DE4240341C2 - Verfahren zur herstellung eines alkoholfreien bieres - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines alkoholfreien bieresInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1.
Aus der DE 36 16 094 C2 ist ein solches Verfahren be
kannt. Dort liegt nach Endvergärung z. B. ein Vollbier
mit einem Glyceringehalt von etwa 1,5 Gew.-% und einem
Alkoholgehalt von 0,0 Gew.-% vor. Der Glyceringehalt von
0,3 bis 2,0 Vol.-% soll die Vollmundigkeit des alkohol
armen Bieres verbessern, wenn dieses alkoholfreie Voll
bier mit einem üblichen alkoholhaltigen Bier verschnit
ten wird. Die Herstellung des alkoholfreien Vollbieres
mit Glyceringehalt ist recht aufwendig.
Es ist an sich bekannt, ein Vollbier mit voller Durchgä
rung der Würze herzustellen und anschließend mittels
Dialyseverfahren in seinem Alkoholgehalt von ca.
5,0 Vol.-% auf 0,5 Gew.-% zu reduzieren. Das Ergebnis ist
ein alkoholfreies Vollbier. Dabei ist der Entalkoholi
sierungsgrad um so größer, je langsamer das Bier das
Dialysemodul durchströmt, d. h. je geringer die Durchsatz
leistung ist. Die Entalkoholisierungsleistung (hl ent
alkoholisiertes Bier/Zeiteinheit) sinkt dabei überpropor
tional, je weiter der Alkoholgehalt sich gegen Null
bewegt. Erhöhungen der Produktionsleistung sind dement
sprechend nur über erhebliche investive Maßnahmen mög
lich. Nachteilig ist weiterhin die verhältnismäßig
geringe Standzeit der Dialysemodule, deren Austausch
jeweils erhebliche Kosten verursacht.
Es ist ferner an sich bekannt, alkoholfreies Bier da
durch herzustellen, daß die Würze in der Gärungsstufe
nur während einer kurzen Gärdauer in Kontakt mit Hefe
gebracht wird. Die Gärung wird dann vorzeitig abgebro
chen oder gestoppt, um mit dem Alkoholgehalt des Bieres
die gesetzliche Grenze von 0,5 Gew.-% Alkohol einzuhal
ten. Solche Biere haben einen nachteiligen Würzege
schmack.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein alkohol
freies Bier hoher Qualität herzustellen, wobei die
technologischen Vorteile der Durchgärung beibehalten,
die Produktionsleistung erhöht und die Produktionskosten
gesenkt werden sollen.
Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst. Bei dem so erhaltenen alkoholfreien Schankbier
bleiben verbraucherspezifische Merkmale, wie Farbe,
Schaum und Geschmack, unverändert. Organoleptisch wird
das neue Schankbier voll akzeptiert. Die Produktionslei
stung kann ohne erhebliche Investitionen stark erhöht
werden. Die spezifischen Produktionskosten der an sich
bekannten Entalkoholisierung werden stark herabgesetzt.
Die Merkmale des Anspruchs 2 haben sich als für das
Verfahren besonders günstig erwiesen.
Mit den Merkmalen des Anspruchs 3 kann der Hopfengehalt
der im Schritt c) erhaltenen Würze wieder auf einen
optimalen Wert eingestellt werden.
Mit den Merkmalen des Anspruchs 4 läßt sich die Produk
tionscharge auf einfache Weise und ohne Qualitätseinbuße
auf die Sollfarbe nachdunkeln.
Die Merkmale des Anspruchs 5 tragen dazu bei, die Ent
stehung unerwünschter Stoffwechselprodukte bei der
Gärung zu reduzieren.
Durch die Merkmale des Anspruchs 6 wird die Vermehrung
der Hefezellen vor dem eigentlichen Beginn der Gärung
unterbunden. So verläuft die Gärung ohne aerobe Start
phase. Dies hat ebenfalls eine reduzierte Entstehung
unerwünschter Stoffwechselprodukte aus dem Gärungsprozeß
zur Folge.
Das Verschnittverhältnis gemäß Anspruch 7 führt zu einem
besonders günstigen Verhältnis von Ertrag zu Aufwand.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbei
spielen anhand der Zeichnungen. Es zeigt:
Fig. 1 ein Flußdiagramm für eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 eine örtliche Abwandlung des Flußdiagramms gemäß
Fig. 1 und
Fig. 3 eine weitere örtliche Abwandlung des Flußdiagramms
gemäß Fig. 1.
In Fig. 1 kennzeichnen 1 die Zugabe von Malz, 2 das
Schroten des Malzes, 3 das Maischen, 4 das Läutern, 5
die Zugabe von Hopfen, 6 das Würzekochen, 7 das Ausschla
gen der Würze in ein Ausschlaggefäß, 8 die Kühlung der
Würze, 9 die Zugabe von Hefe zur gekühlten Würze, 10 die
weitestgehende oder volle Durchgärung des Jungbieres bis
zu einem Alkoholgehalt von ungefähr 5,0 Vol.-%, 11 die
Lagerung des Produktes, 12 seine Filtration, 13 seine
Entalkoholisierung, z. B. durch Dialyse, auf einen Alko
holgehalt von 0,5 Gew.-% und 14 das aus dem bisherigen
Verfahrensverlauf erhaltene alkoholfreie Vollbier,
dessen Alkoholgehalt davon abhängt, wie weit im Ver
fahrensschritt 13 die Entalkoholisierung des Bieres
getrieben worden ist.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Fig. 1 kennzeichnen
15 die Zugabe von Malz, 16 das Schroten des Malzes, 17
das Maischen, 18 das Läutern, 19 die Zugabe von Hopfen,
20 das Würzekochen, wobei hier von z. B. 11 bis 14 Gew.-%
Stammwürze auszugehen ist, 21 die Zugabe von Brauwasser,
22 den Verschnitt der aus dem Schritt 20 erhaltenen
Stammwürze mit dem gemäß 21 zugegebenen Brauwasser,
wobei z. B. ein Produkt von etwa 3 Gew.-% Würze angestrebt
wird, 23 das Ausschlagen der Würze in ein Ausschlagge
fäß, 24 die Kühlung der Würze, 25 die Zugabe von Hefe
mit gegenüber der sonstigen Gepflogenheit deutlich
reduzierter Anzahl Hefezellen/ml Würze, 26 die weitest
gehende oder volle Durchgärung des Gemisches aus Würze
gemäß 24 und Hefe gemäß 25 derart, daß nach dieser
Durchgärung das Bier einen Alkoholgehalt von 0,5 Gew.-%
aufweist, 27 die Lagerung des aus dem Verfahrensschritt
26 erhaltenen Einfachbieres und 28 seine Filtration.
Das aus dem Verfahrensschritt 14 erhaltene alkoholfreie
Vollbier und das aus dem Verfahrensschritt 28 gewonnene
alkoholfreie Einfachbier werden im Verfahrensschritt 29
verschnitten, und zwar beispielsweise im Verhältnis 1:1.
Es ergibt sich ein alkoholfreies Schankbier, das bei 30
mit einem Alkoholgehalt von 0,5 Gew.-% zur Verfügung
steht.
In allen Figuren sind gleiche Verfahrensschritte mit
gleichen Bezugszahlen versehen.
Die gemäß Schritt 22 mit Brauwasser 21 verschnittene
Würze wird gemäß Fig. 2 wie folgt weiter behandelt: 31
erneute Zugabe von Hopfen und 32 erneutes Würzekochen in
einem für die Hopfenisomerisierung ausreichenden Maß. An
das Würzekochen 32 schließen sich wieder die Schritte 23
usw. gemäß Fig. 1 an.
In Fig. 3 wird während des Verschnitts 22 der aus dem
Würzekochen 20 erhaltenen Würze außer dem Brauwasser 21
zusätzlich Farbebier 33 zugesetzt. Dadurch wird die
Farbe der verschnittenen Würze wieder an die übliche
Würzefarbe angeglichen. Gemäß Fig. 3 schließen sich an
den Verschnitt 22 wiederum die Schritte 23 usw. gemäß
Fig. 1 an.
Die Zugabe von Farbebier muß nicht während des Ver
schnitts 22 erfolgen. Farbebier kann vielmehr an jeder
beliebigen Stelle des Verfahrens nach dem anfänglichen
Würzekochen 20 und vor dem Verschnitt 29 zugesetzt
werden.
Zur weitestgehenden oder vollen Durchgärung 26 wird
gemäß Schritt 25 zur Angärung eine im Vergleich zu den
sonstigen Gepflogenheiten deutlich reduzierte Anzahl
Hefezellen/ml Würze zudosiert. Außerdem wird vor dieser
Durchgärung 26 die Würzebelüftung unterbunden. Auf diese
Weise wird eine sonst übliche aerobe Startphase des
Gärprozesses verhindert und der sofortige Beginn der
anaeroben Gärphase erzwungen. Diese Maßnahmen führen
dazu, daß die Hefe während der Durchgärung 26 nur ein
Minimum an störenden Stoffwechselprodukten liefert.
Solche Stoffwechselprodukte könnten anderenfalls zu
unerwünschten geschmacklichen oder Geruchsabweichungen
bei dem gemäß Schritt 28 bereitgestellten Einfachbier
führen.
In jedem Fall ist sichergestellt, daß sich im Schritt 26
aus der weitestgehenden oder vollen Durchgärung ein
Einfachbier mit einem Alkoholgehalt von < 0,5 Gew.-%
ergibt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines alkoholfreien Bieres,
mit einem Alkoholgehalt 0,5 Gew.-%,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- a) Eine erste Vollbierwürze wird weitestgehend oder voll durchgegoren,
- b) das gemäß Schritt a) erhaltene Produkt wird auf einen Alkoholgehalt von 0,5 Gew.-% entalkoho lisiert,
- c) eine zweite Vollbierwürze wird mit Brauwasser bis auf einen Stammwürzegehalt von Einfachbier ver schnitten,
- d) das Produkt gemäß Schritt c) wird bis auf einen Alkoholgehalt von 0,5 Gew.-% durchgegoren und
- e) das gemäß Schritt b) erhaltene entalkoholisierte Vollbier wird mit dem gemäß Schritt d) erhaltenen Einfachbier zu einem alkoholfreien Schankbier verschnitten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im Schritt c) auf einen Stammwürzegehalt von
3 Gew.-% verschnitten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die aus Schritt c) erhaltene Einfachbierwürze
mit Hopfen versetzt und nochmals einem für die Hopfen
isomerisierung ausreichenden Kochprozeß unterzogen
wird, bevor Schritt d) stattfindet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweiten Vollbierwürze nach
dem Würzekochen, aber vor dem Verschnitt gemäß Schritt e),
Farbebier zur Farbangleichung an die übliche Würzefar
be zugegeben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß im Schritt d) zur Angärung
eine deutlich reduzierte Anzahl Hefezellen/ml Würze
zudosiert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß im Schritt d) die Würzebe
lüftung unterbunden wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verschnitt im Schritt e)
im Verhältnis 1 : 1 erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4240341A DE4240341C2 (de) | 1991-12-21 | 1992-12-01 | Verfahren zur herstellung eines alkoholfreien bieres |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4142646A DE4142646C1 (en) | 1991-12-21 | 1991-12-21 | Alcohol-free beer mfr. in high yield, retaining colour and taste - comprises fermenting high-alcohol wort, reducing alcohol content, fermenting second wort with brewing liquor and blending |
DE4240341A DE4240341C2 (de) | 1991-12-21 | 1992-12-01 | Verfahren zur herstellung eines alkoholfreien bieres |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4240341A1 DE4240341A1 (en) | 1993-06-24 |
DE4240341C2 true DE4240341C2 (de) | 1993-11-04 |
Family
ID=25910464
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4240341A Expired - Lifetime DE4240341C2 (de) | 1991-12-21 | 1992-12-01 | Verfahren zur herstellung eines alkoholfreien bieres |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4240341C2 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3616094A1 (de) * | 1986-05-13 | 1987-11-19 | Holsten Brauerei Ag | Verfahren zur herstellung von alkoholarmen oder alkoholfreien bieren |
-
1992
- 1992-12-01 DE DE4240341A patent/DE4240341C2/de not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4240341A1 (en) | 1993-06-24 |
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R071 | Expiry of right |