DE4240532C1 - Chirurgisches Knotenschiebe- und Schneidinstrument - Google Patents
Chirurgisches Knotenschiebe- und SchneidinstrumentInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Knotenschiebe- und
Schneidinstrument, insbesondere für endoskopische Zwecke.
Beim Durchführen einer endoskopischen Operation werden die
chirurgischen Instrumente und optische Mittel zum Beobachten des
Operationsfeldes durch Trokarhülsen, die zum Beispiel in die
Bauchwand eingesetzt worden sind, zum Beispiel in die abdominale
Körperhöhle eingeführt. Es ist sehr schwierig, innerhalb einer
Körperhöhle eine chirurgische Naht zu setzen, weil die Beweglich
keit der benutzten Instrumente eingeschränkt ist und weil ein
einzelner Chirurg höchstens zwei Instrumente gleichzeitig
bedienen kann, so daß eine größere Anzahl von Instrumenten nicht
nur eine größere Anzahl von Trokarhülsen (und somit von Ver
letzungen) erfordert, sondern auch zu Koordinationsproblemen
führen würde. Aus diesem Grund sind Nahttechniken entwickelt
worden, bei denen die beiden freien Enden eines Fadens nach außen
bewegt werden, so daß außerhalb der Körperhöhle ein Gleit- oder
Schiebeknoten gebildet werden kann. Danach wird die Naht
festgezogen, indem der Knoten mittels eines Knotenschiebein
struments durch die Trokarhülse zurückgeschoben wird. Ein
ähnliches Instrument kann zum Schließen von Schlingen angewendet
werden, zum Beispiel um Ligaturen zu erstellen. Ein Knoten
schiebeinstrument ist aus dem DE-GM 91 00 600 bekannt.
Ein im wesentlichen massiver Schaft mit einem zusätzlichen Griff ist
sowohl an seinem distalen als auch an seinem proximalen Ende mit
schrägliegenden Löchern versehen. Diese Löcher dienen zum
sicheren Führen eines Fadens und zum Verschieben eines Gleit
knotens. Ein Nachteil bei der Verwendung des bekannten In
struments ist, daß das freie Ende des Fadens mit Hilfe eines
zusätzlichen Instruments abgeschnitten werden muß, nachdem der
Knoten zu seiner gewünschten Position bewegt worden ist. Das
Einsetzen dieses Schneidinstruments ist zeitaufwendig, und es
besteht immer ein Risiko, daß während dieses Operationsschritts
der Patient durch das Schneidinstrument unbeabsichtigt verletzt
wird. Weiterhin kann das zurückbleibende freie Fadenstück zu kurz
sein, was zu einem Lösen des Knotens führen kann, oder es kann
zu lang sein, was für den Heilungsprozeß unerwünscht ist.
In der DE-PS 29 02 460 ist ein scherenähnlicher Fadenschneider
beschrieben. Einer seiner Schenkel endet in einer Klinge mit
einer Schneidkante, während das Ende des anderen Schenkels einen
Schlitz aufweist. Das Instrument wird angewendet, nachdem ein
Knoten hergestellt und der Faden festgezogen worden ist. Um das
freie Endstück des Fadens in einer genau definierten Länge
abzuschneiden, wird das freie Endstück in dem Schlitz auf genom
men, so daß die Außenseite des den Schlitz aufweisenden In
strumentenarms den Knoten berührt. Danach werden die Griffteile
der Schenkel geschlossen, was bewirkt, daß sich die Schneidkante
über den Schlitz bewegt und so den Faden durchtrennt. Die Länge
des zurückbleibenden Endes ist durch die Länge des Schlitzes
festgelegt. Dieser bekannte Fadenschneider ist nicht für
Anwendungen mit Schiebeknoten vorgesehen. Weiterhin erlaubt die
gesamte scherenähnliche Konstruktion keinen endoskopischen
Gebrauch.
Aus der US-PS 3 802 074 ist ein Instrument zum Durchschneiden und
Entfernen chirurgischer Fäden bekannt. Am distalen Ende eines
Schafts, der sich in diesem Bereich verjüngt, ist ein von einer
Seite des Schafts ausgehender und quer zur Längsachse des Schafts
verlaufender Schlitz vorgesehen. Im Innern des Schafts ist ein
längsverschiebbares Betätigungsteil angeordnet, an dessem
distalen Ende nebeneinander ein Messer und ein verformbares Teil
angebracht sind. Bei der Anwendung des Instruments wird der Faden
an der Stelle, wo er durchschnitten werden soll, mit dem Schlitz
aufgenommen, und anschließend wird das Betätigungsteil in
distaler Richtung bewegt. Dabei durchtrennt das Messer den Faden
und das verformbare Teil klemmt das im Schlitz befindliche
Fadenstück fest, so daß der Faden zusammen mit dem Instrument
zurückgezogen werden kann. Das Instrument wird zum Ziehen von
Fäden eingesetzt; zum Bewegen von Schiebeknoten ist es nicht
vorgesehen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein chirurgisches Instrument zu
schaffen, mit dem ein Schiebeknoten entlang einem chirurgischen
Faden bewegt und der Nahtvorgang auf eine schnelle, sichere und
zuverlässige Weise beendet werden kann, wobei das chirurgische
Instrument auch auf endoskopischem Gebiet anwendbar sein soll.
Diese Aufgabe wird durch ein chirurgisches Knotenschiebe- und
Schneidinstrument, insbesondere für endoskopische Zwecke, mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestal
tungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Das erfindungsgemäße chirurgische Knotenschiebe- und Schneid
instrument weist einen hohlen Schaft mit einem Kopfstück in
seinem distalen Bereich auf. Das Kopfstück ist mit einer
Fadenführung versehen, die von der Seite des Kopfstücks her
zugänglich ist. Das heißt, daß ein Stück eines chirurgischen
Fadens von seiner Seite her auf genommen werden kann, so daß es
sich im wesentlichen längs innerhalb der Fadenführung erstreckt.
Der in dem Faden geformte Schiebeknoten kann verschoben werden,
indem das Instrument entlang dem Faden bewegt wird, während der
Knoten dabei an einer an dem Kopfstück vorgesehenen Ansatzfläche
anliegt. Wenn der Knoten seine gewünschte Position erreicht hat,
kann das freie Endstück des Fadens durch Betätigen eines in dem
Innenraum des Schaftes angeordneten Betätigungsteils abge
schnitten werden. Dabei kreuzt die Schneidkante eines am distalen
Ende des Betätigungsteils angebrachten Messers die Fadenführung,
so daß der Faden abgeschnitten wird. Auf diese Weise wird die
Naht auf einfache Art und schnell beendet. Es ist nicht notwen
dig, ein zusätzliches Schneidinstrument durch eine separate
Trokarhülse einzuführen. Weiterhin ist der Gebrauch des erfin
dungsgemäßen chirurgischen Knotenschiebe- und Schneidinstruments
sicher, weil das Messer von dem Schaft umschlossen wird. Der
Abstand zwischen der Ansatzfläche und der Position der Schneid
kante bestimmt die Länge des zurückbleibenden Fadenendes. Somit
ist diese Länge wohl definiert, und Probleme, die daher rühren,
daß das Fadenende zu lang oder zu kurz ist, werden vermieden.
Vorzugsweise weist das Kopfstück keine in bezug auf den Schaft
seitlich vorspringenden Teile auf. Dies ermöglicht das Einsetzen
des Instruments auch in Trokarhülsen mit einem relativ kleinen
Durchmesser.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Fadenführung als ein
von einer Seite des Kopfstücks her zugänglicher Schlitz ausge
staltet. Ausgehend von der distalen Stirnseite des Kopfstücks,
die als Ansatzfläche dient, verläuft der Schlitz schräg in bezug
auf die Längsachse des Schafts. Die Breite des Schlitzes ist
geringer als die transversale Ausdehnung des Schiebeknotens, so
daß der Schiebeknoten nicht in den Schlitz eintreten kann.
Vorzugsweise ist das Betätigungsteil stabförmig ausgebildet und
im Innenraum des Schafts längsverschiebbar geführt, wobei das
Messer starr an dem distalen Ende des Betätigungsteils angebracht
ist und die Schneidkante des Messers sich im wesentlichen
transversal oder senkrecht in bezug auf die Längsachse des
Schafts erstreckt. Vor der Betätigung kann das Betätigungsteil
durch Reibung in seiner Ausgangsposition gehalten werden.
Vorzugsweise weist das Kopfstück gegenüber der Schneidkante und
im Bereich zwischen der Fadenführung und der distalen Stirnseite
des Kopfstücks einen Hohlraum auf, dessen auf die Schneidkante
zu gerichtete Wandung bei der Betätigung von der Schneidkante
durchdringbar ist. Weil sich nach dem Durchdringen dieser Wandung
das Messer (und das Betätigungsteil) leicht um eine Wegstrecke
bewegen läßt, die der Dicke des Hohlraums entspricht, empfängt
der Chirurg ein Signal, das ihm anzeigt, daß der Faden wirklich
durchtrennt worden ist. - Die Konstruktion dieser Ausführungsform
ist einfach und sicher. Da die Herstellungskosten niedrig sind,
ist sie besonders für ein Einmalprodukt geeignet.
Vorzugsweise ist der proximale Bereich des Betätigungsteils als
ein am proximalen Ende des Schafts vorstehender Betätigungsknopf
ausgebildet. Um eine unbeabsichtigte Betätigung des Instruments
auszuschließen, ist es vorteilhaft, das proximale Ende des
Betätigungsteils durch eine Schutzkappe abzudecken. Wenn die
Schutzkappe mit dem proximalen Ende des Schafts über eine
Sollbruchstelle verbunden ist, sind die Herstellungskosten
niedrig und die Schutzkappe kann nicht verlorengehen.
Falls das erfindungsgemäße chirurgische Knotenschiebe- und
Schneidinstrument für mehrfachen Gebrauch bestimmt ist, ist eine
aufwendigere Konstruktion vorzuziehen. In einer vorteilhaften
Ausgestaltung ist am proximalen Ende des Schafts eine Griffanord
nung angebracht, und eine vom Griff aus zugängliche Betätigungs
einrichtung ist mit dem proximalen Ende des Betätigungsteils
gekoppelt. Eine lösbare Sperre kann vorgesehen sein, um eine
unbeabsichtigte Betätigung zu verhindern.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
genauer beschrieben. Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt einer Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen chirurgischen Knotenschiebe- und Schneid
instruments und
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des distalen Bereichs der
in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Ausführungsform des erfindungs
gemäßen chirurgischen Knotenschiebe- und Schneidinstruments
gezeigt, die als Einwegprodukt konzipiert ist.
Das Instrument weist einen hohlen Schaft 2 auf, der vorzugsweise
zylindrisch ist. Im distalen Bereich des Schafts 2 ist ein
Kopfstück 4 angebracht. Bei der beschriebenen Ausführungsform ist
das Kopfstück 4 einstückig mit dem Schaft 2 ausgebildet. Von dem
Schaft 2 springen seitlich keine Teile vor, so daß die maximale
transversale Ausdehnung des Instruments gleich dem Durchmesser
des Schafts 2 ist, der mit dem Durchmesser des Kopfstücks 4
übereinstimmt.
Das Kopfstück 4 weist eine Fadenführung 6 auf, die als Schlitz
ausgebildet ist, der von der distalen Stirnseite 8 des Kopf
stücks 4 ausgeht und sich schräg in bezug auf die Längsachse des
Schafts 2 erstreckt, siehe Fig. 2. Die Fadenführung oder der
Schlitz 6 ist von einer Seite 10 des Kopfstücks 4 aus zugänglich.
Die Breite der Fadenführung 6 ist etwas größer als der Durch
messer eines chirurgischen Fadens, während sie schmäler ist als
die transversale Ausdehnung eines gleitbaren Knotens oder
Schiebeknotens. Auf diese Weise kann ein Faden in die Fadenfüh
rung 6 eingesetzt werden, indem er über die offene Seite 10
aufgenommen wird, so daß er sich innerhalb der Fadenführung 6 in
deren Längsrichtung erstreckt. Die distale Stirnseite 8 bildet
eine Ansatzfläche, an der ein Schiebeknoten anliegen kann. Weil
der Knoten breiter ist als die Fadenführung 6, kann er nicht in
die Fadenführung 6 eintreten. Um den am meisten in proximaler
Richtung liegenden Bereich der Fadenführung 6 herum bildet die
Seitenfläche des Schafts 2 eine seitliche Ansatzfläche, die in
Fig. 2 mit dem Bezugszeichen 12 gekennzeichnet ist. Während
üblicherweise ein Schiebeknoten bewegt oder verschoben wird,
indem er mittels der distalen Stirnseite 8 des Kopfstücks 4
geschoben wird, kann es in einigen Fällen vorteilhaft sein, ihn
mittels der seitlichen Ansatzfläche 12 zu verschieben.
Der Innenraum 14 des Schafts 2 erstreckt sich über einen
Verbindungsraum 16 in das Kopfstück 4. Im Innenraum 14 ist ein
Betätigungsteil 20 längsverschiebbar gelagert. Das Betätigungs
teil 20 weist einen Betätigungsstab 22 und in seinem proximalen
Bereich einen Führungszylinder 24 auf, der fest mit dem proxima
len Ende des Betätigungsstabs 22 verbunden ist. Der Außendurch
messer des Führungszylinders 24 entspricht dem Innendurchmesser
des Schafts 2. Ein Betätigungsknopf 28, der an dem Führungszylin
der 24 befestigt ist, springt am proximalen Ende 26 des Schafts 2
vor, so daß das Betätigungsteil 20 durch Drücken des Betätigungs
knopfes 28 betätigt werden kann, was bewirkt, daß sich das
Betätigungsteil 20 in distaler Richtung bewegt.
Ein Messer 30 ist am distalen Ende 32 des Betätigungsstabs 22
angebracht, zum Beispiel durch Einbetten des proximalen Teils des
Messers 30 in den distalen Teil des Betätigungsstabs 22. Die
Klinge des Messers 30 verläuft parallel zur Längsachse des
Betätigungsstabs 22 und erstreckt sich in den Verbindungsraum 16.
Das distale Ende des Messers 30 ist mit einer Schneidkante 34
versehen, die im wesentlichen in transversaler Richtung oder
senkrecht in bezug auf die Längsachse des Schafts 2 verläuft.
Bevor der Betätigungsknopf 28 gedrückt wird, ragt die Schneidkan
te 34 nicht in die Fadenführung 6. Das Betätigungsteil 20
einschließlich des Messers 30 wird mit Hilfe von Reibung in
diesem Zustand gehalten, zum Beispiel durch Reibung zwischen der
Mantelfläche des Führungszylinders 24 und der inneren Oberfläche
des Schafts 2 oder durch Reibung zwischen den Seitenkanten des
Messers 30 und der Innenwand des Verbindungsraums 16. Die
Seitenkanten des Messers 30 können sogar in die innere Oberfläche
des Verbindungsraums 16 eindringen, womit eine unbeabsichtigte
Drehbewegung des Messers 30 verhindert wird. - In einer alterna
tiven Ausgestaltung können das Messer und das Betätigungsteil mit
Hilfe einer Feder, die bei der Betätigung gespannt wird, in der
Ausgangsposition gehalten werden. Eine weitere Möglichkeit zum
Halten der Ausgangsposition ist zum Beispiel eine feste Ver
bindung zwischen dem Betätigungsteil und dem Schaft mittels einer
Sollbruchstelle, die zerstört wird, wenn das Instrument betätigt
wird, um den Faden zu durchschneiden.
Beim Drücken des Betätigungsknopfs 28 werden das Betätigungs
teil 20 und das Messer 30 in distaler Richtung bewegt, bis die
Schneidkante 34 den Querschnitt des Fadens 6 vollständig
durchfahren hat, wodurch ein in die Fadenführung 6 eingesetzter
Faden durchschnitten wird. In Fig. 1 sind nur der proximale
Bereich und der distale Bereich des Schafts 2 dargestellt, siehe
die gestrichelte Doppellinie in Fig. 1. Dies heißt, daß der
Betätigungsstab 22 relativ lang und etwas flexibel ist, so daß
die Tatsache, daß die Längsachse des Verbindungsraums 16 etwas
in bezug auf die Längsachse des Schafts 2 versetzt ist, die
Bewegung des Betätigungsteils 20 und des Messers 30 während der
Betätigung nicht behindert.
Vorzugsweise weist das Kopfstück 4 gegenüber der Schneidkante 34
und im Bereich zwischen der Fadenführung 6 und der distalen
Stirnseite 8 des Kopfstücks 4 einen Hohlraum 36 auf, zum Beispiel
eine sich über die Breite des Kopfstücks 4 erstreckende zylin
drische Bohrung, siehe Fig. 1 und Fig. 2. Die der Schneidkan
te 34 gegenüberliegende Wandung 38 zwischen der Fadenführung 6
und der Innenfläche des Hohlraums 36 ist dick genug, um für den
Faden ein Widerlager darzustellen, während der Faden durch
schnitten wird, aber sie ist dünn genug, um anschließend, während
der Betätigungsdruck noch hoch ist, von der Schneidkante 34
durchdrungen zu werden. Nach Durchdringung der Wandung 38 bewegen
sich das Messer 30 und das Betätigungsteil 20 leicht weiter in
distaler Richtung, und zwar um eine Wegstrecke, die der Dicke des
Hohlraums 36 entspricht. So empfängt der Chirurg ein Signal, das
ihm anzeigt, daß der Faden wirklich durchtrennt worden ist.
Vorzugsweise ist der Betätigungsknopf 28 von einer Schutzkappe 40
abgedeckt, bevor das Instrument verwendet wird. In der gezeigten
Ausführungsform ist die Schutzkappe 40 mit dem proximalen Ende 26
des Schafts 2 über eine Kerbe 42 verbunden, die als Sollbruch
stelle dient. Gemäß Fig. 1 ist die Schutzkappe 40 zylinderförmig
und hat denselben Durchmesser wie der Schaft 2. Sie ist ein
stückig zusammen mit dem Schaft 2 und dem Kopfstück 4 ausgebil
det. Um das Einsetzen des Betätigungsteils 20 und des Messers 30
während des Herstellungsprozesses zu ermöglichen, steht das
proximale Ende der Schutzkappe 40 offen. Nachdem das Instrument
einer sterilen Packung entnommen ist oder sogar erst unmittelbar
bevor ein Faden, der bereits in die Fadenführung 6 eingesetzt
worden ist, durchschnitten werden soll, wird die Schutzkappe 40
seitlich weggedrückt, so daß sie sich entlang der durch die
Kerbe 42 gebildeten Sollbruchstelle vom Schaft 2 löst. Da der
Betätigungsknopf 28 etwas gegenüber der äußeren Peripherie des
Führungszylinders 24 zurückgesetzt ist und weil die proximale
Kante des Betätigungsknopfs 28 abgeschrägt oder abgerundet ist,
wird der Betätigungsknopf 28 während des Entfernens der Schutz
kappe 40 nicht unbeabsichtigt betätigt.
Das chirurgische Knotenschiebe- und Schneidinstrument gemäß der
bisher beschriebenen Ausführungsform kann kostengünstig herge
stellt werden, so daß es für ein Einmalprodukt geeignet ist. Ein
aufwendigeres Instrument, das vielfach verwendet werden könnte,
kann einen Griff einschließen, der am proximalen Ende des
Schafts 2 fest angebracht oder über eine lösbare Kupplung
verbunden ist. Dieser Griff weist eine Betätigungseinrichtung
auf, die mit dem proximalen Ende des Betätigungsteils 20
gekoppelt ist, so daß eine Betätigung des Messers 30 durch
Bedienen der Betätigungseinrichtung ausgelöst wird.
Im folgenden wird die Verwendung des erfindungsgemäßen chir
urgischen Knotenschiebe- und Schneidinstruments zusammengefaßt.
Nachdem der Chirurg während einer endoskopischen Operation durch
Verwenden der durch eine Trokarhülse nach außen geführten freien
Enden des Fadens einen Schiebeknoten vorbereitet hat, setzt er
den Faden entlang der Seite 10 in die Fadenführung 6 des
Instruments ein und schiebt den Knoten, der an der distalen
Stirnseite 8 des Kopfstücks 4 anliegt, entlang dem Faden, während
der Faden in der Fadenführung 6 gleitet. Auf diese Weise wird das
Instrument durch die Trokarhülse in zum Beispiel die abdominale
Körperhöhle bewegt, bis die Naht festgezogen ist und der Knoten
seine endgültige Position erreicht hat. Nach Entfernen der
Schutzkappe 40 drückt der Chirurg den Betätigungsknopf 28, um den
Faden zu durchschneiden. Zum Schluß wird das Instrument aus der
Trokarhülse zurückgezogen. Dies zeigt, daß die Verwendung des
erfindungsgemäßen chirurgischen Knotenschiebe- und Schneid
instruments schnell und sicher ist und daß das zurückbleibende
Fadenende eine wohl definierte Länge hat.
Um sicherzustellen, daß während des Knotenschiebeschritts der
Faden nicht aus der Fadenführung 6 rutschen kann, kann es
nützlich sein, den Faden einmal um das Kopfstück 4 oder den
Schaft 2 zu wickeln, bevor das Instrument in die Trokarhülse
eingeführt wird.
Das erfindungsgemäße chirurgische Knotenschiebe- und Schneid
instrument kann auch als Hilfsmittel beim Schließen von vor
gefertigten Schlingen in chirurgischem Nahtmaterial oder von
Ligaturschlingen dienen. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die
offene Chirurgie.
Claims (13)
1. Chirurgisches Knotenschiebe- und Schneidinstrument, insbe
sondere für endoskopische Zwecke, gekennzeichnet durch einen
hohlen Schaft (2) mit einem in dessen distalem Bereich an
geordneten Kopfstück (4), das eine zur Aufnahme eines Fadens
seitlich zugängliche Fadenführung (6) mit mindestens einer
zum Schieben eines Knotens geeigneten Ansatzfläche (8) auf
weist, durch ein im Innenraum (14) des Schafts (2) angeord
netes Betätigungsteil (20), dessen proximales Ende (28) vom
proximalen Ende (26) des Schafts (2) aus zugänglich ist, und
durch ein Messer (30) mit einer Schneidkante (34), das mit
dem distalen Ende (32) des Betätigungsteils (20) gekoppelt
ist, wobei die Schneidkante (34) bei Betätigung die Faden
führung kreuzt.
2. Chirurgisches Knotenschiebe- und Schneidinstrument nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopfstück (4)
keine in bezug auf den Schaft (2) seitlich vorspringenden
Teile aufweist.
3. Chirurgisches Knotenschiebe- und Schneidinstrument nach
Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführung (6)
als ein von einer Seite (10) des Kopfstücks (4) her zugäng
licher Schlitz ausgestaltet ist, der von der distalen Stirn
seite (8) des Kopfstücks (4) ausgehend schräg in bezug auf
die Längsachse des Schafts (2) verläuft und dessen Weite
geringer ist als die transversale Ausdehnung eines Schiebe
knotens.
4. Chirurgisches Knotenschiebe- und Schneidinstrument nach
Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsteil
(20) im wesentlichen stabförmig ausgebildet und im Innenraum
(14) des Schafts (2) längsverschiebbar geführt ist und daß
das Messer (30) starr an dem distalen Ende (32) des Betäti
gungsteils (20) angebracht ist, wobei die Schneidkante (34)
an die Fadenführung (6) angepaßt im wesentlichen transversal
zur Längsachse des Schafts (2) verläuft.
5. Chirurgisches Knotenschiebe- und Schneidinstrument nach
Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopfstück (4)
gegenüber der Schneidkante (34) und im Bereich zwischen der
Fadenführung (6) und der distalen Stirnseite (8) des Kopf
stücks (4) einen Hohlraum (36) aufweist, dessen auf die
Schneidkante (34) zu gerichtete Wandung (38) bei der Betäti
gung von der Schneidkante (34) durchdringbar ist.
6. Chirurgisches Knotenschiebe- und Schneidinstrument nach
Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Betäti
gungsteil (20) vor der Betätigung durch Reibung in seiner
Ausgangsposition gehalten ist.
7. Chirurgisches Knotenschiebe- und Schneidinstrument nach
einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Betätigungsteil (20) vor der Betätigung durch eine während
der Betätigung gespannte Feder in seiner Ausgangsposition
gehalten ist.
8. Chirurgisches Knotenschiebe- und Schneidinstrument nach
einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Betätigungsteil (20) vor der Betätigung über eine Sollbruch
stelle fest mit dem Schaft (2) verbunden ist, welche während
der Betätigung zerstört wird.
9. Chirurgisches Knotenschiebe- und Schneidinstrument nach
einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
proximale Bereich des Betätigungsteils (20) als ein am pro
ximalen Ende (26) des Schafts (2) vorstehender Betätigungs
knopf (28) ausgebildet ist.
10. Chirurgisches Knotenschiebe- und Schneidinstrument nach
einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
proximale Ende (28) des Betätigungsteils (20) vor Gebrauch
durch eine Schutzkappe (40) abgedeckt ist.
11. Chirurgisches Knotenschiebe und Schneidinstrument nach
Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzkappe
(40) über eine Sollbruchstelle (42) mit dem proximalen Ende
(26) des Schafts (2) verbunden ist.
12. Chirurgisches Knotenschiebe- und Schneidinstrument nach
einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß am
proximalen Ende des Schafts (2) eine Griffanordnung mit
einer mit dem proximalen Ende des Betätigungsteils (20)
gekoppelten Betätigungseinrichtung angebracht ist.
13. Chirurgisches Knotenschiebe- und Schneidinstrument nach
Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsein
richtung mit einer lösbaren Sperre gegen unbeabsichtigte
Betätigung versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924240532 DE4240532C1 (de) | 1992-11-27 | 1992-11-27 | Chirurgisches Knotenschiebe- und Schneidinstrument |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924240532 DE4240532C1 (de) | 1992-11-27 | 1992-11-27 | Chirurgisches Knotenschiebe- und Schneidinstrument |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4240532C1 true DE4240532C1 (de) | 1994-03-24 |
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ID=6474214
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19924240532 Expired - Fee Related DE4240532C1 (de) | 1992-11-27 | 1992-11-27 | Chirurgisches Knotenschiebe- und Schneidinstrument |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4240532C1 (de) |
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