DE4240070C1 - Schmirgelmaschine - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schmirgelmaschine mit einer mit mindestens ei
ner Schmirgelleiste besetzten Schmirgelwalze, die dazu dient, den Flor ei
ner unter Spannung vorbeigeführten textilen Stoffbahn durch Wischkon
takt der radialen Außenkante der Schmirgelleiste zu bearbeiten.
In der Praxis der Textilindustrie gibt es außer den mit Schlag- bzw.
Schmirgelleisten ausgerüsteten Schmirgelmaschinen auch Schleifmaschinen.
Ein besonderes Kennzeichen der Gattung der Schmirgelmaschinen besteht
darin, daß die Stoffbahn im wesentlichen nur mit ihrer eigenen Längsspan
nung gegen die Oberfläche der jeweiligen Schmirgelwalze gehalten wird.
Die Schmirgelwalze besitzt Schmirgelleisten, die auch als Schlagleisten be
zeichnet werden und sich parallel zur Walzenachse erstrecken; sie werden, vor
zugsweise wendelförmig, über die Schlagleisten hinweg, mit Schmirgelband
umwickelt. Der Querschnitt der fertigen Schmirgelwalze besitzt dann eine
durch die Schlagkanten der Schmirgelleisten definierte Polygonform. Eine
solche Schmirgelmaschine wird in dem DE-GM 19 67 718 beschrieben.
Die Alternative der Schmirgelwalze, die sogenannte Schleifwalze, wird voll
flächig (oder auf einem Muster) mit Schleifmittel beschichtet, so daß sie -
mangels Schlagkanten - einen kreisförmigen Querschnitt besitzt. Eine
Schleifmaschine wird in der DE-OS 25 32 459 beschrieben. Bei einer solchen
Maschine wird die zu behandelnde textile Stoffbahn durch den Spalt zwi
schen einer Schleifwalze und einer an die Peripherie der Schleifwalze an
gedrückten Gegenwalze hindurchgefördert.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich nur auf Schmirgelwalzen bzw.
Schmirgelmaschinen. Die Schmirgelwalzen dieser Maschinen rotieren bei Be
trieb im allgemeinen mit einer die Transportgeschwindigkeit der vorbeige
führten Stoffbahn wesentlich übersteigender Umfangsgeschwindigkeit, ent
gegen oder in Transportrichtung.
In der EP-PS 0 381 864 wird eine Schmirgelmaschine mit einer mit sich
parallel zur Drehachse erstreckenden Schmirgel- bzw. Schlagleisten besetz
ten Schmirgelwalze beschrieben. Die im Bekannten vorgesehene Schmirgel
walze kann zum Erzeugen eines kurzen dichten Flors bei unveränderter
Walzendrehzahl, mit ausgezeichneter Schmirgelwirkung ausgestattet wer
den, wenn jede Schmirgelleiste mit zwei Schlagkanten ausgerüstet wird, in
dem an der Peripherie eine sich zwischen vorderer und hinterer Längs
kante der Schmirgelleiste erstreckende Ausnehmung vorgesehen ist. Die
Schmirgelwirkung dieser Leisten ist hervorragend. Allerdings ver
ursachen die parallel zur Walzenachse verlaufenden Schmirgel
leisten bei Betrieb einen so erheblichen Schlaglärm, daß der Ar
beitsraum der Maschine mit einem Schallschutzkäfig auszurüsten ist. Der
Käfig, der naturgemäß sehr aufwendig in der Herstellung ist, behindert die
Zugänglichkeit des Arbeitsraums, so daß die Handhabbarkeit der Maschine
entsprechend erschwert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den durch den Kontakt der
Schmirgel- bzw. Schlagleiste mit der bearbeiteten textilen Stoffbahn er
zeugten Lärmpegel herabzusetzen, ohne die technologischen Vorteile des
Schmirgelns mit Schmirgelleisten zu beeinträchtigen.
Dabei soll die Lärmerzeugung so weit reduziert werden, daß unter
Einhaltung der Arbeitsschutz-Vorschriften auf eine Schallisolierung des
Arbeitsraums der Schmirgelmaschine möglichst verzichtet werden kann.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht für die Schmirgelmaschine eingangs
genannter Art darin, daß jede Schmirgelleiste sich wendelförmig um die
Schmirgelwalze herum erstreckt. Gemäß vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung können zwei
oder mehr Schmirgelleisten vorgesehen werden, die parallel zueinander wie
ein Mehrfachgewinde um die Schmirgelwalze laufen. Die Ganghöhe oder
Steigung der im wesentlichen schraubenlinienförmig ausgebildeten Schmir
gelleiste soll relativ groß sein, das heißt, es wird im allgemeinen genügen,
wenn die Schmirgelleiste auf der ganzen Länge (z. B. 2 m) der
Schmirgelwalze nur höchstens einmal um die Walze umläuft.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß jede Schmirgelleiste der rotieren
den Schmirgelwalze beginnend mit dem einen Längsende und endend mit
dem anderen Längsende der Schmirgelleiste an die Stoffbahn anschlägt.
Der Wischkontakt zwischen Schmirgelleiste und Stoffbahn erfolgt also nicht
mehr auf der ganzen Länge der Schmirgelleiste zugleich, sondern punkt
weise längs der Schmirgelleiste. Jedes einzelne Element der
Schmirgelleiste kommt dabei im wesentlichen ebenso lange in Berührung
mit der bearbeiteten Stoffbahn wie die herkömmliche parallel zur Achse der
Schmirgelwalze verlaufende Schmirgelleiste. Die Vorteile des herkömmlichen
Schlagleisten-Schmirgelns werden also unverändert erhalten.
Da das Berührungselement von Schmirgelleiste und Stoffbahn bei Anwen
dung der Erfindung im wesentlichen punktförmig sein soll, ist jedoch die
Lärmerzeugung, die von dieser im Prinzip beliebig kleinen Stelle ausgeht,
gegenüber dem Stand der Technik mit parallel zur Walzenachse verlaufen
der Schmirgelleiste klein. Allein dadurch, daß erfindungsgemäß die Schmir
gelleiste wendel- oder schraubenlinienförmig um die Schmirgelwalze
herumgelegt ist, wird beim Schlaglei
sten-Schmirgeln eine Schallreduzierung erreicht, die bisher bei Schmirgel
maschinen erforderliche Schallschutz-Isolierungen entbehrlich machen.
Die Schmirgelleisten können aus jedem Material, z. B. Holz, Metall oder Kera
mik, bestehen, das den mechanischen Anforderungen widersteht. Vorzugs
weise kann jede einzelne Schmirgelleiste ähnlich wie bei einer Scherma
schine (vgl. Walter Bernard, Appretur der Textilien, Springer-Verlag, 1967,
Seite 164 ff) als Flachstahl mit oder ohne Fuß hergestellt werden, wobei
der Fuß, gegebenenfalls sphärisch angepaßt auf dem jeweiligen Grundkör
per der Schmirgelwalze zu befestigen ist. Der Flachstahl
kann an den Längsenden gehalten und in Längsrichtung gespannt werden.
Alternativ kann jede Schmirgelleiste als wendelförmig gebogenes Rohr aus
gebildet werden. Bevorzugt kann die Schmirgelwalze im wesentlichen nur
aus solchen Wendelrohren aufgebaut sein, so daß ein spezieller Walzenkör
per sogar ganz entfällt.
Grundsätzlich kann die mit den Schmirgelleiste besetzte erfindungsgemäße
Schmirgelwalze ebenso wie bekannte Schmirgelwalzen mit Schmirgelband
umwickelt werden. Das Schmirgel band liegt dann an
den radialen Außenkanten der Schmirgelleisten ebenso an, wie bei bekann
ten Schmirgelmaschinen, jedoch verläuft die Schmirgelkante nicht mehr
axial, sondern wendelförmig um die Schmirgelwalze herum.
Gemäß weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird kein Schmirgelband verwendet, sondern die
radialen Außenkanten jeder Schmirgelleiste werden unmittelbar als Schmir
gelfläche aufgerauht bzw. mit einem Schmirgelmaterial beschichtet. Das
Schmirgelmaterial, z. B. Korund, kann über die Kante gesprüht, gesintert,
geklebt oder auf dergleichen Weise, etwa wie bei einer Feile, aufgebracht
sein. Bevorzugt wird die radiale Außenkante, die Schlagkante, der auf der
Schmirgelwalze befestigten Schmirgelleiste abgerundet und über die Run
dung hinweg aufgerauht bzw. mit dem Schmirgelmaterial beschichtet. Die
Schmirgelleiste kann auch selbst - teilweise (an der Rundung) oder ganz -
aus einem schmirgelnd wirkenden Material, z. B. aus Keramik, bestehen.
Durch das unmittelbare Aufrauhen oder Beschichten der Schmirgelkante je
der Schmirgelleiste mit dem schmirgelnden Material in Kombination mit dem
wendelförmigen Verlauf jeder der Schmirgelleisten wird zwischen zwei be
nachbarten Schmirgelleisten bei Betrieb, das heißt, bei der hohen Umdre
hungszahl der Schmirgelwalze, ein starker Luftzug längs der Walzenober
fläche in der Wendelnut zwischen zwei Schmirgelleisten und in annähernd
radialer Richtung erreicht. Dieser Luftzug reinigt nicht nur die Walzen
oberfläche, die Schmirgelleiste und die Schmirgelkante ständig, sondern bläst
auch den Staub von der Stoffbahn ab. Bedingt durch die offene Ausfüh
rung der erfindungsgemäßen Schmirgelwalze und eine konstant wirkende
Altluft/Standabsaugung ergibt sich zusätzlich eine Zwangskühlung. Dieser
beim Konzept der Erfindung noch unerwartete Effekt tritt offenbar auf,
weil der Raum (die Wendelnut) zwischen den benachbarten Schmirgelleisten
gewendelt und radial offen, also nicht durch ein die gesamte Schmirgel
walze umgebendes Schmirgelband verschlossen ist.
Das unmittelbare Aufrauhen oder Schmirgelbeschichten jeder Schmirgelkan
te hat zusätzlich den weiteren Vorteil, daß eine Schmirgelfläche mit einer
herkömmliches Schmirgelpapier wesentlich übersteigende Standzeit zu er
zeugen ist. Die Standzeit wird besonders groß, wenn die Schmirgelleiste,
zumindest an der Schlagkante, selbst aus schmirgelnd wirkendem Material
besteht. Die Körnung des Schmirgels an der Schmirgelkante kann in der
selben Größenordnung zwischen etwa 80 und 1200, insbesondere zwischen
etwa 400 und 1200, wie beim Schmirgelpapier herkömmlicher Walzen ausge
wählt werden.
Ein weiterer Vorteil des unmittelbaren Aufrauhens oder Beschichtens der
Schmirgelkante mit Schmirgelmaterial ergibt sich daraus, daß in Längsrich
tung der Schmirgelwalze kein Absatz, wie bei einem in vielen Windungen
herkömmlich um die Schmirgelwalze gewickelten Schmirgelband, vorhanden
ist. Die zum Ausgleich von Absätzen oder sonstigen Abzeichnungen des
Schmirgelbandes auf die Stoffbahn vorgesehenen Changierbewegungen der
Schmirgelwalze können daher bei unmittelbarer Schmirgelbeschichtung der
Schlagkanten entfallen.
Anhand der schematischen Zeichnung eines Ausführungsbeispiels wird
die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Schmirgelwalze in einer Seiten
ansicht senkrecht zur Walzenachse und
Fig. 2 einen vergrößerten Schnitt senkrecht zur
Längsrichtung einer Schmirgelleiste.
Die Schmirgelwalze 1 nach Fig. 1 trägt zwei wendel- bzw. schraubenlinien
förmig um einen Walzenzylinder 1 umlaufende Schmirgelleisten 2. Die Zahl
der Schmirgelleisten kann in der Praxis, etwa wie bei einer Schermesser
walze, wesentlich höher sein. Die Ganghöhe oder Steigung der Schlag- oder
Schmirgelleiste 2 nach Fig. 1 ist etwa gleich der Länge der Schmirgelwalze
1.
Grundsätzlich kann die Ganghöhe der Wendel der Schmirgelleiste auch kür
zer, aber auch länger als die Walze sein. Je kleiner die Ganghöhe ist, umso
geringer wird die Schlagwirkung. Eine unendlich große Ganghöhe würde
den Fall einer herkömmlichen Maschine mit parallel zur Walzenachse verlau
fenden Schmirgelleiste beschreiben. Erfindungsgemäß kann die Ganghöhe
zwar wesentlich größer als die Walzenlänge sein, sie ist jedoch nach oben
beschränkt. Erfindungsgemäß soll nämlich die Ganghöhe der Wendel der
Schmirgelleiste so groß sein, daß die Schlagwirkung die Werte der achs
parallelen Schlagleiste zumindest annähernd erreicht, und unterhalb eines
Wertes liegen, bei dem der durch die Erfindung zu vermindernde Schlag
lärm eine Schallisolierung des Arbeitsraums der Maschine erfordert. Mit
anderen Wort heißt das, die Schmirgelleiste soll im wesentlichen flach unter
einem Winkel in der Größenordnung von 3 bis 10° in ihrer Längsrichtung
an der Stoffbahn ablaufen. In der Praxis wird es dazu genügen, wenn die
Ganghöhe der fraglichen Wendel oder Schraubenlinie den etwa ein- bis
dreifachen Betrag wie die Walzenlänge hat.
Jede Schmirgelleiste 2 besitzt nach Fig. 2 die Form eines Flachstahls mit
abgerundeter radialer Schlag- oder Außenkante 3. Der Flachstahl kann T-
förmig oder (wie gezeichnet) L-förmig mit einem Sockel 4 ausgestattet wer
den der angepaßt an den Grundkörper der Schmirgelwalze 1 auszubilden
und an einzelnen Stellen mit Hilfe von Schrauben 5 im Grundkörper der
Schmirgelwalze 1 zu arretieren ist. Die Längsenden jeder Schmirgelleiste 2
können durch Bohrungen 6 von Endplatten 7 der Schmirgelwalze 1 ge
steckt und dort mit Hilfe von Schrauben 8 befestigt sowie in Längsrich
tung gespannt werden.
Die vorzugsweise abgerundete radiale Außenkante 3 jeder Schmirgelleiste 2
wird nach Fig. 2 unmittelbar mit einer schmirgelnden Beschichtung 9, z. B.
durch Aufkleben, Aufsprühen, Aufsintern oder dergleichen, ausgestattet.
Die Beschichtung 9 bearbeitet den Flor 10 einer an der Schmirgelwalzen
vorbeigeleiteten textilen Stoffbahn 11. Die Drehrichtung 12 der Schmirgel
walze 2 kann der Transportrichtung 13 der Stoffbahn 11 gleich- oder ent
gegengerichtet sein.
Claims (4)
1. Schmirgelmaschine mit einer mit mindestens einer Schmirgelleiste (2) be
setzten Schmirgelwalze (1), die dazu dient, den Flor (10) einer unter Span
nung vorbeigeführten textilen Stoffbahn (11) durch Wischkontakt der ra
dialen Außenkante der Schmirgelleiste zu bearbeiten,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Schmirgelleiste (2) sich wendelförmig um die Schmirgelwalze (2)
herum erstreckt.
2. Schmirgelmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei oder mehr Schmirgelleisten (2) vorgesehen sind, die sich parallel
zueinander wie ein Mehrfachgewinde um die Schmirgelwalze (1) herum er
strecken.
3. Schmirgelmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Schmirgelleiste (2) an ihrer radialen Außenkante (3) unmittelbar
aufgerauht bzw. mit einer schmirgelnden Beschichtung (9) ausgestattet ist.
4. Schmirgelmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit der schmirgelnden Beschichtung (9) belegte radiale Außenkante
(3) der Schmirgelleiste (2) abgerundet ist.
Priority Applications (2)
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DE (1) | DE4240070C1 (de) |
IT (1) | IT1272678B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19849606A1 (de) * | 1998-10-28 | 2000-05-25 | M Tec Maschbau Gmbh | Schmirgelmaschine zur Bearbeitung einer Textilbahn |
CN109652940A (zh) * | 2018-12-24 | 2019-04-19 | 常熟欣美胜纺织品有限公司 | 布匹摇粒成型设备及其成型工艺 |
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EP0381864A1 (de) * | 1989-02-10 | 1990-08-16 | Gebrüder Sucker + Franz Müller GmbH & Co | Schmirgelmaschine |
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1992
- 1992-11-28 DE DE4240070A patent/DE4240070C1/de not_active Expired - Fee Related
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1993
- 1993-09-24 IT ITMI932048A patent/IT1272678B/it active IP Right Grant
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CN109652940B (zh) * | 2018-12-24 | 2021-06-01 | 常熟欣美胜纺织品有限公司 | 布匹摇粒成型设备及其成型工艺 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ITMI932048A0 (it) | 1993-09-24 |
ITMI932048A1 (it) | 1995-03-24 |
IT1272678B (it) | 1997-06-26 |
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