", IEEE Journ. Quantum Electron.,
Vol QE-17, (1981), S. 959-964, J.E. Watson, "A Low Voltage
Polarization Independent Guided Wave Direction- Coupler Switch in
Lithium Niobate", SPIE Vol. 835, Integrated Optical Circuit Engineering
V, (1987), S. 132-135; J.E. Watson et al., "A polarization Independent
1×16 Guided-Wave Optical Switch Integrated on Lithium Niobate",
Journ. Lightwave Techn., Vol LT-4, (1986), S. 1717-1721; W.K. Burns
et al., "Interferometric Waveguide Modulator with Polarization-
Independent Operation", Applied Physics Letters, Vol 33 (1978), S. 944;
P. Granestrand et al., Polarization Independent Optical Switches",
Fourth European Conference on Integrated Optics (ECIO ′87) S. 36-39;
P. Granestrand et al., "Polarization Independent Switch and Polarization
Splitter Employing Δβ and Δβ Modulation", Electron. Lett. 1988, S.
1142 1145, J.L. Nightingale et al, "Low Voltage Polarization
Independent Optical Switch in Ti-indiffused Lithium Niobate", Techn.
Digest of Integrated and Guided Wave Optics Conf. (IGWO ′89), paper
MAA3, S. 10-13, K. Takizawa et al., "Polarization-Independent and
Optical Damage-insensitive LiNbO3 interferometric Waveguide
Modulator", Japanese Journal of Applied Physics, vol 27 (1989, S.
L696-L698, Y. Silberberg et al., "Digital Optical Switch" Techn. Digest
OFC 1988, paper THA3, H.F. Taylor, "Polarization Independent
Guided wave Optical Modulators and Switches", IEEE Journ. Lightwave
Techn. Vol LT 3 (1985), S. 1277-1280; T. Pohlmann et al.,
"Polarization independent switches on LiNbO3", Piroceedings of the
Topical Meeting on Integrated Photonics Research, Hilton Head, SC,
1990, S. 38-39. Die ersten experimentellen Ergebnisse von
polarisationsunabhängigen Schaltern wurden von Alferness im Jahr 1979
berichtet.
Fig. 1 zeigt den Schalter nach Alferness. Es handelt sich um einen
Richtkoppler 10 unter Verwendung gewichteter Kopplung. Die Trennung
zwischen den Wellenleitern 11 und 12 wird entlang der Kopplerlänge
variiert und deshalb wird auch die Kopplung zwischen den Wellenleitern
11 und 12 variiert. Die Kopplung ist in Längsrichtung gewichtet, und
deshalb gibt es keine Zone mit konstanter Wellenleiter-Trennung. Die
gewichtete Kopplung wird ausgenutzt, wenn ein Sperrzustand (nicht
kreuzender Zustand) realisiert wird. Durch geeignete Auslegung der
Wichtung ist es möglich, die Seitenkeulen der Übertragungsfunktion zu
unterdrücken (d. h., den Leistungsanteil, der von dem angeregten
Wellenleiter als Funktion der Treiberspannung zu dem anderen Wellen
leiter-Ausgang gekoppelt wird). Dies ist in Fig. 2a und 2b dargestellt,
wobei die Übertragungsfunktion eines herkömmlichen Richtkopplers
(Fig. 2a) mit derjenigen eines gewichteten Kopplers (Fig. 2b) verglichen
ist.
Fig. 2a und 2b zeigen die Übertragungsfunktion für einen gleichför
migen Δβ-Betrieb eines herkömmlichen Richtkopplers mit gewichteter
Kopplung, wobei der Effekt der Wichtung der Kopplungskoeffizienten
dargestellt ist. Das Wichten erfolgt mit einer Hamming-Funktion. Die
ausgezogene Linie entspricht dem "außerordentlichen" Mode (TM in
dem Schalter, der in dem Artikel von Alferness diskutiert ist), die ge
strichelte Linie entspricht dem "ordentlichen" Mode (TM in dem Schalter
nach dem Artikel von Alferness). Das Verhältnis Δβeo/Δβo wird zu 3,1,
(L(1c)eo, ≈ 1,5 und (L/1c)o ≈ 1,1 angenommen, wobei Δβeo die Differenz
in der Wellenzahl zwischen den Kanälen des außerordentlichen Modes,
Δβo die Differenz in der Wellenzahl zwischen den Kanälen in dem or
dentlichen Mode, L die bauliche Länge des Kopplers und 1c die
Kopplungslänge ist.
Wenn eine Spannung angelegt wird, welche dem ersten Sperrzustand für
die Polarisation entspricht, welche den schwächsten elektro-optischen
Koeffizienten "sieht", wird auch die andere Polarisation geschaltet, auch
wenn die Treiberschaltung gerade einem lokalen Maximum für diese
Polarisation entspricht, was auf die unterdrückten Seitenkeulen zurück
zuführen ist. In Fig. 2a und 2b ist ein -25 dB-Nebensprechpegel angege
ben, welcher zeigt, daß dieser Pegel auch dann aufrechterhalten werden
kann, wenn Parameter wie Δβeo/Δβo, (L/1c)eo und (L/1c)o für den Fall des
gewichteten Kopplers etwas variiert werden.
Die Ausführung des Überkreuzungszustands wird in Verbindung mit
Fig. 3 erläutert. Fig. 3 zeigt ein Schalterdiagramm, bei dem die Orte
des Überkreuzungszustands mit Darstellung von L/1c auf der vertikalen
Achse und ΔβL/π (normierte Treiberspannung) auf der horizontalen
Achse gezeigt sind. Wenn eine Spannung angelegt wird, die einem
"perfekten" Überkreuzungszustand für den "außerordentlichen" Mode
entspricht, befindet sich auch die andere Polarisation in einem vernünfti
gen Überkreuzungszustand, was zurückzuführen ist darauf, daß die Form
des Diagramms in der Nähe von L/1c ≈ 1. Der Überkreuzungszustand
hängt davon ab, daß der Schalter derart gefertigt ist, daß das Verhältnis
L/1c für den Mode, der den schwächsten elektro-optischen Koeffizienten
sieht, etwas über 1 liegt (bei diesem Z-Schnitt und Ausbreitung in Y-
Richtung ist es der TE-Mode) während der Wert für die andere Polari
sation zwischen 1 und 3 liegt.
In diesem Fall befindet sich die "ordentliche" Polarisation in einem
vernünftigen Überkreuzungszustand bis zu relativ hohen Spannungen, da
in der Nähe von L/1c ≈ 1 die Tangente an die Überkreuzungszustands-
Ortskurve nach Fig. 3 fast horizontal verläuft. Dies gilt auch für L/1c ≈ 3.
Fig. 4 zeigt einen polarisationsunabhängigen Schalter 40, wie er in dem
Artikel von L. McCaughan beschrieben ist. Der Schalter 40 ist praktisch
der gleiche wie der in Fig. 1 gezeigte Schalter (nach dem Artikel von
Alferness), mit der Ausnahme, daß die Elektroden nicht in zwei Ab
schnitte unterteilt sind. In anderen Worten, der Schalter nach Fig. 4
enthält zwei Wellenleiter 41, 41 in einem Substrat, wobei zwei
Elektroden 43, 44 den Wellenleitern 41, 42 eng benachbart sind. Eine
Spannung V wird an die eine Elektrode 44 gelegt, während die andere
Elektrode 43 geerdet ist. Deshalb ist ein gleichförmiger Δβ-Betrieb
möglich, und der Überkreuzungszustand muß bei einer Spannung von
null erreicht werden, was bedeutet, daß der Schalter 40 derart gefertigt
sein muß, daß das Verhältnis L/1c für beide Polarisationen etwa 1
beträgt. In dem Artikel von Watson wird das Konzept von Alferness im
einzelnen analysiert, wobei ein Betrieb mit dem TE-Mode in der Nähe
von L/1c ≈ 3 vorgeschlagen wird. Dies ist kompatibel mit dem Ergebnis
von Fertigungsparametern zur Erzielung geringer Biegeverluste bei
größeren Wellenlängen. In diesem Fall ist die Polarisation, welche den
ordentlichen Index sieht, weniger eingegrenzt, was dazu führt, daß der
entsprechende Mode im Vergleich zu der anderen Polarisation ein
höheres L/1c-Verhältnis aufweist.
Fig. 5 zeigt Kombinationen von L/1c-Verhältnissen, die zur Erzielung
geringen oder "perfekten" Nebensprechens im Überkreuzungszustand für
den in Fig. 1 gezeigten Schalter zugelassen sind. In Fig. 5 beträgt
ΔβTE/ΔβTM = 0,26. Wenn ein endliches Nebensprechen erlaubt ist,
verbreitern sich die Linien in Fig. 5 und bilden die Form eines Rohrs.
Vergleiche hierzu den Artikel von Watson.
Eine zusätzliche Ausdehnung des Konzepts von Alferness ist in Fig. 6a
gezeigt und wird von P. Granestrand et al. berichtet in "Polarization
Independent Switch and Polarization Splitter Employing Δβ and Δk
Modulation", Electron. Lett. 1988, S. 1142-1143. In diesem Fall ist ein
X-Schnitt mit Y-Ausbreitung gewählt. Der Schalter 60 ist ein Richt
koppler mit kreisbogenförmigen Biegungen am Ausgang und am Eingang
von Wellenleitern 61 und 62, wobei Elektroden 63, 64, 65, 66, 67 und
68 den Konturen der Wellenleiter 61 und 62 folgen. Wenn die Trei
berspannungen gemäß Fig. 6b angelegt werden, ist es möglich, eine
Überlagerung einer geraden und einer ungeraden Störung des Brechungs
index zu erreichen (lediglich die Horizontalkomponente des elektrischen
Feldes induziert eine Indexstörung bei dieser Kristallorientierung). Wenn
lediglich eine gerade Störung angelegt wird, bleibt der Richtungskoppler
symmetrisch, jedoch mit einer geänderten Kopplungsstärke zwischen den
Wellenleitern. Dies entspricht einer Δk-Modulation oder einer
Transformation parallel zu der vertikalen Achse in einem Schalterdia
gramm, wie es in Fig. 6c gezeigt ist (wobei ΔβTN/ΔβTE = 0,28 und
ΔkTN/ΔkTE = 0,35). Die herkömmliche Δβ-Modulation (aus der unge
raden Störung) entspricht einer Transformation parallel zur horizontalen
Achse des Schalterdiagramms. Diese Kombination von Δβ- und Δk-
Modulation macht eine elektronische Justierung der polarisations
unabhängigen Schalterzustände möglich. Weil die Δk-Modulation in
dieser Konfiguration nicht sehr effizient ist, werden nur geringe Ein
stellungen der Kopplungslänge angenommen, ansonsten ergeben sich
hohe Spannungen.
In Fig. 6d sind die Grenzen dargestellt, innerhalb derer eine "perfekte"
(in der Grenze der Theorie der gekoppelten Wellen) polarisationsunab
hängige Überkreuzung möglich ist. Fig. 6d zeigt ebenfalls ΔβTM/ΔβTE =
0,26 und ΔkTM/ΔkTE = 0,35. Wie man sieht, sind die zulässigen
Fertigungstoleranzen sehr groß. Der Sperrzustand läßt sich ebenfalls
elektronisch einstellen durch Kombination von Δβ- und Δk-Modulation.
Fig. 6e zeigt ein Beispiel für die Verwendung sowohl von Δβ- als auch
von Δk-Modulation zur Herbeiführung eines "perfekten" Sperrzustands.
Bei dem in Fig. 6e gezeigten Beispiel gibt es keine Beschränkungen für
(L/1c)TE und (L/1c)TM. In anderen Worten: es gibt hinsichtlich der Kopp
lungslänge keine Erfordernisse, und es ist stets möglich, einen "perfek
ten" polarisationsunabhängigen Sperrzustand zu erreichen. Aufgrund der
durch die kreisbogenförmigen Biegungen am Eingang und am Ausgang
des Schalters erhaltenen gewichteten Kopplung jedoch werden die Seiten
keulen der Übertragungsfunktion jedoch üblicherweise nach unten
gedrückt, was zu vernünftigen Nebensprechwerten führt, auch bei
"reiner" gleichmäßiger Δβ-Modulation. Eine realistische Darstellung
dieses Sachverhalts ist in Fig. 6f gezeigt. Fig. 6f zeigt den Verlauf des
Schalter-Sperrzustands für ein Nebensprechen von -20 dB, wobei der
Effekt der kreisbogenförmigen Biegungen am Eingang und am Ausgang
des Schalters dargestellt ist. Das linke Diagramm entspricht dem ein
fachen Fall von zwei parallelen Wellenleitern mit einer konstanten
Trennung, während das rechte Diagramm einem Richtkoppler mit kreis
förmigen Biegungen am Eingang und am Ausgang des Schalters ent
spricht.
Eine andere Vorgehensweise zur Herstellung von polarisations
unabhängigen Schaltern besteht in der Verwendung von Kristallorientie
rungen, bei denen die Bedingungen für die beiden Polarisationen ähnlich
sind. Dies bedeutet, daß die elektro-optisch induzierten Störungen gleich
sind, und daß die TE- und TM-Modes annähernd dieselbe Kopplungs
länge besitzen. Die "isotropen" Orientierungen mit der Z-Achse in Aus
breitungsrichtung sind Beispiele für derartige Orientierungen. Hier sehen
beide Polarisierungen den ordentlichen Brechungsindex, und deshalb sind
die auf die Titan-(Ti-)Konzentration zurückzuführenden Indexstörungen
für beide Polarisationen gleich. Dies bedeutet, daß die Kopplungslängen
annähernd gleich sind. Die elektro-optisch induzierten Indexstörungen
für die beiden Polarisationen werden verursacht durch die elektro-opti
schen r-Koeffizienten r12 und r22 (verkürzte Indexschreibweise). Sie
haben gleiche Beträge, jedoch entgegengesetzte Vorzeichen, wobei der
Index 2, der r12 und r22 gemeinsam ist, besagt, daß diese Störungen den
externen elektrischen Feldern entlang der Y-Achse entsprechen. Ein
verkomplizierender Faktor in diesem Zusammenhang ist der Umstand,
daß die zwei Polarisationen praktisch synchron sind, und daß es einen
elektro-optischen Koeffizienten (des gleichen Betrags wie r12 und r22)
gibt, der eine Kopplung zwischen den beiden Polarisationen bewirkt.
Dieser r-Koeffizient ist r61, in nicht-verkürzter Schreibweise mit dem
Index 1, 2, 1. Der Index 6 (1, 2 in nicht-verkürzter Schreibweise) ent
spricht der Kopplung zwischen elektrischen Feldern entlang der X- und
Y-Achsen-Richtungen. Die Kopplung wird induziert durch ein externes
elektrisches Feld entlang der X-Achse, wie es durch den zweiten ange
gebenen Index angedeutet ist.
Um in einem Schalter mit dieser Orientierung eine gute Leistungsfähig
keit zu erzielen, muß diese TE-TM-Umsetzung vermieden werden. Da
aber die ungewollten Störungen (TE <--<, TM) und die gewollten
Störungen (ΔTM, ΔnTE) unterschiedlichen Komponenten des äußeren
Feldes entsprechen, ist es möglich, diese Kopplung durch geeignete
Auslegung des Bauteils zu vermeiden. Ein Beispiel hierfür ist in Fig. 7a
gezeigt. Wenn die Elektroden derart angeordnet werden, daß es keine
Netto-Komponente in X-Richtung gibt (beim Beispiel nach Fig. 7
vertikal in dem X-Schnitt), gibt es keine TE <--<, TM-Kopplung und
der Schalter arbeitet gut. Es ist allerdings schwierig, dieses Ziel zu
erreichen, was auf Fertigungsdefekte zurückzuführen ist (Fehlausrich
tung der Elektrode, bezüglich der Wellenleiter, Schwierigkeiten bei der
Handhabung der Diffusion und dergleichen). Dies läßt sich überwinden
durch Verwendung von Elektroden, die eine elektrische Einstellung des
Feldes derart ermöglichen, daß das "effektive" vertikale Feld beseitigt
wird.
Eine mögliche Lösung ist in Fig. 8a gezeigt, wobei die am weitesten
außenliegenden Elektroden 86a, 86b und 87a, 87b dazu verwendet
werden, die "Gestalt" des elektrischen Feldes so einzustellen, daß die X-
Netto-Komponente beseitigt wird. Vergleiche hierzu P. Granestrand et
al. "Polarization Independent Optical Switches", ECIO ′87, S. 36-39.
Die anderen Elektroden 83a, 83b, 84a, 84b, 85a und 85b und die
Wellenleiter 81 und 82 sind ähnlich wie in Fig. 7a. Fig. 8b zeigt das
von den Elektroden gebildete elektrische Feld. Man beachte, daß die
Schalterstrukturen in Fig. 7 und 8 es auch ermöglichen, zur Verbes
serung der Schaltzustände eine Δk-Modulation durchzuführen.
Fig. 9 zeigt eine weitere Möglichkeit zur Herstellung von polarisations
unabhängigen Schaltern, wobei ebenfalls eine "isotrope" Orientierung
(ebenfalls X-Schnitt) verwendet wird. Vergleiche K. Takizawa et al.,
"Polarization-Independent and Optical Damage-insensitive LiNbO3 inter
ferometric Waveguide Modulator", Japanese Journal of Applied Physics,
Vol 27 (1988), S. L696-L698. Es handelt sich hier um einen soge
nannten interferometrischen Ausgleichsbrückenschalter 90, welcher
besteht aus einem eingangsseitigen 3-dB-Koppler 96, einer polarisations
unabhängigen Phasenschieberzone 97 mit zwei geerdeten Elektroden 93
und 95 sowie einer dazwischenliegenden vorgespannten Elektrode 94,
und einem ausgangsseitigen 3-dB-Koppler 98. In der Mittelzone 97 sind
die Wellenleiter derart voneinander getrennt, daß zwischen ihnen keine
Kopplung vorhanden ist. In dieser Zone wird die relative Phase des
Lichts moduliert, und hier wird auch keine TE-TM-Kopplung zugelas
sen, was bedeutet, daß kein vertikales Netto-Feld zugelassen wird. Letz
teres läßt sich hier jedoch wahrscheinlich einfacher vermeiden als im
Fall des Schalters nach Fig. 7.
Ein Vorteil der Konzepte mit Ausbreitung in Z-Richtung ist der, daß
von den beiden Polarisationen derselbe (ordentliche) Index gesehen wird.
Deshalb gibt es keine Bandbreitenbeeinträchtigung aufgrund einer Im
pulsverbreitung, welche stattfindet, wenn von den beiden Polarisationen
verschiedene Indizes gesehen werden.
Dieser Unterschied tritt in Erscheinung, wenn Kristallorientierungen
verwendet werden, bei denen die Z-Achse senkrecht zur Ausbreitungs
richtung verläuft, was die zulässige Bitrate auf angenähert 10 Gbit/s pro
Kanal für ein 10 cm langes Chip in diesen Orientierungen begrenzt.
Wenn allerdings die Information nach einem anderen Prinzip geschach
telt wird, beispielsweise mittels Wellenlängen-Unterteilungs-Multiplex
oder damit zusammenhängende Methoden, lassen sich die Informations
bandbreiten im THz-Bereich auch dann schalten, wenn die Schalter diese
Orientierungen aufweisen.
Ein weiterer Vorteil der Konzepte mit Ausbreitung in Z-Richtung ist
der, das beide Polarisationen angenähert die gleiche Übertragungsfunk
tion haben (im allgemeinen bedeutet bei anderen Konzepten die
Polarisationsunabhängigkeit, daß es möglich ist, den Schalter in zwei
polarisationsunabhängige Schalterzustände zu bringen, wobei jedoch an
"Zwischenpunkten" keine Unabhängigkeit vorliegt). Dies ist von
höchster Wichtigkeit z. B. dann, wenn lineare Modulationsanwendungen
(kleines Signal) betrachtet werden.
Sämtliche oben erwähnten Schaltertypen sind sogenannte interferome
trische Schalter, sie basieren auf der konstruktiven und destruktiven
Interferenz von Schwingungsformen, und sie haben deshalb sämtlich
oszillierende Übertragungsfunktionen. Es gibt jedoch eine weitere Mög
lichkeit, und die besteht darin, Bauelemente einzusetzen, die nicht auf
der Interferometrie, sondern statt dessen auf der Modensortierung
beruhen. Vergleiche W.K. Burns et al., "Mode Conversion in Planar
Dielectric Separating Waveguides", IEEE Journ. of Quantum Electron.,
Vol QF-11 (1975), S.32-35, and Y. Silberberg et al., "Digital Optical
Switch", Tech. Digest OFC, 1988, paper THA3.
Fig. 10 zeigt einen modensortierenden Schalter 100. Es handelt sich um
einen optischen 2×2-Digitalschalter, und er besteht aus einem asymmetri
schen Y-Zweig-Wellenleiter 101 an einer Seite und einem symmetri
schen Y-Zweig-Wellenleiter 102 auf der anderen Seite. Letzterer läßt
sich dadurch asymmetrisch machen, daß man über die Elektroden 103
und 104 ein elektrisches Feld anlegt. Ein asymmetrisch Y-Zweig voll
zieht eine Modensortierung, vorausgesetzt, die Umsetzung ist "adiaba
tisch" (ausreichend langsam). Hier bedeutet die Modensortierung, daß
der Kanalmode in dem Eingangswellenleiter mit dem höchsten effektiven
Index sich allmählich entlang dem Zweig umsetzt in den Mode erster
Ordnung der zweiten Modenzone, wo die Kanäle einander naheliegen
und sich gegenseitig beeinflussen (zwischen den lokalen normalen
Moden gibt es keine Leistungsübertragung, bei starker Trennung besitzt
der Mode erster Ordnung die Form des Kanalmodes). In gleicher Weise
transformiert sich der Mode in dem anderen Kanal zu dem Mode
zweiter Ordnung. Somit transformiert sich das Signal in dem breiten
Kanal zu dem Mode erster Ordnung in der Mittelzone und das Signal in
dem schmaleren Kanal transformiert sich zu dem Mode zweiter Ordnung
der Mittelzone. Wenn die andere Härte 102 des Schalters 100 ebenfalls
asymmetrisch ist (d. h., eine ungerade Indexstörung induziert wird),
indem eine Spannung an die Elektroden 103 und 104 in ähnlicher Weise
angelegt wird, transformiert sich der Mode erster Ordnung in der Mittel
zone (entsprechend dem breiten Eingangskanal) zu dem Ausgangskanal
mit dem höchsten Index, und hingegen transformiert sich der Mode der
zweiten Ordnung zu dem Ausgangskanal mit dem niedrigsten Index.
Da die Asymmetrie des Ausgangs-Y-Zweigs elektro-optisch geändert
werden kann, arbeitet das Bauelement als 2×2-Schalter, vorausgesetzt,
daß die Indexstörung groß genug ist und daß die Umsetzung adiabatisch
erfolgt. Wenn eine Spannung von null an die Elektroden gelegt wird,
erfolgt für beide Signale eine Aufspaltung bei 3 dB.
In Fig. 11 ist eine Übertragungsfunktion für einen optischen Digital
schalter für TE (ausgezogene Linie) und TM (gestrichelte Linie) darge
stellt (für den Fall des X-Schnitts). Wie zu sehen ist, hat die Übertra
gungsfunktion kein oszillierendes Verhalten wie bei den interferome
trischen Schaltern, und der
Schalter arbeitet offensichtlich polarisationsunabhängig, vorausgesetzt,
die Amplitude der Treiberspannung ist hoch genug.
Ein bedeutender Vorteil des optischen digitalen Schalters ist dessen
hervorragendes Stabilitätsvermögen. Die durch Gleichstromdrift und
Temperaturschwankungen verursachten Instabilitäten treten in
Erscheinung als Schwankungen der "wirksamen" angelegten Spannung,
und das digitale Ansprechverhalten mit seiner kleinen Übertragungs
funktions-Schrägen dämpft die induzierte Störung des Schalterzustands,
wenn ein Arbeitspunkt mit ausreichend hoher Spannungsamplitude ge
wechselt wird. Ein weiterer Vorteil des digitalen optischen Schalters ist
die bei null Volt erreichte Leistungsaufspaltung. Dies ist besonders
wichtig, wenn ein Rundspruchbetrieb erfolgen soll, wie es z. B. in eini
gen Schaltermatrix-Anwendungsfällen gefordert wird. Fig. 12 zeigt den
Aufbau einer Schaltmatrix, bei dem der digitale Schalter eine attraktive
Wahlmöglichkeit für das Schalterelement darstellt. Man vergleiche hier
zu R.A. Spanke, "Architectures for Large Non-blocking Optical Space
Switches", IEEE Journ. of Quantum Electron., Vol QE-22 (1986), S.
964-967. Hier werden 1×2-Schalter benötigt, was bedeutet, daß der oben
beschriebene Schalter in seinem Aufbau gemäß Fig. 13 vereinfacht
werden kann (Fall des X-Schnitts). Hier regt das Signal in dem ankom
menden Einzelmodenkanal 131 den Schwingungstyp erster Ordnung der
Zweimodenzone 132 an, und dieser Schwingungstyp wird (wie oben
beschrieben) zu dem Ausgang mit dem höchsten effektiven Index trans
formiert durch Anlegen eines geeigneten elektrischen Feldes über drei
Elektroden 133, 134 und 135. Der Aufbau nach Fig. 12 besitzt gute
Nebensprecheigenschaften, weil ein Signal in zwei Schaltern fehlgehen
muß bevor es einen unerwünschten Ausgang erreicht, wenn die Matrix
richtig eingestellt ist (dies gilt nicht für den weiter unten erläuterten
Betrieb des passiven Aufspaltens und aktiven Kombinierens). Es sei auf
den Artikel von Spanke verwiesen.
Das gute Nebensprechverhalten des Aufbaus schwächt die Anforderun
gen hinsichtlich des Nebensprechens für das individuelle Schalterelement
ab, was äußerst günstig deshalb ist, weil es wahrscheinlich schwieriger
ist, ein extrem geringes Nebensprechen mit dem digitalen optischen
Schalter zu erhalten als mit einem elektronisch einstellbaren Richtkopp
ler, wie er in dem Artikel von Granestrand et al. dargestellt ist.
Ein weiteres wichtiges Merkmal einer Schaltmatrix gemäß Fig. 12 mit
digitalen optischen Schaltern als Schaltelement ist die Möglichkeit, in
bequemer Weise Rundspruchfunktionen zu realisieren, bei denen das
Signal von einem Eingang zu mehreren Ausgängen verteilt wird. In
diesem Fall werden einige (oder sämtliche) Schalter in der ersten Hälfte
der Matrix auf das 3-dB-Leistungsaufspalten eingestellt, was in dem Fall
des digitalen optischen Schalters bei einer Spannung von null erreicht
wird.
Ein sehr einfaches Konzept zur Herstellung von polarisationsun
abhängigen Schaltern ist das in dem Artikel von Kondo et al. dargestell
te Konzept. Das Grundprinzip ist in Fig. 17 dargestellt und basiert auf
der präzisen Steuerung der Fertigungsparameter. Der Überkreuzungs
zustand wird bei einer Spannung von null Volt erreicht durch eine
solche Fertigung des Schalters 104, daß das L/12-Verhältnis (das Verhäl
tnis der Baulänge zu der Kopplungslänge) für beide Polarisationen auf
angenähert eins eingestellt wird. Der Sperr- (oder nicht-kreuzende)
Zustand wird erreicht durch Anlegen einer Spannung an diejenige der
Elektroden 143 und 144, die den TE-Schwingungstyp der Wellenleiter
141 und 142 im Sperrzustand liefert (bei dieser Z-Schnitt-Orientierung
entsprechend dem schwächsten der beiden relevanten r-Koeffizienten).
Wenn der Parameter a = ΔβTE/ΔβTM für eine gegebene Spannung
zwischen 0,25 und 0,34 liegt, ist der Pegel des Nebensprechens unter
halb von -20 dB, und zwar wegen der annähernden Übereinstimmung
des ersten Sperrzustands für die TM-Mode und dem dritten Sperrzustand
für den TE-Mode.
Eine Möglichkeit der Verringerung des Hochspannungs-Längen-Produkts
von polarisationsunabhängigen Schaltern besteht darin, von einem weite
ren r-Koeffizienten Gebrauch zu machen, nämlich r51 oder r42 (in nicht
abgekürzter Schreibweise 131, 232). Es sei auf den Artikel von Pohl
mann et al. verwiesen. Diese r-Koeffizienten vollziehen TE-TM-
Umsetzungen und haben etwa den gleichen Betrag wie r33. Da diese
Koeffizienten Schwingungstypen koppeln, welche verschiedene Indizes
(ordentlichen und außerordentlichen) sehen, werden periodische Phasen
anpaßelektroden benötigt. Diese können nicht so wirksam sein wie nor
male Elektroden. Aus diesem Grund erhält dieser Typ von Schalter nicht
so niedrige Spannungen, wie sie durch den Betrag des r-Koeffizienten
angegeben werden. Allerdings können sie spannungswirksamer sein als
andere Prinzipien für polarisationsunabhängige Schalter. Bauelemente
mit einer solchen Art von Elektroden sind ziemlich temperaturempfind
lich und sind komplex. Wenn dieses Prinzip bei Richtkopplern angewen
det werden soll, ist die Unterdrückung oder, alternativ, die Wechsel
wirkung mit der normalen Zwischenwellenleiter-Kopplung recht
mühselig. Alternativ kann es bei einem Ausgleichsbrücken-Modulator
verwendet werden. Allerdings ist in diesem Fall die Fertigung relativ
schwierig, da polarisationsunabhängige 3-dB-Koppler in "nicht-isotro
pen" Ausbreitungsrichtungen (Nicht-Z-Ausbreitung) erforderlich sind. In
jüngerer Zeit wurde eine einfacher zu fertigende Alternative vorgeschla
gen, die Polarisationsaufspaltung verwendet. Es sei verwiesen auf T.
Pohlmann et al., "Polarization independent switches in LiNbO3",
Proceedings of the Topical Meeting on Integrated Photonics Research,
Hilton Head, S.C., 1990, S. 38-39.
In dem Artikel von Granestrand ist ein elektronisch einstellbarer, polari
sationsunabhängiger Schalter beschrieben. Allerdings sind auch bei
diesem Konzept die Fertigungstoleranzen (ausgedrückt durch zulässige
Kombinationen von L/1c-Verhältnissen für die zwei Polarisationen)
kleiner als gewünscht (dies gilt für die Realisierung des Überkreuzungs
zustands, hinsichtlich der Realisierung des Sperrzustands gibt es kein
Erfordernis hinsichtlich der L/1c-Verhältnisse).
Jeder der oben beschriebenen Koppler weist Nachteile auf, beispiels
weise eine komplizierte Fertigung, mühsame Realisierung und/oder
Steuerung und unzulängliche Empfindlichkeit gegenüber Umgebungsein
flüssen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen polarisationsunabhängigen optischen
Schalter anzugeben, der einen Richtkoppler bei extrem gelockerten Ferti
gungstoleranzen enthält.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene
Erfindung.
Die vorliegende Erfindung verwendet polarisationsunabhängige LiNbO3-
Bauelemente, die so ausgelegt sind, daß die ihnen eigene Polarisations
abhängigkeit des Stoffes umgangen werden kann.
Der erfindungsgemäße polarisationsunabhängige Schalter oder Koppler
enthält ein monokristallines Wafer aus elektro-optischem Material mit
mindestens zwei eng benachbarten Lichtwellenleitern an einer Oberseite,
zusammen mit neben den Wellenleitern angeordneten Elektroden. Die
Elektroden umfassen eine geerdete Hauptelektrode auf einer Seite der
Wellenleiter und vier kleinere Elektroden, die in einer Linie auf einer
entgegengesetzten Seite oder entgegengesetzten Seiten des Wellenleiters
ausgebildet sind, wobei jede der vier kleineren Elektroden mit einer
Spannung gespeist wird. Wenn die an die zwei mittleren Elektroden
gelegten Spannungen gleiche Werte und gleiche Polarität haben (Vc
=Vb und die an die äußeren Elektroden angelegten Spannungen gleiche
Werte und gleiche Polarität (Vd = -Va) besitzen, wird das in dem
Wellenleiter sich ausbreitende Licht an einer Übertragung zu dem ande
ren Wellenleiter gehindert. Wenn die an die mittleren Elektroden ange
legten Spannungen gleichen Wert, hingegen entgegengesetzte Polarität
besitzen (Vc = -Vb und die an die äußeren Elektroden angelegten
Spannungen gleichen Wert jedoch entgegengesetzte Polarität (Vd = -Va)
besitzen, geht das in dem einen Wellenleiter laufende Licht in den ande
ren Wellenleiter über.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen herkömmlichen polarisationsunabhängigen elektro-opti
schen Schalter;
Fig. 2a und 2b graphische Darstellungen der Übertragungsfunktion für
einen gleichmäßigen Δβ-Betrieb des herkömmlichen Richtkopp
lers nach Fig. 1;
Fig. 3 ein Schaltdiagramm für einen Überkreuzungszustand des in Fig.
1 gezeigten Richtkopplers;
Fig. 4 einen weiteren herkömmlichen elektro-optischen Schalter;
Fig. 5 eine graphische Darstellung zulässiger L/1c-Kombinationen zur
Erzielung eines "perfekten" Nebensprechens in einem Über
gangszustand des Schalters nach Fig. 1;
Fig. 6a einen weiteren herkömmlichen elektro-optischen Schalter;
Fig. 6b eine Seitenansicht der Elektroden- und Spannungsanordnung des
Schalters nach Fig. 6;
Fig. 6c ein Schaltdiagramm für den in Fig. 6a gezeigten Schalter;
Fig. 6d eine graphische Darstellung der Grenzen für L/1c für die zwei
Polarisationen, in denen es möglich ist, einen "perfekten" Über
kreuzungszustand zu erreichen;
Fig. 6e eine graphische Darstellung, die sowohl die Δβ- als auch die
Δk-Modulation zur Erzielung eines "perfekten" Sperrzustands
zeigt;
Fig. 6f für den Sperrzustand Schalterdiagrammverläufe für ein Neben
sprechen von -20 dB, was den Effekt der kreisförmigen Biegun
gen am Eingang und am Ausgang eines Richtkopplers veran
schaulicht;
Fig. 7a und 7b eine Drauf- bzw. Querschnittansicht eines herkömm
lichen Richtkopplers mit Orientierung für Z-Ausbreitung;
Fig. 8a und 8b eine Drauf- bzw. Querschnittsdarstellung eines her
kömmlichen Kopplers für Z-Ausbreitung mit einer Zusatzelek
trode;
Fig. 9 ein polarisationsabhängiges Ausgleichsbrücken-Interfermeter mit
Z-Ausbreitung in LiNbO3;
Fig. 10 einen herkömmlichen digitalen optischen 2×2-Schalter;
Fig. 11 eine graphische Darstellung einer empirischen Übertragungs
funktion für einen digitalen optischen Schalter;
Fig. 12 den Aufbau eines Schalterbaums;
Fig. 13 einen digitalen optischen 1×2-Schalter, der in der Baumstruktur
nach Fig. 12 verwendet wird;
Fig. 14 einen herkömmlichen polarisationsunabhängigen Richtungs
koppler;
Fig. 15 einen polarisationsunabhängigen Richtungskoppler gemäß der
Erfindung mit Z-Schnitt und Y-Ausbreitung;
Fig. 16 eine graphische Darstellung der Grenzen für das L/1c-Verhältnis
für die zwei Polarisationen innerhalb derer es möglich ist, in
einem Überkreuzungszustand einen Nebensprechpegel von
weniger als -20 dB zu erhalten;
Fig. 17a bis 17q graphische Darstellung normierter Treiberspannungen
für unterschiedliche L/1c-Werte bei dem in Fig. 15 gezeigten
Schalter;
Fig. 18 einen polarisationsunabhängigen Richtkoppler mit gestapelten
Wellenleitern gemäß der Erfindung;
Fig. 19 einen polarisationsunabhängigen Richtkoppler mit gestapelten
Wellenleitern gemäß der Erfindung; und
Fig. 20 einen polarisationsunabhängigen Richtkoppler gemäß der Erfin
dung mit X-Schnitt und Y-Ausbreitung.
Wenn optische Schalter in Ti:LiNbO3 ausgebildet werden, wird üblicher
weise eine solche Kristallorientierung gewählt, die es ermöglicht, Ge
brauch von dem stärksten elektro-optischen r-Koeffizienten zu machen
(r33 in abgekürzter Schreibweise, in nicht-abgekürzter Schreibweise 333),
entsprechend einer Änderung des Brechungsindex in Z-Richtung auf
grund eines in Z-Richtung angelegten Feldes. Diese Orientierungen sind
Z-Schnitt bei X- oder Y-Ausbreitung, Y-Schnitt bei X-Ausbreitung und
X-Schnitt bei Y-Ausbreitung. Als ein Beispiel bedeutet Z-Schnitt bei Y-
Ausbreitung, daß die Lichtkanäle so ausgerichtet sind, daß die Lichtaus
breitung vornehmlich in Y-Richtung innerhalb des Kristalls stattfindet,
und daß die Oberfläche senkrecht zu der Z-Achse verläuft. Bei diesen
Orientierungen ist die Z-Achse senkrecht zur Ausbreitungsrichtung. Es
gibt zwei Hauptgründe für die Polarisationsabhängigkeit integrierter
optischer Schaltungen mit diesen Orientierungen. Erstens sind die Index
störungen aufgrund des Eindiffundierens von Titan (Ti) für außerordent
liche (der Z-Richtung entsprechende) und ordentliche Indizes verschie
den. Dies bedeutet, daß verschiedene Wellenleiter für die TE- bzw. die
TM-Polarisationen gebildet werden. Als Folge davon ist der Kopplungs
koeffizient zwischen gekoppelten Wellenleitern in beispielsweise einem
Richtkoppler für zwei Polarisationen verschieden. Üblicherweise führt
dieser Unterschied dazu, daß der Schwingungstyp entsprechend dem
außerordentlichen Index stärker eingegrenzt wird als der dem ordent
lichen Index entsprechende Mode. Durch spezifische Fertigungsbedin
gungen kann man praktisch die gleichen Kopplungskoeffizienten für
beide Polarisationen erreichen. Allerdings führt dies zu Moden, die
weniger eingegrenzt sind, als es üblicherweise gefordert wird.
Der zweite Grund für die Polarisationsabhängigkeit sind die verschiede
nen elektro-optischen Koeffizienten, die von den zwei Polarisationen
"gesehen" werden; der "außerordentliche" Mode "sieht" r₃₃, der "ordent
liche" Mode "sieht" r13. Der elektro-optische Koeffizient r13 ist zum
annähernd an einen Faktor von 3 kleiner als r33 und dies bedeutet, daß
die Indexstörungen aufgrund der angelegten Elektrodenspannungen für
die zwei Polarisationen unterschiedlich sind, und dies wiederum bedeu
tet, daß im allgemeinen verschiedene Treiberspannungen für die zwei
Polarisationen erforderlich sind, auch wenn die Kopplungslängen gleich
sind.
Vergleicht man unterschiedliche Prinzipien für polarisationsunabhängige
Schalter, so müssen mehrere Aspekte betrachtet werden. Zwei Aspekte
sind Fertigungstoleranzen und Nebensprechen, und diese Aspekte hängen
üblicherweise stark zusammen. Wäre eine "perfekte" Fertigung möglich,
sollte bei den meisten Grundprinzipien ein sehr gutes Nebensprechver
halten resultieren ("perfekt" bei der gekoppelten Wellenapproximation).
Bei den in der Praxis erreichten Fertigungstoleranzen jedoch ist das
Nebensprechverhalten zwischen verschiedenen Grundprinzipien des
Schalters deutlich verschieden. Ein weiterer Aspekt ist die Bandbreite,
sowohl die augenblickliche Bandbreite (entsprechend der maximalen
Bitrate eines durch den Schalter geleiteten Signals), als auch die Gesamt
bandbreite (entsprechend der gesamten Wellenlängenzone, die mögliche
rweise viele Kanäle enthält, die gleichzeitig geschaltet werden). Außer
dem sollte die Treiberkomplexität (Anzahl von Treibern, Toleranz der
Spannungen) berücksichtigt werden.
Ein weiterer wesentlicher Gesichtspunkt ist die Treiberspannung sowie
die Toleranz bei Treiberspannungsschwankungen. Diese Toleranz steht
in enger Beziehung zu einer weiteren, noch wichtigeren Eigenschaft,
nämlich dem Stabilitätsverhalten. Wenn die Schaltzustände relativ un
empfindlich gegenüber einer Schwankung der Treiberspannungen in der
Nähe des Betriebspunkts sind, besitzt der Schalter auch ein gutes Stabilitätsverhalten,
da der Einfluß von Temperaturänderungen beispielsweise
sich als Änderung der "effektiven" Spannung manifestiert.
Betrachtet man die Treiberspannung allgemein, so benötigen polarisa
tionsunabhängige Schalter Treiberspannungen, die um einen Faktor von
etwa dem drei-fünffachen höher sind als bei polarisationsabhängigen
Schaltern (ausgenommen die Grundprinzipien, gemäß denen r51 oder r42
ausgenutzt wird). Wenn komplexere Strukturen (mit einer Anzahl von
Schaltelementen) benötigt werden, verlangen Chipgrößen-Beschrän
kungen den Einsatz relativ kurzer Schalter, die naturgemäß höhere Trei
berspannungen erfordern (üblicherweise gibt es ein Spannungs-Längen-
Produkt, welches für die Schalterelemente konstant ist). Da es
unpraktisch ist, hohe Spannungen bei sehr hoher Arbeitsgeschwindigkeit
zuzuführen, bedeutet dies, daß die polarisationsunabhängigen Schalter
zumindest dann, wenn mehrere Schalter auf einem Chip zu integrieren
sind, von praktischem Nutzen hauptsächlich bei niedrigen und mittleren
Schaltgeschwindigkeiten (von unterhalb 100 MHz) sind.
Fig. 15 zeigt einen elektro-optischen Richtungskoppler mit vier Elektr
odenabschnitten für Δβ-Modulation, wobei die oben angegebenen Erwä
gungen berücksichtigt sind. In Fig. 15 besteht ein monokristalliner
Wafer 150 aus einem elektro-optischen Material wie z. B. Lithiumniobat
oder Lithiumtantalat. Auf seiner Oberseite 158 ist der Wafer 150 mit
mindestens zwei Lichtwellenleitern 151 und 152 ausgebildet, die dadurch
hergestellt werden können, daß Titan in die Oberfläche 158 des Wafers
150 eindiffundiert wird. Diese Ausführungsform repräsentiert eine Z-
Schnitt-Version eines optischen LiNbO3-Schalters, bei dem Wellenleiter
im wesentlichen mit der Y-Achse des Halbleitersubstrats ausgerichtet
sind. Die Wellenleiter besitzen Eingänge 151a und 152a in einer ebenen
Stirnfläche des Wafers 150, und Ausgänge 151b und 152b.
Die zwei Wellenleiter 151 und 152 bilden eine Wechselwirkungszone
mit einer Länge L, in der die beiden Wellenleiter 151 und 152 eng
benachbart und etwa parallel zueinander verlaufen. Eine in einem der
Eingänge 151a und 152a über eine optische Faser eintretende Lichtwelle
kann zwischen den Ausgängen 151b und 152b verteilt werden. Dies
geschieht durch elektromagnetische Schwingungen, die zwischen den
Wellenleitern 151 und 152 über deren Wechselwirkungslänge L auftre
ten.
Das Ausmaß der Kopplung zwischen den Wellenleitern kann dadurch
ausgewählt werden, daß man den Abstand d zwischen ihnen auswählt.
Ein Verändern der Kopplungslänge 1 c wird damit möglich, wobei dies
die Länge entlang der Wechselwirkungslänge L ist, die eine Lichtwelle
in einem Wellenleiter benötigt, um vollständig in dem anderen
Wellenleiter umgeschaltet zu werden. Der Abstand d läßt sich derart ein
stellen, daß die Kopplungslänge 1 c übereinstimmt mit der Länge L der
Wechselwirkungslänge, so daß eine in den Eingang des einen Wellenlei
ters eintretende Lichtwelle dann aus dem Ausgang des anderen Wellen
leiters abgegeben wird. Das Kopplungsmaß zwischen den Wellenleitern
läßt sich bewirken durch den Brechungsindex des Kristalls, der durch
ein elektrisches Feld E geändert wird, welches entlang der Wechselwir
kungslänge L zwischen die Elektroden 153-157 gelegt wird.
Die Feldstärke kann derart ausgewählt werden, daß die Kopplung
zwischen den Wellenleitern verschwindet, wodurch eine an dem Eingang
des einen Wellenleiters eintretende Lichtwelle von dem Ausgang dessel
ben Wellenleiters ausgegeben wird. Wie oben angesprochen, gibt es hier
den Wunsch, die ankommende Lichtwelle steuern zu können zwischen
den Ausgängen des Richtwandlers unabhängig vom Polarisierungszustand
der Lichtwelle. Außerdem ist es ein Wunsch, daß der Richtungswandler
einfach aufgebaut ist und die Möglichkeit bietet, daß die ankommende
Lichtwelle eine hohe Impulsfrequenz besitzt.
Die Elektroden 153-157 sind entlang der Wechselwirkungslänge L der
beiden Wellenleiter 151 und 152 positioniert. Das elektromagnetische
Feld E wird bei Anlegen ausgewählter Spannungen an die Elektroden
erzeugt. Eine Hauptelektrode 153 wird etwa parallel zu den zwei
Wellenleitern 151 und 152 auf einer Seite der Wellenleiter gebildet. Die
Hauptelektrode 153 ist mittels einer elektrischen Verbindung geerdet und
kann in Form von zwei oder noch mehr Elektroden ausgebildet sein, wie
es in Fig. 15 durch gestrichelte Linien angedeutet ist. Auf einer Seite
der Wellenleiter 151 und 152, die der Hauptelektrode 153 gegenüber
liegt, ist eine erste Elektrode 154 ausgebildet. Die erste Elektrode 154
ist an eine erste Spannungsquelle Va angeschlossen. Die Spannungsquelle
Va erzeugt in der ersten Elektrode 154 ein Potential, welches von einer
nicht dargestellten Schaltung einstellbar ist.
Auf derselben Seite der Wellenleiter 151 und 152 wie die erste Elek
trode ist neben der ersten Elektrode 154 eine zweite Elektrode 155
ausgebildet, die an eine zweite Spannungsquelle Vb
angeschlossen ist, deren Ausgang veränderbar ist. Eine dritte Elektrode
156 ist neben oder zweiten Elektrode 155 ausgebildet und ist anschließbar
an eine dritte Spannungsquelle Vc, deren Ausgang veränderbar ist. Eine
vierte Elektrode 157 ist neben der dritten Elektrode 156 ausgebildet und
ist anschließbar an eine vierte Spannungsquelle Vd, deren Ausgang eben
falls änderbar ist.
Die vier Elektroden 154-157 sind in einer Linie oder Reihe parallel zur
Hauptelektrode 153 angeordnet, wobei die zusammengesetzte Länge der
vier Elektroden 154 bis 157 mit Abständen zwischen den Elektroden
etwa der Länge der Hauptelektrode 153 gleicht, die ihrerseits etwa der
Wechselwirkungslänge L gleicht.
Die Ausbildung der Elektroden 154-157 in den Wellenleitern läßt sich
durch herkömmliche Verfahren erreichen, beispielsweise mit Hilfe von
Photolithographieverfahren. Bei angeschlossenen Spannungsquellen Va-
Vd wird ein elektrisches Hauptfeld E erzeugt, welches den Kristallwafer
zwischen den Elektroden durchsetzt und die Wellenleiter durchläuft, um
deren Brechungsindex zu beeinflussen. Jedes der Felder aufgrund der
individuellen Elektroden 153-157 beeinflußt das elektrische Hauptfeld,
und das resultierende elektrische Feld E läßt sich dadurch einstellen, daß
man selektiv die Spannung für jede der Elektroden 154-157 ändert.
Der Grad der Kopplung zwischen den Wellenleitern 151 und 152 kann
durch das elektrische Feld E in dem Kristall beeinflußt werden. Das
elektrische Feld E ändert die Form des Brechungsindex-Ellipsuids auf
grund des Pockel-Effekts für schwache elektrische Felder. Es sei ange
merkt, daß die Indexstörungen zurückgeführt werden können auf Effek
te, die andere sind als der elektro-optische Effekt (Pockel-Effekt), bei
spielsweise zurückzuführen sind auf Trägereffekte innerhalb des Halblei
termaterials. Die Änderung wird in dem allgemeinsten dreidimensionalen
Fall beschrieben durch einen drittrangigen Tensor mit 27 Tensorelemen
ten. Diese werden üblicherweise mit rÿk bezeichnet, wobei die Indizes i,
j und k die Werte 1, 2 oder 3 annehmen können. Die Indizes beziehen
sich auf rechtsdrehendes, rechtwinkliges Koordinatensystem mit Achsen
x1, x2 und x3. Die x1-Achse verläuft parallel zur Oberseite 158 und recht
winklig zu den Wellenleitern 151 und 152, die x2-Achse verläuft recht
winklig zur Oberseite 158, und die x3-Achse ist parallel zu den Wellen
leitern 151 und 152. Die Tensorelemente rÿk besitzen die körperlichen
Längenabmessungen pro elektrischer Potentialdifferenz (Meter pro Volt),
was ein Maß für die Änderung des Kopplungsgrads zwischen den
Schwingungsmoden ist, die durch das elektrische Feld erreicht wird.
Wenn die Ausgänge der zweiten und der dritten Spannungsquelle Vb und
Vc gleich groß sind und gleiche Polarität besitzen, und wenn die Aus
gänge der ersten und der vierten Spannungsquelle Va bzw. Vb gleich
groß sind und gleiche Polarität aufweisen (Vb = Vc und Va = Vd), wird
das in dem einen Wellenleiter laufende Licht daran gehindert, in den
anderen Wellenleiter überzutreten, wodurch der Sperrzustand erzeugt
wird. Sind die Ausgänge der zweiten und der dritten Spannungsquelle Vb
und Vc gleich und haben entgegengesetzte Polarität, während die Aus
gänge der ersten und der vierten Spannungsquelle Va und Vd gleichen
Wert besitzen und entgegengesetzte Polarität aufweisen (Vc = -Vb und
Vd = -Va), überkreuzt das in dem einen Wellenleiter laufende Licht zu
dem anderen Wellenleiter hin, wodurch der Überkreuzungszustand her
gestellt wird. Wie man sieht, werden die Treiberspannungen Va, Vb, Vc
und Vd mit zwei Freiheitsgraden gebildet.
Die Möglichkeit, "perfekte" Schaltzustände in einem herkömmlichen
Richtungskoppler (mit einzelner Polarisation) durch mögliche L/1c-Ände
rungen zu trimmen, steht in Verbindung mit einer in Längsrichtung
symmetrischen und antisymmetrischen (um das Schalterzentrum) Δβ-
Modulation für den Sperr- bzw. den Überkreuzungszustand. Es wird
angenommen, daß die Freiheitsgrade benötigt werden, um den polarisa
tionsunabhängigen Richtungskoppler kontinuierlich einstellbar zu
machen. Der Aufbau nach Fig. 15 hat die Möglichkeit von vier Frei
heitsgraden, da er eine Hauptelektrode und vier Elektroden mit unabhän
gig einstellbaren Spannungsquellen besitzt. Wenn die erste und die vierte
sowie die zweite und die dritte Elektrode elektrisch gekoppelt sind,
besitzt der Aufbau nach Fig. 15 zwei Freiheitsgrade.
Zur Erreichung des Sperrzustands werden die Spannungen Vc und Vd zu
Vd = Va und Vc= Vb gewählt. Dies ergibt eine in Längsrichtung
symmetrische Δβ-Modulation (Indexstörung als Funktion der Längsko
ordinate ist eine gerade Funktion) bezüglich des Schalterzentrums.
Durch geeignete Einstellung dieser zwei Spannungen (Va und Vb) sind
perfekte Sperrzustands-Realisierungen möglich (in den Grenzen der
Analyse gekoppelter Wellen).
Für die Ausführung des Überkreuzungszustands werden die Spannungen
Vc und Vd zu Vd = -Va und Vc = -Vb gewählt. Dies ergibt eine in
Längsrichtung antisymmetrische Δβ-Modulation um das Schalterzentrum
herum und läßt sich betrachten als eine Verlängerung des abgestuften
Δβ-Umkehrkopplers. Vergleiche H. Kogelnik et al. Switched
Directional Couplers With Alternating 1,3", IEEE Journal Quantum
Electron., Vol QE-12 (1976), S. 396-401.
Fig. 16 zeigt die Grenzen für L/1c,eo und L/1c,o (eo und o bedeutet außer
ordentliche bzw. ordentliche Polarisierung), innerhalb derer es möglich
ist, einen Überkreuzungszustand zu erreichen, der für beide Polarisatio
nen gleichzeitig besser als -20 dB ist (berechnet nach der Theorie gekop
pelter Wellen). Die Berechnung erfolgt durch Variieren der zwei freien
Parameter Va und Vb für jede Kombination von L/1c, wobei geprüft wird,
ob das Erfordernis des Nebensprechens erfüllt werden kann. Wie man
sieht, ist der zulässige Bereich sehr groß.
Mit dieser Art von Schalter sind die Herstellungstoleranzen, ausgedrückt
durch zulässige Kopplungslängen-Kombinationen, sogar größer als bei
einem herkömmlichen polarisationsabhängigen Richtkoppler mit abge
stufter Δβ-Umkehr (dies läßt sich durch Vergleichen von Fig. 5, 6d und
16 verstehen). Für den Sperrzustand würde eine entsprechende Figur
keine Grenzen zeigen.
In Fig. 17 sind normierte Treiberspannungen für verschiedene Kom
binationen von L/1c aufgezeichnet. Die horizontale Achse bedeutet das
Verhältnis von L/1c für außerordentliche Indexpolarisation, und der
Parameter in den verschiedenen Zeichnungen ist L/1c für die ordentliche
Polarisation. Die vertikale Achse repräsentiert ΔβL/π für außerordent
liche Polarisation, wobei der Wert für die ordentliche Polarisation auf
30% dieses Wertes in den Rechnungen eingestellt wird. Die linke Hälfte
in Fig. 17 entspricht dem Überkreuzungszustand, bei dem Vc = -Vb und
Vd = -Va. Die rechte Hälfte in Fig. 17 entspricht dem Sperrzustand mit
Vc = Vb und Vd = Va. Die Kästchen oder Punkte entsprechen der ersten
Elektrode 154, und die Pluszeichen-Symbole entsprechen der zweiten
Elektrode 155.
Wenn erforderliche Treiberspannungen verglichen werden mit anderen
Schaltern, so arbeitet dieser Schalter sehr gut. Die Treiberspannungen
hängen selbstverständlich ab von der Kombination von L/1c für den
Schalter, was einen Vergleich etwas mühselig gestaltet, im allgemeinen
jedoch sind die Überkreuzungszustands-Spannungen höher, und die
Sperrzustands-Spannungen sind niedriger bei diesem Schalter als bei
spielsweise bei Schaltern, wie sie in den Artikeln von Ramer et al. und
Kondo et al. beschrieben sind, da bei diesen Schaltern die Spannungen
für den Sperrzustand im allgemeinen wesentlich höher sind als die Span
nungen für den Überkreuzungszustand. Dies bedeutet, daß der vorge
schlagene Schalter häufig eine geringere "maximal erforderliche Span
nung" bedingt als die früheren Konzepte.
In Fig. 18 ist eine Alternative Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung dargestellt. Diese Ausführungsform enthält die Anordnung eines
ersten Satzes von vier Elektroden 181a-181d (an die eine Spannung
angelegt wird) auf einer Oberseite eines ersten Wellenleiters (Kanals)
182, einer ersten, geerdeten Hauptelektrode 183 auf einer Seite des
ersten Wellenleiters 182 gegenüberliegend den ersten vier Elektroden
181a bis 181d (d. h. unterhalb des ersten Wellenleiters 182). Ein zweiter
Wellenleiter 184 befindet sich auf einer entgegengesetzten Seite (d. h.
unterhalb) der geerdeten Hauptelektrode 183, und ein zweiter Satz von
vier Elektroden 185a-185d befindet sich auf einer Seite des zweiten
Wellenleiters 184, die der Hauptelektrode 183 gegenüberliegt (d. h. unter
dem zweiten Wellenleiter 184). Die Hauptelektrode 183 hat die doppelte
Funktion einer leitenden Elektrode und einer Kopplungszone zwischen
den Wellenleitern. Diese Kombination von Elementen bildet einen ver
tikal gestapelten Aufbau aus vier Elektroden, einem Wellenleiter, einer
Hauptelektrode, einem weiteren Wellenleiter und vier zusätzlichen
Elektroden in der genannten Reihenfolge.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 18 ist von der Annahme ausgegan
gen, daß auf die Elektroden 181, 183 und 185 oberhalb und unterhalb
der Wellenleiter (Kanäle) 182, 184 mittels elektrischer Verbindungen
zugegriffen werden kann. Diese Ausführungsform bedeutet außerdem,
daß die Zonen zwischen den Wellenleitern sowohl als verborgene
Koppelzonen als auch als Elektroden dienen. Der Dotierungspegel in
dieser Zone muß sorgfältig ausgewählt werden, um einen Kompromiß
auszugleichen zwischen der elektrischen Leitfähigkeit der Elektrode und
der Isolierung, um übermäßige optische Verluste in der Koppelfunktion
zu vermeiden.
Im Betrieb arbeitet die Ausführungsform nach Fig. 18 ähnlich wie der in
Fig. 15 gezeigte optische Koppler. Gemäß Fig. 18 enthält dieser polari
sationsunabhängige Richtkoppler einen monokristallinen Wafer 180 aus
elektro-optischem Material, auf dem mindestens zwei Lichtwellenleiter
182, 184 auf einer Oberseite des Wafers 180 ausgebildet sind. Die
Wellenleiter 182, 184 bilden eine Wechselwirkungszone in der Haupt
elektrode 183, wo die Wellenleiter 182, 184 eng benachbart und prak
tisch parallel zueinander sind. Elektroden 181, 183 und 185, die entlang
der Wechselwirkungszone der Wellenleiter 182 und 184 angeordnet sind,
umfassen die Hauptelektrode 183, die praktisch parallel zu und zwischen
den Wellenleitern 182 und 184 verläuft, wobei die Hauptelektrode 183
elektrisch geerdet ist und als Kopplungszone zwischen den Wellenleitern
182 und 184 fungiert. Jede eines ersten Satzes von vier Elektroden 181a-
81d, die in einer Reihe etwa paralle zur Oberseite der Wellenleiter 182
und 184 gegenüber der Hauptelektrode 183 angeordnet sind, ist an einen
veränderlichen Ausgang Va bis Vd einer Spannungsquelle oder von Span
nungsquellen anschließbar. Jede aus einem zweiten Satz von vier Elek
troden 185a-185d (ausgerichtet in einer Reihe etwa parallel zu einer
Seite der Wellenleiter 182 und 184 gegenüber der Hauptelektrode 183
und dem ersten Elektrodensatz 181a-181d) ist anschließbar an einen
veränderlichen Ausgang Va-Vd einer Spannungquelle oder von Span
nungsquellen. Wenn die an die mittleren zwei Elektroden 181b, 181c;
185b, 185c des ersten und des zweiten Elektrodensatzes angelegten
Spannungen gleichen Wert und gleiche Polarität besitzen, während die
an die Außenelektroden 181a, 181d; 185a, 185d des ersten und des
zweiten Elektrodensatzes angelegten Spannungen gleichen Wert und
gleiche Polarität haben, wird das in dem einen Wellenleiter laufende
Licht daran gehindert, in den anderen Wellenleiter überzutreten. Wenn
die an die mittleren zwei Elektroden 181b, 181c; 185b, 185c des ersten
und des zweiten Elektrodensatzes angelegten Spannungen gleichen Wert
und entgegengesetzte Polyrität besitzen, und wenn weiterhin die an die
Außenelektroden 181a, 181; 185a, 185d des ersten und des zweiten
Elektrodenansatzes angelegten Spannungen gleichen Wert und entgegen
gesetzte Polarität besitzen, tritt das in dem einen Wellenleiter laufende
Licht in den anderen Wellenleiter.
Wie bei dem früheren Ausführungsbeispiel kann der Wafer 180 ein
elektro-optisches Material sein, welches polarisationsabhängig ist, wie
beispielsweise LiNbO₃. Außerdem ist die zusammengesetzte Längs jedes
von dem ersten und dem zweiten Satz von Elektroden 181, 185 an
nähernd gleich der Länge der Hauptelektrode 183, wie es zuvor auch der
Fall war.
Fig. 19 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung in Form eines
gestapelten Wellenleiters. Der erste Wellenleiter 197 ist oberhalb einer
Kopplungszone 196 positioniert, hinter der sich ein zweiter Wellenleiter
194 in gestapelter Anordnung befindet. Auf einer Seite der Wellenleiter
197, 194 und der Kopplungszone 196 befindet sich eine geerdete Haupt
elektrode 193 (obschon die Hauptelektrode 193 wahlweise neben der
Kopplungszone 196 fortgelassen werden kann). Auf einer Seite gegen
über der Hauptelektrode 193 des Stapelaufbaus erscheinen zwei Sätze
von vier Elektroden 191a-191d und 195a-195d, von denen jeder Satz
praktisch bündig mit der Seite des ersten und des zweiten Wellenleiters
197, 194 ist.
Im Betrieb ist die in Fig. 19 dargestellte Ausführungsform ähnlich wie
die Ausführungsform nach Fig. 15. Gemäß Fig. 19 entfällt der Koppler
einem monokristallinen Wafer aus elektro-optischem Material wie bei
spielsweise LiNbO3. Mindestens zwei Lichtwellenleiter 194 und 197 auf
dem Wafer 190 bilden eine Wechselwirkungszone, in der die Wellenlei
ter 194 und 197 eng benachbart sind und etwa parallel zueinander ver
laufen, wobei sie eine gestapelte Anordnung bilden. Elektroden 191, 193
und 195 sind entlang der Wechselwirkungszone 196 der Wellenleiter
194, 197 angeordnet. Die Hauptelektrode 193 ist praktisch parallel zu
und auf einer Seite der Wellenleiter 194 und 197 angeordnet und ist
geerdet. Die Hauptelektrode 193 kann mehr als eine separate Elektrode
umfassen. Jede aus einem ersten Satz von vier Elektroden 191a-191b,
die in einer Reihe entlang einer Seite eines der Wellenleiter 197 gegen
über der Hauptelektrode 193 angeordnet sind, ist an einen veränder
lichen Ausgang einer Spannungsquelle oder von Spannungsquellen an
schließbar. Jede aus einem zweiten Satz von Elektroden 195a-195d, die
in einer Reihe entlang einer Seite des anderen Wellenleiters 194 gege
nüber der Hauptelektrode 193 und benachbart zu dem ersten Satz von
Elektroden 191 angeordnet sind, ist an einen veränderlichen Ausgang
einer Spannungsquelle oder von Spannungsquellen anschließbar. Die
zusammengesetzte Länge des ersten und des zweiten Satzes von Elek
troden 191, 195 ist annähernd gleich der Länge der Hauptelektrode 193.
Wenn die an die mittleren zwei Elektroden 191b, 191c; 195b, 195c des
ersten und des zweiten Elektrodensatzes angelegte Spannung gleichen
Wert und gleiche Polarität besitzt, und wenn die an die äußeren zwei
Elektroden 191a, 191d; 195a, 195d des ersten und des zweiten Elek
trodensatzes angelegte Spannung gleich groß ist und gleiche Polarität
besitzt, wird das in dem einen Wellenleiter laufende Licht daran gehin
dert, in den anderen Wellenleiter überzutreten. Wenn die an die mitt
leren zwei Elektroden 191b, 191c; 195b, 195c des ersten und des
zweiten Elektrodensatzes angelegten Spannungen gleichen Wert haben
und entgegengesetzte Polarität besitzen, und wenn ferner die an die
äußeren zwei Elektroden des ersten und des zweiten Elektrodensatzes
191a, 191d; 195a, 195d angelegten Spannungen gleichen Betrag und
entgegengesetzte Polarität besitzen, tritt das in dem einen Wellenleiter
laufende Licht in den anderen Wellenleiter über.
Wie man aus der obigen Beschreibung ersieht, läßt sich bei den Ausfüh
rungsformen des in Fig. 18 und 19 dargestellten optischen Kopplers, bei
dem die Elektroden an den Seitenwänden der Wellenleiter ausgebildet
sind, eine Δβ-Modulation unter Verwendung von Indexstörungen aus
führen, welche durch einen elektro-optischen Effekt (Pockel-Effekt)
induziert sind, oder welche durch andere Effekte hervorgerufen sind,
beispielsweise einen Trägereffekt in dem Halbleitermaterial.
Es sei beachtet, daß die neben dem gestapelten Wellenleiteraufbau vor
handene Fläche in Fig. 18 und 19 Luft, Vakuum oder neu gewachsenes
Halbleitermaterial sein kann.
Fig. 20 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Die Arbeits
weise des in Fig. 22 gezeigten optischen Kopplers ist derjenigen des
optischen Kopplers nach Fig. 15 analog. Es gibt allerdings einige bau
liche Unterschiede zwischen den beiden Ausführungsformen. Allgemein
ausgedrückt, handelt es sich bei der in Fig. 20 dargestellten Ausfüh
rungsform um eine X-Schnitt-Version eines LiNbO3-Schalters, der in
Fig. 15 gezeigt ist.
Die Ausführungsform nach Fig. 20 beinhaltet zwei Wellenleiter 203 und
204, die Seite an Seite auf dem Substrat entlang der Y-Kristallorientie
rung positioniert sind. Zwischen den Wellenleitern befindet sich eine
geerdete Hauptelektrode 205. Auf jeder Seite der kombinierten Struktur
der Wellenleiter 203, 205 und der Hauptelektrode 205 befindet sich
einer von zwei Sätzen aus vier Elektroden 201a-201d und 202a-202d.
An die Elektroden werden Spannungen Va-Vd angelegt, vorzugsweise mit
symmetrischen Amplituden bezüglich der paarweisen Anordnung der
Elektroden 201a-201d, 202a-202d, die einander gegenüberliegen.
Im Betrieb ist die Ausführungsform nach Fig. 20 ähnlich dem optischen
Koppler nach Fig. 15. Gemäß Fig. 15 enthält dieser polarisationsunab
hängige Richtkoppler einen monokristallinen Wafer 200 aus elektro
optischem Material, auf dem mindestens zwei Lichtleiter 203, 204 in
einer Oberseite des Wafers ausgebildet sind. Diese Wellenleiter 203 und
204 bilden eine Wechselwirkungszone, unter der Hauptelektrode 205,
wobei die Wellenleiter 203, 204 eng benachbart und zueinander im
wesentlichen parallel sind. Elektroden 201, 202 und 205, die sich ent
lang der Wechselwirkungszone der Wellenleiter befinden, umfassen die
genannte Hauptelektrode 205, die etwa parallel zu den und zwischen den
Wellenleitern 202 und 204 verläuft, und die geerdet ist. Jede aus einem
ersten Satz von vier Elektroden 202a-202d, die in einer Reihe etwa
parallel zur äußersten Seite eines der Wellenleiter 203 gegenüber der
Hauptelektrode 205 ausgerichtet sind, ist an einen variablen Ausgang Va-
Vd einer Spannungsquelle oder von Spannungsquellen anschließbar. Jede
aus einem zweiten Satz von vier Elektroden 202a-202d, die in einer
Reihe etwa parallel zur äußersten Seite eines der Wellenleiter 204
gegenüber der Hauptelektrode 205 und dem ersten Satz von Elektroden
201a-201d ausgerichtet ist, sind mit veränderlichen Ausgängen Va-Vd
einer oder mehrerer Spannungsquellen verbindbar.
Wenn die an die mittleren zwei Elektroden 201b, 201c; 202b, 202c des
ersten und des zweiten Elektrodensatzes angelegten Spannung gleichen
Wert und gleiche Polarität besitzen, während die an die äußeren Elek
troden 201a, 201d; 202a, 202d des ersten und des zweiten Elektroden
satzes angelegten Spannungen gleiche Amplitude und gleiche Polarität
besitzen, wird das in dem einen Wellenleiter laufende Licht daran gehin
dert, in den anderen Wellenleiter überzutreten. Wenn die an die mitt
leren zwei Elektroden 201b, 201c; 202b, 202c des ersten und des zwei
ten Elektrodensatzes angelegten Spannungen gleichen Betrag und ent
gegengesetze Polarität besitzen, während die an die äußeren Elektroden
201a, 201d; 202a, 202d des ersten und des zweiten Elektrodensatzes
angelegten Spannungen gleichen Betrag und entgegengesetzte Polarität
besitzen, tritt das in dem einen Wellenleiter laufende Licht in den ande
ren Wellenleiter über.
Es sei beachtet, daß die Wellenleiter 203, 204, die Hauptelektrode 205
und der erste und der zweite Elektrodensatz 201, 202 in einer planaren
Beziehung zueinander liegen. Wie bei den früheren Ausführungsformen
kann der Wafer 200 ein elektrooptisches Material sein, welches
polaritätsunabhängig ist, bspw. LiNbO3. Außerdem ist die zusammen
gesetzte Länge jedes von dem ersten und dem zweiten Elektrodensatz
201, 202 annähernd gleich der Länge der Hauptelektrode 205.
Es sind zahlreiche Abwandlungen der oben beschriebenen Ausführungs
formen möglich, bspw. können verschiedene Arten des Erzeugens der
Kopplung und/oder der Indexstörungen eingesetzt werden.
Claims (20)
1. Polarisationsunabhängiger optischer Richtkoppler, umfassend:
- -einen monokristallinen Wafer (150; 180; 190; 200) aus elektroopti schem Material;
- -mindestens zwei Lichtwellenleiter (151, 152; 182, 184; 194, 197; 203, 204) an einer Oberseite des Wafers, die eine Wechselwirkungs zone (196) bilden, in der die mindestens zwei Wellenleiter eng be nachbart und etwa parallel zueinander liegen;
- -Elektroden, die entlang der Wechselwirkungszone der mindestens zwei Wellenleiter angeordnet sind, wobei die Elektroden aufweisen:
- - eine Hauptelektrode (153, 183, 193, 205), die etwa parallel zu den mindestens zwei Wellenleitern auf einer Seite der Wellen leiter angeordnet und geerdet ist;
- - eine erste Elektrode (154; 181a, 185a; 191a, 195a; 201a, 202a), die auf einer der Hauptelektrode gegenüberliegenden Seite der Wellenleiter ausgebildet ist, wobei sie an einer erste Spannungsquelle (Va) mit veränderlichem Ausgang anschließbar ist;
- - eine zweite Elektrode (155; 181b, 185b; 191b, 195b; 201b, 202b), die benachbart der ersten Elektrode auf einer der Haupt elektrode gegenüberliegenden Seite der Wellenleiter ausgebildet ist, wobei sie an eine zweite Spannungsquelle (Vb) mit verän derlichem Ausgang anschließbar ist,
- - eine dritte Elektrode (156; 181c, 185c; 191c, 195c; 201c, 202c), die benachbart der zweiten Elektrode auf einer der Hauptelektrode gegenüberliegenden Seite der Wellenleiter aus gebildet ist, wobei sie an eine dritte Spannungsquelle (Vc) mit veränderlichem Ausgang anschließbar ist;
- - eine vierte Elektrode (157; 181d, 185d; 181d, 195d; 201d, 202d), die benachbart der dritten Elektrode auf einer der Haupt elektrode gegenüberliegenden Seite der Wellenleiter ausgebildet ist, wobei sie an eine vierte Spannungsquelle (Vd) mit veränder lichem Ausgang anschließbar ist,
- - wobei, wenn die Ausgänge der zweiten und der dritten Spannungs quelle gleichen Wert und gleiche Polarität aufweisen, und die Aus gänge der ersten und der vierten Spannungsquelle gleichen Wert und gleiche Polarität aufweisen, das in dem Wellenleiter laufende Licht gegen eine Übertragung zu dem anderen Wellenleiter gesperrt wird,
- - während dann, wenn die Ausgänge der zweiten und der dritten Span nungsquelle gleichen Wert und entgegengesetzte Polarität aufweisen, und die Ausgänge der ersten und der vierten Spannungsquelle gleichen Wert und entgegengesetzte Polarität aufweisen, das in einem Wellenleiter laufende Licht zu dem anderen Wellenleiter kreuzt.
2. Richtkoppler nach Anspruch 1, bei dem das elektrooptische
Material ein polarisationsabhängiges Material aufweist.
3. Richtkoppler nach Anspruch 2, bei dem das elektrooptische
Material LiNbO3 aufweist.
4. Richtkoppler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem eine
zusammengesetzte Länge der ersten, der zweiten, der dritten und der
vierten Elektrode annähernd gleich der Länge der Hauptelektrode ist.
5. Richtkoppler nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die
Hauptelektrode mehr als eine separate Elektrode aufweist.
6. Richtkoppler nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem die
erste und die vierte Elektrode elektrisch gekoppelt sind, während die
zweite und die dritte Elektrode elektrisch gekoppelt sind.
7. Koppler, umfassend:
- - einen monokristallinen Wafer (150; 180; 190; 200) aus elektroopti schem Material;
- - mindestens zwei Lichtwellenleiter (151, 152; 182, 184; 194, 197; 203, 204), die auf dem Wafer ausgebildet sind und eine Wechselwir kungszone (196) bilden, in der die mindestens zwei Wellenleiter eng benachbart und etwa parallel zueinander liegen;
- - Elektroden, die entlang der Wechselwirkungszone der mindestens zwei Wellenleiter angeordnet sind, wobei die Elektroden aufweisen:
- - eine Hauptelektrode (153, 183, 193, 205), die etwa parallel zu den mindestens zwei Wellenleitern auf einer Seite der Wellen leiter angeordnet und geerdet ist;
- - eine erste Elektrode (154; 181a, 185a; 191a, 195a; 201a, 202a), die auf einer der Hauptelektrode gegenüberliegenden Seite der Wellenleiter ausgebildet ist, wobei sie an einer erste Spannungsquelle (Va) mit veränderlichem Ausgang anschließbar ist;
- - eine zweite Elektrode (155; 181b, 185b; 191b, 195b; 201b, 202b), die benachbart der ersten Elektrode auf einer der Haupt elektrode gegenüberliegenden Seite der Wellenleiter ausgebildet ist, wobei sie an eine zweite Spannungsquelle (Vb) mit verän derlichem Ausgang anschließbar ist,
- - eine dritte Elektrode (156; 181c, 185c; 191c, 195c; 201c, 202c), die benachbart der zweiten Elektrode auf einer der Hauptelektrode gegenüberliegenden Seite der Wellenleiter aus gebildet ist, wobei sie an eine dritte Spannungsquelle (Vc) mit veränderlichem Ausgang anschließbar ist;
- - eine vierte Elektrode (157; 181d, 185d; 181d, 195d; 201d, 202d), die benachbart der dritten Elektrode auf einer der Haupt elektrode gegenüberliegenden Seite der Wellenleiter ausgebildet ist, wobei sie an eine vierte Spannungsquelle (Vd) mit veränder lichem Ausgang anschließbar ist,
- - wobei, wenn die Ausgänge der zweiten und der dritten Spannungs quelle gleichen Wert und gleiche Polarität aufweisen, und die Aus gänge der ersten und der vierten Spannungsquelle gleichen Wert und gleiche Polarität aufweisen, das in dem Wellenleiter laufende Licht gegen eine Übertragung zu dem anderen Wellenleiter gesperrt wird,
- - während dann, wenn die Ausgänge der zweiten und der dritten Span nungsquelle gleichen Wert und entgegengesetzte Polarität aufweisen, und die Ausgänge der ersten und der vierten Spannungsquelle gleichen Wert und entgegengesetzte Polarität aufweisen, das in einem Wellenleiter laufende Licht zu dem anderen Wellenleiter kreuzt.
8. Koppler nach Anspruch 7, bei dem die Hauptelektrode auf einer
Seite der Wellenleiter ausgebildet ist, während die erste, die zweite, die
dritte und die vierte Elektrode auf der anderen Seite der Wellenleiter
gegenüber der Hauptelektrode ausgebildet sind.
9. Koppler nach Anspruch 7 oder 8, bei dem eine zusammenge
setzte Länge aus der ersten, der zweiten, der dritten und der vierten
Elektrode annähernd gleich ist der Länge der Hauptelektrode.
10. Koppler nach einem der Ansprüche 7 bis 9, bei dem die Haupt
elektrode mehr als eine separate Elektrode aufweist.
11. Koppler nach einem der Ansprüche 7 bis 10, bei dem die erste
und vierte Elektrode sowie die zweite und die dritte Elektrode elektrisch
gekoppelt sind.
12. Polarisationsunabhägiger Richtkoppler umfassend:
- - einen monokristallinen Wafer (180, 190) aus elektrooptischem Mate rial;
- - mindestens zwei Lichtwellenleiter an einer Oberseite des Wafers, die eine Wechselwirkungszone bilden, in der die mindestens zwei Wel lenleiter eng benachbart und etwa parallel zueinander liegen; und
- - Elektroden, die entlang der Wechselwirkungszone der Wellenleiter positioniert sind, wobei die Elektroden umfassen:
- - eine Hauptelektrode (183; 193), die etwa parallel zu und zwischen den Wellenleitern ausgebildet ist, wobei die Haupt elektrode elektrisch geerdet ist;
- - einen ersten Satz (181; 191) von vier Elektroden, die in einer Reihe etwa parallel zu einer Seite der Wellenleiter gegenüber liegend der Hauptelektrode (183; 193) angeordnet sind, wobei jede der ersten vier Elektroden an einen veränderlichen Aus gang einer Spannungsquelle anschließbar ist;
- - einen zweiten Satz (185; 195) von vier Elektroden, die in einer Reihe etwa parallel zueinander zu einer Seite der Wellenleiter gegenüber der Hauptelektrode und dem ersten Satz von Elek troden angeordnet sind, wobei jede der zweiten vier Elektroden an einen veränderlichen Ausgang einer Spannungsquelle an schließbar ist;
- - wobei, wenn die an die mittleren zwei Elektroden des ersten und des zweiten Satzes von Elektroden angelegten Spannungen gleichen Wert und gleiche Polarität besitzen, und die an die äußeren Elektroden des ersten und des zweiten Elektrodensatzes angelegten Spannungen glei chen Wert und gleiche Polarität besitzen, das in dem einen Wellenlei ter laufende Licht daran gehindert wird, in den anderen Wellenleiter überzutreten, während dann, wenn die an die mittleren zwei Elektroden des ersten und des zweiten Elektrodensatzes angelegten Spannungen gleichen Wert und entgegengesetzte Polarität aufweisen, während die an die äußeren Elek troden des ersten und des zweiten Elektrodensatzes gleichen Wert und entgegengesetzte Polarität aufweisen, das in dem dem einen Wellen leiter laufende Licht in einen anderen Wellenleiter übertritt.
13. Koppler nach Anspruch 12, bei dem die Wellenleiter, die
Hauptelektrode und der erste und der zweite Elektrodensatz sich in einer
gestapelten Anordnung befindet, wobei die Hauptelektrode (183; 193)
eine Kopplungszone zwischen den Wellenleitern (182, 184; 197, 194)
aufweist.
14. Koppler nach Anspruch 12 oder 13, bei dem die Wellenleiter,
die Hauptelektrode und der erste und der zweite Elektrodensatz in einer
planaren Beziehung zueinander stehen.
15. Koppler nach Anspruch 12, 13 oder 14, bei dem das elektroop
tische Material ein polarisationabhängiges Material aufweist.
16. Koppler nach einem der Ansprüche 12 bis 15, bei dem das
elektrooptische Material LiNbO3 aufweist.
17. Koppler nach einem der Ansprüche 12 bis 16, bei dem eine
zusammengesetzte Länge des ersten Elektrodensatzes und die des
zweiten Elektrodensatzes jeweils annähernd gleich der Länge der
Hauptelektrode ist.
18. Koppler, umfassend:
- - einen monokristallinen Wafer aus elektrooptischem Material;
- - mindestens zwei Lichtwellenleiter, die auf dem Wafer ausgebildet sind und eine Wechselwirkungszone bilden, in der die Wellenleiter eng benachbart und etwa parallel zueinander in einer gestapelten Lagebeziehung verlaufen; und
- - Elektroden, die entlang einer Wechselwirkungszone der Wellenleiter angeordnet sind, wobei die Elektroden aufweisen:
- - eine etwa parallel zu und auf einer Seite der Wellenleiter gebil dete Hauptelektrode, die geerdet ist;
- - einen ersten Satz von Elektroden, die in einer Reihe entlang einer Seite eines der Wellenleiter gegenüberliegend der Haupt elektrode ausgerichtet sind, wobei jede Elektrode des ersten Satzes an einem veränderlichen Ausgang einer Spannungsquelle anschließbar ist;
- - einem zweiten Satz von Elektroden, die in einer Reihe entlang einer Seite eines anderen der Wellenleiter gegenüberliegend der Hauptelektrode und benachbart zu dem ersten Elektrodensatz angeordnet sind, wobei jede Elektrode des zweiten Satzes an einem veränderlichen Ausgang einer Spannungsquelle anschließ bar ist;
- - wobei, wenn die an die mittleren zwei Elektroden des ersten und des zweiten Elektrodensatzes angelegten Spannungen gleichen Wert und gleiche Polarität besitzen und die an die zwei äußeren Elektroden des ersten und des zweiten Elektrodensatzes angelegten Spannungen gleichen Betrag und gleiche Polarität besitzen, das in einem Wellen leiter laufende Licht daran gehindert wird, in einen anderen Wellen leiter überzutreten,
- - während dann, wenn die an die mittleren zwei Elektroden des ersten und des zweiten Elektrodensatzes angelegten Spannungen gleichen Betrag und entgegengesetzte Polarität besitzen und ferner die an die äußeren zwei Elektroden des ersten und des zweiten Elektrodensatzes angelegten Spannungen gleichen Betrag und entgegengesetzte Polar ität besitzen, das in dem einen Wellenleiter laufende Licht in den anderen Wellenleiter herüberkreuzt.
19. Koppler nach Anspruch 18, bei dem die Hauptelektrode mehr
als eine separate Elektrode umfaßt.
20. Koppler nach Anspruch 18 oder 19, bei dem eine zusammen
gesetzte Länge der Elektroden des ersten Satzes und der Elektroden des
zweiten Satzes jeweils annähernd gleich der Länge der Hauptelektrode
ist.
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